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Omep 40 Mg Pulver Zur Herstellung Einer Infusionslösung

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Fachinformation


FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels


Omep 40 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung


Wirkstoff: Omeprazol


FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Jede Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung enthält Omeprazol-Natrium, entsprechend 40 mg Omeprazol.


Sonstige Bestandteile: Natriumhydroxid, Natriumedetat


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


FE 3. Darreichungsform


Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung


Das Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung ist weiß bis fast weiß.


Die rekonstituierte Lösung hat einen pH-Wert von ca. 9-10,5.

Die Osmolarität der mit 100 ml einer 5 %-igen Glucose-Lösung rekonstituierten Lösung beträgt ca. 0,297 Osmol/kg.

Die Osmolarität der mit 100 ml einer isotonischer Natriumchlorid‑Lösung rekonstituierten Lösung beträgt ca. 0,282 Osmol/kg.


FG 4. Klinische Angaben


FH 4.1 Anwendungsgebiete


Als alternative Behandlung zur oralen Formulierung, in Fällen, in denen eine ausgeprägte Säurehemmung benötigt wird, für:


FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung

Omeprazol 40 mg wird zur 1-mal täglichen intravenösen Applikation nur in denjenigen gelegentlichen Fällen empfohlen, in denen eine orale Behandlung nicht möglich und eine ausgeprägte Säurehemmung erforderlich ist. Die mittlere Reduktion der Säureproduktion im Magen innerhalb von 24 Stunden beträgt ca. 90 %. Bei Patienten mit Zollinger-Ellison-Syndrom beträgt die empfohlene Anfangsdosierung 60 mg Omeprazol pro Tag. Für eine Dosierung von 60 mg sollte zusätzlich die Hälfte (50 ml) der rekonstituierten Lösung als intravenöse Infusion gegeben werden. Etwaige nicht verbrauchte Restlösung ist zu verwerfen. Gegebenenfalls sind höhere Dosierungen erforderlich. Die Dosierung sollte individuell angepasst werden. Bei einer Gesamtdosierung von mehr als 60 mg pro Tag sollte die Gabe der Tagesdosierung über den Tag verteilt werden.


Eine 1-wöchige Behandlung ist in der Regel ausreichend.


Eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion

Die Dosierung muss nicht an die Nierenfunktion angepasst werden.

Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen kann die Bioverfügbarkeit erhöht und die Plasmahalbwertszeit von Omeprazol verlängert sein. Bei diesen Patienten kann eine Tagesdosierung von 10-20 mg ausreichend sein.


Kinder

Die Erfahrung mit der Anwendung bei Kindern ist begrenzt. Omeprazol-Infusion wird für Kinder daher nicht empfohlen.


Ältere Patienten

Omeprazol kann älteren Patienten ohne Anpassung der Dosierung gegeben werden.


Art der Anwendung

Zubereitung

Anleitung zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Gabe siehe Abschnitt 6.6.


Anwendung

Omeprazol Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung ist ausschließlich zur intravenösen Infusion bestimmt und darf auf keine andere Art gegeben werden. Die Infusionsgeschwindigkeit muss 3-5 ml pro Minute betragen (Infusionsdauer: mindestens 20-30 Minuten bzw. 10-15 Minuten bei Gabe der halben Infusionslösung).

Nach Rekonstitution in isotonischer Natriumchlorid‑Lösung sollte das Präparat innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden, nach Rekonstitution in 5 %‑iger Glucoselösung innerhalb von 6 Stunden. Etwaige Reste sind zu verwerfen.

Aus mikrobiologischen Gründen sollte das Produkt jedoch sofort nach Zubereitung angewendet werden, es sei denn, die Infusionslösung wurde unter kontrollierten aseptischen Bedingungen zubereitet.


FI 4.3 Gegenanzeigen


Omep 40 mg Infusionslösung ist bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Omeprazol oder einen der sonstigen Bestandteile kontraindiziert.


Wie andere Protonenpumpeninhibitoren auch, darf Omeprazol nicht zusammen mit Atazanavir gegeben werden (siehe Abschnitt 4.5).


FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Bei Patienten mit peptischen Ulcera sollte der Helicobacter pylori-Status bestimmt werden, sofern dies erforderlich ist. Bei Helicobacter pylori-positiven Patienten ist, wo immer möglich, eine Eradikation des Keimes anzustreben.


Bei Vorliegen von Alarmsymptomen (z. B. erheblicher unfreiwilliger Gewichtsverlust, wiederholtes Erbrechen, Schluckstörungen, Bluterbrechen oder Teerstühle) und falls der Verdacht auf ein Magengeschwür besteht, muss die Möglichkeit der Malignität vor Beginn einer Therapie mit Omeprazol ausgeschlossen werden, da die Behandlung die Symptome verschleiern und die Diagnosestellung verzögern kann.


Die Diagnose einer Refluxösophagitis sollte endoskopisch gesichert werden.


Eine reduzierte Acidität im Magen erhöht unabhängig von der Ursache – also auch bei Anwendung von Protonenpumpeninhibitoren– die Anzahl der normalerweise im Gastrointestinaltrakt vorhandenen Bakterien. Die Behandlung mit säuresuppressiven Arzneimitteln führt zu einem geringgradig erhöhten Risiko, an einer Infektion des Gastrointestinaltrakts, wie Salmonellen- und Campylobacter-Enteritis, zu erkranken.


Bei Patienten mit starker Einschränkung der Leberfunktion sollten während der Behandlung mit Omeprazol regelmäßig die Leberenzymwerte überprüft werden.


Bei Patienten mit schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen sollten Kombinationsbehandlungen nur unter besonderer Vorsicht erfolgen (Dosisanpassung siehe Abschnitt 4.2).


Bei schwer kranken Patienten sollte die Seh- und Hörfunktion regelmäßig überwacht werden, da Blindheit und Taubheit bei der Anwendung von Omeprazol als Infusion bekannt geworden sind.


Dieses Arzneimittel ist nahezu natriumfrei. Omep 40 mg enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro 40 mg-Dosis.


FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Da Omeprazol hauptsächlich in der Leber durch Cytochrom P450-Isoformen (hauptsächlich CYP2C19, S-Mephenytoin-Hydroxylase) metabolisiert wird und Enzyme der CYP2C-Subfamilie hemmt (CYP2C19 und CYP2C9), kann Omeprazol die Elimination anderer Arzneistoffe, die von diesen Enzymen metabolisiert werden, verzögern. Dies wurde bei Diazepam (und auch bei anderen Benzodiazepinen wie Triazolam oder Flurazepam), Phenytoin und Warfarin beobachtet. Bei Patienten unter Dauerbehandlung mit Phenytoin veränderte die gleichzeitige Behandlung mit 20 mg Omeprazol pro Tag oral gegeben die Phenytoin-Plasmakonzentration nicht. Ebenso führte die gleichzeitige Behandlung mit 20 mg Omeprazol pro Tag oral gegeben bei Patienten unter Dauerbehandlung mit Warfarin nicht zu einer Änderung der Gerinnungszeit. Eine regelmäßige Kontrolle von Patienten, die Warfarin oder Phenytoin erhalten, wird empfohlen. Eine Verringerung der Warfarin- oder Phenytoin-Dosis ist gegebenenfalls erforderlich.

Andere Arzneimittel, die hiervon betroffen sein könnten, sind u. a. Hexobarbital, Citalopram, Imipramin und Clomipramin.Omeprazol kann den hepatischen Metabolismus von Disulfiram hemmen. Es wurde über Fälle von Muskelrigidität nach gleichzeitiger oraler Anwendung berichtet, die möglicherweise einen Zusammenhang mit der Behandlung aufweisen.


Zur Interaktion von oral gegebenem Omeprazol mit Ciclosporin existieren sich widersprechende Daten. Deshalb sollten die Plasmaspiegel von Ciclosporin bei den mit Omeprazol behandelten Patienten regelmäßig überwacht werden, da ein Anstieg der Ciclosporin-Plasmaspiegel möglich ist.


Die Plasmaspiegel von Omeprazol und Clarithromycin sind bei gleichzeitiger oraler Gabe erhöht. Hingegen gibt es keine Wechselwirkungen mit Metronidazol oder Amoxicillin. Diese Antibiotika werden gleichzeitig mit Omeprazol zur Helicobacter pylori Eradikation angewendet.


Aufgrund der verringerten Acidität im Magen kann die Resorption von Ketoconazol oder Itraconazol, genauso wie während der Behandlung mit anderen Säurehemmern und Antacida, erniedrigt sein.


Die gleichzeitige Behandlung von Omeprazol mit Digoxin führt bei gesunden Personen zu einer 10 %-igen Erhöhung der Bioverfügbarkeit von Digoxin aufgrund des erhöhten Magen-pH-Wertes.


Die gleichzeitige Gabe von Omeprazol (40 mg 1-mal täglich) mit 300 mg Atazanavir/100 mg Ritonavir bei Probanden resultierte in einer erheblich reduzierten Verfügbarkeit von Atazanavir (ca. 75 %-ige Reduktion der AUC, Cmaxund Cmin). Eine Erhöhung der Atazanavir-Dosis auf 400 mg konnte diesen Effekt nicht kompensieren. Daher dürfen Protonenpumpeninhibitoren einschließlich Omeprazol nicht gemeinsam mit Atazanavir angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).


Omeprazol kann die Resorption von Vitamin B12vermindern. Dies sollte bei Patienten mit niedrigen Ausgangsspiegeln, die sich einer Langzeitbehandlung mit Omeprazol unterziehen, bedacht werden.


Wegen einer möglichen klinisch relevanten Wechselwirkung sollte Johanniskraut nicht gleichzeitig mit Omeprazol angewendet werden.


Es gibt keine Hinweise auf eine Wechselwirkung mit Coffein, Propranolol, Theophyllin, Metoprolol, Lidocain, Chinidin, Phenacetin, Estradiol, Amoxicillin, Budesonid, Diclofenac, Metronidazol, Naproxen, Piroxicam oder Antacida bei oraler Gabe von Omeprazol.


FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Es liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Omeprazol bei Schwangeren vor. Die bisherigen Erfahrungen sprechen nicht für ein erhöhtes Risiko angeborener Fehlbildungen oder anderer unerwünschter Wirkungen von Omeprazol auf die Schwangerschaft oder das ungeborene Kind. Tierexperimentelle Studien weisen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Wirkungen auf die Reproduktion hin.

Omep 40 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung darf während der Schwangerschaft nur verordnet werden, wenn dies unbedingt erforderlich ist.


Omeprazol wird in die Muttermilch ausgeschieden. Eine Entscheidung bezüglich der Fortsetzung des Stillens bzw. des Abstillens oder der Fortsetzung bzw. des Abbruchs der Behandlung mit Omep 40 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung sollte nur nach Abwägung des Nutzens des Stillens für das Kind und des Nutzens der Behandlung für die Mutter erfolgen.


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Durch die Anwendung von Omeprazol werden jedoch, abgesehen von Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 4.8), die das ZNS oder die Sehvermögen betreffen, keinerlei Effekte auf die Verkehrstüchtigkeit erwartet.


FJ 4.8 Nebenwirkungen


Omeprazol wird generell gut vertragen, Nebenwirkungen sind leicht und reversibel. In klinischen Studien und Anwendungsbeobachtungen wurden die folgenden Nebenwirkungen gemeldet. In den meisten Fällen konnte jedoch kein kausaler Zusammenhang zwischen den Reaktionen und der Behandlung mit Omeprazol festgestellt werden.


Bei der Einteilung der Nebenwirkungen wurden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


- sehr häufig (≥ 1/10)
- häufig (≥ 1/100, < 1/10)
- gelegentlich (≥ 1/1.000 < 1/100)
- selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000)
- sehr selten (< 1/10.000 , einschließlich Einzelfälle)


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten:

Leukopenie, Thrombozytopenie, Agranulozytose und Panzytopenie


Sehr selten:

Blutbildveränderungen


Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich:

Urtikaria


Selten:

Überempfindlichkeitsreaktionen, z. B. Fieber, Angioödem, Bronchospasmen und anaphylaktischer Schock, allergische Vaskulitis


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig:

Schläfrigkeit, Schlafstörungen (Insomnie), Schwindel, Kopfschmerzen und Benommenheit

Diese Beschwerden bessern sich normalerweise unter fortgesetzter Therapie.


Gelegentlich:

Parästhesien


Selten:

Benommenheit, reversible Verwirrtheit, Agitiertheit, Aggressivität, Depression und Halluzinationen, meist bei schwer kranken oder älteren Patienten


Augenerkrankungen

Gelegentlich:

Sehstörungen (verschwommenes Sehen, Verlust der Sehschärfe oder Einschränkung des Gesichtsfeldes)

Diese Zustände klingen in der Regel nach Beendigung der Therapie wieder ab.


Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Gelegentlich:

Hörstörungen (z. B. Tinnitus).

Diese Zustände klingen in der Regel nach Beendigung der Therapie wieder ab.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig:

Durchfälle, Verstopfung, Blähungen (unter Umständen mit Bauchschmerzen), Übelkeit und Erbrechen

In der Mehrzahl der Fälle besserten sich diese Symptome bei fortgesetzter Behandlung.


Gelegentlich:

Geschmacksveränderungen

Dieser Zustand klingt in der Regel nach Beendigung der Therapie wieder ab.


Selten:

Braun-schwärzliche Verfärbung der Zunge bei gleichzeitiger Einnahme von Clarithromycin und gutartige Drüsenkörperzysten: beides war nach Beendigung der Behandlung reversibel.

Mundtrockenheit, Stomatitis, Candidiasis oder Pankreatitis


Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich:

Anstieg der Leberenzymwerte (dieser geht nach Beendigung der Therapie wieder zurück)


Selten:

Hepatitis mit oder ohne Gelbsucht, Leberversagen und Enzephalopathie bei Patienten mit vorbestehender schwerer Lebererkrankung.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich:

Juckreiz, Hautausschläge, Alopezie, Erythema multiforme oder Photosensibilität und Schweißneigung


Selten:

Stevens-Johnson-Syndrom oder toxische epidermale Nekrolyse


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Selten:

Muskelschwäche, Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Selten:

Nephritis (interstitielle Nephritis)


Andere unerwünschte Wirkungen

Gelegentlich:

Unwohlsein, periphere Ödeme (die sich nach Beendigung der Behandlung zurückbildeten)


Selten:

Hyponatriämie, Gynäkomastie


In vereinzelten Fällen wurde über irreversible Sehstörungen bei sehr schwer kranken Patienten berichtet, die mit intravenösen Omeprazol-Infusionen und insbesondere mit hohen Dosierungen behandelt wurden. Ein kausaler Zusammenhang konnte jedoch nicht gesichert werden.


FO 4.9 Überdosierung


Es liegen nur begrenzte Informationen zu den Wirkungen einer Überdosierung von Omeprazol beim Menschen vor. Intravenöse Einzeldosen bis 80 mg pro Tag und intravenöse Tagesdosen bis 200 mg oder 520 mg an 3 Tagen wurden ohne Nebenwirkungen vertragen.

Im Falle einer Überdosis sind leichte Tachykardie, Schläfrigkeit und Kopfschmerzen die häufigsten Auswirkungen. Eine Behandlung sollte, wenn notwendig, symptomatisch erfolgen.


FF 5. Pharmakologische Eigenschaften


F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Mittel bei peptischem Ulcus und gastroösophagealer Refluxkrankheit (GERD), Protonenpumpenhemmer,

ATC-Code: A02B C01


Omeprazol, ein substituiertes Benzimidazol, ist ein gastraler Protonenpumpenhemmer, d. h. Omeprazol hemmt direkt und dosisabhängig das Enzym H+/ K+-ATPase, das in den Belegzellen des Magens für die Sezernierung des Magensaftes verantwortlich ist. Durch diesen selektiven intrazellulären Wirkmechanismus und die niedrige Affinität für andere membranständige Rezeptoren (wie die Histamin-H2, Muscarin-M1oder gastrinerge Rezeptoren) wurde Omeprazol einer eigenständigen Gattung von Säurehemmern zugeordnet, die den terminalen Säuresekretionsprozess blockieren.


Aufgrund seines Wirkmechanismus führt Omeprazol zu einer Hemmung nicht nur der basalen, sondern auch der stimulierbaren Säuresekretion, unabhängig von der Art des Stimulus.

Daher erhöht Omeprazol den pH-Wert und vermindert das Sekretionsvolumen des Magens.


Als schwache Base reichert sich das Prodrug Omeprazol im sauren Bereich der Belegzellen an und wird erst nach Protonierung und Umwandlung als Hemmer der H+/K+-ATPase wirksam.

In einer sauren Umgebung bei einem pH unter 4 wird das protonierte Omeprazol in die eigentliche Wirksubstanz Omeprazol-Sulfenamid umgewandelt.


Verglichen mit der Plasmahalbwertszeit der Omeprazol-Base verbleibt das Omeprazol-Sulfenamid länger in der Zelle (siehe Abschnitt 5.2). Daher ist die Dauer der Hemmung der Säuresekretion wesentlich länger als der Zeitraum, in dem Omeprazol-Base im Plasma vorhanden ist. Das Ausmaß der Hemmung der Säuresekretion korreliert direkt mit der Fläche unter der Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve (AUC), nicht aber mit der Plasmakonzentration zu einem beliebigen Zeitpunkt. Ein ausreichend tiefer pH-Wert wird ausschließlich in den Parietalzellen des Magens gefunden, dies erklärt die hohe Spezifität von Omeprazol. Omeprazol-Sulfenamid bindet an das Enzym und hemmt dessen Aktivität.


Wenn dieses Enzymsystem bereits gehemmt ist, steigt der pH-Wert in den Parietalzellen des Magens an und es wird weniger Omeprazol angereichert oder umgewandelt. Die Anreicherung von Omeprazol wird somit über eine Art Feedback-Mechanismus geregelt.


Intravenöse Gabe von Omeprazol führt zu einer schnellen und wirksamen Hemmung der Magensäureproduktion. Bei Patienten mit Ulcus duodeni beträgt die mittlere Reduktion der basalen und der stimulierbaren Säureproduktion innerhalb von 24 Stunden ungefähr 90 %.


Eine einmalige intravenöse Infusion von 40 mg hat während eines Zeitraums von 24 Stunden nahezu dieselbe Wirkung auf die Säureproduktion wie eine orale Dosis von 80 mg.


F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Verteilung

Das Verteilungsvolumen von Omeprazol im Körper ist relativ klein (0,3 l/kg Körpergewicht) das mit dem Volumen der Extrazellulärflüssigkeit korrespondiert. Die Proteinbindung beträgt ca. 95 %.


Metabolismus und Ausscheidung

Omeprazol wird vollständig metabolisiert, hauptsächlich in der Leber durch CYP2C19.

Die Plasmahalbwertszeit beträgt ungefähr 40 Minuten und die totale Plasma-Clearance 0,3 bis 0,6 l/min.

Ein geringer Prozentsatz der Patienten besitzt kein funktionsfähiges CYP2C19-Enzym und hat daher eine reduzierte Eliminationsrate für Omeprazol. In diesen Fällen kann die terminale Eliminationshalbwertzeit 3-mal so lang sein wie normal, und die Fläche unter der Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve (AUC) von oral gegebenem Omeprazol kann um bis zum 10-fachen zunehmen. Im Plasma ist Sulfon, Sulfid und Hydroxy-Omeprazol nachweisbar. Diese Metaboliten haben keine wesentliche Wirkung auf die Säuresekretion.


Ungefähr 20 % der eingenommenen Dosis werden in Form von Metaboliten über die Faeces und 80 % über den Urin ausgeschieden. Die beiden Hauptmetaboliten im Urin sind Hydroxy-Omeprazol und die korrespondierende Carbonsäure.


Spezielle Patientenpopulationen

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz war die Kinetik der systemischen Verfügbarkeit von Omeprazol derjenigen von Probanden sehr ähnlich.


Bei Patienten mit chronischen Leberkrankheiten ist die Clearance von Omeprazol reduziert und die Plasmahalbwertszeit kann auf ca. 3 Stunden ansteigen. Die systemische Bioverfügbarkeit kann bei diesen Patienten dann erhöht sein.


Die Bioverfügbarkeit von Omeprazol ist bei älteren Patienten etwas erhöht und die Eliminationsrate etwas verringert. Die individuellen Werte zeigen jedoch eine beträchtliche Übereinstimmung mit den Werten von jungen Probanden und es gibt keine Hinweise auf eine verringerte Verträglichkeit bei älteren Patienten, die mit der üblichen Dosis behandelt wurden.


Nach intravenöser Gabe von 40 mg Omeprazol für 5 Tage wurde eine Zunahme der absoluten Bioverfügbarkeit von 50 % gemessen; dies kann durch die Abnahme der hepatischen Clearance durch die Sättigung des Enzyms CYP2C19 erklärt werden.


F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität, karzerogenem Potential und zur Reproduktionstoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.


ECL-Zell-Hyperplasie des Magens und Karzinoide wurden in lebenslangen Studien an Ratten beobachtet, die mit Omeprazol behandelt oder einer partiellen Fundektomie unterzogen wurden. Diese Veränderungen sind die Folge einer anhaltenden Hypergastrinämie als Sekundärreaktion auf die Säurehemmung.


FR 6. Pharmazeutische Angaben


F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Natriumhydroxid (zum Einstellen des pH-Wertes)

Natriumedetat (Ph.Eur.)


FS 6.2 Inkompatibilitäten


Omeprazol Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung darf, außer mit den in Abschnitt 6.6 aufgeführten Lösungen zur Infusion nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. Das rekonstituierte Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.


FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung:

2 Jahre


Rekonstituierte Lösung:

Die chemische und physikalische Stabilität bis zur Anwendung wurde für 12 Stunden nach Auflösen in isotonischer Natriumchlorid‑Lösung bzw. 6 Stunden nach Auflösen in 5 %-iger Glucoselösung nachgewiesen, wenn die Lösung unter kontrollierten aseptischen Bedingungen rekonstituiert und unter 25°C aufbewahrt wird.

Die chemische und physikalische Stabilität bis zur Anwendung wurde außerdem über 24 Stunden bei 2-8°C nachgewiesen, sowohl in isotonischer Natriumchlorid‑Lösung als auch in 5 %-iger Glucoselösung.


Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Produkt sofort verwendet werden.

Falls es nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung bis zur Anwendung des rekonstituierten Produkts verantwortlich, die normalerweise 24 Stunden bei 2-8°C nicht überschreiten sollte, es sei denn die Rekonstitution hat unter kontrollierten und aseptischen Bedingungen stattgefunden.


FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung:

Nicht über 25°C lagern. Im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.


Lagerungsbedingungen des rekonstituierten Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.


FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


10 ml Durchstechflasche aus farblosem Glas Typ I mit einem roten Bromobutyl-Gummistopfen und einer gebördelten Aluminium-Kappe mit Polypropylen-Schnappdeckel.


Packungsgrößen: 1


F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Das Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung darf nur in 100 ml isotonischer Natriumchlorid‑Lösung zur Infusion oder in 100 ml 5 %-iger Glucoselösung zur Infusion gelöst werden. Das Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung sollte zunächst in etwa 5 ml der Flüssigkeit zum Auflösen des Pulver aufgelöst und anschließend sofort auf 100 ml verdünnt werden.


Die zubereitete Lösung darf nicht verwendet werden, wenn darin Partikel sichtbar sind.


Die rekonstituierte Lösung ist nur zur einmaligen Anwendung bestimmt.


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.


FZ 7. Inhaber der Zulassung


HEXAL AG

Industriestraße 25

83607 Holzkirchen


F5 8. Zulassungsnummer(n)


72931.00.00


F6 9. Datum der Zulassung


25.05.2010


F10 10. Stand der Information


Juni 2010



F11 11.. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig





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