Natrilix
1805-07-ZGB001b
Liebe Patientin, lieber Patient!
Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Gebrauchsinformation
Natrilix
Wirkstoff:Indapamid
Zusammensetzung
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
1 Filmtablette enthält 2,5 mg Indapamid
Sonstige Bestandteile:
Maisstärke, Lactose-Monohydrat, Polyvidon, Magnesiumstearat, Talkum, gebleichtes Wachs, Titandioxid (E 171), Glycerol, Natriumdodecylsulfat, Methylhydroxypropylcellulose, Macrogol 6000.
Darreichungsform und Inhalt
Packungen zu 30, 50, 100 Filmtabletten
Indapamid ist ein diuretisch wirkendes blutdrucksenkendes Mittel.
Import, Umpackung und Vertrieb: Hersteller:
Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH Les Laboratoires Servier Industrie
Am Gänslehen 4 – 6 Gidy
83451 Piding (Frankreich)
Tel.-Nr.: 08651/704-0
Anwendungsgebiete
Bluthochdruck (arterielle Hypertonie).
Gegenanzeigen
Wann dürfen Sie Natrilix nicht anwenden?
Natrilix darf nicht angewendet werden bei:
- Überempfindlichkeit gegen Indapamid oder andere Sulfonamidderivate
- Schweren Nierenfunktionsstörungen
- Schweren Leberfunktionsstörungen (hepatische Encephalopathie) oder schwerer Leberinsuffizienz
- Hypokaliämie
Wann dürfen Sie Natrilix erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden?
Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Natrilix nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben früher einmal zutrafen.
Bei gleichzeitiger Therapie mit Lithium oder nicht zu den Antiarrhythmika zählenden Arzneistoffen, unter denen es zu Torsade de pointes (“Herzrhythmusstörungen”) kommen kann, dürfen Sie Natrilix nur nach Beratung mit Ihrem Arzt anwenden.
Was müssen Sie während der Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Indapamid darf in der Schwangerschaft nur auf ausdrückliche Anordnung des Arztes eingenommen werden. Da der Wirkstoff die Milchproduktion hemmen kann, sollen stillende Mütter nicht mit Indapamid behandelt werden oder abstillen.
Was muss bei Kindern beachtet werden?
Bei Kindern unter 12 Jahren liegen keine Studienergebnisse vor. Sie sollten daher von der Anwendung mit Natrilix ausgenommen werden.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Bei Lebererkrankungen kann es unter der Behandlung mit Thiaziddiuretika und damit eng verwandten Substanzen zu einer portokavalen Encephalopathie kommen. In diesem Fall ist Natrilix sofort abzusetzen.
Insbesondere zu Therapiebeginn sollte Natrilix nur unter intensiver Überwachung von bestimmten Laborwerten angewendet werden bei Patienten mit:
- gestörtem Wasser- und/oder Elektrolythaushalt
- Diabetes
- eingeschränkter Nierenfunktion
- Gicht
Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?
Normalerweise beeinflusst Natrilix die Reaktionsfähigkeit nicht. Vor allem bei Behandlungsbeginn oder in Kombination mit anderen Antihypertensiva kann aber durch im Zusammenhang mit der Blutdrucksenkung individuell auftretenden Reaktionen die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden.
Was sollten Leistungssportler beachten?
Leistungssportler sollten beachten, daß dieses Arzneimittel einen Wirkstoff enthält, der bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen kann.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Natrilix?
Folgende Wechselwirkungen mit Natrilix oder anderen Diuretika sind beschrieben worden bei gleichzeitiger Anwendung von:
- ACE-Hemmern: Risiko eines starken Blutdruckabfalls und/oder eines akuten Nierenversagens zu Therapiebeginn mit einem ACE-Hemmer bei Patienten mit vorbestehender Natriumverarmung (insbesondere bei Nierenarterienstenose).
- Trizyklischen Antidepressiva, Neuroleptika und Baclofen: Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung von Natrilix.
- Diuretika: Störungen des Wasser- und/oder Elektrolythaushaltes.
- Lithium: Die gleichzeitige Gabe von Natrilix und Lithium führt über eine verminderte Lithiumausscheidung zu einer Verstärkung der herz- und nervenschädigenden (kardio- und neurotoxischen) Wirkung des Lithiums.
- Bei Kalium- und/oder Magnesiummangel, insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung von Natrilix und Arzneimitteln, die zu Kalium- und/oder Magnesiumverlusten führen, z.B. kaliuretische Diuretika, ist die Empfindlichkeit des Herzmuskels gegenüber Herzglykosiden erhöht. Wirkungen und Nebenwirkungen der Herzglykoside können entsprechend verstärkt werden.
- Bei gleichzeitiger Gabe von Natrilix und Arzneimitteln gegen Herzrhythmusstörungen (z.B. Chinidin, Disopyr-amid, Amolodaron, Sotalol) kann es zum Auftreten von Torsade de pointes (“Herzrhythmusstörungen) kommen.
- Die gleichzeitige Gabe von Arzneimitteln gegen Schmerzen und Entzündungen wie Acetylsalicylsäure oder Indometacin (nichtsteroidalen Antiphlogistika) oder von hochdosierten Salicylaten vermindert die blutdrucksenkende Wirkung von Natrilix. Bei Abnahme des Körperwassers (Dehydratation) kann es zum akuten Nierenversagen kommen. Daher ist für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu sorgen und die Nierenfunktion zu kontrollieren.
- Bei gleichzeitiger Gabe von Natrilix und Kortikoiden (Kortison) oder Tetracosactid (systemisch) kann die blutdrucksenkende Wirkung von Natrilix vermindert werden.
- Das Risiko einer Erhöhung des Calciumspiegels im Blut (Hypercalcämie) durch verminderte Calciumausscheidung im Urin besteht bei gleichzeitiger Gabe von Natrilix und Calciumsalzen.
- Bei einer durch harntreibende Arzneimittel (Diuretika), wie z.B. Natrilix, verursachten Abnahme des Körperwassers (Dehydratation) besteht ein erhöhtes Risiko eines akuten Nierenversagens, wenn jodhaltige Kontrastmittel (insbesondere in hohen Dosen) verwendet werden.
- Ciclosporin: Risiko erhöhter Kreatininspiegel im Serum ohne Änderung der zirkulierenden Ciclosporinspiegel, auch bei normalem Wasser- und Natriumhaushalt.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Welche Genussmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?
- Kochsalz: Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung von Natrilix
- Alkohol: Verstärkte Alkoholwirkung.
Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Natrilix nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Natrilix sonst nicht richtig wirken kann.
Wie oft und in welcher Dosierung sollten Sie Natrilix einnehmen?
Die empfohlene Dosierung ist 1 x täglich 1 Filmtablette Natrilix morgens.
Wie und wann sollten Sie Natrilix einnehmen?
Die Einnahme von Natrilix kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Nehmen Sie bitte die Tablette unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit ein (z.B. ein Glas Wasser).
Wie lange sollten Sie Natrilix einnehmen?
Die Dauer der Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt.
Überdosierung und andere Anwendungsfehler
Was ist zu tun, wenn Natrilix in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?
Im Fall einer Überdosierung kommt es zu einer Erhöhung der Nebenwirkungsrate, Verstärkung der Diurese mit Risiko eines Blutdruckabfalls und Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes.
Bei dringendem Verdacht einer Überdosierung benötigen Sie ärztliche Hilfe!
Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Einnahme von Natrilix vergessen haben?
Wenn Sie die Einnahme einmal vergessen haben, fahren Sie im vorangegangenen Rhythmus fort. Auf keinen Fall die doppelte Menge der vergessenen Einzeldosis nehmen!
Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden?
Der Blutdruck kann erneut ansteigen.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Natrilix auftreten?
- Abfall des Serum-Kaliumspiegels (Hypokaliämie), der zu Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, EKG-Veränderungen, Herzrhythmusstörungen oder Muskelschwäche führen kann
- Abnahme des Körperwassers (Dehydratation) und Kreislaufbeschwerden bei aufrechter Körperhaltung (orthostatische Hypotonie) infolge Erniedrigung des Serum-Natriumspiegels (Hyponatriämie) mit Erniedrigung der zirkulierenden Blutmenge (Hypovolämie)
- Erhöhte Blutharnsäurewerte (bei Patienten, die dazu neigen, können Gichtanfälle ausgelöst werden) und erhöhte Blutzuckerwerte im Verlauf der Behandlung
- Sehr selten kommt es zu Blutbildveränderungen wie krankhafte Verringerung der Blutzellenzahl (Thrombozytopenie, Leukopenie, hämolytische Anämie) oder sogar Verlust bestimmter Blutzellenarten (Agranulozytose; Knochenmarkdepression)
- Sehr selten kann es zu einer Erhöhung des Serumcalciumspiegels (Hypercalcämie) kommen
- Überempfindlichkeitsreaktionen, vor allem seitens der Haut (z.B. Hautrötung, Juckreiz, Nesselsucht, evtl. mit Fieber), bei Patienten, die zu Allergien bzw. Asthma neigen
- Makulopapulöse Ausschläge, Hautblutungen (Purpura), Möglichkeit einer Verschlechterung (Exazerbation) eines vorbestehenden akuten systemischen Lupus erythematodes. Einzelfälle von schwerwiegenden Hautreaktionen wie Erythema multiforme, epidermale Nekrolyse und Stevens-Johnson-Syndrom sind beschrieben
- Selten kommt es zu Übelkeit, Verstopfung, Mundtrockenheit, Schwindelgefühl, Müdigkeit, Kopfschmerzen sowie Prickeln und Taubheitsgefühl in den Armen und Beinen (Parästhesien)
- Sehr selten wurde eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse beobachtet
- In Einzelfällen sind Erhöhungen der leberspezifischen Enzyme, Leberentzündung (Hepatitis) bzw. nach Leber-entzündung bindegewebiger Umbau der Leber mit weitgehendem Verlust der Leberfunktion (posthepatische Zirrhose) beschrieben.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels
Das Arzneimittel soll nach Ablauf des auf Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
Stand der Information
September 2000
Arzneimittel, für Kinder unzugänglich aufbewahren!
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Diese Packung wurde von der Firma Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH,
83451 Piding, importiert. Der Beipackzettel wurde ebenfalls von der
Firma Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH gedruckt und hinzugefügt.
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