Nicopass Lakritz Mint 2,5 Mg Lutschtabletten
FACHINFORMATION
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Nicopass Lakritz Mint 2,5 mg Lutschtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Lutschtablette enthält 2,50 mg Nicotin entsprechend 13,88 mg Nicotinresinat.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Aspartam (1,00 mg), Isomalt (2,30 g).
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Lutschtablette.
Braune, opake, quadratische Lutschtablette.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Zur Linderung von Nicotinentzugssymptomen, zur Unterstützung der Raucherentwöhnung bei Nicotinabhängigkeit bei Erwachsenen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Erwachsene und ältere Patienten
Lutschtabletten mit 2,5 mg Nicotin sind für Raucher bestimmt, die stark oder sehr stark nicotinabhängig sind, d.h. mehr als 20 Zigaretten am Tag rauchen (7 bis 10 Punkte im Fagerström-Test).
Kinder und Jugendliche (< 18 Jahre)
Nicopass Lakritz Mint darf von Personen unter 18 Jahren nicht ohne ärztliche Empfehlung angewendet werden. Für die Anwendung von Nicopass Lakritz Mint bei Jugendlichen unter 18 Jahren liegen keine Erfahrungen vor.
Art der Anwendung
Zur Anwendung in der Mundhöhle.
Die Lutschtablette muss in den Mund gelegt werden, wo sie sich langsam auflöst. Sie muss regelmäßig von einer zur anderen Seite des Mundes bewegt und langsam gelutscht werden, bis sie sich vollständig aufgelöst hat. Die Matrixstruktur der Lutschtabletten wurde derart gestaltet, dass eine vollständige Auflösung innerhalb von etwa 30 Minuten gewährleistet ist, wodurch eine schrittweise Abgabe des Nicotins und damit eine langsame Aufnahme in die Mundschleimhaut ermöglicht wird.
Die Lutschtabletten dürfen daher nicht zerkaut oder geschluckt werden.
Auf Essen und Trinken, während sich die Lutschtablette im Mund befindet, ist zu verzichten. Säurehaltige Getränke (Kaffee oder Soda) sind innerhalb von 15 Minuten vor der Einnahme von Nicopass Lakritz Mint zu vermeiden.
Dosierung
Die Behandlung von Nicotinabhängigkeit erfolgt in der Regel in zwei Phasen.
Erste Phase:
Zu Beginn kann, wann immer der Drang zum Rauchen besteht, eine Lutschtablette angewendet werden.
Im Allgemeinen werden 8 bis 12 2,5-mg-Lutschtabletten täglich gelutscht, wobei 15 Lutschtabletten pro Tag nicht überschritten werden sollten.
Diese Phase erstreckt sich über rund 3 Monate, kann aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich lange dauern.
Zweite Phase:
Sobald der Drang zum Rauchen aufgehört hat, sollte mit einer schrittweisen Entwöhnung von den Lutschtabletten begonnen werden.
Wenn die Dosis auf 1 bis 2 Lutschtabletten pro Tag reduziert wurde, sollte die Behandlung beendet werden.
Eine Behandlung mit den Lutschtabletten über eine Dauer von mehr als 6 Monaten wird im Allgemeinen nicht empfohlen. Liegen nach 9-monatiger Behandlungsdauer mit den Lutschtabletten keine signifikanten Ergebnisse vor, sollte eine andere Behandlungsstrategie in Erwägung gezogen werden.
4.3 Gegenanzeigen
- Nichtraucher oder Gelegenheitsraucher.
- Überempfindlichkeit gegen Nicotin oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung
Besondere Warnhinweise
Dieses Arzneimittel darf nur angewendet werden, wenn jeglicher Tabakkonsum eingestellt wird.
Abhängige Raucher mit vor kurzem aufgetretenen Myokardinfarkt, instabiler oder sich verschlechternder Angina pectoris einschließlich Prinzmetal-Angina, schweren Herzrhythmusstörungen, unkontrollierter Hypertonie oder vor kurzem aufgetretenen Schlaganfall sollten angehalten werden, sich das Rauchen mit Hilfe einer nichtpharmakologischen Behandlung abzugewöhnen. Führt dies nicht zum Erfolg, kann die Anwendung von Nicopass Lakritz Mint in Betracht gezogen werden. Da für diese Patientengruppe aber nur begrenzt Sicherheitsdaten vorliegen, sollte die Anwendung nur unter engmaschiger medizinischer Überwachung begonnen werden.
Patienten mit einer der im Folgenden aufgeführten Erkrankungen wird empfohlen, einen Arzt zu konsultieren:
- stabile kardiovaskuläre Erkrankungen (Hypertonie, stabile Angina Pectoris, zerebrovaskuläre Erkrankung, periphere arterielle Verschlusskrankheit, Herzversagen)
- Diabetes mellitus, Hyperthyreose oder Phäochromozytom,
- schwere Leber- und/oder Nierenfunktionsstörung.
Bei Patienten mit aktiver Ösophagitis, Entzündungen im Mund- oder Rachenraum, Gastritis oder peptischem Ulkus kann geschlucktes Nicotin die Symptome verstärken.
Nicotin ist eine toxische Substanz.
Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, die Lutschtabletten unzugänglich für Kinder aufzubewahren.
Tatsächlich kann die therapeutische Dosis für Erwachsene bei Kindern zu schweren oder sogar tödlichen Vergiftungen führen (siehe Abschnitt 4.9).
Besondere Warnhinweise zu den sonstigen Bestandteilen
Da Nicopass Lakritz Mint Isomalt enthält, sollten Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Nicopass Lakritz Mint enthält Aspartam als Quelle für Phenylalanin und kann für Patienten mit Phenylketonurie schädlich sein.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Aromatische Kohlenwasserstoffe im Tabakrauch induzieren die Aktivität von Cytochrom P450 (CYP) 1A2. Beim Beenden des
Rauchens sinkt die (CYP)1A2-Aktivität, was zu erhöhten Blutkonzentration von Arzneimitteln, die durch CYP1A2 metabolisiert werden, wie zum Beispiel Koffein, Theophyllin, Flecainid, Clozapin, Olanzapin, Ropinirol und Pentazocin führen kann. Gegebenenfalls muss die Dosis angepasst werden und bei Anwendung von Arzneimitteln mit geringer therapeutischer Breite, wie z.B. Theophyllin, Tacrine und Clozapin, sollte die Raucherentwöhnung mit einer engmaschigen medizinischen Überwachung einhergehen; die Patienten sind über die Risiken einer Überdosierung zu informieren.
Aufgrund seiner spezifischen kardiovaskulären, neurologischen und endokrinologischen pharmakologischen Eigenschaften kann Nicotin, wie auch Tabak:
- zu einer Erhöhung der Konzentration von Kortisol und Katecholamin führen
- eine Anpassung der Dosierung von Nifedipin, Betablockern und Insulin erforderlich machen
- die Wirkung von Diuretika reduzieren
- die Heilungsrate von Magengeschwüren unter Behandlung mit H2-Antihistaminika verzögern
- die Anzahl von Nebenwirkung bei der Einnahme von Östrogen-/Progestagen-Kombinationen erhöhen.
Eine erhöhte subkutane Insulinaufnahme, die durch die Rauchentwöhnung auftritt, kann eine Verringerung der Insulindosis erfordern.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Schwangeren Frauen sollte immer geraten werden, das Rauchen vollständig ohne Hilfe einer Nicotinersatztherapie zu beenden.
Falls dies bei sehr stark abhängigen schwangeren Raucherinnen nicht gelingt, kann eine Raucherentwöhnung mittels Nicotinersatztherapie dennoch empfehlenswert sein. Tatsächlich ist das Risiko für den Fetus wahrscheinlich geringer als das durch Tabakrauch zu erwartende, weil:
- die maximale Nicotin-Plasmakonzentration niedriger ist als bei inhaliertem Nicotin,
- keine zusätzliche Exposition von polyzyklischen Kohlenwasserstoffen und Kohlenmonoxid besteht,
- die Chance, bis zum dritten Trimenon eine Raucherentwöhnung zu erzielen, höher ist.
Bei einer Fortsetzung des Rauchens während des dritten Trimenons kann es abhängig von der täglichen Tabakmenge zu intrauteriner Wachstumsretardierung oder sogar zu einer Früh- oder Todgeburt kommen.
Eine Raucherentwöhnung mit oder ohne Nicotinersatztherapie sollte nicht allein, sondern als Teil eines medizinisch betreuten Raucherentwöhnungsprogramms durchgeführt werden.
Im dritten Trimenon hat Nicotin hämodynamische Wirkungen (wie z.B. Änderungen der fetalen Herzfrequenz), die den Fetus kurz vor der Geburt beeinträchtigen können. Deshalb darf die Lutschtablette ab dem 6. Schwangerschaftsmonat nur bei Raucherinnen, die das Rauchen bis zum dritten Trimenon nicht aufgeben konnten, unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden.
Stillzeit
Nicotin wird auch in therapeutischer Dosis in einer Größenordnung in die Muttermilch ausgeschieden, die das Kind beeinträchtigen kann. Deshalb ist die Anwendung der Lutschtablette, ebenso wie das Rauchen, während der Stillzeit zu vermeiden. Gelingt die Raucherentwöhnung nicht, darf die Anwendung der Lutschtabletten bei stillenden Raucherinnen nur nach ärztlicher Rücksprache erfolgen.
Im Falle einer Nicotinersatztherapie während der Stillzeit sollten die Lutschtabletten nur unmittelbar nach dem Stillen angewendet werden und nicht innerhalb von 2 Stunden vor dem Stillen.
Es gibt keine ausreichenden Daten zur ,Anwendung von Glycyrrhizin-enthaltenden Präparaten durch schwangere und stillende Frauen. Nicopass Lakritz Mint sollte deshalb während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden. Falls eine Nicotinersatztherapie empfohlen wird, sollte die Anwendung einer Nicotin-haltigen Lutschtablette mit einem anderen Aroma in Betracht gezogen werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen
Es liegen keinerlei Hinweise für Risiken hinsichtlich der Verkehrstüchtigkeit oder dem Bedienen von Maschinen vor, sofern die Lutschtabletten in der empfohlenen Dosierung angewendet werden. Dennoch kann die Raucherentwöhnung Verhaltensänderungen hervorrufen.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Anwendung von Nicopass Lakritz Mint in der empfohlenen Dosierung wurden keine schwerwiegenden Nebenwirkungen beobachtet. Die meisten der von den Patienten berichteten Nebenwirkungen treten im Allgemeinen während der ersten 34 Wochen nach Behandlungsbeginn auf.
Zu Beginn der Behandlung können Nicotin-Lutschtabletten manchmal eine leichte Rachenreizung sowie vermehrten Speichelfluss hervorrufen. Übermäßiges Schlucken von gelöstem Nicotin kann anfangs Schluckauf verursachen.
Empfindliche Patienten können zu Behandlungsbeginn leichte Anzeichen einer Dyspepsie oder von Sodbrennen zeigen.
Nicotinhaltige Lutschtabletten können ähnliche Nebenwirkungen hervorrufen, wie anderweitig verabreichtes Nicotin.
Systemorganklassen (MedDRA- Klassifikation) |
Häufig (>1/100 bis <1/10) |
Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100) |
Selten (>1/10.000 bis <1/1.000) |
Erkrankungen des Immunsystems |
Überempfindlichkeitsreaktionen, wie Angioödem und anaphylaktische Reaktionen | ||
Erkrankungen des Nervensystems |
Schwindel, Kopfschmerzen |
- |
- |
Herzerkrankungen |
- |
Palpitationen |
Reversibles Vorhofflimmern |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraumes und Mediastinums |
Pharyngolaryngeale Schmerzen, Schluckauf | ||
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes |
Halsschmerzen, Reizung der Mundhöhle (Brennen und Kribbeln), Mundtrockenheit, Übelkeit, Erbrechen, Abdominale Beschwerden, Ösophagitis, Stomatitis, Blähungen | ||
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
Erythem, Urtikaria |
Wie bei anderen Nicotinersatzprodukten kann Gastritis auftreten.
Übermäßiger Verbrauch von Nicotin-Lutschtabletten kann bei Patienten, die nicht an das Inhalieren von Tabakrauch gewöhnt sind, zu Übelkeit, Ohnmacht oder Kopfschmerzen führen (dieselben Symptome können bei solch einem Patienten auftreten, wenn er Tabakrauch inhalieren würde).
Einige Symptome, wie Schwindel, Kopfschmerzen und Schlafstörungen können im Zusammenhang mit Entzugserscheinungen stehen.
Eine erhöhte Häufigkeit eines aphthösen Ulkus kann nach dem Einstellen des Rauchens auftreten.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Bei einer Überdosierung können Symptome wie bei starkem Rauchen auftreten.
Die akute letale orale Nicotindosis beträgt ca. 0,5 - 0,75 mg/kg Körpergewicht, was bei einem Erwachsenen 40 - 60 mg entspricht. Bei kleinen Kindern sind schon kleine Mengen Nicotin gefährlich und können schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen, möglicherweise mit letalen Folgen. Wenn bei einem Kind der Verdacht auf eine Vergiftung besteht, muss sofort ein Arzt konsultiert werden.
Zu einer Überdosierung mit Nicopass Lakritz Mint kann es nur dann kommen, wenn mehrere Lutschtabletten gleichzeitig gelutscht werden. Die Nicotintoxizität nach Ingestion ist höchstwahrscheinlich gering, da es durch die Wirkung überhöhter Nicotinmengen frühzeitig zu Übelkeit und Erbrechen kommt.
Zu den allgemeinen Symptomen einer Nicotinvergiftung zählen: Schwäche, Schwitzen, Speichelfluss, Brennen im Rachen, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Abdominalschmerzen, Hör- und Sehstörungen, Kopfschmerzen, Tachykardie und kardiale Arrhythmien, Dyspnoe, Erschöpfung, Kreislaufkollaps, Koma und terminale Konvulsionen.
Maßnahmen bei Überdosierung:
Die von erwachsenen Rauchern während der Behandlung vertragene Nicotin-Dosis kann bei kleinen Kindern eine akute Intoxikation hervorrufen, die tödlich verlaufen kann.
Zum Erbrechen kommt es gewöhnlich spontan. Sobald wie möglich und innerhalb von 1 Stunde nach Nicotinaufnahme sollte Aktivkohle gegeben und eine Magenspülung durchgeführt werden. Es wird geraten, die Lebensfunktionen zu überwachen und symptomatisch zu behandeln.
Die Gabe von Nicotin muss unverzüglich beendet werden. Sofern erforderlich, sollten eine assistierte Beatmung und Sauerstofftherapie begonnen werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Arzneimittel zur
Raucherentwöhnung
ATC-Code: N07BA01
Nicotin, das Hauptalkaloid in Tabakprodukten und ein natürlich auftretender autonomer Stoff, ist ein Nikotin-Rezeptor-Agonist im peripheren und zentralen Nervensystem und besitzt ausgeprägte CNS und kardiovaskuläre Wirkungen.
Das abrupte Aufgeben des Rauchens nach längerfristigem täglichem Konsum führt zu einem Entzugssyndrom das aus mindestens vier der folgenden Symptome besteht: Dysphorie oder depressive Stimmung, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Frustrations- oder Zorngefühle, Ängstlichkeit, Konzentrationsschwäche, Ruhelosigkeit oder Ungeduld, verminderte Herzfrequenz, erhöhter Appetit und Gewichtszunahme. Das Verlangen nach Nicotin wird als anerkanntes klinisches Symptom des Entzugssyndroms betrachtet.
Klinische Versuche haben ergeben, dass Nicotinersatzprodukte durch die Verminderung der Entzugssymptome Rauchern das Aufgeben des Rauchens oder die Reduzierung des Tabakkonsums erleichtern können.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Lutschtabletten werden im Allgemeinen innerhalb von 30 Minuten in der Mundhöhle aufgelöst.
Das in dieser Lutschtablette enthaltene Nicotin ist mit einem Ionenaustauscherharz kombiniert.
Das Nicotin wird durch die Mundschleimhaut absorbiert.
Verteilung
Nach intravenöser Gabe von Nicotin beträgt das Verteilungsvolumen 2 - 3 l/kg und die Halbwertszeit ungefähr 2 Stunden.
Die Plasmaproteinbindung ist kleiner als 5 %. Deshalb haben durch Arzneimittelwechselwirkungen oder Alterationen des Plasmaproteins hervorgerufene Änderungen in der Nicotin-Plasmaproteinbindung keinen maßgeblichen Einfluss auf die kinetischen Parameter des Nicotins.
Metabolismus
Der Metabolismus ist überwiegend hepatisch.
Es wurden mehr als 20 Nicotin-Metaboliten identifiziert, die alle weniger aktiv als Nicotin sind. Der vorherrschende Plasmametabolit von Nicotin, Cotinin, hat eine Halbwertszeit von 15 - 20 Stunden und erreicht 10fach höhere Konzentrationen als Nicotin.
Nicotin wird auch in den Nieren und den Lungen metabolisiert.
Eliminierung
Die mittlere Plasmaclearance beträgt etwa 70 Liter stündlich.
Die Hauptmetaboliten, die über den Urin ausgeschieden werden, sind Cotinin (15 % der Dosis) und trans-3-Hydroxycotinin (45 % der Dosis). Etwa 10 % des Nicotins werden über den Urin in unveränderter Form ausgeschieden. Dieser Wert kann im Fall von ausgeprägter glomerulärer Filtration oder Ansäuerung des Urins (pH < 5) bis auf 30 % steigen.
Nierenfunktionsstörung
Eine zunehmende Verstärkung von Nierenfunktionsstörungen steht in Verbindung mit einem Anstieg der Gesamtkörperclearance von Nikotin. Die Nikotinclearance sank bei durchschnittlich 50 % der Anwender mit schweren Nierenfunktionsstörungen. Erhöhte Nikotinspiegel wurden bei Rauchern beobachtet, die sich einer Hämodialyse unterziehen.
Leberfunktionsstörung
Die Nikotinclearance ist bei zirrhotischen Patienten mit leichter Leberfunktionsstörung (Child-Pugh 5 Punkte) unbeeinflusst und fiel bei Patienten mit mäßiger Leberfunktionsstörung (Child-Pugh 7 Punkte) um 40-50 % ab. Es liegen keine Informationen zu Anwendern mit einem Child-Pugh von > 7 Punkte vor.
Ältere Patienten
Eine leichte Reduktion der gesamten Nikotinclearance wurde bei gesunden, älteren Anwendern beobachtet. Eine Dosisanpassung ist jedoch nicht erforderlich.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
In einigen in-vitro-Tests zur Genotoxizität zeigte Nicotin positive Ergebnisse. Mit den gleichen Testsystemen wurden aber auch negative Ergebnisse erhalten. Die in-vivo-Standardtests mit Nicotin verliefen negativ.
Tierversuche zeigten, dass Nicotin Postimplantationsverluste induziert und das fetale Wachstum reduziert.
Die Ergebnisse der Kanzerogenitätsuntersuchungen ergaben keine eindeutigen Hinweise auf eine tumorigene Wirkung von Nicotin.
Die Ergebnisse aus einer lokalen Verträglichkeitsstudie an Hamsterbackentaschen wiesen auf eine gute Verträglichkeit von Nicopass Lakritz Mint hin.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Isomalt (Ph.Eur.) (E953)
Hypromellose Aspartam (E951)
Acesulfam-Kalium
Pfefferminz-Aroma
Aroma zur Maskierung, Permaseal (natürliche Geschmackssubstanzen, Maltodextrin, Arabisches Gummi, Propylenglycol)
Süßholzwurzel, TE mit Wasser
Natriumhydrogencarbonat
Natriumcarbonat
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30°C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PE/PVDC/Aluminium-Blisterpackungen mit 12 Lutschtabletten.
Schachteln mit 12, 24, 36, 48, 60, 72, 84, 96 oder 204 Lutschtabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Pierre Fabre Pharma GmbH Jechtinger Str. 13 79111 Freiburg
8. ZULASSUNGSNUMMER
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
30.06.2010/20.03.2015
10.
11.
STAND DER INFORMATION
02/2015
VERKAUFSABGRENZUNG
Apothekenpflichtig
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