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Ome-Q 10 Mg Magensaftresistente Kapseln

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272727- -



FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 59063.00.00

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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation


FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels


Omeprazol 10 mg magensaftresistente Kapseln


FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Jede magensaftresistente Kapsel enthält 10 mg Omeprazol.


Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.


FE 3. Darreichungsform


Magensaftresistente Kapsel, hart.

Jede Kapsel enthält ein magensaftresistentes Granulat.


Weiß, opake Kapseln der Größe 3, Aufdruck "OM 10", die ein weißes oder leicht beiges, sphärisches Granulat enthalten.



FG 4. Klinische Angaben


FH 4.1 Anwendungsgebiete




FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Ulcera duodeni (Zwölffingerdarmgeschwüre):

Die übliche Dosierung beträgt 20 mg Omeprazol einmal täglich. Die übliche Dauer der Behandlung beträgt

2 - 4 Wochen.


Benigne Ulcera ventriculi (gutartige Magengeschwüre):

Die übliche Dosierung beträgt 20 mg Omeprazol einmal täglich. Die übliche Dauer der Behandlung beträgt

4 - 8 Wochen.


Refluxösophagitis:

Die übliche Dosierung beträgt 20 mg Omeprazol einmal täglich. Die übliche Dauer der Behandlung beträgt

4 - 8 Wochen.


Hinweis:

In Einzelfällen von Ulcera duodeni, benigne Ulcera ventriculi und Refluxösophagitis kann die Dosis von Omeprazol auf bis zu 40 mg einmal täglich erhöht werden.


Eine Monotherapie mit Omeprazol für Ulcera duodeni und Ulcera ventriculi sollte nur bei den Patienten angewendet werden, bei denen eine Eradikationstherapie nicht angezeigt ist.


Kinder und Jugendliche älter als 2 Jahre mit schwerer Refluxösophagitis

Die klinische Erfahrung von Omeprazol bei Kindern und Jugendlichen ist begrenzt. Omeprazol sollte nur bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden, bei denen eine schwere Refluxösophagitis vorliegt, die sich anderen therapeutischen Maßnahmen gegenüber als resistent erwiesen hat.


Kinder unter 2 Jahren sollten nicht mit Omeprazol behandelt werden.


Die empfohlene tägliche Dosis liegt bei ca. 1 mg/kg/Tag für einen Behandlungszeitraum von 4 bis 8 Wochen.

Die Behandlungsdauer sollte 12 Wochen nicht überschreiten, da keine ausreichenden Erfahrungen über die Langzeitbehandlung für diese Altersgruppe vorhanden sind.


Gewicht zwischen 10 – 20 kg:

10 mg Omeprazol einmal täglich.


Gewicht über 20 kg:

20 mg Omeprazol einmal täglich.


Die Behandlung sollte unter der Aufsicht eines Facharztes (Kinderarzt) erfolgen. Eine kontinuierliche pH-Metrie und Genotypisierung (bezogen auf CYP 2C19 Status) sollten vorgenommen werden, sofern dies für einen optimalen therapeutischen Erfolg angezeigt ist.



Rezidivprophylaxe einer Refluxösophagitis:

Die übliche Dosierung beträgt 10 bis 20 mg Omeprazol je nach Ansprechen der Therapie.


Zollinger – Ellison Syndrom:

Die Omeprazol Therapie sollte mit einer täglichen Dosis von 60 mg begonnen werden. Die Dosis sollte individuell angepasst und die Behandlung weitergeführt werden, solange dies klinisch angezeigt ist. Wenn die erforderliche Dosis 60 mg täglich übersteigt, dann sollte die Dosis in zwei Einzelgaben aufgeteilt werden.


Behandlung von gastroduodenalen Ulcera, die durch die Einnahme von NSAID bedingt sind:

Die übliche Dosierung beträgt 20 mg Omeprazol einmal täglich. Die übliche Dauer der Behandlung beträgt

4 - 8 Wochen.


Rezidivprophylaxe von gastroduodenalen Ulcera, die durch die Einnahme von NSAID bedingt sind:

Die übliche Dosierung beträgt 20 mg Omeprazol einmal täglich.


Symptomatische Behandlung von gastro-ösophagealen Refluxkrankheiten:

Die übliche Dosierung beträgt 10 bis 20 mg Omeprazol einmal täglich abhängig vom klinischen Erfolg.

Die übliche Dauer der Behandlung beträgt 2 - 4 Wochen.

Falls ein Patient nach Ablauf von 2 Wochen noch keine Besserung der Symptome verspürt, sollten weitergehende Untersuchungen durchgeführt werden.


Eradikationstherapie:

Patienten mit gastroduodenalen Ulcera infolge einer Helicobacter pylori Infektion sollten mit einer geeigneten Kombination an Antibiotika mit angemessenem Dosierungsschema behandelt werden.


Die Auswahl einer angemessenen Behandlung muss auf der Basis einer individuellen Patienten-Verträglichkeit und auf der Basis therapeutischer Richtlinien getroffen werden.

Erfahrungen liegen über die folgenden Kombinationen vor:


- Omeprazol 20 mg, Amoxicillin 1000 mg, Clarithromycin 500 mg.
Die Dreifach-Behandlung sollte zweimal täglich angewendet werden.


- Omeprazol 20 mg, Clarithromycin 250 mg, Metronidazol 400–500 mg.
Die Dreifach-Behandlung sollte zweimal täglich angewendet werden.


Die übliche Dauer der Behandlung liegt für die Eradikationstherapie bei 1 Woche; um eine Therapieresistenz zu vermeiden, sollte die Behandlungsdauer nicht verkürzt werden. Die Behandlung mit Metronidazol sollte auf einen Behandlungszeitraum von weniger als 10 Tagen beschränkt werden.


Patienten mit aktiven Geschwüren können nach Abschluss der oben genannten Behandlungen weiterführend mit einer Omeprazol Monotherapie gemäß der vorgenannten Dosierung und Behandlungsdauer behandelt werden.


Metronidazol steht unter Verdacht mutagen und karzinogen zu sein, daher sollte die Kombinationstherapie mit Metronidazol nur bei Patienten angewendet werden, für die sicherere Behandlungen kontraindiziert sind.


Ältere Patienten

Eine Anpassung der Dosierung für ältere Patienten ist nicht erforderlich.


Eingeschränkte Nierenfunktion

Eine Anpassung der Dosierung für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist nicht erforderlich.


Leberfunktionsstörung

Für Patienten mit Leberfunktionsstörungen kann sich die Bioverfügbarkeit und Halbwertszeit von Omeprazol erhöhen; daher sollte die maximale Tagesdosierung auf 20 mg begrenzt werden.


Die Kapseln sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. ein Glas Wasser) vor einer Mahlzeit einzunehmen.


FI 4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Omeprazol, gegen andere substituierte Benzimidazole sowie gegen einen der sonstigen Bestandteile.


Die Kombinationstherapie mit Clarithromycin darf nicht bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen angewendet werden.


FK 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Bei Patienten mit peptischen Geschwüren soll der Status für Helicobacter pylori bestimmt werden. Für Helicobacter pylori positive Patienten ist, wo immer möglich, eine Eradikation des Keimes anzustreben.


Falls der Verdacht auf Ulcera ventriculi besteht, sollte die Möglichkeit der Malignität vor Behandlung mit Omeprazol ausgeschlossen werden. Unter diesen Umständen würde die Therapie mit Omeprazol die Symptome verschleiern und die Diagnosestellung verzögern.


Die Diagnose einer Refluxösophagitis muss endoskopisch gesichert sein.

Omeprazol kann den Säuregehalt im Magen herabsetzen; jede Reduzierung des Säuregehalts im Magen kann zu einer Erhöhung der natürlichen Bakterienanzahl im Gastrointestinaltrakt führen. Die Behandlung mit säurereduzierenden Arzneimitteln führt zu einem leicht erhöhten Risiko für gastrointestinale Infektionen wie die mit Salmonellen und Campylobacter.


Bei älteren Patienten oder Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen oder eingeschränkter Nierenfunktion muss Omeprazol mit Vorsicht angewendet werden. Im Falle schwerer Leberfunktionsstörungen sollte die Tagesdosis auf 20 mg begrenzt werden. Wenn Patienten mit signifikanten Leberfunktionsstörungen Omeprazol einnehmen, sollten routinemäßig Leberfunktionstests durchgeführt werden.


Vor Beginn der Behandlung von Ulcera, die durch die fortwährende Einnahme von NSAID bedingt sind, sollte zunächst die Möglichkeit genauestens geprüft werden, das auslösende Arzneimittel abzusetzen.


Die fortlaufende Behandlung von Geschwüren unter gleichzeitiger Einnahme von nicht-steroidalen, anti-entzündlichen Wirkstoffen (NSAID) sollte auf Risikopatienten beschränkt sein.


Im Falle einer Langzeitbehandlung, das heißt ein Behandlungszeitraum von über einem Jahr, ist eine regelmäßige Begutachtung und gründliche Beurteilung des Risikos für den Patienten durch den Arzt vorzunehmen.


Wenn zusätzlich zur Kombinationstherapie mit Omeprazol (Ulcera, die durch die Einnahme von NSAID bedingt sind oder Eradikationstherapie) weitere Arzneimittel angewendet werden, muss beachtet werden, dass Arzneimittelwechsel-wirkungen entstehen und potenziert werden können (siehe Abschnitt 4.5 Tabelle der wichtigen Arzneimittelwechsel-wirkungen).


Während der Kombinationstherapie ist für Patienten mit Leberfunktionsstörungen oder eingeschränkter Nierenfunktion Vorsicht geboten.


Omeprazol ist für Kinder unter 2 Jahren nicht angezeigt (siehe Abschnitt 4.2).


Bei schwerkranken Patienten sollten die visuellen und akustischen Sinnesfunktionen überwacht werden, da in Einzelfällen von Blindheit und Taubheit bei der Anwendung von Omeprazol in der Darreichungsform einer Injektion berichtet worden ist.



FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Omeprazol wird in der Leber über ein Cytochrom P 450 Isoenzym (hauptsächlich CYP 2C19, S-Mephenytoin Hydroxy-lase) abgebaut und hemmt Enzyme der CYP 2C Gruppe (CYP 2C19 und CYP 2C9); damit kann die Ausscheidung anderer Arzneimittel, die durch diese Enzyme abgebaut werden, verzögert werden.


Dieses wurde bei Diazepam (und auch bei anderen Benzodiazepinen wie Triazepam und Flurazepam), Phenytoin und Warfarin beobachtet.

Eine regelmäßige Überwachung der Patienten, die Warfarin oder Phenytoin einnehmen, wird empfohlen. Dabei kann eine Reduzierung der Dosis von Warfarin oder Phenytoin notwendig sein. Andere Arzneimittel wie Hexobarbital, Citalopram, Imipramin, Clomipramin etc. können hiervon auch betroffen sein.


Omeprazol hemmt den hepatischen Metabolismus von Disulfiram. In einzelnen Fällen wurde das Auftreten von Muskelsteifigkeit damit in Zusammenhang gebracht werden.


Zu der Wechselwirkung von Omeprazol und Ciclosporinen ist die Datenlage widersprüchlich. Daher sollte der Plasmaspiegel der Cyclosporine bei Patienten, die Omeprazol einnehmen, überwacht werden. Ein Ansteigen des Cyclosporin-Spiegels ist möglich.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Omeprazol und Clarithromycin sind die Plasmakonzentrationen beider Substanzen erhöht.


Während der Behandlung mit Omeprazol wie auch während der Behandlung mit anderen Säuresekretionshemmern kann die Aufnahme von Ketoconazol oder Itraconazol reduziert sein. Der Grund dafür liegt in dem herabgesetzten Säuregehalt des Magens.


Die gleichzeitige Anwendung von Omeprazol und Digoxin führt bei gesunden Patienten zu einem Anstieg von 10% der Bioverfügbarkeit von Digoxin aufgrund eines erhöhten

pH–Wertes im Magen.


Omeprazol kann die orale Resorption von Vitamin B12 herabsetzen. Dies sollte bei Patienten, die niedrige Ausgangsspiegel haben und sich einer Langzeitbehandlung unterziehen müssen, bedacht werden.


Es gibt bisher keine Hinweise für Wechselwirkungen von Omeprazol mit Coffein, Propranolol, Theophyllin, Metoprolol, Lidocain, Quinidin, Phenacetin, Estradiol, Amoxicillin, Budesonid, Diclofenac, Metronidazol, Naproxen, Piroxicam oder Antazida vor. Die Aufnahme von Omeprazol wird nicht durch Alkohol beeinträchtigt.


Tabellarische Übersicht über die wichtigen Wechselwirkungen von Omeprazol 10 mg magensaftresistente Kapseln :


Anderes Arzneimittel

Ursache

Folgewirkung


Diazepam (und möglicherweise andere Benzodiazepine),

R-Warfarin, Phenytoin


Interaktion mit dem Cytochrom - P450 Isoenzymen der Gruppe CYP 2C


Verzögerte Ausscheidung und erhöhte Plasmaspiegel

Ketoconazol, Itraconazol (und andere Arzneistoffe mit pH-abhängiger Resorption)

Erhöhung des pH-Wertes im Magen

Verminderte Resorption

Digoxin


Erhöhung des pH-Wertes im Magen und veränderter Metabolismus in der Leber

Erhöhte Plasmakon-zentrationen, erhöhte Bioverfügbarkeit und verlängerte Halbwertszeit von Omeprazol


Clarithromycin, Roxithromycin, Erythromycin (vermutlich auch andere Makrolide)


pH-Veränderung im Magen und veränderter Metabolismus in der Leber


Erhöhte Plasmakonzen-trationen, erhöhte Bioverfügbarkeit und verlängerte Halbwertszeit von Omeprazol

Alkohol

Amoxicillin

Budesonid

Quinidin

Coffein

Diclofenac

Estradiol

Lidocain

Metoprolol

Metronidazol

Naproxen

Phenacetin

Piroxicam

Propranolol

S-Warfarin

Theophyllin



Keine Veränderung der Pharma-kokinetik


FL 4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit


Eine begrenzte Anzahl epidemiologischer Studien haben keine Hinweise für einen nachteiligen Effekt auf eine Schwangerschaft oder eine erhöhte Missbildungsrate ergeben.

Jedoch liegen keine ausreichenden Hinweise für das Auftreten spezifischer Abnormalitäten vor.


Omeprazol und Metabolite werden bei Ratten in die Milch ausgeschieden. Es liegen keine ausreichenden Daten über das Ausmaß der Exposition von Säuglingen durch die Muttermilch vor. Omeprazol Konzentrationen in der Muttermilch erreichen ca. 6% der maximalen Plasmakonzentration in der Mutter.


Eine sorgfältige Risiko-Nutzen-Abwägung ist erforderlich, wenn Omeprazol während der Schwangerschaft und in der Stillzeit verordnet werden soll.


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Jedoch werden neben einigen wenigen Nebenwirkungen, die das ZNS oder die Sehfunktion betreffen, keine Auswirkungen auf die Fähigkeiten zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr durch die Einnahme von Omeprazol erwartet.


FJ 4.8 Nebenwirkungen


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:

Selten (0,01-0,1%): Hypochrome, mikrozytäre Anämie bei Kindern.

Sehr selten (<0,01%): Veränderungen des Blutbildes, welche reversibel sind, Thrombozytopenie, Leukopenie, Panzytopenie, Agranulozytose.


Erkrankungen des Nervensystems:

Häufig (1–10%): Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Somnolenz und Schlafstörungen, welche sich normalerweise unter fortgesetzter Behandlung bessern.

Selten (0,01-0,1%): Parästhesie und Benommenheit. Über Verwirrtheitszustände und Halluzinationen wurde meist bei schwerkranken oder älteren Patienten berichtet.

Sehr selten (<0,01%): über Agitation und depressive Reaktionen wurde meist bei schwerkranken oder älteren Patienten berichtet.


Augenerkrankungen:

Gelegentlich (0,1-1%): Berichte über Sehstörungen (Schleiersehen, Gesichtsfeldeinschränkungen), die normalerweise nach Beendigung der Behandlung reversibel waren.


Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths:

Gelegentlich (0,1-1%): Berichte über Geschmacksveränderungen und Hörstörungen (z.B. Tinnitus), die normalerweise nach Beendigung der Behandlung reversibel waren.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:

Häufig (1–10%): Übelkeit, Durchfall, Flatulenz (unter Umständen mit Bauchschmerzen), Erbrechen und Verstopfung. In den meisten Fällen bessern sich die Beschwerden im Laufe der Behandlung.

Selten (0,01-0,1%): Reversible braun-schwarze Verfärbung der Zunge bei gleichzeitiger Einnahme von Clarithromycin und gutartige Drüsenkörperzysten. Beide Nebenwirkungen sind nach Beendigung der Behandlung reversibel.

Sehr selten (<0,01%): Mundtrockenheit, Entzündungen der Mundschleimhaut, Candidosen oder Pankreatitiden.


Leber- und Gallenerkrankungen:

Gelegentlich (0,1-1%): Veränderungen der Leberwerte, die sich nach der Beendigung der Therapie zurückbilden.

Sehr selten (<0,01%): Hepatitis mit oder ohne Gelbsucht, aber auch Leberversagen sowie Enzephalopathie bei Patienten mit vorbestehender schwerer Lebererkrankung.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Gelegentlich (0,1-1%): Juckreiz, Hautausschlag, Haarausfall, Erythema multiforme, Lichtempfindlichkeit, Hyperhydrose.

Sehr selten (<0,01%): Stevens-Johnson-Syndrom und toxisch-epidermale Nekrolyse.


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:

Selten (0,01-0,1%): Muskelschwäche, Myalgie und begleitende Schmerzen.


Erkrankungen der Niere:

Sehr selten (<0,01%): Nierenentzündung (interstitielle Nephritis).


Überempfindlichkeitsreaktionen

Sehr selten (<0,01%): Urtikaria, angioneurotisches Ödem, Bronchokonstriktion und anaphylaktischer Schock sowie Fieber und allergische Vaskulitis in Einzelfällen.


Sonstige Nebenwirkungen

Gelegentlich (0,1-1%): Periphere Ödeme (nach Beendigung der Behandlung reversibel).

Sehr selten (<0,01%): Hyponatriämie und Gynäkomastie.


FO 4.9 Überdosierung


Informationen zu Wirkungen einer Überdosierung von Omeprazol beim Menschen liegen nicht vor. Hohe orale Einzeldosen von 160 mg pro Tag und Tagesdosen von bis zu 400 mg wurden vertragen ebenso wurden i.v.-Einzeldosen von bis zu 80 mg und Tagesdosen i.v. von bis zu 200 mg oder 520 mg in 3 Tagen ohne Nebenwirkungen vertragen.



FF 5. Pharmakologische Eigenschaften


F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe:

Wirkstoffe zur Behandlung von peptischen Ulcera und gastro-ösophagalen Refluxkrankheiten (GORD), Protonenpumpenhemmer.


ATC-Code: A02B C01


Omeprazol ist ein Protonenpumpenhemmer, d.h. Omeprazol hemmt direkt und dosisabhängig das Enzym H+/K+-ATPase, das in der Belegzelle für die Sezernierung des Magensaftes verantwortlich ist. Durch diesen selektiven intrazellulären Wirkungsmechanismus, der unabhängig von membranständigen Rezeptoren (wie z.B. Histamin H2, Muscarin M1 oder gastrinergen Rezeptoren) ist, gehört Omeprazol zu einer eigenständigen Klasse von säurehemmenden Substanzen, die den terminalen Sekretionsprozess blockieren.


Aufgrund dieses Wirkungsmechanismus verringert Omeprazol nicht nur die basale sondern auch die stimulierbare Säuresekretion, unabhängig von der Art des Stimulus. Omeprazol erhöht den pH-Wert und vermindert das gastrische Sekretionsvolumen. Als schwache Base, reichert sich das Prodrug Omeprazol im sauren Bereich der Belegzelle an und wird erst durch Protonierung und Umlagerung ein effektiver Hemmstoff der H+/K+ ATPase.


In der sauren Umgebung bei einem pH kleiner als 4 wird das protonierte Omeprazol in die eigentliche Wirksubstanz, das Omeprazol-Sulfenamid, überführt.

Verglichen mit der Plasmahalbwertszeit der Omeprazol-Base verbleibt das Omeprazol-Sulfenamid länger in der Zelle (siehe Abschnitt 5.2 "Pharmakokinetische Eigenschaften").

Ein ausreichend tiefer pH-Wert kommt ausschließlich in der Belegzelle des Magens vor, was die hohe Spezifität von Omeprazol erklärt. Das Omeprazol-Sulfenamid bindet an das Enzym und hemmt dessen Aktivität.


Ist das Enzymsystem gehemmt und der pH-Wert erhöht, wird sich weniger Omeprazol anreichern bzw. es wird weniger Omeprazol in der Belegzelle des Magens umgewandelt. Die Anreicherung des Omeprazol wird somit über eine Art Feedbackmechanismus geregelt.


In der Langzeitbehandlung verursacht Omeprazol als Resultat der Säuresekretionshemmung einen mäßigen Gastrinanstieg. Eine leichte bis mäßige Vermehrung der ECL-Zellen wurde während der Langzeitanwendung beobachtet. Karzinoide, wie sie in Tierexperimenten gefunden wurden (siehe Abschnitt 5.3 "Präklinische Daten zur Sicherheit") wurden bisher beim Menschen nicht beobachtet.


Die erhältlichen klinischen Daten von kontrollierten randomisierten klinischen Studien zeigen, dass es durch die Gabe von Omeprazol 2x täglich 20 mg in der Kombination mit 2 verschiedenen Antibiotika über eine Woche zu einer >80% Helicobacter pylori Eradikationsrate bei Patienten mit einem gastroduodenalen Ulkus kommt. Bei Patienten mit Metronidazol-resistenten Helicobacter Pylori Isolaten werden, wie erwartet, geringere Eradikationsraten beobachtet. Daher sollten lokale Informationen zur Verbreitung von Resistenzen und lokale therapeutische Richtlinien bei der Wahl eines adäquaten Kombinationsregimes für die Helicobacter pylori Eradikations-Therapie berücksichtigt werden. Desweiteren sollte bei Patienten mit persistierenden Infektionen die potentielle Entwicklung einer sekundären Resistenz (bei Patienten mit primär empfindlichen Stämmen) gegen einen antibakteriellen Wirkstoff bei der Entscheidung für ein neues Therapieregime in Betracht gezogen werden.


Klinische Erfahrungen zeigen zusätzlich, dass eine erfolgreiche Eradikationstherapie bei Patienten mit einer Ulkuskrankheit zu außergewöhnlich geringen Rückfallraten bei Duodenalgeschwüren und wahrscheinlich auch bei Magengeschwüren, im Vergleich zum natürlichen Verlauf der Erkrankung mit einer fortschreitenden Infektion, führt.


F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Allgemeine Pharmakokinetik:

Omeprazol ist säureempfindlich und wird daher oral als magensaftresistentes Granulat in Hartgelatinekapseln angewendet. Die Resorption findet im Dünndarm statt.


Maximale Plasmakonzentrationen vom Omeprazol werden 1 bis 3 Stunden nach der Einnahme erreicht. Die Plasmahalbwertszeit beträgt ca. 40 Minuten, und die Plasmaclearance 0,3 bis 0,6 l/min. Bei einem kleinen Prozentsatz der Patienten (sog. "langsame Metabolisierer" in Bezug auf CYP 2C19) wurde eine verlangsamte Elimination von Omeprazol beobachtet. Die terminale Eliminationshalbwertszeit kann sich in diesen Fällen ca. 3fach verlängern und die Fläche unter der Kurve (AUC) bis auf das 10fache erhöhen.


Das Verteilungsvolumen von Omeprazol im Körper ist relativ klein (0,3 l/kg KG), das mit dem Volumen des Extrazellulärwassers korrespondiert. Die Proteinbindung beträgt ca. 95%.


Omeprazol konzentriert sich als schwache Base im sauren Bereich des intrazellulären Kanalsystems der Belegzelle. In diesem sauren Milieu wird Omeprazol protoniert und in die eigentliche Wirksubstanz, das Omeprazol-Sulfenamid, umgewandelt. Die aktivierte Wirksubstanz bindet kovalent an die gastrische Protonenpumpe (H+/K+-ATPase) auf der


sekretorischen Oberfläche der Belegzelle im Magen und hemmt ihre Aktivität. Die Dauer der säurehemmenden Wirkung ist daher erheblich länger als die Gegenwart der Omeprazol-Base im Plasma. Die Stärke der Hemmung der Säuresekretion ist zu keiner Zeit abhängig von dem Plasmaspiegel sondern korreliert mit der Plasmaspiegelzeitkurve (AUC).


Omeprazol wird vollständig metabolisiert, hauptsächlich in der Leber durch CYP 2C19. Ein kleiner Prozentsatz der Patienten besitzt kein funktionsfähiges CYP 2C19 Enzym und hat daher eine reduzierte Eliminationsrate für Omeprazol. Im Plasma vorhandene Metabolite sind das Sulfon, Sulfid und Hydroxy-Omeprazol. Diese Metaboliten haben keinen signifikanten Effekt auf die Säuresekretion. Ungefähr 20% der gegebenen Dosis werden über den Faeces und 80% in Form von Metaboliten über den Urin ausgeschieden. Die beiden Hauptmetaboliten im Urin sind Hydroxy-Omeprazol und die entsprechende Carbonsäure.


Die Kinetik von Omeprazol bei Patienten mit Niereninsuffizienz gleicht der von gesunden Probanden. Da jedoch die renale Eliminierung der wichtigste Ausscheidungsweg für die Omeprazol-Metabolite ist, verringert sich ihre Eliminationsrate in Abhängigkeit von der Abnahme der Nierenfunktion. Eine Kumulation bei einmal täglicher Anwendung von Omeprazol kann jedoch ausgeschlossen werden.


Bei älteren Patienten ist die Bioverfügbarkeit etwas erhöht und Plasmaelimination etwas verringert. Die individuellen Werte zeigen jedoch eine beträchtliche Übereinstimmung mit den Werten von jungen gesunden Probanden und es gibt keine Hinweise auf eine verringerte Verträglichkeit bei älteren Patienten, die mit der empfohlenen Dosis behandelt wurden.


Nach intravenöser Anwendung von 40 mg Omeprazol über 5 Tage wurde eine Zunahme der absoluten Bioverfügbarkeit von ca. 50% gemessen; dies kann durch eine Abnahme der hepatischen Clearance aufgrund einer Sättigung des Enzyms CYP 2C19 erklärt werden.


Bei Patienten mit chronischen Leberkrankheiten ist die Clearance von Omeprazol reduziert und die Plasmahalbwertszeit kann auf ca. 3 Stunden ansteigen. Die Bioverfügbarkeit kann dann über 90% betragen. Eine Behandlung mit 20 mg Omeprazol einmal täglich über 4 Wochen wurde jedoch gut vertragen und es wurde keine Akkumulation von Omeprazol oder seinen Metaboliten beobachtet.



F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Nach Untersuchungen zur chronischen Toxizität gibt es bis heute keine Hinweise auf schädliche Wirkungen für die Anwendung am Menschen.


Es wurde eine gastrische Hyperplasie der ECL-Zelle und Karzinoide bei einer lebenslangen Behandlung von Ratten mit Omeprazol oder bei Ratten mit einer partiellen Fundektomie, beobachtet.


Bei den Mutagenitätsstudien (in vitro und in vivo) fanden sich keine klinisch relevanten Hinweise auf eine mutagene Wirkung.


FR 6. Pharmazeutische Angaben


F7 6.1 Sonstige Bestandteile


Kapselinhalt:

Hypromellose

Talkum

Titandioxid (E 171)

Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer-(1:1)–Dispersion 30%

Triethylcitrat

Zucker-Stärke-Pellets*


* enthalten Sucrose und Maisstärke


Kapselhülle:

Titandioxid (E 171)

Gereinigtes Wasser

Gelatine


Schwarzer Farbstoff:

Schellack

Propylenglykol

Ammoniumhydroxid-Lösung 27-31%

Kaliumhydroxid
Gereinigtes Wasser

Eisen(II,III)-oxid (E 172)


FS 6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


18 Monate



FX 6.4 Besondere Lagerungshinweise


Nicht über 25°C lagern.

In der Originalpackung aufbewahren.


FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Aluminium/Aluminium Blister in einer Faltschachtel. Packungsgrößen: Blister mit 15, 30, 56, 60 und 100 Kapseln.


F4 6.6 Hinweise für die Handhabung


Keine speziellen Hinweise


FZ 7. Pharmazeutischer Unternehmer


Juta Pharma GmbH

Gutenbergstrasse 13

24941 Flensburg

Tel.: 0461/39936

Fax.: 0461/39956


F5 8. Zulassungsnummer


59063.00.00


F6 9. Datum der Zulassung


[siehe Unterschrift]


F10 10. Stand der Information


...


F11 11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig




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