Monoclair 100mg Retard Retardtabletten
Stand: Mai 2011
Nr.:
Bezeichnung |
Darreichungsform |
Zulassungsnummr |
Monoclair® 100 mg retard |
Retardtabletten |
49854.00.00 |
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Anlage
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Monoclair® 100 mg retard Retardtabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Isosorbidmononitrat
1 Retardtablette enthält 100 mg Isosorbidmononitrat.
Sonstiger Bestandteil: Lactose
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Weiße, oblonge Retardtabletten mit beidseitiger Bruckkerbe.
Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette für ein erleichtertes Schlucken und nicht zum Aufteilen in gleiche Dosen.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Prophylaxe und Langzeitbehandlung der Angina pectoris
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Es wird 1-mal 1 Retardtablette Monoclair® 100 mg retard Retardtabletten (entsprechend 100 mg Isosorbidmononitrat) pro Tag eingenommen.
Die Behandlung sollte mit niedriger Dosierung begonnen und langsam bis zur erforderlichen Höhe gesteigert werden. Zu diesem Zweck stehen Tabletten mit geringerer Wirkstärke zur Verfügung. Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette für ein erleichtertes Einnehmen und nicht zum Aufteilen in gleiche Dosen.
4.3 Gegenanzeigen
Isosorbidmononitrat darf nicht eingenommen werden bei:
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Isosorbidmononitrat, anderen Nitroverbindungen oder einem der sonstigen Bestandteile
- akutem Kreislaufversagen (Schock, Kreislaufkollaps)
- kardiogenem Schock, sofern nicht durch intraaortale Gegenpulsation oder positiv inotrope Pharmaka ein ausreichend hoher linksventrikulärer, enddiastolischer Druck gewährleistet ist
- ausgeprägter Hypotonie (systolischer Blutdruck weniger als 90 mmHg)
- gleichzeitiger Einnahme von Phosphodiesterase-5-Hemmern, z.B. Sildenafil, weil es in diesem Fall zu einem erheblichen blutdrucksenkenden Effekt kommen kann
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eine besonders sorgfältige Überwachung ist erforderlich bei:
- hypertropher, obstruktiver Kardiomyopathie, konstriktiver Perikarditis und Perikardtamponade
- niedrigen Füllungsdrücken z. B. bei akutem Herzinfarkt, eingeschränkter Funktion der linken Herzkammer (Linksherz-insuffizienz). Eine Blutdrucksenkung unter 90 mmHg systolisch sollte vermieden werden.
- Aorten- und/oder Mitralstenose
- Neigung zu orthostatischen Kreislaufregulationsstörungen
- Erkrankungen, die mit einem erhöhten intrakranieller Druck einhergehen (bisher wurde nur bei hochdosierter i. v. Gabe von Glyceroltrinitrat eine weitere Drucksteigerung beobachtet).
Monoclair® 100 mg retard Retardtabletten sind nicht geeignet zur Behandlung des akuten Angina-pectoris-Anfalls.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Monoclair® 100 mg retard Retardtabletten nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Einnahme von anderen Vasodilatatoren, Antihypertensiva (z. B. Diuretika, ACE-Hemmer), Beta-Rezeptorenblockern, Kalziumantagonisten, Neuroleptika oder trizyklischen Antidepressiva sowie Alkohol kann die blutdrucksenkende Wirkung von Monoclair® 100 mg retard Retardtabletten verstärken.
Bei gleichzeitiger Gabe von Stickstoffmonooxid-Donatoren, wie z. B. der Wirkstoff in Monoclair® 100 mg retard Retardtabletten, und von Phosphodiesterase-5-Hemmern (Sildenafil (VIAGRA®)), kann es zu einer erheblichen Verstärkung des blutdrucksendkenden Effektes kommen (s. Gegenanzeigen).
Isosorbitmononitrat kann bei gleichzeitiger Anwendung von Dihydroergotamin zum Anstieg des DHE-Spiegels führen und damit dessen blutdrucksteigernde Wirkung verstärken.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Wenn Sie schwanger sind sollten Sie Monoclair® 100 mg retard Retardtabletten aus Gründen besonderer Vorsicht nur auf ausdrückliche Anordnung Ihres Arztes einnehmen, da über die Anwendung bei Schwangeren keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen Tierexperimentelle Untersuchungen haben keinen Hinweis auf Fruchtschädigungen ergeben.
Stillzeit
Auch in der Stillzeit sollten Sie Monoclair® 100 mg retard Retardtabletten aus Gründen besonderer Vorsicht nur auf ausdrückliche Anordnung Ihres Arztes einnehmen, da nicht bekannt ist, ob Monoclair® 100 mg retard Retardtabletten in die Muttermilch übergeht. Bei einer Einnahme von Monoclair® 100 mg retard Retardtabletten in der Stillzeit ist beim Säugling auf mögliche Arzneimittelwirkungen zu achten.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben von Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (>1/10)
Häufig (> 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (> 1/1000 bis <1/100)
Selten (> 1/10000 bis < 1/1000)
Sehr selten (< 1/10000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig können bei Behandlungsbeginn Kopfschmerzen (”Nitratkopfschmerzen”) auftreten, die erfahrungsgemäß meistens nach einigen Tagen bei weiterer Einnahme abklingen.
Herzerkrankungen
Gelegentlich wurden beobachtet:
- starker Blutdruckabfall mit Verstärkung der Angina-pectoris-Symptomatik,
- Kollapszustände, häufig mit bradykarden Herzrhythmusstörungen und Synkopen.
Gefäßerkrankungen
Häufig werden bei der Erstanwendung, aber auch bei einer Dosiserhöhung, ein Abfall des Blutdrucks und/oder orthostatische Hypotension beobachtet, die mit einer reflektorischen Erhöhung der Pulsfrequenz, Benommenheit sowie einem Schwindel- und Schwächegefühl einhergehen können.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich können Übelkeit und Erbrechen vorkommen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich können flüchtige Hautrötungen (Flush) und allergische Hautreaktionen vorkommen.
Sehr selten kann eine exfoliative Dermatitis auftreten.
Eine Toleranzentwicklung sowie das Auftreten einer Kreuztoleranz gegenüber anderen Nitratverbindungen wurden beschrieben. Zur Vermeidung einer Wirkungsabschwächung oder eines Wirkungsverlustes sollten hohe kontinuierliche Dosierungen vermieden werden.
Hinweis:
Bei der Gabe von Isosorbidmononitrat kann, bedingt durch eine relative Umverteilung des Blut-flusses in hypoventilierte Alveolargebiete, eine vorübergehende Hypoxämie auftreten und bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit eine myokardiale Hypoxie auslösen.
Erhöhung der Dosis und/oder Veränderung des Einnahmeintervalls kann zu Wirkungsab-schwächung oder Wirkungsverlust führen.
4.9 Überdosierung
a) Symptome einer Überdosierung
Blutdruckabfall mit orthostatischen Regulationsstörungen, reflektorische Tachykardie und Kopfschmerzen, Schwächegefühl, Schwindel, Benommenheit, Flush, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall können auftreten.
Bei hohen Dosen ist infolge des beim ISMN-Abbau entstehenden Nitrit-Ions mit Methämoglobinbildung, Zyanose, Atemnot und Tachypnoe zu rechnen.
Bei sehr hohen Dosen kann es zur Erhöhung des intrakraniellen Druckes mit cerebralen Symptomen kommen.
Bei chronischer Überdosierung wurden erhöhte Methämoglobinspiegel gemessen, deren klinische Relevanz umstritten ist.
b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
Neben allgemeinen Maßnahmen wie Magenspülung und Horizontallage des Patienten mit Hochlegen der Beine müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und ggf. korrigiert werden.
Bei ausgeprägter Hypotonie und/oder Schock sollte eine Volumensubstitution erfolgen; in Ausnahmefällen kann zur Kreislauftherapie Dopamin infundiert werden.
Die Gabe von Epinephrin und verwandter Substanzen ist kontraindiziert.
Je nach Schweregrad bieten sich bei Methämoglobinämie folgende Antidote an:
1. Vitamin C:
1 g p. o. oder als Natriumsalz i. v.
2. Methylenblau:
bis zu 50 ml einer 1%igen Methylenblaulösung i. v.
3. Toluidinblau:
initial 2-4 mg/kg Körpergewicht streng intravenös; falls erforderlich mehrfache Wie-derholung in einstündigem Abstand mit 2 mg/kg/Körpergewicht möglich.
4. Sauerstoffbehandlung, Hämodialyse, Blutaustausch.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Organisches Nitrat, Vasodilatatoren
ATC-Code: C01 DA 14
Wirkungsweise:
Isosorbidmononitrat wirkt direkt relaxierend auf die glatte Gefäßmuskulatur und führt zu einer Vasodilatation.
Die postkapillären Kapazitätsgefäße und die großen Arterien - insbesondere die noch reagiblen Teile von Koronararterien - sind hierbei stärker betroffen als die Widerstandsgefäße. Die Vasodilatation in der Strombahn führt zur Zunahme der venösen Kapazität ("pooling"), der Rückstrom zum Herzen wird vermindert, Ventrikelvolumina und Füllungsdrücke sinken ("preload"-Senkung). Verkleinerter Ventrikelradius und verminderte systolische Wandspannung senken den myokardialen Energie- bzw. 02-Bedarf.
Die Abnahme der kardialen Füllungsdrücke begünstigt die Perfusion ischämiegefährdeter, subendokardialer Wandschichten, regionale Wandbewegung und Schlagvolumen können verbessert werden.
Die Dilatation der großen herznahen Arterien führt zu einer Abnahme sowohl des systemischen ("afterload"-Senkung) als auch des pulmonalen Auswurfswiderstandes.
Isosorbidmononitrat bewirkt eine Relaxation der Bronchialmuskulatur, der ableiten-den Harnwege, der Muskulatur der Gallenblase, des Gallenganges sowie des Öso-phagus, des Dünn- und Dickdarmes einschließlich der Sphinkteren.
Auf molekularer Ebene wirken die Nitrate sehr wahrscheinlich über die Bildung von Stickoxid (NO) und zyklischem Guanosylmonophosphat (cGMP), das als Mediator der Relaxation gilt.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Isosorbidmononitrat wird nach oraler Gabe rasch und vollständig resorbiert. Die sys-temische Verfügbarkeit beträgt 90-100 %. Isosorbidmononitrat wird in der Leber na-hezu vollständig metabolisiert. Die gebildeten Metaboliten sind inaktiv.
Die Plasmahalbwertszeit beträgt 4-5 Stunden.
Isosorbidmononitrat wird fast ausschließlich in Form seiner Metaboliten über die Niere ausgeschieden. Nur ca. 2 % werden unverändert renal eliminiert.
Toleranz
Trotz gleichbleibender Dosierung und bei konstanten Nitratspiegeln wurde ein Nachlassen der Wirksamkeit beobachtet. Eine bestehende Toleranz klingt nach Absetzen der Therapie innerhalb von 24 Stunden ab. Bei entsprechend intermittierender Verabreichung wurden keine Toleranzentwicklungen beobachtet.
Bioverfügbarkeit
Eine im Jahre 1998 durchgeführte Bioverfügbarkeitsstudie an 24 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:
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Testpräparat Referenzpräparat
Monoclair® 100 mg retard
Retardtabletten
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maximale Plasma-
konzentration
Cmax [ng/ml]: 786 ± 90 647 ± 98
Zeitpunkt der
maximalen Plasma-
konzentration
tmax [h]: 4,50 ± 1,02 4,42 ± 1,34
Fläche unter der
Konzentrations-
Zeit-Kurve
AUC(0-t) [ng/ml•h]: 10800 ± 1910 9560 ± 1830
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Angabe der Werte als Mittelwert und Streubreite
Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm (siehe Abbildung):
Abbildung: Mittlere Plasmakonzentrationen von Isosorbidmononitrat nach Einmalgabe von 1 Retardtablette Monoclair® 100 mg retard Retardtabletten bzw. Referenzpräparat (n=24)
Studienergebnis:
Auf Bioäquivalenz zwischen Test- und Referenzpräparat kann geschlossen werden
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
a) Chronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität an Ratten ergaben keinen Hinweis auf toxische Effekte. Nach oraler Gabe von 191 mg/kg Isosorbidmononitrat wurde beim Hund ein Anstieg des Methämoglobin-Spiegels um lediglich 2,6 % über den Aus-gangswert gemessen. Die Nitrit-Serumkonzentration lag nach 191 mg/kg Isosorbidmononitrat per os an der Nachweisgrenze (weniger als 0,02 mg/l); alkali-sche Phosphate und GPT änderten sich nicht.
b) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Untersuchungen zur Mutagenität in mehreren Testsystemen (in vitro und in vivo) verliefen negativ.
Langzeituntersuchungen an der Ratte ergaben keinen Hinweis auf
ein tumorerzeu-gendes Potential.
c) Reproduktionstoxizität
Tierexperimentelle Studien zur Embryotoxizität ergaben keine Hinweise auf teratogene oder andere embryotoxische Effekte von Isosorbidmononitrat.
In Studien zur peri-postnatalen Toxizität zeigten sich fetotoxische Wirkungen nur nach sehr hohen Dosen im maternaltoxischen Bereich.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Hypromellose, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Montanglycolwachs, hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PVdC/Al-Blisterpackungen in Faltschachteln mit 20,50, 100 Retardtabletten.
„Unverkäufliches Muster“ mit 10 Retardtabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
HENNIG ARZNEIMITTEL GmbH & Co. KG
Liebigstraße 1—2
65439 Flörsheim am Main
Telefon: (0 61 45) 5 08-0
Telefax: (0 61 45) 5 08-1 40
info@hennig-am.de
http://www.hennig-am.de
8. Zulassungsnummer
49854.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
04.04.2003
10. Stand der Information
05/2011
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
77f53a34858a7f05de44db2718922d3b.rtf Stand: Mai 2011 Seite: 11 von 11