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Neotri

Document: 12.01.2009   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben

Gebrauchsinformation: Information für den Anwender

Neotri®

Filmtabletten

Wirkstoffe: 10 mg Xipamid und 30 mg Triamteren



Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.

Diese Packungsbeilage beinhaltet:

Was ist Neotri und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Einnahme von Neotri beachten?

Wie ist Neotri einzunehmen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Neotri aufzubewahren?

Weitere Informationen



1. Was ist Neotri und wofür wird es angewendet?

Neotri ist ein blutdrucksenkendes und harntreibendes Mittel.



Neotri wird angewendet:

  • bei Bluthochdruck leichten bis mittleren Schweregrades, als Basisbehandlung bei schweren Formen in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Medikamenten,

  • bei Wasseransammlungen (Ödeme) jeder Art im Gewebe oder in Körperhöhlen, die durch Herz-, Nieren-, Leber- oder Venenerkrankungen bedingt sein können.



2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Neotri beachten?

Neotri darf nicht eingenommen werden:

bei erhöhtem Calciumspiegel im Blut (Hypercalciämie).

bei verminderter zirkulierender Blutmenge (Hypovolämie).


Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Neotri ist erforderlich

Warnhinweis:

Bei Lebererkrankungen kann es unter der Behandlung mit Neotri zu einer durch Leberschädigung ausgelösten Gehirn­erkrankung (hepatische Encephalopathie) kommen. In diesem Fall ist Neotri sofort abzusetzen.

Der Wasser- und Salzhaushalt (z.B. Kalium, Natrium) im Blut sollte vor Behandlungsbeginn sowie während der Be­handlung in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Bei älteren Patienten und Patienten mit Leberzirrhose sind häufigere Kontrollen erforderlich.

Der Calciumspiegel im Blut kann vorübergehend erhöht sein. Eine anhaltende Erhöhung kann auf eine Erkrankung der Nebenschilddrüse hinweisen. Vor einer eventuellen Untersuchung der Nebenschilddrüsenfunktion ist die Behandlung abzubrechen.

Bei Diabetikern ist der Blutzuckerspiegel engmaschig zu kontrollieren.

Bei Patienten mit vermehrter Harnsäure im Blut (Hyperuri­kämie) kann eine verstärkte Neigung zu Gichtanfällen bestehen.

Es kann zu einer Nierenfunktionsstörung (funktionelle Niereninsuffizienz) kommen, die bei Nierengesunden ohne Folgen bleibt, sich bei einer bestehenden Niereninsuffizienz aber verschlechtern kann.

Wenn Sie eine eingeschränkte Nierenfunktion besitzen, muss die Serumkaliumkonzentration wegen der Gefahr erhöhter Kaliumwerte im Blut besonders überwacht werden (Kreatinin-Clearance zwischen 30 - 60 ml/min und/oder Serum-Kreatinin zwischen 1,5 und 1,8 mg/dl).

Besonders wenn Sie gleichzeitig mit Herzglykosiden (Mittel gegen Herz­schwäche), Glucocorticoiden („Cortisone“) oder Abführmitteln behandelt werden, müssen Kalium, Kreatinin (Messwert für die Nierenfunktion) bzw. Glukose im Blutplasma häufiger kontrolliert werden.

Im weiteren Behandlungsverlauf werden bei Ihnen auch Harnstoff, Harnsäure und Blutfette kontrolliert.









Kinder

Bei Kindern sollte Neotri nicht angewendet werden, da keine ausreichenden Kenntnisse zur Wirksamkeit und Sicherheit der Anwendung bestehen.

Ältere Menschen

Bei älteren Patienten sind häufigere Kontrollen von Kalium und Natrium im Blut erforderlich.



Bei Einnahme von Neotri mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.



Andere harntreibende oder blutdrucksenkende Arzneimittel, Betarezeptorenblocker (Arzneimittel zur Behand­lung von Bluthochdruck), Nitrate (Arzneimittel zur Be­handlung von Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße), gefäßerweiternde Mittel, Barbiturate (Arzneimittel zur Betäubung und gegen das Anfallsleiden), Psychopharmaka (z.B. Phenothiazine), trizyklische Antidepressiva (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen) und Alkohol:

Die blutdrucksenkende Wirkung von Neotri Filmtabletten kann durch diese Arzneimittel sowie durch Alkohol verstärkt werden.



Kaliumausscheidung fördernde, harntreibende Mittel (z.B. Furosemid); ACTH, Carbenoxolon; Penicillin G; Amphotericin:

Die gleichzeitige Anwendung mit Neotri Filmtabletten kann zu einem verstärkten Abfall des Kaliumspiegels im Blut führen.

Insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung von Neotri Filmtabletten und bestimmten harntreibenden Arzneimitteln (Schleifendiuretika, z.B. Furosemid) ist das Risiko von Störungen des Salz- und Flüssigkeitshaushaltes erhöht.



ACE-Hemmer (Mittel zur Behandlung z.B. von Bluthochdruck):

Wenn unter der bestehenden Behandlung mit Neotri zusätzlich ACE-Hemmer eingenommen werden, sind ein starker Blut­druckabfall und/oder ein akutes Nierenversagen möglich. Der ACE-Hemmer ist vom Arzt entsprechend vorsichtig zu dosieren. Die Nierenfunktion muss vom Arzt regelmäßig kontrolliert werden.



Kaliumsalze, andere kaliumsparende Arzneimittel (Amilorid, Spironolacton) und ACE-Hemmer (Mittel zur Behandlung z.B. von Bluthochdruck):

Bei zusätzlicher Gabe von Kaliumsalzen oder anderen kaliumsparenden Arzneimitteln sowie ACE-Hemmern wird die Gefahr des Kaliumüberschusses (Hyperkaliämie) erhöht.



Entzündungshemmende und schmerzstillende Arzneimittel (nichtsteroidale Antiphlogistika, z.B. Indometacin und Acetylsalicylsäure) einschließlich selektive COX-2 Inhibitoren, hochdosierte Salicylsäure:

Die blutdrucksenkende und harntreibende Wirkung von Neotri kann vermindert werden.

Die gleichzeitige Gabe von Neotri und Indometacin kann die glomeruläre Filtrationsrate (Messgröße für die Nierenfunktion) einschränken. Bei hochdosierter Salicylateinnahme kann die toxische Wirkung des Salicylates auf das zentrale Nervensystem verstärkt werden.

Bei einem Mangel an Körperwasser (Dehydratation) besteht das Risiko eines akuten Nierenversagens.

Daher muss zu Behandlungsbeginn die Nierenfunktion vom Arzt kontrolliert werden. Für eine aus­reichende Flüssigkeitszufuhr ist zu sorgen.



Blutzuckersenkende Arzneimittel (Antidiabetika), harnsäuresenkende Arzneimittel gegen Gicht, Noradrenalin, Adrenalin:

Die Wirkungen dieser Arzneimittel können bei gleichzeitiger Einnahme von Neotri abgeschwächt werden.



Metformin (Mittel bei Zuckerkrankheit):

Xipamid kann die Nierenfunktion einschränken. Metformin sollte in solchen Fällen möglichst nicht angewendet werden.



Sonstige Mittel mit kalium- und magnesiumspiegelsenkender Wirkung:

Bei vorhandenem Kalium‑ und/oder Magnesiummangel, insbesondere bei gleichzeitiger Gabe von Neotri und Arzneimitteln, die zu Kalium‑ und Magnesiumverlusten führen, z.B. andere kaliumspiegelsenkende harn­treibende Arzneimittel, Glucocorticoide („Cortison“), Abführmittel (bei andauerndem Missbrauch), Amphotericin B, Carbenoxolon, Penicillin G, Salicylate oder Tetracosactid, kann es zu erniedrigten Kalium- bzw. Magnesiumspiegeln im Blut kommen. Dadurch können Wirkungen und Nebenwirkungen von Herzglykosiden (Mittel gegen Herz­schwäche) verstärkt werden.



Lithium:

Bei gleichzeitiger Lithiumbehandlung wird die schädigende (toxische) Wirkung des Lithiums auf Herz- und Nervensystem verstärkt.



Chinidin (Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen), Muskelrelaxanzien (Arzneimittel zur Senkung der Muskelspannung) vom Curare-Typ:

Die Ausscheidung dieser Arzneimittel kann vermindert werden. Grundsätzlich ist dadurch eine verstärkte oder verlängerte Wirkung möglich.



Colestipol und Colestyramin:

Die Aufnahme (Resorption) von Neotri im Magen-Darm-Trakt wird vermutlich durch diese Arzneimittel vermindert.



Substanzen, die zu lebensbedrohlichen Herzrhythmus­störungen (Torsade de pointes, Kammerflimmern mit Störungder Erregungsausbreitung im Herzen) führen können:

Bestimmte Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen (Klasse I a Antiarrhythmika, z.B. Chinidin, Hydrochinidin, Disopyramid)

Das Risiko von Rhythmusstörungen der Herzkammern (ventrikuläre Arrhythmien, insbesondere Torsade de pointes) wird durch einen erniedrigten Kaliumspiegel im Blut (Hypokaliämie) erhöht. Engmaschige Kontrollen durch den Arzt sind unbedingt erforderlich.



Baclofen:

Die blutdrucksenkende Wirkung von Neotri kann verstärkt werden.

Für ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist zu sorgen. Die Nierenfunktion muss vom Arzt zu Behandlungsbeginn kontrolliert werden.



Herzglykoside (Digitalis):

Bei erniedrigten Kalium- und Magnesiumspiegeln im Blut können schädi­gende Wirkungen von Herzglykosiden (Mittel gegen Herz­schwäche) verstärkt werden. Kontrollen des Kaliumspiegels im Blut und eine EKG-Überwachung durch den Arzt sind erforderlich, ggf. ist die Dosierung anzupassen.



Jodhaltige Kontrastmittel:

Vor der Anwendung eines jodhaltigen Kontrastmittels ist ein eventuell bestehender Flüssigkeitsmangel durch Zufuhr von Salzlösungen bzw. reichliches Trinken auszugleichen (Rehydratation).



Trizyklische Antidepressiva vom Imipramintyp (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen), Neuroleptika (Arzneimittel zur Behandlung von Psychosen):

Die blutdrucksenkende Wirkung von Neotri Filmtabletten kann verstärkt werden und es besteht ein erhöhtes Risiko für einen Blutdruckabfall beim Lagewechsel vom Liegen bzw. Sitzen zum Stehen (ortho­statische Hypotonie).



Calcium(salze):

Es besteht das Risiko eines Anstiegs des Calciumspiegels im Blut durch eine verminderte Calciumaus­scheidung im Urin.



Ciclosporin, Tacrolimus (Mittel mit immunsystem­schwächender Wirkung) :

Bei gleichzeitiger Anwendung kann der Kreatininspiegel im Blut ansteigen ohne Veränderung im Wasser- oder Natrium­haushalt.



Glucocorticoide („Cortison“), Tetracosactid:

Die blutdrucksenkende Wirkung von Neotri kann vermindert sein.



Zytostatika (z.B. Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat):

Bei gleichzeitiger Anwendung kann das Risiko einer ver­stärkten Knochenmarksschädigung, insbesondere einer Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Granulo­zytopenie), bestehen.



Bei Einnahme von Neotri zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Während der Anwendung von Neotri sollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken.

Während der Behandlung mit Neotri kann es sinnvoll sein, wegen der erhöhten Kaliumausscheidung kaliumreiche Nahrungsmittel zu sich zu nehmen (Bananen, Gemüse, Nüsse). Fragen Sie bitte Ihren Arzt, ob diese Empfehlung für Sie zutrifft und welche Flüssigkeitsmenge Sie täglich trinken sollen.

Schwangerschaft und Stillzeit

In der Schwangerschaft und Stillzeit dürfen Sie Neotri nicht einnehmen.

Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.



Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in ver­stärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.



Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Neotri

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Neotri daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.

3. Wie ist Neotri einzunehmen?

Nehmen Sie Neotri immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt und ohne Anweisung des Arztes nicht geändert werden. Es ist stets die niedrigste Dosis anzuwenden, mit der der gewünschte Effekt erzielt wird.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:

Dauerbehandlung des leichten bis mittelschweren Bluthochdruckes

Erwachsene nehmen 1mal täglich 1 Filmtablette Neotri. In der Regel ist diese Dosis ausreichend.

Behandlung von Wasseransammlungen (Ödemen)

Je nach Schweregrad der Erkrankung nehmen Erwachsene 1mal täglich oder jeden 2. Tag 1 bis 2 Filmtabletten Neotri. Falls erforderlich, kann die Dosis auf bis zu 3 Filmtabletten pro Tag kurzfristig gesteigert werden.



Eingeschränkte Leberfunktion

Bei Leberfunktionsstörungen sollte Xipamid der Einschrän­kung entsprechend dosiert werden.

Eingeschränkte Herzfunktion

Bei Patienten mit schwerer Herzschwäche (schwerer kardialer Dekompensation) kann es vorkommen, dass die Aufnahme von Xipamid im Darm deutlich eingeschränkt ist.

Bei Kindern

Bei Kindern sollte Xipamid nicht angewendet werden, da keine ausreichenden Kenntnisse zur Wirksamkeit und Sicherheit der Anwendung bestehen.



Art der Anwendung

Nehmen Sie die Filmtabletten bitte unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (vorzugsweise ein Glas Wasser [200 ml]) ein, am besten morgens nach dem Frühstück, oder morgens und mittags bei zweimaliger täglicher Einnahme.



Dauer der Anwendung

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt. Sie richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung. Bei venösen Ödemen sollte die Dauer der Behandlung normalerweise wenige Tage nicht überschreiten.

Bitte achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Neotri zu stark oder zu schwach ist.



Wenn Sie eine größere Menge Neotri eingenommen haben als Sie sollten

Bitte wenden Sie sich in solchen Fällen sofort an Ihren Arzt oder an einen Notarzt. Dieser kann entsprechend der Schwere der Überdosierung über die gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen entscheiden.



Wenn Sie die Einnahme von Neotri vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Führen Sie die Einnahme in der verordneten Dosierung fort.



Wenn Sie die Einnahme von Neotri abbrechen

Wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden, sprechen Sie bitte unverzüglich mit Ihrem Arzt!



Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.



4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann Neotri Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig

mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig

weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich

weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten

Selten

weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten

Sehr selten

weniger als 1 von 10.000 Behandelten, oder unbekannt

Nicht bekannt

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar



Mögliche Nebenwirkungen

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten: Verringerung der Blutplättchen (Thrombozytopenie), Verringerung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie), Blutarmut durch Blutbildungsstörung im Knochenmark (aplastische Anämie), hochgradige Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen mit Infektneigung und schweren Allgemeinsymptomen (Agranulozytose), Entzündung der Gefäße (Vaskulitis).
Bei Patienten mit Verdacht auf Folsäuremangel (z.B. Leberzirrhose bei regelmäßigem Alkoholmissbrauch) sollte auf Veränderungen des Blutbildes geachtet werden, da Triamteren (als schwacher Folsäureantagonist) unter diesen Bedingungen das Entstehen einer Megaloblastose (Störung bei der Bildung und Entwicklung der roten Blutkörperchen) begünstigen kann.



Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Selten: Erhöhung der Blutfettwerte (Hyperlipidämie).

Ein latenter Diabetes kann zum Vorschein kommen. Bei Patienten mit Diabetes mellitus kann eine Erhöhung der Blutzuckerwerte auftreten.



Psychiatrische Erkrankungen

Häufig: Antriebslosigkeit, Teilnahmslosigkeit (Lethargie), Angst, Erregtheit (Agitiertheit).



Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel, Mundtrockenheit, Müdigkeit, Schwitzen.



Augenerkrankungen

Selten: Geringfügige Sehstörungen, Verstärkung einer bestehenden Kurzsichtigkeit (Myopie).



Herzerkrankungen

Häufig: Herzklopfen.



Gefäßerkrankungen

Häufig: Kreislaufbeschwerden beim Wechsel vom Liegen ins Stehen (orthostatische Hypotonie).

Bei hoher Dosierung ist insbesondere bei Vorliegen von Venenerkrankungen das Risiko von Thrombosen und Embolien erhöht.



Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes

Häufig: Oberbauchbeschwerden, krampfartige Schmerzen im Bauchraum, Durchfall, Verstopfung.

Selten: Entzündung der Bauchspeicheldrüse mit Blutung (hämorrhagische Pankreatitis).



Leber- und Gallenerkrankungen

Selten: Akute Gallenblasenentzündung (Cholecystitis) bei bestehenden Gallensteinleiden (Cholelithiasis).

Sehr selten: Gelbsucht (Ikterus).



Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Selten: Allergische Hautreaktionen (Juckreiz, Hautrötung, Nesselausschlag, Lichtempfindlichkeit mit Auftreten von Hauterscheinungen nach Lichteinwirkung).



Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Häufig: Muskelkrämpfe.



Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten: akute Entzündung der Nieren (akute interstitielle Nephritis), Nierensteine

Störungen des Elektrolyt(Salz)- und Flüssigkeitshaushalts

Sehr häufig: Senkung des Kaliumspiegels im Blut, die zu Erscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, EKG-Veränderungen, gesteigerte Empfindlichkeit gegen bestimmte Herzmittel (Glykoside), Herzrhythmusstörungen, Spannungsverlust der Skelettmuskulatur führen kann.

Häufig: Als Folge der Elektrolyt- und Flüssigkeitsverluste unter Behandlung mit Neotri kann sich eine metabolische Alkalose (Anstieg des pH-Wertes im Blut) entwickeln bzw. eine bereits bestehende metabolische Alkalose verschlechtern. Eine metabolische Azidose (Abfall des pH-Wertes im Blut) ist ebenfalls möglich.

Eine Erniedrigung des Natrium- und des Magnesiumspiegels sowie eine Erhöhung des Kaliumspiegels im Blut können ebenfalls auftreten.

Vor allem zu Behandlungsbeginn können Harnstoff und Kreatinin (Messwerte für die Nierenfunktion) im Blut vorübergehend ansteigen.

Eine Erhöhung der Harnsäurespiegel im Blut kann bei entsprechend veranlagten Patienten zu Gichtanfällen führen.

Häufig werden während einer Behandlung mit Neotri als Folge der vermehrten Flüssigkeits- und Elektrolytausscheidung entsprechende Störungen beobachtet. Daher sind regelmäßige Kontrollen bestimmter Blutwerte (insbesondere Kalium, Natrium und Calcium) angezeigt.

Infolge erhöhter Natriumverluste über die Niere kann es - insbesondere bei eingeschränkter Zufuhr von Kochsalz - zu Natriummangelzuständen mit entsprechenden Krankheitszeichen kommen (Teilnahmslosigkeit [Apathie], Wadenkrämpfe, Appetitlosigkeit, Schwächegefühl, Schläfrigkeit, Erbrechen und Verwirrtheitszustände).

Insbesondere bei gleichzeitig verminderter Kaliumzufuhr oder erhöhten Kaliumverlusten (z.B. bei Erbrechen oder chronischem Durchfall, sehr starkem Schwitzen) kann als Folge erhöhter Kaliumausscheidung über die Niere ein Kaliummangelzustand auftreten, der sich in Symptomen wie Muskelschwäche, Missempfindungen in den Gliedmaßen (Parästhesien), Lähmungen (Paresen), Erbrechen, Verstopfung, übermäßiger Gasansammlung im Magen-Darm-Trakt (Meteorismus), übermäßiger Harnausscheidung (Polyurie), krankhaft gesteigertem Durstgefühl mit übermäßiger Flüssigkeitsaufnahme (Polydipsie) und Pulsunregelmäßigkeiten (z.B. Reizbildungs- und Reizleitungsstörungen des Herzens) äußern kann. Schwere Kaliumverluste können zu einer Darmlähmung (paralytischer Ileus) oder zu Bewusstseinsstörungen bis zum Koma führen.

Erhöhte Calciumausscheidung über die Niere kann zu einem Calciummangelzustand führen. Dieser kann in seltenen Fällen einen Zustand neuromuskulärer Übererregbarkeit (Tetanie) auslösen.

In seltenen Fällen wurde eine Tetanie oder das Auftreten von Herzrhythmusstörungen beobachtet.

Bei erhöhten Magnesiumverlusten über die Niere kann als Folge ein Magnesiummangelzustand auftreten, in seltenen Fällen wurde eine Tetanie oder das Auftreten von Herz­rhythmusstörungen beobachtet.

Bei sehr starker (exzessiver) Harnausscheidung (Diurese) kann es zu einem Mangel an Körperwasser (Dehydratation) kommen. Infolge einer verminderten zirkulierenden Blutmenge (Hypovolämie) kann es zur Bluteindickung (Hämokonzentration) und in seltenen Fällen zu Krampfanfällen (Konvulsionen), Benommenheit, Verwirrtheitszuständen und zum Kreislaufkollaps kommen.



Allgemeine Störungen

Selten: Arzneimittelfieber.



Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.



Besondere Hinweise

Sollten Sie die oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie so bald wie möglich Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.

Falls eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie sofort einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen unter Umständen lebensbedrohlich werden können. Der Arzt entscheidet, welche Maßnahmen zu ergreifen sind und ob die Therapie weitergeführt werden kann.


5. Wie ist Neotri aufzubewahren?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton sowie der Durchdrückpackung nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.



Aufbewahrungsbedingungen

Nicht über 25 °C lagern!


Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.



6. WEITERE Informationen

Was Neotri enthält

Die Wirkstoffe sind: Xipamid und Triamteren

1 Filmtabletteenthält 10 mg Xipamid und 30 mg Triamteren.

Die sonstigen Bestandteile sind:

Lactose-Monohydrat; Maisstärke; mikrokristalline Cellulose; Crospovidon (Typ A); hochdisperses Siliciumdioxid; Povidon K25; Polysorbat 80; Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzl.]; Hypromellose; Macrogol 20000; Talkum; Titandioxid (E 171), Indigocarmin (E 132), Aluminiumsalz.



Wie Neotri aussieht und Inhalt der Packung

Neotri sind mittelblaue, beidseitig gewölbte Filmtabletten mit beidseitiger Bruchkerbe. Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Filmtablette für ein erleichtertes Schlucken und nicht zum Aufteilen in gleiche Dosen.

Die Blisterpackungen enthalten:

30 Filmtabletten (N1)
50 Filmtabletten (N2)
100 Filmtabletten (N3)

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

mibe GmbH Arzneimittel

Münchener Straße 15

06796 Brehna


Telefon: 034954/247-0

Telefax: 034954/247-100

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Januar 2009.

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