Novapam 90 Mg Pulver Zur Herstellung Einer Infusionslösung
spcde-novapam-15-30-60-90-pulver-zur-herstellung-einer-infusionslösung November 2012
Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
Bezeichnung deR Arzneimittel
NOVAPAM 15 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
NOVAPAM30 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
NOVAPAM60 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
NOVAPAM90 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Eine Durchstechflasche enthält 15 mg, 30 mg, 60 mg oder 90 mg steriles Dinatriumpamidronat.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Weißes, kristallines Pulver.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Behandlung von Erkrankungen, die mit einer erhöhten Osteoklastenaktivität einhergehen:
- Tumorinduzierte Hyperkalzämie
- Osteolytische Läsionen bei Patienten mit Brustkrebs-assoziierten Knochen-
metastasen
- Multiples Myelom im Stadium III.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
NOVAPAM darf niemals als Bolus-Injektion verabreicht werden. NOVAPAM muss in einem Lösungsmittel (sterilem Wasser) aufgelöst werden. Die rekonstituierte Lösung muss vor Applikation mit kalziumfreier Infusionslösung (0,9%ige Natriumchloridlösung oder 5%ige Glucoselösung) weiter verdünnt werden. Die hergestellte Lösung muss langsam infundiert werden.
Informationen zur Kompatibilität mit Infusionslösungen siehe Abschnitt 6.6.
Die Infusionsgeschwindigkeit darf 60 mg/Stunde (1 mg/min) nicht überschreiten und die Konzentration von Dinatriumpamidronat in der Infusionslösung darf nicht mehr als 90 mg/250 ml betragen. Eine Dosis von 90 mg muss üblicherweise als 2-stündige Infusion in 250 ml Infusionslösung gegeben werden. Bei Patienten mit multiplem Myelom und Patienten mit tumorinduzierter Hyperkalzämie wird empfohlen, die Infusionsgeschwindigkeit von 90 mg in 500 ml über 4 Stunden nicht zu überschreiten. Zur Minimierung von lokalen Reaktionen an der Infusionsstelle muss die Kanüle vorsichtig in eine relativ große Vene eingeführt werden.
Dinatriumpamidronat muss unter Aufsicht eines Arztes appliziert werden, der über Möglichkeiten zur Überwachung der klinischen und biochemischen Wirkungen verfügt.
Kinder und Jugendliche (< 18 Jahre):
Es liegen keine hinreichenden klinischen Erfahrungen über die Anwendung von Dinatriumpamidronat bei Kindern und Jugendlichen (< 18 Jahre) vor (siehe Abschnitt 4.4).
Nur frisch zubereitete und klare Lösungen verwenden!
Tumorinduzierte Hyperkalzämie:
Vor oder/und während der Behandlung wird eine Rehydratation der Patienten mit 0,9%iger Natriumchloridlösung (w/v) empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).
Die Gesamtdosis eines Behandlungskurses mit Dinatriumpamidronat richtet sich nach dem anfänglichen Serumkalziumspiegel des Patienten. Die folgenden Richtlinien wurden klinischen Daten mit unkorrigierten Kalziumwerten entnommen. Dosierungen innerhalb der angegebenen Bereiche gelten jedoch auch für serumprotein- oder albuminkorrigierte Kalziumwerte nach Rehydratation des Patienten.
Initialer Plasmakalziumspiegel |
Empfohlene Gesamtdosis von Dinatriumpamidronat |
Konzentration der Infusionslösung |
Maximale Infusionsgeschwindigkeit |
||||
(mmol/l) |
(mg %) (mg/100 ml) |
(mg) |
(mg/ml) |
(mg/h) |
|||
< 3,0 |
< 12,0 |
15‑30 |
30/125 |
22,5 |
|||
3,0‑3,5 |
12,0‑14,0 |
30‑60 |
30/125 60/250 |
22,5 |
|||
3,5‑4,0 |
14,0‑16,0 |
60‑90 |
60/250 90/500 |
22,5 |
|||
> 4,0 |
>16,0 |
90 |
90/500 |
22,5 |
Die Gesamtdosis von Dinatriumpamidronat kann entweder als Einzelinfusion oder auf mehrere Infusionen verteilt an 2 bis 4 aufeinander folgenden Tagen gegeben werden. Sowohl bei der Anfangsbehandlung als auch bei jeder Wiederholung der Behandlung beträgt die maximale Dosis pro Behandlungskurs 90 mg.
Höhere Dosen haben nicht zur Verbesserung des klinischen Ansprechens geführt.
Im Allgemeinen wird 24‑48 Stunden nach der Verabreichung von Dinatriumpamidronat eine signifikante Senkung der Serumkalziumwerte beobachtet und eine Normalisierung wird gewöhnlich innerhalb von 3‑7 Tagen erreicht. Falls in dieser Zeit keine Normokalzämie erreicht wird, kann eine weitere Dosis gegeben werden. Die Dauer des Ansprechens kann von Patient zu Patient unterschiedlich sein und die Behandlung kann bei Wiederauftreten der Hyperkalzämie wiederholt werden. Bisherige klinische Erfahrungen lassen vermuten, dass die Wirksamkeit von Dinatriumpamidronat mit zunehmender Anzahl an Behandlungen nachlassen kann.
Osteolytische Läsionen bei multiplem Myelom:
Die empfohlene Dosis beträgt 90 mg alle 4 Wochen.
Osteolytische Läsionen bei Brustkrebs-assoziierten Knochenmetastasen:
Die empfohlene Dosis beträgt 90 mg alle 4 Wochen. Diese Dosis kann nach Wunsch auch in 3-wöchigen Abständen gleichzeitig mit einer Chemotherapie verabreicht werden.
Die Behandlung sollte solange fortgesetzt werden, bis es nachweislich zu einer erheblichen Abnahme des Performance Status des Patienten kommt.
Indikation |
Behandlungsschema |
Infusionslösung (mg/ml) |
Infusionsgeschwindigkeit (mg/h) |
Knochenmetastasen |
90 mg/2 h alle 4 Wochen |
90/250 |
45 |
Multiples Myelom |
90 mg/4 h alle 4 Wochen |
90/500 |
22,5 |
Niereninsuffizienz:
Dinatriumpamidronat soll bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) nicht angewendet werden, es sei denn, es besteht eine lebensbedrohliche tumorinduzierte Hyperkalzämie, bei welcher der Nutzen das potenzielle Risiko übersteigt (siehe auch Abschnitte 4.4 und 5.2).
Bei leichter (Kreatinin-Clearance 61‑90 ml/min) bis moderater Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance 30‑60 ml/min) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei diesen Patienten darf die Infusionsgeschwindigkeit von 90 mg/4 h (ca. 20 bis 22 mg/h) nicht überschritten werden.
Wie auch bei anderen intravenösen Bisphosphonaten wird eine Überwachung der Nierenfunktion empfohlen, z. B. durch Messung von Serumkreatinin vor jeder Gabe von Dinatriumpamidronat. Bei Patienten, die Dinatriumpamidronat wegen Knochenmetastasen erhalten und Anzeichen einer Verschlechterung der Nierenfunktion zeigen, muss die Behandlung mit Dinatriumpamidronat abgesetzt werden, bis die Nierenfunktion nicht mehr als 10 % vom Ausgangswert abweicht.
Leberinsuffizienz:
Über die Anwendung von Dinatriumpamidronat bei Patienten mit Leberinsuffizienz liegen keine publizierten Daten vor. Daher können keine speziellen Empfehlungen für die Anwendung von Dinatriumpamidronat bei diesen Patienten gegeben werden (siehe Abschnitt 5.2).
4.3 Gegenanzeigen
Bekannte oder vermutete Überempfindlichkeit gegen Dinatriumpamidronat, andere Bisphosphonate oder einen der sonstigen Bestandteile.
Stillen ist kontraindiziert (siehe auch Abschnitt 4.6).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Warnhinweise
NOVAPAM ist ein Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung und muss daher immer verdünnt und als langsame intravenöse Infusion appliziert werden (siehe Abschnitt 4.2). NOVAPAM darf nur als intravenöse Infusion gegeben werden.
Das Arzneimittel enthält 0,65 mmol Natrium pro Maximaldosis (90 mg). Dies ist bei Patienten unter Natrium kontrollierter Diät zu berücksichtigen.
NOVAPAM darf nicht zusammen mit anderen Bisphosphonaten gegeben werden. Werden andere kalziumsenkende Substanzen in Verbindung mit Dinatriumpamidronat angewendet, kann es zu signifikanter Hypokalzämie kommen.
Krampfanfälle sind bei einigen Patienten mit tumorinduzierter Hyperkalzämie aufgetreten, bedingt durch die hiermit assoziierte Elektrolytverschiebung und deren effektive Behandlung.
Vorsichtsmaßnahmen:
Serumelektrolyte, Kalzium und Phosphat müssen nach Einleitung einer Therapie mit Dinatriumpamidronatüberwacht werden. Bei Patienten mit Anämie, Leukopenie oder Thrombozytopenie müssen regelmäßige hämatologische Untersuchungen durchgeführt werden.
Patienten nach einer Schilddrüsenoperation sind möglicherweise aufgrund eines relativen Hypoparathyreoidismus für die Entwicklung einer Hypokalzämie besonders anfällig.
Obwohl Dinatriumpamidronat unverändert durch die Nieren ausgeschieden wird, wurde das Arzneimittel bei Patienten mit signifikant erhöhten Plasmakreatininspiegeln (einschließlich Patienten mit Dialyse sowohl Hämodialyse als auch Peritonealdialyse) ohne offensichtliche Zunahme von Nebenwirkungen angewendet. Die Erfahrungen bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Serumkreatinin: > 440 µmol/l oder 5 mg/dl bei Patienten mit TIH [tumorinduzierter Hyperkalzämie]; 180 µmol/l oder 2 mg/dl bei Patienten mit multiplem Myelom) sind jedoch begrenzt. Wenn die klinische Beurteilung zu dem Ergebnis kommt, dass in solchen Fällen der potenzielle Nutzen das Risiko übersteigt, darf NOVAPAM mit Vorsicht angewendet und die Nierenfunktion muss sorgfältig überwacht werden.
Die Flüssigkeitsbilanz (Urinausscheidung, tägliches Gewicht) muss ebenfalls sorgfältig überwacht werden. Es liegen sehr wenige Erfahrungen über die Anwendung von Dinatriumpamidronat bei Patienten mit Hämodialyse vor.
Für Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz können keine speziellen Empfehlungen gegeben werden, da keine klinischen Daten verfügbar sind.
Besonders bei Patienten, die wiederholt Infusionen mit Dinatriumpamidronat über einen längeren Zeitraum erhalten, und bei Patienten mit vorbestehender Nierenerkrankung oder einer diesbezüglichen Prädisposition (z. B. Patienten mit multiplem Myelom und/oder tumorinduzierter Hyperkalzämie) müssen die Standardlaborparameter (Serumkreatinin und BUN [Blut-Harnstoff-Stickstoff]) und klinischen Nierenfunktionsparameter regelmäßig bestimmt werden. Wenn es während der Pamidronsäure-Therapie zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion kommt, muss die Infusion abgesetzt werden. Bei Patienten mit multiplem Myelom wurde nach Langzeitbehandlung mit Dinatriumpamidronat über eine Verschlechterung der Nierenfunktion (einschließlich Nierenversagen) berichtet. Da jedoch auch ein Fortschreiten der Erkrankung und/oder gleichzeitig bestehende Komplikationen vorlagen, ist ein Kausalzusammenhang mit Dinatriumpamidronat deshalb nicht bewiesen.
Bei der initialen Behandlung einer tumorinduzierten Hyperkalzämie ist eine intravenöse Rehydratation erforderlich, um die Urinausscheidung wiederherzustellen. Patienten müssen über die Behandlung hinaus ausreichend hydriert werden, wobei jedoch Hyperhydratation vermieden werden muss. Bei Patienten mit einer Herzkrankheit, insbesondere bei älteren Patienten, kann zusätzliche Salzbelastung eine Herzinsuffizienz auslösen (Linksherzinsuffizienz oder kongestive Herzinsuffizienz). Fieber (grippeähnliche Symptome) kann zu dieser Verschlechterung ebenfalls beitragen.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Dinatriumpamidronat wurde bei Kindern und Jugendlichen (< 18 Jahre) nicht nachgewiesen.
Osteonekrosen im Kieferbereich
Vorwiegend bei Tumorpatienten, die mit Bisphosphonaten, einschließlich Pamidronat, behandelt wurden, wurde über Osteonekrosen im Kieferbereich berichtet. Viele dieser Patienten erhielten zusätzlich eine Chemotherapie und Kortikosteroide. Viele Patienten hatten Anzeichen einer lokalen Infektion einschließlich Osteomyelitis.
Die Erfahrungen aus der Spontanerfassung und die Literatur sprechen für ein häufigeres Auftreten von Osteonekrosen im Kieferbereich bei bestimmten Tumorarten (fortgeschrittenes Mammakarzinom, Multiples Myelom) und bei einem bestimmten Zahnstatus (nach Zahnextraktion, periodontale Erkrankungen, lokale Traumata einschließlich schlecht sitzender Gebisse).
Vor der Behandlung mit Bisphosphonaten sollten Tumorpatienten zu einer guten Mundhygiene angehalten werden, und es sollte eine zahnärztliche Untersuchung einschließlich einer geeigneten Beratung prophylaktischer Maßnahmen erwogen werden.
Während der Behandlung sollten bei diesen Patienten invasive dentale Eingriffe möglichst vermieden werden. Bei Patienten, bei denen während der Behandlung mit Bisphosphonateneine Osteonekrose im Kieferbereich aufgetreten ist, kann ein dentaler Eingriff zur Verschlechterung des Zustandes führen. Für Patienten, bei denen invasive dentale Eingriffe erforderlich sind, gibt es keine Daten, die darauf hinweisen, ob eine Unterbrechung der Bisphosphonat-Behandlung das Risiko einer Osteonekrose im Kieferbereich vermindert. Für den Behandlungsplan eines jeden Patienten sollte die klinische Beurteilung des behandelnden Arztes, basierend auf der individuellen Nutzen/Risiko-Abwägung, ausschlaggebend sein.
Atypische Femurfrakturen
Atypische subtrochantäre und diaphysäre Femurfrakturen wurden unter Bisphosphonat-Therapie berichtet, vor allem bei Patienten unter Langzeitbehandlung gegen Osteoporose. Diese transversalen oder kurzen Schrägfrakturen können überall entlang des Oberschenkelknochens auftreten, direkt unterhalb des Trochanter minor bis direkt oberhalb der Femurkondylen. Diese Frakturen entstehen nach einem minimalen Trauma oder ohne Trauma und manche Patienten verspüren Oberschenkel- oder Leistenschmerzen oft im Zusammenhang mit Anzeichen einer Niedrig-Energie Fraktur in bildgebenden Verfahren Wochen bis Monate vor dem Auftreten einer manifesten Femurfraktur. Frakturen treten häufig bilateral auf. Aus diesem Grund sollte bei Patienten, die mit Bisphosphonaten behandelt werden und eine Femurschaftfraktur hatten, der kontralaterale Femur ebenfalls untersucht werden. Über eine schlechte Heilung dieser Frakturen ist ebenfalls berichtet worden. Bei Patienten mit Verdacht auf eine atypische Femurfraktur sollte ein Absetzen der Bisphosphonat-Therapie, vorbehaltlich einer Beurteilung des Patienten, auf Grundlage einer individuellen Nutzen-Risiko-Bewertung in Betracht gezogen werden.
Während einer Behandlung mit Bisphosphonaten sollte den Patienten geraten werden, über jegliche Oberschenkel-, Hüft- oder Leistenschmerzen zu berichten und jeder Patient mit diesen Symptomen sollte auf eine unvollständige Femurfraktur hin untersucht werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Dinatriumpamidronatwurde ohne signifikante Interaktionen gemeinsam mit üblichen Tumortherapeutika angewendet.
Dinatriumpamidronatdarf nicht gemeinsam mit anderen Bisphosphonaten gegeben werden (siehe auch Abschnitt 4.4).
Die gleichzeitige Anwendung mit anderen Bisphosphonaten, anderen antihyperkalzämischen Substanzen und Calcitonin kann zu Hypokalzämie und den damit verbundenen klinischen Symptomen (Parästhesien, Tetanie, Hypotonie) führen.
Bei Patienten mit schwerer Hyperkalzämie wurde Dinatriumpamidronat erfolgreich sowohl mit Calcitonin als auch mit Mithramycin kombiniert, um die kalziumsenkende Wirkung zu beschleunigen und zu verstärken.
Wenn Dinatriumpamidronat mit anderen potenziell nephrotoxischen Arzneimitteln angewendet wird, ist Vorsicht geboten.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine ausreichenden Daten zur Anwendung von Dinatriumpamidronat bei schwangeren Frauen vor. Dinatriumpamidronatkann aufgrund der pharmakologischen Wirkung auf die Kalziumhomöostase ein Risiko für den Fetus und das Neugeborene darstellen. Tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das mögliche Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Deshalb darf – außer in Fällen einer lebensbedrohlichen Hyperkalzämie – NOVAPAM während der Schwangerschaft nicht angewendet werden.
Anwendung in der Stillzeit:
Es ist nicht bekannt, ob Dinatriumpamidronat beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Tierexperimentelle Studien haben gezeigt, dass Dinatriumpamidronat in die Milch übertritt und ein Risiko für den gestillten Säugling kann nicht ausgeschlossen werden. Daher ist Stillen für Frauen, die mit NOVAPAM behandelt werden, kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dinatriumpamidronat hat einen geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.
Patienten müssen darauf hingewiesen werden, dass es nach Infusion von Dinatriumpamidronat in seltenen Fällen zu Somnolenz und/oder Schwindel kommen kann. In diesen Fällen dürfen Patienten kein Fahrzeug führen, keine potenziellgefährlichen Maschinen bedienen oder andere Tätigkeiten ausführen, bei denen eine verringerte Aufmerksamkeit gefährlich werden kann.
4.8 Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen von Dinatriumpamidronatsind im Allgemeinen leicht und vorübergehend. Die häufigsten (≥ 1/10) symptomatischen Nebenwirkungen sind grippeähnliche Symptome und leichtes Fieber. Dieses leichte Fieber (Anstieg der Körpertemperatur um 1‑2 °C) tritt üblicherweise innerhalb von 48 Stunden nach der ersten Gabe auf. Die Reaktion ist dosisabhängig, selbstlimitierend, oft ohne weitere Begleitsymptome und dauert gewöhnlich nicht länger als 24 Stunden.
Die akuten grippeähnlichen Symptome treten üblicherweise nur nach der ersten Pamidronat-Infusion auf.
Insbesondere nach Gabe der höchsten Dosis tritt häufig (≥ 1/100, < 1/10) eine lokale Entzündung des weichen Gewebes an der Infusionsstelle auf.
Selten wurde über vorwiegend im Kieferbereich lokalisierte Osteonekrosen berichtet (siehe Abschnitt 4.4 Warnhinweise).
Eine symptomatische Hypokalzämie tritt sehr selten (< 1/10000, einschließlich Einzelfälle) auf.
Häufigkeitsangaben:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100, < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000, einschließlich Einzelfälle)
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems |
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Häufig Sehr selten |
Anämie, Thrombozytopenie, Lymphopenie Leukopenie |
Erkrankungen des Immunsystems |
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Gelegentlich Sehr selten |
Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich anaphylaktischer Reaktionen, Bronchospasmus, Dyspnoe, angioneurotisches Ödem Anaphylaktischer Schock, Reaktivierung von Herpes simplex und Herpes zoster |
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen |
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Sehr häufig Häufig Gelegentlich Sehr selten |
Hypokalzämie, Hypophosphatämie Hypomagnesiämie Hyperkaliämie, Hypokaliämie, Hypernatriämie Hypernatriämie mit Verwirrtheitszustand |
Erkrankungen des Nervensystems |
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Häufig Gelegentlich Sehr selten |
Kopfschmerzen Agitation, Verwirrtheitszustand, Schwindel, Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit, Lethargie Krampfanfälle, visuelle Halluzinationen, symptomatische Hypokalzämie (Parästhesien, Tetanie, Muskelkrämpfe) |
Augenerkrankungen |
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Gelegentlich Sehr selten |
Uveitis (Iritis, Iridozyklitis), Skleritis, Episkleritis, Konjunktivitis Xanthopsie, Augenhöhlenentzündung |
Herzerkrankungen/Gefäßer-krankungen |
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Gelegentlich Sehr selten |
Hypertonie Hypotonie, Verschlechterung einer vorbestehenden Herzerkrankung Linksherzversagen/dekompensierte Herzinsuffizienz) mit Dyspnoe, Lungenödem infolge Flüssigkeitsüberladung |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
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Häufig Gelegentlich Sehr selten |
Übelkeit, Erbrechen Bauchschmerzen, Anorexie, Diarrhoe, Obstipation, Dyspepsie Gastritis |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
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Gelegentlich |
Flüchtiger Hautausschlag, Pruritus |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen |
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Häufig Gelegentlich Selten |
Vorübergehende Knochenschmerzen, Arthralgie, Myalgie Muskelkrämpfe Vorwiegend im Kieferbereich lokalisierte Osteonekrosen |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
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Selten Sehr selten |
Fokal-segmentale Glomerulosklerose einschließlich kollabierender Variante, nephrotisches Syndrom, Nierentubulusstörung, Glomerulonephropathie, tubulointerstitielle Nephritis Verschlechterung der Nierenfunktion bei Patienten mit multiplem Myelom, Hämaturie, akutes Nierenversagen, Verschlechterung der Nierenfunktion bei Patienten mit vorbestehender Nierenerkrankung |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
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Sehr häufig Häufig |
Fieber und grippeähnliche Symptome, manchmal begleitet von Unwohlsein, Rigor, Müdigkeit und Hitzewallungen Reaktionen an der Infusionsstelle wie Schmerzen, Rötung, Schwellung, Verhärtung und Phlebitis an der Infusionsstelle, Thrombophlebitis; allgemeiner Körperschmerz |
Untersuchungen |
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Sehr selten |
abnorme Leberfunktionswerte, erhöhte Kreatinin- und Harnstoffwerte im Serum |
Viele der aufgeführten Nebenwirkungen stehen möglicherweise im Zusammenhang mit der Grunderkrankung.
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen (Klasseneffekt)
Vorhofflimmern
Bei einem Vergleich der Wirkungen von Zoledronsäure (4 mg) und Pamidronat (90 mg) war in einer klinischen Studie die Anzahl des unerwünschten Ereignisses Vorhofflimmern in der Pamidronat-Gruppe höher (12/556; 2,2 %) als in der Zoledronsäure-Gruppe (3/563; 0,5 %). In einer vorher durchgeführten klinischen Studie bei Patientinnen mit postmenopausaler Osteoporose wurde beobachtet, dass unter Zoledronsäure (5 mg) im Vergleich zu Placebo eine erhöhte Rate an Vorhofflimmern als schwerwiegende unerwünschte Ereignisse auftraten (1,3 % im Vergleich zu 0,6 %). Der Mechanismus, auf dem die erhöhte Inzidenz von Vorhofflimmern unter Zoledronsäure und Pamidronat beruht, ist nicht bekannt.
Osteonekrose des Kieferknochens
Vor allem bei Tumorpatienten, die mit Bisphosphonaten einschließlich Pamidronat behandelt wurden, wurde gelegentlich über Osteonekrosen (vorwiegend im Kieferbereich) berichtet. Viele dieser Patienten hatten Anzeichen einer lokalen Infektion einschließlich Osteomyelitis und die Mehrzahl der Berichte bezieht sich auf Tumorpatienten nach Zahnextraktion oder anderen dentalen Eingriffen. Es gibt zahlreiche, gut dokumentierte Risikofaktoren für Osteonekrosen der Kieferknochen einschließlich einer Tumordiagnose, verschiedener Begleittherapien (z. B. Chemo- oder Radiotherapie, Behandlung mit Kortikosteroiden) sowie gleichzeitig bestehender Erkrankungen (z. B. Anämien, Koagulopathien, Infektionen, vorbestehende Erkrankungen im Mundbereich). Obwohl keine Kausalität festgestellt werden kann, sollten bei Patienten, die mit Pamidronat behandelt werden, vorsichtshalber dentale Eingriffe vermieden werden, da es zu einer verzögerten lokalen Heilung kommen kann (siehe Abschnitt 4.4). Die Daten sprechen für ein häufigeres Auftreten von Osteonekrosen im Kieferbereich bei bestimmten Tumorarten (fortgeschrittenes Mammakarzinom, Multiples Myelom).
Atypische Femurfrakturen
Nach Markeinführung wurden die folgenden Nebenwirkungen berichtet (Häufigkeit selten): Atypische subtrochantäre und diaphysäre Femurfrakturen (unerwünschte Wirkung der Substanzklasse der Bisphosphonate).
4.9 Überdosierung
Patienten, die höhere Dosen als die empfohlenen erhalten haben, müssen sorgfältig überwacht werden. Tritt eine klinisch signifikante Hypokalzämie mit Parästhesien, Tetanie und Hypotonie auf, kann sie durch Infusion von Calciumgluconat aufgehoben werden. Eine akute Hypokalzämie wird bei Anwendung von Dinatriumpamidronatnicht erwartet, da die Plasmakalziumspiegel nach der Behandlung über mehrere Tage progressiv abfallen.
Informationen zur Überdosierung von Dinatriumpamidronat liegen nicht vor.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Arzneimittel mit Einfluss auf die Knochenstruktur und die Mineralisierung, Bisphosphonate
ATC-Code: M05BA03
Dinatriumpamidronat, der Wirkstoff von NOVAPAM, ist ein potenter Inhibitor der durch Osteoklasten verursachten Knochenresorption. Die Substanz geht eine starke Bindung mit Hydroxyapatitkristallen ein und hemmt in vitrodie Bildung und die Auflösung dieser Kristalle. In vivokann die Hemmung der durch Osteoklasten verursachten Knochenresorption zumindest teilweise auf die Bindung des Arzneimittels an mineralisierte Knochen zurückgeführt werden.
Dinatriumpamidronathindert die Vorstufen der Osteoklasten daran, an den Knochen zu gelangen und hemmt dadurch die anschließende Umwandlung zu reifen, knochenresorbierenden Osteoklasten. Der Hauptwirkungsmechanismus in vitroundin vivoscheint offenbar die lokale und direkte antiresorptive Wirkung des knochengebundenen Bisphosphonats zu sein.
Experimentelle Studien haben gezeigt, dass Dinatriumpamidronatdie tumorinduzierte Osteolyse hemmt, wenn es vor oder zum Zeitpunkt der Inokulation oder Transplantation von Tumorzellen gegeben wird. Veränderungen biochemischer Parameter, die den hemmenden Effekt von Dinatriumpamidronat auf die tumorinduzierte Hyperkalzämie anzeigen, sind die Senkung von Serumkalzium und -phosphat und sekundär die Abnahme der Ausscheidung von Kalzium, Phosphat und Hydroxyprolin im Urin. Mit einer Dosis von 90 mg wird bei über 90 % der Patienten Normokalzämie erreicht.
Die Normalisierung des Plasmakalziumspiegels kann bei ausreichend rehydrierten Patienten auch zur Normalisierung des Plasma-Parathormon-Spiegels führen.
Die Serumspiegel von Parathormon-related Protein (PTHrP) korrelieren umgekehrt mit dem Ansprechen auf Dinatriumpamidronat. Arzneimittel, die die tubuläre Kalziumrückresorption oder PTHrP-Sekretion hemmen, können Patienten helfen, die nicht auf Dinatriumpamidronatansprechen.
Eine Hyperkalzämie kann zur Reduktion des extrazellulären Flüssigkeitsvolumens führen und die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) herabsetzen. Durch die Kontrolle der Hyperkalzämie verbessert Dinatriumpamidronat die GFR und reduziert bei den meisten Patienten erhöhte Serumkreatininspiegel.
In Kombination mit systemischer antineoplastischer Therapie verringert DinatriumpamidronatSkelettkomplikationen wie nicht-vertebrale Frakturen, Komplikationen bei Radiotherapie oder bei chirurgischen Eingriffen, und verlängert die Zeit bis zum Auftreten des ersten skelettbezogenen Ereignisses.
Bei ca. 50 % der Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs und klinisch nachweisbaren Knochenmetastasen kann Dinatriumpamidronatauch zu einer Abnahme der Knochenschmerzen führen. Bei Frauen mit einem abnormen Knochenszintigramm, aber normalem Röntgenbild, muss der Schmerz Leitsymptom für die Behandlung sein. Es wurde gezeigt, dass DinatriumpamidronatSchmerzen reduziert, die Anzahl pathologischer Frakturen und den Bedarf an Strahlentherapie verringert, Hyperkalzämie korrigiert und die Lebensqualität bei Patienten mit fortgeschrittenem multiplem Myelom verbessert.
Eine Metaanalyse von Bisphosphonaten an > 1100 Patienten mit multiplem Myelom ergab eine NNT (number of patients needed to treat = Anzahl zu behandelnder Patienten) von 10 um eine Knochenfraktur zu verhindern, und um Schmerzen zu verhindern eine NNT von 11 mit den besten Effekten bei Dinatriumpamidronat und Clodronat.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Allgemeine Merkmale:
Dinatriumpamidronat hat eine starke Affinität zu kalzifiziertem Gewebe und eine vollständige Elimination von Dinmatriumpamidronat aus dem Körper wurde innerhalb des Zeitrahmens der experimentellen Studien nicht beobachtet. Kalzifizierte Gewebe werden daher als Ort „scheinbarer Elimination" angesehen.
Resorption:
Dinatriumpamidronat wird als intravenöse Infusion appliziert. Per definitionem ist mit dem Ende der Infusion eine vollständige Resorption erreicht.
Verteilung:
Nach Beginn einer Infusion steigen die Plasmakonzentrationen von Pamidronat rasch an und sinken ebenso rasch, wenn die Infusion beendet wird. Die scheinbare Verteilungs-Halbwertszeit im Plasma beträgt ca. 0,8 Stunden. Scheinbare Steady-state-Konzentrationen werden daher bei Infusionen über einen Zeitraum von mehr als ca. 2‑3 Stunden erreicht. Plasmaspitzenkonzentrationen von ca. 10 nmol/ml Pamidronat werden nach einer einstündigen intravenösen Infusion von 60 mg erzielt.
Unabhängig von der Infusionszeit (4 oder 24 Stunden) wird nach Gabe verschiedener Dosen (30‑90 mg) von Dinatriumpamidronat ein ähnlicher Prozentsatz (ca. 50 %) der Dosis im Körper zurückbehalten. Die Akkumulation von Dinatriumpamidronat im Knochen wird daher nicht durch die Bindungskapazität limitiert, sondern hängt ausschließlich von der applizierten kumulativen Gesamtdosis ab. Der an Plasmaproteine gebundene, zirkulierende Anteil von Pamidronat ist relativ niedrig (weniger als 50 %) und steigt an, wenn die Kalziumkonzentrationen pathologisch erhöht sind.
Elimination:
Dinatriumpamidronatwird offenbar nicht durch Biotransformation ausgeschieden und es wird beinahe ausschließlich renal eliminiert. Nach einer intravenösen Infusion werden ca. 20 bis 55 % der Dosis innerhalb von 72 Stunden als unverändertes Pamidronat mit dem Urin ausgeschieden. Innerhalb des Zeitrahmens experimenteller Studien verbleibt die restliche Dosis im Körper. Der Anteil der Dosis, die im Körper verbleibt ist sowohl unabhängig von der Dosis (Spannweite 15‑180 mg) als auch von der Infusionsrate (Spannweite 1,25‑60 mg/Stunde). Bei der renalen Elimination von Dinatriumpamidronatkönnen zwei Ausscheidungsphasen mit scheinbaren Halbwertszeiten von ca. 1,6 und 27 Stunden beobachtet werden. Die scheinbare Gesamt-Plasma-Clearance beträgt ca. 180 ml/min. Die scheinbare Nieren-Clearance beträgt ca. 54 ml/min. Tendenziell korrelieren Nieren-Clearance und Kreatinin-Clearance.
Merkmale der Patienten:
Die hepatische und die metabolische Clearance von Dinatriumpamidronat sind unbedeutend. Daher wird nicht erwartet, dass eine Leberfunktionseinschränkung die Pharmakokinetik von Dinatriumpamidronat beeinflusst; trotzdem können keine Empfehlungen für diese Patientenpopulation gegeben werden, da keine klinischen Daten von Patienten mit schwerer Leberfunktionseinschränkung verfügbar sind. NOVAPAM weist ein geringes Potenzial für Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sowohl über den Stoffwechsel als auch durch Proteinbindung auf (siehe Abschnitt 5.2 oben). Eine pharmakokinetische Studie mit Krebspatienten ergab keine Unterschiede in der Plasma-AUC von Dinatriumpamidronat zwischen Patienten mit normaler Nierenfunktion und Patienten mit geringer bis moderater Nierenfunktionseinschränkung. Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) war die AUC von Dinatriumpamidronat ca. 3-mal höher als bei Patienten mit normaler Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance > 90 ml/min).
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die Toxizität von Dinatriumpamidronat ist durch direkte (zytotoxische) Effekte auf Organe mit reichlicher Blutversorgung charakterisiert, insbesondere der Nieren bei i.v.-Applikation. In tierexperimentellen Studien zeigte Dinatriumpamidronat keine eindeutigen Hinweise auf Teratogenität und beeinflusste weder das allgemeine Fortpflanzungsverhalten noch die Fertilität. Bei Ratten wurde ein verlängerter Geburtsvorgang und eine reduzierte Überlebensrate der Neugeborenen vermutlich durch eine Verminderung der mütterlichen Serum-Kalzium-Spiegel verursacht. An trächtigen Ratten zeigte sich, dass Dinatriumpamidronatdie Plazentaschranke passiert und sich in fetalen Knochen in ähnlicher Weise anreichert, wie im Knochen erwachsener Tiere.
Dinatriumpamidronat ist nicht mutagen und scheint kein karzinogenes Potenzial aufzuweisen.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Mannitol
Natriumhydroxid
Phosphorsäure 10 %
Wasser für Injektionszwecke.
6.2 Inkompatibilitäten
Dinatriumpamidronat bildet Komplexe mit zweiwertigen Kationen und darf kalziumhaltigen intravenösen Infusionen nicht zugesetzt werden.
Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Produkten gemischt werden.
Lösungen von Dinatriumpamidronat sind nicht in lipophilen Ernährungslösungen, z. B. Sojabohnenöl, löslich.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Ungeöffnete Durchstechflasche: 3 Jahre
Haltbarkeit nach Zubereitung in 5%iger Glukoselösung oder 0,9%iger Natriumchloridlösung:
Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Lösung wurde für 96 Stunden bei 25 °C nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden. Wird sie nicht sofort verwendet, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich. Sofern die Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgt, ist diese nicht länger als 24 Stunden bei 2‑8 °C aufzubewahren.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Lagerungsbedingungen des verdünnten Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Packungen mit jeweils 1, 4 und 10 Durchstechflasche(n) aus Klarglas (Glasart I) mit Butylstopfen und Aluminiumkappe.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigungund sonstige Hinweise zur Handhabung
Das Pulver muss zuerst in Wasser für Injektionszwecke gelöst werden; 15 mg in 5 ml und 30 mg, 60 mg und 90 mg Pulver in 10 ml. Der pH-Wert der rekonstituierten Lösung beträgt 6.0‑7.4.
Die rekonstituierte Lösung muss vor der Anwendung (mit 5%iger Glukoselösung oder 0,9%iger Natriumchloridlösung) weiter verdünnt werden.
In der Infusionslösung soll die Konzentration von Dinatriumpamidronat90 mg/250 ml nicht überschreiten.
Die Lösung darf nicht verwendet werden, wenn sie Partikel enthält.
Nicht verwendete Restmengen sind nach der Anwendung zu verwerfen.
NOVAPAM Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung ist zum einmaligen Gebrauch bestimmt.
Die verdünnte Infusionslösung ist visuell zu prüfen und darf nur verwendet werden, wenn sie klar und praktisch frei von Partikeln ist.
7. Inhaber der Zulassung
Cancernova GmbH
onkologische Arzneimittel
Lil-Dagover-Ring 7
82031 Grünwald
Deutschland
8. Zulassungsnummer(n)
NOVAPAM 15 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung:
Zul.-Nr.: 67245.00.00
NOVAPAM30 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung:
Zul.-Nr.: 67246.00.00
NOVAPAM60 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung:
Zul.-Nr.: 67247.00.00
NOVAPAM90 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung:
Zul.-Nr.: 67248.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
10. August 2007
10. Stand der Information
November 2012
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig.
Zul.-Nr.: 67245.00.00-67248.00.00 19 / 19