Nystatin Acis Mundgel
Dermapharm AG, D-82031 Grünwald Druckmanuskript
Anlage 4b zur Änderungsanzeige vom 20.12.2007
Moronal Mundgel Zul.-Nr.: 49890.00.00 ENR
2149890
Wortlaut der Fachinformation
Fachinformation
acis Arzneimittel GmbH |
Nystatin acis® Mundgel |
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Nystatin acis®Mundgel
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 g Gel enthält 100.000 I.E. Nystatin und 466,89 mg Sucrose.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Gelbes Gel.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Nystatinempfindliche Hefepilzinfektionen der Mundhöhle (Mundsoor)
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Bei Säuglingen ist es sinnvoll, jeweils vor und nach der Mahlzeit 1/2- 1 Messlöffel (1/2- 1 Gramm) in die Mundhöhle zu geben. Hierdurch kann die Wirkung von Nystatin im Mundraum optimiert werden.
Nystatin acis®Mundgel 3 – 6 mal täglich, in schweren Fällen alle 2 Stunden
jeweils 1 g Mundgel (1 Messlöffel) einnehmen.
Art und Dauer der Anwendung
Nystatin acis®Mundgel wird eingenommen und einige Minuten im Mund belassen und dann geschluckt.
Auch bei Säuglingen ist eine möglichst lange Verweildauer des Gels im Mundraum anzustreben.
Für die Behandlung von Hefepilzinfektionen des Mundraumes hat es sich als zweckmäßig erwiesen, zusätzlich die befallenen Stellen mit einem Wattestäbchen, auf das zuvor Nystatin acis®Mundgel aufgetragen wurde, zu bestreichen. Aufgrund seiner Haftfähigkeit eignet sich das Mundgel für eine Behandlung in der Mundhöhle.
Während der Behandlung des Mundsoors tritt eine deutliche Besserung bereits innerhalb von wenigen Tagen ein. Die Behandlung sollte jedoch mindestens 2 Tage über das Abklingen der Beschwerden hinaus fortgesetzt werden. Die Dauer der Behandlung sollte jedoch 28 Tage nicht überschreiten.
Pro Gramm Gel sind weniger als 0,05 BE (Broteinheiten) enthalten, so dass eine Einnahme für Diabetiker bedenkenlos ist.
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Nystatin acis®Mundgel nicht anwenden.
4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bisher keine bekannt.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit:
Nystatin wird aufgrund seiner Molekülgröße bei oraler Gabe in normaler Dosierung nicht resorbiert, passiert die Plazentaschranke nicht und ist auch in der Muttermilch nicht zu erwarten. Aufgrund der hohen Osmolarität von Nystatin (2282 mOsm/l) wird von einer Gabe bei sehr untergewichtigen und unreifen Frühgeborenen abgeraten.
4.7. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zu Grunde gelegt:
Sehr häufig (≥1/10)
Häufig (≥1/100, <1/10)
Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100)
Selten (≥1/10.000, <1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000, einschließlich Einzelfälle)
Bei normaler Dosierung ist mit Nebenwirkungen nicht zu rechnen. Selbst hohe Dosen verursachen in der Regel keine Beschwerden.
In seltenen Fällen kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen, die sich durchJuckreiz,Rötung,Papeln,BläschenauchüberdasKontaktarealhinaus (sogenannte Streureaktionen) manifestieren können.
Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat können Überempfindlich-keitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
4.9. Überdosierung
Selbst hohe Dosen verursachen in der Regel keine Beschwerden. Nystatin ist praktisch atoxisch.
5. Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiinfektiva zur oralen Lokalbehandlung
ATC-Code: A01AB33
5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften
Nystatin acis®Mundgel wirkt in niedrigen und mittleren Dosen fungistatisch, in höheren Dosierungen fungizid.
Die Wirkung beruht auf einer Komplexbildung des Nystatins mit Sterolen der Zytoplasmamembran der Pilze, was zu Störungen der Membranpermeabilität führt. Das Wirkungsspektrum erstreckt sich auf alle pathogenen Hefen, darüber hinaus auch auf apathogene Hefen. In-vivo wurden bisher keine gegen Nystatin resistente Hefen beobachtet. Die Hemmung von Dermatophyten und Schimmelpilzen ist stammweise sehr unterschiedlich, so dass sich im Einzelfall eine Sensibilitätsprüfung empfiehlt. Auf das Wachstum von Bakterien hat Nystatin keinen Einfluss. Die antimykotische Wirksamkeit ist pH-abhängig. Sie ist optimal zwischen pH-4 und pH-6. Außerhalb dieses Bereiches kann der Aktivitätsverlust durch Dosiserhöhung ausgeglichen werden.
Nystatin wird nicht nennenswert resorbiert.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktionstoxizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Akute Toxizität
Untersuchungen zur akuten Toxizität an verschiedenen Tierspezies haben keine besondere Empfindlichkeit ergeben.
Chronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität am Tier ergaben keine Hinweise auf toxische Effekte.
Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial
In der Fachliteratur sind zu Nystatin sowohl positive als auch negative Befunde zur Mutagenität publiziert. Eine abschließende Bewertung ist derzeit aufgrund mangelnder Qualität der Prüfung nicht möglich. Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potenzial von Nystatin wurden nicht durchgeführt.
Reproduktionstoxikologie
Die bisherigen Erfahrungen beim Menschen sowie Untersuchungen an trächtigen Ratten haben keine Hinweise auf embryo- oder fetotoxische Schäden ergeben.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1. Liste der sonstigen Bestandteile
Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218)
Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216)
Glycerol
Sucrose
Hyetellose
gereinigtes Wasser
Himbeeraroma.
6.2. Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3. Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Die Haltbarkeit nach Anbruch beträgt 4 Wochen.
6.4. Besondere Vorsichtshinweise für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
Art und Inhalt des Behältnisses
Aluminiumtuben zu 25 g Mundgel N 1 und 50 g Mundgel N 2 .
Besondere Vorsichtshinweise für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
acis Arzneimittel GmbH
Bajuwarenring 14
82041 Oberhaching
Tel. 089 / 4423246-0
Fax 089 / 4423246-66
8. Zulassungsnummer
49890.00.00
9. Datum der Zulassung
23.05.2001
Stand der Information
Dezember 2007
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
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