iMedikament.de

Niquitin Mini Kirsche 1,5 Mg Lutschtabletten, Gepresst


2020- 2 -


FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 85739.00.00

___________________________________________________________


FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


FACHINFORMATION


FC 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


NiQuitin Mini Kirsche 1,5 mg Lutschtabletten, gepresst


FD 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Jede Lutschtablette enthält 1,5 mg Nicotin (als Nicotinresinat).


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


FE 3. DARREICHUNGSFORM


Lutschtablette, gepresst.


Weiße bis cremefarbene, ovale Lutschtablette (Länge 10 mm, Breite 5 mm, Dicke 5 mm) mit konvexen Oberflächen und der Prägung „C“ auf der einen Seite.


FG 4. KLINISCHE ANGABEN


FH 4.1 Anwendungsgebiete


NiQuitin Mini Kirsche wird zur Behandlung der Tabakabhängigkeit angewendet. Während eines Versuchs, mit dem Rauchen aufzuhören, werden Nicotinentzugssymptome und das starke Verlangen zu rauchen gelindert (siehe Abschnitt 5.1). Das langfristige Behandlungsziel besteht darin, das Rauchen dauerhaft aufzugeben.


NiQuitin Mini Kirsche sollte vorzugsweise in Verbindung mit einem unterstützenden Raucherentwöhnungsprogramm angewendet werden.



FN 4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Dosierung

Die Anwender sollten alles versuchen, um während der Behandlung mit NiQuitin Mini Kirsche das Rauchen vollständig aufzugeben.


Erwachsene (ab 18 Jahren)

Die Stärke der zu verwendenden Lutschtablette ist von den Rauchgewohnheiten des einzelnen Rauchers abhängig. NiQuitin Mini Kirsche ist für Raucher geeignet, die bis zu 20 Zigaretten am Tag rauchen.


Eine beratende und unterstützende Verhaltenstherapie kann die Erfolgsrate in der Regel verbessern.


Die Lutschtabletten sind immer dann anzuwenden, wenn ein Drang zum Rauchen besteht. Es sollte täglich eine ausreichende Zahl an Lutschtabletten angewendet werden. In der Regel werden 8‑12 Lutschtabletten benötigt, die Höchstmenge beträgt 15 Lutschtabletten pro Tag.


Die Anwendung kann bis zu sechs Wochen fortgesetzt werden, um die Rauchgewohnheit zu durchbrechen. Anschließend ist die Anwendung der Lutschtabletten schrittweise zu reduzieren. Wenn täglich nur noch 1 bis 2 Lutschtabletten benötigt werden, kann die Anwendung beendet werden.


Um auch nach der Behandlung nicht wieder mit dem Rauchen zu beginnen, können die Anwender dann eine Lutschtablette nehmen, wenn sie ein starkes Verlangen nach einer Zigarette haben.


Personen, die die Lutschtabletten länger als 9 Monate anwenden, sollten zusätzlich Hilfe und Rat bei einem Arzt suchen.


Kinder und Jugendliche

NiQuitin Mini Kirsche darf von Jugendlichen (im Alter von 12 bis einschließlich 17 Jahren) nur auf Verordnung eines Arztes angewendet werden.


Die Anwendung von NiQuitin Mini Kirsche bei Kindern unter 12 Jahren ist kontraindiziert.


Art der Anwendung

Zur Anwendung in der Mundhöhle.


Man lässt eine Lutschtablette sich im Mund auflösen, indem man sie regelmäßig von einer Seite der Mundhöhle auf die andere bewegt, bis sie sich vollständig aufgelöst hat (ca. 10 Minuten). Die Lutschtabletten dürfen nicht zerkaut oder im Ganzen geschluckt werden.


Während sich die Lutschtablette im Mund befindet, sollte der Anwender nicht essen oder trinken.



FI 4.3 Gegenanzeigen



FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Im Allgemeinen sind alle möglichen Nebenwirkungen, die im Zuge einer Nicotin-Ersatztherapie (NET) auftreten können, bedeutend geringer als die bekannten Gefahren, die durch fortgesetztes Rauchen in Kauf genommen werden.


Abhängige Raucher mit kurz zurückliegendem Herzinfarkt, instabiler oder progredienter Angina pectoris einschließlich Prinzmetal-Angina, schweren Herzrhythmusstörungen, nicht behandelter Hypertonie oder kurz zurückliegendem Schlaganfall sollten ermutigt werden, das Rauchen mithilfe nichtmedikamentöser Verfahren (z. B. Beratung) aufzugeben. Wenn das nicht gelingt, kann NiQuitin Mini Kirsche in Betracht gezogen werden. Die Behandlung darf jedoch nur unter strikter ärztlicher Überwachung begonnen werden, da nur begrenzt Daten zur Sicherheit bei dieser Patientengruppe vorliegen.


Diabetes mellitus: Patienten mit Diabetes mellitus sind anzuweisen, zu Beginn einer NET ihre Blutzuckerwerte engmaschiger als gewohnt zu überprüfen, da durch Nicotin freigesetzte Katecholamine den Kohlenhydrat-Stoffwechsel beeinflussen können.


Allergische Reaktionen: Disposition zu Angioödem und Urtikaria


Bei Patienten mit einer der folgenden Erkrankungen muss durch einen entsprechend qualifizierten Arzt eine Nutzen-Risiko-Analyse vorgenommen werden:



Gefahren für Kleinkinder: Nicotindosen, die von erwachsenen und jugendlichen Rauchern toleriert werden, können bei Kleinkindern schwere Vergiftungen hervorrufen, die auch zum Tode führen können. Nicotinhaltige Präparate müssen so aufbewahrt werden, dass Kinder sie nicht missbräuchlich anwenden, mit ihnen spielen oder sie versehentlich verschlucken können.


Wenn das Rauchen erfolgreich aufgegeben wird: Im Tabakrauch enthaltene polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe induzieren die Metabolisierung von Arzneimitteln, die über CYP 1A2 (und möglicherweise über CYP 1A1) verstoffwechselt werden. Gibt ein Raucher das Rauchen auf, kann es zu einer Verlangsamung der Metabolisierung und dadurch zu erhöhten Blutspiegeln solcher Arzneimittel kommen. Dies ist möglicherweise bei Wirkstoffen mit einem engen therapeutischen Fenster, wie z. B. Theophyllin, Tacrin, Clozapin und Ropinirol, von klinischer Bedeutung.


Übertragung der Abhängigkeit auf das Ersatzmittel: Eine solche übertragene Abhängigkeit tritt selten ein; sie ist weniger schädlich und leichter zu durchbrechen als die Abhängigkeit vom Rauchen.


Während eines Entwöhnungsversuchs sollten die Anwender nicht zwischen NiQuitin Mini Kirsche Lutschtabletten und Nicotin-haltigen Kaugummis wechseln, da pharmakokinetische Daten auf eine im Vergleich zu Kaugummis höhere Verfügbarkeit des in den NiQuitin Mini Kirsche Lutschtabletten enthaltenen Nicotins hinweisen.


FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Klinisch relevante Wechselwirkungen zwischen einer Nicotin-Ersatztherapie und anderen Arzneimitteln wurden nicht eindeutig nachgewiesen, allerdings kann Nicotin möglicherweise die hämodynamischen Wirkungen von Adenosin verstärken.


FL 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Rauchen in der Schwangerschaft ist mit Risiken wie z. B. intrauterine Wachstumsverzögerung, Früh- oder Totgeburt verbunden. Ein Rauchstop ist die wirksamste Einzelmaßnahme, um die Gesundheit der schwangeren Raucherin und ihres Babys zu verbessern. Je eher Abstinenz erreicht wird, desto besser.


Im Idealfall sollte während der Schwangerschaft ohne NET mit dem Rauchen aufgehört werden. Jedoch kann Frauen, die das Rauchen nicht von alleine aufgeben können, von einer medizinischen Fachkraft zu einer NET geraten werden, um einen Entwöhnungsversuch zu unterstützen. Das Risiko für den Fetus durch eine NET ist geringer als das zu erwartende Risiko durch Tabakrauchen, da die maximalen Nicotin-Plasmakonzentrationen niedriger sind und es nicht zu einer zusätzlichen Exposition gegenüber polyzyklischen Kohlenwasserstoffen und Kohlenmonoxid kommt.


Die Entscheidung für die Anwendung einer NET sollte in der Schwangerschaft jedoch so früh wie möglich getroffen werden, da Nicotin auf den Fetus übergeht, dessen Atmungsbewegungen beeinträchtigt und einen dosisabhängigen Einfluss auf den feto-plazentaren Kreislauf entfaltet. Das Ziel sollte darin bestehen, die NET über maximal 2 bis 3 Monate anzuwenden. Produkte mit intermittierender Anwendung sind zu bevorzugen, da sie die Möglichkeit nicotinfreier Perioden bieten. Pflaster können jedoch bei erheblicher Übelkeit und/oder Erbrechen notwendig sein. Falls Pflaster verwendet werden, sollten diese, wenn möglich, über Nacht entfernt werden, wenn der Fetus normalerweise keinem Nicotin ausgesetzt wäre.


Stillzeit

Nicotin geht sowohl beim Rauchen als auch bei einer NET in die Muttermilch über. Die Nicotinmenge, der ein Säugling im Rahmen einer NET ausgesetzt wird, ist jedoch relativ gering und weniger schädlich als die Belastung durch das Passivrauchen, dem das Kind ansonsten ausgesetzt wäre.


Im Idealfall sollte in der Stillzeit ohne NET mit dem Rauchen aufgehört werden. Jedoch kann Frauen, die das Rauchen nicht von alleine aufgeben können, von einer medizinischen Fachkraft zu einer NET geraten werden, um einen Entwöhnungsversuch zu unterstützen.


Die Verwendung von NET-Arzneimitteln zur intermittierenden Anwendung kann die Nicotinmenge in der Muttermilch minimieren, da der längst mögliche Abstand zwischen der Anwendung der NET und dem Stillen gewählt werden kann. Die Frauen sollten versuchen, unmittelbar vor der Anwendung des Arzneimittels zu stillen.


Fertilität

Studien an männlichen Ratten haben gezeigt, dass Nicotin das Hodengewicht verrringern kann, eine reversible Abnahme der Anzahl von Sertoli-Zellen mit einer Einschränkung der Spermatogenese hervorrufen kann und zu einer Vielzahl von Veränderungen der Nebenhoden und der Samenleiter führen kann. Über das Auftreten solcher Effekte beim Menschen ist jedoch nicht berichtet worden. Siehe Abschnitt 5.3.


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


NiQuitin Mini Kirsche hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Dennoch sollten Anwender von Nicotin-Ersatzpräparaten bedenken, dass die Raucherentwöhnung Verhaltensänderungen verursachen kann.


FJ 4.8 Nebenwirkungen


Eine NET kann Nebenwirkungen verursachen, die denen einer Nicotinzufuhr auf anderem Wege, einschließlich durch Rauchen, ähneln. Diese sind in der Regel durch die pharmakologischen Wirkungen von Nicotin bedingt, von denen einige dosisabhängig sind. In den empfohlenen Dosen wurden unter NiQuitin Mini Kirsche keine schwerwiegenden Nebenwirkungen beobachtet. Exzessiver Konsum von NiQuitin Mini Kirsche kann bei Menschen, die zuvor nicht an inhalatives Rauchen gewöhnt waren, zu Übelkeit, Mattigkeit und Kopfschmerzen führen.


Bestimmte Symptome, über die berichtet wurde, wie z. B. Depression, Reizbarkeit, Angstzustände, gesteigerter Appetit und Schlaflosigkeit, können auch mit Entzugserscheinungen zusammenhängen, die durch die Raucherentwöhnung bedingt sind. Menschen, die das Rauchen aufgeben, müssen in jedem Fall damit rechnen, dass bei ihnen Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörungen, vermehrtes Husten und grippeähnliche Symptome auftreten.


Die Nebenwirkungen sind nachfolgend nach Systemorganklasse und Häufigkeit aufgeführt. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100, < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100), selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000) und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).


Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen in abnehmender Schwere angegeben.


Systemorganklasse und Häufigkeit

Nebenwirkung

Erkrankungen des Immunsystems


Sehr selten

anaphylaktische Reaktionen

Psychiatrische Erkrankungen


Häufig

Reizbarkeit, Angstzustände, Schlafstörungen einschließlich ungewohnter Träume

Gelegentlich

Nervosität, Depression

Erkrankungen des Nervensystems


Häufig

Schwindel, Kopfschmerzen

Herzerkrankungen


Gelegentlich

Palpitationen, erhöhte Herzfrequenz

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums


Häufig

Husten, Halsentzündungen

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts


Sehr häufig

Übelkeit, Mund-/Rachen- und Zungenreizung

Häufig

Erbrechen, Durchfall, gastrointestinale Beschwerden, Flatulenz, Schluckauf, Sodbrennen, Dyspepsie

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes


Gelegentlich

Hautausschlag

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort


Gelegentlich

Erschöpfung, Unwohlsein, Brustschmerzen


Kinder und Jugendliche (12 bis einschließlich 17 Jahre)

Es liegen keine spezifischen Daten über unerwünschte Ereignisse für diese Bevölkerungsgruppe vor. Basierend auf einer pharmakokinetischen Studie, die ein ähnliches pharmakokinetisches Profil in der jugendlichen Altersgruppe im Vergleich zu Erwachsenen zeigte, ist allerdings zu erwarten, dass Häufigkeit, Art und Schwere der Nebenwirkungen bei Jugendlichen ähnlich wie bei Erwachsenen sind.



FO 4.9 Überdosierung


Symptome

Die minimale letale Dosis von Nicotin wird bei Menschen ohne Toleranzentwicklung auf 40 bis 60 mg geschätzt. Selbst kleine Nicotinmengen können für Kinder gefährlich sein und unter Umständen zum Tod führen. Der Verdacht auf eine Nicotinvergiftung bei einem Kind ist als medizinischer Notfall anzusehen und muss unverzüglich behandelt werden. Die Symptome einer akuten Nicotinvergiftung bestehen in Übelkeit, vermehrtem Speichelfluss, Bauchschmerzen, Diarrhö, Schwitzen, Kopfschmerzen, Schwindel, Hörstörungen und ausgeprägter Schwäche. In Extremfällen kann es im Anschluss an diese Symptome zu Hypotonie, schnellem oder schwachem oder unregelmäßigem Pulsschlag, Atemstörungen, Prostration, Kreislaufkollaps und schließlich zu terminalen Krämpfen kommen.


Behandlung

Die Nicotinzufuhr muss unverzüglich beendet werden, der Patient ist symptomatisch zu behandeln. Eine künstliche Beatmung mit Sauerstoff ist bei Bedarf einzuleiten. Aktivkohle vermindert die gastrointestinale Resorption von Nicotin.


FF 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Mittel zur Behandlung der Nicotinabhängigkeit, ATC-Code: N07BA01


Wirkmechanismus

Nicotin ist ein Agonist an Nicotinrezeptoren im peripheren und im zentralen Nervensystem und entfaltet ausgeprägte Wirkungen am ZNS und am Herz-Kreislaufsystem. Es wurde nachgewiesen, dass ein Konsum über Tabakprodukte zu Abhängigkeit führt und dass Abstinenz mit Verlangen nach dem Wirkstoff und Entzugserscheinungen einhergeht. Diese Sucht- und Entzugserscheinungen umfassen das Verlangen zu rauchen, depressive Stimmung, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Frustration oder Wut, Angstzustände, Konzentrationsstörungen, Ruhelosigkeit und gesteigerten Appetit oder Gewichtszunahme. Das heftige Verlangen nach einer Zigarette und andere Nicotinentzugssymptome sind in den ersten Wochen einer Raucherentwöhnung am stärksten und nehmen danach ab. Die Lutschtabletten ersetzen einen Teil des mit dem Tabak zugeführten Nicotins. Klinische Studien haben gezeigt, dass die Intensität des Verlangens und anderer Entzugssymptome vor allem dann gelindert wird, wenn diese am stärksten auftreten.



F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption

NiQuitin Mini Kirsche Lutschtabletten lösen sich in der Mundhöhle vollständig auf, die gesamte in der Lutschtablette enthaltene Nicotinmenge wird hierbei zur bukkalen oder enteralen (durch Verschlucken) Resorption verfügbar. NiQuitin Mini Kirsche Lutschtabletten lösen sich typischerweise innerhalb von 10 Minuten vollständig auf. Bei stündlicher Anwendung betragen die mittleren Cmax- und Cmin-Werte im Steady State 18,4 bzw. 15,0 ng/ml.


Verteilung

Da Nicotin nur eine geringe Plasmaeiweißbindung aufweist (4,9 %), ist sein Verteilungsvolumen groß (2,5 l/kg). Die Verteilung von Nicotin in die Gewebe ist pH-abhängig, wobei die höchsten Nicotinkonzentrationen in Gehirn, Magen, Nieren und Leber gefunden werden.


Biotransformation

Nicotin wird in großem Umfang zu einer Reihe von Metaboliten verstoffwechselt, die alle eine geringere Aktivität aufweisen als die Muttersubstanz. Nicotin wird hauptsächlich in der Leber, jedoch auch in Lunge und Nieren metabolisiert. Nicotin wird hauptsächlich zu Cotinin, aber auch zu Nicotin-N-oxid metabolisiert. Cotinin hat eine Halbwertszeit von 15 - 20 Stunden und seine Blutspiegel liegen um das 10-Fache über denen von Nicotin. Cotinin wird weiter zu trans-3-Hydroxycotinin oxidiert, dem Nicotinmetaboliten mit der höchsten Konzentration im Urin. Sowohl Nicotin als auch Cotinin werden glukuronidiert.


Elimination

Die Eliminationshalbwertszeit von Nicotin beträgt ca. 2 Stunden (Spannweite 1- 4 Stunden). Die Gesamt-Clearance für Nicotin beträgt ca. 62 bis 89 l/h. Die extrarenale Clearance von Nicotin macht schätzungsweise etwa 75 % der Gesamtclearance aus. Nicotin und seine Metaboliten werden fast ausschließlich mit dem Urin ausgeschieden. Die renale Elimination von unverändertem Nicotin ist in hohem Maße vom Urin-pH-Wert abhängig, wobei die Elimination bei sauren pH-Werten zunimmt.


F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Die allgemeine Toxizität von Nicotin ist gut dokumentiert und wird bei den Dosierungsempfehlungen berücksichtigt. In geeigneten Tests hat sich Nicotin als nicht mutagen erwiesen. Die Ergebnisse von Untersuchungen zur Karzinogenität erbrachten keinen eindeutigen Hinweis auf eine tumorerzeugende Wirkung von Nicotin. In Studien an schwangeren Tieren zeigte Nicotin maternale Toxizität und daraus folgend eine leichte fetale Toxizität. Weitere Auswirkungen umfassten prä- und postnatale Wachstumsverzögerungen sowie Verzögerungen und Veränderungen der postnatalen ZNS-Entwicklung.


Studien an weiblichen Nagetieren haben gezeigt, dass Nicotin die Anzahl der Eizellen in den Eileitern reduzieren kann, die Estradiol-Serumkonzentration verringern kann und zu einer Anzahl von Veränderungen der Eierstöcke und der Gebärmutter führen kann. Studien an männlichen Ratten haben gezeigt, dass Nicotin das Hodengewicht verringern kann, eine reversible Abnahme der Anzahl von Sertoli-Zellen mit einer Einschränkung der Spermatogenese hervorrufen kann und zu einer Vielzahl an Veränderungen der Nebenhoden und der Samenleiter führen kann.


Wirkungen wurden nur nach Exposition mit Nicotinspiegeln beobachtet, die die bei bestimmungsgemäßem Gebrauch von NiQuitin Mini Kirsche zu erwartenden Werte überstiegen.


FR 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Mannitol (Ph.Eur.) (E421)

Kirsch-Aroma

Erfrischungs-Aroma

Natriumalginat

Natriumcarbonat

Polycarbophil-Calcium

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Xanthangummi

Acesulfam-Kalium

Kaliumhydrogencarbonat


FS 6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre


FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 30C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.



FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Kindergesichertes Tablettenbehältnis aus Polypropylen, einem Schnappdeckel mit einem Molekularsieb-Trocknungsmittel (Natriumaluminosilikat), Inhalt 20 Lutschtabletten, gepresst.


Die Packungen können 20 Lutschtabletten, gepresst oder 3 Tablettenbehältnisse mit je 20 Lutschtabletten, gepresst (60 Lutschtabletten) enthalten.


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.


FZ 7. INHABER DER ZULASSUNG


GlaxoSmithKline Consumer Healthcare GmbH & Co. KG

Bußmatten 1

D-77815 Bühl

Deutschland

Tel.: +49 (0)7223 76-0

Fax: +49 (0)7223 76-4000


F5 8. ZULASSUNGSNUMMER


85739.00.00


F6 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG


[siehe Unterschrift]


F10 10. STAND DER INFORMATION



F11 11. VERKAUFSABGRENZUNG


Apothekenpflichtig

2020203- 3 -