Morphin Merck Tropfen 2%
PACKUNGSBEILAGE
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Morphin Merck Tropfen 2 %
Lösung zum Einnehmen Zur Anwendung bei Kindern und Erwachsenen Wirkstoff: Morphinhydrochlorid 3 H2O
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
• Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
• Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
• Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
• Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt
4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1. Was ist Morphin Merck Tropfen 2 % und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Morphin Merck Tropfen 2 % beachten?
3. Wie ist Morphin Merck Tropfen 2 % einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Morphin Merck Tropfen 2 % aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Morphin Merck Tropfen 2 % und wofür wird es angewendet?
Morphin Merck Tropfen 2 % ist ein stark wirkendes Schmerzmittel aus der Gruppe der Opiate. Morphin Merck Tropfen 2 % wird angewendet bei:
starken und stärksten Schmerzen.
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Morphin Merck Tropfen 2 % beachten?
Morphin Merck Tropfen 2 % darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Morphin oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- bei bestehendem Darmverschluss (Ileus).
- bei unklaren akuten schmerzhaften Bauchbeschwerden (akutes Abdomen).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Morphin Merck Tropen 2 % einnehmen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Mophin Merck Tropfen 2 % ist erforderlich bei
- Abhängigkeit von Opioiden.
- Bewusstseinsstörungen.
- Krankheitszuständen, bei denen eine Störung des Atemzentrums und der Atemfunktion vorliegt oder vermieden werden muss.
- verändertem Herz (Cor pulmonale) infolge chronischer Überlastung des Lungenkreislaufes.
- Zuständen mit erhöhtem Hirndruck.
- niedrigem Blutdruck, verbunden mit geringer zirkulierender Blutmenge (Hypotension bei Hypovolämie).
- vergrößerter Vorsteherdrüse (Prostatahypertrophie) mit Restharnbildung (Gefahr der Blasenruptur (Riss der Harnblase) durch Harnverhalt).
- Harnwegsverengungen oder Koliken der Harnwege.
- Gallenwegserkrankungen.
- obstruktiven (mit Verengungen einhergehenden) und entzündlichen Darmerkrankungen.
- Tumor der Nebenniere (Phäochromozytom).
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis).
- Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).
- epileptischem Anfallsleiden oder erhöhter Neigung zu Krampfanfällen.
Die Anwendung von Morphin kann zur Entwicklung körperlicher Abhängigkeit führen. Das Absetzen nach wiederholter Anwendung oder Anwendung eines Gegenmittels (Opiatantagonist) kann ein typisches Entzugsbild (Entzugssyndrom) auslösen.
Bei chronischen Schmerzpatienten ist das Risiko psychischer Abhängigkeit bei bestimmungsgemäßer Anwendung deutlich reduziert bzw. differenziert zu bewerten.
Morphin Merck Tropfen 2 % ist vor und nach Operationen nur mit Vorsicht anzuwenden (erhöhtes Risiko für Darmlähmungen oder Atemdämpfung).
Sollte bei Ihnen eine Erkrankung der Nebennierenrinde (z.B. Morbus Addison) bestehen, so wird Ihr Arzt die Konzentration des Nebennierenrindenhormons im Blut (Plasmakortisolkonzentration) kontrollieren und Ihnen gegebenenfalls entsprechende Medikamente (Kortikoide) verordnen.
Worauf müssen Sie noch achten?
Verstopfung ist unter einer Morphinbehandlung häufig. Gerade, wenn Sie vor Beginn der Einnahme schon Probleme mit dem Stuhlgang hatten, sollten Sie von Anfang an ein Abführmittel nehmen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Männer im zeugungsfähigen und Frauen im gebärfähigen Alter:
Wegen der erbgutverändernden Eigenschaften von Morphin sollte dieser Wirkstoff bei Männern im zeugungsfähigen bzw. Frauen im gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist.
Kinder:
Bei Kindern unter 1 Jahr darf Morphin Merck Tropfen 2 % nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden, da eine erhöhte Empfindlichkeit für die beeinträchtigende Wirkung auf die Atemfunktion besteht.
Ältere Menschen:
Bei älteren Menschen ist Morphin Merck Tropfen 2 % besonders vorsichtig zu dosieren (siehe Abschnitt 3).
Die Anwendung von Morphin Merck Tropfen kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Einnahme von Morphin Merck Tropfen 2 % zusammen mit anderen Arzneimitteln:
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Die gleichzeitige Anwendung von Morphin und anderen zentral, d.h. auf die Gehirnfunktion dämpfend wirkenden Arzneimitteln [ wie Arzneimittel gegen Angststörungen (Tranquilizer), gegen Depressionen (Antidepressiva), gegen psychische Störungen (Neuroleptika), zur Narkose (Anästhetika), gegen Schlafstörungen (Hypnotika, Sedativa, Barbiturate), gegen Allergien oder Reisekrankheit (Antihistaminika/Antiemetika) oder andere stark wirksame Schmerzmittel (Opioide)] oder Alkohol kann zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen von Morphin, insbesondere Beeinträchtigung der Atemfunktion, führen.
Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung (z.B. Psychopharmaka, Arzneimittel gegen Allergien, Erbrechen oder Parkinsonsche Krankheit) können anticholinerge Nebenwirkungen von Opioiden verstärken (z.B. Verstopfung, Mundtrockenheit oder Störungen beim Wasserlassen).
Durch Cimetidin (Arzneimittel zur Behandlung von Magengeschwüren) und andere den Leberstoffwechsel belastende Arzneimittel können durch Hemmung des Abbaus erhöhte Konzentration im Blut von Morphin auftreten.
Morphin Merck Tropfen 2 % sollte nicht gleichzeitig mit MAO-Hemmern (Arzneimitteln, die gegen Depressionen wirken) verabreicht werden. Bei Gabe von MAO-Hemmstoffen innerhalb der letzten 14 Tage vor einer Gabe eines anderen Opioids (Pethidin) sind lebensbedrohende Wechselwirkungen beobachtet worden, die das Gehirn (Zentralnervensystem) sowie Atmungs- und Kreislauffunktion betrafen. Dieselben Wechselwirkungen mit MAO-Hemmern sind bei Morphin Merck Tropfen 2 % nicht auszuschließen.
Durch Morphin kann die Wirkung von muskelentspannenden Arzneimitteln (Muskelrelaxantien) verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Rifampicin (Arzneimittel gegen Tuberkulose) kann es zu einer Abschwächung der Morphinwirkung kommen.
Einnahme von Morphin Merck Tropfen 2 % zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Anwendung von Morphin Merck Tropfen 2 % dürfen Sie keinen Alkohol trinken, da Alkohol die dämpfende Wirkung von Morphin Merck Tropfen 2 % deutlich verstärken kann.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft:
Da aus Tierstudien Hinweise auf Schädigungen der Nachkommen morphinbehandelter Mütter vorliegen, dürfen Sie Morphin Merck Tropfen 2 % in der Schwangerschaft nicht anwenden, es sei denn, dass Ihr behandelnder Arzt dies für zwingend notwendig erachtet und den Nutzen für Sie deutlich höher einschätzt als das Risiko für das Kind. Wegen der erbgutverändernden Eigenschaften von Morphin sollte dieser Wirkstoff Männern und Frauen im zeugungs- und gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist.
Bei Neugeborenen wurden Entzugserscheinungen nach längerer Morphinanwendung während der Schwangerschaft beschrieben.
Stillzeit:
Morphin wird in die Muttermilch ausgeschieden und kann beim Säugling wirksame Konzentrationen erreichen. Vom Stillen wird daher abgeraten.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen:
Morphin Merck Tropfen 2 % kann die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen beeinträchtigen. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell genug und gezielt reagieren.
Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob und unter welchen Voraussetzungen Sie z.B. Autofahren (siehe unten) können. Eine verstärkte Beeinträchtigung ist insbesondere bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol oder der Einnahme von Beruhigungsmitteln zu erwarten. Fahren Sie dann nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie dann keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie dann nicht ohne sicheren Halt!
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Morphin Merck Tropfen 2 %
Morphin Merck Tropfen 2 % enthält Sorbinsäure. Wenn Sie allergisch gegen Sorbinsäure bzw. deren Salze sind, dürfen Sie Morphin Merck Tropfen 2 % nicht einnehmen.
3. Wie ist Morphin Merck Tropfen 2 % einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Die Dosierung von Morphin Merck Tropfen 2 % muss der Stärke der Schmerzen und der individuellen Empfindlichkeit des Patienten angepasst werden.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist der empfohlene Bereich der Einzel- und Tagesdosen für Kinder und Erwachsene gemäß der folgenden Tabelle auf der Grundlage einer Einzelgabe von 0,2 bis 0,3 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O/kg Körpergewicht:
Alter bzw. (Körpergewicht) |
Einzeldosis |
Tagesgesamtdosis |
Jugendliche 12-16 Jahre (40 - 50 kg) |
0,5 ml - 1 ml entsprechend 10 - 20 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O |
3 ml - 6 ml entsprechend 60 - 120 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O |
Jugendliche über 16 Jahre und Erwachsene |
0,5 ml - 3 ml entsprechend 10 - 60 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O |
bis 18 ml entsprechend bis zu 360 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O |
Die Einzeldosen können bei nachlassender Wirkung nach 4 - 6 Stunden wiederholt werden. Die maximalen Tagesdosen sollten das 4 - 6fache der Einzeldosen nicht überschreiten.
Das Behältnis der Morphin Merck Tropfen 2 % enthält einen Zentraltropfer. Halten Sie die Flasche zur Entnahme senkrecht nach unten. Es kann einen Moment dauern, bis sich der erste Tropfen ablöst.
1 ml Morphin Merck Tropfen 2 % enthält 16 Tropfen. Bei Morphin Merck Tropfen 2 % entspricht 1 Tropfen 1,25 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O. 4 Tropfen entsprechen 5 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O.
Tropfen 2 %
Merck Morphin
1 Tropfen
2 Tropfen
3 Tropfen
4 Tropfen
5 Tropfen
6 Tropfen
7 Tropfen
8 Tropfen 12 Tropfen 16 Tropfen 20 Tropfen 24 Tropfen 28 Tropfen 32 Tropfen 40 Tropfen 48 Tropfen
= 1,25 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O = 2,5 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O = 3,75 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O = 5 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O = 6,25 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O = 7,5 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O = 8,75 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O = 10 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O = 15 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O = 20 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O = 25 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O = 30 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O = 35 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O = 40 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O = 50 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O = 60 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O
Sind höhere Tagesdosen erforderlich, sind bei der Anwendung andere entsprechend geeignete Wirkstoffstärken alternativ oder in Kombination mit Morphin Merck Tropfen 2 % einzubeziehen
Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen sowie bei Verdacht auf verzögerte MagenDarm-Passage soll Morphin Merck Tropfen 2 % besonders vorsichtig dosiert werden.
Ältere Patienten:
Patienten im höheren Lebensalter (im Regelfall ab 75 Jahren) und Patienten mit schlechtem körperlichem Allgemeinzustand können empfindlicher auf Morphin reagieren. Daher ist darauf zu achten, dass die Dosiseinstellung vorsichtiger erfolgt und/oder längere Dosisintervalle zu wählen sind. Gegebenenfalls ist auf geringere Wirkstoffstärken auszuweichen.
Besondere Hinweise zur Dosiseinstellung:
Für eine Neueinstellung der Dosis kommen gegebenenfalls Darreichungsformen mit geringerem Wirkstoffgehalt zur Anwendung, eventuell auch zusätzlich zu einer bestehenden Therapie mit Retardtabletten.
Grundsätzlich sollte eine ausreichend hohe Dosis gegeben werden und gleichzeitig die im Einzelfall kleinste schmerzlindernd wirksame Dosis angestrebt werden.
Sollten Sie sich einer anderen zusätzlichen Schmerzbehandlung unterziehen (z.B. Operation, Plexusblockade), so wird nach dem Eingriff die Dosis neu einzustellen sein. Dies wird im gegebenen Fall durch Ihren Arzt geschehen.
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Hinweise zur Dauer der Behandlung:
Über die Dauer der Behandlung entscheidet Ihr Arzt in Abhängigkeit von den Schmerzbeschwerden.
Morphin Merck Tropfen 2 % sollte auf keinen Fall länger als unbedingt notwendig angewendet werden. Wenn entsprechend Art und Schwere der Erkrankung eine länger dauernde
Schmerzbehandlung mit Morphin Merck Tropfen 2 % erforderlich erscheint, sollte eine sorgfältige und in kurzen Abständen regelmäßige Überprüfung erfolgen (gegebenenfalls durch Einlegen von Anwendungspausen, siehe Abschnitt „Wenn Sie die Einnahme von Morphin Merck Tropfen 2 % abbrechen“), ob und inwieweit ein medizinisches Erfordernis weiter besteht. Gegebenenfalls ist auf geeignetere Darreichungsformen auszuweichen.
Bei der Behandlung chronischer Schmerzen ist der Dosierung nach einem festen Zeitplan der Vorzug zu geben.
Die Lösung wird mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen. Die Einnahme kann von den Mahlzeiten unabhängig erfolgen.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Morphin Merck Tropfen 2 % zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Morphin Merck Tropfen 2 % eingenommen haben, als Sie sollten:
Wenn Sie mehr Morphin Merck Tropfen 2 % als verordnet eingenommen haben, sollten Sie sofort den nächsten erreichbaren Arzt informieren.
Im Einzelnen können auftreten: enge Pupillen, Beeinträchtigung der Atmung bis zum Atemstillstand, Bewusstseinsstörungen bis zum Koma, Blutdruckabfall bis hin zum Schock, Steigerung der Herzfrequenz, Schwindel. Die Überdosierung starker Opioide kann zu einem tödlichen Ausgang führen.
Keinesfalls dürfen Sie sich in Situationen begeben, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern, z.B. Autofahren.
Folgende Maßnahmen bei Überdosierung sind bis zum Eintreffen eines Arztes sinnvoll:
Wachhalten, Atembefehle geben, Atemhilfe.
Wenn Sie die Einnahme von Morphin Merck Tropfen 2 % vergessen haben:
Wenn Sie eine geringere Dosis als vorgesehen von Morphin Merck Tropfen 2 % einnehmen oder die Einnahme ganz vergessen haben, so führt dies zu einer mangelhaften bzw. fehlenden Schmerzlinderung. Führen Sie die Anwendung in der empfohlenen Weise fort. Keinesfalls sollten Sie die doppelte Einzeldosis anwenden.
Wenn Sie die Einnahme von Morphin Merck Tropfen 2 % abbrechen:
Wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder beenden wollen, sollten Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt über die Gründe für die Unterbrechung und die weitere Behandlungsweise sprechen.
Bei längerer Anwendung von Morphin Merck Tropfen 2 % kann sich eine körperliche Abhängigkeit entwickeln. Ein plötzlicher Abbruch der Behandlung wird deshalb von Entzugserscheinungen begleitet sein. Diese können Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Angst, Spannungszustände, Unruhe, Verwirrtheit, Reizbarkeit, wiederkehrende Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Halluzinationen und Krampfanfälle sein.
Da das Risiko des Auftretens von Entzugserscheinungen bei plötzlichem Behandlungsabbruch größer ist, sollte die Dosierung beim Absetzen der Behandlung schrittweise verringert werden.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem aufitreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 |
häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 |
gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Mögliche Nebenwirkungen
Erkrankungen des Nervensystems
Morphin führt dosisabhängig zu einer Atemdämpfung und Beruhigung in unterschiedlichem Ausmaß von leichter Müdigkeit bis zur Benommenheit.
Häufig:
Kopfschmerzen, Schwindel.
Sehr selten:
Zittern (Tremor), unwillkürliches Muskelzucken, epileptische Krampfanfälle.
Insbesondere bei hoher Dosierung gesteigerte Schmerzempfindlichkeit, die nicht auf eine weitere Dosiserhöhung von Morphin anspricht.
Psychische Störungen
Morphin zeigt vielfältig psychische Nebenwirkungen, die hinsichtlich Stärke und Art individuell unterschiedlich (je nach Persönlichkeit und Behandlungsdauer) in Erscheinung treten.
Sehr häufig:
Stimmungsveränderungen, meist gehobene (Euphorie) aber auch missmutige Verstimmung (Dysphorie).
Häufig:
Veränderungen der Aktiviertheit (meist Dämpfung, aber auch Steigerung oder Erregungszustände), Schlaflosigkeit und Störungen im Denken und Fühlen (z.B. Denkstörungen, Wahrnehmungsstörungen/Halluzinationen, Verwirrtheit).
Sehr selten:
Abhängigkeit (siehe auch Abschnitt 2), Verminderung der Libido oder Potenzschwäche.
Augenerkrankungen Sehr selten:
Verschwommenes Sehen, Doppeltsehen und Augenzittern.
Pupillenverengung ist ein typischer Begleiteffekt.
Magen-Darm-Trakt
Dosisabhängig können Übelkeit und Mundtrockenheit aufreten.
Bei Dauerbehandlung ist Verstopfung ein typischer Begleiteffekt.
Häufig:
Erbrechen (besonders zu Beginn der Behandlung), Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen und Geschmacksveränderungen.
Selten:
Erhöhung der Pankreasenzyme bzw. eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis).
Sehr selten:
Darmverschluss, Bauchschmerzen.
Leber- und Gallenerkrankungen Selten:
Gallenkoliken.
Sehr selten:
Erhöhung leberspezifischer Enzyme.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege Häufig:
Störungen bei der Blasenentleerung.
Selten:
Nierenkoliken.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Sehr selten:
Muskelkrämpfe, Muskelstarre.
Atemwege
Selten:
Krämpfe der Atemwegsmuskulatur (Bronchospasmen).
Sehr selten:
Atemnot (Dyspnoe).
Bei intensivmedizinisch behandelten Patienten sind Wasseransammlungen in der Lunge, die nicht auf einer Störung der Herzfunktion beruhten, (nicht-kardiogen bedingte Lungenödeme) beobachtet worden.
Haut, allergische Reaktionen Häufig:
Schwitzen, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Nesselsucht (Urticaria), Juckreiz (Pruritus).
Sehr selten:
Andere Hautausschläge (Exantheme) und Wasseransammlung im Gewebe (periphere Ödeme) - bilden sich nach Absetzen zurück.
Es kann zu akuten allergischen Allgemeinreaktionen mit Blutdruckabfall und/oder Luftnot (anaphylaktische Reaktionen) kommen.
Herzerkrankungen
Gelegentlich:
Klinisch bedeutsamer Abfall als auch Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz.
Es können Gesichtsrötungen, Herzklopfen, allgemeine Schwäche bis hin zum Ohnmachtsanfall und Herzversagen auftreten.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Es kann zu einer Gewöhnung und eventuell zum Nachlassen der Wirksamkeit (Toleranzentwicklung) kommen.
Selten:
Entzugserscheinungen.
Sehr selten:
Schwäche (Asthenie), Unwohlsein, Schüttelfrost. Ausbleiben der Regelblutung. Zahnveränderungen, wobei jedoch ein ursächlicher Zusammenhang zur Morphin-Behandlung nicht hergestellt werden kann.
Hormonelle Störungen Sehr selten:
Es kann ein Syndrom der unangemessenen Freisetzung eines die Wasserausschwemmung steuernden Hormons ausgelöst werden (SIADH; Leitsymptom: Natriummangel (Hyponatriämie).
Besondere Hinweise:
Gegenmaßnahmen
Sollten Sie Anzeichen einer der oben geschilderten, schwerwiegenden Nebenwirkungen bei sich beobachten, rufen Sie den nächsten erreichbaren Arzt zu Hilfe. Bei anderen unerwünschten Wirkungen sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt über die weitere Behandlung.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. Wie ist Morphin Merck Tropfen 2 % aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Behältnis nach <Verwendbar bis> angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung:
Nach Anbruch sind Morphin Merck Tropfen 2 % 3 Monate haltbar.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Morphin Merck Tropfen 2 % enthält
Der Wirkstoff ist Morphinhydrochlorid 3 H2O
1 ml Lösung zum Einnehmen enthält 20 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O entsprechend 15,18 mg Morphin.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Kaliumsorbat (Ph.Eur.), Natriumedetat (Ph.Eur.), Saccharin-Natrium 2 H2O (Ph.Eur.), Natriumcyclamat, Apfelsinenaroma natürlich konzentriert, Salzsäure, Hyetellose, gereinigtes Wasser, Kohlenstoffdioxid q.s.
Wie Morphin Merck Tropfen 2 % aussieht und Inhalt der Packung
Morphin Merck Tropfen 2 % ist in Flaschen zu 50 ml und 100 ml, entsprechend 1 g bzw. 2 g Morphinhydrochlorid 3 H2O erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer:
Merck Serono GmbH Alsfelder Straße 17 64289 Darmstadt
E-mail: Medwiss.Service@merckgroup.com
Kostenfreie Servicenummer:
Telefon: 0800 42 88 373 Telefax: (06151) 6285-816
Hersteller:
Merck KGaA Frankfurter Straße 250 64293 Darmstadt
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Mai 2016
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