Mykundex Dragees
Fachinformation
MYKUNDEX® Dragees, 500.000 I. E., überzogene Tablette
Bezeichnung des Arzneimittels
MYKUNDEX® Dragees
Zusammensetzung
Wirkstoff:
1 überzogene Tablette (Dragee) enthält 500.000 I. E. (Internationale Einheiten) Nystatin.
Sonstige Bestandteile:
Enthält Glucosesirup, Lactose-Monohydrat, Macrogolglycerolhydroxystearat und Sucrose (siehe Abschnitt 4.4).
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile: siehe Abschnitt 6.1.
Darreichungsform
Überzogene Tablette
4. Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
Zur topischen Therapie von Infektionen durch Nystatin-empfindliche Hefepilze (z. B. Candida albicans) im Magen-Darm-Bereich bei Erwachsenen und Kindern ab 3 Jahren.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Zum Einnehmen
3-mal täglich 1 überzogene Tablette
In schweren Fällen:
3-mal täglich 2 überzogene Tabletten
Eine Modifizierung der Dosierungsanleitung ist bei Risikopatienten nicht erforderlich.
Mykundex® Dragees dürfen bei Kindern im Alter von unter 3 Jahren nicht angewendet werden, da Bedenken hinsichtlich der Aspirationsgefahr bestehen.
Die überzogenen Tabletten werden nach dem Essen mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. einem Glas Wasser) eingenommen.
Bei Hefeinfektionen des Magen-Darm-Traktes sollte die Behandlung im Allgemeinen 2 Wochen bzw. noch einige Tage nach der vollständigen Heilung fortgeführt werden.
Gegenanzeigen
Mykundex® Dragees dürfen nicht angewendet werden,
-
bei Überempfindlichkeit gegen Nystatin oder einen der sonstigen Bestandteile,
-
bei Kindern unter 3 Jahren.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz oder mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, mit Lactase-Mangel, Saccharase-Isomaltase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Mykundex® Dragees nicht einnehmen.
Macrogolglycerolhydroxystearat kann Magenverstimmung und Durchfall hervorrufen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Keine bekannt.
Schwangerschaft und Stillzeit
Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren lassen nicht auf Nebenwirkungen von Nystatin auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus/Neugeborenen schließen. Bisher sind keine anderen einschlägigen epidemiologischen Daten verfügbar.
Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf embryo- oder fetotoxische Wirkungen schließen (siehe 5.3). Nystatin wird aufgrund seiner Molekülgröße in therapeutischer Dosierung bei oraler Gabe, über die intakte Haut oder über die Schleimhäute kaum resorbiert. Nystatin passiert die Plazenta nicht, und ein Übertritt in die Muttermilch ist ebenfalls nicht zu erwarten.
MYKUNDEX® Dragees können während der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis 1/1.000)
Sehr selten ( 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Sehr selten sind allergische Reaktionen möglich.
Gelegentlich werden bei hoher Dosierung gastrointestinale Beschwerden, wie z. B. Appetitlosigkeit, Diarrhoe, Übelkeit und Erbrechen beobachtet.
Überdosierung
Berichte über Vergiftungsfälle mit Nystatin liegen nicht vor. Ein spezifisches Antidot existiert nicht.
Erkenntnisse über die Hämo- bzw. Peritonealdialysierbarkeit von Nystatin liegen nicht vor.
5. Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Klassifikation: Antimykotikum
ATC-Code: A07AA02
Nystatin ist ein primär fungistatisch wirkendes Antimykotikum zur topischen und lokalen Anwendung. Chemisch handelt es sich um ein amphoteres Tetraen, das biosynthetisch aus Streptomyces noursei gewonnen wird.
Der Wirkungsmechanismus beruht auf der Bindung von Nystatin an Sterole, die Bestandteile der Cytoplasmamembran von Pilzzellen sind. Das führt zu einer Änderung der Membranpermeabilität, in deren Folge es zum Verlust von Ionen, Aminosäuren und anderen niedermolekularen Plasmabestandteilen mit nachfolgender Lyse der Pilzzellen kommt.
Diesem Wirkmechanismus entsprechend ist Nystatin auf proliferierende und ruhende Zellen wirksam.
Nystatin ist in vitro gut wirksam bei allen Candida-Arten, Cryptococcus neoformans, Blastomyces dermatitidis und brasiliensis, Coccidioides immitis und Histoplasma capsulatum, bei höheren
Hemmwerten auch bei Trichophyton-Arten, Epidermophyton floccosum, Mikrosporen-Arten, Geotrichum und den meisten Aspergillus-Arten (speziell A. fumigatus). Das in vivo-Wirkungsspektrum umfasst jedoch nur Infektionen der Haut und der Schleimhäute durch Candida-Arten und Torulopsis glabrata.
Als resistent zu betrachten sind Aktinomyzeten, Bakterien und Viren.
Eine Primärresistenz sowie eine sekundäre Resistenzentwicklung während der Nystatin-Therapie sind sehr selten. Die wenigen bekannten Nystatin-resistenten Varianten zeigen eine komplette Parallelresistenz zu Amphotericin B, sind jedoch nur partiell Pimaricin-resistent.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Nystatin wird von der Haut und den Schleimhäuten sowie nach oraler Gabe praktisch nicht resorbiert, eine systemische Wirkung ist deshalb nach topischer, lokaler und oraler Applikation nicht zu erwarten.
Nach oraler Gabe wird Nystatin nahezu vollständig mit den Faeces ausgeschieden.
Erst bei oraler Verabreichung von mehr als 6 g/Tag können im Serum gesunder Erwachsener kurzfristig Konzentrationen erreicht werden, die einen minimalen fungistatischen Effekt haben.
Wegen toxischer Allgemeinreaktionen und lokaler Unverträglichkeiten kann Nystatin nicht parenteral appliziert werden.
Angaben über Verteilung, Metabolisierung und Plazentagängigkeit liegen nicht vor.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
Nystatin ist bei parenteraler und intraperitonealer Applikation toxisch.
Aufgrund ihrer geringen Resorbierbarkeit ist die Substanz bei oraler und topischer Anwendung wenig toxisch.
Chronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität von Nystatin am Tier ergaben keine Hinweise auf toxische Effekte.
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential von Nystatin wurden nicht durchgeführt. Verwertbare Untersuchungsbefunde zur Abschätzung des mutagenen Potentials von Nystatin liegen nicht vor.
Reproduktionstoxizität
Untersuchungen an trächtigen Ratten haben keine Hinweise auf embryo- oder fetotoxische Schäden von Nystatin ergeben.
6. Pharmazeutische Angaben
Liste der sonstigen Bestandteile
Lactose-Monohydrat, Sucrose, Talkum, Calciumcarbonat, mikrokristalline Cellulose, Titandioxid (E 171), weißer Ton, arabisches Gummi (sprühgetrocknet), Povidon (K-Wert 25), Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], Schellack, Croscarmellose-Natrium, hochdisperses Siliciumdioxid, Glucosesirup, Macrogol 6000, Montanglycolwachs, Macrogolglycerolhydroxystearat (Ph. Eur.), Natriumdodecylsulfat
Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Die Blister im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Art und Inhalt des Behältnisses
Durchdrückpackung aus PVC-Folie und Aluminiumfolie
OP mit 20 überzogenen Tabletten (Dragees)
OP mit 50 überzogenen Tabletten (Dragees)
OP mit 100 überzogenen Tabletten (Dragees)
Besondere Hinweise für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine.
Inhaber der Zulassung
RIEMSER Arzneimittel AG
An der Wiek 7
17493 Greifswald – Insel Riems
Fon: +49 (0) 3 83 51-760
Fax: +49 (0) 3 83 51-308
E-mail: info@RIEMSER.de
Internet: www.RIEMSER.com
Zulassungsnummer
6609209.00.00
Datum der Verlängerung der Zulassung
29.01.2008
Stand der Information
November 2011
Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Apothekenpflichtig
0f8b1fdca99e09bd192e9dac89a6ca1e.rtf 10 von 10 ÄAnz. vom17.11.2011