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Neoprinil Pour-On 5 Mg/Ml Lösung Zum Übergießen Für Rinder

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Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)

1. Bezeichnung des Tierarzneimittels:

NEOPRINIL POUR-ON 5 mg/ml Lösung zum Übergießen für Rinder


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung:

1 ml Lösung enthält:


Wirkstoff(e):

Eprinomectin 5,00 mg


Sonstige Bestandteile:


Butylhydroxytoluol (E 321) 0,10 mg

All-rac-alpha-Tocopherol (E 307) 0,06 mg


Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1


3. Darreichungsform:

Lösung zum Übergießen

Leicht gelbliche, klare ölige Lösung


4. Klinische Angaben:


4.1 Zieltierart(en):

Rind (Mastrind und Milchkuh).


4.2 Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en):

Zur Behandlung des Befalls mit folgenden gegenüber Eprinomectin empfindlichen Parasiten:


Magen- und Darmrundwürmern (adulte und 4. Larvenstadien): Ostertagia ostertagi (einschließlich inhibierte L4), Ostertagia lyrata (nur adulte), Haemonchus placei, Trichostrongylus axei, Trichostrongylus colubriformis, Cooperia sp. (einschließlich inhibierte L4), Cooperia oncophora, Cooperia punctata, Cooperia pectinata, Cooperia surnabada, Bunostomum phlebotomum, Nematodirus helvetianus, Oesophagostomum radiatum, Oesophagostomum sp. (nur adulte), Trichuris discolor (nur adulte);


Lungenwürmer: Dictyocaulus viviparus (adulte und L4);

Dasselfliegen (parasitische Stadien): Hypoderma bovis, Hypoderma lineatum;

Räudemilben:Chorioptes bovis, Sarcoptes scabiei var. bovis;

Läuse:Linognathus vituli, Haematopinus eurysternus, Solenopotes capillatus;

Haarlinge:Bovicola bovis;

Weidestechfliegen:Haematobia irritans.


Das Präparat schützt die Tiere vor Reinfestationen mit:

- Nematodirus helvetianus für 14 Tage.

- Trichostrongylus axei und Haemonchus placei für 21 Tage.

- Dictyocaulus viviparus, Cooperia oncophora, Cooperia punctata, Cooperia

surnabada, Oesophagostomum radiatum und Ostertagia ostertagi für 28

Tage.


4.3 Gegenanzeigen:

Das Tierarzneimittel wurde nur für die äußerliche Anwendung bei Mastrindern und Milchkühen, einschließlich laktierender Milchkühe formuliert. Nicht bei anderen Tierarten anwenden.

Nicht oral anwenden oder injizieren.

Nicht anwenden bei einer Resistenz gegenüber dem Wirkstoff.

Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile.


4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:

Folgende Situationen sollten vermieden werden, da diese zur Erhöhung der Resistenz und letztendlich zur Unwirksamkeit der Behandlung führen können:

- Zu häufige und wiederholte Anwendung von Anthelminthika einer Sub- stanzklasse über einen längeren Zeitraum

- Unterdosierung, verursacht durch Unterschätzung des Körpergewichts, falsche Verabreichung des Tierarzneimittels oder durch mangelhafte Kalibrierung der Dosiervorrichtung (sofern vorhanden).


Bei Verdacht auf Anthelminthika-Resistenz sollten weiterführende Untersuchungen mit geeigneten Tests (z. B. Eizahlreduktionstest) durchgeführt werden. Falls die Testergebnisse deutlich auf die Resistenz gegenüber einem bestimmten Anthelminthikum hinweisen, sollte ein Anthelminthikum aus einer anderen Substanzklasse und mit unterschiedlichem Wirkungsmechanismus

angewendet werden.


Bis jetzt wurde bei Rindern innerhalb der EU über keine Resistenz gegenüber Eprinomectin (ein makrozyklisches Lakton) berichtet. Innerhalb der EU wurden jedoch Resistenzen anderer Parasitenarten beim Rind gegenüber anderen makrozyklischen Laktonen gemeldet. Daher sollte die Anwendung des Präparates auf lokalen (regional, betrieblich) epidemiologischen Informationen zur Empfindlichkeit von Nematoden und Empfehlungen zur Eindämmung weiterer Anthelminthika-Resistenzen basieren.



4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:


Nur zur äußerlichen Anwendung.

Um unerwünschte Reaktionen durch das Absterben von Dassellarven in der Speiseröhre oder im Rückenmarkskanal zu vermeiden, wird empfohlen, das Präparat am Ende der Schwärmzeit der Dasselfliegen und bevor die Larven diese Körperregionen erreichen, anzuwenden; fragen Sie Ihren Tierarzt nach dem geeigneten Behandlungszeitraum.

Nicht bei anderen Tierarten anwenden; Avermectine können bei Hunden Todesfälle verursachen, insbesondere bei Collies, Bobtails und verwandten Rassen und Mischlingen und auch bei Schildkröten.

Zum wirksamen Einsatz sollte das Präparat nicht auf Bereiche der Rückenlinie aufgetragen werden, die verschmutzt sind. Das Präparat soll nur auf die gesunde Haut aufgetragen werden.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:


Direkten Kontakt mit der Haut oder den Augen vermeiden.

Gummihandschuhe und Schutzkleidung während der Anwendung tragen.

Bei versehentlichem Hautkontakt die betroffenen Bereiche sofort mit Wasser und Seife waschen. Bei versehentlichem Kontakt mit den Augen diese sofort mit Wasser spülen.

Hände nach der Anwendung waschen.

Bei der Anwendung des Präparates nicht rauchen, essen oder trinken.

Falls die Bekleidung kontaminiert wird, diese sobald wie möglich ausziehen und vor der Wiederverwendung waschen. Bei versehentlichem Verschlucken den Mund ausspülen und ärztlichen Rat aufsuchen.

Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden.


Weitere Vorsichtsmaßnahmen


Eprinomectin ist sehr toxisch für die Dungfauna und Wasserorganismen und kann in Sedimenten akkumulieren.

Eprinomectin ist im Boden persistent.

Das Risiko für das aquatische Ökosystem und die Dungfauna kann durch die Vermeidung einer zu häufigen und wiederholten Anwendung von Eprinomectin (und Präparaten derselben Anthelminthikaklasse) bei Rindern reduziert werden.

Das Risiko für das aquatische Ökosystem kann weiter reduziert werden, indem Rinder ab dem Zeitpunkt der Behandlung für drei Wochen von Gewässern fern gehalten werden.


4.6 Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere):

Vorübergehendes Lecken, Hauttremor an der Applikationsstelle, leichte lokale Reaktionen wie Grind und Hautschuppen an der Applikationsstelle wurden manchmal beobachtet.


Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von NEOPRINIL POUR-ON 5 mg/ml Lösung zum Übergießen für Rinder sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39 - 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.

Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internet-Seite http://vet-uaw.de).


4.7 Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode:

Laborstudien (Ratte, Kaninchen) ergaben keinen Hinweis auf teratogene oder embryotoxische Wirkungen nach Anwendung von Eprinomectin in der therapeutischen Dosierung.

Die Verträglichkeit des Tierarzneimittels beim Rind während der Trächtigkeit und Laktation und bei Zuchtbullen wurde nachgewiesen. Es kann daher während der Trächtigkeit und Laktation und auch bei Zuchtbullen angewendet werden.


4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:

Eprinomectin wird stark an Plasmaproteine gebunden; dies sollte berücksichtigt werden, wenn es zusammen mit anderen Molekülen mit denselben Eigenschaften angewendet wird.


4.9 Dosierung und Art der Anwendung:

Zum Übergießen.


Einmalige äußerliche Behandlung in einer Dosis von 500 g Eprinomectin pro kg Körpergewicht, entsprechend 1 ml pro 10 kg Körpergewicht.

Die Pour-on-Lösung entlang der Mittellinie des Rückens in einem schmalen Streifen zwischen Widerrist und Schwanzansatz auftragen.

Um eine korrekte Dosierung zu gewährleisten, sollte das Körpergewicht so genau wie möglich bestimmt und die Präzision des Dosiergerätes überprüft werden.

Falls die Tiere nicht individuell sondern gemeinsam behandelt werden, sollten sie nach ihrem Körpergewicht in Gruppen eingeteilt und entsprechend dosiert werden, um eine Unter- oder Überdosierung zu vermeiden.


Alle Tiere einer Gruppe sollten gleichzeitig behandelt werden.


Dosierflasche (1 Liter-Flasche)

1 und 2. Das Aluminiumsiegel von der Flasche entfernen.

3 und 4. Die Dosierkammer auf die Flasche schrauben. Die Dosis durch Drehen des oberen Teils der Kammer einstellen, bis das korrekte Körpergewicht angezeigt wird.

Liegt das Gewicht des Tieres zwischen zwei Markierungen, die obere Markierung wählen.

5. Die Flasche aufrecht halten und drücken, so dass etwas mehr als die gewünschte Dosis, die durch die Kalibrierungslinien angezeigt wird, zugeführt wird.

6. Beim Nachlassen des Drucks wird die Dosis automatisch an die korrekte Höhe angepasst.

Nach der Anwendung die Dosierkammer abnehmen und die Kappe auf die Flasche schrauben.



Kanister mit Gurten (2,5 Liter- und 5 Liter-Kanister)

Eine geeignete Dosierpistole und den Schlauch mit dem Kanister wie folgt verbinden:

1 und 2. Das Aluminiumsiegel von der Flasche entfernen.

3. Die Transportkappe durch die Verbindungskappe ersetzen. Die Verbindungskappe fest aufschrauben.

4. Ein Ende des Schlauches mit der Verbindungskappe, das andere mit der Dosierpistole verbinden.

5. Die Dosierpistole zunächst sacht betätigen und vor der Anwendung prüfen, ob alle Verbindungen dicht sind.

Hinweise des Herstellers zur Einstellung der Dosis und korrekten Anwendung und Pflege der Dosierpistole und des Verbindungsschlauchs beachten.

Liegt das Gewicht des Tieres zwischen zwei Markierungen, die obere Markierung wählen.


FlexiBag (2,5 Liter-, 4,5 Liter- und 8 Liter-Beutel)

Verbinden Sie eine geeignete Dosierpistole mit dem FlexiBag wie folgt:

1 bis 4. Ein Ende des Schlauches mit dem abnehmbaren E-Lock-Verbindungsstück, das andere Ende mit der Dosierpistole verbinden.

5 und 6. Das Verbindungsstück dann auf das Kupplungsstück des FlexiBag stecken.

7. Die Dosierpistole zunächst sacht betätigen und vor der Anwendung prüfen, ob alle Verbindungen dicht sind.

Hinweise des Herstellers zur Einstellung der Dosis und korrekten Anwendung und Pflege der Dosierpistole beachten.

Liegt das Gewicht des Tieres zwischen zwei Markierungen, die obere Markierung wählen.



4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich:

Nach Gabe bis zum 5fachen der empfohlenen Dosis wurden keine Symptome einer Toxizität beobachtet.

Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.


4.11 Wartezeit(en):

Essbare Gewebe: 15 Tage

Milch: 0 Stunden


5. Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Endektozide, makrozyklische Laktone, Avermectine


ATCvet-Code: QP54AA04


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften:

Eprinomectin ist ein Molekül mit endektozider Wirkung und gehört zu der Klasse der makrozyklischen Laktone. Verbindungen dieser Klasse binden sich mit hoher Affinität an Glutamat-gesteuerte Chloridionenkanäle von Nerven- oder Muskelzellen wirbelloser Tiere. Diese Stoffe binden selektiv an diese Kanäle, mit der Folge einer erhöhten Zellmembran-Permeabilität für Chloridionen mit Hyperpolarisation der Nerven- oder Muskelzelle; dies führt zu Lähmung und Tod der Parasiten.

Verbindungen dieser Klasse können auch mit anderen Chloridionen-Kanälen interagieren, wie jenen, die durch den Neurotransmitter -Aminobuttersäure (GABA) gesteuert werden.


5.2 Angaben zur Pharmakokinetik:

Die Bioverfügbarkeit von äußerlich verabreichtem Eprinomectin beträgt beim Rind etwa 30 %, dabei wird das meiste innerhalb von 10 Tagen nach der Behandlung resorbiert. Eprinomectin wird beim Rind nach äußerlicher Anwendung nicht umfangreich metabolisiert. In allen biologischen Matrices ist die B1a-Komponente von Eprinomectin der vorherrschende Rückstand.

Eprinomectin besteht aus den Komponenten B1a ( 90 %) und B1b ( 10 %), die sich durch eine Methyleneinheit unterscheiden und beim Rind nicht umfangreich metabolisiert werden. Metabolite machen etwa 10 % der gesamten Rückstände in Plasma, Milch, essbaren Geweben und Faezes aus.

Das Stoffwechselprofil ist in den oben genannten biologischen Matrices qualitativ und quantitativ nahezu identisch und verändert sich auch mit der Zeit nicht signifikant nach der Verabreichung von Eprinomectin. Der prozentuale Anteil von B1a und B1b am gesamten Metabolitenprofil bleibt konstant. Das Verhältnis der beiden Arzneimittelbestandteile in den biologischen Matrices ist mit dem in der Formulierung identisch, so dass die beiden Eprinomectin-Bestandteile mit nahezu gleicher konstanter Rate metabolisiert werden. Da der Metabolismus und die Verteilung im Gewebe der beiden Komponenten ziemlich ähnlich sind, ist auch die Pharmakokinetik der beiden Bestandteile gleich.

Eprinomectin wird stark an Plasmaproteine gebunden (99%) und wird hauptsächlich über die Faezes eliminiert.


5.3 Umweltverträglichkeit:

Wie andere makrozyklische Laktone hat Eprinomectin das Potential, Nichtzielorganismen nachteilig zu beeinflussen. Nach der Anwendung kann Eprinomectin über einen Zeitraum von mehreren Wochen in potenziell toxischen Konzentrationen ausgeschieden werden.

Faezes, die Eprinomectin enthalten und von behandelten Tieren auf der Weide ausgeschieden werden, können die Dungorganismen reduzieren, was den Dungabbau beeinflussen kann.

Eprinomectin ist für Wasserorganismen sehr toxisch und kann in Sedimenten akkumulieren. Eprinomectin ist im Boden persistent.


6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile:

Butylhydroxytoluol (E 321)

All-rac-alpha-Tocopherol (E 307)

Propylenglycoldicaprylocaprat


6.2 Inkompatibilitäten:

Nicht mit anderen Tierarzneimitteln mischen.

6.3 Dauer der Haltbarkeit:

Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 24 Monate

Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen/ Anbruch des Behältnisses: 12 Monate


6.4 Besondere Lagerungshinweise:

Für dieses Tierarzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Beschaffenheit des Behältnisses:

Weiß-opake 1 Liter-HDPE-Flasche mit einem abnehmbaren Aluminiumsiegel, einer HDPE-Kappe und einem PP-Dosiergerät mit einem Aufsatz mit einer Graduierung alle 5 ml bis 60 ml;



Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle:

Besonderes gefährlich für Fische und aquatisches Leben. Teiche, Wasserwege oder Bäche mit dem Tierarzneimittel oder leeren Behältnissen nicht kontaminieren.

Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.


7. Zulassungsinhaber:

Virbac1ére

Avenue L.I.D. 2065m

06516 CARROS CEDEX

FRANKREICH


8. Zulassungsnummer:

401813.00.00

9. Datum der Erteilung der Erstzulassung / Verlängerung der Zulassung:

...

10. Stand der Information

...

11. Verbot des Verkaufs, der Abgabe und/oder der Anwendung

Nicht zutreffend.


12. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig.