Modafinil Runiam 100 Mg Tabletten
2323- 11 -
FA Anlage
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 78698.00.00
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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels
Modafinil Runiam 100 mg Tabletten
FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Jede Tablette enthält 100 mg Modafinil.
Sonstige Bestandteile: Lactose 46,9 mg
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
FE 3. Darreichungsform
Tablette
Weiße, runde, beidseitig gewölbte Tabletten.
FG 4. Klinische Angaben
FH 4.1 Anwendungsgebiete
Modafinil Runiam wird zur Behandlung folgender Erkrankung eingesetzt:
Narkolepsie mit oder ohne Kataplexie.
Modafinil behandelt die Symptome übermäßiger Schläfrigkeit in Zusammenhang mit den oben genannten Leiden. Wenn möglich, sollte jede Anstrengung unternommen werden, die zu Grunde liegenden Beschwerden zu behandeln, bevor mit der Behandlung mit Modafinil begonnen wird.
FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Behandlung sollte nur durch einen Arzt oder unter der Aufsicht eines Arztes begonnen werden, der über die erforderlichen Kenntnisse hinsichtlich entsprechender Schlafstörungen verfügt.
Erwachsene
Narkolepsie
Die empfohlene Tagesdosis beträgt 200-400 mg. Sie beginnt mit 200 mg und wird entsprechend des klinischen Ansprechens titriert. Modafinil kann je nach ärztlicher Einschätzung des Patienten in zwei Einzeldosen am Morgen und am Mittag oder in einer Einzeldosis am Morgen eingenommen werden.
Ältere Patienten
Es stehen nur begrenzte Daten zur Anwendung von Modafinil bei älteren Patienten zur Verfügung. Angesichts der bei älteren Patienten zu erwartenden geringeren hepatischen und renalen Clearance, wird empfohlen, dass Patienten, die älter als 65 Jahre sind, die Behandlung mit einer Dosis von 100 mg täglich beginnen sollten. Die maximale Dosis von 400 mg pro Tag darf nur angewandt werden, wenn keine Einschränkungen der Nieren- oder Leberfunktion vorliegen.
Eingeschränkte Leber- und Nierenfunktion
Die Dosis sollte bei Patienten mit schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen um die Hälfte reduziert werden (100-200 mg pro Tag).
Kinder und Jugendliche
Da die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit bei Kindern nicht in kontrollierten Studien geprüft wurden, wird die Anwendung von Modafinil bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).
Art der Anwendung
Zum Einnehmen. Die Tabletten sollten als Ganzes, mit Flüssigkeit, mit oder ohne Nahrung, geschluckt werden.
FI 4.3 Gegenanzeigen
Modafinil ist bei Patienten mit mäßigem bis schwerem Bluthochdruck oder Arrhythmie kontraindiziert. Außerdem ist Modafinil bei Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegen Modafinil oder gegen einen der Bestandteile von Modafinil kontraindiziert.
FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei Anwendung von Modafinil wurde von schweren Hautausschlägen berichtet, die einen Krankenhausaufenthalt und einen Behandlungsabbruch erforderlich machten. Dieser Hautausschlag trat innerhalb von 1-5 Wochen nach Beginn der Behandlung auf (in einzelnen Fällen wurde auch von einem Auftreten nach längerer Behandlung [z.B. nach 3 Monaten] berichtet). In klinischen Studien zu Modafinil trat Hautausschlag, der den Behandlungsabbruch zur Folge hatte, bei 0,8 % (13 von 1 585) der pädiatrischen Patienten (Alter < 17 Jahre) auf, einschließlich schwerer Hautausschläge. In klinischen Studien mit Erwachsenen zu Modafinil trat kein schwerer Hautausschlag auf (0 von 4 264). Modafinil sollte bei den ersten Anzeichen von Hautausschlag abgesetzt und nicht weiter eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.8).
Patienten mit schweren Angsterkrankungen sollten eine Behandlung mit Modafinil ausschließlich in entsprechend spezialisierten Facheinrichtungen erhalten.
Bei Patienten, die mit Modafinil behandelt wurden, wurde von psychiatrischen Nebenwirkungen berichtet, einschließlich Suizidgedanken. Unter solchen Umständen sollte die Behandlung mit Modafinil abgebrochen und nicht wieder aufgenommen werden. Bei der Einnahme von Modafinil ist bei Patienten mit Psychosen, Depressionen oder Manien in der Vorgeschichte Vorsicht geboten, da psychiatrische Erkrankungen entstehen oder verschlimmert werden können (siehe Abschnitt 4.8).
Auch bei Patienten mit Alkohol-, Drogen- oder Rauschmittelkonsum in der Vorgeschichte ist Vorsicht geboten.
Während der Behandlung mit diesem Arzneimittel sollten keine empfängnisverhütende Minipillen und Mikropillen verwendet werden, nur normaldosierte orale Kontrazeptiva (Antibabypille) oder andere Kontrazeptiva sollten verwendet werden. Dies gilt auch für mindestens einen Monat nach dem Absetzen von Modafinil (siehe Abschnitt 4.5).
Bei Patienten mit Hypertonie sollte der Blutdruck und die Herzfrequenz überwacht werden.
Es wird empfohlen, Modafinil nicht bei Patienten mit linksventrikulärer Hypertrophie oder Cor Pulmonale anzuwenden. Modafinil sollte nicht bei Patienten mit Mitralklappenprolaps angewandt werden, die bei vorheriger Einnahme von CNS-Stimulanzien das Mitralklappenprolaps-Syndrom aufgewiesen haben. Dieses Syndrom kann sich in ischämischen EKG-Veränderungen, Brustschmerzen oder Arrhythmie zeigen.
Bei Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe / Apnoe sollten die zu Grunde liegende Krankheit und die kardiovaskuläre Symptomatik überprüft werden.
Patienten sollten darauf aufmerksam gemacht werden, dass Modafinil kein Ersatz für Schlaf ist und eine gute Schlafhygiene beibehalten werden sollte. Zur Sicherstellung einer guten Schlafhygiene kann die Überprüfung des Koffeinkonsums gehören.
Obwohl Studien mit Modafinil ein geringes Abhängigkeitspotenzial gezeigt haben, kann die Möglichkeit einer Abhängigkeit bei langfristiger Einnahme nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Hinweis für Leistungssportler: Dieses Arzneimittel enthält einen Wirkstoff, der bei Doping-Tests ein positives Ergebnis verursacht.
Modafinil Runiam enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Modafinil Runiam nicht einnehmen.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Modafinil kann seinen eigenen Stoffwechsel durch eine Induktion von CYP3A4/5 erhöhen, aber die Auswirkungen sind mäßig und signifikante klinische Konsequenzen sind unwahrscheinlich.
Antikonvulsiva:
Durch eine gleichzeitige Verabreichung von starken CYP-Induktoren, wie z.B. Carbamazepin und Phenobarbital, kann der Plasmaspiegel von Modafinil reduziert werden. Aufgrund der möglichen Inhibition von CYP2C19 durch Modafinil und der Hemmung von CYP2C9, kann sich die Phenytoin-Clearance verringern, wenn Modafinil gleichzeitig eingenommen wird. Patienten sollten auf Anzeichen einer Phenytoin-Toxizität untersucht werden und nach Beginn oder Absetzen der Behandlung kann ein wiederholtes Messen des Phenytoin-Plasmaspiegels angebracht sein.
Hormonelle Kontrazeptiva:
Aufgrund der CYP3A4/5-Induktion durch Modafinil kann die Wirksamkeit hormoneller Kontrazeptiva beeinträchtigt sein. Patienten, die mit Modafinil behandelt werden, werden alternative oder begleitende Verhütungsmethoden empfohlen. Für eine sichere Verhütung ist es erforderlich, diese Methoden für zwei Monate nach dem Absetzen von Modafinil fortzuführen.
Antidepressiva:
Einige trizyklische Antidepressiva und selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer werden weitgehend durch CYP2D6 metabolisiert. Bei Patienten mit einem CYP 2D6-Mangel (ca. 10% der hellhäutigen Bevölkerung) gewinnt ein normalerweise untergeordneter Stoffwechselweg, welcher
CYP 2C19 einbezieht, an Bedeutung. Da Modafinil CYP 2C19 hemmen kann, kann bei solchen Patienten eine niedrigere Dosis der Antidepressiva erforderlich sein.
Antikoagulanzien:
Aufgrund der möglichen Hemmung von CYP 2C9 durch Modafinil kann sich bei gleichzeitiger Einnahme von Modafinil die Warfarin-Clearance verringern. Während der ersten zwei Monate einer Modafinil-Anwendung und nach Änderungen der Modafinil-Dosierung sollten die
Prothrombinzeiten regelmäßig überprüft werden.
Andere Wirkstoffe:
Wirkstoffe, die vorwiegend durch CYP2C19-Stoffwechsel abgebaut werden, wie Diazepam, Propranolol und Omeprazol, können bei gleichzeitiger Einnahme von Modafinil eine verlängerte Eliminationszeit aufweisen und daher eine Reduzierung der Dosis erforderlich machen. Außerdem wurde in In-vitro-Studien an menschlichen Hepatozyten eine Induktion von CYP1A2, CYP2B6 und CYP3A4/5 nachgewiesen, was unter in vivo-Verhältnissen dazu führen könnte, dass die Blutspiegel der Wirkstoffe, die durch diese Enzyme metabolisiert werden, sich verringern und dadurch deren therapeutische Wirksamkeit vermindert wird.
Die Ergebnisse klinischer Studien zu Wechselwirkungen lassen darauf schließen, dass sich das am stärksten auf CYP3A4/5-Substrate auswirkt, die einer signifikanten präsystemischen Elimination unterliegen, insbesondere durch CYP3A-Enzyme im Magen-Darm-Trakt. Beispiele hierfür sind Ciclosporin, HIV-Proteasehemmer, Buspiron, Triazolam, Midazolam und die meisten Kalziumantagonisten und Statine. In einem Fallbericht wurde bei einem Patienten, der Ciclosporin erhielt und gleichzeitig eine Behandlung mit Modafinil begann, eine Reduzierung der Ciclosporin-Konzentration um 50% festgestellt.
FL 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es gibt keine hinreichenden Daten zur Anwendung von Modafinil in der Schwangerschaft. Studien an Tieren haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das potenzielle Risiko beim Menschen ist nicht bekannt. Modafinil sollte, wenn nicht absolut notwendig, nicht während einer Schwangerschaft angewandt werden.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Modafinil in die Muttermilch ausgeschieden wird. In Tierstudien wurde Modafinil in der Brustmilch ausgeschieden. Bei einer Entscheidung darüber, ob das Stillen fortgeführt / abgebrochen oder ob die Behandlung mit Modafinil fortgeführt / abgebrochen werden sollte, sollten die Vorteile des Stillens für das Kind und die Vorteile der Behandlung mit Modafinil für die Frau berücksichtigt werden.
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
Nebenwirkungen, wie verschwommenes Sehen oder Schwindel, können die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen (siehe Abschnitt 4.8).
FJ 4.8 Nebenwirkungen
Die folgenden Nebenwirkungen traten in klinischen Studien und/oder nach der Markteinführung auf.
Die Häufigkeit der Nebenwirkungen, die zumindest möglicherweise mit der Behandlung in Zusammenhang stehen, wurde in klinischen Studien mit 1561 Modafinil einnehmenden Patienten wie folgt unterteilt: sehr häufig 1/10, häufig 1/100 bis <1/10, gelegentlich 1/1000 bis <1/100 und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzba).
Die am häufigsten festgestellte Nebenwirkung sind Kopfschmerzen, von denen ca. 21% der Patienten betroffen waren. Diese Kopfschmerzen sind für gewöhnlich schwach oder mittelschwer, abhängig von der Dosis und verschwinden innerhalb weniger Tage.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Eosinophilie, Leukopenie
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: leichte allergische Reaktion (z. B. Heuschnupfen)
Nicht bekannt: Angioödem, Urtikaria. Überempfindlichkeitsreaktionen (die sich durch Fieber, Hautausschlag, Lymphadenopathie und durch Anzeichen weiterer, gleichzeitiger Organbeteiligung kennzeichnen).
Stoffwechsel- und Ernaehrungsstörungen
Häufig: verminderter Appetit
Gelegentlich: Hypercholesterinämie, Hyperglykämie, Diabetes mellitus, Appetitzunahme
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Nervosität, Schlaflosigkeit, Ängstlichkeit, Depression, Denkstörungen, Verwirrtheit
Gelegentlich: Schlafstörungen, emotionale Labilität, verminderte Libido, Feindseligkeit, Depersonalisation, Persönlichkeitsstörungen, Unruhe, anormale Träume, Aggression.
Nicht bekannt: Psychose, Manie, Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Suizidgedanken.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen
Häufig: Schwindelgefühl, Schläfrigkeit, Parästhesie
Gelegentlich: Dyskinesie, Hypertonie, Hyperkinese, Amnesie, Migräne, Zittern, Schwindel, ZNS-Stimulation, Hypästhesie, Koordinationsstörungen, Bewegungsstörungen, Sprachstörungen, verändertes Geschmacksempfinden
Augenerkrankungen
Häufig: verschwommenes Sehen
Gelegentlich: Sehstörungen, trockene Augen
Herzerkrankungen
Häufig: Tachykardie, Herzklopfen
Gelegentlich: Extrasystole, Arrhythmie, Bradykardie
Gefäßerkrankungen
Häufig: Vasodilatation
Gelegentlich: Hypertonie, Hypotonie
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Pharyngitis, Sinusitis, Dyspnoe, verstärkter Husten, Asthma, Epistaxis, Rhinitis
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Bauchschmerzen, Übelkeit, trockener Mund, Diarrhö, Dyspepsie, Obstipation
Gelegentlich: Flatulenz, Reflux, Erbrechen, Dysphagie, Glossitis, Mundgeschwüre
Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Schwitzen, Hautausschlag, Akne, Pruritus
Nicht bekannt: schwere Hautreaktionen, einschließlich Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Toxische epidermale Nekrolyse und Hypersensitivitätssyndrom DRESS mit Eosinopholie und systemischen Symptomen (DRESS = Drug Rash with Eosinophilia and Systemic Symptoms).
Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Myalgie, Beinkrämpfe, Arthralgie, Zuckungen
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: veränderter Urin, veränderte Häufigkeit des Wasserlassens
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: Menstruationsstörungen
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Asthenie, Brustschmerzen
Gelegentlich: periphere Ödeme, Durst
Untersuchungen
Häufig: anormale Leberfunktionstest, es wurden von der Dosis abhängige Erhöhungen der alkalischen Phosphatase und Gamma-Glutamyltransferase beobachtet
Gelegentlich: veränderte EKG-Werte, Gewichtszunahme, Gewichtsverlust
FO 4.9 Überdosierung
Zu den häufigsten Symptomen, die bei einer Modafinil-Überdosierung, alleine oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln, auftreten, gehören Schlafstörungen (Insomnie), ZNS-Symptome wie z.B. Unruhe, Desorientiertheit, Verwirrtheit, Erregbarkeit und Halluzinationen; Verdauungsstörungen wie z.B. Übelkeit und Diarrhö; und kardiovaskuläre Veränderungen wie z.B. Tachykardie, Bradykardie, Hypertonie und Brustschmerzen.
Maßnahmen bei Überdosierung:
Induziertes Erbrechen oder eine Magenspülung sollten in Betracht gezogen werden. Empfohlen werden ein Krankenhausaufenthalt und die Überwachung des psychomotorischen Status, eine Herz-Kreislauf-Überwachung oder die Überwachung des Patienten, bis die Symptome abgeklungen sind.
FF 5. Pharmakologische Eigenschaften
F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Psychoanaleptika; zentral wirkende Sympathomimetika
ATC-Code: N06BA07
Modafinil begünstigt bei einer Reihe von Spezies, einschließlich beim Menschen, die Wachheit. Die genauen Mechanismen, durch die die Wachheit durch Modafinil gefördert wird, sind unbekannt.
In präklinischen Modellen scheint Modafinil weder ein direkter noch indirekter Alpha1-Adrenozeptor- oder Dopaminrezeptor-Agonist zu sein. Der durch Amphetamin, nicht durch Modafinil, induzierten Wachheit, wird durch den Dopaminrezeptor-Antagonisten Haloperidol entgegengewirkt. Gleichwertige, die
Wachheit begünstigende Dosen von Methylphenidat und Amphetamin steigern die neuronale Aktivierung im gesamten Gehirn. Modafinil hingegen erhöht die neuronale Aktivierung in spezifischen Hirnregionen selektiv und ausgeprägt, insbesondere im Hypothalamus.
Beim Menschen stellt Modafinil den Grad und die Dauer der Wachheit und der Aufmerksamkeit tagsüber dosisabhängig wieder her und/oder verbessert diese. Die Anwendung von Modafinil führt zu elektrophysiologischen Veränderungen, die auf eine erhöhte Aufmerksamkeit schließen lassen, sowie zu einer Verbesserung der
objektiven Messergebnisse bezüglich der Fähigkeit, die Wachheit aufrechtzuerhalten. Modafinil wirkt der durch Schlafentzug entstehenden Beeinträchtigung der kognitiven, psychomotorischen und neurosensorischen Leistungsfähigkeit entgegen. Diese Veränderungen erfolgen ohne nachteilige Veränderungen des Verhaltens und des Appetits.
Bei Patienten mit Narkolepsie hat eine Einnahme von 400 mg Modafinil am Morgen oder eine Einnhame von 200 mg Modafinil am Mittag keine nachteiligen Auswirkungen auf den Nachtschlaf.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Modafinil ist eine racemische Verbindung, deren Enantiomere unterschiedliche pharmakokinetische Eigenschaften aufweisen. Die Halbwertszeit von L-Modafinil ist ca. drei Mal so lang wie die des d-Enantiomers, ebenso wie die systemische Exposition (AUC) gegenüber L-Modafinil. Der scheinbare Steady-State-Zustand wird nach 2-4 Einnahmetagen erreicht.
Resorption
Modafinil wird schnell resorbiert, wobei die höchste Plasmakonzentration nach 2-4 Stunden erreicht wird. Nahrungsaufnahme hat keine Auswirkungen auf die Bioverfügbarkeit von Modafinil, aber tmaxkann, wenn Modafinil mit Nahrung eingenommen wird, um ungefähr eine Stunde verzögert sein.
Verteilung
Modafinil verteilt sich mit einem scheinbaren Verteilungsvolumen, das größer ist als das Volumen des gesamten Körperwassers, gut im Körpergewebe. Im menschlichen Plasma wird Modafinil mäßig an Plasmaproteine gebunden (ca. 60%, hauptsächlich an Albumin). Durch diese mäßige Proteinbindung ist das Risiko von Wechselwirkungen mit stark gebundenen Substanzen unwahrscheinlich.
Biotransformation
Modafinil wird in der Leber durch Esterasen und CYP3A4/5 zu zwei Hauptmetaboliten (Modafinilsäure und Modafinilsulfon) verstoffwechselt. In präklinischen Modellen schienen die Metaboliten keinen Beitrag zu der Aufmerksamkeit fördernden Wirkung von Modafinil zu leisten. In In-vitro-Studien, in denen menschliche Hepatozyten verwendet wurden, wurde nachgewiesen, dass Modafinil konzentrationsabhängig die folgenden Enzyme gering induziert: CYP1A2, CYP2B6 und CYP3A4. Zudem wurde die Aktivität von CYP2C9 in den Hepatozyten gehemmt. In menschlichen Lebermikrosomen verursachten Modafinil und Modafinilsulfon bei in der klinischen Verwendung zu erwartenden Konzentrationen eine partiell kompetitive, reversible Hemmung von CYP2C19 (siehe Abschnitt 4.5).
Elimination
Modafinil und seine Metaboliten werden vorwiegend über die Nieren ausgeschieden, wobei ein geringer Anteil unverändert eliminiert wird (< 10%). Nach mehrfacher Einnahme beträgt die Halbwertszeit der Elimination von Modafinil 15 Stunden und ermöglicht eine Behandlung, die auf 1 oder 2 Einnahmen pro Tag basiert.
Linearität/Nicht-Linearität
Die Pharmakokinetik von Modafinil ist linear und bei einem Dosierungsbereich zwischen 200 und 600 mg einmal täglich unabhängig von der verabreichten Dosis. Die systematische Exposition erhöht sich proportional zur eingenommenen Dosis.
Nierenversagen/Leberfunktionsstörungen
Bei schwerer chronischer Niereninsuffizienz war die Pharmakokinetik von Modafinil unverändert, aber die Exposition gegenüber Modafinilsäure war um das Neunfache erhöht (siehe Abschnitt 4.2). Es sind nur sehr wenige Daten bezüglich der Unbedenklichkeit solcher Spiegel dieser Metaboliten verfügbar. Bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen war die orale Clearance von Modafinil um 60% verringert und die Steady-State-Konzentration von Modafinil verdoppelt. Bei Patienten mit schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen sollte die Modafinil-Dosis um die Hälfte reduziert werden (siehe Abschnitt 4.2).
Ältere Patienten
Ältere Patienten können eine vermindert Nieren- und/oder Leberfunktion haben. Eine Reduzierung der Dosis sollte in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt 4.2).
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Daten, basierend auf konventionellen Studien über pharmakologische Sicherheit, Toxizität bei wiederholter Einnahme, Genotoxizität und Kanzerogenität, ergaben kein spezielles Risiko für den Menschen.
Studien zur Reproduktionsfunktion haben weder Auswirkungen auf die Fertilität, noch teratogene Auswirkungen, noch jegliche Auswirkungen auf die Lebensfähigkeit, das Wachstum oder die Entwicklung der Nachkommen gezeigt, obwohl bei Ratten embryonale Resorptionen, Hydronephrosen und skelettale Fehlbildungen mit hohen Dosen in Verbindung gebracht wurden.
In einer peri-postnatalen Studie mit Ratten war die Modafinil-Konzentration in der Milch etwa 11,5-mal höher als im Plasma.
FR 6. Pharmazeutische Angaben
F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Lactose-Monohydrat
Vorgekleisterte Stärke (Mais)
Mikrokristalline Cellulose
Croscarmellose-Natrium
Povidon K29/32
Talkum
Magnesiumstearat (Ph. Eur.)
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/Aluminium-Blisterpackungen
Die Packungen enthalten 20 oder 30 Tabletten.
F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
FZ 7. Inhaber der Zulassung
EFARMES, S.A. UNIPERSONAL
Sardenya 350
E-08025 Barcelona
Spanien
F5 8. Zulassungsnummer
78698.00.00
F6 9. Datum der Erteilung der Zulassung
[siehe Unterschrift]
F10 10. Stand der Information
...
F11 11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig, Betäubungsmittel]
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