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Navelbine 20 Mg

Document: 26.03.2004   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Pierre Fabre Pharma GmbH Navelbine 20 mg Weichkapseln ENR. 2150133



Gebrauchsinformation


Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorg­fältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arz­neimittels beginnen.

- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möch­ten Sie diese später nochmals lesen.

- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich ver­schrieben und darf nicht an Dritte weiter gegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese das gleiche Krankheitsbild haben wie Sie.


Was sind NAVELBINE 20 mg Weichkapseln und wofür werden sie angewendet?

Was muss vor der Einnahme von NAVELBINE 20 mg Weichkapseln beachtet werden?

Wie sind NAVELBINE 20 mg Weichkapseln einzunehmen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie sind NAVELBINE 20 mg Weichkapseln aufzubewahren?



NAVELBINE 20 mg Weichkapseln


Wirkstoff:

Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Vinorelbin bis [(R,R)-tartrat].


1 Weichkapsel enthält 27,7 mg Vinorelbin bis [(R,R)-tartrat]entsprechend 20 mg Vinorelbin.


Die sonstigen Bestandteile sind:

Ethanol 99,5%, gereinigtes Wasser, Glycerol, Macrogol 400, Gelatine, Glycerol 85%, Trockensubstanz aus Sorbitol-Lösung 70%, Eisenoxidhydrat, Titandioxid, mittelkettige Triglyceride, (3-sn-Phosphatidyl)cholin, Karminsäure, Hypromellose, Propylenglycol



NAVELBINE 20 mg Weichkapseln sind in Packungen mit 1 Weichkapsel oder mit 4 Weichkapseln erhältlich.



1. Was sind NAVELBINE 20 mg Weichkapseln und wofür werden sie angewendet?


NAVELBINE 20 mg Weichkapseln ist ein krebshemmendes Arzneimittel


von: Pierre Fabre Pharma GmbH

Jechtinger Straße 13

D-79111 Freiburg

Tel.: (0761) 45261-0, Fax: (0761) 45261-55


hergestellt von: PIERRE FABRE MÉDICAMENT Production

Avenue du Béarn

F-64320 IDRON


NAVELBINE 20 mg Weichkapseln sind zur Behandlung des fortgeschrittenen nicht kleinzelligen Bronchialkarzinoms (Stadium III oder IV) bei Patienten in gutem Allgemeinzustand bestimmt.



2. Was muss vor der Einnahme von NAVELBINE 20 mg Weichkapseln beachtet werden?


NAVELBINE 20 mg Weichkapseln dürfen nicht eingenommen werden:


- bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Vinorelbin bis [(R,R)-tartrat], andere Vinca-Alkaloide oder einen der sonstigen Bestandteile von NAVELBINE 20 mg Weichkapseln

- während der Schwangerschaft und in der Stillzeit

- bei einer Erkrankung, die die Aufnahme von Arzneimitteln (Resorption) aus dem Magen-Darm-Trakt stark beeinträchtigt

- wenn eine Operation vorgenommen wurde, bei der erhebliche Teile des Magens oder Darms entfernt wurden

- bei Vorliegen einer schweren Lebererkrankung

- bei Verminderung der neutrophilen Granulozyten (Neutropenie) <1500/mm3, bei schweren Infektionen (akut oder innerhalb der letzten 14 Tage) oder bei Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie) <100 000/mm³

- von Patienten mit einer Fructose-Unverträglichkeit, da NAVELBINE Weichkapseln Sorbitol enthalten

- von Patienten, die eine Langzeit-Sauerstofftherapie benötigen


Besondere Vorsicht bei der Einnahme von NAVELBINE 20 mg Weichkapseln ist erforderlich:


Die anfängliche Dosis von 60 mg/m² Körperoberfläche für die ersten drei Gaben darf nicht überschritten werden. Bei einer höheren Dosierung von 80 mg/m² Körperoberfläche kann es zu erheblich schwerwiegenderen Nebenwirkungen kommen, vor allem durch den Mangel an weißen Blutkörperchen.


Die maximal zulässige Gesamtdosis von 120 mg pro Woche bei einer Dosierung von 60 mg/m² Körperoberfläche und von 160 mg pro Woche bei einer Dosierung von 80 mg/m² Körperoberfläche soll auf keinen Fall überschritten werden.


Während der Behandlung sind engmaschige Kontrollen des Blutbildes erforderlich (vor jeder erneuten Verabreichung Bestimmung von Hämoglobin, Leukozyten-, Neutrophilen- und Thrombozytenzahl). Außerdem soll regelmäßig die Leber- und Nierenfunktion überwacht werden.


Unter bestimmten Voraussetzungen dürfen NAVELBINE Weichkapseln nicht oder nur mit besonderer Vorsicht eingenommen werden. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt.


bei Männern

NAVELBINE kann erbgutschädigend wirken. Männern, die mit NAVELBINE behandelt werden, wird daher empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen.


bei Kindern

Die Sicherheit und Wirksamkeit von NAVELBINE Weichkapseln bei Kindern wurde nicht geprüft.


bei älteren Menschen

In den klinischen Studien wurde kein Unterschied bezüglich derVerträglichkeit von NAVELBINE Weichkapseln bei älteren Patienten beobachtet, doch kann eine erhöhte Empfindlichkeit einzelner älterer Menschen nicht ausgeschlossen werden.


in der Schwangerschaft

NAVELBINE darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, da es im Tierversuch Missbildungen verursacht hat. Frauen im gebärfähigen Alter müssen vor Beginn und während der Therapie mit NAVELBINE sichere empfängnisverhütende Maßnahmen durchführen. Tritt während der Behandlung dennoch eine Schwangerschaft ein, so sollten Sie eine genetische Beratungsstelle aufsuchen.NAVELBINE kann erbgutschädigend wirken, daher wird auch bei Kinderwunsch nach einer Therapie eine genetische Beratung empfohlen.


in der Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob NAVELBINE in die Muttermilch übergeht, daher ist vor einer Behandlung mit NAVELBINE abzustillen.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Untersuchungen zur Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt.


Weitere wichtige Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise


Siehe auch “Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und Nebenwirkungen”.


Es wird empfohlen, die Einnahme von NAVELBINE Weichkapseln unter Aufsicht eines Arztes vorzunehmen, der Erfahrung in der Chemotherapie hat.


Ist versehentlich eine Kapsel zerkaut oder gelutscht worden, soll der Mund mit Wasser oder vorzugsweise isotoner Natriumchloridlösung (9 Gramm Kochsalz in 1 Liter Wasser) gründlich ausgespült werden.


Bei einer Beschädigung der NAVELBINE Weichkapseln hat der austretende flüssige Inhalt bei Kontakt mit Haut, Schleimhaut oder Augen eine Reizwirkung. Beschädigte Weichkapseln dürfen nicht geschluckt werden, sondern sollten zum Arzt oder Apotheker zurückgebracht werden, damit sie ordnungsgemäß entsorgt werden. Nach Haut- oder Schleimhautkontakt sollte sofort mit viel Wasser oder vorzugsweise isotoner Natriumchloridlösung (9 Gramm Kochsalz in 1 Liter Wasser) gespült werden.


Besondere Vorsicht ist bei der Behandlung von Patienten geboten, bei denen eine Erkrankung der Herzkranzgefäße in der Vorgeschichte bekannt ist.


Neurologische Untersuchungen sind bei andauernder Behandlung mit NAVELBINE Weichkapseln bzw. bei Patienten mit erhöhtem Risiko vorzunehmen.

Eine Behandlung mit NAVELBINE Weichkapseln soll nicht gleichzeitig mit einer Strahlentherapie erfolgen, bei der die Leber im Bestrahlungsfeld liegt.

Bei einer gleichzeitigen Bestrahlung des Beckens, der Wirbelsäule oder der Röhrenknochen bei Vinorelbin-Gabe ist mit einer erhöhten Schädigung des Knochenmarks (Myelotoxizität ) zu rechnen. Gleiches gilt auch für eine vorhergehende Bestrahlungsbehandlung (<3 Wochen) der genannten Regionen.



Dosisanpassung bei eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion:

Eine Änderung der Dosis bei eingeschränkter Nierenfunktion erscheint aufgrund des Ausscheidungsverhaltens von NAVELBINEnicht erforderlich.

Bei erheblicher Leberfunktionsstörung sollte die Dosis jedoch verringert werden. Bei Patienten mit massiven Lebermetastasen wird empfohlen, die Dosis um 1/3 zu reduzieren und die entsprechenden Blutwerte eng zu überwachen. Die Dosis kann erst nach Erholung der weißen Blutkörperchen und der Blutplättchen wieder erhöht werden von 60 mg/m² auf 80 mg/m² Körperoberfläche.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


Wird NAVELBINE mit anderen Substanzen kombiniert, die auf die blutbildenden Zellen toxisch wirken, muss mit einer verstärkten Hemmung der Blutbildung gerechnet werden.


In Studien mit der Kombination von NAVELBINE intravenös und Cisplatin wurden keine Auswirkungen auf die Wirkstoffkonzentrationen beider Arzneimittel im Blut festgestellt. Allerdings kommt es unter der Kombinationsbehandlung häufiger zu einer Abnahme der Zahl weißer Blutkörperchen, als wenn NAVELBINE alleine angewendet wird.


Da das körpereigene Enzym CYP3A4 wahrscheinlich an der Verstoffwechselung von NAVELBINE wesentlich beteiligt ist, können Substanzen, die die Menge dieses Enzyms erhöhen oder erniedrigen, auch die Konzentration von NAVELBINE im Körper verändern.


Bei gleichzeitiger Anwendung von NAVELBINE (wie auch anderen Vinca-Alkaloiden) und Mitomycin C ist vor allem bei Patienten mit einer bekannten allergischen Erkrankung oder Asthma bronchiale besondere Vorsicht geboten.


Die Pharmakokinetik von NAVELBINE wird durch die Kombination mit Arzneimitteln gegen Erbrechen (Metoclopramid oder orale 5-HT3 - Antagonisten) nicht beeinflusst.



Die Einnahme von NAVELBINEWeichkapseln zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken hat keinen unerwünschten Einfluss auf die Wirkung des Arzneimittels.




3. Wie sind NAVELBINE 20 mg Weichkapseln einzunehmen?


Es wird empfohlen, die Einnahme von NAVELBINE Weichkapseln unter Aufsicht eines Arztes vorzunehmen, der Erfahrung in der Chemotherapie hat.


Die maximal zulässige Gesamtdosis von 120 mg/Woche bei einer Dosierung von 60 mg/m² KOF und von 160 mg/Woche bei einer Dosierung von 80 mg/m² KOF sollte auf keinen Fall überschritten werden.


NAVELBINE Weichkapseln sind unzerkaut (wichtig!) mit Wasser einzunehmen, am besten zu einer Mahlzeit. Sie sollen sofort geschluckt und nicht gelutscht werden.


Haben Sie versehentlich eine Kapsel zerkaut oder gelutscht, sollten Sie den Mund mit Wasser oder vorzugsweise isotoner Natriumchloridlösung (9 Gramm Kochsalz in 1 Liter Wasser) gründlich ausspülen.


Im Falle von Erbrechen nach Einnahme von NAVELBINE Weichkapseln soll für diese Dosis keine Ersatzdosis eingenommen, sondern die Therapie planmäßig mit der nächsten vorgesehenen Dosis fortgesetzt werden. Eine Begleitbehandlung z.B. mit Arzneimitteln gegen Erbrechen wie Metoclopramid oder orale 5-HT3 - Antagonisten kann das Auftreten des Erbrechens verringern.


Während der Behandlung sind regelmäßige und häufige Kontrollen des Blutbildes erforderlich.


Wie ist die kindergesicherte Packung zu öffnen?

1. Schneiden Sie die Durchdrückpackung entlang der schwarzen Strichlinie mit einer Schere auf.

2. Entfernen Sie die weiche Plastikfolie.

3. Drücken Sie die Kapsel durch die Aluminiumfolie.




Falls vom Arzt nicht anders verordnet, gilt

für die alleinige Behandlung (Monotherapie) die folgende Dosisempfehlung:


Die ersten drei Anwendungen:

60 mg/m² Körperoberfläche (KOF) einmal pro Woche.


Weitere Anwendungen:

Nach der dritten Anwendung wird eine Erhöhung der Dosis auf 80 mg/m² Körperoberfläche einmal pro Woche empfohlen. Ausgenommen sind Patienten, bei denen die Zahl der neutrophilen Granulozyten während der ersten 3 Gaben von 60 mg/m² Körperoberfläche pro Woche ein einziges Mal auf unter 500/mm3oder mehrmals auf Werte zwischen 500 und 1000/mm3abfiel.

Je nach Blutbild kann eine Verringerung der Dosis, eine Unterbrechung oder sogar ein Abbruch der Behandlung erforderlich sein.



Fällt die Zahl der neutrophilen Granulozyten während der Behandlung mit 80 mg/m² KOF/Woche auf Werte unter 500/mm3ab, ist die Verabreichung der nächsten Dosis bis zur Erholung des Wertes der neutrophilen Granulozyten zu verschieben und die Dosis für die nächsten 3 Anwendungen von 80 auf 60 mg/m² KOF/Woche zu reduzieren.

Die Dosis kann wieder von 60 auf 80 mg/m² KOF/Woche erhöht werden, wenn – wie für die ersten drei Anwendungen festgelegt – die Zahl der neutrophilen Granulozyten nach den letzten 3 Dosen zu 60 mg/m² KOF/Woche nicht ein einziges Mal unter 500/mm3oder nicht mehrmals auf Werte zwischen 500 und 1000/mm3abfiel.



Bei allen Patienten, auch bei Patienten mit einer Körperoberfläche von ≥ 2 m² sollte die Gesamtdosis niemals 120 mg/Woche bei 60 mg/m² KOF und 160 mg/Woche bei 80 mg/m² KOF überschreiten.


Zur Dosisanpassung für besondere Patientengruppen siehe unter Pkt. 2. “Weitere wichtige Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise”.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung der NAVELBINE Weichkapseln zu stark oder zu schwach ist.


Wenn Sie eine größere Menge NAVELBINE Weichkapseln eingenommen haben, als Sie sollten, benachrichtigen Sie bitte umgehend Ihren Arzt oder suchen Sie den Notarzt auf (Arzneimittelpackung im letztgenannten Fall unbedingt mitnehmen). Eine Überdosierung von NAVELBINE kann zu einer Beeinträchtigung der Blutbildung, eventuell auch zu infektiösen Komplikationen oder einem Darmverschluss führen.


Wenn Sie die Einnahme von NAVELBINE Weichkapseln vergessen haben, benachrichtigen Sie bitte umgehend Ihren Arzt. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis, wenn Sie die vor­herige Einnahme vergessen haben.


Auswirkungen, wenn die Einnahme von NAVELBINE Weichkapseln abgebrochen wird:

Sollten Sie die Behandlung unterbrechen wollen, besprechen Sie dies vorher mit Ihrem Arzt. Beenden Sie bitte nicht eigenmächtig ohne ärztliche Beratung die Behandlung. Sie können damit den Behandlungserfolg gefährden.



4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel können NAVELBINE Weichkapseln Nebenwirkungen hervorrufen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden entweder Prozentangaben oder folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig:
mehr als 1 von 10 Behandelten

häufig:
weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich:
weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten:
weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten

Sehr selten:
weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle



- Veränderungen des Blutbildes(Das Blutbild muss vom Arzt überwacht werden.)

Die Knochenmarkschädigung,die vorwiegend zu einerAbnahme der Anzahl weißer Blutkörperchen führt,gelegentlich in Verbindung mit Fieber über 38°C, ist die dosisbegrenzende Nebenwirkung. Die Behandlung kann fortgesetzt werden, wenn sich die Neutrophilenzahl erholt hat. Infektionen traten in den klinischen Studien bei ca. 16% der Patienten auf und hatten in einem Drittel der Fälle einen schweren Verlauf.

Es traten bei 2,9% der Patienten febrile Neutropenie und bei 2,9% der Patienten eine Sepsis infolge einer zu geringen Anzahl an weißen Blutkörperchen auf, die in 1,2% der Fälle zum Tode führten.

Eine Blutarmut (Anämie) kommt häufig vor, ist aber zumeist von geringem bis mittlerem Schweregrad.

Eine Abnahme der Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie) kann vorkommen, hat aber selten einen schweren Verlauf.

Wenn Sie Anzeichen einer Infektion bemerken, ist eine sofortige diagnostische Abklärung durch Ihren Arzt erforderlich.


- Nebenwirkungen am Magen-Darm-Trakt

Verstopfung (siehe neurologische Verträglichkeit)

Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall wurden beobachtet. Eine schwere Symptomatik wurde selten beobachtet und lässt sich durch eine Begleitbehandlung (z.B. mit Metoclopramid oder oralen 5-HT3 - Antagonisten) weiter verringern. Eine Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis) war in der Regel leicht bis mittelschwer. Eine Entzündung der Speiseröhre (Oesophagitis) wurde bei 4,8% der Patienten beobachtet.


- Neurologische Verträglichkeit

Neurosensorische Störungen waren im Allgemeinen auf den Verlust der tiefen Sehnenreflexe beschränkt und selten von schwerer Ausprägung. In einem Fall kam es bei einem Patienten zu einer Haltungs- und Bewegungsstörung (Ataxie), die sich teilweise wieder zurückbildete. Neuromotorische Störungen wurden bei 10,0% der Patienten beobachtet.


Eine Verminderung der Darmtätigkeit (intestinale Parese), die zu Verstopfung führt, kann vorkommen, geht aber nur selten in einen Darmverschluss (paralytischer Ileus) über. In einem Fall wurde über einen Darmverschluss mit tödlichem Ausgang berichtet. Bei Patienten mit bekannter Neigung zu Verstopfung oder bei einer Begleitbehandlung mit bestimmten stark wirksamen Schmerzmitteln (Opioiden) kann der Einsatz von Abführmitteln sinnvoll sein.


- Haut

Mit zunehmender Behandlungsdauer kann es zu Haarausfall kommen. Ein zumeist leichter Haarausfall trat in den klinischen Studien bei 27,1% der Patienten auf.


- sonstige Nebenwirkungen

Unter der Behandlung mit NAVELBINE Weichkapseln kam es gelegentlich zu Müdigkeit, Fieber, Schmerzen einschließlich Gelenk-, Kiefer- und Muskelschmerzen sowie Schmerzen im Tumorbereich.


Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch die folgenden Nebenwirkungen auftreten, die von anderen krebshemmenden Arzneimittelnaus der Gruppe der Vinca-Alkaloide (zu der auch NAVELBINEgehört) bekannt sind:


- Herz-Kreislauf-System

Selten wurde über eine Herz-Minderdurchblutung (reversible EKG-Veränderungen, Angina pectoris oder Herzinfarkt) berichtet.


- Leber

Gelegentlich kam es unter Behandlung mit NAVELBINEzu einem vorübergehenden Anstieg der Leberenzymwerte, der jedoch keine Beschwerden hervorrief. Selten wurde über Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) berichtet.


- Atemwege

Wie bei anderen Vinca-Alkaloiden kam es auch in Zusammenhang mit der Gabe von NAVELBINE gelegentlich zu akuter Atemnot. Selten, vor allem unter einer Kombinationstherapie mit NAVELBINE intravenös und Mitomycin C, entwickelte sich eine krankhafte Veränderung des Lungenbindegewebes (interstitielle Pneumopathie).


- Haut

Selten kam es zu krankhaften Veränderungen der Haut.


- weitere Nebenwirkungen

In Einzelfällen wurden Schmerzen im Brustkorb beobachtet.

In einem Einzelfall wurde nach Vinorelbin-Gabe das Auftreten einer Nervenentzündung (Guillain-Barré-Syndrom) beobachtet.

Selten wurde über eine schwere Verminderung des Natriumgehaltes im Blut (Hyponatriämie) berichtet.

Sehr selten wurde das Syndrom einer Sekretionsstörung des antidiuretischen Hormons (SIADH) beobachtet.

Gelegentlich treten Empfindungsstörungen wie Kribbeln und Taubsein (Parästhesien) evtl. mit Schmerzen auf.


Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.




5. Wie sind NAVELBINE 20 mg Weichkapseln aufzubewahren?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und dem Behältnis (Durchdrückpackung) angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.


Die Kapseln sind immer in der ungeöffneten Originalpackung bei 2°C-8°C (im Kühlschrank) aufzubewahren.

Aus Sicherheitsgründen sind nicht gebrauchte Kapseln zum Arzt oder Apotheker zurückzubringen, damit sie ordnungsgemäß entsorgt werden können.




Stand der Information:





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März 2004