iMedikament.de

Ofloxacin Stada 400mg Filmtabletten

Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Ofloxacin STADA® 200 mg Filmtabletten Ofloxacin STADA® 400 mg Filmtabletten

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Ofloxacin STADA® 200 mg Filmtabletten 1 Filmtablette enthält 200 mg Ofloxacin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 1 Filmtablette enthält 80 mg Lactose.

Ofloxacin STADA® 400 mg Filmtabletten 1 Filmtablette enthält 400 mg Ofloxacin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 1 Filmtablette enthält 160 mg Lactose.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Filmtablette

Ofloxacin STADA® 200 mg Filmtabletten

Weiße bis fast weiße, runde, bikonvexe Filmtablette mit Bruchrille auf der Oberseite und der Prägung „200" auf der Unterseite.

Ofloxacin STADA® 400 mg Filmtabletten

Weiße bis fast weiße, oblonge Filmtablette mit beidseitiger Bruchrille und der Prägung „400" auf der Unterseite.

Die Filmtabletten können in gleiche Dosen geteilt werden.

4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Ofloxacin STADA® ist zur Behandlung folgender bakterieller Infektionen geeignet, wenn sie durch Ofloxacin-empfindliche Erreger verursacht worden sind:

•    akute, chronische und rezidivierende Infektionen der Atemwege (Bronchitis), verursacht durch Haemophilus influenzae oder andere gramnegative und multiresistente Erreger sowie durch Staphylococcus aureus,

   Pneumonien, insbesondere verursacht durch Problemkeime wie z.B. Escherichia coli, Klebsiella, Enterobacter, Proteus, Legionella, Staphylococcus aureus. Da Pneumonien im ambulanten Bereich überwiegend durch Pneumokokken verursacht werden, ist Ofloxacin STADA® in diesen Fällen nicht das Mittel der ersten Wahl.

•    Chronische und rezidivierende Infektionen von Hals, Nase und Ohren, insbesondere wenn sie durch gramnegative Keime oder durch Staphylococcus aureus verursacht sind. Damit ist Ofloxacin STADA® nicht indiziert bei der Behandlung der akuten Angina tonsillaris durch beta-hämolysierende Streptokokken (siehe auch unter Abschnitt 4.2).

•    Infektionen der Weichteile und der Haut,

•    Infektionen der Knochen (Ostitis, Osteomyelitis),

•    Infektionen des Bauchraumes - einschließlich des kleinen Beckens - und bakteriell bedingte Diarrhöen, wenn diese einer antibiotischen Behandlung bedürfen,

•    Infektionen der Niere, der Harnwege und der Geschlechtsorgane sowie Gonorrhö.

Ofloxacin STADA® ist weiterhin indiziert zur Infektionsprophylaxe (auch durch

selektive Darmdekontamination) bei Patienten mit Neutropenie.

Gegen Treponema pallidum ist Ofloxacin nicht wirksam.

Die üblichen und allgemein anerkannten Richtlinien für den angemessenen

Gebrauch von Antibiotika sind bei der Anwendung von Ofloxacin STADA® zu

beachten.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung bei normaler Nierenfunktion (z.B. Kreatinin-Clearance >50 ml/min)

Anwendungsgebiete

Einzel- und Tagesgaben

Unkomplizierte Infektionen der unteren Harnwege

2-mal 100 mg Ofloxacin pro Tag entspr. 2-mal % Filmtablette Ofloxacin STADA® 200 mg

Unkomplizierte Gonorrhö

1-mal 400 mg Ofloxacin als Einmalgabe entspr. 1-mal 1 Filmtablette Ofloxacin STADA® 400 mg oder 1-mal 2 Filmtabletten Ofloxacin STADA® 200 mg

Infektionen der Nieren, Harnwege und Geschlechtsorgane

2-mal 200 mg Ofloxacin pro Tag entspr. 2-mal 1 Filmtablette Ofloxacin STADA® 200 mg oder 2-mal % Filmtablette Ofloxacin STADA® 400 mg

Infektionen der Atemwege sowie von Hals, Nase und

2-mal 200 mg Ofloxacin pro Tag entspr. 2-mal 1 Filmtablette Ofloxacin STADA® 200 mg

Ohren

oder 2-mal % Filmtablette Ofloxacin STADA® 400 mg

Infektionen der Haut und Weichteile

2-mal 200 mg Ofloxacin pro Tag entspr. 2-mal 1 Filmtablette Ofloxacin STADA® 200 mg oder 2-mal % Filmtablette Ofloxacin STADA® 400 mg

Infektionen der Knochen

2-mal 200 mg Ofloxacin pro Tag entspr. 2-mal 1 Filmtablette Ofloxacin STADA® 200 ma oder 2-mal % Filmtablette Ofloxacin STADA® 400 mg

Infektionen des Bauchraumes (einschl. bakteriell bedingte Diarrhöen)

2-mal 200 mg Ofloxacin pro Tag entspr. 2-mal 1 Filmtablette Ofloxacin STADA® 200 ma oder 2-mal % Filmtablette Ofloxacin STADA® 400 mg

Im Einzelfall kann es erforderlich sein, die Dosis bei Erregern mit unterschiedlicher Empfindlichkeit, bei schweren Infektionen (z.B. der Atemwege oder der Knochen) sowie bei ungenügendem Ansprechen des Patienten zu erhöhen. In diesen Fällen kann die Dosis auf 2-mal 400 mg Ofloxacin pro Tag gesteigert werden. Das Gleiche gilt für Infektionen mit komplizierenden Begleitfaktoren.

Zur Infektionsprophylaxe bei neutropenischen Patienten werden 400-600 mg Ofloxacin pro Tag empfohlen.

Ältere Patienten

Eine Dosisanpassung von Ofloxacin allein aufgrund des Alters ist nicht erforderlich. Jedoch sollte die Nierenfunktion bei älteren Patienten besonders beachtet und die Dosierung entsprechend angepasst werden (siehe Abschnitt 4.4 Herzerkrankungen).

Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion

Für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion - bestimmt als Kreatinin-Clearance oder als Serumkreatinin - sind 400 mg Filmtabletten wegen der erforderlichen Dosisreduktion nicht besonders geeignet. Hier empfiehlt es sich, 100 mg oder 200 mg Tabletten einzusetzen. Die erste Dosis erfolgt entsprechend Art und Schwere der Erkrankung wie bei Patienten mit normaler Nierenfunktion. Die Erhaltungsdosis sollte wie folgt reduziert werden:

Kreatinin-Cl earance

Serumkreatinin

Erhaltungsdosis

50-20 ml/min

1,5-5 mg/dl

100-200 mg Ofloxacin pro Tag

<20 ml/min*

>5 mg/dl

100 mg Ofloxacin pro Tag

Hämo- oder Peritonealdialyse*

100 mg Ofloxacin pro Tag

* Die Ofloxacin-Konzentration im Serum sollte bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und Dialyse-Patienten überwacht werden.

Im Einzelfall (siehe oben) kann es aber erforderlich sein, die Dosis zu erhöhen.

Wenn die Kreatinin-Clearance nicht messbar ist, kann sie für Erwachsene mit Hilfe der Cockcroft-Formel mit dem Serum-Kreatinin-Wert als Referenz bestimmt werden:

Gewicht (kg) x (140 - Alter in Jahren)

Männer:    ClCr (ml/min) =--------------------------------------------------

72 x Serum-Kreatinin (mg/dl)

oder

Gewicht (kg) x (140 - Alter in Jahren)

ClCr (ml/min) =------------------------------------------------------

0,814 x Serum-Kreatinin (pmol/l)

Frauen:    ClCr (ml/min) = 0,85 x (oberer Wert)

Dosierung bei eingeschränkter Leberfunktion

Bei Patienten mit Einschränkung der Leberfunktion (z.B. bei Leberzirrhose mit Aszites) kann die Ausscheidung von Ofloxacin vermindert sein. Es wird daher empfohlen, in solchen Fällen eine Tageshöchstdosis von 400 mg Ofloxacin nicht zu überschreiten.

Art der Anwendung

Die Filmtabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (%-1 Glas Wasser) einzunehmen. Dies kann sowohl auf nüchternen Magen als auch zu den Mahlzeiten erfolgen.

Die gleichzeitige Gabe von Antazida sollte vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5).

Bis zu 400 mg Ofloxacin STADA® können als Einzeldosis gegeben werden. Die Tagesdosis wird im Allgemeinen auf 2 gleich große Gaben (morgens und abends) verteilt. Es ist wichtig, dass die Zeitabstände zwischen den Gaben annähernd gleich sind. Einzelgaben bis zu 400 mg Ofloxacin pro Tag werden vorzugsweise morgens eingenommen.

Dauer der Behandlung

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Ansprechen der Erreger und dem klinischen Bild. Grundsätzlich wird empfohlen, die Behandlung mindestens 3 Tage über die Entfieberung und das Abklingen der Krankheitssymptome hinaus fortzuführen.

Bei akuten Infektionen reicht meist eine Behandlung von 7-10 Tagen. Bei Salmonellosen beträgt die übliche Behandlungsdauer 7-8 Tage, bei Shigellosen 3-5 Tage und bei Darminfektionen durch Escherichia coli 3 Tage.

Für unkomplizierte Infektionen der unteren Harnwege reicht üblicherweise eine Behandlung mit 200 mg Ofloxacin pro Tag über 3 Tage aus. Zur Behandlung der unkomplizierten Gonorrhö genügt eine Einmalgabe von 400 mg Ofloxacin.

Bei Infektionen der Knochen beträgt die Behandlungsdauer 3-4 Wochen, im Einzelfall auch länger.

Falls bei nachgewiesener Empfindlichkeit Infektionen mit beta-hämolysierenden Streptokokken (z.B. Erysipel) behandelt werden, muss dies zumindest 10 Tage lang erfolgen, um Spätschäden wie rheumatischem Fieber oder Glomerulonephritis vorzubeugen. Da beta-hämolysierende Streptokokken jedoch unterschiedlich empfindlich gegen Ofloxacin sind, erfordert die Behandlung solcher Infektionen den Nachweis der Empfindlichkeit im Einzelfall.

Bis zum Vorliegen weiterer Erfahrungen wird empfohlen, eine Behandlungsdauer von 2 Monaten nicht zu überschreiten.

4.3    Gegenanzeigen

Ofloxacin STADA® darf nicht eingenommen werden

•    bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Ofloxacin, andere Chinolone oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,

•    bei Patienten mit Epilepsie,

•    bei Patienten mit Sehnenerkrankungen/-schäden im Zusammenhang mit einer früheren Fluorchinolontherapie,

•    bei Kindern oder Jugendlichen in der Wachstumsphase*,

•    während der Schwangerschaft*,

•    während der Stillzeit*.

•    Ausgehend von Tierversuchen, können Schäden am Wachstumsfugenknorpel im heranwachsenden Organismus nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Pneumokokkenpneumonien

Ofloxacin STADA® ist nicht das Antibiotikum der ersten Wahl bei der Behandlung von Pneumonien, die durch Pneumokokken oder Mykoplasmen verursacht werden, oder von Angina tonsillaris, verursacht durch ß-hämolysierende Streptokokken.

MRSA-Infektionen

Methicillin-resistente S. aureus verfügen sehr wahrscheinlich über eine Ko-Resistenz gegen Flourchinolone, einschließlich Ofloxacin. Daher wird Ofloxacin für die Behandlung von nachgewiesenen oder vermuteten MRSA-Infektionen nicht empfohlen, es sei denn Laboruntersuchungen zeigen eine Empfindlichkeit der Organismen gegenüber Ofloxacin (und andere, üblicherweise empfohlene Antibiotika werden als unzweckmäßig betrachtet).

E.coli-Infektionen

Die Resistenz von E.coli, das häufigste Pathogen bei Harnwegsinfektionen, gegenüber Fluorchinolonen variiert innerhalb der EU. Ärzte sollten deshalb die lokale Prävalenz für die Resistenz von E. coli gegenüber Fluorchinolonen bei Verschreibungen berücksichtigen.

Schwerwiegende bullöse Hautreaktionen

Fälle von schwerwiegenden bullösen Hautreaktionen, wie Steven-JohnsonSyndrom oder toxisch epidermale Nekrolyse wurden in Verbindung mit Ofloxacin berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Patienten sollte geraten werden, sofort ihren Arzt zu kontaktieren, bevor sie mit der Behandlung fortfahren, wenn Hautoder Schleimhautreaktionen auftreten.

Überempfindlichkeitsreaktionen

Überempfindlichkeits- und allergische Reaktionen nach der ersten Verabreichung von Fluorchinolonen sind berichtet worden. Anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen können sich, auch schon nach der ersten Gabe, zu einem lebensbedrohlichen Schock entwickeln. In diesem Fall muss Ofloxacin abgesetzt werden und es müssen angemessene Notfallmaßnahmen (z.B. Schockbehandlung, u.a. Gabe von Antihistaminika, Kortikosteroiden, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) eingeleitet werden.

Clostridium difficile-assoziierte Erkrankungen (CDAD)

Diarrhö, insbesondere wenn sie schwerwiegend, anhaltend und/oder blutig während oder nach der Behandlung (auch mehrere Wochen danach) mit Ofloxacin auftritt, kann ein Hinweis auf Clostridium difficile-assoziierte Erkrankungen (CDAD) sein. Diese können in leichten bis hin zu lebensbedrohlichen Formen auftreten, die schwerwiegendste ist die pseudomembranöse Kolitis (siehe Abschnitt 4.8). Daher ist es wichtig, dies bei der Diagnose bei Patienten in Betracht zu ziehen, die während oder nach der Anwendung von Ofloxacin eine schwere Diarrhoe entwickeln. Wenn eine pseudomembranöse Kolitis vermutet oder nachgewiesen ist, sollte die derzeitige Behandlung mit Ofloxacin abgebrochen werden und unverzüglich eine angemessene Antibiotikatherapie (mit z.B. oralem Vancomycin, oralen Teicoplanin oder Metronidazol) begonnen werden. Arzneimittel, die die Darmtätigkeit hemmen, sind bei Patienten, die eine schwere Diarrhoe entwickeln, kontraindiziert.

Tendinitis

Selten kann es unter der Behandlung mit Chinolonen zur Tendinitis kommen, die unter Umständen zur Sehnenruptur führen kann - vorwiegend bei der Achillessehne. Sehnenentzündungen und -rupturen, manchmal beidseitig, können bereits innerhalb von 48 Stunden nach Beginn einer Behandlung mit Chinolonen, einschließlich Ofloxacin, auftreten. Darüber wurde noch bis zu mehrere Monate nach Absetzen der Behandlung berichtet. Das Risiko für Tendinitis und Sehnenruptur ist bei älteren Patienten (über 60 Jahre) oder bei gleichzeitiger Gabe von Kortikosteroiden erhöht. Die Tagesdosis sollte bei älteren Patienten entsprechend der Kreatinin-Clearance angepasst werden (siehe Abschnitt 4.2). Wenn diesen Patienten Ofloxacin verschrieben wird, ist eine sorgfältige Überwachung notwendig. Beim ersten Anzeichen von Schmerz oder Entzündung sollten die Patienten daher die Einnahme von Ofloxacin abbrechen, die betroffenen Gliedmaßen ruhigstellen und sofort ihren Arzt konsultieren, um eine geeignete Behandlung (z.B. Immobilisierung) der betroffenen Sehne einzuleiten (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8).

Patienten mit Neigung zu Krampfanfällen

Ofloxacin STADA® ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Epilepsie und sollte, wie andere Chinolone sollte Ofloxacin auch, nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Prädisposition für Krampfanfälle.

Dies können Patienten sein mit bestehenden ZNS-Läsionen, gleichzeitiger Behandlung mit Fenbufen oder vergleichbaren nichtsteroidalen Antiphlogistika oder mit Arzneimitteln, die die zerebrale Krampfschwelle herabsetzen, wie beispielsweise Theophyllin (siehe Abschnitt 4.5).

Bei Auftreten von Krampfanfällen sollte die Behandlung mit Ofloxacin abgebrochen werden. Die üblichen, entsprechenden Notfallmaßnahmen sind angezeigt (z.B. Atemwege freihalten und Gabe von Antikonvulsiva wie Diazepam oder Barbiturate).

Patienten mit Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel Patienten mit latentem oder bestehendem Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel neigen möglicherweise zu hämolytischen Reaktionen, wenn sie mit Chinolonen behandelt werden. Deshalb sollte Ofloxacin hier mit Vorsicht angewendet werden und auf ein eventuelles Auftreten von Hämolyse sollte geachtet werden.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Da Ofloxacin vorwiegend renal ausgeschieden wird, sollte die Dosis bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion angepasst werden (siehe Abschnitt 4.2).

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Unter Behandlung mit Ofloxacin können Leberschädigungen auftreten. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte Ofloxacin nur unter ärztlicher Überwachung der Leberfunktion eingesetzt werden. Fälle von fulminanter Hepatitis, die zum Leberversagen (auch mit tödlichem Verlauf) führen können, sind unter Fluorchinolonen, wie Ofloxacin berichtet worden. Die Patienten sind darauf hinzuweisen, dass sie die Behandlung unterbrechen und ihren Arzt um Rat fragen sollen, wenn sich Anzeichen einer Lebererkrankung entwickeln, wie z.B. Appetitlosigkeit, Gelbsucht, Dunkelfärbung des Urins, Juckreiz oder ein druckempfindlicher Bauch (siehe Abschnitt 4.8).

Psychotische Reaktionen

Unter der Behandlung mit Fluorchinolonen, einschließlich Ofloxacin, sind psychotische Reaktionen berichtet worden. Manchmal steigerten sie sich bis hin zu suizidalen Gedanken und selbstgefährdendem Verhalten (inkl. Selbstmordversuch) - manchmal schon nach einer einzelnen Dosis von Ofloxacin (siehe Abschnitt 4.8). Falls ein Patient solche Reaktionen entwickelt, ist Ofloxacin sofort abzusetzen und es sind geeignete Maßnahmen einzuleiten. Vorsicht ist angezeigt, wenn Ofloxacin bei Patienten mit psychotischen Störungen oder mit psychiatrischen Erkrankungen in der Krankengeschichte angewendet wird.

Patienten unter Behandlung mit Vitamin-K-Antagonisten Wegen möglicher Erhöhung der Gerinnungswerte (TPZ/INR) und/oder Blutungen bei Patienten, die mit Fluorchinolonen, einschließlich Ofloxacin, und gleichzeitig mit einem Vitamin K-Antagonisten (z.B. Warfarin) behandelt werden, sollten die Gerinnungswerte überwacht werden (siehe Abschnitt 4.5).

Myasthenia gravis

Fluorchinolone, einschließlich Ofloxacin, blockieren die neuromuskuläre Aktivität und können so bei Patienten mit Myasthenia gravis die Muskelschwäche verschlimmern. Sowohl das Auftreten von schweren Nebenwirkungen nach Markteinführung, einschließlich Todesfälle, als auch Situationen, in denen eine künstliche Beatmung notwendig war, wurden mit der Anwendung von Fluorchinolonen bei Patienten mit Myasthenia gravis in Verbindung gebracht. Bei Patienten mit bekannter Myasthenia gravis wird die Anwendung von Ofloxacin nicht empfohlen.

Prävention der Photosensibilisierung

Während der Behandlung mit Ofloxacin wurde über Photosensibilisierung berichtet. Obwohl eine Photosensibilisierung bei der Anwendung von Ofloxacin nur sehr selten auftritt, wird empfohlen, dass sich Patienten, während sowie 48 Stunden nach der Behandlung, nicht unnötig starker Sonnenbestrahlung oder künstlichen UV-Strahlungen (z.B. Höhensonne, Solarium) aussetzen, um eine Photosensibilisierung zu vermeiden.

Sekundärinfektionen

Wie bei anderen Antibiotika kann die Anwendung von Ofloxacin, insbesondere eine länger andauernde, zur Vermehrung unempfindlicher Organismen führen. Eine wiederholte Kontrolle des Zustands des Patienten ist äußerst wichtig. Falls während der Behandlung eine Sekundärinfektion auftritt, sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Herzerkrankungen

Nach der Einnahme von Fluorchinolonen sind sehr selten QT-Intervallverlängerungen berichtet worden.

Fluorchinolone, einschließlich Ofloxacin, sollten nur unter Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die bekannte Risikofaktoren für eine Verlängerung des QT-Intervalls aufweisen, wie z.B.:

• angeborenes Long-QT-Syndrom,

•    gleichzeitige Anwendung von anderen Arzneimitteln, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern (z.B. Antiarrhythmika der Klassen IA und III, trizyklische Antidepressiva, Makrolide, Antipsychotika),

•    unkorrigierte Störungen des Elektrolythaushalts (z.B. Hypokaliämie, Hypomagnesiämie),

•    ältere Patienten und Frauen,

•    Herzerkrankungen (Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt, Bradykardie).

(siehe auch unter Abschnitt 4.2 „Ältere Patienten" und Abschnitte 4.5, 4.8 und 4.9)

Dysglykämien

Wie bei allen Chinolonen sind Störungen des Blutglucose-Spiegels, sowohl Hypoglykämien als auch Hyperglykämie berichtet worden, üblicherweise bei Diabetikern, die gleichzeitig mit einem oralen Antidiabetikum (z.B. Glibenclamid) oder mit Insulin behandelt wurden; es wurden sogar Fälle von hypoglykämischem Koma berichtet. Bei diabetischen Patienten wird eine sorgfältige Überwachung der Blutzuckerwerte empfohlen (siehe Abschnitt 4.8).

Periphere Neuropathie

Unter der Behandlung mit Fluorchinolonen, einschließlich Ofloxacin, sind bei Patienten sensorische oder sensomotorische periphere Neuropathien, die schnell einsetzen können, berichtet worden. Wenn Patienten Symptome einer Neuropathie entwickeln, sollte Ofloxacin abgesetzt werden, um der Entwicklung eines irreversiblen Schadens vorzubeugen (siehe Abschnitt 4.8).

Sehstörungen

Bei einer Beeinträchtigung des Sehens oder Sehorgans ist der Augenarzt umgehend zu konsultieren (siehe Abschnitte 4.7 und 4.8).

Beeinflussung von Labortests

Opiat- oder Porphyrinbestimmungen im Urin können unter Behandlung mit Ofloxacin falsch-positiv ausfallen. Gegebenenfalls sollten positive Ergebnisse durch spezifischere Methoden bestätigt werden.

Warnhinweis zu den sonstigen Bestandteilen

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Ofloxacin STADA® nicht einnehmen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Antazida, Sucralfat, Metall-Kationen

Bei gleichzeitiger Einnahme von mineralischen Antazida oder Sucralfat kann die Resorption verringert und somit die Wirkung von Ofloxacin STADA® abgeschwächt werden. Gleiches gilt auch für andere Präparate, die Metallionen (Aluminium, Eisen, Magnesium oder Zink) enthalten. Daher muss Ofloxacin

STADA® etwa 2 Stunden vor solchen Präparaten eingenommen werden.

Theophyllin, Fenbufen oder ähnliche nichtsteroidale Antiphlogistika In einer klinischen Studie wurden keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen von Ofloxacin mit Theophyllin festgestellt. Es liegen Hinweise dafür vor, dass es eher zu Krampfanfällen kommen kann, wenn gleichzeitig mit Chinolonen andere krampfschwellensenkende Arzneimittel angewendet werden. Dazu gehören z.B. manche nichtsteroidale Antiphlogistika (z.B. Fenbufen) oder Theophyllin. Die Theophyllin-Konzentrationen im Serum werden allerdings nicht nennenswert durch Ofloxacin verändert.

Probenecid, Cimetidin, Furosemid, Methotrexat

Probenecid verringert die totale Clearance von Ofloxacin um 24%, und erhöht die AUC um 16%. Es wird vermutet, dass dieser Effekt auf einer Konkurrenz oder Hemmung des aktiven Transports über die renale tubuläre Ausscheidung beruht. Deshalb ist Vorsicht geboten bei der gleichzeitigen Anwendung mit Arzneimitteln, die die renale tubuläre Ausscheidung beeinflussen, und/oder ebenfalls renal tubulär sezerniert werden wie z.B. Probenecid, Cimetidin, Furosemid, Methotrexat.

Vitamin-K-Antagonisten

Es wurde über erhöhte Koagulationsparameter (PT/INR) und/oder Blutungen, die schwerwiegend sein können, bei Patienten, die Ofloxacin in Kombination mit Vitamin-K-Antagonisten (z.B. Warfarin) erhielten, berichtet. Es wird daher empfohlen, Patienten, die gleichzeitig mit Cumarinderivaten behandelt werden, sorgfältig bzgl. des Gerinnungsstatus zu überwachen.

Arzneimittel, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern Wie andere Fluorchinolone auch, sollte Ofloxacin STADA® nur unter Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern (z.B. Antiarrhythmika der Klassen IA und III, trizyklische Antidepressiva, Makrolide, Antipsychotika) (siehe Abschnitt 4.4 „Herzerkrankungen“).

Glibenclamid

Ofloxacin kann zu einer geringen Erhöhung der Serumspiegel von gleichzeitig verabreichtem Glibenclamid führen, daher wird empfohlen, Patienten, die gleichzeitig mit Ofloxacin STADA® und Glibenclamid behandelt werden, besonders sorgfältig zu überwachen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Auf Grundlage begrenzter Daten ist die Anwendung von Fluorchinolonen während des ersten Trimesters nicht verbunden mit einem erhöhtem Risiko für schwere Missbildungen oder anderen unerwünschten Wirkungen auf die Schwangerschaft. Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf teratogene Effekte.

Bei Jungtieren und ungeborenen Tieren wurden unter Chinolonexposition Auswirkungen auf den unreifen Knorpel beobachtet. Daher kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Arzneimittel Schaden am Gelenkknorpel des kindlichen oder jugendlichen Organismus/Fötus verursacht.

Deshalb ist Ofloxacin STADA® während der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.3 und 5.3).

Ofloxacin passiert die Plazenta und erreicht in der Amnionflüssigkeit ca. 30% der im maternalen Serum gemessenen maximalen Konzentration.

Stillzeit

Ofloxacin wird in geringen Mengen in die Muttermilch ausgeschieden. Wegen des möglichen Risikos von Arthropathie und anderen schwerwiegenden Schäden für das Neugeborene ist Ofloxacin STADA® während der Stillzeit kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.3 und 5.3).

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Einige unerwünschte Wirkungen (z.B. Schwindel/Benommenheit, Schläfrigkeit, Sehstörungen) können die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit des Patienten beeinträchtigen und somit in Situationen, in denen diese Fähigkeiten von besonderer Bedeutung sind (z.B. Autofahren, Bedienen von Maschinen), ein Risiko darstellen. Im Zusammenwirken mit Alkohol gilt dies im verstärkten Maße.

Die Patienten sollten daher ihre Reaktion auf die Behandlung beobachten, bevor sie aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen.

4.8    Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100, <1/10), gelegentlich (>1/1.000, <1/100), selten (>1/10.000, <1/1.000), sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Die folgenden Angaben beruhen auf klinischen Studien und umfangreicher Erfahrung nach Markteinführung.

Systemorg

anklasse

Gelegentlic

h

Selten

Sehr selten

Nicht bekannt

Infektionen

und

parasitäre

Erkrankung

en

Vermehrun

g

resistenter

Bakterien

und Pilze*

(siehe

Abschnitt

4.4)

Erkrankung

Anämie, hämolytische

Agranulozytose,

Systemorg

anklasse

Gelegentlic

h

Selten

Sehr selten

Nicht bekannt

en des Blutes und des

Lymphsyste

ms

Anämie, Leukopenie, Eosinophilie, Thrombozytopenie, Panzytopenie

Knochenmarksdepr

ession

Erkrankung en des Immunsyste ms

Anaphylaktisc

he/anaphylakt

oide

Überempfindli

chkeitsreaktio

nen#,

Angioödem von Haut und Schleimhäute n (z.B. von Zunge und Kehlkopf)

Beteiligung innerer Organe bei Vaskulitis, anaphylaktischer/anap hylaktoider Schock#

Stoffwechse l- und

Ernährungs

störungen

Appetitlosigkeit, Hypoglykämie, insbesondere bei Patienten, die mit Antidiabetika behandelt werden (siehe Abschnitt 4.4),

Hyperglykämie,

hyperglykämisches

Koma

Psychiatrisc

he

Erkrankung

en

Erregungsz

ustände,

Schlafstöru

ngen,

Schlaflosigk

eit

Psychotische Reaktionen (z.B. mit Halluzinatione n), Angstzustände, Verwirrtheit, intensive Traumerlebnis se (bis zum Albtraum), Depression

Psychotische Reaktionen und Depressionen mit Selbstgefährdung bis hin zu suizidalen Gedanken oder Handlungen (siehe Abschnitt 4.4); bereits nach Erstanwendung möglich.

Erkrankung en des Nervensyst ems

Unruhe,

Nervosität,

Kopfschmer

zen,

Benommen

heit

Schläfrigkeit, Sinnesstörung en wie

Parästhesien (z.B. Hyp-oder

Hyperästhesie

n),

Geschmacks-

Sensorische/senso

motorische

periphere

Neuropathie#,

Krampfanfälle#,

extrapyramidale

Symptome oder

andere muskuläre

Koordinationsstöru

Systemorg

anklasse

Gelegentlic

h

Selten

Sehr selten

Nicht bekannt

und

Geruchsstörun gen (bis zum Verlust des Geruchssinne s).

ngen (z.B. Zittern, Gangunsicherheit) (siehe Abschnitt 4.4), Tremor, Dyskinesie, Synkope, Ageusie

Augenerkra

nkungen

Augenreizu

ng,

Augenbren

nen,

Konjunktiviti

s

Sehstörungen

(z.B.

Verschwomm

ensehen,

Doppeltsehen

und

verändertes

Farbensehen)

Erkrankung en des Ohrs und des Labyrinths

Schwindel

Gleichgewicht sstörungen, Hörstörungen wie Tinnitus, Hörverlust

Beeinträchtigung des Hörvermögens

Herzerkrank

ungen

Palpitatione

n,

Tachykardi

e

ventrikuläre Arrhythmien und Torsade de pointes (vorwiegend berichtet bei Patienten mit Risikofaktoren für eine QT-Verlängerung),

EKG QT-Verlängerung (siehe Abschnitte 4.4 und 4.9)

Gefäßerkra

nkungen

Blutdruckabfall

j

Blutdruckansti

eg

Kollaps mit Bewusstseinstrübung, Bewusstlosigkeit infolge starken Blutdruckabfalls

Erkrankung en der Atemwege, des

Brustraums

und

Mediastinu

ms

Hustenreiz,

Nasenlaufe

n,

Nasopharyn

gitis

Atemnot,

Bronchospas

mus

Allergische Pneumonitis, schwere Atemnot

Erkrankung en des Gastrointest inaltrakts

Magenbesc

hwerden,

Bauchschm

erzen,

Enterokolitis (in Einzelfällen auch

hämorrhagisc

Pseudomembranöse Kolitis (siehe Abschnitt 4.4)#, cholestatischer Ikterus

Dyspepsie,

Blähungen,

Verstopfung,

Pankreatitis

Systemorg

anklasse

Gelegentlic

h

Selten

Sehr selten

Nicht bekannt

Durchfall,

Übelkeit,

Erbrechen

h)

Leber- und

Gallenerkra

nkungen

Beeinträchtigu ng der

Leberfunktion mit Anstieg von

Leberenzyme n (ALAT, ASAT, LDH, Gamma-GT, alkalische Phosphatase) und/oder Bilirubin

Hepatitis, teilweise schwerwiegend; schwerer Leberschaden

Erkrankung en der Haut und des Unterhautze llgewebes

Haut- und

Schleimhau

treaktionen

wie z.B.

Juckreiz,

Urtikaria

und

Hautaussch läge (in Ausnahmef ällen mit Blasen oder Eiterbläsch en)

Hitzewallunge

n, vermehrtes

Schwitzen,

bläschenförmi

ger oder

pustulöser

Ausschlag

Schwerwiegende Haut-und

Schleimhautreaktionen (Erythema multiforme, toxische epidermale Nekrolyse), Photosensibilität(sonnenbrandähnliche Symptome, Verfärbung oder Ablösung der Nägel), vaskuläre Purpura. Vaskulitis mit Petechien, Bläschen oder Knötchen mit Krustenbildungen, die in Einzelfällen zu Hautläsionen, einschließlich Hautnekrosen führen kann. Eine Vaskulitis kann auch innere Organe einbeziehen

Stevens-JohnsonSyndrom, akute generalisierte exanthematische Pustulose, fixes Arzneimittelexanthe m, Stomatitis

Skelettmusk

ulatur-,

Bindegewe

bs- und

Knochenerk

rankungen

Tendinitis;

diese

Nebenwirkung kann innerhalb von 48

Stunden nach Behandlungsb eginn und beidseitig auftreten (siehe auch

Gelenk- und Muskelbeschwerden (z.B. Schmerzen), Sehnenruptur (z.B. der Achillessehne); diese Nebenwirkung kann innerhalb von 48 Stunden nach Behandlungsbeginn und beidseitig auftreten (siehe auch Abschnitt

Rhabdomyolyse und/oder Myopathie, Muskelschwäche (von besonderer Bedeutung bei Patienten mit Myasthenia gravis), Muskelabriss, Muskelriss, Bänderriss, Arthritis

#    Nach Markeinführung.

Systemorg

anklasse

Gelegentlic

h

Selten

Sehr selten

Nicht bekannt

Abschnitt 4.4)

4.4)

Erkrankung en der Nieren und Harnwege

Beeinträchtigu ng der

Nierenfunktion (mit z.B. Anstieg des Serumkreatini ns)

Akutes Nierenversagen

Akute interstitielle Nephritis

Kongenitale , familiäre und

genetische

Erkrankung

en

Porphyrie-Attacken bei Patienten mit Porphyrie

Allgemeine

Erkrankung

en und

Beschwerd

en am

Verabreichu

ngsort

Asthenie, Fieber, Schmerzen (einschließlich Schmerzen im Rücken, in der Brust und den Extremitäten)


*    Insbesondere die längere Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von resistenten Mikroorganismen führen. Deshalb sollte der Zustand des Patienten in regelmäßigen Zeitabständen kontrolliert werden. Falls eine Folgeinfektion auftritt, sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Hinweise:

Bis auf sehr seltene Fälle (einzelne Fälle von z.B. Geruchs-, Geschmacks- und Hörstörungen) sind die beobachteten unerwünschten Wirkungen nach Absetzen von Ofloxacin wieder abgeklungen.

Durchfall kann - wie bei zahlreichen anderen Antibiotika - u. U. Symptom einer Enterokolitis sein, die in einigen Fällen hämorrhagisch verlaufen kann. Eine seltene Form der Enterokolitis unter Behandlung mit Antibiotika ist die pseudomembranöse Kolitis, in den meisten Fällen verursacht durch Clostridium difficile (siehe auch Abschnitte 4.4 und „Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen").

Auch schon bei erstmaliger Anwendung können anaphylaktische oder anaphylaktoide Reaktionen auftreten; sie können sich z.B. in Augenbrennen, Hustenreiz und Nasenlaufen äußern, aber auch in Blutdruckanstieg und Angioödem von Haut und Schleimhäuten, z.B. des Gesichts, der Zunge und im Bereich des Kehlkopfes. In den schwersten Fällen kann es zu starker Atemnot (auch durch Bronchospasmus) und/oder zum Schock kommen. In diesen Fällen ist die Behandlung mit Ofloxacin STADA® sofort abzubrechen. Eine solche

Reaktion erfordert eine sofortige ärztliche Behandlung (z.B. Schocktherapie; siehe auch unter „Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen")

Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen

Folgende Nebenwirkungen (nähere Erläuterungen zu diesen Nebenwirkungen siehe oben) können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein und daher Gegenmaßnahmen erfordern:

Pseudomembranöse Colitis

Hier muss eine Beendigung der Therapie mit Ofloxacin STADA® in Abhängigkeit von der Indikation bereits bei Verdacht erwogen und sofort eine angemessene Therapie eingeleitet werden (z.B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, welche die Darmperistaltik hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.

Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktion (z.B. Anaphylaxie)

Die Therapie mit Ofloxacin STADA® muss sofort abgebrochen und die entsprechenden Notfallmaßnahmen eingeleitet werden (z.B. Gabe von Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und ggf. Beatmung).

Auftreten von (epilepsieähnlichen) Krampfanfällen

Die üblichen, entsprechenden Notfallmaßnahmen sind angezeigt (z.B.

Atemwege freihalten und Gabe von Antikonvulsiva wie Diazepam oder

Barbiturate).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de

anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Symptome einer Intoxikation

Die wichtigsten nach einer akuten Überdosierung zu erwartenden Symptome sind zentralnervöse Symptome wie z.B. Verwirrtheit, Schwindel, Bewusstseinstrübung und Krampfanfälle, verlängertes QT-Intervall sowie

Beschwerden im Magen-Darm-Bereich wie z.B. Übelkeit und Erosionen der Magen-Darm-Schleimhaut.

Erfahrungen nach der Markteinführung zeigten zentralnervöse Störungen einschließlich Verwirrtheit, Krämpfe, Halluzinationen und Tremor.

Therapie einer Intoxikation

Im Falle einer Überdosierung sollte eine symptomatische Behandlung eingeleitet werden. Eine EKG-Überwachung sollte aufgrund des möglichen Auftretens einer QT-Intervallverlängerung durchgeführt werden.

Es kann erforderlich werden, die Organ- und Vitalfunktionen unter intensivmedizinischen Bedingungen zu überwachen und zu sichern.

Ein spezielles Antidot ist nicht bekannt. Beim Auftreten von Krämpfen empfiehlt sich die Sedierung mit Diazepam.

Im Falle einer massiven Überdosierung können folgende Maßnahmen empfohlen werden:

Zur Elimination von nicht resorbiertem Ofloxacin werden z.B. Magenspülung, Verabreichung von Adsorbentien und Natriumsulfat (möglichst innerhalb der ersten 30 Minuten) empfohlen, weiterhin Antazida zum Schutz der Magenschleimhaut; außerdem Diuresetherapie zur Förderung der Ausscheidung bereits resorbierter Substanz. Ofloxacin kann mittels Hämodialyse teilweise aus dem Körper entfernt werden; Peritonealdialyse und CAPD eignen sich hingegen nicht, um Ofloxacin aus dem Körper zu entfernen.

5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Ofloxacin ist ein bakterizid wirkendes Antibiotikum aus der Gruppe der Fluorchinolone.

ATC-Code: J01MA01

Wirkungsweise

Der Wirkungsmechanismus von Ofloxacin beruht auf einer Störung der DNS-Synthese durch Hemmung der bakteriellen Topoisomerase II (Gyrase) und Topoisomerase IV. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.

Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von dem Quotienten aus Serumspitzenspiegel (Cmax) und der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers bzw. von dem Quotienten aus AUC (Area under the curve, Fläche unterhalb der Konzentrations-Zeit-Kurve) und der MHK des Erregers ab.

Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Ofloxacin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

•    Veränderung der Zielstrukturen: Der häufigste Resistenzmechanismus gegenüber Ofloxacin und anderen Fluorchinolonen besteht in Veränderungen der Topoisomerase II oder IV als Folge einer Mutation.

•    Andere Resistenzmechanismen führen zu einer Erniedrigung der Konzentration von Fluorchinolonen am Wirkort. Hierfür verantwortlich sind eine verminderte Penetration in die Zelle aufgrund einer verringerten Bildung von Porinen oder eine erhöhte Ausschleusung aus der Zelle durch Effluxpumpen.

•    Übertragbare, plasmidkodierte Resistenz wurde bei Escherichia coli, Klebsiella spp. und anderen Enterobacteriaceae beobachtet.

Es besteht partielle oder vollständige Kreuzresistenz von Ofloxacin mit anderen Fluorchinolonen.

Grenzwerte

Die Testung von Ofloxacin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:

EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte

Erreger

Sensibel

Resistent

Enterobacteriaceae

<0,5 mg/l

>1 mg/l

Staphylococcus spp.

<1 mg/l

>1 mg/l

Streptococcus pneumoniae

<0,12 mg/l

>4 mg/l

Haemophilus influenzae

<0,5 mg/l

>0,5 mg/l

Moraxella catarrhalis

<0,5 mg/l

>0,5 mg/l

Neisseria gonorrhoeae

<0,12 mg/l

>0,25 mg/l

Nicht speziesspezifische Grenzwerte^*

<0,5 mg/l1)

>1 mg/l1)

1 Grenzwerte beziehen sich auf eine orale Dosis von 200 mg x 2 bis 400 ' mg x 2 und eine intravenöse Dosis von 200 mg x 2 bis 400 mg x 2.

* Basieren hauptsächlich auf der Serumpharmakokinetik

Prä valenz der erworbenen Resistenz

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Ofloxacin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Ofloxacin anzustreben.

Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und -studien (Stand: Dezember 2013):


Üblicherweise empfindliche Spezies_

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen_

Staphylococcus sapmphyticus °_

Streptococcus pyogenes_

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen_

Enterobacter aerogenes_

Enterobacter cloacae_

Haemophilus influenzae_

Moraxella catarrhalis_

Morganella morganii_

Proteus vulgaris0_

Salmonella enterica (nur Enteritis-Salmonellen)_

Serratia marcescens_

Andere Mikroorganismen _

Chlamydophila pneumoniae ° $

Chlamydia trachomatis ° $

Legionella pneumophila °_

Mycoplasma hominis ° $

Mycoplasma pneumoniae ° $

Ureaplasma urealyticum ° $

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung

darstellen können_

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen_

Enterococcus faecalis_

Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel)_

Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent) +_

Staphylococcus epidermidis +_

Staphylococcus haemolyticus +_

Staphylococcus hominis +    _

Streptococcus pneumoniae $

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen_

Acinetobacter baumannii $

Campylobacter jejuni $

Citrobacter freundii_

Escherichia coli_

Klebsiella oxytoca_

Klebsiella pneumoniae_

Neisseria gonorrhoeae_

Proteus mirabilis__

Pseudomonas aeruginosa $

Stenotrophomonas maltophilia $

Von Natur aus resistente Spezies_

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen_

Enterococcus faecium_

Anaerobe Mikroorganismen_

Bacteroides spp._


Clostridium difficile_

Die angegebenen Kategorisierungen basieren nahezu ausschließlich auf Daten zu Ciprofloxacin und Levofloxacin.

° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

$ Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.

+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50%.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nach oraler Gabe an nüchterne Probanden wird Ofloxacin schnell und nahezu vollständig resorbiert.

Verteilung

Die maximale Serumkonzentration nach einer oralen Einzeldosis von 200 mg beträgt im Mittel 2,6 pg/ml und wird innerhalb einer Stunde erreicht. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt 120 l. Unter Mehrfachgabe von Ofloxacin steigt die Serumkonzentration nicht wesentlich an (Kumulationsfaktor bei zweimal täglicher Gabe: 1,5). Die Plasmaproteinbindung beträgt ca. 25%.

Biotransformation

Ofloxacin wird zu weniger als 5% biotransformiert. Die beiden Hauptmetabolite, die im Urin gefunden werden, sind N-Desmethyl-Ofloxacin und Ofloxacin-N-oxid. Die Ausscheidung erfolgt überwiegend renal.

Elimination

Die Serum-Eliminationshalbwertszeit beträgt 5,7-7,0 Stunden und ist dosisunabhängig. 80-90% der Dosis wird als unveränderte Substanz im Urin wieder gefunden. In der Galle wird Ofloxacin in glucuronidierter Form gefunden.

Die Pharmakokinetik von Ofloxacin nach intravenöser Infusion ist der nach oraler Gabe sehr ähnlich. Bei Personen mit Niereninsuffizienz ist die Serumhalbwertszeit verlängert; totale und renale Clearance nehmen entsprechend der Kreatinin-Clearance ab.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität und chronische Toxizität

Ofloxacin verfügt über ein neurotoxisches Potenzial und verursacht in hohen Dosierungen reversible Hodenveränderungen. Darüber hinaus ergaben präklinische Studien mit einmaliger und wiederholter Anwendung mit erwachsenen Tieren sowie Untersuchungen zur Sicherheitspharmakologie keine Hinweise auf weitere spezielle Risiken einer Anwendung von Ofloxacin. Wie auch andere Gyrasehemmer kann Ofloxacin bei juvenilen Tieren während der Wachstumsphase Schäden an den großen, gewichtstragenden Gelenken auslösen. Das Ausmaß der verursachten Knorpelschäden ist alters-, spezies-und dosisabhängig und kann durch Entlastung der Gelenke erheblich reduziert werden.

Es gibt keine Hinweise auf eine kataraktogene oder kokataraktogene Wirkung nach Ofloxacin-Exposition. Es ist bekannt, dass einige Gyrasehemmer über ein QT-verlängerndes Potential verfügen. Bisherige präklinische Untersuchungen ergaben für Ofloxacin im Vergleich zu den vorgenannten Gyrasehemmern nur ein geringgradiges QT-verlängerndes Potential.

Reproduktionstoxikologie

Ofloxacin hat keinen Einfluss auf die Fertilität, die peri- und postnatale Entwicklung und verursacht in therapeutischen Dosierungen im Tierversuch keine teratogenen oder anderen embryotoxischen Wirkungen.

Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial

Herkömmliche Langzeitstudien zur Kanzerogenität wurden mit Ofloxacin nicht durchgeführt. In In-vitro- und In-vivo-Studien erwies sich Ofloxacin als nicht mutagen. Daten zur Phototoxizität, Photomutagenität und Photokanzerogenität von Ofloxacin weisen im Vergleich zu anderen Fluorchinolonen nur auf eine schwach photomutagene bzw. -tumorigene Wirkung in vitro bzw. in vivo hin.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.), Mikrokristalline Cellulose, Hyprolose, Hypromellose, Lactose, Macrogol 400, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Maisstärke, Polysorbat 80, Hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Titandioxid (E171).

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

In der Originalverpackung aufbewahren.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/Aluminiumblister.

Ofloxacin STADA® 200 mg Filmtabletten Originalpackung mit 10, 20 und 50 Filmtabletten.

Ofloxacin STADA® 400 mg Filmtabletten Originalpackung mit 10, 20 und 50 Filmtabletten.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. Inhaber der Zulassung

STADApharm GmbH Stadastraße 2-18 61118 Bad Vilbel Deutschland Telefon: 06101 603-0 Telefax: 06101 603-259 Internet: www.stada.de

8. Zulassungsnummern

54542.01.00

54542.02.00

9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

13.01.2004 / 01.09.2008

10. Stand der Information

Juni 2014

11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig