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Morphin Merck Tropfen 0,5%

Document: 01.12.2008   Gebrauchsinformation (deutsch) change





Gebrauchsinformation: Information für den Anwender


M

Geändert in:

orphin Merck Tropfen 0,5 %

Lösung zum Einnehmen


Zur Anwendung bei Kindern und Erwachsenen


Wirkstoff: Morphinhydrochlorid 3 H2O


Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.

  • Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möch­ten Sie diese später nochmals lesen.

  • Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

  • Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich ver­schrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Beschwerden haben wie Sie.

  • Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.


1. Was ist Morphin Merck Tropfen 0,5 % und wofür wird es angewendet?

2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Morphin Merck Tropfen 0,5 % beachten?

3. Wie ist Morphin Merck Tropfen 0,5 % einzunehmen?

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5. Wie ist Morphin Merck Tropfen 0,5 % aufzubewahren?

6. Weitere Informationen


1. WAS IST MORPHIN MERCK TROPFEN 0,5 % UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?


Morphin Merck Tropfen 0,5 % ist ein stark wirkendes Schmerzmittel aus der Gruppe der Opiate.


Morphin Merck Tropfen 0,5 % wird angewendet bei:


starken und stärksten Schmerzen.


2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON MORPHIN MERCK TROPFEN 0,5 % BEACHTEN?


Morphin Merck Tropfen 0,5 % darf nicht eingenommen werden,


- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Morphin oder einen der sonstigen Bestandteile von Morphin Merck Tropfen 0,5 % sind.


- bei bestehendem Darmverschluss (Ileus).


- bei unklaren akuten schmerzhaften Bauchbeschwerden (akutes Abdomen).


Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Morphin Merck Tropfen 0,5 % ist erforderlich


- Abhängigkeit von Opioiden.

- Bewusstseinsstörungen.

- Krankheitszuständen, bei denen eine Störung des Atemzentrums und der Atemfunktion vorliegt oder vermieden werden muss.

- verändertem Herz (Cor pulmonale) infolge chronischer Überlastung des Lungenkreislaufes.

- Zuständen mit erhöhtem Hirndruck.

- niedrigem Blutdruck, verbunden mit geringer zirku­lierender Blutmenge (Hypotension bei Hypovolämie).

- vergrößerter Vorsteherdrüse (Prostatahypertrophie) mit Restharnbildung (Gefahr der Blasenruptur (Riss der Harnblase) durch Harnverhalt).

- Harnwegsverengungen oder Koliken der Harnwege.

- Gallenwegserkrankungen.

- obstruktiven (mit Verengungen einhergehenden) und entzündlichen Darmerkrankungen.

- Tumor der Nebenniere (Phäochromozytom).

- Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis).

- Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)

- epileptischem Anfallsleiden oder erhöhter Neigung zu Krampfanfällen.


Die Anwendung von Morphin kann zur Entwicklung körperlicher Abhängigkeit führen. Das Absetzen nach wiederholter Anwendung oder Anwendung eines Gegenmittels (Opiatantagonist) kann ein typisches Entzugsbild (Entzugssyndrom) auslösen.

Bei chronischen Schmerzpatienten ist das Risiko psychischer Abhängigkeit bei bestimmungsgemäßer Anwendung deutlich reduziert bzw. differenziert zu bewerten.

Morphin Merck Tropfen 0,5 % ist vor und nach Operationen nur mit Vorsicht anzuwenden (erhöhtes Risiko für Darmlähmungen oder Atemdämpfung).


Sollte bei Ihnen eine Erkrankung der Nebennierenrinde (z.B. Morbus Addison) bestehen, so wird Ihr Arzt die Konzentration des Nebennierenrindenhormons im Blut (Plasmakortisolkonzentration) kontrollieren und Ihnen gegebenenfalls entsprechende Medikamente (Kortikoide) verordnen.


Worauf müssen Sie noch achten?


Verstopfung ist unter einer Morphinbehandlung häufig. Gerade wenn Sie vor Beginn der Einnahme schon Probleme mit dem Stuhlgang hatten, sollten Sie von Anfang an ein Abführmittel nehmen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt.


Männer im zeugungsfähigen und Frauen im gebärfähigen Alter:


Wegen der erbgutverändernden Eigenschaften von Morphin sollte dieser Wirkstoff bei Männern im zeugungsfähigen bzw. Frauen im gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist.


Kinder:


Bei Kindern unter 1 Jahr darf Morphin Merck Tropfen 0,5 % nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden, da eine erhöhte Empfindlichkeit für die beeinträchtigende Wirkung auf die Atemfunktion besteht.


Ältere Menschen:


Bei älteren Menschen ist Morphin Merck Tropfen 0,5 % besonders vorsichtig zu dosieren (siehe Abschnitt 3.2).


Die Anwendung von Morphin Merck Tropfen kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.


Bei Einnahme von Morphin Merck Tropfen 0,5 % mit anderen Arzneimitteln:


Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


Die gleichzeitige Anwendung von Morphin und anderen zentral, d.h. auf die Gehirnfunktion dämpfend wirkenden Arzneimitteln [ wie Arzneimittel gegen Angststörungen (Tranquilizer), gegen Depressionen (Antidepressiva), gegen psychische Störungen (Neuroleptika), zur Narkose (Anästhetika), gegen Schlafstörungen (Hypnotika, Sedativa, Barbiturate), gegen Allergien oder Reisekrankheit (Antihistaminika/Antiemetika) oder andere stark wirksame Schmerzmittel (Opioide)] oder Alkohol kann zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen von Morphin, insbesondere Beeinträchtigung der Atemfunktion, führen.


Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung (z.B. Psychopharmaka, Arzneimittel gegen Allergien, Erbrechen oder Parkinsonsche Krankheit) können anticholinerge Nebenwirkungen von Opioiden verstärken (z.B. Verstopfung, Mundtrockenheit oder Störungen beim Wasserlassen).


Durch Cimetidin (Arzneimittel zur Behandlung von Magengeschwüren) und andere den Leberstoffwechsel belastende Arzneimittel können durch Hemmung des Abbaus erhöhte Konzentration im Blut von Morphin auftreten.


Morphin Merck Tropfen 0,5 % sollte nicht gleichzeitig mit MAO-Hemmern (Arzneimitteln, die gegen Depressionen wirken) verabreicht werden. Bei Gabe von MAO-Hemmstoffen innerhalb der letzten 14 Tage vor einer Gabe eines anderen Opioids (Pethidin) sind lebensbedrohende Wechselwirkungen beobachtet worden, die das Gehirn (Zentralnervensystem) sowie Atmungs- und Kreislauffunktion betrafen. Dieselben Wechselwirkungen mit MAO-Hemmern sind bei Morphin Merck Tropfen 0,5 % nicht auszuschließen.


Durch Morphin kann die Wirkung von muskelentspannenden Arzneimitteln (Muskelrelaxantien) verstärkt werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Rifampicin (Arzneimittel gegen Tuberkulose) kann es zu einer Abschwächung der Morphinwirkung kommen.


Bei Einnahme von Morphin Merck Tropfen 0,5 % zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken


Während der Anwendung von Morphin Merck Tropfen 0,5 % dürfen Sie keinen Alkohol trinken, da Alkohol die dämpfende Wirkung von Morphin Merck Tropfen 0,5 % deutlich verstärken kann.


Schwangerschaft und Stillzeit


Fragen Sie vor der Einnahme / Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.


Schwangerschaft:


Da aus Tierstudien Hinweise auf Schädigungen der Nachkommen morphinbehandelter Mütter vorliegen, dürfen Sie Morphin Merck Tropfen 0,5 % in der Schwangerschaft nicht anwenden, es sei denn, dass Ihr behandelnder Arzt dies für zwingend notwendig erachtet und den Nutzen für Sie deutlich höher einschätzt als das Risiko für das Kind. Wegen der erbgutverändernden Eigenschaften von Morphin sollte dieser Wirkstoff Männern und Frauen im zeugungs- und gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist.


Bei Neugeborenen wurden Entzugserscheinungen nach längerer Morphinanwendung während der Schwangerschaft beschrieben.


Stillzeit:


Morphin wird in die Muttermilch ausgeschieden und kann beim Säugling wirksame Konzentrationen erreichen. Vom Stillen wird daher abgeraten.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:


Morphin Merck Tropfen 0,5 % kann die Aufmerksamkeit und das Reaktionsver­mögen beeinträchtigen. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell genug und gezielt reagieren.

Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob und unter welchen Voraussetzungen Sie z.B. Autofahren (siehe unten) können. Eine verstärkte Beeinträchtigung ist insbesondere bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol oder der Einnahme von Beruhigungsmitteln zu erwarten. Fahren Sie dann nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie dann keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie dann nicht ohne sicheren Halt!


Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Morphin Merck Tropfen 0,5 %


Morphin Merck Tropfen 0,5 % enthält Sorbinsäure. Wenn Sie allergisch gegen Sorbinsäure bzw. deren Salze sind, dürfen Sie Morphin Merck Tropfen 0,5 % nicht einnehmen.


WIE IST MORPHIN MERCK TROPFEN 0,5 % EINZUNEHMEN?


Nehmen Sie Morphin Merck Tropfen 0,5 % immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.


Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:


Die Dosierung von Morphin Merck Tropfen 0,5 % muss der Stärke der Schmerzen und der individuellen Empfindlichkeit des Patienten angepasst werden.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist der empfohlene Bereich der Einzel- und Tagesdosen für Kinder und Erwachsene gemäß der folgenden Tabelle auf der Grundlage einer Einzelgabe von 0,2 bis 0,3 mg Morphinhydrochlorid 3H2O/kg Körpergewicht:



Alter bzw.

(Körpergewicht)

Einzeldosis

Tagesgesamtdosis

Kinder bis 2 Jahre

(bis 12,5 kg)

Bis 0,5 ml

entsprechend

bis zu 2,5 mg Morphinhydrochlorid 3H2O

Bis 4,5 ml

entsprechend

bis zu 22,5 mg

Morphinhydrochlorid 3H2O

Kinder 2-6 Jahre

(12,5 – 20 kg)

0,5 ml – 1 ml entsprechend

2,5 – 5 mg

Morphinhydrochlorid 3H2O

3 ml – 6 ml entsprechend

15 - 30 mg

Morphinhydrochlorid 3H2O

Kinder 6-12 Jahre

(20 – 40 kg)

1 ml – 2 ml entsprechend

5 – 10 mg

Morphinhydrochlorid 3H2O

6 ml – 12 ml entsprechend

30 - 60 mg

Morphinhydrochlorid 3H2O

Jugendliche 12-16 Jahre

(40 – 50 kg)

2 ml – 4 ml

entsprechend

10 – 20 mg

Morphinhydrochlorid 3H2O

12 ml – 24 ml

entsprechend

60 - 120 mg

Morphinhydrochlorid 3H2O

Jugendliche über

16 Jahre und Erwachsene

2 ml – 12 ml

entsprechend

10 – 60 mg

Morphinhydrochlorid 3H2O

Bis 72 ml

entsprechend

bis zu 360 mg

Morphinhydrochlorid 3H2O


Die Einzeldosen können bei nachlassender Wirkung nach 4 - 6 Stunden wiederholt werden. Die maximalen Tagesdosen sollten das 4 - 6fache der Einzeldosen nicht überschreiten.


Das Behältnis der Morphin Merck Tropfen 0,5 % enthält einen Zentraltropfer. 1 ml Morphin Merck Tropfen 0,5 % enthält 16 Tropfen. Bei Morphin Merck Tropfen 0,5 % entspricht 1 Tropfen 0,31 mg Morphinhydrochlorid 3H2O. Ca. 3 Tropfen entsprechen 1 mg Morphinhydrochlorid 3H2O.



Merck Morphin Tropfen 0,5 %

1 Tropfen

=

0,31 mg Morphinhydrochlorid 3H2O

2 Tropfen

=

0,62 mg Morphinhydrochlorid 3H2O

3 Tropfen

=

0,93 mg Morphinhydrochlorid 3H2O

4 Tropfen

=

1,25 mg Morphinhydrochlorid 3H2O

5 Tropfen

=

1,6 mg Morphinhydrochlorid 3H2O

6 Tropfen

=

1,9 mg Morphinhydrochlorid 3H2O

7 Tropfen

=

2,2 mg Morphinhydrochlorid 3H2O

8 Tropfen

=

2,5 mg Morphinhydrochlorid 3H2O

12 Tropfen

=

3,75 mg Morphinhydrochlorid 3H2O

14 Tropfen

=

4,37 mg Morphinhydrochlorid 3H2O

16 Tropfen

=

5,0 mg Morphinhydrochlorid 3H2O

18 Tropfen

=

5,62 mg Morphinhydrochlorid 3H2O

20 Tropfen

=

6,25 mg Morphinhydrochlorid 3H2O

24 Tropfen

=

7,5 mg Morphinhydrochlorid 3H2O

28 Tropfen

=

8,75 mg Morphinhydrochlorid 3H2O

32 Tropfen

=

10 mg Morphinhydrochlorid 3H2O


Sind höhere Tagesdosen erforderlich, sind bei der Anwendung andere entsprechend geeignete Wirkstoffstärken alternativ oder in Kombination mit Morphin Merck Tropfen

0,5 % einzubeziehen


Leber- oder Nierenfunktionsstörungen


Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen sowie bei Verdacht auf verzögerte Magen-Darm-Passage soll Morphin Merck Tropfen 0,5 % besonders vorsichtig dosiert werden.


Ältere Patienten:


Patienten im höheren Lebensalter (im Regelfall ab 75 Jahren) und Patienten mit schlechtem körperlichen Allgemeinzustand können empfindlicher auf Morphin rea­gieren. Daher ist darauf zu achten, dass die Dosiseinstellung vorsichti­ger erfolgt und/oder längere Dosisintervalle zu wählen sind. Gegebenenfalls ist auf geringere Wirkstoffstärken auszuweichen.


Besondere Hinweise zur Dosiseinstellung:


Für eine Neueinstellung der Dosis kommen gegebenenfalls Darreichungsformen mit geringerem Wirkstoffgehalt zur Anwendung, eventuell auch zusätzlich zu einer bestehenden Therapie mit Retardtabletten.


Grundsätzlich sollte eine ausreichend hohe Dosis gegeben werden und gleichzeitig die im Einzelfall kleinste schmerzlindernd wirksame Dosis angestrebt werden.

Sollten Sie sich einer anderen zusätzlichen Schmerzbehandlung unterziehen (z.B. Operation, Plexusblockade), so wird nach dem Eingriff die Dosis neu einzustellen sein. Dies wird im gegebenen Fall durch Ihren Arzt geschehen.


Art der Anwendung


Zum Einnehmen.


Hinweise zur Dauer der Behandlung:


Über die Dauer der Behandlung entscheidet Ihr Arzt in Abhängigkeit von den Schmerzbeschwerden.


Morphin Merck Tropfen 0,5 % sollte auf keinen Fall länger als unbedingt notwendig angewendet werden. Wenn entsprechend Art und Schwere der Erkrankung eine länger dauernde Schmerzbehandlung mit Morphin Merck Tropfen 0,5 % erforderlich erscheint, sollte eine sorgfältige und in kurzen Abständen regelmäßige Überprüfung erfolgen (gegebenenfalls durch Einlegen von Anwendungspausen siehe Abschnitt „Wenn Sie die Einnahme von Morphin Merck Tropfen 0,5 % abbrechen“), ob und inwieweit ein medizinisches Erfordernis weiter besteht. Gegebenenfalls ist auf geeignetere Darreichungsformen auszuweichen.

Bei der Behandlung chronischer Schmerzen ist der Dosierung nach einem festen Zeitplan der Vorzug zu geben.


Die Lösung wird mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen. Die Einnahme kann von den Mahlzeiten unabhängig erfolgen


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Morphin Merck Tropfen 0,5 % zu stark oder zu schwach ist.


Wenn Sie eine größere Menge Morphin Merck Tropfen 0,5 % eingenommen haben, als Sie sollten:


Wenn Sie mehr Morphin Merck Tropfen 0,5 % als verordnet eingenommen haben, sollten Sie sofort den nächsten erreichbaren Arzt informieren.


Im Einzelnen können auftreten: enge Pupillen, Beeinträchtigung der Atmung bis zum Atemstillstand, Bewusstseinsstörungen bis zum Koma, Blutdruckabfall bis hin zum Schock, Steigerung der Herzfrequenz, Schwindel. Die Überdosierung starker Opioide kann zu einem tödlichen Ausgang führen.

Keinesfalls dürfen Sie sich in Situationen begeben, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern, z.B. Autofahren.


Folgende Maßnahmen bei Überdosierung sind bis zum Eintreffen eines Arztes sinnvoll:


Wachhalten, Atembefehle geben, Atemhilfe.


Wenn Sie die Einnahme von Morphin Merck Tropfen 0,5 % vergessen haben:


Wenn Sie eine geringere Dosis als vorgesehen von Morphin Merck Tropfen 0,5 % einnehmen oder die Einnahme ganz vergessen haben, so führt dies zu einer mangelhaften bzw. fehlenden Schmerzlinderung. Führen Sie die Anwendung in der empfohlenen Weise fort. Keinesfalls sollten Sie die doppelte Einzeldosis anwenden.


Wenn Sie die Einnahme von Morphin Merck Tropfen 0,5 % abbrechen:


Wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder beenden wollen, sollten Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt über die Gründe für die Unterbrechung und die weitere Behandlungsweise sprechen.

Bei längerer Anwendung von Morphin Merck Tropfen 0,5 % kann sich eine körperliche Abhängigkeit entwickeln. Ein plötzlicher Abbruch der Behandlung wird deshalb von Entzugserscheinungen begleitet sein. Diese können Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Angst, Spannungszustände, Unruhe, Verwirrtheit, Reizbarkeit, wiederkehrende Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Halluzinationen und Krampfanfälle sein.

Da das Risiko des Auftretens von Entzugserscheinungen bei plötzlichem Behandlungsabbruch größer ist, sollte die Dosierung beim Absetzen der Behandlung schrittweise verringert werden.


Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.


4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?


Wie alle Arzneimittel kann Morphin Merck Tropfen 0,5 % Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


sehr häufig:

mehr als 1 Behandelter von 10

häufig:

1 bis 10 Behandelte von 100

gelegentlich:

1 bis 10 Behandelte von 1.000

selten:

1 bis 10 Behandelte von 10.000

sehr selten:

weniger als 1 Behandelter von 10.000

nicht bekannt:

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Mögliche Nebenwirkungen


Erkrankungen des Nervensystems


Morphin führt dosisabhängig zu einer Atemdämpfung und Beruhigung in unterschiedlichem Ausmaß von leichter Müdigkeit bis zur Benommenheit.

Häufig:

Kopfschmerzen, Schwindel.

Sehr selten:

Zittern (Tremor), unwillkürliches Muskelzucken, epileptische Krampfanfälle.


Insbesondere bei hoher Dosierung gesteigerte Schmerzempfindlichkeit, die nicht auf eine weitere Dosiserhöhung von Morphin anspricht.


Psychische Störungen


Morphin zeigt vielfältig psychische Nebenwirkungen, die hinsichtlich Stärke und Art individuell unterschiedlich (je nach Persönlichkeit und Behandlungsdauer) in Erscheinung treten.


Sehr häufig:

Stimmungsveränderungen, meist gehobene (Euphorie) aber auch missmutige Verstimmung (Dysphorie).

Häufig:

Veränderungen der Aktiviertheit (meist Dämpfung, aber auch Steigerung oder Erregungszustände), Schlaflosigkeit und Störungen im Denken und Fühlen (z.B. Denkstörungen, Wahrnehmungsstörungen/Halluzinationen, Verwirrtheit).

Sehr selten:

Abhängigkeit (siehe auch Abschnitt 2.2), Verminderung der Libido oder Potenzschwäche.


Augenerkrankungen


Sehr selten:

Verschwommenes Sehen, Doppeltsehen und Augenzittern.


Pupillenverengung ist ein typischer Begleiteffekt.


Magen-Darm-Trakt


Dosisabhängig können Übelkeit und Mundtrockenheit auftreten.

Bei Dauerbehandlung ist Verstopfung ein typischer Begleiteffekt.


Häufig:

Erbrechen (besonders zu Beginn der Behandlung), Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen und Geschmacksveränderungen.

Selten:

Erhöhung der Pankreasenzyme bzw. eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis).

Sehr selten:

Darmverschluss, Bauchschmerzen.


Leber- und Gallenerkrankungen


Selten:

Gallenkoliken.

Sehr selten:

Erhöhung leberspezifischer Enzyme.


Erkrankungen der Nieren und Harnwege


Häufig:

Störungen bei der Blasenentleerung.

Selten:

Nierenkoliken.


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen


Sehr selten:

Muskelkrämpfe, Muskelstarre.


Atemwege


Selten:

Krämpfe der Atemwegsmuskulatur (Bronchospasmen).

Sehr selten:

Atemnot (Dyspnoe).


Bei intensivmedizinisch behandelten Patienten sind Wasseransammlungen in der Lunge, die nicht auf einer Störung der Herzfunktion beruhten, (nicht-kardiogen bedingte Lungenödeme) beobachtet worden.


Haut, allergische Reaktionen


Häufig:

Schwitzen, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Nesselsucht (Urticaria), Juckreiz (Pruritus).

Sehr selten:

Andere Hautausschläge (Exantheme) und Wasseransammlung im Gewebe (periphere Ödeme) - bilden sich nach Absetzen zurück.


Es kann zu akuten allergischen Allgemeinreaktionen mit Blutdruckabfall und/oder Luftnot (anaphylaktische Reaktionen) kommen.


Herzerkrankungen


Gelegentlich:

Klinisch bedeutsamer Abfall als auch Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz.


Es können Gesichtsrötungen, Herzklopfen, allgemeine Schwäche bis hin zum Ohnmachtsanfall und Herz­versagen auftreten.


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort


Es kann zu einer Gewöhnung und eventuell zum Nachlassen der Wirksamkeit (Toleranzentwicklung) kommen.


Selten:

Entzugserscheinungen.

Sehr selten:

Schwäche (Asthenie), Unwohlsein, Schüttelfrost. Ausbleiben der Regelblutung. Zahnveränderungen, wobei jedoch ein ursächlicher Zusammenhang zur Morphin-Behandlung nicht hergestellt werden kann.


Hormonelle Störungen


Sehr selten:

Es kann ein Syndrom der unangemessenen Freisetzung eines die Wasserausschwemmung steuernden Hormons ausgelöst werden (SIADH; Leitsymptom: Natriummangel (Hyponatriämie).


Besondere Hinweise:


Gegenmaßnahmen


Sollten Sie Anzeichen einer der oben geschilderten, schwerwiegenden Nebenwirkungen bei sich beobachten, rufen Sie den nächsten erreichbaren Arzt zu Hilfe. Bei anderen unerwünschten Wirkungen sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt über die weitere Behandlung.


Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.


5. WIE IST MORPHIN MERCK TROPFEN 0,5 % AUFZUBEWAHREN?


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Packung nach <Verwendbar bis> angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.


Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung:


Nach Anbruch sind Morphin Merck Tropfen 0,5 % 3 Monate haltbar.


6. WEITERE ANGABEN


Was Morphin Merck Tropfen 0,5 % enthält:


Der Wirkstoff ist Morphinhydrochlorid 3 H2O


1 ml Lösung zum Einnehmen enthält 5 mg Morphinhydrochlorid 3H2Oentsprechend 3,795 mg Morphin.


Die sonstigen Bestandteile sind:


Kaliumsorbat (Ph.Eur.),Natriumedetat (Ph.Eur.), Saccharin-Natrium 2H2O (Ph.Eur.), Natriumcyclamat, Apfelsinenaroma natürlich konzentriert, Salzsäure, Hyetellose, gereinigtes Wasser, Kohlenstoffdioxid q.s.


Wie Morphin Merck Tropfen 0,5 % aussieht und Inhalt der Packung:


Morphin Merck Tropfen 0,5 % ist in Flaschen zu 50 ml (N1) und 100 ml (N1), entsprechend 0,25 g bzw. 0,5 g Morphinhydrochlorid3H2Oerhältlich.


Pharmazeutischer Unternehmer:


Merck Pharma GmbH

Alsfelder Straße 17

64289 Darmstadt


E-mail: medizinpartner@merck-pharma.de


Servicenummer (6 Cent pro Gespräch aus dem Netz der Telekom, ggf. abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz):

Telefon: (0180) 222 76 00

Telefax: (06151) 72 32 50


Hersteller:


Merck KGaA

Frankfurter Straße 250

64293 Darmstadt


Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet genehmigt im November 2008


RevNum.:11 SaveDate: 06.11.2008 13:12:00 12/20