Oa Sirup
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
OA®Sirup
75,0 g pro 500 ml Sirup, Sirup
Wirkstoff: Ornithinaspartat
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Eine Flasche mit
500 ml Inhalt enthält 75,0 g Ornithinaspartat
Sonstige Bestandteile: Sucrose.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Sirup
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Behandlung von Begleit- und Folgeerkrankungen auf Grund gestörter Entgiftungsleistung der Leber (z.B. bei Leberzirrhose) mit den Symptomen der latenten und manifesten hepatischen Enzephalopathie.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Es wird bis zu 3mal täglich 20 bis 40 g OA®Sirup (entsprechend einer Einzeldosis von 3 – 6 g Ornithinaspartat) eingenommen.
OA®Sirup wird zu den Mahlzeiten oder im Anschluss daran eingenommen.
OA®Sirup kann auch in Flüssigkeit (z.B. ein Glas Wasser, Tee
oder Saft) eingerührt werden.
Die Erfahrung bei Kindern ist begrenzt (s. Abschnitt 4.4).
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Ornithinaspartatoder einen der sonstigen Bestandteile.
Stärkere Nierenfunktionsstörungen (Niereninsuffizienz). Als Richtwert kann ein Serumkreatininwert über 3 mg / 100 ml gelten.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten OA® Sirup nicht einnehmen.
OA® Sirup enthält ca. 2,8 – 5,6 g Sucrose je Einzeldosis, entsprechend ca. 0,25 – 0,5 Broteinheiten (BE). Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.
Der häufige und dauernde Gebrauch von
OA Sirup kann schädlich für die Zähne sein (Karies).
Für den Einsatz bei Kindern liegen bislang keine Daten vor.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es wurden keine Wechselwirkungsstudien durchgeführt. Bislang sind keine Wechselwirkungen bekannt.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine klinischen Daten zur Einnahme von OA®Sirup in der Schwangerschaft vor. Ornithinaspartat wurde nur unzureichend in tierexperimentellen Studien zur Reproduktionstoxizität untersucht. Die Anwendung von OA®Sirup in der Schwangerschaft sollte daher vermieden werden. Wird dennoch eine Behandlung mit OA®Sirup für notwendig erachtet, sollte eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.:
Es ist nicht bekannt, ob Ornithinaspartat in die Muttermilch übergeht. Eine Anwendung von OA®Sirup sollte daher in der Stillzeit vermieden werden. Wird dennoch eine Behandlung mit OA®Sirup für notwendig erachtet, sollte eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Bedingt durch die Erkrankung kann auch unter der Therapie mit Ornithinaspartat die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (>10 %)
Häufig (> 1 % - < 10 %)
Gelegentlich (> 0,1 % - < 1 %)
Selten (> 0,01 % - < 0,1 %)
Sehr selten (<0,01 % oder unbekannt)
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Gelegentlich: Übelkeit, Erbrechen,
Magenschmerzen, Flatulenz, Diarrhoe
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen:
Sehr selten: Gliederschmerzen
Diese Nebenwirkungen sind jedoch im allgemeinen vorübergehend und erfordern kein Absetzen des Arzneimittels.
4.9 Überdosierung
Vergiftungserscheinungen sind bei Überdosierung von Ornithinaspartat bislang nicht beobachtet worden. Bei Überdosierung sollte eine symptomische Behandlung erfolgen.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische
Gruppe: Lebertherapeutikum zur Behandlung der latenten und
manifesten hepatischen Enzephalopathie
ATC-Code: AO5BA17
Ornithinaspartat wirkt in vivoüber die Aminosäuren Ornithin und Aspartat auf zwei Schlüsselwege der Ammoniakentgiftung: die Harnstoffsynthese und die Glutaminsynthese.
Die Harnstoffsynthese erfolgt in den periportalen Hepatozyten. In diesen Zellen dient Ornithin sowohl als Aktivator der beiden Enzyme Ornithin-Carbamoyltransferase und Carbamoylphosphatsynthetase als auch als Substrat der Harnstoffsynthese.
Die Glutaminsynthese ist in den perivenösen Hepatozyten lokalisiert. Insbesondere unter pathologischen Bedingungen werden Aspartat und andere Dicarboxylate, u.a. dementsprechend auch Stoffwechselprodukte des Ornithins in die Zellen aufgenommen und dort zur Bindung von Ammoniak in Form von Glutamin verwandt.
Glutamat dient sowohl physiologisch als auch pathophysiologisch als ammoniakbindende Aminosäure. Die entstehende Aminosäure Glutamin stellt nicht nur eine untoxische Ausscheidungsform für Ammoniak dar, sondern aktiviert ihrerseits den wichtigen Harnstoffzyklus (interzellulärer Glutaminaustausch).
Unter physiologischen Bedingungen sind Ornithin und Aspartat nicht limitierend für die Harnstoffsynthese.
Tierexperimentelle Untersuchungen weisen auf eine Steigerung der Glutaminsynthese als Mechanismus des ammoniaksenkenden Effektes hin. In einzelnen klinischen Studien zeigte sich eine Verbesserung des Quotienten aus verzweigtkettigen und aromatischen Aminosäuren.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Ornithinaspartat wird rasch resorbiert und in Ornithin und Aspartat gespalten. Beide Aminosäuren haben eine kurze Eliminationshalbwertszeit von 0,3 – 0,4 Stunden. Ein Teil des Aspartats erscheint unmetabolisiert im Urin.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Bei bestimmungsgemäßer Anwendung lassen die präklinischen Daten auf der Grundlage von Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Verabreichung und zur Mutagenität keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Studien zum kanzerogenen Potential wurden nicht durchgeführt.
Ornithinaspartat wurde im Rahmen einer Dosisfindungsstudie nur unzureichend auf reproduktionstoxikologische Eigenschaften untersucht.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Natriumbenzoat, Kaliumsorbat, Citronensäure, Sucrose, Natriumcyclamat, Gereinigtes Wasser
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25° C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
OA®Sirup ist eine klare, farblose
bis blassgelbe Lösung.
Es liegen Originalpackungen mit 500 ml Sirup (N2)
vor.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
Merz Pharmaceuticals GmbH
Eckenheimer Landstr. 100
60318 Frankfurt
Telefon: 069/1503-1
Telefax: 069/1503-200
24-Stunden-Telefondienst für Notfälle:
06131/19240
8. Zulassungsnummer
6754503.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
30. Juni 1999
10. Stand der Information
04/2008
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
L:\Produkte national+international\Merz Pharmaceuticals
GmbH\OA Sirup
\Änderungsanzeigen\ÄA-Texte14.Novelle_04-2008\
OA Sirup_FI_240408 240408Gr
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