Nutrineal Pd4 Mit 1,1 % Aminosäuren Peritonealdialyselösung Im Clear-Flex-Beutel
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Nutrineal PD4 mit 1,1 % Aminosäuren im Clear-Flex-Beutel -Peritonealdialyselösung
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Bestandteile in mg/l
Aminosäurenblend:
Alanin
Arginin
Glycin
Histidin
Isoleucin
Leucin
Lysinhydrochlorid
Methionin
Phenylalanin
Prolin
Serin
Threonin
Tryptophan
Tyrosin
Valin
951
1071
510
714
850
1020
955
850
570
595
510
646
270
300
1393
Natriumchlorid
Calciumchlorid-Dihydrat
Magnesiumchlorid-Hexahydrat
5380
184
5
Natrium-(S)-Laktatlösung entspr. Natrium-(S)-laktat
4480
Zusammensetzung in mmol/l Aminosäuren
+
Na+
Ca++
Mg++
Cl-
++
++
87,16
132
1,25
0,25
105
C3H5O3" 40
Osmolarität 365 mOsmol/l
pH-Wert bei 25 °C 6,6
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Peritonealdialyselösung.
Nutrineal ist eine sterile, klare und farblose Lösung.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Nutrineal wird im Rahmen einer Peritonealdialyse bei chronischer Niereninsuffizienz als glucosefreie Peritonealdialyselösung angewendet. Die Lösung eignet sich insbesondere für die Behandlung von mangelernährten Peritonealdialyse-Patienten.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung Dosierung
Art der Therapie, Häufigkeit der Behandlung, Austauschvolumen, Verweilzeit und Dauer der Dialyse sind vom verschreibenden Arzt festzulegen und zu überwachen.
Die Behandlung sollte nach drei Monaten neu überdacht werden, wenn sich der klinische Zustand oder die biochemischen Parameter des Patienten bis dahin nicht gebessert haben.
Erwachsene: Empfohlen wird ein Austausch mit einem 2,5 l Beutel pro Tag für einen Patienten mit einem Körpergewicht von 70 kg. Bei leichteren Patienten muss das Füllvolumen eventuell entsprechend der Körpergröße reduziert werden. In Ausnahmefällen kann eine andere Dosierung angezeigt sein; jedoch dürfen pro Tag nicht mehr als zwei Beutelwechsel durchgeführt werden. Bitte beachten, dass die empfohlene tägliche Proteinzufuhr bei erwachsenen Dialysepatienten insgesamt mindestens 1,2 g/kg Körpergewicht beträgt. 2 l Nutrineal enthalten 22 g Aminosäuren, was bei einem erwachsenen Dialysepatienten mit 70 kg Körpergewicht 0,30 g pro kg Körpergewicht/24 h (ca. 25 % des täglichen Proteinbedarfs) entspricht.
Ältere Patienten: Wie für Erwachsene.
Kinder und Jugendliche: Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern ist nicht erwiesen. Falls Nutrineal bei dieser Patientengruppe doch verwendet wird, wird ein Austausch pro Tag empfohlen. Der klinische Nutzen von Nutrineal sollte gegen das Risiko von Nebenwirkungen bei dieser Patientengruppe abgewogen werden. Für Kinder älter als 2 Jahre wird ein Füllvolumen von 800 bis 1400 ml/m2 bis zu einem Maximum von 2000 ml, je nach Toleranz, empfohlen. Füllvolumina von 200 bis 1000 ml/m2 werden bei Kindern unter 2 Jahren empfohlen.
Art der Anwendung
Nutrineal ist ausschließlich zur intraperitonealen Anwendung bestimmt. Nicht zur intravenösen Verabreichung geeignet.
Peritonealdialyselösungen können im Umbeutel auf 37 °C erwärmt werden, damit die Anwendung für den Patienten angenehmer ist. Es darf dazu jedoch nur trockene Hitze (z. B. Heizkissen, Wärmeplatte) verwendet werden. Die Lösung wegen des erhöhten Kontaminationsrisikos auf keinen Fall in Wasser erhitzen. Die Lösung auf keinen Fall im Mikrowellenherd erhitzen, da sonst für den Patienten das potenzielle Risiko von Verletzungen oder Beschwerden besteht bzw. der Beutel beschädigt werden könnte.
Während der gesamten Peritonealdialyse auf aseptische Arbeitsweise achten.
Die Lösung nicht verwenden, wenn sie verfärbt oder trübe ist, wenn sie Partikel enthält, oder wenn der Beutel undicht ist bzw. die Nähte defekt sind.
Die abgeleitete Flüssigkeit auf Fibrin und auf Trübung untersuchen, da dies auf eine Peritonitis hindeuten kann.
Nur zum einmaligen Gebrauch.
4.3 Gegenanzeigen
Nutrineal darf nicht angewendet werden bei Patienten mit:
• Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe oder einem der im Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile,
• einem Harnstoffspiegel im Serum über 38 mmol/l,
• Symptomen einer Urämie,
• metabolischer Azidose,
• angeborenen Störungen des Aminosäurenstoffwechsels,
• schwere Leberinsuffizienz,
• schwerer Hypokaliämie,
• nicht behebbaren mechanischen Defekten, durch die eine effektive PD nicht möglich oder das Infektionsrisiko erhöht ist,
• nachweislichem Verlust der Peritonealfunktion oder ausgeprägten Adhäsionen, die die Peritonealfunktion beeinträchtigen.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Enkapsulierende peritoneale Sklerose (EPS)
Die enkapsulierende peritoneale Sklerose (EPS) gilt als bekannte, seltene Komplikation der Peritonealdialyse-Therapie. EPS ist bei Patienten aufgetreten, die mit einer Peritonealdialyselösung einschließlich Nutrineal behandelt wurden.
Peritonitis
Bei Auftreten einer Peritonitis sollte die Wahl und die Dosierung des Antibiotikums nach Möglichkeit auf den Ergebnissen der Identifizierung und Sensitivitätstestung der untersuchten Stämme basieren. Bevor nachgewiesen ist, um welche(n) Erreger es sich handelt, können Breitband-Antibiotika indiziert sein
Überempfindlichkeit
Wenn ein Zeichen oder ein Symptom einer vermuteten Überempfindlichkeitsreaktion auftritt, sollte die intraperitoneale Anwendung von Nutrineal sofort gestoppt werden. Entsprechende therapeutische Maßnahmen sollten ja nach klinischer Indikation eingeleitet werden.
Metabolismus von Nutrineal
Ein Teil der Aminosäuren in Nutrineal wird zu stickstoffhaltigen Abbauprodukten wie Harnstoff metabolisiert. Bei einer ungenügenden Dialyse können die zusätzlichen StoffwechselAbbauprodukte, die durch die Verwendung von Nutrineal entstehen, Symptome einer Urämie wie Anorexie oder Erbrechen hervorrufen. Diese Symptome können behandelt werden, indem die Anzahl der Beutelwechsel reduziert, die Behandlung mit Nutrineal abgebrochen oder eine Dialyselösung ohne Aminosäuren in einer höheren Dosierung gegeben wird.
Unbehandelte metabolische Azidose und Hyperammonämie
Besondere Vorsicht ist geboten bei unbehandelter metabolischer Azidose und bei Hyperammonämie. Eine metabolische Azidose und Hyperammonämie sollte vor und während der Behandlung mit Nutrineal korrigiert werden.
Anwendung bei Patienten mit abdominalen Erkrankungen
Eine Peritonealdialyse darf in folgenden Fällen nur mit Vorsicht durchgeführt werden:
1) bei Patienten mit abdominellen Erkrankungen, einschließlich Perforation der Peritonealmembran oder des Zwerchfells durch operativen Eingriff, aufgrund von angeborenen Anomalien oder aufgrund einer Verletzung, bis die Heilung vollständig abgeschlossen ist, bei abdominellen Tumoren, Bauchwandinfektionen, Hernien, Kotfisteln oder Kolostomie oder Iliostomie, häufigen Divertikulitis-Episoden, entzündlichen oder ischämischen Darmerkrankungen, großen Zystennieren oder anderen Erkrankungen, die zu Veränderungen der Bauchwand, der Bauchdecke oder der intraabdominellen Bauchhöhle führen, sowie
2) bei anderen Erkrankungen einschließlich eingesetzten Aortentransplantaten und schwerer Lungenerkrankung.
Allgemeine Überwachung
Während der Peritonealdialyse kann es zu signifikanten Verlusten von anderen Arzneimitteln (einschließlich wasserlöslichen Vitaminen) kommen. Bei Bedarf eine geeignete Ersatztherapie einleiten.
Die Proteinaufnahme über die Nahrung muss überwacht werden.
Die Patienten sorgfältig überwachen, um eine De- oder Hyperhydratation zu vermeiden. Der Flüssigkeitshaushalt muss genau dokumentiert und das Körpergewicht des Patienten sorgfältig überwacht werden.
Die Serumelektrolyte (vor allem Bicarbonat, Kalium, Magnesium, Calcium und Phosphat), chemische (inklusive Parathormone) und hämatologische Blutparameter regelmäßig überwachen.
Überdosierung
Die Infusion von zu großen Mengen einer Peritonealdialyselösung in die Peritonealhöhle kann zu Bauchauftreibung/Bauchschmerzen und/oder Atemnot führen.
Bei einer Überinfusion der Peritonealdialyselösung die Lösung aus der Peritonealhöhle ableiten.
Kalium-Zusätze
Wegen des Risikos einer Hyperkaliämie enthalten Nutrineal-Lösungen kein Kalium.
Wenn ein normaler Kaliumspiegel im Serum oder eine Hypokaliämie vorliegt, kann die Zugabe von Kaliumchlorid (bis zu einer Konzentration von 4 mEq/l) angezeigt sein, um eine schwere Hypokaliämie zu vermeiden. Die Zugabe darf nach sorgfältiger Evaluierung des Serums und des Ganzkörperkaliums nur unter Anleitung eines Arztes erfolgen.
Anwendung bei Diabetikern
Bei Diabetikern den Blutzuckerspiegel regelmäßig überwachen und die Dosierung von Insulin oder anderen blutzuckersenkenden Therapien entsprechend anpassen.
Anwendung bei Patienten mit sekundärem Hyperparathyreoidismus
Bei Patienten mit sekundärem Hyperparathyreoidismus müssen Nutzen und Risiken der Anwendung einer Dialyselösung mit einem niedrigen Calciumgehalt sorgfältig gegeneinander abgewogen werden, da sonst der Hyperparathyreoidismus verstärkt werden kann.
Kinder und Jugendliche:
Die Sicherheit und Wirksamkeit bei pädiatrischen Patienten wurde nicht untersucht.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
• Es wurden keine Wechselwirkungsstudien mit Nutrineal durchgeführt. Die Konzentration von anderen dialysierbaren Arzneimitteln im Blut kann durch die Dialyse verringert werden.
• Bei Patienten, die mit Herzglykosiden behandelt werden, muss der Kalium-, Calcium-und Magnesiumspiegel sorgfältig überwacht werden, da das Risiko einer DigitalisIntoxikation besteht. Gegebenenfalls ist eine ergänzende Kaliumzufuhr notwendig.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine Daten über eine Anwendung während der Schwangerschaft vor.
Es stehen auch keine Daten aus tierexperimentellen Studien zur Reproduktion zur Verfügung (siehe Abschnitt 5.3).
Nutrineal sollte während der Schwangerschaft und von gebärfähigen Frauen, die nicht verhüten, nicht angewendet werden. Ärzte sollten vor der Verordnung von Nutrineal sorgfältig für jede Patientin die jeweiligen Risiken gegen den Nutzen abwägen.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt ob Nutrineal/Metaboliten in die Muttermilch übergehen. Ein Risiko für das Kind ist nicht auszuschließen. Bei der Entscheidung ob das Stillen abgebrochen oder die Behandlung mit Nutrineal abgebrochen oder nicht begonnen werden soll, müssen die Vorteile des Stillens für das Kind gegen die Vorteile der Behandlung für die Frau abgewogen werden.
Fertilität
Es gibt keine Daten zur Fertilität
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Bei Peritonealdialyse-Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz (ESRD) können Nebenwirkungen auftreten, die die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen (z. B. Unwohlsein, Hypovolämie).
4.8 Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen in diesem Abschnitt stehen vermutlich mit Nutrineal oder dem Verfahren der Peritonealdialyse an sich in Zusammenhang.
Nachfolgend sind die Nebenwirkungen aufgelistet, die im Rahmen klinischer Studien und Anwendungsbeobachtungen bei Patienten aufgetreten sind, die mit Nutrineal behandelt wurden.
Die Häufigkeit ist wie folgt definiert: Sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100 - <1/10), gelegentlich (>1/1.000 - <1/100), selten (>1/10.000 - <1/1.000), sehr selten (<1/10.000).
System-Organklasse (SOC) |
Bevorzugter MedDRA-Begriff |
Häufigkeit |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen |
Infektion |
Häufig |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems |
Anämie |
Häufig |
Erkrankungen des Immunsystems |
Überempfindlichkeit |
Nicht bekannt |
Stoffwechsel- und |
Azidose |
Sehr häufig |
Ernährungsstörungen |
Hypervolämie |
Sehr häufig |
Hypokaliämie |
Häufig | |
Hypovolämie |
Häufig | |
Anorexie |
Sehr häufig | |
Psychiatrische Erkrankungen |
Depression |
Häufig |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums |
Dyspnoe |
Häufig |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Erbrechen* Übelkeit Gastritis Bauchschmerzen Enkapsulierende peritoneale Sklerose Abdominelle Beschwerden Peritonitis Trübes Dialysat |
Sehr häufig Sehr häufig Sehr häufig Häufig Nicht bekannt Nicht bekannt Nicht bekannt Nicht bekannt |
Erkrankungen der Haut und des |
Juckreiz |
Nicht bekannt |
Unterhautzellgewebes |
Angioödem |
Nicht bekannt |
Allgemeine Erkrankungen und |
Asthenie |
Sehr häufig |
Beschwerden am Verabreichungsort |
Fieber |
Nicht bekannt |
Unwohlsein |
Nicht bekannt | |
Untersuchungen |
Erhöhter Harnstoffspiegel |
Sehr häufig |
Anomale Peritonealflüssigkeitsanalyse |
Nicht bekannt |
* Die Begriffe “Übelkeit” und “Erbrechen” sind in MedDRA 11.0 nicht verfügbar. Die Begriffe wurden beibehalten, um die verfügbaren Quelldaten entsprechend wiederzugeben.
Sonstige Nebenwirkungen der Peritonealdialyse, die mit dem Verfahren in Zusammenhang stehen, sind: Infektionen an der Kathetereintrittstelle, Katheterassoziierte Komplikationen, Hypokalziämie und bakterielle Peritonitis.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Eine Überdosierung kann Hypervolämie und Störungen des Elektrolythaushalts verursachen.
Behandlung einer Überdosierung:
• Eine Hypervolämie kann mit hypertonischer Peritonealdialyselösung und Flüssigkeitskarenz behandelt werden.
• Störungen des Elektrolythaushalts sind entsprechend der bei der
Blutanalyse nachgewiesenen spezifischen Elektrolytstörung zu behandeln. Die wahrscheinlichste Störung, Hypokaliämie, ist durch die orale Aufnahme von Kalium oder durch die Zugabe von Kaliumchlorid zu der vom behandelnden Arzt verschriebenen Peritonealdialyselösung zu behandeln (siehe Abschnitt 6.2).
Zu Überdosierung von Nutrineal und zur Behandlung siehe auch Abschnitt 4.4.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Peritonealdialyselösung, hypertone Lösungen ATC-Code: B05DB
Bei Patienten mit Nierenversagen dient die Peritonealdialyse dem Entfernen toxischer Substanzen, die durch den Stickstoff-Metabolismus entstehen und normalerweise durch die Nieren ausgeschieden werden. Sie unterstützt die Regulierung des Flüssigkeits-, Elektrolyt- sowie des Säure-Basen-Haushalts.
Die Peritonealdialyselösung wird über einen Katheter in die Peritonealhöhle eingeleitet. Der Austausch der Substanzen zwischen der Dialyselösung und den Peritonealkapillaren des Patienten folgt dem Prinzip von Osmose und Diffusion über die Peritonealmembran. Nach einer Verweilzeit von einigen Stunden ist die Lösung mit toxischen Substanzen gesättigt und muss ausgetauscht werden. Mit Ausnahme von Lactat als Bicarbonat-Vorstufe wurde die Elektrolytkonzentration der Lösung mit dem Ziel gewählt, die Plasmaelektrolytkonzentration zu normalisieren. Stickstoff-Abbauprodukte, die in hohen Konzentrationen im Blut vorliegen, diffundieren durch die Peritonealmembran in die Dialyselösung.
Die Elektrolytkonzentration der Lösung entspricht im Wesentlichen der des physiologischen Serums (mit Ausnahme von Lactat)
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Intraperitoneal zugeführte Aminosäuren, Puffer, Elektrolyte und Wasser werden ins Blut aufgenommen und über die üblichen Regelmechanismen metabolisiert.
Nach 4 bis 6 Stunden Verweilzeit der Dialyselösung in der Peritonealhöhle werden 70 bis 80 % der infundierten Aminosäuren ins Blut aufgenommen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Zu Nutrineal wurden keine präklinischen Studien durchgeführt. Die in Nutrineal enthaltenen Aminosäuren sind von Natur aus im menschlichen Stoffwechsel zu finden. Es gibt keine weiteren für die klinische Sicherheit relevanten präklinischen Daten, die nicht bereits in anderen Abschnitten dieser Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels enthalten sind.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Verdünnte Salzsäure zur ph-Wert-Einstellung.
Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten
Nutrineal PD4 im Clear-Flex-Beutel darf ausschließlich mit den in Abschnitt 6.6 genannten Arzneimitteln vermischt werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre.
Die Lösung unmittelbar nach dem Entfernen des Umbeutels verwenden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Nicht unter 4 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Die Lösung ist in einem Beutel eingeschweißt, der aus aus koextrudierter Folie (Clear-Flex-Folie) bestehend aus Polypropylen, Polyamid und einem Blend aus Polypropylen, SEBS und Polyethylen hergestellt wird. An der Außenschicht der Folie ist unten am Beutel ein Anschluss-Stutzen (Luer-Lock-Anschluss) angeschweißt und in der Mitte des Beutels ein Zuspritzanschluss.Der Beutel befindet sich in einem transparenten Umbeutel aus mehrschichtigem Copolymer.
Packungsgrößen:
Nutrineal ist in folgenden Packungsgrößen erhältlich:
2.5 l
2.5 l
3 Beutel pro Karton
4 Beutel pro Karton
Einzelbeutel
Einzelbeutel
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Nähere Hinweise zur Anwendung siehe Abschnitt 4.2.
Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung wurde für 24 Stunden bei 25°C nachgewiesen für: Cefazolin (125 und 750 mg/l), Ceftazidim (125 und 500 mg/l), Aztreonam (250 und 1000 mg/l), Fluconazol (40 und 80 mg/l), Gentamicin (4 und 30 mg/l), Tinzaparin (2500 IE/l), Tobramycin (4 und 30 mg/l) oder Vancomycin (25 und 1500 mg/l).
Unter mikrobiologischen Gesichtspunkten ist das Produkt unmittelbar zu verwenden, es sei denn, das Arzneimittel wird mittels eines Verfahrens zugesetzt, bei dem eine mikrobielle Kontamination ausgeschlossen ist.
Wird die Lösung nicht sofort verwendet, liegen die Lagerungsdauer und die Lagerungsbedingungen während der Anwendung im Verantwortungsbereich des Anwenders.
• Für die intraperitoneale Verabreichung benötigt man einen speziellen Katheter und ein geeignetes Verabreichungsset, das den Lösungsbeutel mit dem Katheter verbindet.
• Bevor die Patienten zu Hause selbst einen Lösungsaustausch vornehmen, erhalten sie in speziellen Schulungszentren detaillierte Anweisungen für die Methode des Peritonealdialyseaustausches.
• Beschädigte Beutel verwerfen.
• Den Beutel erst unmittelbar vor Gebrauch aus dem Umbeutel entnehmen.
• Nur verwenden, wenn die Lösung klar ist.
• Restmengen verwerfen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Baxter Deutschland GmbH Edisonstraße 4 85716 Unterschleißheim Telefon: 089/31701-0
Fax: 089/31701-177 E-Mail: info_de@baxter.com
ZULASSUNGSNUMMER
55084.00.00
9.
10.
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Zulassung: 25. März 2003
Datum der Verlängerung der Zulassung: 08. Oktober 2007
STAND DER INFORMATION
März 2016
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