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Octostim 15 Mikrogramm/Ml Injektionslösung

FACHINFORMATION

1.    Bezeichnung des Arzneimittels

OCTOSTIM 15 Mikrogramm/ml Injektionslösung

2.    Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: 1 ml Injektionslösung enthält 15 Mikrogramm Desmopressinacetat entsprechend

13,4 Mikrogramm Desmopressin.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    Darreichungsform

Injektionslösung

4.    Klinische Angaben

4.1    Anwendungsgebiete

OCTOSTIM 15 Mikrogramm/ml Injektionslösung ist zur subkutanen (s.c.) Injektion oder zur intravenösen (i.v.) Infusion bei folgenden Indikationen bestimmt:

•    zur Steigerung der Faktor VIII-Gerinnungsaktivität bei leichter bis mittelschwerer Hämophilie A und von-Willebrand-Jürgens-Krankheit,

•    bei angeborener oder medikamentös induzierter Thrombozytendysfunktion, wenn eine Wirksamkeit von Desmopressin nachgewiesen wurde,

•    Urämie,

•    Leberzirrhose,

•    bei Patienten mit verlängerter Blutungszeit unbekannter Ätiologie.

Das Ansprechen auf Desmopressin ist individuell unterschiedlich. Falls die Wirksamkeit von Desmopressin bei dem Patienten nicht bereits bekannt ist, wird deshalb empfohlen, vor einer Operation in einem zeitlichen Abstand von mehreren Tagen durch eine Probeinfusion die durch Desmopressin zu erwartende Wirkung auf den Gerinnungsstatus festzustellen.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung Dosierung

OCTOSTIM Injektionslösung wird in Dosiereinheiten von 0,3 ^g/kg Körpergewicht subkutan injiziert oder gelöst in 50 - 100 ml physiologischer Kochsalzlösung über 15 - 30 Minuten infundiert. Wird eine positive Wirkung erzielt, kann die Initialdosis 1-2-mal im Abstand von 612 Stunden wiederholt werden. Weitere Wiederholungen der Dosis können zu einer reduzierten Wirkung führen.

Bei Patienten mit Hämophilie A wird der gewünschte Anstieg von Faktor VIII:C nach den gleichen Kriterien wie in der Behandlung mit Faktor VIII-Konzentrat bewertet. Wenn die OCTOSTIM-Infusion nicht zu dem gewünschten Anstieg der Plasmakonzentration von VIII:C führt, kann die Behandlung durch die Verabreichung von Faktor VIII-Konzentrat ergänzt werden. Die Behandlung der Hämophilie-Patienten sollte in Absprache mit deren Gerinnungslaboren durchgeführt werden.

Bestimmung der Gerinnungsfaktoren und Blutungszeit vor der Behandlung mit OCTOSTIM Injektionslösung:

Die Plasmaspiegel von VIII:C und cWF:Ag steigen nach Verabreichung von Desmopressin erheblich an. Es konnte allerdings keine Korrelation zwischen der Plasmakonzentration dieser Gerinnungsfaktoren und der Blutungszeit vor oder nach der Desmopressin-Gabe bewiesen werden. Wenn möglich, sollte deshalb die Wirkung von Desmopressin auf die Blutungszeit beim Patienten individuell überprüft werden.

Bei Patienten mit hereditärer Thrombozytopathie muss prophylaktisch ein Test zur Wirksamkeit der Behandlung mit Desmopressin durchgeführt werden.

Das Ansprechen auf OCTOSTIM Injektionslösung ist individuell unterschiedlich. Falls die Wirksamkeit von OCTOSTIM Injektionslösung bei dem Patienten nicht bereits bekannt ist, wird deshalb empfohlen, vor einer Operation in einem zeitlichen Abstand von mehreren Tagen durch eine Probeinfusion die durch OCTOSTIM Injektionslösung zu erwartende Wirkung auf den Gerinnungsstatus festzustellen.

Zur Bestimmung der Blutungszeit sollte ein standardisierter Test verwendet werden. Die Bestimmung der Blutungszeit und der Konzentration der Plasmakonzentration der Gerinnungsfaktoren sollte in Kooperation oder in Absprache mit einem Gerinnungslabor durchgeführt werden.

Therapiekontrolle

Die VIII:C-Konzentration muss regelmäßig überwacht werden, da in wenigen Fällen eine Abnahme der Wirkung nach wiederholter Verabreichung beobachtet wurde.

Im Zusammenhang mit der Verabreichung von OCTOSTIM Injektionslösung sollte der Blutdruck des Patienten sorgfältig überwacht werden.

Art der Anwendung

Zur Anwendung als subkutane (s.c.) Injektion oder intravenöse (i.v.) Infusion.

Wegen der zur Steigerung der Faktor VIII-Gerinnungsaktivität erforderlichen relativ hohen Dosierungen empfiehlt sich eine regelmäßige Kontrolle der Osmolalität, des Plasmanatriums und des Körpergewichtes, um die Möglichkeit einer Wasserintoxikation auszuschließen.

4.3 Gegenanzeigen

OCTOSTIM Injektionslösung ist kontraindiziert bei:

•    Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

•    habitueller oder psychogener Polydipsie (mit einer Urinproduktion von mehr als 40 ml/kg/24 Stunden) oder Polydipsie bei Alkoholikern

•    unstabiler Angina pectoris in der Anamnese und/oder bekannter oder Verdacht auf Herzinsuffizienz sowie andere Zustände, die eine Therapie mit Diuretika erforderlich machen

•    bekannter Hyponatriämie

•    von Willebrand-Jürgens-Syndrom Typ IIB, Patienten mit Faktor VIII-Aktivität, Faktor VIII-Antikörper

•    schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min)

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

OCTOSTIM Injektionslösung sollte mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei:

•    sehr jungen und älteren Patienten,

•    Zuständen, die durch Flüssigkeits- und/oder Elektrolytungleichgewicht gekennzeichnet sind,

•    Patienten mit Risiko für die Erhöhung des intrakraniellen Druckes,

•    Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen,

•    Patienten mit Bluthochdruck,

•    zystischer Fibrose,

•    Patienten mit Thromboseneigung

•    Patienten mit leichter bis mittelschwerer Niereninsuffizienz.

Bei Patienten, die mit Diuretika behandelt werden, müssen Maßnahmen zur Verhinderung von Flüssigkeitsüberladung ergriffen werden.

Zur Vermeidung einer Hyponatriämie wird im Falle einer leichten bis mittelschweren Niereninsuffizienz eine engmaschige Kontrolle der Natriumspiegel empfohlen.

Um eine Wasserintoxikation zu vermeiden, sollte auf eine ausgewogene Wasserbilanz geachtet werden.

Warnhinweise

Besondere Aufmerksamkeit ist dem Risiko für Wasserretention/Hyponatriämie zu widmen. Begleitende Symptome sind Gewichtszunahme, Kopfschmerzen, Übelkeit und Ödembildung. In schweren Fällen können Hirnödem, Konvulsionen und Koma auftreten. Besonders Kinder unter 5 Jahren und ältere Patienten haben ein erhöhtes Risiko für Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes. Die Flüssigkeitsaufnahme sollte so weit wie möglich eingeschränkt und das Körpergewicht regelmäßig kontrolliert werden. Falls eine sukzessive Gewichtszunahme, die Abnahme des Natriumserumspiegels unter 130 mmol/l oder die Abnahme der Plasmaosmolalität unter 270 mOsm/kg Körpergewicht beobachtet wird, muss die Flüssigkeitsaufnahme drastisch reduziert und die Verabreichung von OCTOSTIM Injektionslösung unterbrochen werden.

Auch bei Erbrechen, Durchfall, systemischen Infektionen und Fieber sollte die Anwendung von Desmopressin so lange unterbrochen werden, bis der Flüssigkeitshaushalt wieder normal ist.

Organische Ursachen für eine Polyurie oder gesteigerte Miktionsrate oder Nykturie wie benigne Prostatahyperplasie (BPH), Harnwegsinfekte, Blasensteine bzw. -tumore, Störungen des Blasensphinkters, Polydipsie oder unzureichend behandelter Diabetes mellitus sollten ausgeschlossen oder entsprechend behandelt werden. Jede Nebennierenoder Schilddrüseninsuffizienz muss vor Beginn der Desmopressintherapie ausgeschlossen werden.

OCTOSTIM Injektionslösung reduziert die verlängerte Blutungszeit bei Thrombozytopenie nicht.

Zur Reduktion der verlängerten Blutungszeit durch OCTOSTIM Injektionslösung bei angeborenen Rezeptordefekten der Thrombozytenmembran (z. B. Morbus Glanzmann oder Bernard-Soulier-Syndrom) liegen keine Daten vor.

Vorsichtsmaßnahmen

Während akuter zwischenzeitlich auftretender Erkrankungen sollte die Behandlung mit Desmopressin angepasst werden, und der Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt sollte sorgfältig überwacht werden. Das gilt vor allem in Situationen mit starken Blutungen.

OCTOSTIM Injektionslösung enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Dosiereinheit.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Stoffe, die bekanntermaßen SIADH induzieren, wie z.B. trizyklische Antidepressiva, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, Chlorpromazin und Carbamazepin können den antidiuretischen Effekt verstärken. Auch Indometacin und Clofibrat können die antidiuretische Wirkung verstärken. Dies führt zu einem erhöhten Risiko einer Wasserretention/Hyponatriämie (siehe Abschnitt 4.4).

Bei gleichzeitiger Anwendung von Oxytocin ist mit einer Erhöhung des antidiuretischen Effektes und einer Abschwächung der Uterusdurchblutung zu rechnen.

Nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAIDs) können Wasserretention/Hyponatriämie induzieren (siehe Abschnitt 4.4).

Glibenclamid und Lithium können die antidiuretische Wirkung verringern.

Bei gleichzeitiger Anwendung der o.g. Medikamente sollten Blutdruck, PlasmaNatriumspiegel und Harnausscheidung überwacht werden.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Daten über die Behandlung einer begrenzten Anzahl (n=53) von Patienten mit Diabetes insipidus zeigen keine Nebenwirkungen von Desmopressin auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fötus bzw. des neugeborenen Kindes. Derzeit liegen keine anderen relevanten epidemiologischen Daten vor.

Tierversuche weisen auf keine direkten oder indirekten Schädigungen in Bezug auf die Schwangerschaft, die embryonale/fötale Entwicklung, die Entbindung oder die postnatale Entwicklung hin.

Desmopressin sollte bei schwangeren Frauen mit besonderer Vorsicht angewendet werden. Stillzeit

Untersuchungen der Muttermilch von Frauen, die eine hohe Dosierung von 300 pg Desmopressin (intranasal) erhalten hatten, zeigten, dass die Mengen an Desmopressin, die auf das Kind übertragen werden könnten, zu gering sind, um die Diurese zu beeinflussen.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Nicht zutreffend.

4.8    Nebenwirkungen

Die Behandlung ohne gleichzeitige Einschränkung der Flüssigkeitszufuhr kann zu Wasserretention/Hyponatriämie mit oder ohne Begleitsymptomen (Kopfschmerzen, Übelkeit/Erbrechen, erniedrigte Natriumserumspiegel, Gewichtszunahme) führen. In schweren Fällen kann es    zu    Krämpfen, teilweise    verbunden mit

Bewusstseinseinschränkungen bis hin zu längerdauernder Bewusstlosigkeit kommen. Dies gilt insbesondere für Kleinkinder bis zu 1 Jahr oder ältere Patienten, abhängig von ihrem Allgemeinzustand.

Organklasse

Häufig (>1/100 bis <1/10)

Selten (>1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes

Abdominalschmerzen, Übelkeit, Erbrechen

Herzerkrankungen

transienter Blutdruckabfall mit Reflextachykardie und Gesichtsrötung bei Verabreichung

bei hohen Dosen Schwindel

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen, bei hohen Dosen Fatigue

Hirnödem,

hyponatriämische

Krämpfe

Erkrankungen der Haut/Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

allergische Reaktionen, Überempfindlichkeitsrea ktionen (z.B. Pruritus, Exanthem, Fieber, Bronchospasmus, Anaphylaxie)

Stoffwechselstörungen

Hyponatriämie

Herz- und Gefäßerkrankungen:

Auf Grund der verstärkten Wasserrückresorption kann der Blutdruck steigen, und es kann sich in einigen Fällen eine Hypertonie entwickeln. Bei Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit kann es zu Angina pectoris kommen.

Mit Ausnahme der allergischen Reaktionen können diese Nebenwirkungen durch Dosisreduktion verhindert werden oder sich zurückbilden.

Erfahrungen nach Markteinführung:

Vereinzelte Fälle von allergischen Hautreaktionen und schwereren generalisierten allergischen Reaktionen wurden beobachtet.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen:

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit.    Sie ermöglicht eine kontinuierliche    Überwachung des Nutzen

Risikoverhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das folgende nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3

D-53175 Bonn

Website: www.bfarm.de

4.9 Überdosierung

Überdosierung von OCTOSTIM Injektionslösung kann zu Wasserretention und Hyponatriämie führen. Obwohl die Behandlung der Hyponatriämie individuell gehandhabt werden soll, gelten folgende allgemeine Empfehlungen: Unterbrechung der Behandlung, Einschränkung der Flüssigkeitszufuhr und wenn nötig Behandlung der Symptome.

Die Symptome einer Überdosierung können bei folgenden Voraussetzungen auftreten:

-    die verabreichte Dosis ist zu hoch,

-    zusammen oder kurz nach der OCTOSTIM-Gabe erfolgte eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr.

Sie äußern sich durch eine Zunahme des Körpergewichtes (Wasserretention), Kopfschmerzen, Übelkeit, leichte Hypertonie, Tachykardie, Flush und in schweren Fällen eine Wasserintoxikation mit Krämpfen. In Einzelfällen wurde über ein Hirnödem berichtet. Eine Überdosierung kann insbesondere bei der unvorsichtigen Einstellung von Kleinkindern auftreten.

Im Falle einer Überdosierung sollte die Dosis reduziert bzw. die Häufigkeit der Verabreichung vermindert werden. Bei Hirnödem ist die sofortige Einweisung zur Intensivtherapie notwendig, Krämpfe im Kindesalter bedürfen ebenfalls Intensivmaßnahmen. Es ist kein spezifisches Antidot gegen OCTOSTIM bekannt. Sollte eine beträchtliche Flüssigkeitsretention beunruhigen, kann mit einem Saluretikum wie Furosemid eine Diurese herbeigeführt werden.

5.    Pharmakologische Eigenschaften

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Vasopressin und Analoga ATC-Code: H01B A02

OCTOSTIM Injektionslösung enthält Desmopressin, ein Struktur-Analogon zum natürlichen, hypophysären Arginin-Vasopressin. Es unterscheidet sich von diesem durch die Desaminierung des Cysteins und die Substitution von L-Arginin durch D-Arginin. Die Veränderungen bewirken eine erheblich verlängerte Wirkung und einen kompletten Verlust der vasopressorischen Wirkung bei der Anwendung klinischer Dosen.

Desmopressin in hohen Dosen von 0,3 pg/kg Körpergewicht führt intravenös verabreicht zu einem Anstieg der Gerinnungsaktivität von Faktor VIII (VIII:C) im Plasma um das 2 bis 4fache. Der Gehalt an von Willebrand-Faktor-Antigen (vWF:Ag) nimmt ebenfalls zu, allerdings in geringerem Ausmaß. Gleichzeitig kommt es zu einer Freisetzung des PlasminogenAktivators (t-PA).

Bei Patienten mit verlängerter Blutungszeit wie bei Urämie, Leberzirrhose, angeborener oder arzneimittelinduzierter Thrombozytendysfunktion und bei Patienten mit verlängerter

Blutungszeit unbekannter Ätiologie führte die Verabreichung von Desmopressin zu einer Verkürzung oder Normalisierung der Blutungszeit.

Störungen der Hämostase bei angeborener oder medikamentös induzierter Thrombozytendysfunktion - Wirkungen von Desmopressin bei Patienten, die sich einer Operation unterziehen.

Bei 3-5 % der Patienten, die sich einer geplanten Operation unterziehen, kommt es zu einer gestörten Hämostase.


Die (langfristige) Einnahme nicht-selektiver, nicht-steroidaler Analgetika (COX-1-Inhibitoren wie Ibuprofen, Diclofenac, Piroxicam) impliziert ein noch höheres Risiko für Blutungen bei akuten chirurgischen Eingriffen.


Für eine vollständige Bewertung des Risikos dieser Art von Blutungen ist die Bestimmung der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit und der Prothrombinzeit nicht ausreichend.


Die präoperative Behandlung mit einer Infusion von 0,3 pg/kg Desmopressin über 30 Minuten führte bei 90,2 % der Patienten mit einer gestörten primären Hämostase zur Normalisierung der Thrombozytenfunktion.


Homologe Bluttransfusionen waren bei Patienten mit präoperativ korrigierter Thrombozytendysfunktion seltener erforderlich als bei Patienten ohne gestörte primäre Hämostase.


Bei medikamentös induzierter Thrombozytendysfunktion wird die parenterale Anwendung von Desmopressin empfohlen.


Die Injektion von Desmopressin kann bereits präoperativ in Erwägung gezogen werden.


Die Injektion von Desmopressin wurde auch empfohlen, um die Wirkung von Acetylsalicylsäure und Clopidogrel aufzuheben.


Ref.: P.J. Svensson et al/Blood Reviews 28(2014) 95-102

Da Desmopressin synthetisch hergestellt wird, ist die Übertragung einer HIV-Infektion und von Hepatitis-Viren ausgeschlossen.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Die Plasmahalbwertszeit beträgt ca. 3 - 4 Stunden. Die Dauer der hämostatischen Wirkung hängt von der Plasmahalbwertszeit des VIII:C ab, die etwa 8 - 12 Stunden beträgt. Die Bioverfügbarkeit bei subkutaner Anwendung beträgt im Vergleich zur intravenösen etwa 85 %. Maximale Plasmaspiegel werden bei einer Dosis von 0,3 pg/kg nach etwa 60 Minuten erreicht und betragen im Durchschnitt 600 pg/ml.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

Bei der Prüfung des Sicherheitsprofils von Desmopressin kam es nicht zu außergewöhnlichen Untersuchungsergebnissen.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Natriumchlorid Salzsäure 10 %

Wasser für Injektionszwecke

6.2    Inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

4 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Im Kühlschrank lagern (+2°C - +8°C).

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Farblose Typ I-Glasampullen. Eine Ampulle mit Injektionslösung enthält 1 ml bzw. 2 ml Lösung.

OP mit 10 Ampullen mit je 1 ml Injektionslösung OP mit 10 Ampullen mit je 2 ml Injektionslösung

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Nicht verwendetes Arzneimittel ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

Die Injektionslösung wird als subkutane Injektion oder intravenöse Infusion verabreicht.

Für die intravenöse Infusion sollte die Dosis (0,3 ^g/kg Körpergewicht) mit 50 - 100 ml Natriumchlorid-Lösung 0,9 % zur Injektion (physiologische Kochsalzlösung) verdünnt und über 15 - 30 Minuten verabreicht werden.

7. Inhaber der Zulassung

Ferring GmbH Wittland 11 D-24109 Kiel

Mitvertreiber

FERRING Arzneimittel GmbH Fabrikstraße 7 D-24103 Kiel Telefon: 0431/5852-0 Telefax: 0431/5852-74

8. Zulassungsnummer 90387.00.00

9.    Datum der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

22.09.2016

10.    Stand der Information

September 2016

11.    Verkaufsabgrenzung Verschreibungspflichtig

Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an folgende E-Mail- Adresse: info-service@ferring.de

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