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Moxifloxacin Mylan 400 Mg Filmtabletten

Document: 14.11.2016   Fachinformation (deutsch) change

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben

FACHINFORMATION

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Moxifloxacin Mylan 400 mg Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Filmtablette enthält 400 mg Moxifloxacin als Moxifloxacinhydrochlorid (Ph. Eur.). Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jede Filmtablette enthält 0,640 mg (3-sn-Phosphatidyl)cholin (E322) (Soja). Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtablette

Jede Filmtablette ist eine rosafarbene, kapselförmige, bikonvexe Tablette mit abgeschrägten Kanten und der Prägung „M“ auf einer Seite und „MO1“ auf der anderen Seite.

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Moxifloxacin Mylan ist indiziert zur Behandlung der folgenden bakteriellen Infektionen bei Patienten ab 18 Jahren, die durch Moxifloxacin-empfindliche Erreger verursacht werden (siehe Abschnitte 4.4, 4.8 und 5.1).

Moxifloxacin sollte nur angewendet werden, wenn andere antibakterielle Wirkstoffe, die für die Initialbehandlung dieser Infektionen üblicherweise empfohlen werden, für ungeeignet erachtet werden oder wenn diese versagt haben:

-    Akute bakterielle Sinusitis (ausreichend diagnostiziert)

-    Akute Exazerbationen einer chronischen Bronchitis (ausreichend diagnostiziert)

-    Ambulant erworbene Pneumonie, ausgenommen schwere Formen

-    Leichte bis mäßig schwere entzündliche Beckenerkrankungen (d. h. Infektionen des oberen weiblichen Genitaltrakts, einschließlich Salpingitis und Endometritis), ohne einen assoziierten Tuboovarial- oder Beckenabszess. Moxifloxacin Mylan wird nicht für die Anwendung als Monotherapie bei leicht bis mäßig schweren entzündlichen Beckenerkrankungen empfohlen, sondern sollte aufgrund steigender Moxifloxacin-Resistenz von Neisseria gonorrhoeae in Kombination mit einem weiteren geeigneten antibakteriellen Wirkstoff (z. B. einem Cephalosporin) gegeben werden, es sei denn, Moxifloxacin-resistente Stämme von Neisseria gonorrhoeae können ausgeschlossen werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1).

Moxifloxacin Mylan kann auch zur abschließenden Behandlung bei Patienten angewendet werden, die unter der Initialbehandlung mit intravenösem Moxifloxacin bei folgenden Anwendungsgebieten eine Besserung gezeigt haben:

-    Ambulant erworbene Pneumonie

-    Komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen

Moxifloxacin Mylan sollte nicht als Initialtherapie von Haut- und Weichteilinfektionen oder bei schwerer ambulant erworbener Pneumonie angewendet werden.

Die offiziellen Empfehlungen zur angemessenen Anwendung von antibakteriellen Wirkstoffen sollten berücksichtigt werden.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Erwachsene: Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich eine 400 mg Filmtablette.

Eingeschränkte Nieren-/Leberfunktion

Bei Patienten mit leicht bis stark eingeschränkter Nierenfunktion oder bei Patienten unter chronischer Dialyse, d. h. unter Hämodialyse oder kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse, ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 5.2 für weitere Details).

Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion vor (siehe Abschnitt 4.3).

Weitere spezielle Patientengruppen

Bei älteren Patienten und bei Patienten mit niedrigem Körpergewicht ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Kinder und Jugendliche

Moxifloxacin ist bei Kindern und Jugendlichen (< 18 Jahren) kontraindiziert. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Moxifloxacin bei Kindern und Jugendlichen ist bisher noch nicht erwiesen (siehe Abschnitt 4.3).

Art der Anwendung

Die Filmtablette ist mit ausreichend Flüssigkeit unzerkaut zu schlucken. Die Tablette kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Anwendungsdauer

Folgende Behandlungsdauer wird für Moxifloxacin Mylan empfohlen:

-    Akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis    5-10 Tage

-    Ambulant erworbene Pneumonie    10 Tage

-    Akute bakterielle Sinusitis    7 Tage

-    Leichte bis mäßig schwere entzündliche

Beckenerkrankungen    14 Tage

In klinischen Studien wurde Moxifloxacin Mylan über eine Behandlungsdauer von bis zu 14 Tagen geprüft.

Sequentielle (intravenöse, gefolgt von oraler) Therapie

In klinischen Studien mit sequenzieller Therapie wurden die meisten Patienten innerhalb von 4 Tagen (ambulant erworbene Pneumonie) oder 6 Tagen (komplizierte Haut- und Weichgewebeinfektionen) von einer intravenösen auf eine orale Therapie umgestellt.

Die empfohlene Gesamtdauer für die intravenöse und orale Behandlung beträgt bei ambulant erworbener Pneumonie 7-14 Tage und bei komplizierten Haut- und Weichgewebeinfektionen 721 Tage.

Die empfohlene Dosis (einmal täglich 400 mg) und die für die behandelte Indikation angegebene Therapiedauer sollten nicht überschritten werden.

4.3    Gegenanzeigen

-    Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Chinolone, Soja, Erdnuss oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

-    Schwangerschaft und Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6).

-    Patienten unter 18 Jahren.

-    Patienten mit Sehnenerkrankungen/-schäden in Verbindung mit einer Chinolonbehandlung in der Anamnese.

Sowohl in präklinischen Untersuchungen als auch beim Menschen wurden nach Moxifloxacin-Exposition Veränderungen der Herz-Elektrophysiologie in Form einer QT-Verlängerung beobachtet. Aus Gründen der Arzneimittelsicherheit ist eine therapeutische Anwendung von Moxifloxacin deshalb kontraindiziert bei Patienten mit:

-    angeborenen oder dokumentierten erworbenen QT-Verlängerungen,

-    Störungen des Elektrolythaushaltes, insbesondere bei unkorrigierter Hypokaliämie,

-    klinisch relevanter Bradykardie,

-    klinisch relevanter Herzinsuffizienz mit reduzierter linksventrikulärer Auswurffraktion,

-    symptomatischen Herzrhythmusstörungen in der Vorgeschichte.

Moxifloxacin sollte nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern, angewendet werden (siehe auch Abschnitt 4.5).

Aufgrund begrenzter klinischer Daten ist Moxifloxacin Mylan auch bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh C) und bei Patienten mit einem Anstieg der Transaminasen auf mehr als das 5-Fache des oberen Normwerts (ULN) kontraindiziert.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Vor allem bei weniger schweren Infektionen ist der Nutzen einer Moxifloxacin-Behandlung gegenüber den möglichen Risiken (Abschnitt 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen) abzuwägen.

Verlängerung des QTc-Intervalls und möglicherweise mit einer QTc-Verlängerung im Zusammenhang stehende klinische Gegebenheiten

Bei einigen Patienten verursacht Moxifloxacin eine Verlängerung des QTc-Intervalls im EKG. Die Auswertung der im Rahmen des klinischen Prüfprogramms aufgezeichneten EKGs zeigte unter Moxifloxacin eine QTc-Verlängerung von 6 msec ± 26 msec, 1,4 % des Ausgangswertes. Da Frauen im Vergleich zu Männern zu einem verlängerten QTc-Ausgangswert neigen, reagieren sie möglicherweise empfindlicher auf QTc-verlängernde Begleitmedikationen. Ebenso können ältere Patienten empfindlicher für Arzneimittel-assoziierte Einflüsse auf das QT-Intervall sein.

Medikamente, die den Kaliumspiegel erniedrigen können, sollten bei Patienten unter Moxifloxacin-Behandlung, mit Vorsicht eingesetzt werden.

Moxifloxacin sollte mit Vorsicht eingesetzt werden bei Patienten mit Prädisposition zu Arrhythmien (insbesondere Frauen und ältere Patienten) wie z. B. mit akuter Myokardischämie oder QT-Verlängerung, da diese zu einem gesteigertem Risiko ventrikulärer Arrhythmien (einschließlich Torsade de pointes) und Herzstillstand führen können (siehe auch Abschnitt 4.3). Das Ausmaß der QT-Verlängerung kann dosisabhängig ansteigen. Daher sollte die empfohlene Dosis nicht überschritten werden.

Wenn unter der Behandlung mit Moxifloxacin Anzeichen einer kardialen Arrhythmie auftreten, sollte die Behandlung abgebrochen und ein EKG abgeleitet werden.

Überempfindlichkeit/allergische Reaktionen

Unter Fluorchinolonen, einschließlich Moxifloxacin, wurde nach der ersten Verabreichung über Überempfindlichkeit und allergische Reaktionen berichtet. Anaphylaktische Reaktionen können sich sogar bereits nach der ersten Verabreichung bis hin zum lebensbedrohlichen Schock entwickeln. In diesen Fällen ist Moxifloxacin abzusetzen und eine geeignete Behandlung (z. B. Schockbehandlung) einzuleiten.

Schwere Lebererkrankungen

Unter Moxifloxacin wurden Fälle von fulminanter Hepatitis, die zu Leberversagen führen können (Todesfälle eingeschlossen), berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Den Patienten sollte nahegelegt werden, sich an Ihren Arzt zu wenden, bevor sie die Behandlung fortsetzen, wenn sich Anzeichen und Symptome einer fulminanten Lebererkrankung entwickeln, wie z. B. eine sich schnell entwickelnde Asthenie, die von Ikterus, Dunkelfärbung des Urins, Blutungsneigung oder hepatischer Enzephalopathie begleitet ist. Bei Anzeichen einer Leberfunktionsstörung sollten Leberfunktionstests/-prüfungen durchgeführt werden.

Schwerwiegende bullöse Hautreaktionen

Unter Moxifloxacin wurde über Fälle von bullösen Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom oder toxisch-epidermale Nekrolyse berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Patienten sind anzuweisen, sich umgehend an Ihren Arzt zu wenden, bevor sie die Behandlung fortsetzen, wenn Haut- und/oder Schleimhautreaktionen auftreten.

Patienten, die zu Krampfanfällen neigen

Es ist bekannt, dass Chinolone Krampfanfälle auslösen können. Daher ist bei der Anwendung bei Patienten mit ZNS-Erkrankungen oder bei Vorliegen anderer Risikofaktoren, die zu Krampfanfällen prädisponieren oder die Krampfschwelle herabsetzen, Vorsicht geboten. Bei Auftreten von Krampfanfällen ist die Behandlung mit Moxifloxacin abzusetzen und es sind geeignete Maßnahmen einzuleiten.

Periphere Neuropathie

Bei Patienten, die Chinolone, einschließlich Moxifloxacin, erhielten, wurde über Fälle sensorischer oder sensomotorischer Polyneuropathie, die zu Parästhesien, Hypästhesien, Dysästhesien oder Schwäche führten, berichtet. Mit Moxifloxacin behandelte Patienten sind anzuweisen, ihren Arzt zu informieren, bevor sie die Behandlung fortsetzen, wenn sich Symptome einer Neuropathie wie Schmerzen, Brennen, Kribbeln, Taubheitsgefühl oder Schwäche entwickeln (siehe Abschnitt 4.8).

Psychiatrische Reaktionen

Psychiatrische Reaktionen können bereits nach der ersten Gabe von Chinolonen, Moxifloxacin eingeschlossen, auftreten. In sehr seltenen Fällen führten Depressionen oder psychotische Reaktionen bis hin zu Selbstmordgedanken und Selbstverletzungsverhalten, wie z. B. Suizidversuchen (siehe Abschnitt 4.8).

Falls sich bei einem Patienten diese Reaktionen entwickeln, ist Moxifloxacin abzusetzen und es sind geeignete Maßnahmen einzuleiten.

Wenn Moxifloxacin bei psychotischen Patienten oder Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen in der Anamnese angewendet werden soll, ist Vorsicht geboten.

Antibiotika-assoziierte Diarrhoe einschließlich Kolitis

Im Zusammenhang mit der Anwendung von Breitspektrum-Antibiotika, einschließlich Moxifloxacin, wurde über Antibiotika-assoziierte Diarrhoe (AAD) und Antibiotika-assoziierte Kolitis (AAC) einschließlich pseudomembranöser Kolitis und Clostridium difficile-assoziierter Diarrhoe berichtet. Diese können von einer leichten Diarrhoe bis zur tödlich verlaufenden Kolitis reichen. Daher ist es wichtig, diese Diagnose bei Patienten, die während oder nach der Anwendung von Moxifloxacin eine schwere Diarrhoe entwickeln, in Betracht zu ziehen. Wird eine AAD oder AAC vermutet oder bestätigt, sollte die laufende Behandlung mit antibakteriellen Wirkstoffen, einschließlich Moxifloxacin, abgesetzt werden und unverzüglich angemessene Therapiemaßnahmen eingeleitet werden. Außerdem sollten geeignete Maßnahmen zur Infektionskontrolle ergriffen werden, um das Übertragungsrisiko zu verringern. Bei Patienten, die eine schwere Diarrhoe entwickeln, sind Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, kontraindiziert.

Patienten mit Myasthenia gravis

Moxifloxacin sollte bei Patienten mit Myasthenia gravis mit Vorsicht angewendet werden, da sich die Symptome verschlimmern können.

Sehnenentzündung. Sehnenruptur

Bereits innerhalb von 48 Stunden nach Beginn einer Behandlung mit Chinolonen, einschließlich Moxifloxacin. können Sehnenentzündungen und -rupturen (insbesondere der Achilles-Sehne), manchmal beidseitig. auftreten. Diese traten noch bis zu mehreren Monaten nach Absetzen der Behandlung auf. Das Risiko für Tendinitis und Sehnenruptur ist bei älteren Patienten oder Patienten. die gleichzeitig mit Kortikosteroiden behandelt werden. erhöht. Beim ersten Anzeichen von Schmerz oder Entzündung sollten die Patienten daher die Einnahme von Moxifloxacin absetzen. die betroffenen Gliedmaßen ruhigstellen und umgehend ihren Arzt konsultieren. um eine geeignete Behandlung (z. B. Immobilisierung) der betroffenen Sehne einzuleiten (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8).

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Ältere Patienten mit Nierenerkrankungen. die nicht in der Lage sind. ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. sollten Moxifloxacin mit Vorsicht anwenden. da eine Dehydratation das Risiko von Nierenversagen erhöhen kann.

Sehstörungen

Bei Beeinträchtigung des Sehvermögens oder Auswirkungen auf die Augen ist umgehend ein Augenarzt zu konsultieren (siehe Abschnitte 4.7 und 4.8).

Dysglykämie

Wie bei allen Fluorchinolonen sind Störungen der Blutglukosewerte. einschließlich Hypoglykämie und Hyperglykämie. im Zusammenhang mit Moxifloxacin berichtet worden. Dysglykämie trat vornehmlich bei älteren. mit Moxifloxacin behandelten Patienten auf. die gleichzeitig mit einem oralen Antidiabetikum (z. B. Sulfonylharnstoff) oder mit Insulin behandelt wurden. Bei diabetischen Patienten wird eine sorgfältige Überwachung der Blutglukosewerte empfohlen (siehe Abschnitt 4.8).

Vermeidung von Lichtempfindlichkeitsreaktionen

Chinolone können bei Patienten Lichtempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen. Moxifloxacin zeigte jedoch in Studien ein geringeres Risiko zur Auslösung einer Lichtempfindlichkeit. Trotzdem sind Patienten anzuweisen. während der Behandlung mit Moxifloxacin die Exposition gegenüber UV-Strahlung oder übermäßigem und/oder starkem Sonnenlicht zu vermeiden.

Patienten mit Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel

Patienten mit Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel in der familiären Anamnese oder mit bestehendem Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel neigen unter Behandlung mit Chinolonen zu hämolytischen Reaktionen. Daher ist Moxifloxacin bei diesen Patienten mit Vorsicht anzuwenden.

Patienten mit entzündlicher Beckenerkrankung

Für Patienten mit komplizierten entzündlichen Beckenerkrankungen (z. B. im Zusammenhang mit einem Tuboovarial- oder Beckenabszess). für die eine intravenöse Behandlung als notwendig erachtet wird. wird eine Behandlung mit Moxifloxacin Mylan 400 mg Filmtabletten nicht empfohlen.

Entzündliche Beckenerkrankungen können durch Fluorchinolon-resistente Neisseria gonorrhoeae hervorgerufen werden. Daher sollte in solchen Fällen die empirische Moxifloxacintherapie zusammen mit einem weiteren geeigneten Antibiotikum (z. B. einem Cephalosporin) angewendet werden. es sei denn Moxifloxacin-resistente Neisseria gonorrhoeae können ausgeschlossen werden. Falls nach 3-tägiger Behandlung keine klinische Besserung erreicht wird. sollte die Therapie überdacht werden.

Beeinträchtigung mikrobiologischer Testverfahren

Eine Moxifloxacin-Therapie kann durch Unterdrückung des Wachstums von Mykobakterien den Kulturnachweis von Mycobacterium spp. beeinträchtigen und in Proben von Patienten. die gegenwärtig Moxifloxacin erhalten. zu falsch negativen Ergebnissen führen.

Patienten mit MRSA-Tnfektionen

Moxifloxacin wird nicht für die Behandlung von MRSA-Tnfektionen empfohlen. Bei vermuteter oder bestätigter Infektion durch MRSA ist eine Behandlung mit einem geeigneten antibakteriellen Wirkstoff zu beginnen (siehe Abschnitt 5.1).

Kinder und Jugendliche

Aufgrund unerwünschter Effekte von Moxifloxacin auf den Knorpel juveniler Tiere (siehe Abschnitt 5.3) ist die Anwendung von Moxifloxacin bei Kindern und Jugendlichen < 18 Jahren kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Wechselwirkungen mit Arzneimitteln

Ein additiver Effekt von Moxifloxacin und anderen QTc-Tntervall-verlängernden Arzneimitteln auf die QT-Tntervallverlängerung kann nicht ausgeschlossen werden. Dies könnte zu einem gesteigerten Risiko ventrikulärer Arrhythmien, einschließlich Torsade de pointes, führen. Daher ist die gleichzeitige Anwendung von Moxifloxacin mit folgenden Arzneimitteln kontraindiziert (siehe auch Abschnitt 4.3):

-    Antiarrhythmika der Klasse    TA (z. B. Chinidin, Hydrochinidin, Disopyramid)

-    Antiarrhythmika der Klasse    TTT (z. B. Amiodaron, Sotalol, Dofetilid, Tbutilid)

-    Antipsychotika (z. B. Phenothiazin, Pimozid, Sertindol, Haloperidol, Sultoprid)

-    trizyklische Antidepressiva

-    bestimmte antimikrobielle Wirkstoffe (Saquinavir, Sparfloxacin, Erythromycin i.v., Pentamidin, Malariamittel, vor allem Halofantrin)

-    bestimmte Antihistaminika    (Terfenadin, Astemizol, Mizolastin)

-    andere (Cisaprid, Vincamin    i.v., Bepridil, Diphemanil).

Bei Patienten, die Arzneimittel einnehmen, die den Kaliumspiegel senken (z. B. Schleifen- und Thiazid-Diuretika, Laxanzien und Darmspülungen [hohe Dosierungen], Kortikosteroide,

Amphotericin B), oder die Arzneimittel einnehmen, die mit einer klinisch signifikanten Bradykardie assoziiert sind, sollte Moxifloxacin mit Vorsicht angewendet werden.

Zwischen der Gabe von Wirkstoffen, die zwei- oder dreiwertige Kationen enthalten (z. B. Magnesiumoder Aluminium-haltige Antazida, Didanosin-Tabletten, Sucralfat, Eisen- oder Zink-haltige Wirkstoffe), und der Gabe von Moxifloxacin sollte ein zeitlicher Abstand von etwa 6 Stunden liegen.

Die gleichzeitige Verabreichung von Aktivkohle und einer oralen Dosis von 400 mg Moxifloxacin verhindert die Arzneimittelresorption maßgeblich und führt zu einer Reduktion der systemischen Verfügbarkeit des Wirkstoffs um mehr als 80 %. Daher wird die gleichzeitige Anwendung dieser beiden Wirkstoffe nicht empfohlen (außer bei Überdosierung, siehe auch Abschnitt 4.9).

Nach wiederholter Gabe an gesunde Probanden erhöhte Moxifloxacin die Cmax von Digoxin um ungefähr 30 %; die AUC- und Talspiegel blieben unbeeinflusst. Bei gleichzeitiger Anwendung mit Digoxin sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

Tn Studien mit diabetischen Probanden führte die gleichzeitige Gabe von oralem Moxifloxacin und Glibenclamid zu einer Abnahme der maximalen Plasmakonzentration von Glibenclamid um etwa 21 %. Die Kombination von Glibenclamid und Moxifloxacin könnte theoretisch zu einer leichten und vorübergehenden Hyperglykämie führen. Die für Glibenclamid beobachteten pharmakokinetischen Veränderungen führten jedoch nicht zu Veränderungen von pharmakodynamischen Parametern (Blutglukose, Tnsulin). Daher wurde keine klinisch relevante Wechselwirkung zwischen Moxifloxacin und Glibenclamid beobachtet.

Veränderungen der INR

In einer Vielzahl von Fällen wurde bei Patienten, die antibakterielle Wirkstoffe erhielten, insbesondere unter Fluorchinolonen, Makroliden, Tetrazyklinen, Cotrimoxazol und einigen Cephalosporinen, über eine Zunahme der Aktivität oraler Antikoagulanzien berichtet. Infektions- und Entzündungszustände sowie Alter und Allgemeinzustand des Patienten scheinen Risikofaktoren zu sein. Unter diesen Umständen ist es schwierig, zu bewerten, ob die Störung der INR (international normalised ratio) eine Folge der Infektion oder der Behandlung ist. Eine Vorsichtsmaßnahme wäre eine häufigere INR-Bestimmung. Falls erforderlich, ist die Dosierung des oralen Antikoagulans entsprechend anzupassen.

Klinische Studien zeigten keine Wechselwirkungen nach gleichzeitiger Verabreichung von Moxifloxacin mit Ranitidin, Probenecid, oralen Kontrazeptiva, Calciumpräparaten, parenteral verabreichtem Morphin, Theophyllin, Ciclosporin oder Itraconazol.

In-vitro-Studien mit humanen Cytochrom-P450-Enzymen stützen diese Ergebnisse. Aufgrund dieser Befunde ist eine metabolische Interaktion über Cytochrom-P450-Enzyme unwahrscheinlich.

Wechselwirkung mit Nahrungsmitteln

Moxifloxacin Mylan hat keine klinisch relevante Wechselwirkung mit Nahrungsmitteln, einschließlich Milchprodukten.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Sicherheit von Moxifloxacin bei schwangeren Frauen wurde nicht untersucht. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.

Aufgrund des aus Studien mit unreifen Tieren bekannten Risikos für Knorpelschäden an gewichtstragenden Gelenken durch Fluorchinolone und aufgrund reversibler Gelenkverletzungen bei Kindern, die Fluorchinolone erhielten, darf Moxifloxacin Mylan in der Schwangerschaft nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Stillzeit

Es liegen keine Daten für stillende Frauen vor. Präklinische Daten weisen darauf hin, dass geringe Mengen Moxifloxacin in die Muttermilch ausgeschieden werden. Aufgrund fehlender Daten für den Menschen und des für Fluorchinolone aus Studien bekannten Risikos für Knorpelschäden an gewichtstragenden Gelenken bei unreifen Tieren ist das Stillen während einer Moxifloxacin-Therapie kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Fertilität

Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Fertilität (siehe Abschnitt 5.3).

Zur Beeinträchtigung der Fertilität beim Menschen liegen keine Daten vor.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien über die Auswirkungen von Moxifloxacin auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Aufgrund von ZNS-Reaktionen (z. B. Schwindelgefühl; akuter, vorübergehender Sehverlust, siehe Abschnitt 4.8), oder plötzliche und kurzzeitige Bewusstlosigkeit (Synkope, siehe Abschnitt 4.8) können Fluorchinolone, einschließlich Moxifloxacin, allerdings die Fahrtüchtigkeit des Patienten oder seine Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen. Patienten sind anzuweisen, ihre Reaktion auf Moxifloxacin zu beobachten, bevor sie aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen.

Nebenwirkungen aus allen klinischen Studien mit Moxifloxacin 400 mg (orale und sequenzielle Therapie) sind untenstehend nach ihrer Häufigkeit aufgelistet:

Mit Ausnahme von Übelkeit und Diarrhoe wurden alle Nebenwirkungen mit einer Häufigkeit von weniger als 3 % beobachtet.

Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad dargestellt. Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Häufig Gelegentlich Selten Sehr selten


(> 1/100 bis < 1/10)

(> 1/1.000 bis < 1/100)

(> 1/10.000 bis < 1/1.000) (< 1/10.000)


Systemorgan klasse (MedDRA)

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Infektionen und

parasitäre

Erkrankungen

Durch resistente Bakterien oder Pilze verursachte Superinfektionen, z. B. orale und vaginale Candidose

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Anämie

Leukopenie(n)

Neutropenie

Thrombozytopenie

Thrombozythämie

Eosinophilie im Blut

Verlängerte Prothrombinzeit/ erhöhter INR-Wert

Anstieg des Prothrombinspiegels/ reduzierter INR-Wert

Agranulozytose

Erkrankungen des Immunsystems

Allergische Reaktion (siehe Abschnitt 4.4)

Anaphylaxie, einschl. sehr selten lebensbedrohlicher Schock (siehe Abschnitt 4.4) Allergisches Ödem/Angioödem (einschl. Larynxödem, potentiell lebensbedrohlich, siehe Abschnitt 4.4)

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörung

en

Hyperlipidämie

Hyperglykämie

Hyperurikämie

Hypoglykämie

Psychiatrische

Erkrankungen

Angstreaktionen

Psychomotorische

Hyperaktivität/

Agitiertheit

Emotionale Labilität Depressionen (in sehr seltenen Fällen möglicher-weise bis hin zu Selbst-verletzungsverhalten wie

Depersonalisation Psychotische Reaktionen (möglicherweise bis hin zu

Selbstverletzungsver halten wie

Systemorgan klasse (MedDRA)

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Suizidgedanken oder Suizidversuche, siehe Abschnitt 4.4) Halluzination

Suizidgedanken oder Suizidversuche, siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerz

Schwindelgefühl

Par- und Dysästhesie

Geschmacksstörunge n (einschl. Ageusie in sehr seltenen Fällen)

Verwirrtheit und

Desorientiertheit

Schlafstörungen

(vorwiegend

Schlaflosigkeit)

Tremor

Vertigo

Somnolenz

Hypästhesie

Geruchsstörungen (einschl. Anosmie)

Abnorme Träume

Gestörte Koordination (einschl. Gangstörung, insbesondere aufgrund von Schwindel oder Vertigo) Krampfanfälle, einschl. Grand-malAnfälle (siehe Abschnitt 4.4)

Gestörte

Aufmerksamkeit

Sprachstörungen Amnesie Periphere Neuropathie und Polyneuropathie

Hyperästhesie

Augenerkrankunge

n

Sehstörungen

einschl.

Doppeltsehen und Verschwommensehe n (insbesondere im Verlauf von ZNS-Reaktionen, siehe Abschnitt 4.4)

Vorübergehender Verlust des Sehvermögens (insbesondere im Verlauf von ZNS-Reaktionen, siehe Abschnitte 4.4. und 4.7)

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Tinnitus

Hörstörung, einschl. Taubheit (gewöhnlich reversibel)

Herzerkrankungen

QT-Verlängerung bei Patienten mit Hypokaliämie (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4)

QT -Verlängerung (siehe Abschnitt 4.4) Palpitationen Tachykardie Vorhofflimmern Angina pectoris

Ventrikuläre

Tachyarrhythmien

Synkope (d.h. plötzliche und kurzfristige Bewusstlosigkeit)

Unspezifische

Arrhythmien

Torsade de pointes (siehe Abschnitt 4.4) Herzstillstand (siehe Abschnitt 4.4)

Gefäßerkrankunge

n

Vasodilatation

Hypertonie

Hypotonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Dyspnoe

(einschließlich

asthmatischer

Zustände)

Erkrankungen des Gastrointestinaltra kts

Übelkeit

Erbrechen

Appetit und

Nahrungs-aufnahme

verringert

Dysphagie

Stomatitis

Systemorgan klasse (MedDRA)

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Gastrointestinale und

abdominale

Schmerzen

Diarrhoe

Obstipation

Dyspepsie

Flatulenz

Gastritis

Erhöhte

Amylasewerte

Antibiotikaassoziierte Kolitis (einschl.

pseudomembranöser Kolitis, in sehr seltenen Fällen mit lebensbedrohlichen Komplikationen, siehe Abschnitt 4.4)

Leber- und

Gallenerkrankunge

n

Erhöhte

Transaminasen

eingeschränkte

Leberfunktion

(einschl.

LDH-Anstieg)

Bilirubinanstieg

erhöhte Gamma-Glutamyltransferase

Anstieg der alkalischen Phosphatase im Blut

Ikterus

Hepatitis

(vorwiegend

cholestatisch)

Fulminante Hepatitis, potentiell bis hin zum lebensbedrohlichen Leberversagen (einschl. Todesfälle, siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgeweb es

Pruritus Ausschlag Urtikaria Trockene Haut

Bullöse Haut, Reaktionen wie Stevens-JohnsonSyndrom oder toxisch-epidermale Nekrolyse (potentiell lebensbedrohlich, siehe Abschnitt 4.4)

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs und Knochenerkrankun gen

Athralgie

Myalgie

Tendinitis (siehe Abschnitt 4.4) Muskelkrämpfe Muskelzucken Muskelschwäche

Sehnenriss (siehe Abschnitt 4.4) Arthritis Muskelrigidität Exazerbation von Symptomen einer Myasthenia gravis (siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Dehydratation

Nieren-funktions-störung (einschl. Anstieg von BUN und Kreatinin)

Nierenversagen (siehe Abschnitt 4.4)

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Unwohlsein (vorwiegend Asthenie oder Ermüdung) Schmerzzustände (einschl. Schmerzen in Rücken, Brust, Becken und Extremitäten) Schwitzen

Ödeme

Nach einer Behandlung mit anderen Fluorchinolonen wurde sehr selten über folgende Nebenwirkungen berichtet, die möglicherweise auch während der Behandlung mit Moxifloxacin auftreten können:

Hypematriämie, Hyperkalzämie, hämolytische Anämie, Rhabdomyolyse, Lichtempfindlichkeitsreaktionen (siehe Abschnitt 4.4).

(3-sn-Phosphatidyl)cholin (E322) (Soja) kann sehr selten allergische Reaktionen hervorrufen. Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Nach versehentlicher Überdosierung werden keine besonderen Gegenmaßnahmen empfohlen. Im Falle einer Überdosierung sollte eine symptomatische Behandlung eingeleitet werden. Eine EKG-Überwachung sollte aufgrund des möglichen Auftretens einer QT-Intervallverlängerung durchgeführt werden. Die gleichzeitige Gabe von Aktivkohle und 400 mg oralem Moxifloxacin verringert die systemische Verfügbarkeit des Arzneimittels um mehr als 80 %. Bei Fällen von oraler Überdosierung kann die frühzeitige Anwendung von Aktivkohle noch während der Resorption hilfreich sein, um die übermäßige Zunahme der systemischen Exposition gegenüber Moxifloxacin zu verhindern.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Chinolone, Fluorchinolone,

ATC-Code: J01MA14

Wirkmechanismus

Moxifloxacin besitzt In-vitro-Aktivität gegenüber einem breiten Spektrum von grampositiven und gramnegativen Krankheitserregern.

Die bakterizide Wirkung von Moxifloxacin ist Folge der Hemmung der beiden Typ-II-Topoisomerasen (DNS-Gyrase und Topoisomerase IV), die für die Replikation, Transkription und Reparatur der bakteriellen DNS nötig sind. Der C8-Methoxy-Substituent scheint im Vergleich zum C8-H-Substituenten zu einer gesteigerten Aktivität und einer geringeren Selektion von resistenten Mutanten grampositiver Bakterien zu führen. Der sperrige Bicycloamin-Substituent in der C-7-Position verhindert den aktiven Efflux, der mit norA oder pmrA-Genen assoziiert ist, die in bestimmten grampositiven Bakterien vorkommen.

Pharmakodynamische Wirkungen

Pharmakodynamische Untersuchungen haben gezeigt, dass die Abtötungsrate von Erregern durch Moxifloxacin konzentrationsabhängig ist. Es wurde nachgewiesen, dass die minimalen bakteriziden Konzentrationen (MBK) im Bereich der minimalen Hemmkonzentrationen (MHK) liegen.

Wirkung auf die Darmflora des Menschen

Bei Probanden wurden nach oraler Verabreichung von Moxifloxacin folgende Veränderungen der Darmflora beobachtet: Escherichia coli, Bacillus spp., Enterococcus spp. und Klebsiella spp. sowie der Anaerobier Bacteroides vulgatus, Bifidobacterium spp., Eubacterium spp. und Peptostreptococcus spp. nahmen ab. Bei Bacteroides fragilis zeigte sich ein Anstieg. Innerhalb von zwei Wochen normalisierten sich diese Veränderungen wieder.

Resistenzmechanismus

Die antibakterielle Aktivität von Moxifloxacin wird nicht durch Resistenzmechanismen, die Penicilline, Cephalosporine, Aminoglykoside, Makrolide und Tetracycline inaktivieren, beeinflusst. Andere Resistenzmechanismen wie Permeationsbarrieren (häufig bei Pseudomonas aeruginosa) und Effluxmechanismen können die Empfindlichkeit gegenüber Moxifloxacin ebenfalls beeinflussen.

Eine In-vitro-Resistenz gegen Moxifloxacin wird durch einen schrittweisen Prozess infolge von Target-site-Mutationen in beiden Typ-II-Topoisomerasen DNS-Gyrase und Topoisomerase IV erworben.

Moxifloxacin ist ein schlechtes Substrat für aktive Effluxmechanismen in grampositiven Organismen.

Bei anderen Fluorchinolonen wird eine Kreuzresistenz beobachtet. Da Moxifloxacin jedoch bei einigen grampositiven Bakterien die beiden Topoisomerasen II und IV mit ähnlicher Aktivität hemmt, können derartige Bakterien gegen andere Chinolone resistent sein, gegenüber Moxifloxacin jedoch empfindlich sein.

Grenzwerte

Klinische EUCAST-MHK- und Plättchendiffusions-Grenzwerte für Moxifloxacin (01.01.2011)

Organismus

Empfindlich

Resistenz

Staphylococcus spp.

< 0,5 mg/l > 24 mm

> 1 mg/l < 21 mm

S. pneumoniae

< 0,5 mg/l > 22 mm

> 0,5 mg/l < 22 mm

Streptococcus Gruppen A, B, C, G

< 0,5 mg/l > 18 mm

> 1 mg/l < 15 mm

H. influenzae

< 0,5 mg/l > 25 mm

> 0,5 mg/l < 25 mm

M. catarrhalis

< 0,5 mg/l > 23 mm

> 0,5 mg/l < 23 mm

Enterobacteriaceae

< 0,5 mg/l > 20 mm

> 1 mg/l < 17 mm

Keiner Spezies zuzuordnende Grenzwerte*

< 0,5 mg/l

> 1 mg/l

* Keiner Spezies zuzuordnende Grenzwerte wurc pharmakokinetischen/pharmakodynamischen Dat MHK-Verteilung bestimmter Spezies. Sie sind nu Spezies-spezifischen Grenzwerte zugeordnet wur angewendet werden, bei denen die Interpretation«

en hauptsächlich anhand von en ermittelt und sind unabhängig von der ir bei Spezies von Nutzen, denen keine den und können nicht bei Spezies ,kriterien noch zu ermitteln sind.

Mikrobiologische Empfindlichkeit

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz kann für ausgewählte Spezies geographisch und im Zeitverlauf variieren. Lokale Informationen über Resistenzen sind wünschenswert, insbesondere bei der Behandlung schwerer Infektionen. Wenn die örtliche Prävalenz von Resistenz den Nutzen des Wirkstoffs bei mindestens einigen Infektionstypen in Frage stellt, sollte gegebenenfalls der Rat eines Spezialisten eingeholt werden.

Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe grampositive Mikroorganismen

Gardnerella vaginalis

Staphylococcus aureus* (Methicillin-empfindlich)

Streptococcus agalactiae (Gruppe B)

Streptococcus milleri-Gruppe* (S. anginosus, S. constellatus und S. intermedius) Streptococcus pneumoniae*

Streptococcus pyogenes* (Gruppe A)

Streptococcus viridans-Gruppe (S. viridans, S. mutans, S. mitis, S. sanguinis,

S. salivarius, S. thermophiles)

Aerobe gramnegative Mikroorganismen

Acinetobacter baumanii Haemophilus influenzae*

Haemophilus parainfluenzae*

Legionella pneumophila Moraxella (Branhamella) catarrhalis*

Anaerobe Mikroorganismen Fusobacterium spp.

Prevotella spp.

„Weitere“ Mikroorganismen Chlamydophila (Chlamydia) pneumoniae*

Chlamydia trachomatis*

Coxiella burnetii Mycoplasma genitalium Mycoplasma hominis Mycoplasma pneumoniae*

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen problematisch sein können_

Aerobe grampositive Mikroorganismen

Enterococcus faecalis*

Enterococcus faecium*

Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent)+

Aerobe gramnegative Mikroorganismen

Enterobacter cloacae*

Escherichia coli*

Klebsiella pneumoniae*#

Klebsiella oxytoca Neisseria gonorrhoeae e*+

Proteus mirabilis*

Anaerobe Mikroorganismen

Bacteroides fragilis*

Peptostreptococcus spp.*

Von Natur aus resistente Spezies_

Aerobe gramnegative Mikroorganismen

Pseudomonas aeruginosa

*    In klinischen Studien wurde die Aktivität bei empfindlichen Stämmen für die zugelassenen Indikationen zufriedenstellend nachgewiesen.

#    ESBL-produzierende Stämme sind gewöhnlich gegenüber Fluorchinolonen resistent + Resistenzrate > 50 % in einem oder mehreren Ländern


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nach oraler Verabreichung wird Moxifloxacin schnell und fast vollständig resorbiert. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt etwa 91 %.


Nach einer Einzeldosis im Bereich von 50 bis 800 mg und nach 10-tägiger Verabreichung von bis zu 600 mg einmal täglich ist die Pharmakokinetik linear. Nach einer oralen Dosis von 400 mg werden innerhalb von 0,5-4 Std. nach der Verabreichung Plasmaspitzenkonzentrationen von 3,1 mg/l erreicht. Die Spitzen- und Talkonzentrationen im Steady-State (400 mg einmal täglich) betrugen 3,2 bzw.

0,6 mg/l. Im Steady-State ist die Exposition innerhalb des Dosierungsintervalls ungefähr 30 % höher als nach erstmaliger Gabe.

Verteilung

Moxifloxacin wird schnell in den Extravasalraum verteilt. Nach einer Dosis von 400 mg wird eine AUC von 35 mg^h/l beobachtet. Das Verteilungsvolumen im Steady-State (Vss) beträgt ca. 2 l/kg. In-vitro- und ex-vivo--Untersuchungen ergaben unabhängig von der Wirkstoffkonzentration eine Proteinbindung von etwa 40-42 %. Moxifloxacin wird hauptsächlich an Serumalbumin gebunden.

Folgende Spitzenkonzentrationen (geometrischer Mittelwert) wurden nach einmaliger oraler Verabreichung von 400 mg Moxifloxacin ermittelt:

Gewebe

Konzentration

Verhältnis Entnahmestelle/ Plasma

Plasma

3,1 mg/l

-

Speichel

3,6 mg/l

0,75-1,3

Blasenflüssigkeit

1,6' mg/l

1,71

Bronchialschleimhaut

5,4 mg/kg

1,7-2,1

Alveolarmakrophagen

56,7 mg/kg

18,6-70,0

Epithelialer Flüssigkeitsfilm

20,7 mg/l

5-7

Kieferhöhlen

7,5 mg/kg

2,0

Siebbeinzellen

8,2 mg/kg

2,1

Nasenpolypen

9,1 mg/kg

2,6

Insterstitielle Flüssigkeit

1,02 mg/l

0,8-1,423

Weiblicher Genitaltrakt*

10,24 mg/kg

1,724

* intravenöse Verabreichung von 400 mg als Einzeldosis

1    10 Std. nach Verabreichung

2    ungebundene Konzentration

3    von 3 Std. bis 36 Std. nach Verabreichung

4    am Ende der Infusion

Biotransformation

Moxifloxacin unterliegt einer Phase-II-Biotransformation und wird über renale und biliär/fäkale Stoffwechselwege als unveränderter Wirkstoff sowie in Form einer Sulfo-Verbindung (M1) und eines Glucuronids (M2) ausgeschieden. Die einzigen für den Menschen relevanten Metaboliten M1 und M2 sind beide mikrobiologisch inaktiv.

In klinischen Phase-I- und In-vitro-Studien wurden keine metabolischen pharmakokinetischen Interaktionen mit anderen Wirkstoffen, die einer Phase-I-Biotransformation unter Beteiligung von Cytochrom-P450-Enzymen unterliegen, beobachtet. Es gibt keinen Hinweis auf einen oxidativen Metabolismus.

Elimination

Moxifloxacin wird aus dem Plasma mit einer mittleren terminalen Halbwertszeit von ungefähr 12 Stunden eliminiert. Die durchschnittliche scheinbare Gesamtkörper-Clearance nach Gabe von 400 mg liegt im Bereich von 179 bis 246 ml/min. Die renale Clearance erreichte etwa 24-53 ml/min und lässt auf eine partielle tubuläre Reabsorption der Substanz in der Niere schließen.

Nach einer Dosis von 400 mg beträgt die Wiederfindung insgesamt etwa 96 % (im Urin ungefähr 19 % der unveränderten Substanz, ungefähr 2,5 % als M1 und ungefähr 14 % als M2 und in den Faeces ungefähr 25 % unverändert, ungefähr 36 % als M1und keine Wiederfindung von M2).

Die gleichzeitige Verabreichung von Moxifloxacin und Ranitidin oder Probenecid veränderte die renale Clearance der Muttersubstanz nicht.

Ältere Personen und Patienten mit niedrigem Körpergewicht

Bei gesunden Probanden mit niedrigem Körpergewicht (wie Frauen) und bei älteren Probanden werden höhere Plasmakonzentrationen beobachtet.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (einschließlich Kreatinin-Clearance > 20 ml/min/1,73 m2) sind die pharmakokinetischen Eigenschaften von Moxifloxacin nicht signifikant verändert. Die Konzentrationen des M2-Metaboliten (Glucuronid) steigen mit abnehmender Nierenfunktion auf das bis zu 2,5-Fache an (bei einer Kreatinin-Clearance von < 30 ml/min/1,73 m2).

Eingeschränkte Leberfunktion

Die bisher durchgeführten pharmakokinetischen Studien bei Patienten mit Leberinsuffizienz (Child-Pugh A, B) lassen keine eindeutigen Schlussfolgerungen über Veränderungen im Vergleich zu gesunden Probanden zu. Eine eingeschränkte Leberfunktion war mit einer höheren Exposition gegenüber M1 im Plasma assoziiert, während die Exposition gegenüber der Muttersubstanz mit der Exposition bei gesunden Probanden vergleichbar war. Es gibt keine ausreichende Erfahrung über die klinische Anwendung von Moxifloxacin bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Bei Ratten und Affen wurden Auswirkungen auf das hämatopoetische System (leichter Abfall der Erythrozyten- und Thrombozytenzahl) beobachtet. Wie bei anderen Chinolonen wurde bei Ratten, Affen und Hunden Hepatotoxizität (erhöhte Leberenzyme und vakuoläre Degeneration) beobachtet. Bei Affen trat ZNS-Toxizität (Krämpfe) auf. Diese Effekte wurden nur nach Behandlung mit hohen Dosen Moxifloxacin oder nach längerer Behandlung beobachtet.

Moxifloxacin war wie andere Chinolone in In-vitro-Tests mit Bakterien und Säugerzellen genotoxisch. Da diese Effekte auf die Interaktion mit der bakteriellen Gyrase und - in höheren Konzentrationen -auf die Interaktion mit der Topoisomerase II in Säugerzellen zurückgeführt werden können, ist ein Schwellenwert für Genotoxizität zu vermuten. In-vivo-Tests ergaben selbst nach Anwendung sehr hoher Moxifloxacin-Dosen keinen Hinweis auf Genotoxizität. Daher ist beim Menschen ein ausreichender Sicherheitsabstand zu therapeutischen Dosen gewährleistet. In einer InitiationsPromotionsstudie an Ratten war Moxifloxacin nicht karzinogen.

Viele Chinolone sind photoreaktiv und können phototoxische, photomutagene und photokanzerogene Effekte induzieren. Im Gegensatz dazu erwies sich Moxifloxacin in einem umfassenden Programm von In-vitro- und In-vivo-Studien als frei von phototoxischen und photogenotoxischen Eigenschaften. Unter gleichen Bedingungen induzierten andere Chinolone bereits eine Wirkung.

In hohen Konzentrationen hemmt Moxifloxacin die schnelle Komponente des „delayed-rectifier“-Kaliumstroms des Herzens und kann so zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führen. In toxikologischen Studien an Hunden bewirkten orale Dosen von > 90 mg/kg, die zu Plasmakonzentrationen von > 16 mg/l führten, QT-Intervallverlängerungen, jedoch keine Arrhythmien. Nur nach sehr hoher intravenöser Gabe von mehr als dem 50-Fachen der Humandosis (> 300 mg/kg), die zu Plasmakonzentrationen von > 200 mg/l (mehr als das 40-Fache des therapeutischen Spiegels) führten, wurden reversible, nicht-tödliche ventrikuläre Arrhythmien beobachtet.

Es ist bekannt, dass Chinolone bei unreifen Tieren Knorpelläsionen in den großen diarthrodialen Gelenken verursachen. Die niedrigste orale Dosierung von Moxifloxacin, die bei unreifen Hunden zu Gelenktoxizität führte, betrug das Vierfache der empfohlenen therapeutischen Dosis von 400 mg (basierend auf einem Körpergewicht von 50 kg) auf einer mg/kg Basis. Die entsprechenden Plasmakonzentrationen waren 2- bis 3-mal höher als die unter maximalen therapeutischen Dosen.

Toxizitätsuntersuchungen an Ratten und Affen (wiederholte Gabe für bis zu sechs Monate) ergaben keinen Hinweis auf ein okulotoxisches Risiko. Bei Hunden bewirkten hohe orale Dosen (> 60 mg/kg), die zu Plasmakonzentrationen von > 20 mg/l führten, Veränderungen im Elektroretinogramm und in Einzelfällen eine Atrophie der Retina.

Reproduktionsstudien an Ratten, Kaninchen und Affen weisen auf eine Plazentagängigkeit von Moxifloxacin hin. Studien an Ratten (p. o. und i. v.) und Affen (p. o.) ergaben keine Hinweise auf Teratogenität oder Beeinträchtigung der Fertilität nach Verabreichung von Moxifloxacin. Bei Kaninchenfeten wurden eine leicht erhöhte Inzidenz von Wirbel- und Rippenmissbildungen beobachtet, jedoch nur bei einer Dosis (20 mg/kg i. v.), die mit starker maternaler Toxizität einherging. Bei Plasmakonzentrationen im humantherapeutischen Bereich kam es bei Affen und Kaninchen zu einer erhöhten Inzidenz von Aborten. Bei Ratten wurden nach Dosierungen, die auf einer mg/kg Basis das 63-Fache der höchsten empfohlenen Dosis betrugen und die zu Plasmakonzentrationen im humantherapeutischen Bereich führten, ein vermindertes Körpergewicht der Feten, ein erhöhter pränataler Verlust, eine leicht verlängerte Dauer der Tragzeit und eine erhöhte Spontanaktivität einiger männlicher und weiblicher Nachkommen beobachtet.

6.    PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern Mikrokristalline Cellulose Croscarmellose-Natrium Copovidon

Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]

Filmüberzug

Poly(vinylalkohol)

Titandioxid (E171)

Talkum

Eisen(III)-oxid (E172)

(3-sn-Phosphatidyl)cholin (E322) (Soja)

Xanthangummi

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Die Filmtabletten sind in Packungsgrößen mit 5, 7 und 10 Filmtabletten in

PVC/Aluminium/OPA-Aluminiumblisterpackungen und PVC/Aclar-Aluminiumblisterpackungen sowie in Packungsgrößen mit 5 x 1, 7 x 1 und 10 x 1 Filmtablette in perforierten

PVC/Aluminium/OPA-Aluminiumblisterpackungen und PVC/Aclar-Aluminiumblisterpackungen zur Abgabe von Einzeldosen erhältlich.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.

7.    INHABER DER ZULASSUNG

Mylan dura GmbH Postfach 10 06 35 64206 Darmstadt

8.    ZULASSUNGSNUMMER

89077.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 20. Mai 2014

10.    STAND DER INFORMATION

Oktober 2016

11.    VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig