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Ofloxacin 200 - 1 A Pharma

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F achinformation

1. Bezeichnung der Arzneimittel

Ofloxacin 100 - 1 A Pharma

Wirkstoff: Ofloxacin 100 mg pro Filmtablette

Ofloxacin 200 - 1 A Pharma

Wirkstoff: Ofloxacin 200 mg pro Filmtablette

Ofloxacin 400 - 1 A Pharma

Wirkstoff: Ofloxacin 400 mg pro Filmtablette

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Ofloxacin 100 - 1 A Pharma

Eine Filmtablette enthält 100 mg Ofloxacin.

Ofloxacin 200 - 1 A Pharma

Eine Filmtablette enthält200 mg Ofloxacin.

Ofloxacin 400 - 1 A Pharma

Eine Filmtablette enthält 400 mg Ofloxacin.

3. Darreichungsform

Filmtabletten

4.    Klinische Angaben

4.1    Anwendungsgebiete

Ofloxacin 100 - 1 A Pharma

Ofloxacin 100 - 1 A Pharma ist zur Behandlung folgender bakterieller Infektionen geeignet, wenn sie durch Ofloxacin-empfindliche Erreger (siehe Abschnitt 5.1) verursacht worden sind:

-    Infektionen der unteren Harnwege, wie unkomplizierte Infektionen der Harnblase und der Harnröhre sowie gonorrhoische Urethritis.

Hinweis:

Ofloxacin ist auch zur Behandlung weiterer bakterieller Infektionen geeignet, allerdings in höherer Dosierung und mit längerer Therapiedauer.

Ofloxacin 200/400 - 1 A Pharma

Ofloxacin 200/400 - 1 A Pharma ist zur Behandlung folgender bakterieller Infektionen geeignet, wenn sie durch Ofloxacin-empfindliche Erreger verursacht worden sind:

-    Akute, chronische und rezidivierende Infektionen der Atemwege (Bronchitis), verursacht durch Haemophilus influenzae oder andere Gram-negative und multiresistente Erreger sowie durch Staphylococcus aureus.

-    Pneumonien, insbesondere verursacht durch Problemkeime, wie z. B. Escherichia coli, Klebsiella, Enterobacter, Proteus, Legionella, Staphylococcus aureus. Da Pneumonien im ambulanten Bereich überwiegend durch Pneumokokken verursacht werden, ist Ofloxacin 200/400 - 1 A Pharma in diesen Fällen nicht das Mittel der ersten Wahl.

-    Chronische und rezidivierende Infektionen von Hals, Nase und Ohren, insbesondere, wenn sie durch Gram-negative Keime oder durch Staphylococcus aureus verursacht sind. Damit ist Ofloxacin 200/400 - 1 A Pharma nicht indiziert bei der Behandlung der akuten Angina tonsillaris durch beta-hämolysierende Streptokokken (siehe auch unter "Art und Dauer der Anwendung").

-    Infektionen der Weichteile und der Haut

-    Infektionen der Knochen (Ostitis, Osteomyelitis)

-    Infektionen des Bauchraumes - einschließlich des kleinen Beckens - und bakteriell bedingte Diarrhoen, wenn diese einer antibiotischen Behandlung bedürfen.

-    Infektionen der Niere, der Harnwege und der Geschlechtsorgane sowie Gonorrhoe.

Ofloxacin 200/400 - 1 A Pharma ist weiterhin indiziert zur Infektionsprophylaxe (auch durch selektive Darmdekontamination) bei Patienten mit deutlich geschwächter körpereigener Abwehr (z.B. im neutropenischen Zustand).

Gegen Treponema pallidum ist Ofloxacin nicht wirksam.

Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von Antibiotika sind bei der Anwendung von Ofloxacin 1 A Pharma zu beachten.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung, Art und Dauer der Anwendung richten sich nach der Art und Schwere der Infektion.

Ofloxacin 100 - 1 A Pharma Dosierung bei normaler Nierenfunktion

Anwendungsgebiete    Einzel- und Tagesgaben

Unkomplizierte Infektionen    2 x 100 mg Ofloxacin pro Tag

der unteren Harnwege

Unkomplizierte Gonorrhoe    400 mg Ofloxacin pro Tag als Einmalgabe

Kinder und Jugendliche

Ofloxacin darf bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden (s. Abschnitt 4.3).

Ältere Patienten

Neben der Beachtung einer möglicherweise eingeschränkten Nierenfunktion ist bei älteren Patienten keine Dosisanpassung erforderlich.

Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion

Für Patienten mit mäßig und schwer eingeschränkter Nierenfunktion - bestimmt als Kreatinin-Clearance oder als Serumkreatinin - wird folgende Dosierung vorgeschlagen:

Die erste Dosis erfolgt entsprechend Art und Schwere der Erkrankung, wie bei Patienten mit normaler Nierenfunktion.

Die Erhaltungsdosis sollte wie folgt reduziert werden: siehe Tabelle 1

Erhaltungsdosis

Serumkreatinin

1,5 bis 5 mg/dl > 5 mg/dl


Kreatinin-Clearance

50 bis 20 ml/min < 20 ml/min

Hämo- oder Peritonealdialyse


100 mg bis 200 mg Ofloxacin pro Tag 100 mg Ofloxacin pro Tag 100 mg Ofloxacin pro Tag

Im Einzelfall (s. oben) kann es aber erforderlich sein, die o.g. Dosis zu erhöhen.

Dosierung bei eingeschränkter Leberfunktion

Bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion (z. B. bei Leberzirrhose mit Aszites) kann die Ausscheidung von Ofloxacin vermindert sein.

Es wird daher empfohlen, in solchen Fällen eine Tageshöchstdosis von 400 mg Ofloxacin nicht zu überschreiten.

Ofloxacin 200/400 - 1 A Pharma Dosierung bei normaler Nierenfunktion

Einzel- und Tagesgaben

2 x 100 mg Ofloxacin pro Tag

1    x 400 mg Ofloxacin als Einmalgabe

2    x 200 mg Ofloxacin pro Tag

2 x 200 mg Ofloxacin pro Tag

2 x 200 mg Ofloxacin pro Tag 2 x 200 mg Ofloxacin pro Tag 2 x 200 mg Ofloxacin pro Tag


Anwendungsgebiete

Unkomplizierte Infektio nen der unteren Harnwege

Unkomplizierte Gonorrhoe

Infektionen der Nieren, Harnwege und Geschlechtsorgane

Infektionen der Atemwege sowie von Hals, Nase und Ohren

Infektionen der Haut und Weichteile

Infektionen der Knochen

Infektionen des Bauchraumes (einschl. bakteriell bedingter Diarrhöen)

Im Einzelfall kann es erforderlich sein, die Dosis bei Erregern mit unterschiedlicher Empfindlichkeit, bei schweren Infektionen (z. B. der Atemwege oder der Knochen) sowie bei ungenügendem Ansprechen des Patienten zu erhöhen. In diesen Fällen kann die Dosis auf 2 x 400 mg Ofloxacin pro Tag gesteigert werden. Das Gleiche gilt für Infektionen mit komplizierenden Begleitfaktoren.

Zur Infektionsprophylaxe bei Patienten mit deutlich geschwächter körpereigener Abwehr werden 400 bis 600 mg Ofloxacin pro Tag empfohlen.

Kinder und Jugendliche

Ofloxacin darf bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden (s. Abschnitt 4.3).

Ältere Patienten

Neben der Beachtung einer möglicherweise eingeschränkten Nierenfunktion ist bei älteren Patienten keine Dosisanpassung erforderlich.

Dosierung mit eingeschränkter Nierenfunktion

Für Patienten mit mäßig und schwer eingeschränkter Nierenfunktion - bestimmt als Kreatinin-Clearance oder als Serumkreatinin - sind 400 mg Filmtabletten wegen der erforderlichen Dosisreduktion nicht besonders geeignet. Hier empfiehlt es sich, 100 mg oder 200 mg Filmtabletten einzusetzen. Die erste Dosis erfolgt entsprechend Art und Schwere der Erkrankung, wie bei Patienten mit normaler Nierenfunktion.

Die Erhaltungsdosis sollte wie folgt reduziert werden: siehe Tabelle 1 Dosierung bei eingeschränkter Leberfunktion

Bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion (z. B. bei Leberzirrhose mit Aszites) kann die Ausscheidung von Ofloxacin vermindert sein. Es wird daher empfohlen, in solchen Fällen eine Tageshöchstdosis von 400 mg Ofloxacin nicht zu überschreiten.

Art der Anwendung

Ofloxacin 100/200/400 - 1 A Pharma ist unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (% bis 1 Glas Wasser) einzunehmen. Dies kann sowohl auf nüchternen Magen als auch zu den Mahlzeiten erfolgen. Die gleichzeitige Einnahme von Antazida sollte dabei vermieden werden (s. Abschnitt 4.5).

Bis zu 400 mg Ofloxacin können als Einzeldosis gegeben werden, die dann vorzugsweise morgens eingenommen werden.

Die Tagesdosis wird im Allgemeinen auf zwei gleichgroße Gaben (morgens und abends) verteilt. Es ist wichtig, dass die Zeitabstände zwischen den Gaben annähernd gleich sind.

Dauer der Behandlung

Ofloxacin 100 - 1 A Pharma

Für unkomplizierte Infektionen der unteren Harnwege reicht üblicherweise eine Behandlung mit 200 mg Ofloxacin pro Tag über 3 Tage aus.

Zur Behandlung der unkomplizierten Gonorrhoe genügt eine Einmalgabe von 400 mg Ofloxacin.

Bis zum Vorliegen weiterer Erfahrungen wird empfohlen, eine Behandlungsdauer von 2 Monaten nicht zu überschreiten.

Ofloxacin 200/400 - 1 A Pharma

Grundsätzlich wird empfohlen, die Behandlung mindestens zwei bis drei Tage über die Entfieberung und das Abklingen der Krankheitssymptome hinaus fortzuführen.

Bei akuten Infektionen reicht meist eine Behandlung von 7 bis 10 Tagen. Bei Salmonellosen beträgt die übliche Behandlungsdauer 7 bis 8 Tage, bei Shigellosen 4 bis 5 Tage und bei Darminfektionen durch Escherichia coli 3 Tage.

Für unkomplizierte Infektionen der unteren Harnwege reicht üblicherweise eine Behandlung mit 200 mg

Ofloxacin pro Tag über 3 Tage aus.

Zur Behandlung der unkomplizierten Gonorrhoe genügt eine Einmalgabe von 400 mg Ofloxacin.

Bei Infektionen der Knochen beträgt die Behandlungsdauer 3 bis 4 Wochen, im Einzelfall auch länger.

Falls bei nachgewiesener Empfindlichkeit Infektionen mit betahämolysierenden Streptokokken (z. B. Erysipel) behandelt werden, muss dies zumindest 10 Tage lang erfolgen, um Spätschäden, wie rheumatischem Fieber oder Glomerulonephritis vorzubeugen. Da betahämolysierende Streptokokken jedoch unterschiedlich empfindlich gegen Ofloxacin sind, erfordert die Behandlung solcher Infektionen den Nachweis der Empfindlichkeit im Einzelfall.

Bis zum Vorliegen weiterer Erfahrungen wird empfohlen, eine Behandlungsdauer von 2 Monaten nicht zu überschreiten.

4.3    Gegenanzeigen

-    Überempfindlichkeit gegen Ofloxacin, andere Chinolone oder

einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile von Ofloxacin - 1 A Pharma

-    Patienten mit Epilepsie oder bestehenden Störungen des ZNS mit erniedrigter Krampfschwelle

-    Kinder und Jugendliche in der Wachstumsphase sowie

-    während der Schwangerschaft und Stillzeit (s. Abschnitt 4.6), da Gelenkknorpelschäden im

heranwachsenden Organismus nicht mit Sicherheit auszuschließen sind-    Sehnenerkrankungen/-schäden im Zusammenhang mit einer früheren Chinolontherapie

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Ofloxacin 200/400 - 1 A Pharma

Ofloxacin ist nicht das Mittel der ersten Wahl bei Pneumonien verursacht durch Pneumokokken und Mykoplasmen sowie bei akuter Angina tonsillaris verursacht durch betahämolysierende Streptokokken. Nosokomiale Infektionen verursacht durch Pseudomonas aeruginosa können möglicherweise eine Kombinationstherapie erfordern.

Ofloxacin 100/200/400 - 1 A Pharma Anaphylaktische oder anaphylaktoide Reaktionen

Überempfindlichkeitsreaktionen nach der ersten Verabreichung von Fluorchinolonen sind berichtet worden. Anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen können sich, auch schon nach der ersten Gabe, zum einem lebensbedrohlichen Schock entwickeln. In diesem Fall muss Ofloxacin abgesetzt werden und es müssen angemessene Notfallmaßnahmen (z. B. Schockbehandlung, u. a. Gabe von Antihistaminika, Kortikosteroiden, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) eingeleitet werden.

Durch Clostridium difficile hervorgerufene Erkrankungen

Diarrhoe, insbesondere wenn sie schwer, anhaltend und/oder blutig während oder bis zu 10 Wochen nach der Behandlung mit Ofloxacin 100/200/400 - 1 A Pharma auftritt, kann ein Hinweis auf eine durch Clostridium difficile hervorgerufene Erkrankung sein, deren schwerste Form die pseudomembranöse Kolitis ist. Bei Verdacht auf eine pseudomembranöse Kolitis muss die Behandlung mit Ofloxacin 100/200/400 - 1 A Pharma sofort beendet werden. Die Patienten sollten unverzüglich mit unterstützenden Maßnahmen und einer spezifischen Therapie (z. B. orale Gabe von Vancomycin, Teicoplanin oder Metronidazol) behandelt werden. Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, sind in solchen Fällen kontraindiziert.

Patienten mit Neigung zu Krampfanfällen

Ofloxacin - 1 A Pharma ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Epilepsie oder mit bekannter erniedrigter Krampfschwelle des ZNS und sollte - wie andere Chinolone auch - nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden bei sonstiger Prädisposition für epileptische Anfälle, wie z. B. bei Patienten mit bestehenden ZNS-Läsionen, bei gleichzeitiger Behandlung mit Fenbufen oder vergleichbaren nichtsteroidalen Antiphlogistika oder mit Arzneimitteln, die die Krampfschwelle herabsetzen, wie beispielsweise Theophyllin (siehe hierzu auch Abschnitt 4.5).

Bei Auftreten von (Epilepsie-artigen) Krampfanfällen sollte die Behandlung mit Ofloxacin abgebrochen werden. Die üblichen, entsprechenden Notfallmaßnahmen sind angezeigt (z.B. Atemwege freihalten, Antikonvulsiva wie Diazepam oder Barbiturate).

Tendinitis

Selten kann es unter der Behandlung mit Chinolonen zur Tendinitis kommen, die unter Umständen zur Ruptur führen kann - vorwiegend der Achillessehne.

Diese Nebenwirkung kann innerhalb von 48 Stunden nach der Initialdosis beidseitig auftreten. Ältere Patienten neigen eher zur Tendinitis. Das Risiko einer Sehnenruptur kann bei Behandlung mit Kortikosteroiden möglicherweise erhöht sein. Bei Verdacht auf eine Sehnenentzündung muss die Behandlung mit Ofloxacin - 1 A Pharma sofort beendet und die betroffene Sehne entsprechend behandelt werden (z. B. Immobilisation).

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Da Ofloxacin vorwiegend renal ausgeschieden wird, sollte die Dosis bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion angepasst werden (s. Abschnitt 4.2).

Psychotische Reaktionen

Unter der Behandlung mit Chinolonen, einschließlich Ofloxacin, sind Depressionen und psychotische Reaktionen bei Patienten berichtet worden. Sehr selten entwickelten sie sich zu suizidalen Gedanken und selbstgefährdendem Verhalten (s. Abschnitt 4.8) - manchmal schon nach einer einzelnen Dosis von Ofloxacin. Falls ein Patient solche Reaktionen entwickelt, ist Ofloxacin sofort abzusetzen und es sind geeignete Maßnahmen einzuleiten. Vorsicht ist angezeigt, wenn Ofloxacin bei Patienten mit psychotischen Störungen oder mit psychiatrischen Erkrankungen in ihrer Krankengeschichte angewendet wird.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Unter Behandlung mit Ofloxacin können Leberschädigungen auftreten (siehe Abschnitt 4.8). Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte Ofloxacin nur unter ärztlicher Überwachung der Leberfunktion eingesetzt werden. Fälle von fulminanter Hepatitis, die zum Leberversagen (auch mit tödlichem Verlauf) führen können, sind unter Fluorchinolonen berichtet worden. Die Patienten sind darauf hinzuweisen, dass sie die Behandlung unterbrechen und ihren Arzt um Rat fragen sollen, wenn sich Anzeichen einer Lebererkrankung entwickeln, z. B. Appetitlosigkeit, Gelbsucht, Dunkelfärbung des Urins, Juckreiz oder ein druckempfindlicher Bauch.

Patienten unter Behandlung mit Vitamin-K-Antagonisten

Wegen möglicher Erhöhung der Gerinnungswerte (PT/INR) und/oder Blutungen bei Patienten, die mit Fluorchinolonen, einschließlich Ofloxacin, und gleichzeitig mit Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Warfarin) behandelt werden, sollten die Gerinnungswerte überwacht werden.

Myasthenia gravis

Bei Patienten mit Myasthenia gravis sollte Ofloxacin nur mit Vorsicht angewendet werden.

Prävention der Photosensibilisierung

Obwohl eine Photosensibilisierung bei der Anwendung von Ofloxacin - 1 A Pharma nur sehr selten auftritt, wird empfohlen, dass sich Patienten nicht unnötig starker Sonnenbestrahlung oder künstlichen UV-Strahlungen (z. B. Höhensonne, Solarium) aussetzen, um eine Photosensibilisierung zu vermeiden.

Sekundärinfektionen

Die Langzeitbehandlung mit Antibiotika kann zu einer Vermehrung resistenter Bakterien und Pilze führen. Daher ist der Zustand der Patienten in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren. Falls aufgrund der Behandlung eine Infektion auftritt, sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

QT-Intervallverlängerung

Fluorochinolone, einschließlich Ofloxacin, sollten nur unter Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die bekannte Risikofaktoren für eine Verlängerung des QT-Intervalls aufweisen, wie zum Beispiel:

-    angeborenes Long-QT-Syndrom

-    gleichzeitige Anwendung von anderen Arzneimitteln, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern (z. B. Antiarrhythmika der Klassen IA und III, trizyklische und tetrazyklische Antidepressiva, Makrolide, Antipsychotika, Imidazol-Antimykotika und Antimalariamittel, einige nichtsedierende Antihistaminika [z. B. Astemizol, Terfenadin, Ebastin])

-    unkorrigierte Störungen des Elektrolythaushaltes (z. B. Hypokaliämie, Hypomagnesämie)

-    Herzerkrankung (Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt, Bradykardie)

Ältere Patienten und Frauen reagieren möglicherweise empfindlicher auf QTc-verlängernde Arzneimittel. Deshalb sollten Fluorchinolone, einschließlich Ofloxacin, bei diesen Patienten mit Vorsicht angewendet werden (siehe auch Abschnitte 4.2 „Ältere Patienten“, 4.5, 4.8, 4.9).

Hypoglykämie

Wie bei allen Chinolonen sind Hypoglykämien berichtet worden (s. Abschnitt 4.8), üblicherweise bei Diabetikern, die gleichzeitig mit einem oralen Antidiabetikum (z. B. Glibenclamid) oder mit Insulin behandelt wurden. Bei diesen diabetischen Patienten wird eine sorgfältige Überwachung der Blutzuckerwerte empfohlen.

Periphere Neuropathie

Unter der Behandlung mit Fluorchinolonen, einschließlich Ofloxacin, sind bei Patienten sensorische oder sensomotorische periphere Neuropathien verschiedener Axon-Typen berichtet worden, die schnell einsetzen können (siehe Abschnitt 4.8). Die Behandlung ist abzubrechen, wenn der Patient Symptome einer Neuropathie entwickelt wie Schmerzen, Brennen, Kribbeln, Taubheitsgefühl und/oder Schwäche oder andere Veränderungen der Sensibilität einschließlich Berührungs-, Schmerz-, Temperaturempfinden, Lagesinn und Vibrationsempfinden, um die Entwicklung eines irreversiblen Zustands zu verhindern.

Sehstörungen

Bei einer Beeinträchtigung des Sehens oder Sehorgans ist der Augenarzt umgehend zu konsultieren. Patienten mit Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel

Patienten mit latentem oder bestehendem Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel neigen möglicherweise zu hämolytischen Reaktionen, wenn sie mit Chinolonen behan-delt werden. Deshalb sollte Ofloxacin - 1 A Pharma hier mit Vorsicht angewendet werden.

Sonstige Hinweise

Patienten, die auf andere Chinolone mit schweren Nebenwirkungen reagiert haben (z. B. schwere neurologische Reaktionen), sind verstärkt gefährdet, auf Ofloxacin ähnlich zu reagieren.

Bei einer Langzeittherapie mit Ofloxacin sollten die Funktionen von Nieren, Leber und des hämatologischen Systems regelmäßig überprüft werden.

Ofloxacin - 1 A Pharma enthält Lactose.

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten diese Arzneimittel nicht einnehmen.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Antazida, Sucralfat, Metallionen

Bei gleichzeitiger Einnahme von mineralischen Antazida oder Sucralfat kann die Wirkung von Ofloxacin abgeschwächt werden. Gleiches gilt auch für andere Metallionen (Aluminium, Eisen, Magnesium oder Zink) und kaubare/gepufferte Didanosin-haltige Tabletten. Daher muss Ofloxacin - 1 A Pharma etwa 2 Stunden vor solchen Präparaten eingenommen werden.

Arzneimittel, die die Krampfschwelle senken

Es liegen Hinweise dafür vor, dass es eher zu Krampfanfällen kommen kann, wenn gleichzeitig mit Chinolonen andere krampfschwellensenkende Arzneimittel angewendet werden. Dazu gehören z. B. nichtsteroidale Antiphlogistika (z. B. Fenbufen) oder Theophyllin oder andere Arzneimittel, die die Krampfschwelle senken.

Die Theophyllin-Konzentration wird allerdings nicht nennenswert durch Ofloxacin verändert.

Arzneimittel, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern

Wie andere Fluorochinolone auch, sollte Ofloxacin nur unter Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern (z. B. Antiarrhythmika der Klassen IA und III, trizyklische und tetrazyklische Antidepressiva, Antipsychotika, Makrolide, Imidazol-Antimykotika und Antimalariamittel, einige nichtsedierende Antihistaminika [z. B. Astemizol, Terfenadin, Ebastin]) (siehe Abschnitt 4.4).

Vitamin-K Antagonisten

Manche Chinolone - möglicherweise auch Ofloxacin - können die Wirkung von Cumarinderivaten verstärken. Es wird daher empfohlen, Patienten, die gleichzeitig mit Cumarinderivaten behandelt werden, sorgfältig zu überwachen.

Glibenclamid

Ofloxacin - 1 A Pharma kann zu einer geringen Erhöhung der Serumspiegel von Glibenclamid führen. Da es dann eher zu Hypoglykämien kommen kann, empfiehlt sich in solchen Fällen eine strenge Blutzuckerüberwachung.

Probenecid, Cimetidin, Furosemid, Methotrexat

Insbesondere bei hoch dosierter Behandlung muss daran gedacht werden, dass sich Chinolone und andere, renal tubulär sezernierte Arzneimittel (z. B. Probenecid, Cimetidin, Furosemid, Methotrexat) gegenseitig in ihrer Ausscheidung behindern können. Dies kann zu erhöhten Serumspiegeln und verstärkt zu Nebenwirkungen führen.

Wechselwirkungen mit Labortests

Opiat- oder Porphyrinbestimmungen im Urin können unter Behandlung mit Ofloxacin - 1 A Pharma falsch-positiv ausfallen.

Gegebenenfalls sollten positive Ergebnisse durch spezifischere Methoden bestätigt werden.

4.6    Schwangerschaft und Stillzeit

Die Einnahme von Ofloxacin während der Schwangerschaft, bei möglicher Schwangerschaft oder während der Stillzeit ist kontraindiziert (s. Abschnitt 4.3).

Aufgrund vorliegender Daten aus einer begrenzten Reihe von Studien am Menschen konnte die Verwendung von Fluorochinolonen im ersten Trimenon der Schwangerschaft nicht mit einem erhöhten Risiko von schweren Deformationen oder anderen Nebenwirkungen auf den Schwangerschaftsverlauf in Verbindung gebracht werden. In Tierstudien wurden Schädigungen des Gelenkknorpelgewebes bei heranwachsenden Tieren beobachtet, jedoch keine teratogene Auswirkungen (siehe Abschnitt 5.3). Daher ist Ofloxacin in der Schwangerschaft kontraindiziert.

Ofloxacin wird beim Menschen in kleinen Mengen mit der Muttermilch ausgeschieden. Während der Behandlung mit Ofloxacin muss aufgrund einer möglichen Arthropathie und anderer schwerwiegender Toxizitäten beim Säugling abgestillt werden (s. Abschnitt 4.3).

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Einige unerwünschte Wirkungen (z. B. Schwindel/Benommenheit, Schläfrigkeit, Sehstörungen) können die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen. Dies beeinträchtigt die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen und gilt im verstärkten Maße im Zusammenwirken mit Alkohol. Patienten sollten daher ihre Reaktion auf die Behandlung beobachten bevor sie aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen.

4.8    Nebenwirkungen

Die folgenden Informationen basieren auf klinischen Studien und umfangreichen Erfahrungen nach Markteinführung:

Systemorgan-klasse

Häufigkeit

Gelegentlich

>1/1000 bis <1/100

Selten

>1/10000 bis <1/1000

Sehr selten

<1/10000

Häufigkeit nicht bekannt

(kann aus

verfügbaren

Daten

nicht abgeschätzt werden)

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Vermehrung resistenter Bakterien und Pilze

(siehe Abschnit t 4.4)

Erkrankungen des Blutes und des

Lymphsystems

Anämie,

hämolytische

Anämie,

Leukopenie,

Eosiniphilie,

Thrombozyto

penie,

Panzytopenie

Agranulozytose,

Knochenmark

depression

Erkrankungen

des

Immunsystems

anaphylaktische/

anaphylaktoide

Überempfindlich

keitsreaktionen,

Beteiligung innerer Organe bei Vaskulitis, anaphylak-

Angioödem von Haut und

Schleimhäuten (z. B. von Gesicht, Zunge und Kehlkopf)

tischer Schock,

anaphylaktoider

Schock

Stoffwechsel und Ernährungsstörungen

Appetitlosigkeit

Hyper- oder Hypoglykämie, insbesondere bei Patienten, die mit Antidiabetika behandelt werden (siehe Abschnitt 4.4)

Psychiatrische

Erkrankungen

Erregungszustände, Schlafstörungen, Schlaflosigkeit

psychotische Reaktionen (z. B. mit

Halluzinationen),

Verwirrtheit

Angstzustände,

intensive

Traumerlebnisse (bis zum Albtraum), Depressionen

psychotische Reaktionen und Depression mit Selbstgefährdung bis hin zu suizidalen Gedanken oder -Handlungen (siehe

Abschnitt 4.4)

Erkrankungen

des

Nervensystems

Unruhe,

Nervosität,

Kopfschmerz,

Benommenheit,

Schläfrigkeit, Parästhesien, Geschmacks- oder Geruchsstörungen (bis zum Verlust d. Geschmacks- o. Geruchssinns)

sensorische-/ sensomotorische periphere Neuropathie, Krampfanfälle, extrapyrimidale Symptome oder andere muskuläre Koordinationsstörungen (z. B. Zittern, Gangunsicherheit)

(siehe Abschnitt 4.4)

Augenerkran

kungen

Augenbrennen,

Konjunktivitis

Sehstörungen (z. B. Verschwommensehen,

Doppeltsehen,

verändertes

Farbsehen)

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Schwindel

Gleichgewichts

störungen

Hörstörungen wie Tinnitus, Hörverlust

Herzerkran

kungen

Palpitationen

Tachykardie

ventrikuläre Arrhythmien und Torsades de Pointes (vorwiegend

berichtet bei Patienten mit Risikofaktoren für eine QT-Verlängerung) EKG QT-Verlängerung (siehe Abschnitte 4.4 und 4.9), Synkopen

Gefäßerkran

kungen

Blutdruckabfall,

Blutdruckanstieg

schwerer Blutdruckabfall bis zum Kollaps mit

Bewusstlosigkeit

Erkrankungen der Atemwege, des

Brustraums

und

Mediastinums

Hustenreiz,

Nasopharyngiti

s

Atemnot,

Bronchospasmus

allergische Pneumonitis, schwere Atemnot

Erkrankungen

des

Gastrointes

tinaltrakts

Magenbe

schwerden,

abdominale

Schmerzen,

Dyspepsie,

Diarrhoe,

Übelkeit,

Erbrechen

Enterokolitis (in Einzelfällen auch hämorrhagisch)

pseudomem

branöse

Enterokolitis(sie he Abschnitt 4.4)

Leber- und Gallenerkrankungen

Beeinträchtigung der Leberfunktion mit Anstieg von Leberenzymen (ALAT, ASAT, LDH, Gamma-GT, alkalische Phosphatase) und/oder Bilirubin

cholestatischer

Ikterus

Hepatitis,

schwerer

Leberschaden

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzell

gewebes

Hautreaktionen

wie

Hautausschlag,

Juckreiz

Hitzewallungen,

Hyperhidrosis,

Urtikaria,

bläschenförmiger

oder pustulöser

Hautausschlag,

schwerwiegende Haut- und Schleimhautreaktionen (Erythema multiforme, toxisch epidermale Nekrolyse, Photosensibilität (sonnenbrandähnliche Symptome, Verfärbung oder

Stevens

Johnson

Syndrom, akutes generalisiertes pustulöses Exanthem, fixes Arzneimittelexanthem

Ablösung der Nägel), vaskuläre Purpura, Vaskulitis, mit Petechien, Bläschen oder Knötchen, die in Einzelfällen zu Hautnekrosen führen kann

Skelettmusku

latur-,

Bindegewebs und Knochenerkrankungen

Tendinitis (siehe Abschnitt 4.4),

Gelenk- und Muskelbeschwerden (z. B. Schmerzen), Sehnenruptur (z. B. der Achillessehne), siehe auch Abschnitt 4.4.

Rhabdomyolyse

und/oder

Myopathie,

Muskelschwäche

(von besonderer

Bedeutung bei

Patienten mit

Myasthenia

gravis),

Muskelabriss,

Muskelriss

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Beeinträchtigung der Nierenfunktion (mit z. B. Anstieg des Serumkreatinins)

akutes

Nierenversagen,

akute interstitielle Nephritis

Kongenitale, familiäre und genetische Erkrankungen

Porphyrieattacken bei Patienten mit Porphyrie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Fieber

Bis auf sehr seltene Fälle (einzelne Fälle von z. B. Geruchs-, Geschmacks- und Hörstörungen) sind die beobachteten unerwünschten Wirkungen nach Absetzen von Ofloxacin wieder abgeklungen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie

ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3

D-53175 Bonn

Website: www.bfarm.de

anzuzeigen.

Symptome einer Überdosierung

Als wichtigste Symptome einer akuten Überdosierung können zentralnervöse Symptome aufitreten, wie z. B. Verwirrtheit, Schwindel, Bewusstseinstrübung und Krampfanfälle sowie Beschwerden im MagenDarm- Bereich, wie z. B. Übelkeit und Erosionen der Magen-Darm-Schleimhaut.

Therapie der Überdosierung

Es kann erforderlich werden, die Organ- und Vitalfunktionen unter intensivmedizinischen Bedingungen zu überwachen und zu sichern.

Ein spezielles Antidot ist nicht bekannt. Beim Auftreten von Krämpfen empfiehlt sich die Sedierung mit Diazepam.

Wegen der Möglichkeit von QT-Intervallverlängerungen sollte eine EKG-Überwachung erfolgen.

Im Falle einer massiven Überdosierung können folgende Maßnahmen empfohlen werden:

Zur Elimination von nicht resorbiertem Ofloxacin werden z. B. Magenspülung, Verabreichung von Adsorbentien und Natriumsulfat (möglichst innerhalb der ersten

30 Minuten) empfohlen, weiterhin Antacida zum Schutz der Magenschleimhaut; außerdem Diuresetherapie zur Förderung der Ausscheidung bereits resorbierter Substanz.

5.    Pharmakologische Eigenschaften

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe

Ofloxacin ist ein bakterizid wirkendes Antibiotikum aus der Gruppe der Fluorchinolone.

ATC-Code

J01MA01

Wirkungsweise

Der Wirkungsmechanismus von Ofloxacin beruht auf einer Störung der DNS-Synthese durch Hemmung der bakteriellen Topoisomerase II (Gyrase) und Topoisomerase IV. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.

Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von dem Quotienten aus Serumspitzenspiegel (Cmax) und der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers bzw. von dem Quotienten aus AUC (Area under the curve, Fläche unterhalb der Konzentrations-Zeit-Kurve) und der MHK des Erregers ab.

Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Ofloxacin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

-    Veränderung der Zielstrukturen: Der häufigste Resistenzmechanismus gegenüber Ofloxacin und anderen Fluorchinolonen besteht in Veränderungen der Topoisomerase II oder IV als Folge einer Mutation.

-    Andere Resistenzmechanismen führen zu einer Erniedrigung der Konzentration von Fluorchinolonen am Wirkort. Hierfür verantwortlich sind eine verminderte Penetration in die Zelle aufgrund einer verringerten Bildung von Porinen oder eine erhöhte Ausschleusung aus der Zelle durch Effluxpumpen.

-    Übertragbare, plasmidkodierte Resistenz wurde bei Escherichia coli, Klebsiella spp. und anderen Enterobacteriaceae beobachtet.

Es besteht partielle oder vollständige Kreuzresistenz von Ofloxacin mit anderen Fluorchinolonen. Grenzwerte

Die Testung von Ofloxacin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:

EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte

Erreger

Sensibel

Resistent

Enterobacteriaceae

< 0,5 mg/l

> 1 mg/l

Staphylococcus spp.

< 1 mg/l

> 1 mg/l

Streptococcus pneumoniae

< 0,12 mg/l

> 4 mg/l

Haemophilus influenzae

< 0,5 mg/l

> 0,5 mg/l

Moraxella catarrhalis

< 0,5 mg/l

> 0,5 mg/l

Neisseria gonorrhoeae

< 0,12 mg/l

> 0,25 mg/l

Nicht speziesspezifische Grenzwerte1"1*

< 0,5 mg/l1"

> 1 mg/l1"

^ Grenzwerte beziehen sich auf eine orale Dosis von 200 mg x 2 bis 400 mg x 2 und eine intravenöse Dosis von 200 mg x 2 bis 400 mg x 2.

* Basieren hauptsächlich auf der Serumpharmakokinetik

Prävalenz der erworbenen Resistenz

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Ofloxacin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Ofloxacin anzustreben.

Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und -studien (Stand: Dezember 2013):

Üblicherweise empfindliche Spezies


Aerobe Gram-positive Mikroorganismen


Staphylococcus saprophyticus


o


Streptococcus pyogenes


Aerobe Gram-negative Mikroorganismen


Enterobacter aerogenes


Enterobacter cloacae


Haemophilus influenzae


Moraxella catarrhalis


Morganella morganii


Proteus vulgaris°


Salmonella enterica (nur Enteritis-Salmonellen)


Serratia marcescens


Andere Mikroorganismen


Chlamydophila pneumoniae


$


Chlamydia trachomatis ° $


Legionella pneumophila


o


Mycoplasma hominis ° $


Mycoplasma pneumoniae ° $_

Ureaplasma urealyticum ° $

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können_

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen_

Enterococcus ^ faecalis_

Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel)_

Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent) +_

Staphylococcus epidermidis +_

Staphylococcus haemolyticus +_

Staphylococcus hominis +_

Streptococcus pneumoniae $

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen_

Acinetobacter baumannii_

Campylobacter jejuni $

Citrobacter ^ freundii_

Escherichia coli_

Klebsiella oxytoca_

Klebsiella pneumoniae_

Neisseria gonorrhoeae_

Proteus mirabilis__

Pseudomonas aeruginosa $

Stenotrophomonas maltophilia _

Von Natur aus resistente Spezies_

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen_

Enterococcus ^ faecium_

Anaerobe Mikroorganismen_

Bacteroides spp._

Clostridium difficile_


Die angegebenen Kategorisierungen basieren nahezu ausschließlich auf Daten zu Ciprofloxacin und Levofloxacin.

° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

$ Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.

+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50 %.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach Verabreichung an nüchterne Probanden wird Ofloxacin schnell und nahezu vollständig resorbiert. Die maximale Serumkonzentration nach einer oralen Einzeldosis von 200 mg beträgt im Mittel 2,6 pg/ml und wird innerhalb einer Stunde erreicht. Die Serum-Eliminationshalbwertszeit beträgt 5,7 bis 7,0 Stunden und ist dosisunabhängig. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt 120 Liter. Unter Mehrfachgabe von Ofloxacin steigt die Serumkonzentration nicht wesentlich an (Kumulationsfaktor bei zweimal täglicher Gabe: 1,5). Die Plasmaproteinbindung beträgt ca. 25 %. Ofloxacin wird zu weniger als 5 % biotransformiert.

Die beiden Hauptmetaboliten, die im Urin gefunden werden, sind N-desmethyl-Ofloxacin und Ofloxacin-N-oxid. Die Ausscheidung erfolgt überwiegend renal. 80 bis 90 % der Dosis werden unverändert mit dem Urin ausgeschieden. In der Galle wird Ofloxacin in glukuronidierter Form gefunden. Die Pharmakokinetik von Ofloxacin nach intravenöser Infusion ist der nach oraler Gabe sehr ähnlich. Bei Personen mit Niereninsuffizienz ist die Serumhalbwertszeit verlängert; totale und renale Clearance nehmen

entsprechend der Kreatinin-Clearance ab.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Bei konventionellen Studien bezüglich pharmakologischer Sicherheit, akuter Toxizität, wiederholter Dosistoxizität sowie Reproduktionstoxizität konnten präklinische Wirkungen nur bei Expositionen beobachtet werden, die als ausreichend hoch über der menschlichen Maximaldosis erachtet wurden und daher kaum klinische Relevanz haben. Nach Ofloxacin-Exposition (Humandosis) wurde Gelenktoxizität bei juvenilen Ratten und Hunden beobachtet. Mutagenitätsstudien konnten keine Mutagenität von Ofloxacin nachweisen. Wie bei manchen anderen Chinolonen ist Ofloxacin bei der Verabreichung von Humandosen bei Tieren phototoxisch. Das phototoxische, photomutagene und photokanzerogene Potential von Ofloxacin ist offenbar vergleichbar mit dem anderer Gyrasehemmer.

Ofloxacin verfügt über ein neurotoxisches Potential und verursacht in hohen Dosen reversible Veränderungen der Hoden.

Es gibt keine Hinweise auf eine kataraktogene oder co-kataraktogene Wirkung infolge einer OfloxacinBehandlung.

Es ist bekannt, dass einige Gyrasehemmer ein QT-verlängerndes Potential haben. Frühere präklinische Untersuchungen haben gezeigt, dass Ofloxacin im Vergleich mit oben genannten Gyrasehemmern nur ein sehr geringes QT- verlängerndes Potential aufweist.

6.    Pharmazeutische Angaben

6.1.    Liste der sonstigen Bestandteile

Ofloxacin 100/200/400 - 1 A Pharma enthalten die nachfolgend genannten Hilfsstoffe:

Crospovidon Hypromellose Lactose-Monohydrat Macrogol 6000 Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Maisstärke Poloxamer 188 Povidon (K 25)

Talkum

Titandioxid (E 171)

6.2    Inkompatibilitäten Bisher keine bekannt.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

Ofloxacin 100/200/400 - 1 A Pharma ist 5 Jahre haltbar.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die    Aufbewahrung

Keine

Ofloxacin 100 - 1 A Pharma

Packung mit 6 und 14 Filmtabletten in PVC-Aluminiumblister.

Ofloxacin 200/400 - 1 A Pharma

Packung mit 10, 14 20, 30 und 50 Filmtabletten in PVC-Aluminiumblister.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

7. Inhaber der Zulassung

1 A Pharma GmbH

Keltenring 1 + 3 82041 Oberhaching Telefon: 089/6138825 - 0 Telefax: 089/6138825 - 65 E-Mail: medwiss@1apharma.com

8. Zulassungsnummern

Ofloxacin 100 - 1 A Pharma 45852.00.00

Ofloxacin 200 - 1 A Pharma

45852.01.00

Ofloxacin 400 - 1 A Pharma

45852.02.00

9. Datum der Erteilung der Verlängerung

11. November 2009

10. Stand der Information

Juli 2014

11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig