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Naloxon Puren 0,4 Mg/Ml

Document: 15.03.2005   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Zwischenlieferung


DeltaSelect GmbH

Naloxon DeltaSelect 0,4 mg

14.03.2005

Page 7 of 11

Module 1

Administrative Information and Prescribing Information – for germany

1.3

Product information

1.3.1

Summary of Product Characteristics, Labelling and Package Leaflet


Package Leaflet


Gebrauchsinformation und Fachinformation


Naloxon DeltaSelect 0,4 mg

Wirkstoff: Naloxonhydrochlorid

Injektionslösung


Zusammensetzung

Arzneilich wirksamer Bestandteil:

1 Ampulle mit 1 ml Injektionslösung enthält:

0,44 mg Naloxonhydrochlorid 2 H2O, entsprechend Naloxon­hydrochlorid 0,4 mg.


Sonstige Bestandteile:

Natriumchlorid; Salzsäure 1N; Wasser für Injektionszwecke.


Darreichungsform und Packungsgrößen

Originalpackung mit 5 Ampullen zu 1 ml Injektionslösung (N1)

Originalpackung mit 10 Ampullen zu 1 ml Injektionslösung (N2)


Opiatantagonist, Antidot


Pharmazeutischer Unternehmer Mitvertrieb

DeltaSelect GmbH CuraMED Pharma GmbH

Otto-Hahn-Strasse 31-33 Pforzheimer Strasse 5

63303 Dreieich 76227 Karlsruhe

Vertrieb

Zweigniederlassung

Benzstrasse 5

72793 Pfullingen


Hersteller

DeltaSelect GmbH

Zweigniederlassung

Benzstrasse 5

Betriebsstätte Hermann-Burkhardt-Strasse 3

72793 Pfullingen


Anwendungsgebiete


Gegenanzeigen

Wann darf Naloxon DeltaSelect 0,4 mg nicht angewendet werden?

Naloxon DeltaSelect 0,4 mg darf nicht angewendet werden bei

Überempfindlichkeit gegen Naloxonhydrochlorid.


Wann darf Naloxon DeltaSelect 0,4 mg nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden?

Naloxon DeltaSelect 0,4 mg darf nur mit besonderer Vorsicht (d.h. mit einem verlängerten Dosisintervall oder in verminderter Dosis) und unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden


Was muss in Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?

Es liegen keine hinreichenden Daten über die Anwendung von Naloxonhydrochlorid bei Schwangeren vor. Tierstudien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Angaben unter “Toxikologische Eigen­schaften”). Die Bedeutung dieser Befunde für den Menschen ist unbekannt. Naloxon DeltaSelect 0,4 mg sollte nur dann bei Schwangeren angewendet werden, wenn der zu erwartende Nutzen für die Mutter (z.B. Lebensgefahr) das mögliche Risiko für das Kind überwiegt.

Es ist nicht bekannt, ob Naloxon in die Muttermilch übergeht. Ist in der Stillzeit eine Behandlung unbedingt erforderlich, ist das Stillen bis mindestens 24 Stunden nach Applikation von Naloxon DeltaSelect 0,4 mg zu unterbrechen.


Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Anwendung bei Neugeborenen:

Die Gabe von Naloxonhydrochlorid bei Neugeborenen sollte keine Wiederbelebungs-maßnahmen ersetzen, sondern es sollte nur als zusätzliche Behandlung bei solchen Neugeborenen eingesetzt werden, die eine deutliche Atemdepression zeigen, und deren Mütter während des Geburtsvorgangs Opioide erhalten haben und bei denen Atemfunktionsstörungen auftreten.


Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Hinweis:

Es muss darauf geachtet werden, dass die Wirkungsdauer von Opioiden länger sein kann als die von Naloxon, wodurch ein Wiederauftreten der Atemdepression möglich ist (Rebound). Eine sorgfältige Überwachung der Patienten ist daher unerlässlich.

Bei Patienten mit Bluthochdruck ist eine engmaschige Blutdruckkontrolle erforderlich.

Naloxon DeltaSelect 0,4 mg enthält Natrium, je Ampulle aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium, d. h. prak­tisch natriumfrei.


Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Naloxon DeltaSelect 0,4 mg?

Es sind keine Wechselwirkungen bekannt.


Welche Inkompatibilitäten bestehen mit anderen Arzneimitteln?

Naloxon DeltaSelect 0,4 mg sollte nicht zu einer Infusionslösung gegeben werden, die Hydrogen­sulfit, Disulfit, langkettige oder hochmolekulare Anionen enthält. Auch sollte es nicht mit alkalischen Lösungen gemischt werden.


Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung:

Wie viel von Naloxon DeltaSelect 0,4 mg sollte angewendet werden?

Erwachsene:

Zur Aufhebung der postoperativen Atemdämpfung werden 0,1 - 0,2 mg Naloxonhydrochlorid langsam intravenös injiziert (z. B. verdünnen von 1 Ampulle Naloxon DeltaSelect 0,4 mg mittels isotonischer, steriler Natriumchloridlösung auf 8 ml, 1 ml davon enthält dann 0,05 mg Naloxonhydrochlorid). Im Anschluss daran wird die Dosis jeweils im Abstand von 2 - 3 Minuten so lange gegeben, bis dieSpontanatmung ausreichend ist (Titrationsmethode). Eine Wiederholung kann eventuell nach 30 - 90 Minuten durchgeführt werden, je nach Ausmaß der Atemdämpfung und Art des Opioids. Höhere Einzeldosen können die postoperativ erwünschte schmerzhemmende Opiatwirkung aufheben.


Bei Opioidintoxikation erhalten Erwachsene 0,4 - 2 mg Naloxonhydrochlorid langsam intravenös. Der Patient wird 3 Minuten lang beobachtet. Bessert sich der Zustand nur unzureichend, wird eine weitere Dosis von 0,4 mg verabreicht. Wenn nötig, folgen weitere Dosen jeweils alle 2 - 3 Minuten. Wenn nach Gabe von 10 mg keinerlei Wirkung beobachtet wird, sollte die Diagnose einer opioidbedingten Vergiftung in Frage gestellt werden.


Neugeborene und Kinder:

Neugeborene sowie Kinder bis zu 5 Jahren oder einem Körpergewicht bis zu 20 kg erhalten eine Dosis von 0,1 mg Naloxon/kg KG. Bei Kindern älter als 5 Jahre oder schwerer als 20 kg sollte die Dosis mindestens 2 mg betragen. Bei Bedarf sollte Naloxon alle 2 - 3 Minuten injiziert werden, bis zu einer Gesamtdosis von 10 mg.


Wie sollte Naloxon DeltaSelect 0,4 mg angewendet werden?

Naloxonhydrochlorid wird bevorzugt intravenös gegeben, kann aber auch intramuskulär oder subkutan verabreicht werden und als Zusatz zu Infusionslösungen (z. B. isotonische Natriumchlorid-Lösung, Glucose-Lösung 5 %) verwendet werden. Am schnellsten tritt die Wirkung nach i.v. Verabreichung ein; nach i.m. Gabe setzt die Wirkung nur unwesentlich später ein. Die Dauer der Anwendung ergibt sich aus der Art des Opioids, das antagonisiert werden soll, dessen Verabreichungsform, der Dosis und der Anwendungszeit. Auch bei der Behandlung von Kindern während der Geburt ist dies zu beachten, und bei Neugeborenen, deren Mütter opioidabhängig sind.


Bei Neugeborenen und Kindern sollte Naloxon vorzugsweise intravenös oder intratracheal verabreicht werden.


Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Die therapeutische Breite von Naloxon ist sehr groß.

Zu hohe Dosen heben bei postoperativer Anwendung nicht nur die Atemdepression, sondern auch die Schmerzfreiheit auf. Eine vollständige Antagonisierung bei opioidabhängigen Patienten provoziert ein akutes Entzugssyndrom. Fälle mit Intoxikationssymptomen sind bisher nicht bekannt geworden.


Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei Anwendung von Naloxon DeltaSelect 0,4 mg auftreten?

Eine schnelle Injektion von Naloxon DeltaSelect 0,4 mg kann Übelkeit, Erbrechen hervorrufen. Dies kann durch langsame Gabe (über ca. 30 Sekunden) vermieden werden. Eine Dosis von mehr als 3 µg/kg Körpergewicht postoperativ bei abnehmender Atemfrequenz oder bei Atemstillstand kann zu Blutdruckanstieg führen. Bei Patienten mit Bluthochdruck ist daher eine engmaschige Blutdruckkontrolle erforderlich. In seltenen Fällen wurden Herzrhythmusstörungen beobachtet. In Einzelfällen wurden Lungenödeme beobachtet. Naloxon DeltaSelect 0,4 mg sollte an Patienten mit eingeschränkten kardiovaskulären Kompensationsmöglichkeiten nur unter strengster Indikationsstellung verabreicht werden. Eine vollständige Aufhebung der Opioidwirkung bei süchtigen Patienten ruft ein akutes Entzugssyndrom hervor.


Wenn Sie Nebenwirkungen beobachten, die nicht in dieser Gebrauchs- und Fachinformation aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit

Allgemeine Angaben:Die Haltbarkeit von Naloxon DeltaSelect 0,4 mg beträgt 3 Jahre.


Haltbarkeit der jeweiligen Packung:Das Verfallsdatum ist auf der Faltschachtel und dem Etikett (Ampulle) aufgedruckt. Naloxon DeltaSelect 0,4 mg soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden!


Verdünnte Injektionslösungen sind nur unmittelbar nach Verdünnung anzuwenden.


Verbleibende Reste in der Ampulle sind nach dem Anbruch zu verwerfen.


Besondere Lagerungshinweise

Behältnis im Umkarton aufbewahren.


Stand der Information

März 2005


Zul.-Nr.: 6990.00.00


Zusätzliche Information für Fachkreise:

Verschreibungspflichtig


Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Biover­fügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind:


Pharmakologische Eigenschaften

Naloxon ist ein spezifischer kompetitiver Opiat-Antagonist ohne für die Praxis bedeutende intrinsische Aktivität. Es hebt Atemdepression und Koma auf. In Abwesenheit von Opioiden oder von agonistischen Effekten anderer Opioid-Antagonisten zeigt Naloxon im wesentlichen keine pharmakologische Eigenwirkung. Naloxon scheint derzeit der einzige verfügbare Antagonist zu sein, der für die spezifische Therapie einer Pentazocin-Überdosierung zur Verfügung steht.


Naloxon führt zu einem raschen Wirkungseintritt (1 bis 2 Minuten nach i.v. Gabe), die Wirkungsdauer hängt von der Applikationsart und Dosis ab. Der Wirkungsmechanismus beruht darauf, dass Naloxon die Bindung von Opioiden an die entsprechenden Rezeptoren kompetitiv hemmt, indem es selbst eine Bindung mit Opiatrezeptoren eingeht.


Es wurden 4 Rezeptorentypen postuliert, deren Aktivierung folgende Wirkungen hervorruft:


µ-Rezeptor: Analgesie, Atemdepression

kappa-Rezeptor: Analgesie, Sedierung

delta-Rezeptor: Modulation des µ-Rezeptors,

Analgesie, Atemdepression

sigma-Rezeptor: psychotomimetische Effekte

Naloxon besitzt die größte Affinität zum µ-Rezeptor.


Toxikologische Eigenschaften

In tierexperimentellen Studien mit einmaliger und wiederholter Anwendung traten toxische Effekte erst bei Dosierungen auf, die deutlich über der humantherapeutischen Dosis liegen.

Naloxon wurde einer umfassenden Mutagenitätsprüfung unterzogen. Aufgrund der Ergebnisse sind mutagene Wirkungen beim Menschen nach therapeutischer Anwendung von Naloxon hinreichend sicher auszuschließen.

Langzeituntersuchungen auf ein tumorerzeugendes Potential wurden nicht durchgeführt.

Nach parenteraler (s.c.) Applikation von 5 mg Naloxon/kg KG/Tage an trächtige Ratten während der Organogenese wurden postnatal Verhaltensanomalien und cerebrale Veränderungen bei den Nachkommen beobachtet. Die subcutane Verabreichung von 1 bzw. 5 mg/kg Naloxonhydrochlorid an trächtige Ratten während der Foetalentwicklung führte nicht zu Schädigungen bei Neugeborenen und Jungtieren. Ein Einfluss von Naloxon auf die Fertilität bei Ratten wurde nicht beobachtet.


Pharmakokinetik

Naloxon überwindet sehr rasch die Bluthirnschranke, was zum schnellen Wirkungseintritt führt. Der schnelle Abfall der Liquorkonzentration bedingt eine kurze Wirkdauer, die Plasmahalbwertszeit nach i.v. Applikation beträgt bei Erwachsenen etwa 70 Minuten, bei Neugeborenen ca. 2,5 - 3,5 Stunden. Im Vergleich mit Morphin erfolgt der Eintritt von Naloxon in das ZNS 8 - 10mal schneller. Die maximale Morphinkonzentration im Gehirn wird jedoch länger aufrechterhalten als diejenige von Naloxon. Dies erklärt das mögliche Auftreten eines Rebound-Effektes. Naloxon wird überwiegend in der Leber metabolisiert und als Glucuronid mit dem Urin ausgeschieden. Hauptmetabolit ist Naloxonglucuronid. Innerhalb von 72 Stunden werden etwa 70 % der applizierten Dosis im Urin wiedergefunden. Die Plasmaproteinbindung von Naloxon liegt im Bereich von 32 % - 45 %.


Plazentagängigkeit:

Untersuchungen am trächtigen Schaf zeigen einen raschen Plazentatransfer. 2 Minuten nach einer i.v. Gabe in das Muttertier ist Naloxon im Carotisblut des Föten nachzuweisen. Bei Neugeborenen, deren Mütter i.v. Gaben von Naloxon erhalten haben, wurden Naloxon-Plasmaspiegel gefunden, die auf einen leichten und raschen Plazentatransfer schließen lassen.


Sonstige Hinweise:

Siehe unter Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise.

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