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Noctamid-1 Mg

Document: 21.12.2011   Gebrauchsinformation (deutsch) change


G ebrauchsinformation Noctamid® -1 mg, Tablette


Gebrauchsinformation: Information für den Anwender

Noctamid-1 mg, Tablette

Wirkstoff: Lormetazepam



Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.



Die Packungsbeilage beinhaltet:

1. Was ist Noctamid-1 mg und wofür wird es angewendet?

2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Noctamid-1 mg beachten?

3. Wie ist Noctamid-1 mg einzunehmen?

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5. Wie ist Noctamid-1 mgaufzubewahren?

6. Weitere Angaben





1. WAS IST NOCTAMID-1 MG UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?

Was ist Noctamid-1 mg?

Noctamid-1 mg enthält den Wirkstoff Lormetazepam, der zu einer Gruppe von Arzneimitteln gehört, die als Schlaf- und Beruhigungsmittel/Benzodiazepin-Derivate bekannt sind.

Wofür wird Noctamid-1 mg angewendet?

Zur Kurzzeitbehandlung der Schlaflosigkeit (gekennzeichnet durch erschwertes Einschlafen und häufiges nächtliches Aufwachen).

Ihr Arzt wird Ihnen Noctamid-1 mg nur bei schwerwiegenden Schlafstörungen verschreiben, die Sie stark beeinträchtigen oder belasten.

Dieses Arzneimittel wird auch zur Beruhigung im Rahmen der Vorbereitung und Nachbehandlung bei chirurgischen oder diagnostischen Eingriffen angewendet.

Hinweis:

Nicht alle Schlafstörungen bedürfen der Behandlung mit einem Schlafmittel. Oftmals sind sie Ausdruck körperlicher oder seelischer Erkrankungen und können durch nicht-medikamentöse Maßnahmen oder eine gezielte Behandlung der Grundkrankheit beeinflusst werden.

Wie wirkt Noctamid-1 mg?

Die schlaffördernde Wirkung von Noctamid-1 mg beruht auf einer Minderung der Signalübertragung im Gehirn.



2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON NOCTAMID-1 MG BEACHTEN?

Noctamid-1 mg darf nicht eingenommen werden, wenn Sie

unter Myasthenia gravis (einer chronischen Muskelschwäche) leiden

ein Kind oder Jugendlicher unter 18 Jahren sind, abgesehen von der Anwendung vor diagnostischen oder operativen Maßnahmen (Anästhesiologie, Intensivmedizin)

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Noctamid-1 mg ist erforderlich

Behandlungsdauer

Die Behandlungsdauer sollte so kurz wie möglich sein. In der Regel beträgt sie wenige Tage bis zu zwei Wochen, die Maximaldauer ist vier Wochen einschließlich einer schrittweisen Dosisreduktion. Ihr Arzt wird Ihnen genau erklären, wie Ihre Dosis Schritt für Schritt verringert wird. Wenn Sie dieses Arzneimittel länger einnehmen, wird Ihr Arzt Sie erneut untersuchen.

Wenn Sie dieses Arzneimittel wiederholt über einige Wochen anwenden, kann die Wirkung nachlassen.

Abhängigkeit

Dieses Arzneimittel kann zur körperlichen und psychischen Abhängigkeit führen. Das Risiko der Abhängigkeit steigt mit der Dosis und der Dauer der Behandlung. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn bei Ihnen Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenmissbrauch vorgekommen ist, da das Risiko einer Abhängigkeit dann größer ist. Daher ist Noctamid-1 mg bei Patienten mit Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenmissbrauch in der Vorgeschichte nur unter besonderer Vorsicht anzuwenden.

Entzugssymptome

Ein plötzlicher Therapieabbruch kann Entzugserscheinungen hervorrufen (siehe Abschnitt „Wie ist Noctamid-1 mg einzunehmen?/Wenn Sie die Einnahme von Noctamid-1 mg abbrechen“).

Mögliche Reaktionen sind extreme Angstzustände, Anspannung, Unruhe, Verwirrtheit, Reizbarkeit, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen. In schweren Fällen können folgende Symptome auftreten: verfremdete Wahrnehmung der Umwelt (Derealisation), Störung/Verlust des Persönlichkeitsgefühls (Depersonalisation), Halluzinationen, Kribbeln/Sensibilitätsstörung in den Gliedmaßen (Parästhesien), Überempfindlichkeit gegen Licht, Lärm und Berührung, Geräuschüberempfindlichkeit (Hyperakusis), epileptische Anfälle.

Es gibt Hinweise darauf, dass bei Benzodiazepinen schon innerhalb des Dosierungsintervalls Entzugserscheinungen auftreten können, insbesondere bei hohen Dosen. Bei Noctamid-1 mg ist dies unwahrscheinlich, da seine Eliminationshalbwertszeit rund zehn Stunden beträgt.

Bei Umstellung auf Noctamid-1 mg nach langer und/oder hochdosierter Einnahme eines Benzodiazepins mit deutlich längerer Wirkdauer kann auch die Entwicklung von Entzugserscheinungen ausgelöst werden (siehe Abschnitt „Wie ist Noctamid-1 mg einzunehmen?/Wenn Sie die Einnahme von Noctamid-1 mg abbrechen“).

Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn dieselben Symptome, die Anlass zu einer Behandlung gaben, in verstärkter Form wieder auftreten.

Amnesie

Noctamid-1 mg kann „anterograde Amnesie“ (Gedächtnislücken) hervorrufen. Diese tritt am häufigsten in den ersten Stunden nach Einnahme von Noctamid-1 mg auf. Um das Risiko einer Amnesie zu verringern, sollten Sie darauf achten, dass Sie Gelegenheit haben, nach der Einnahme 7–8 Stunden ohne Unterbrechung durchzuschlafen.

Psychiatrische und „paradoxe“ Reaktionen

Bei Patienten mit Depressionen sollte Noctamid-1 mg mit äußerster Vorsicht angewendet werden, da vorhandene Depressionen demaskiert werden können, was zu Suizidversuchen führen kann.

Ältere Patienten

Noctamid-1 mg sollte bei älteren Patienten aufgrund einer erhöhten Sturzgefahr in Folge von Nebenwirkungen wie Ataxie (Störungen der Gleichgewichtsregulation und Bewegungskoordination mit Rückgang der Muskelbeweglichkeit), Muskelschwäche, Schwindel, Benommenheit, Schläfrigkeit und Erschöpfung mit Vorsicht angewendet werden. Ihr Arzt wird möglicherweise die Dosierung verringern (siehe Abschnitt „Wie ist Noctamid-1 mg einzunehmen?“).

Andere besondere Patientengruppen

Wenn Sie an Störungen der Muskel- und Bewegungskoordination (zerebellären und spinalen Ataxien) leiden, ist besondere Vorsicht bei der Einnahme von Noctamid-1 mg erforderlich.

Bei älteren Patienten und bei geschwächten Patienten, besonders mit hirnorgani­schen Veränderungen, Herz-Kreislauf- oder Atemstörungen, sollte der behandelnde Arzt zu Beginn der Behandlung vorsich­tig dosieren, um mögliche Überdo­sierungen zu vermeiden (siehe Dosierungsanlei­tung). Weiterhin sollten den Patienten unter Berücksichtigung der spezi­fischen Lebenssituation (z. B. Berufstätigkeit) genaue Verhaltensan­weisun­gen für den Alltag gegeben werden.

Bei Einnahme von Noctamid-1 mg mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, einschließlich nicht verschreibungspflichtiger Arzneimittel, insbesondere aber eines der folgenden:

Noctamid-1 mg kann die Wirkung von muskelerschlaffenden Mitteln (Muskelrelaxanzien) verstärken.

Da bei Patienten, die unter Dauerbehandlung mit anderen Arzneimitteln stehen - wie z. B. Mitteln gegen hohen Blutdruck (Antihypertonika), Beta-Rezeptorenblockern, herzwirksamen Glykosiden, Medikamenten, die zur Behandlung von Asthma bronchiale eingesetzt werden (Methylxanthinen), Antibabypille (Antikontrazeptiva) und einigen Antibiotika - Art und Um­fang von Wechselwirkungen nicht sicher vohersehbar sind, ist bei gleichzeitiger Anwendung mit Noctamid-1 mg Vorsicht geboten.

Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.

Bei Einnahme von Noctamid-1 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Während der Behandlung mit Noctamid-1 mg sollte kein Alkohol getrunken werden, da dieser die Wirkung von Lormetazepam in nicht vorhersehbarer Weise verändern und verstärken kann.

Schwangerschaft

Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Während der Schwangerschaft und Entbindung sollte Noctamid-1 mg nicht angewendet werden. Das Fehlbildungsrisiko bei der Einnahme therapeutischer Dosen von Benzodiazepinen in der Frühschwangerschaft scheint gering zu sein, obwohl einige epidemiologische Studien Anhaltspunkte für ein erhöhtes Risiko für Gaumenspalten ergaben. Fallberichte über Fehlbildungen und geistige Retardierung von vor der Geburt exponierten Kindern nach Überdosierungen und Vergiftungen liegen vor. Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft über längere Zeit Benzodiazepine eingenommen haben, können eine körperliche Abhängigkeit entwickeln. Diese Kinder zeigen nach der Geburt Entzugssymptome.

Wenn Sie während der Behandlung mit Noctamid-1 mg schwanger werden möchten oder vermuten, dass Sie schwanger sind, teilen Sie dies bitte umgehend Ihrem Arzt mit, damit er über die Weiterführung oder den Abbruch der Behandlung entscheiden kann.

Wenn aus zwingenden Gründen Noctamid-1 mg in hohen Dosen während der Schwangerschaft oder während der Geburt verabreicht wird, sind Auswirkungen auf das Neugeborene wie Atemdämpfung, erniedrigte Körpertemperatur, niedriger Blutdruck und Trinkschwäche (floppy infant syndrome) zu erwarten.

Stillzeit

Noctamid-1 mg sollte in der Stillzeit nicht angewendet werden. Lormetazepam geht in geringen Mengen in die Muttermilch über (höchstens 0,35% der mütterlichen Dosis). Wenn wiederholte oder hohe Dosierungen von Noctamid-1 mg in der Stillzeit zwingend indiziert sind, ist abzustillen bzw. das Stillen zu unterbrechen.

Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Noctamid-1 mg hat einen ausgeprägten Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen, da es beruhigend wirkt (Schläfrigkeit) und Gedächtnisverlust, verminderte Konzentrationsfähigkeit und Beeinträchtigung der Muskelfunktion hervorruft.

Sie dürfen sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen, und Sie dürfen keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen, weil dieses Arzneimittel auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen soweit verändern kann, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

Daher sollten das Führen von Fahrzeugen, die Bedienung von Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten während der ersten Tage der Behandlung unterbleiben.

Wurde Lormetazepam zur Vorbereitung eines diagnostischen Eingriffs eingesetzt, sollte sich der Patient danach nur in Begleitung nach Hause begeben und sich nicht aktiv am Straßenverkehr beteiligen.

Wichtige Informationen zu bestimmten sonstigen Bestandteilen von Noctamid-1 mg

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Noctamid-1 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.

3. WIE IST NOCTAMID-1 MG EINZUNEHMEN?

Nehmen Sie Noctamid-1 mg immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Die Dosierung und Anwendungsdauer müssen an die Erfordernisse des Einzelfalls angepasst werden. Hierbei sollten grundsätzlich möglichst niedrige Dosen eingenommen und die Behandlung kurz gehalten werden.

Anwendung von Noctamid-1 mg zur kurzzeitigen Behandlung von Schlaflosigkeit

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:

Bei Erwachsenen:

Zu Behandlungsbeginn wird 0,5 bis 1 mg Lormetazepam (also maximal 1 Tablette Noctamid-1 mg) wie von Ihrem Arzt angeordnet ca. 30 Minuten vor dem Schlafengehen eingenommen.

Bei unzureichender Wirkung kann die Dosis vom Arzt ggf. auf bis zu 2 mg pro Tag (2 Tabletten Noctamid-1 mg) gesteigert werden.

Bei älteren Patienten und Risikopatienten:

Patienten über 60 Jahre und Patienten mit geschwächtem Allgemeinzustand, besonders mit Atem- und Herz-Kreislauf-Störungen oder hirnorganischen Veränderungen, erhalten zu Be­ginn der Therapie 0,5 mg Lormetazepam (1/2 Tablette Noctamid-1 mg), bei unzureichender Wirkung kann vom Arzt eine vorsichtige Dosiserhöhung auf bis zu 1 mg pro Tag vorgenommen werden.

Die Behandlungsdauer sollte so kurz wie möglich sein. Sie beträgt in der Regel wenige Tage bis zu zwei Wochen, die Maximaldauer ist vier Wochen einschließlich einer schrittweisen Dosisreduktion. Wenn Sie dieses Arzneimittel länger einnehmen, wird Ihr Arzt Sie erneut untersuchen.

Anwendung von Noctamid-1 mg als Prämedikation vor einem chirurgischen Eingriff

Erwachsene und ältere Patienten

Je nach Ihrem Alter, Gewicht und Allgemeinzustand empfiehlt sich an den Vortagen und am Vorabend des Eingriffs als Einzeldosis meist 2 mg Lormetazepam (2 Tabletten Noctamid-1 mg). Am Tag des Eingriffs selbst - bis zu 1 Stunde vorher - erhalten Sie in Abhängigkeit von der Einnahme anderer Arzneimittel bis zu 2  mg Lormetazepam (1 bis 2 Tabletten Noctamid-1 mg). Es kann auch das Präparat Noctamid-2 mg, Tablette (Tabletten zu je 2 mg Lormetazepam) verwendet werden.

Kinder, Jugendliche und Risikopatienten

Bei Anwendung von Noctamid-1 mg als Prämedikation erhalten Kinder, Jugendliche und Patienten im höheren Lebensalter, mit geschwächtem Allgemeinzustand (insbeson­dere mit Atem- und Kreislaufschwäche und hirnorganischen Veränderungen) am Tag des Eingriffs (bis zu 1 Stunde vor dem Eingriff) in Abhängigkeit von der Einnahme anderer Arzneimittel eine Einmaldosis von bis zu 1 mg Lormetazepam (1 Tablette Noctamid-1 mg).

Art der Anwendung

Die Tabletten sind teilbar.

Zur Behandlung von Schlafstörungen erfolgt die Einnahme ca. 30 Minuten vor dem Schlafengehen mit etwas alkoholfreier Flüssigkeit (z. B. ein Schluck Wasser).

Die Einnahme sollte nicht auf vollen Magen erfolgen, da sonst mit verzögertem Wirkeintritt und – abhängig von der Schlafdauer – mit verstärkten Nebenwirkungen am nächsten Morgen gerechnet werden muss.

Dauer der Anwendung

Die Dauer der Anwendung wird ebenso wie die Dosis durch den Arzt bestimmt. Grundsätzlich sollte möglichst niedrig dosiert und kurzfristig behandelt werden (Einzelgaben oder Beschränkung auf wenige Tage).

Bei chronischen Schlafstörungen richtet sich die Behandlungsdauer nach dem Krankheitsverlauf. In solchen Fällen sollte der behandelnde Arzt nach zweiwöchiger täglicher Einnahme durch schrittweise Verringerung der Dosis überprüfen, ob eine Behandlung mit Noctamid-1 mg weiterhin angezeigt ist. Jedoch ist zu beachten, dass die Behandlungsdauer 4 Wochen nicht überschreiten sollte.

Bei längerer Anwendungsdauer (länger als 1 Woche) sollte beim Absetzen von Noctamid-1 mg die Dosis schrittweise reduziert werden, weil nach plötzlichem Absetzen des Arzneimittels innere Unruhe und Erregung, Schlafstörungen, Angst- und Spannungszustände (siehe “Entzugserscheinungen“ unter Absatz "Nebenwirkungen") vorübergehend verstärkt wieder auftreten können.

Wenn Sie eine größere Menge Noctamid-1 mg eingenommen haben, als Sie sollten

Wenn Sie eine höhere Dosis eingenommen haben, als Sie sollten, oder jemand anderes eine höhere Dosis eingenommen hat, informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, den Vergiftungsnotruf oder einen Apotheker oder suchen Sie ein Krankenhaus auf. Nehmen Sie dazu das Arzneimittel oder die Packung mit. Eine Überdosis Noctamid-1 mg ist in der Regel nicht lebensbedrohlich, es sei denn, sie war kombiniert mit weiteren zentral dämpfenden Wirkstoffen (einschließlich Alkohol) (siehe Abschnitt „Was müssen Sie vor der Einnahme von Noctamid-1 mg beachten?/Bei Anwendung von Noctamid-1 mg mit anderen Arzneimitteln“).

Wie in allen Fällen von Überdosierung eines Arzneimittels ist zu berücksichtigen, dass möglicherweise mehrere verschiedene Substanzen eingenommen wurden und dass Atemdepressionen sowie in seltenen Fällen ein Koma und äußerst selten auch der Tod eintreten kann. Besondere Aufmerksamkeit muss in der Intensivversorgung der Atmungs- und Herz-Kreislauf-Funktion gewidmet werden.

Symptome einer leichten Vergiftung sind Benommenheit, Müdigkeit, ataktische Symptome (Unbeholfenheit und Unfähigkeit, Bewegungen zu koordinieren) und Sehstörungen. Ihr Arzt wird Ihnen raten, unter Überwachung zu schlafen, bis die Wirkung nachlässt.

Die Einnahme höherer Dosen kann zu Tiefschlaf bis hin zur Bewusstlosigkeit, Atemdepressionen (Atemprobleme) und Hypotonie (erniedrigtem Blutdruck, der sich in einer Ohnmacht äußern kann) führen.

Wenn Sie bei Bewusstsein sind, wird Ihr Arzt bis zu einer Stunde nach der Einnahme größerer Mengen Noctamid-1 mg Erbrechen herbeiführen. Wenn Sie bewusstlos sind, wird Ihr Arzt eine Magenspülung unter Kontrolle der Atemwege vornehmen. Wenn sich Ihr Arzt keinen Vorteil von der Entleerung des Mageninhalts verspricht, wird er Ihnen Aktivkohle verabreichen, um die Aufnahme von Noctamid-1 mg in den Körper zu vermindern.

Weiterhin kann Ihr Arzt Ihnen Flumazenil als Antidot geben, eine Arznei, die die pharmakologischen Wirkungen von Benzodiazepinen rückgängig macht.

Wenn Sie die Einnahme von Noctamid-1 mgvergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Warten Sie bis zur nächsten Noctamid-1 mg-Einnahme und nehmen dann nur die vom Arzt verordnete Dosis.

Wenn Sie die Einnahme von Noctamid-1 mgabbrechen

Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie - z. B. wegen auftretender Nebenwirkungen - eigenmächtig die Behandlung mit Noctamid-1 mg unterbrechen oder vorzeitig beenden!

Die Behandlung sollte niemals plötzlich, sondern durch schrittweise Verringerung der Dosis beendet werden. Ihr Arzt wir Sie dazu beraten.

Das plötzliche Absetzen führt zu den folgenden Entzugserscheinungen:

Es gibt Hinweise darauf, dass bei Benzodiazepinen mit kurzer Wirkdauer schon innerhalb des Dosierungsintervalls Entzugserscheinungen auftreten können, insbesondere bei hohen Dosen. Bei Noctamid-1 mg ist dies unwahrscheinlich, da es eine längere Wirkdauer besitzt (die Eliminationshalbwertszeit beträgt rund zehn Stunden).

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?

Wie alle Arzneimittel kann Noctamid-1 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000

Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Die schwerwiegendsten Nebenwirkungen (Nebenwirkungen, für die ein tödlicher oder lebensbedrohlicher Ausgang beobachtet wurde) bei Patienten, die Noctamid einnehmen, sind Schwellungen des Körpergewebes (Angioödeme), Selbstmord oder Selbstmordversuch in Verbindung mit der Demaskierung vorbestehender Depressionen.

Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen bei Patienten, die Noctamid einnehmen, sind Kopfschmerzen, Sedierung und Angstzustände.

Zu Beginn der Behandlung können bei Ihnen die folgenden Nebenwirkungen auftreten, die gewöhnlich bei wiederholter Einnahme wieder abklingen: Somnolenz (Schläfrigkeit) tagsüber, emotionale Störungen, verminderte Wachsamkeit (Lethargie oder Stumpfheit/Trägheit), Verwirrtheit, Erschöpfung (Müdigkeit), Kopfschmerzen, Schwindel, Muskelschwäche, Ataxie (Gleichgewichts- oder Koordinationsverlust) und Doppeltsehen.

Für weitere Informationen zu ausgewählten Nebenwirkungen siehe auch Abschnitt „Was müssen Sie vor der Einnahme von Noctamid-1 mg beachten?/Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Noctamid-1 mg ist erforderlich“.

Mögliche Nebenwirkungen (mit Häufigkeitsangaben)

Die mit Häufigkeitsangaben versehenen Nebenwirkungen wurden in klinischen Studien zu Noctamid-1 mg beobachtet (bei an 852 Patienten verabreichte Dosis).

Sehr häufige Nebenwirkungen (1 von 10 Behandelten können betroffen sein)

Kopfschmerzen

Häufige Nebenwirkungen (1 bis 10 von 100 Behandelten können betroffen sein)

Nebenwirkungen, deren Häufigkeit nicht bekannt ist (Häufigkeit aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Schläfrigkeit tagsüber, emotionale Störungen, verminderte Wachsamkeit, Verwirrtheit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Muskelschwäche, Bewegungsunsicherheit (Ataxie) oder Doppeltsehen können – in den meisten Fällen zu Beginn der Behandlung – auftreten und klingen gewöhnlich bei wiederholter Einnahme ab.

Noctamid-1 mg kann eine vorübergehende Gedächtnisstörung (anterograde Amnesie) hervorrufen.

Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

5.WIE IST NOCTAMID-1 MG AUFZUBEWAHREN?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Aufbewahrungsbedingungen

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.



6. WEITERE INFORMATIONEN

Was Noctamid-1 mg enthält

Der Wirkstoff ist: Lormetazepam.

1 Tablette enthält 1,0 mg Lormetazepam.

Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat, Maisstärke und Povidon 25 000.

Wie Noctamid-1 mg aussieht und Inhalt der Packung

Noctamid-1 mg ist eine runde, weiße Tablette mit einem Durchmesser von 7 mm. Die Tablette ist auf der einen Seite mit einer Bruchkerbe versehen, die andere Seite trägt den Aufdruck „CF“ in einem regelmäßigen Sechseck.

Noctamid-1 mg ist in Blisterpackungen zu je 10 Tabletten und 20 Tabletten erhältlich.

PharmazeutischerUnternehmer

Bayer Vital GmbH
D-51368 Leverkusen
Telefon: (0214) 30-5 13 48
Telefax: (0214) 30-5 16 03
E-Mail-Adresse: bayer-vital@bayerhealthcare.com

Hersteller

Delpharm Lille SAS

Z.I. de Roubaix Est

Rue de Toufflers

F-59390 Lys-Lez–Lannoy Cedex

Frankreich


Bayer OY

PO Box 415

20101 Turku

Finnland



Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Dezember 2011.





Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Dieses Arzneimittel enthält ein Benzodiazepin.

Benzodiazepine sind Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Krank­heitszustände, die mit Unruhe- und Angstzuständen, innerer Spannung oder Schlaflosigkeit einhergehen.

Nicht alle Angst- oder Schlafstörungen bedürfen der Behandlung mit einem Arzneimittel. Oftmals sind sie Ausdruck körperlicher oder seelischer Erkrankungen oder Konflikte und können durch andersartige Maßnahmen oder eine Behandlung der Grunderkrankung beeinflusst werden.

Benzodiazepine beseitigen nicht die Ursache der Störung. Sie vermindern den Leidensdruck und können darüber hinaus eine wichtige Hilfe sein, um z. B. den Zugang für eine weiterreichende Behandlung und die entsprechende Problemverarbeitung zu erleichtern.

Bei der Anwendung von Benzodiazepi­nen besteht die Gefahr der Ausbildung oder Förderung einer Abhängig­keit. Um diese Gefahr so klein wie möglich zu halten, wird Ihnen gera­ten, die folgenden Hinweise genau zu beachten:

1. Benzodiazepine sind allein zur Behandlung krankhafter Zustände geeignet und dürfen nur auf ärztliche Anweisung einge­nommen werden.

2. Eine unkontrollierte längerfristige Ein­nahme muss ver­mieden werden, da sie zur Abhängigkeit führen kann. Nach spätestens zweiwöchiger Einnahme sollte der Arzt aufgesucht werden, damit dieser über eine Weiterbehandlung ent­scheiden kann. Bei ei­ner Einnahme ohne ärztliche Anweisung verringert sich die Chance, Ihnen mit die­sen Arzneimitteln zu helfen.

3. Erhöhen Sie auf keinen Fall die vom Arzt vorgeschriebene Dosis, auch dann nicht, wenn die Wirkung nachlässt. Durch eigenmächtige Dosissteigerung wird die gezielte Behandlung erschwert.

4. Bei Absetzen nach längerem Gebrauch können - oft mit Verzöge­rung von eini­gen Tagen - Unruhe, Angstzustände und Schlaflosig­keit auftreten. Diese Absetzerscheinungen verschwinden im Allge­meinen nach einigen Tagen bis Wochen.

5. Wenn Sie derzeit oder früher einmal abhängig von Alkohol, Arz­neimitteln oder Drogen sind bzw. waren, dürfen Sie Benzodiazepine nicht einnehmen; seltene nur vom Arzt zu beurteilende Situationen ausgenommen. Machen Sie Ihren Arzt auf diesen Umstand auf­merksam.

6. Nehmen Sie Benzodiazepine enthaltende Arzneimittel nie ein, weil sie "anderen so gut geholfen haben", und geben Sie diese Arz­neimittel nie an andere weiter.


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