Nurofen Liquid 200 Mg Weichkapseln
Fachinformation
1. bezeichnung des arzneimittels
Nurofen Liquid 200 mg Weichkapseln
Wirkstoff: Ibuprofen
2. QUALITATIVE uND QUANTITATIVE zusammensetzung
Jede Weichkapsel enthält 200 mg Ibuprofen.
Sonstige Bestandteile:
21,3 mg Sorbitol/Kapsel
28,0 mg Maltitol-Lösung/Kapsel
0,5 mg Ponceau 4R (E 124)/Kapsel
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsFORM
Weichkapsel.
Rote, ovale, lichtdurchlässige Weichkapsel mit aufgedruckter Bezeichnung
4. klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Symptomatische Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen und Regelschmerzen.
Fieber.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Zum Einnehmen.
Kapsel unzerkaut als Ganzes mit einem Glas Wasser einnehmen.
Nicht bei Kindern unter 12 Jahren anwenden.
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre:Anfangsdosis 200 mg bis 400 mg Ibuprofen, danach, falls erforderlich, 200 mg bis 400 mg Ibuprofen alle 4-6 Stunden. Über den Tag verteilt darf die Gesamtdosis 1200 mg Ibuprofen nicht überschreiten.
Ältere Personen: Keine spezielle Dosisanpassung erforderlich.
Patienten mit einem empfindlichen Magen wird empfohlen, Nurofen Liquid zusammen mit der Mahlzeit einzunehmen.
Wenn die Symptome nach einer kurzfristigen Anwendung bestehen bleiben oder sich verschlechtern, sollte dem Patienten empfohlen werden den Arzt aufzusuchen.
Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (s. Abschnitt 4.4).
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Ibuprofen, Ponceau 4R (E124) oder einen der sonstigen Bestandteile.
Bronchospasmus, Asthma, Rhinitis oder Urtikaria, im Zusammenhang mit Acetylsalicylsäure oder anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika in der Anamnese.
Gastrointestinale Blutung oder Perforation in der Anamnese, bedingt durch vorangegangene NSAR-Therapie; aktive peptische Ulzera oder Blutungen oder rezidivierende peptische Ulzera oder Blutungen in der Anamnese (zwei oder mehr Episoden nachgewiesener Ulzeration oder Blutung).
Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz, schwerer Niereninsuffizienz oder schwerer Herzinsuffizienz.
Im letzten Schwangerschaftsdrittel (siehe Abschnitt 4.6).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit:
-
Systemischem Lupus erythematodes oder Mischkollagenose (siehe Abschnitt 4.8)
-
Hypertonie und/oder Herzinsuffizienz in der Anamnese, da im Zusammenhang mit NSAR-Therapie das Auftreten von Flüssigkeitsretention und Ödemen berichtet wurde.
-
Nierenfunktionsstörungen
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Hepatische Dysfunktion
-
Hereditäre Fructoseintoleranz (durch das enthaltene Sorbitol und die Maltitol-Lösung)
Dieses Arzneimittel enthält Sorbitol und Maltitol-Lösung. Patienten mit der seltenen hereditäre Fructose Intoleranz sollten Nurofen Liquid nicht einnehmen.
Dieses Arzneimittel enthält Ponceau 4R, das schwere allergische Reaktionen auslösen kann.
Die gleichzeitige Anwendung von Nurofen Liquid und von NSAR einschließlich selektiver Cyclooxygenase-2-Hemmer sollte vermieden werden.
Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe gastrointestinale und kardiovaskuläre Risiken weiter unten).
Vorsicht (Erörterung mit dem Arzt oder Apotheker) ist vor Beginn einer Behandlung mit einer Vorgeschichte an Bluthochdruck und/oder Herzinsuffizienz geboten, da Flüssigkeitseinlagerung, Bluthochdruck und Ödeme im Zusammenhang mit NSAR-Behandlung berichtet wurden.
Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Effekte: Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von Ibuprofen, insbesondere bei hohen Dosen (2400 mg täglich) und bei Langzeitbehandlung, möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (zum Beispiel Herzinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist. Insgesamt deuten die epidemiologischen Studien nicht darauf hin, dass niedrig dosiertes Ibuprofen (z.B. ≤ 1200 mg täglich) mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte im Zusammenhang steht.
Ältere Personen: Bei älteren Patienten kommt es zu einem erhöhten Auftreten von NSAR-Nebenwirkungen, insbesondere von gastrointestinalen Blutungen und Perforationen, die tödlich verlaufen können (siehe Abschnitt 4.2).
Gastrointestinale Blutungen, Ulzeration und Perforation: Gastrointestinale Blutungen, Ulzerationen und Perforationen, die tödlich verlaufen können wurden im Zusammenhang mit allen NSAR gemeldet; sie können jederzeit während der Therapie auftreten, mit Warnsymptomen oder auch ohne Warnsymptome und mit oder ohne Anamnese von schwerwiegenden gastrointestinalen Ereignissen.
Das Risiko gastrointestinaler Blutungen, Ulzerationen und Perforationen ist höher mit steigender NSAR-Dosis, bei Patienten mit Ulkusanamnese, insbesondere mit Komplikationen wie Blutung oder Perforation (siehe Abschnitt 4.3) und bei älteren Patienten. Bei diesen Patienten sollte die Behandlung mit der niedrigsten wirksamen Dosis eingeleitet werden.
Für diese Patienten sollte eine Kombinationstherapie mit protektiven Substanzen (wie z.B. Misoprostol oder Protonenpumpeninhibitoren) in Betracht gezogen werden. Dies gilt ebenso für Patienten, bei welchen eine gleichzeitige Medikation mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure oder anderen Arzneimitteln, die möglicherweise das gastrointestinale Risiko erhöhen, erforderlich ist (siehe Abschnitt 4.5).
Patienten, die in der Vergangenheit mit gastrointestinalen Beschwerden auf NSARs reagiert haben, insbesondere wenn sie älter sind, sollten jedes ungewöhnliche abdominale Symptom (insbesondere gastrointestinale Blutung) melden; dies gilt in besonderem Maße für die Anfangsphase der Therapie.
Vorsichtige Anwendung sollte Patienten empfohlen werden, die eine gleichzeitige Medikation erhalten, die das Ulzerations- oder Blutungsrisiko erhöhen könnte, wie orale Corticosteroide, Antikoagulantien, wie Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer oder Thrombozytenaggregationshemmer wie Acetylsalicylsäure (siehe Abschnitt 4.5).
Wenn während der Einnahme von Nurofen Liquid eine gastrointestinale Blutung oder Ulzeration auftritt, muss die Behandlung abgebrochen werden.
Bei Patienten mit gastrointestinalen Erkrankungen in der Anamnese (Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn) müssen NSAR mit Vorsicht verabreicht werden, da diese Erkrankungen verschlimmert werden können (siehe Abschnitt 4.8).
Schwere, manchmal tödlich verlaufende Hautreaktionen, einschließlich exfoliativer Dermatitis, Stevens-Johnson Syndrom und toxischer epidermaler Nekrolyse wurden im Zusammenhang mit der Anwendung von NSAR sehr selten berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Das höchste Riskio für diese Reaktionen scheint für die Patienten in einem frühen Stadium der Behandlung zu bestehen - in der Mehrzahl der Fälle trat die Reaktion innerhalb des ersten Behandlungsmonats auf. Nurofen Liquid sollte bei den ersten Anzeichen von Exanthem, Schleimhautläsionen oder bei jedem anderen Anzeichen von Überempfindlichkeit abgesetzt werden.
Bei Patienten, die an Bronchialasthma oder allergischen Erkrankungen leiden bzw. gelitten haben, können Bronchospasmen auftreten.
Bei älteren Menschen besteht ein erhöhtes Risiko von Nebenwirkungs-Folgeerscheinungen.
Nebenwirkungen können durch die Einnahme der kleinsten wirksamen Dosis über die kürzestmögliche Zeit minimiert werden.
Bei längerfristigem hochdosiertem, nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch von Analgetika können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen.
Allgemein kann die gewohnheitsmäßige Einnahme von Analgetika, besonders die Kombination verschiedener analgetischer Wirkstoffe, zu dauerhaften renalen Läsionen mit dem Risikio eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.
.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei der Kombination mit folgenden Arzneimitteln ist Ibuprofen (wie andere NSAR) mit Vorsicht anzuwenden:
-
Corticosteroide: Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Ulzeration oder Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).
-
Antikoagulantien: NSAR können die Wirkung von Antikoagulantien wie Warfarin verstärken (siehe Abschnitt 4.4).
-
Thrombozytenaggregationshemmer und selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs): Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Blutung (siehe Abschnitt 4.4).
-
Acetylsalicylsäure oder andere NSAR und Glucocorticoide. Diese können das Risiko für gastrointestinale Nebenwirkungen erhöhen.
-
Antihypertonika und Diuretika, da NSAR die Wirkung dieser Arzneimittel abschwächen können.
-
Lithium. Es gibt Hinweise auf einen potentiellen Anstieg des Plasmaspiegels von Lithium.
-
Methotrexat. Es gibt Hinweise auf einen potentiellen Anstieg des Plasmaspiegels von Methotrexat.
-
Zidovudin. Es gibt Hinweise auf ein erhöhtes Hämarthrose- und Hämatom-Risiko bei HIV (+)Hämophiliepatienten, wenn Zidovudin gemeinsam mit Ibuprofen in einer Therapie angewendet wird.
Experimentelle Daten deuten darauf hin, dass Ibuprofen bei gleichzeitiger Anwendung mit Acetylsalicylsäure die Wirkung von niedrig-dosierter Acetylsalicylsäure auf die Blutplättchenaggregation hemmen kann. Jedoch lassen sich wegen der begrenzten Datenlage sowie der Unsicherheiten bei einer Extrapolation von ex vivo Daten auf die klinische Situation keine sicheren Schlussfolgerungen bezüglich der regelmäßigen Anwendung von Ibuprofen treffen. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich (siehe Abschnitt 5.1).
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Die Hemmung der Prostaglandinsynthese kann
Nebenwirkungen auf die Schwangere und/oder die Entwicklung des
Embryo/Fetus haben. Epidemiologische Studien lassen auf ein
erhöhtes Risiko für Fehlgeburten, sowie für kardiale Missbildungen
und Gastroschisis nach der Anwendung eines
Prostaglandinsyntheseinhibitiors in einem frühen
Schwangerschaftsstadium schließen. Es wird vermutet, dass sich das
Risiko mit der Dosis und der Therapiedauer erhöht.
Tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität gezeigt
(siehe Abschnitt 5.3).
Während des ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittels sollte Ibuprofen nicht verabreicht werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich. Wenn Ibuprofen von einer Frau eingenommen wird, die versucht, schwanger zu werden, oder während des ersten und zweiten Schwangerschaftstrimesters, sollte die Dosis so niedrig und die Dauer so kurz wie möglich gehalten werden.
Während des dritten Trimesters der Schwangerschaft können alle Prostaglandinsyntheseinhibitioren Folgendes bewirken:
- beim Fötus:
Kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus botalli und pulmonaler Hypertension);
Renale Dysfunktion, die bis zum Nierenversagen mit Oligohydramie fortschreiten kann;
- bei Mutter und Neugeborenem am Ende der Schwangerschaft:
Mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein aggregationshemmender Effekt, der auch schon bei niedriger Dosierung auftreten kann.
Hemmung der Uteruskontraktionen und dadurch bedingte verzögerte oder verlängerte Wehen.
Infolgedessen ist Ibuprofen während des dritten Schwangerschaftsdrittels kontraindiziert.
Stillzeit
Ibuprofen und seine Abbauprodukte können in niedrigen Konzentrationen in die Muttermilch übergehen. Bis jetzt sind für Säuglinge keine Nebenwirkungen bekannt, sodass für eine kurzzeitige Behandlung von Schmerzen und Fieber mit der empfohlenen Dosis eine Unterbrechung des Stillens nicht notwendig sein wird.
Fertilität
Es besteht der Verdacht, dass Arzneimittel, die die Cyclooxygenase-/Prostaglandinsynthese hemmen, durch Wirkung auf die Ovulation eine Beeinträchtigung der weiblichen Fertilität verursachen können. Diese ist nach dem Absetzen der Therapie reversibel.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Bei kurzfristigem Gebrauch hat Nurofen Liquid keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen sind gastrointestinaler Art.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten (≤1/10.000):
- Hämatopoetische Störungen (Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Panzytopenie, Agranulozytose). Erste Anzeichen sind: Fieber, Halsschmerzen, oberflächliche Wunden im Mund, grippeartige Beschwerden, schwere Erschöpfung, Nasen- und Hautblutungen.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten (≤1/10.000):
Bei Patienten mit bestehenden Autoimmunkrankheiten (systemischer Lupus erythematodes, Mischkollagenose) wurden während der Behandlung mit Ibuprofen in Einzelfällen Symptome einer aseptischen Meningitis, wie Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber oder Verwirrung beobachtet.
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich (≥1/1.000, ≤1/100):
Kopfschmerzen.
Herzerkrankungen
Sehr selten (≤1/10.000)
Ödeme, Hypertonie und Herzinsuffizienz traten in Verbindung mit NSAR-Therapie auf.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich (≥1/1.000, ≤1/100):
- Gastrointestinale Störungen wie Dyspepsie, Abdominalschmerzen und Übelkeit.
Selten (≥1/10000, ≤1/1000):
- Diarrhoe,Flatulenz, Obstipation und Erbrechen.
Sehr selten (≤1/10000):
- Peptische Ulzera, Perforationen oder gastrointestinale Blutungen können auftreten und manchmal, insbesondere bei älteren Patienten, tödlich verlaufen (siehe Abschnitt 4.4).
- Melaena, Hämatemesis, ulzerative Stomatitis, Verschlechterung von Colitis und Morbus Crohn (siehe Abschnitt 4.4).
- Weniger häufig wurde Gastritis beobachtet.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten (≤1/10.000):
- Lebererkrankungen, besonders bei Langzeitbehandlung.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr selten (≤1/10.000):
-
schwere Hautreaktionen wie Erythema multiforme können auftreten.
-
Bullöse Reaktionen, einschließlich Stevens Johnson Syndrom und toxischer epidermaler Nekrolyse .
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr selten (≤1/10.000):
-
Verminderung der Harnstoffausscheidung und Ödeme können aufttreten, ebenso akutes Nierenversagen.
-
Papillennekrose, besonders bei langfristiger Verwendung.
-
Erhöhte Harnstoffkonzentrationen im Serum.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich (≥1/1.000, ≤1/100):
- Überempfindlichkeitsreaktionen mit Urtikaria and Pruritus.
Sehr selten (≤1/10.000):
-
schwere Überempfindlichkeitreaktionen. Mögliche Symptome: Schwellungen von Gesicht, Zunge oder Larynx, Dyspnoe, Tachykardie, Blutdruckabfall oder schwerer Schock.
-
Verschlechterung von Asthma.
Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von Ibuprofen (insbesondere bei hohen Dosen – 2400 mg täglich und bei Langzeitbehandlung) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z.B. Herzinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist (siehe Abschnitt 4.4).
Ponceau 4R kann allergische Reaktionen hervorrufen.
4.9 Überdosierung
a) Symptome der Überdosierung
Symptome einer Überdosierung können sein: Übelkeit, Erbrechen, Abdominalschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Benommenheit, Nystagmus, verschwommene Sicht und Ohrensausen, und selten Blutdruckabfall, metabolische Azidose, Nierenversagen und Bewusstlosigkeit.
b) Therapeutische Maßnahmen bei Überdosierung
Es ist kein spezifisches Antidot verfügbar.
Die Patienten sollten je nach Bedarf symptomatisch behandelt werden. Falls erforderlich, sind unterstützende Maßnahmen anzuwenden. Innerhalb einer Stunde nach Einnahme kann Aktivkohle verabreicht werden, oder eine Magenspülung vorgenommen werden und anschließend Aktivkohle verabreicht werden, wenn die Dosis größer als 400mg/kg ist.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika; Propionsäure-Derivate.
ATC-Code: M01AE01
Ibuprofen ist ein nicht-steriodales Antiphlogistikum (NSAR), das sich über die Prostaglandinsynthesehemmung in den üblichen tierexperimentellen Entzündungsmodellen als wirksam erwiesen hat. Beim Menschen reduziert Ibuprofen entzündlich bedingte Schmerzen, Schwellungen und Fieber. Ferner hemmt Ibuprofen reversibel die Blutplättchenaggregation.
Experimentelle Daten deuten darauf hin, dass Ibuprofen bei gleichzeitiger Anwendung mit Acetylsalicylsäure die Wirkung von niedrig-dosierter Acetylsalicylsäure auf die Blutplättchenaggregation hemmen kann. In einer Studie, in der 400 mg Ibuprofen als Einzeldosis 8 Stunden vor bzw. 30 Minuten nach der Gabe eines schnell freisetzenden Acetylsalicylsäure-Präparats (81mg) eingenommen wurde, kam es zu einer verminderten Wirkung von Acetylsalicylsäure auf die Bildung von Thromboxan bzw. die Blutplättchenaggregation. Jedoch lassen sich wegen der begrenzten Datenlage sowie der Unsicherheiten bei einer Extrapolation von ex vivo Daten auf die klinische Situation keine sicheren Schlussfolgerungen bezüglich der regelmäßigen Anwendung von Ibuprofen treffen. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich.
Die klinische Wirksamkeit von Ibuprofen wurde für Schmerzen in Verbindung mit Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Dysmenorrhoe, und Fieber nachgewiesen; ferner bei mit Erkältung und Grippe verbundenden Schmerzen und Fieber, sowie in Schmerzmodellen wie Halsschmerzen, Muskelschmerzen, Weichteilverletzungen und Rückenschmerzen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nurofen Liquid 200 mg Weichkapseln bestehen aus 200 mg Ibuprofen, gelöst in einem hydrophilen Lösungsmittel in einer Gelatinhülle. Bei der Einnahme löst sich die Gelatinekapsel im Magenssaft auf und gibt das gelöste Ibuprofen unmittelbar für die Resorption frei.
Ibuprofen wird aus dem Gastrointestinaltrakt gut resorbiert. Die Substanz bindet stark an Plasmaproteine und diffundiert in die Synovialflüssigkeit.
Durchschnittlich wird die mittlere maximale Plasmakonzentration für Nurofen Liquid schnell 70 Minuten nach der Einnahme, erreicht. Bei Einnahme mit einer Mahlzeit können die maximalen Plasmaspiegel verspätet erreicht werden.
Ibuprofen wird in der Leber zu zwei Hauptmetabolite verstoffwechselt, die entweder vollständig oder überwiegend konjugiert zusammen mit einem vernachlässigbaren Anteil an nicht abgebautem Ibuprofen hauptsächlich im Urin ausgschieden werden. Die renale Exkretion erfolgt schnell und vollständig.
Die Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 2 Stunden.
Für ältere Personen wurden keine signifikanten Unterschiede im pharmakokinetischen Profil festgestellt.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die subchronische und chronische Toxizität von Ibuprofen zeigte sich im Tierversuch hauptsächlich in Form von Läsionen und Ulzera im Gastrointestinalrakt. In vitround in vivoStudien lieferten keine klinisch relevanten Hinweise auf ein mutagenes Potential von Ibuprofen. In Studien an Ratten und Mäusen wurden keine Hinweise auf kanzerogene Effekte von Ibuprofen gefunden. Ibuprofen bewirkte eine Ovulationshemmung bei Kaninchen sowie eine gestörte Implantation bei verschiedenen Tierspezies (Kaninchen, Ratte Maus). Experimentelle Studien haben gezeigt, dass Ibuprofen die Plazentaschranke passiert. Bei maternal toxischen Dosen wurde ein erhöhtes Auftreten von Mißbildungen (z.B. Ventrikelseptumdefekte) beobachtet.
6. PHARMAZEUTIsche Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Kapselinhalt:
Macrogol 600
Tocofersolan
Povidon K17
Kapselhülle:
Gelatine
Maltitol-Lösung
Sorbitol, Sorbitan
Ponceau 4R (E124)
Druckfarbe:
Opacode NS-78-18011 (Titandioxid (E171) und Hypromellose)
oder
Opacode S-1-7020 (Titandioxid (E171), Schellack und Lecithin)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
In der Originalverpackung aufbewahren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Die Kaspeln sind in einen Durchdrückblister verpackt, bestehend aus weiß-opaquer PVC/PVdC/Aluminium Folie. Die Blisterpackung wird in eine Faltschachtel verpackt.
Packungsgrößen: 2, 4, 6, 8, 10, 12, 16, 20, 24, 30, 40 und 48 Weichkapseln.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Reckitt Benckiser Deutschland GmbH
Theodor-Heuss-Anlage 12
68165 Mannheim
Tel. (0621) 3246-333
www.nurofen.de
8. zulassungsnummer
50457.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Zulassung: 14.08.2001
Datum der Zulassungsverlängerung: 21.11.2006
10. STAND DER INFORMATION
Juni 2007
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
f8d5c699bf821ebd1382383320de0fd0.rtf
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