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Myfungar Lösung

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T AURUS PHARMA Myfungar Creme

Myfungar Lösung


1. Bezeichnung des Arzneimittels

Myfungar® Creme

10 mg Oxiconazol / g Creme


Myfungar® Lösung

10 mg Oxiconazol / ml Lösung


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: Oxiconazolnitrat


Myfungar® Creme

1 g Creme enthält: 11,47 mg Oxiconazolnitrat (entsprechend 10 mg Oxiconazol)

Myfungar® Lösung

1 ml Lösung enthält: 11,47 mg Oxiconazolnitrat (entsprechend 10 mg Oxiconazol)


Sonstige Bestandteile:

Creme: Enhält Benzoesäure, Cetylalkohol, Propylenglycol und Stearylalkohol.

(siehe Abschnitt 4.4)

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsformen


Myfungar Creme:

weiße Creme


Myfungar Lösung:

Farblose Lösung

4. Klinische Angaben

4.1. Anwendungsgebiete

Pilzinfektionen der Haut, verursacht durch Dermatophyten (Trichophy­ton‑, Epidermophyton- und Mikrospo­ron-Arten), Hefepilze (insbesondere Candida albicans), hefeähnliche Pilze (Malassezia furfur, den Erreger von Pityriasis versicolor) oder Schim­melpilze sowie Mischinfektionen der Haut, verursacht durch Oxiconazol-empfindliche Pilze und grampositive Bakterien. Das Anwendungsgebiet der Creme umfasst Pilzerkrankungen der Gliedmaßen (z. B. Fußpilz), des Stammes, der Genitalregion sowie in Hautfalten gelegene Pilzinfektionen. Die Lösung eignet sich besonders bei Pilzerkrankungen der Zehenzwi­schenräume und der behaarten Kopfhaut.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Creme: In der Regel erfolgt die An­wendung einmal täglich, z.B. mor­gens oder abends. Meist genügt eine Menge der Creme von 1/2 bis 1 cm Stranglänge. Die Creme wird auf die er­krankten Hautstellen dünn aufgetra­gen und anschließend mit dem Fin­ger leicht eingerieben.

Lösung: Die Anwendung erfolgt einmal täglich, z.B. mor­gens oder abends. Meist genügen etwa 3 Tropfen der Lösung für eine handtellergroße Fläche.

Die Lösung wird auf die erkrankten Hautstellen aufgetragen. Die Tropflösung eignet sich besonders zur Anwendung in den Zehenzwischenräumen und am behaarten Kopf.

Für alle Darreichungsformen von Myfungar® gilt, dass die Dauer der Behandlung sich nach den Gege­benheiten des Einzelfalles richten, je­doch im allgemeinen nicht weniger als 3 Wochen betragen sollte. Um Rückfälle zu vermeiden, ist es wich­tig, die Behandlung mit Myfungar® nach der vollständigen Abheilung der Hauterscheinungen noch 1 bis 2 Wo­chen fortzusetzen; allerdings ist es nicht sinnvoll, die Behandlung über 6 Monate hinaus auszudehnen.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegenüber Oxiconazolnitrat oder einem der sonstigen Bestandteile.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Creme: Benzoesäure kann leichte Reizungen an Haut, Augen und Schleimhäuten hervorrufen. Cetylalkohol und Stearylalkohol können örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis) hervorrufen. Propylenglycol kann Hautreizungen hervorrufen.

Es ist zu vermeiden, dass die Lösung in die Augen oder auf Schleim­häute gelangt. Es ist zu vermeiden, dass die Creme in die Augen ge­langt.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Wechselwirkungen von Oxiconazol mit anderen Arzneimitteln sind bisher nicht bekannt.

Es wurden keine Wechselwirkungsstudien durchgeführt.

Auf Grund der struk­turellen Verwandtschaft des Mittels mit anderen Azol-Antimykotika, von denen teilweise bekannt ist, dass sie die Wirksamkeit von Amphotericin und anderen Polyenantibiotika (z.B. Nystatin, Natamycin) vermindern können, ist eine solche Wechsel­wirkung auch für Oxiconazol nicht auszuschließen.

Hinweis:

Bei der Be­handlung mit Myfungar® Creme im Genital- oder Analbereich kann es wegen des Hilfsstoffes weißes Vase­lin bei gleichzeitiger Anwendung von Kondomen aus Latex zu einer Verminderung der Reißfestigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Si­cherheit solcher Kondome kommen.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Oxiconazolnitrat bei Schwangeren vor.

Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend.

4.8 Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Kontaktallergien wurden beobachtet, sind aber selten.

Gelegentlich kann es zu Haut­reizungen (z.B. Rötungen) mit leich­tem Brennen oder verstärktem Juck­reiz kommen.

Lösung: Län­gere Anwendung der Lösung kann zum Austrocknen der behandelten Hautpartien führen.

4.9 Überdosierung

Systemische Intoxikationen nach lokaler Anwendung sind bislang nicht bekannt geworden und sind auf Grund der gerin- gen dermalen Re­sorption nicht zu erwarten.

5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:

Azol-Antimykotikum zur topischen Anwendung

ATC-Code: DO1AC11

Oxiconazolnitrat, der Wirkstoff von Myfungar®, ist ein Breitspektrum-An­timykotikum aus der Azol-Gruppe. Oxiconazol wirkt je nach vorhan­dener Wirkstoffkonzentration fungi­statisch oder fungizid. Das Wirkungs­spektrum umfasst alle wichtigen hu­manpathogenen Erreger von Dermatomykosen, wie Dermatophyten, He­fepilze bzw. hefeähnliche Pilze sowie Schimmelpilze. Des Weiteren ist Oxi­conazol aktiv gegenüber gramposi­tiven Bakterien (z.B. Staphylokokken, Streptokokken). Auch Strahlenpilze (Nocardia- und Streptomyces-Arten) sind sensibel. Primäre Resistenzen (geprüft wurden Dermatophyten und Hefen) wurden bisher nicht be­obachtet. Auch sekundäre Resis­tenzentwicklungen bei primär emp­findlichen Pilzen konnten in vitro bis­her nicht beobachtet werden. Der antimykotische Effekt von Oxiconazol ist nach derzeitiger Kenntnis v.a. auf eine Hemmung der Ergosterol-Bio­synthese aus Lanosterol (Unterdrü­ckung der oxidativen Demethylierung in Position 14 im Lanosterol-Molekül) zurückzuführen. Dabei wird ein Cytochrom-P450-abhängiges Enzymsys­tem blockiert, das 24-Methylendi­hydrolanosterol in 14-Desmethyl­sterol (die beiden Zwischenstufen zwischen Lanosterol und Ergosterol) umwandelt. Die Affinität der Azole zu den Cytochrom-P450-Systemen der Pilzzellen ist im Gegensatz zu denen der Säugetierzellen sehr hoch. Da Ergosterin ein essentieller Bestand­teil der Zellmembran von Pilzen ist, kommt es unter Einfluss von Oxi­conazol mit einer Verzögerung, die auf den Verbrauch des zytoplasma­tischen Ergosterins der Pilzzelle zu­rückzuführen ist, zu starken Ver­änderungen der Membranzusammensetzung und -eigenschaf-ten. Die damit verbundenen Störungen der Membranpermeabilität und Auflö­sungserscheinungen der Membran führen schließlich zur Zell-Lyse. Fer­ner interferieren Azole in fungista­tischen Konzentrationen mit mito­chondrialen und peroxisomalen En­zymen. Als Folge wird eine toxische Erhöhung der Hydrogenperoxid-Kon­zentration diskutiert; dieses soll ebenfalls zum Zelltod beitragen (,,Hydrogenperoxid-Autodigestion‘‘). In in vitro-Studien konnte gezeigt werden, dass Azol-Antimykotika in sehr hohen Dosen auch die Syn­these von Cholesterin hemmen. Die klinische Bedeutung dieses experi­mentellen Befundes ist unklar.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Creme:

Bei topischer Anwendung ist auch unter ungünstigen Bedingungen (Hautläsion, Okklusivverband) nicht mit einer nennenswerten systemi­schen Verfügbarkeit zu rechnen. Nach Applikation von 150 mg einer 1 %igen Creme mit Oxiconazol auf 50 cm2 große, gesunde Hautareale von Probanden wurden nach 8stün­diger Einwirkung deutlich weniger als 1 % des applizierten Wirkstoffs resor­biert. Dabei wurden maximale Plasmakonzentrationen von 0,3 g/l ge­funden.

In der gesunden Haut nimmt die Kon­zentration von Oxiconazol, das zuvor in Form der Creme aufgetragen wurde, von der Epidermis - primär von der Hornschicht, in der Gewebekon­zentrationen von ca. 1 mg/ml (Creme) bzw. 3 mg/ml (Lösung) ge­messen worden sind - über das Ko­rium (Dermis, mit Gewebekonzen­trationen von 1 bis 15 g/ml) zur Sub­kutis (mit Gewebekonzentrationen um ca. 0,3 g/ml) stark ab. Dabei scheint die Penetration in tiefer gele­gene Hautschichten bei Gebrauch der Creme besser zu verlaufen als nach Anwendung der Lösung. Oxiconazol lässt sich auch im Nagel­keratin nachweisen. Bezüglich der erreichbaren Konzentrationen (Na­gelplatte: 50 g/ml [ventral] bis 1500 g/ml [dorsal], Nagelbett: 80 g/ml) zeigt sich die Lösung der Creme überlegen. Die in der Haut bzw. im Nagel gemessenen Konzentrationen liegen im mikrobiologisch wirksamen Bereich. Die Hautverweildauer von Oxiconazol aus der Creme liegt bei 72 bis 96 Stunden (tierexperimentell ermittelt). Die geringe Menge von Oxiconazol, die resorbiert wird, wird beim Menschen - im Gegensatz zum Tier (Ratte, Kaninchen, Hund), bei dem die Elimination vorzugsweise mit der Galle über die Fäces erfolgt - hauptsächlich mit dem Urin ausge­schieden. Dort ist neben unverän­dertem Wirkstoff als Hauptausscheidungsprodukt auch metabolisierte Substanz (23 Metabolite) nachzu­weisen. Die Serumhalbwertszeit von systemisch verabreichtem Wirkstoff liegt bei 30 bis 36 Stunden (Ratte).

Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität:

Oxiconazol zeichnet sich durch eine sehr niedrige akute Toxizität aus. Bei der Maus beträgt die LD50 nach oraler Gabe 3850 mg/kg KG. Nach 5maliger Applikation lag die LD50 bei 1500 mg/kg KG. Die intravenöse Verabreichung ergibt bei Mäusen und Ratten LD50-Werte zwischen 43,5 und 47,5 mg/kg KG.


Subakute und chronische Toxizität:

Oxiconazol ist bei dermaler An­wendung (Hund und Kaninchen) und oraler Applikation (Hund und Ratte) sehr gut verträglich (Dosierung 5 – 250 mg/kg KG täglich p.o., Verab­reichungsdauer bis zu 13 Wochen).

In Untersuchungen am Meer­schweinchen wurden weder photo­toxische noch photosensibilisieren­de Eigenschaften festgestellt. Die Prüfung auf Hautverträglichkeit der Creme erfolgte in einem 24-Stunden-Patch-Test an 35 Probanden. Bei keiner Versuchsperson wurden nach 24 Stunden sowie in einer einen Tag später erfolgten Nachuntersuchung Reizerscheinungen auf der Haut be­obachtet. Die Prüfung auf allergi­sierende Wirkung der Creme er­brachte an dem gleichen Probanden­kollektiv in einem 48-Stunden-Patch-Test, der in 48stündigen Intervallen 10mal wiederholt wurde und an den sich nach 14-tägiger Pause 10 wei­tere Pflasterapplikationen anschlos­sen, bei 33 Probanden keine Hin­weise auf hautreizende oder aller­gisierende Eigenschaften. Bei zwei Probanden wurden Hautirritationen festgestellt, wobei sich nach Nach­untersuchung bei einer Person mög­licherweise eine schwache Sensibili­sierung gegen Oxiconazol (oder gegen den Hilfsstoff Propylenglykol) herausgebildet hatte.

Karzinogenes und mutagenes Poten­zial: Die vorliegenden in vitro-Assays mit Salmonella typhimurium (5 ver­schiedene Stämme) zur Testung des mutagenen Risikos der Substanz verliefen negativ, sind jedoch für eine abschließende Bewertung nicht ausreichend. Für einige Bakterien­stämme erwies sich Oxiconazol in einer Konzentration von 100 g/ Platte als toxisch. Studien zur Kan­zerogenität von Oxiconazol liegen bislang nicht vor.

Reproduktionstoxikologie:

Oxicona­zol zeigte bei Ratten und Kaninchen bei oralen Dosen von 150 bzw. 100 mg/kg KG/Tag keine teratogenen Wirkungen. Bei der Ratte wurden ab 50 mg/kg Retardierungen (Vermin­derung der Skelettossifikation) be­obachtet. Sowohl bei Beendigung der Behandlung ca. eine Woche vor dem Geburtstermin als auch bei einer Behandlung um den Geburts­termin wurde eine Verlängerung der Tragzeit festgestellt, und es trat Dys­tokie auf, die zu einer vermehrten perinatalen Mortalität führte. Die postnatale Entwicklung sowie Fertili­tät und Reproduktionsvermögen bei Ratten wurden nicht beeinflusst.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Myfungar® Creme

wei­ßes Vaselin, Stearyl­alkohol (Ph. Eur.), Propylenglycol, Polysorbat 60, Cetylalkohol (Ph. Eur.), Benzoesäure, gereinigtes Wasser

Myfungar® Lösung

Ethanol 96%, Benzylalkohol

6.2 Inkompatibilitäten

Keine bekannt.

Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, dürfen diese Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Myfungar Creme: 3 JahreMyfungar Lösung: 3 Jahre

Haltbarkeit nach Anbruch der Behältnisse: 6 Monate

6.4 Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

6.5 Art und Inhalt der Behältnisse

Myfungar® Creme:

Aluminiumtube mit Schraubverschluss zu 20 g

Myfungar® Lösung

LDPE-Tropfflasche zu 20 ml


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. Inhaber der Zulassung

Taurus Pharma GmbH

Benzstr. 11

61352 Bad Homburg

Tel.: 06172/139683

Fax: 06172/171550


8. Zulassungsnummern

Myfungar Creme: 3847.00.00

Myfungar Lösung: 3847.00.01

9.Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

26.04.1984 / 29.04.2004

10. Stand der Information

Juli 2008

11. Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig