Morphin Merck Tropfen 2%
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Gebrauchsinformation |
Lesen Sie die gesamte Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weiter gegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese das selbe Krankheitsbild haben wie Sie.
Gebrauchsinformation
Die Packungsbeilage beinhaltet:
1. Was ist Morphin Merck Tropfen 2 % l und wofür wird es angewendet?
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Morphin Merck Tropfen 2 % beachten?
3. Wie ist Morphin Merck Tropfen 2 % einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Morphin Merck Tropfen 2 % aufzubewahren?
Morphin Merck Tropfen 2 %
Lösung zum Einnehmen
Wirkstoff:
Morphinhydrochlorid 3 H2O
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist:
1 ml Lösung zum Einnehmen enthält 20 mg Morphinhydrochlorid entsprechend 15,18 mg Morphin.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Kaliumsorbat (Ph.Eur.), Natriumedetat (Ph.Eur.), Saccharin-Natrium 2 H2O (Ph.Eur.), Natriumcyclamat, Apfelsinenaroma natürlich konzentriert, Salzsäure, Hyetellose, gereinigtes Wasser.
Morphin Merck Tropfen 2 % ist in Flaschen zu 50 ml (N1) und 100 ml (N1), entsprechend
0,25 g bzw. 0,5 g Morphinhydrochlorid erhältlich.
1. Was ist Morphin Merck Tropfen 2 % und wofür wird es angewendet?
Morphin Merck Tropfen 2% ist ein stark wirkendes Schmerzmittel aus der Gruppe der Opiate.
von:
Merck Pharma GmbH
Alsfelder Straße 17
64289 Darmstadt
E-mail: medizinpartner@merck-pharma.de
Servicenummer (zum Ortstarif):
Telefon: (0180) 222 76 00
Telefax: (06151) 72 32 50
hergestellt von:
Merck KGaA
Frankfurter Straße 250
64293 Darmstadt
1.3 Morphin Merck Tropfen 2 % wird angewendet bei:
starken und stärksten Schmerzen.
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Morphin Merck Tropfen 2% beachten?
Morphin Merck Tropfen 2 % darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Morphin oder einem der sonstigen Bestandteile von Morphin Merck Tropfen 2 % sind.
bei bestehendem Darmverschluss (Ileus).
bei unklaren akuten schmerzhaften Bauchbeschwerden (akutes Abdomen).
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Morphin Merck Tropfen 2 % ist erforderlich
-
Abhängigkeit von Opioiden.
-
Bewusstseinsstörungen.
-
Krankheitszuständen, bei denen eine Störung des Atemzentrums und der Atemfunktion vorliegt oder vermieden werden muss.
-
verändertem Herz (Cor pulmonale) infolge chronischer Überlastung des Lungenkreislaufes.
-
Zuständen mit erhöhtem Hirndruck.
-
niedrigem Blutdruck, verbunden mit geringer zirkulierender Blutmenge (Hypotension bei Hypovolämie).
-
vergrößerter Vorsteherdrüse (Prostatahypertrophie) mit Restharnbildung (Gefahr der Blasenruptur (Riss der Harnblase) durch Harnverhalt).
-
Harnwegsverengungen oder Koliken der Harnwege.
-
Gallenwegserkrankungen.
-
obstruktiven (mit Verengungen einhergehenden) und entzündlichen Darmerkrankungen.
-
Tumor der Nebenniere (Phäochromozytom).
-
Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis).
-
Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
-
epileptischem Anfallsleiden oder erhöhter Neigung zu Krampfanfällen.
Die Anwendung von Morphin kann zur Entwicklung körperlicher Abhängigkeit führen. Das Absetzen nach wiederholter Anwendung oder Anwendung eines Gegenmittels (Opiatantagonist) kann ein typisches Entzugsbild (Entzugssyndrom) auslösen.
Bei chronischen Schmerzpatienten ist das Risiko psychischer Abhängigkeit bei bestimmungsgemäßer Anwendung deutlich reduziert bzw. differenziert zu bewerten.
Morphin Merck Tropfen 2 % ist vor und nach Operationen nur mit Vorsicht anzuwenden (erhöhtes Risiko für Darmlähmungen oder Atemdämpfung).
Sollte bei Ihnen eine Erkrankung der Nebennierenrinde (z.B. Morbus Addison) bestehen, so wird Ihr Arzt die Konzentration des Nebennierenrindenhormons im Blut (Plasmakortisolkonzentration) kontrollieren und Ihnen gegebenenfalls entsprechende Medikamente (Kortikoide) verordnen.
Worauf müssen Sie noch achten?
Verstopfung ist unter einer Morphinbehandlung häufig. Gerade wenn Sie vor Beginn der Einnahme schon Probleme mit dem Stuhlgang hatten, sollten Sie von Anfang an ein Abführmittel nehmen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Männer im zeugungsfähigen und Frauen im gebärfähigen Alter:
Wegen der erbgutverändernden Eigenschaften von Morphin sollte dieser Wirkstoff bei Männern im zeugungsfähigen bzw. Frauen im gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist.
Kinder:
Bei Kindern unter 1 Jahr darf Morphin Merck Tropfen 2 % nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden, da eine erhöhte Empfindlichkeit für die beeinträchtigende Wirkung auf die Atemfunktion besteht.
Ältere Menschen:
Bei älteren Menschen ist Morphin Merck Tropfen 2 % besonders vorsichtig zu dosieren (siehe Abschnitt 3.2).
Schwangerschaft:
Da aus Tierstudien Hinweise auf Schädigungen der Nachkommen morphin-behandelter Mütter vorliegen, dürfen Sie Morphin Merck Tropfen 2 % in der Schwangerschaft nicht anwenden, es sei denn, dass Ihr behandelnder Arzt dies für zwingend notwendig erachtet und den Nutzen für Sie deutlich höher einschätzt als das Risiko für das Kind. Wegen der erbgutverändernden Eigenschaften von Morphin sollte dieser Wirkstoff Männern und Frauen im zeugungs- und gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist.
Bei Neugeborenen wurden Entzugserscheinungen nach längerer Morphinanwendung während der Schwangerschaft beschrieben.
Stillzeit:
Morphin wird in die Muttermilch ausgeschieden und kann beim Säugling wirksame Konzentrationen erreichen. Vom Stillen wird daher abgeraten.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Morphin Merck Tropfen 2 % kann die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen beeinträchtigen. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell genug und gezielt reagieren.
Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob und unter welchen Voraussetzungen Sie z.B. Autofahren (siehe unten) können. Eine verstärkte Beeinträchtigung ist insbesondere bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol oder der Einnahme von Beruhigungsmitteln zu erwarten. Fahren Sie dann nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie dann keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie dann nicht ohne sicheren Halt!
Wichtige Warnhinweise über bestimmte Bestandteile von Morphin Merck Tropfen 2 %:
Morphin Merck Tropfen 2 % enthält Sorbinsäure. Wenn Sie allergisch gegen Sorbinsäure bzw. deren Salze sind, dürfen Sie Morphin Merck Tropfen 2 % nicht einnehmen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich dabei um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die gleichzeitige Anwendung von Morphin und anderen zentral, d.h. auf die Gehirnfunktion dämpfend wirkenden Arzneimitteln [ wie Arzneimittel gegen Angststörungen (Tranquilizer), gegen Depressionen (Antidepressiva), gegen psychische Störungen (Neuroleptika), zur Narkose (Anästhetika), gegen Schlafstörungen (Hypnotika, Sedativa, Barbiturate), gegen Allergien oder Reisekrankheit (Antihistaminika/Antiemetika) oder andere stark wirksame Schmerzmittel (Opioide)] oder Alkohol kann zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen von Morphin, insbesondere Beeinträchtigung der Atemfunktion, führen.
Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung (z.B. Psychopharmaka, Arzneimittel gegen Allergien, Erbrechen oder Parkinsonsche Krankheit) können anticholinerge Nebenwirkungen von Opioiden verstärken (z.B. Verstopfung, Mundtrockenheit oder Störungen beim Wasserlassen).
Durch Cimetidin (Arzneimittel zur Behandlung von Magengeschwüren) und andere den Leberstoffwechsel belastende Arzneimittel können durch Hemmung des Abbaus erhöhte Konzentration im Blut von Morphin auftreten.
Morphin Merck Tropfen 2 % sollte nicht gleichzeitig mit MAO-Hemmern (Arzneimitteln, die gegen Depressionen wirken) verabreicht werden. Bei Gabe von MAO-Hemmstoffen innerhalb der letzten 14 Tage vor einer Gabe eines anderen Opioids (Pethidin) sind lebensbedrohende Wechselwirkungen beobachtet worden, die das Gehirn (Zentralnervensystem) sowie Atmungs- und Kreislauffunktion betrafen. Dieselben Wechselwirkungen mit MAO-Hemmern sind bei Morphin Merck Tropfen 2 % nicht auszuschließen.
Durch Morphin kann die Wirkung von muskelentspannenden Arzneimitteln (Muskelrelaxantien) verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Rifampicin (Arzneimittel gegen Tuberkulose) kann es zu einer Abschwächung der Morphinwirkung kommen.
2.4 Einnahme von Morphin Merck Tropfen 2 % zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Anwendung von Morphin Merck Tropfen 2 % dürfen Sie keinen Alkohol trinken, da Alkohol die dämpfende Wirkung von Morphin Merck Tropfen 2 % deutlich verstärken kann.
Wie ist Morphin Merck Tropfen 2 % einzunehmen?
Nehmen Sie Morphin Merck Tropfen 2 % immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
3.1 Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
3.2 Dosierung
Die Dosierung von Morphin Merck Tropfen 2 % muss der Stärke der Schmerzen und der individuellen Empfindlichkeit des Patienten angepasst werden.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist der empfohlene Bereich der Einzel- und Tagesdosen für Kinder und Erwachsene gemäß der folgenden Tabelle auf der Grundlage einer Einzelgabe von 0,2 bis 0,3 mg Morphinhydrochlorid/kg Körpergewicht:
Alter bzw. (Körpergewicht) |
Einzeldosis |
Tagesgesamtdosis |
Jugendliche 12-16 Jahre (40 – 50 kg) |
0,5 ml – 1 ml entsprechend 10 – 20 mg Morphinhydrochlorid |
3 ml – 6 ml entsprechend 60 - 120 mg Morphinhydrochlorid |
Jugendliche über 16 Jahre und Erwachsene |
0,5 ml – 3 ml entsprechend 10 – 60 mg Morphinhydrochlorid |
Bis 18 ml entsprechend bis zu 360 mg Morphinhydrochlorid |
Die Einzeldosen können bei nachlassender Wirkung nach 4 - 6 Stunden wiederholt werden. Die maximalen Tagesdosen sollten das 4 - 6fache der Einzeldosen nicht überschreiten.
Das Behältnis der Morphin Merck Tropfen 2 % enthält einen Zentraltropfer. 1 ml Morphin Merck Tropfen 2 % enthält 16 Tropfen. Bei Morphin Merck Tropfen 2 % entspricht 1 Tropfen 1,25 mg Morphinhydrochlorid. 4 Tropfen entsprechen 5 mg Morphinhydrochlorid.
Merck Morphin Tropfen 2 % |
||
1 Tropfen |
= |
1,25 mg Morphinhydrochlorid |
2 Tropfen |
= |
2,5 mg Morphinhydrochlorid. |
3 Tropfen |
= |
3,75 mg Morphinhydrochlorid. |
4 Tropfen |
= |
5 mg Morphinhydrochlorid. |
5 Tropfen |
= |
6,25 mg Morphinhydrochlorid. |
6 Tropfen |
= |
7,5 mg Morphinhydrochlorid. |
7 Tropfen |
= |
8,75 mg Morphinhydrochlorid. |
8 Tropfen |
= |
10 mg Morphinhydrochlorid. |
12 Tropfen |
= |
15 mg Morphinhydrochlorid. |
16 Tropfen |
= |
20 mg Morphinhydrochlorid. |
20 Tropfen. |
= |
25 mg Morphinhydrochlorid. |
24 Tropfen. |
= |
30 mg Morphinhydrochlorid. |
28 Tropfen. |
= |
35 mg Morphinhydrochlorid. |
32 Tropfen |
= |
40 mg Morphinhydrochlorid. |
40 Tropfen |
= |
50 mg Morphinhydrochlorid. |
48 Tropfen |
= |
60 mg Morphinhydrochlorid. |
Sind höhere Tagesdosen erforderlich, sind bei der Anwendung andere entsprechend geeignete Wirkstoffstärken alternativ oder in Kombination mit Morphin Merck Tropfen
2 % einzubeziehen
Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen sowie bei Verdacht auf verzögerte Magen-Darm-Passage soll Morphin Merck Tropfen 2 % besonders vorsichtig dosiert werden.
Ältere Patienten:
Patienten im höheren Lebensalter (im Regelfall ab 75 Jahren) und Patienten mit schlechtem körperlichen Allgemeinzustand können empfindlicher auf Morphin reagieren. Daher ist darauf zu achten, dass die Dosiseinstellung vorsichtiger erfolgt und/oder längere Dosisintervalle zu wählen sind. Gegebenenfalls ist auf geringere Wirkstoffstärken auszuweichen.
Besondere Hinweise zur Dosiseinstellung:
Für eine Neueinstellung der Dosis kommen gegebenenfalls Darreichungsformen mit geringerem Wirkstoffgehalt zur Anwendung, eventuell auch zusätzlich zu einer bestehenden Therapie mit Retardtabletten.
Grundsätzlich sollte eine ausreichend hohe Dosis gegeben werden und gleichzeitig die im Einzelfall kleinste schmerzlindernd wirksame Dosis angestrebt werden.
Sollten Sie sich einer anderen zusätzlichen Schmerzbehandlung unterziehen (z.B. Operation, Plexusblockade), so wird nach dem Eingriff die Dosis neu einzustellen sein. Dies wird im gegebenen Fall durch Ihren Arzt geschehen.
Hinweise zur Dauer der Behandlung:
Über die Dauer der Behandlung entscheidet Ihr Arzt in Abhängigkeit von den Schmerzbeschwerden.
Morphin Merck Tropfen 2 % sollte auf keinen Fall länger als unbedingt notwendig angewendet werden. Wenn entsprechend Art und Schwere der Erkrankung eine länger dauernde Schmerzbehandlung mit Morphin Merck Tropfen 2 % erforderlich erscheint, sollte eine sorgfältige und in kurzen Abständen regelmäßige Überprüfung erfolgen (gegebenenfalls durch Einlegen von Anwendungspausen siehe Abschnitt 3.5), ob und inwieweit ein medizinisches Erfordernis weiter besteht. Gegebenenfalls ist auf geeignetere Darreichungsformen auszuweichen.
Bei der Behandlung chronischer Schmerzen ist der Dosierung nach einem festen Zeitplan der Vorzug zu geben.
Die Lösung wird mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen. Die Einnahme kann von den Mahlzeiten unabhängig erfolgen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Morphin Merck Tropfen 2 % zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Morphin Merck Tropfen 2 % eingenommen haben, als Sie sollten:
Wenn Sie mehr Morphin Merck Tropfen 2 % als verordnet eingenommen haben, sollten Sie sofort den nächsten erreichbaren Arzt informieren.
Im Einzelnen können auftreten: enge Pupillen, Beeinträchtigung der Atmung bis zum Atemstillstand, Bewusstseinsstörungen bis zum Koma, Blutdruckabfall bis hin zum Schock, Steigerung der Herzfrequenz, Schwindel. Die Überdosierung starker Opioide kann zu einem tödlichen Ausgang führen.
Keinesfalls dürfen Sie sich in Situationen begeben, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern, z.B. Autofahren.
Folgende Maßnahmen bei Überdosierung sind bis zum Eintreffen eines Arztes sinnvoll:
Wachhalten, Atembefehle geben, Atemhilfe.
Wenn Sie die Einnahme von Morphin Merck Tropfen 2 % vergessen haben:
Wenn Sie eine geringere Dosis als vorgesehen von Morphin Merck Tropfen 2 % einnehmen oder die Einnahme ganz vergessen haben, so führt dies zu einer mangelhaften bzw. fehlenden Schmerzlinderung. Führen Sie die Anwendung in der empfohlenen Weise fort. Keinesfalls sollten Sie die doppelte Einzeldosis anwenden.
3.5 Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Morphin Merck Tropfen 2 % abgebrochen wird:
Wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder beenden wollen, sollten Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt über die Gründe für die Unterbrechung und die weitere Behandlungsweise sprechen.
Bei längerer Anwendung von Morphin Merck Tropfen 2 % kann sich eine körperliche Abhängigkeit entwickeln. Ein plötzlicher Abbruch der Behandlung wird deshalb von Entzugserscheinungen begleitet sein. Diese können Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Angst, Spannungszustände, Unruhe, Verwirrtheit, Reizbarkeit, wiederkehrende Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Halluzinationen und Krampfanfälle sein.
Da das Risiko des Auftretens von Entzugserscheinungen bei plötzlichem Behandlungsabbruch größer ist, sollte die Dosierung beim Absetzen der Behandlung schrittweise verringert werden.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Morphin Merck Tropfen 2 % Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
häufig: mehr als 1 von 100 Behandelten |
gelegentlich: mehr als 1 von 1000 Behandelten |
selten: mehr als 1 von 10000 Behandelten |
sehr selten: 1 oder weniger von 10000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
4.1 Nebenwirkungen
Nervensystem
Morphin führt dosisabhängig zu einer Atemdämpfung und Beruhigung in unterschiedlichem Ausmaß von leichter Müdigkeit bis zur Benommenheit.
Häufig:
Kopfschmerzen, Schwindel.
Sehr selten:
Zittern (Tremor), unwillkürliches Muskelzucken, epileptische Krampfanfälle.
Insbesondere bei hoher Dosierung gesteigerte Schmerzempfindlichkeit, die nicht auf eine weitere Dosiserhöhung von Morphin anspricht.
Psychische Störungen
Morphin zeigt vielfältig psychische Nebenwirkungen, die hinsichtlich Stärke und Art individuell unterschiedlich (je nach Persönlichkeit und Behandlungsdauer) in Erscheinung treten.
Sehr häufig:
Stimmungsveränderungen, meist gehobene (Euphorie) aber auch missmutige Verstimmung (Dysphorie).
Häufig:
Veränderungen der Aktiviertheit (meist Dämpfung, aber auch Steigerung oder Erregungszustände), Schlaflosigkeit und Störungen im Denken und Fühlen (z.B. Denkstörungen, Wahrnehmungsstörungen/Halluzinationen, Verwirrtheit).
Sehr selten:
Abhängigkeit (siehe auch Abschnitt 2.2), Verminderung der Libido oder Potenzschwäche.
Augen
Sehr selten:
Verschwommenes Sehen, Doppeltsehen und Augenzittern.
Pupillenverengung ist ein typischer Begleiteffekt.
Magen-Darm-Trakt
Dosisabhängig können Übelkeit und Mundtrockenheit auftreten.
Bei Dauerbehandlung ist Verstopfung ein typischer Begleiteffekt.
Häufig:
Erbrechen (besonders zu Beginn der Behandlung), Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen und Geschmacksveränderungen.
Selten:
Erhöhung der Pankreasenzyme bzw. eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis).
Sehr selten:
Darmverschluss, Bauchschmerzen.
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten:
Gallenkoliken.
Sehr selten:
Erhöhung leberspezifischer Enzyme.
Nieren und Harnwege
Häufig:
Störungen bei der Blasenentleerung.
Selten:
Nierenkoliken.
Bewegungsapparat
Sehr selten:
Muskelkrämpfe, Muskelstarre.
Atemwege
Selten:
Krämpfe der Atemwegsmuskulatur (Bronchspasmen).
Sehr selten:
Atemnot (Dyspnoe).
Bei intensivmedizinisch behandelten Patienten sind Wasseransammlungen in der Lunge, die nicht auf einer Störung der Herzfunktion beruhten, (nicht-kardiogen bedingte Lungenödeme) beobachtet worden.
Haut, allergische Reaktionen
Häufig:
Schwitzen, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Nesselsucht (Urticaria), Juckreiz (Pruritus).
Sehr selten:
Andere Hautausschläge (Exantheme) und Wasseransammlung im Gewebe (periphere Ödeme) - bilden sich nach Absetzen zurück.
Es kann zu akuten allergischen Allgemeinreaktionen mit Blutdruckabfall und/oder Luftnot (anaphylaktische Reaktionen) kommen.
Herz- Kreislauf-System
Gelegentlich:
Klinisch bedeutsamer Abfall als auch Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz.
Es können Gesichtsrötungen, Herzklopfen, allgemeine Schwäche bis hin zum Ohnmachtsanfall und Herzversagen auftreten.
Allgemeine Erkrankungen
Es kann zu einer Gewöhnung und eventuell zum Nachlassen der Wirksamkeit (Toleranzentwicklung) kommen.
Selten:
Entzugserscheinungen.
Sehr selten:
Schwäche (Asthenie), Unwohlsein, Schüttelfrost. Ausbleiben der Regelblutung. Zahnveränderungen, wobei jedoch ein ursächlicher Zusammenhang zur Morphin-Behandlung nicht hergestellt werden kann.
Hormonelle Störungen
Sehr selten:
Es kann ein Syndrom der unangemessenen Freisetzung eines die Wasserausschwemmung steuernden Hormons ausgelöst werden (SIADH; Leitsymptom: Natriummangel (Hyponatriämie).
4.2 Gegenmaßnahmen
Sollten Sie Anzeichen einer der oben geschilderten, schwerwiegenden Nebenwirkungen bei sich beobachten, rufen Sie den nächst erreichbaren Arzt zu Hilfe. Bei anderen unerwünschten Wirkungen sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt über die weitere Behandlung.
4.3. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
5. Wie ist Morphin Merck Tropfen 2 %aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Packung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Nach Anbruch sind Morphin Merck Tropfen 2 % 3 Monate haltbar.
Stand der Information
April 2005
6. Weitere Angaben
Dieses Arzneimittel ist verschreibungspflichtig entsprechend der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung.
RevNum.: 2 SaveDate: 15.04.2005 15:16 12/19