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Ondansetron - 1 A Pharma 8 Mg Filmtabletten

Document: 19.08.2016   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Ondansetron - 1 A Pharma® 8 mg Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Filmtablette enthält 8 mg Ondansetron (als Ondansetronhydrochlorid-Dihydrat).

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Jede Filmtablette enthält 148 mg Lactose als Lactose und Lactose-Monohydrat.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtablette

Gelbe, ovale Filmtabletten, beidseitig unbedruckt.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete Erwachsene

•    Behandlung von Übelkeit und Erbrechen hervorgerufen durch zytotoxische Chemotherapie und Strahlentherapie

•    Prophylaxe von postoperativer Übelkeit und Erbrechen (PONV)

•    Zur Behandlung von bestehender PONV wird eine Anwendung als Injektion empfohlen.

Kinder und Jugendliche

•    Behandlung von Chemotherapie-induzierter Übelkeit und Erbrechen (CINV) bei Kindern ab 6 Monaten

•    Zur Prophylaxe und Behandlung von PONV bei Kindern ab 1 Monat wurden keine Studien zur Anwendung von oral gegebenem Ondansetron durchgeführt; für diesen Zweck wird die Anwendung als i.v. Injektion empfohlen.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Übelkeit und Erbrechen hervorgerufen durch Chemotherapie und Strahlentherapie Erwachsene

Das emetogene Potenzial einer Krebsbehandlung variiert je nach Dosen und Kombination des angewendeten Chemotherapie- und Strahlentherapie-Schemata. Die Wahl des DosisSchemas muss sich daher nach dem emetogenen Potenzial richten.

Emetogene Chemotherapie und Strahlentherapie

Ondansetron kann entweder rektal, oral (Tabletten oder Lösung), intravenös oder intramuskulär verabreicht werden.

Bei oraler Anwendung: 8 mg 1-2 Stunden vor der Chemotherapie oder Bestrahlung einnehmen, gefolgt von 8 mg alle 12 Stunden über maximal 5 Tage zum Schutz vor verzögertem oder länger andauerndem Erbrechen.

Hochemetogene Chemotherapie

1 Einzeldosis bis zu 24 mg Ondansetron kann zusammen mit 12 mg Dexamethasondihydrogenphosphat-Dinatrium oral 1-2 Stunden vor der Chemotherapie gegeben werden.

Zur Vorbeugung von verzögertem oder verlängertem Erbrechen nach den ersten 24 Stunden sollte nach einem Behandlungszyklus die orale oder rektale Behandlung mit Ondansetron bis zu 5 Tagen fortgeführt werden.

Die empfohlene Dosis für die orale Anwendung beträgt 8 mg 2-mal täglich eingenommen.

Kinder und Jugendliche

CINV bei Kindern ab 6 Monaten und Jugendlichen

Die Dosis zur Behandlung von CINV kann anhand der Körperoberfläche (KOF) oder des Körpergewichts berechnet werden - siehe unten. In klinischen Studien an Kindern und Jugendlichen wurde Ondansetron als i.v. Infusion, verdünnt in 25-50 ml Kochsalzlösung oder einer anderen kompatiblen Infusionslösung, über nicht weniger als 15 Minuten gegeben.

Eine körpergewichtsbezogene Dosierung führt zu höheren Tagesgesamtdosen als eine körperoberflächenbezogene Dosierung (siehe Abschnitt 4.4).

Es liegen keine Daten aus kontrollierten klinischen Studien über die Anwendung von Ondansetron zur Prophylaxe von verzögerter oder verlängerter CINV vor. Es liegen keine Daten aus kontrollierten klinischen Studien über die Anwendung von Ondansetron zur Behandlung von Strahlentherapie-induzierter Übelkeit und Erbrechen bei Kindern vor.

Dosierung anhand der Körperoberfläche

Ondansetron sollte unmittelbar vor Beginn der Chemotherapie als intravenöse Einzeldosis von 5 mg/m2 verabreicht werden. Die intravenöse Einzeldosis darf 8 mg nicht überschreiten.

Die orale Behandlung kann 12 Stunden später beginnen und bis zu 5 Tagen fortgeführt werden (Tabelle 1).

Die Gesamtdosis innerhalb von 24 Stunden (als abgeteilte Dosen) darf die ErwachsenenDosis von 32 mg nicht überschreiten.

Tabelle 1: Dosierung anhand der Körperoberfläche bei Chemotherapie - Kinder ab 6 _Monaten und Jugendliche_

KOF

Tag 1a b

Tage 2-6b

< 0,6 m2

5 mg/m2 i.v. plus 2 mg Lösung nach 12 Stunden

2 mg Lösung alle 12 Stunden

> 0,6 m2 bis < 1,2 m2

5 mg/m2 i.v. plus 4 mg Lösung oder Tabletten nach 12 Stunden

4 mg Lösung oder Tabletten alle 12 Stunden

> 1,2 m2

5 mg/m2 oder 8 mg i.v plus 8 mg Lösung oder Tabletten nach 12 Stunden

8 mg Lösung oder Tabletten alle 12 Stunden

a Die intravenöse Dosis darf 8 mg nicht überschreiten.

b Die Gesamtdosis innerhalb von 24 Stunden (als abgeteilte Dosen) darf die ErwachsenenDosis von 32 mg nicht überschreiten.

Dosierung anhand des Körpergewichts

Eine körpergewichtsbezogene Dosierung führt zu höheren Tagesgesamtdosen als eine körperoberflächenbezogene Dosierung (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1).

Ondansetron sollte unmittelbar vor Beginn der Chemotherapie als intravenöse Einzeldosis von 0,15 mg/kg verabreicht werden. Die intravenöse Einzeldosis darf 8 mg nicht

überschreiten. 2 weitere intravenöse Dosen können im Abstand von jeweils 4 Stunden verabreicht werden.

Die orale Behandlung kann 12 Stunden später beginnen und bis zu 5 Tagen fortgeführt werden (Tabelle 2).

Die Gesamtdosis innerhalb von 24 Stunden (als abgeteilte Dosen) darf die ErwachsenenDosis von 32 mg nicht überschreiten.

Tabelle 2: Dosierung anhand des Körpergewichts bei Chemotherapie - Kinder ab 6 _Monaten und Jugendliche_

Körpergewicht

Tag 1a b

Tage 2-6b

< 10 kg

Bis zu 3 Dosen von

0,15 mg/kg i.v. alle 4 Stunden

2 mg Lösung alle 12 Stunden

> 10 kg

Bis zu 3 Dosen von

0,15 mg/kg i.v. alle 4 Stunden

4 mg Lösung oder Tabletten alle 12 Stunden

a Die intravenöse

Dosis darf 8 mg nicht überschrei

ten.

b Die Gesamtdosis innerhalb von 24 Stunden (als abgeteilte Dosen) darf die ErwachsenenDosis von 32 mg nicht überschreiten.

Ältere Patienten

Eine Dosisanpassung oder Änderung der Einnahmehäufigkeit ist nicht erforderlich. Eingeschränkte Nieren funktion

Es ist keine Anpassung der Tagesdosis, der Dosierungshäufigkeit oder der Art der Anwendung erforderlich.

Eingeschränkte Leberfunktion

Bei Patienten mit mittelschwerer oder schwerer Einschränkung der Leberfunktion ist die Ondansetron-Clearance signifikant verringert und die Serumhalbwertszeit signifikant verlängert. Bei diesen Patienten sollte eine tägliche Gesamtdosis von 8 mg nicht überschritten werden.

Patienten mit schlechtem Spartein- und Debrisoquin-Metabolismus

Bei Patienten, die schlechte Metabolisierer von Spartein und Debrisoquin sind, ist die Eliminationshalbwertszeit von Ondansetron nicht verändert. Daher sind nach wiederholter Gabe bei diesen Patienten keine anderen Arzneimittelspiegel zu erwarten, als bei der allgemeinen Bevölkerung. Es ist keine Anpassung der täglichen Dosis oder der Dosierungshäufigkeit erforderlich.

Postoperative Übelkeit und Erbrechen (PONV)

Erwachsene Prophylaxe von PONV

Ondansetron kann oral oder als intravenöse oder intramuskuläre Injektion verabreicht werden.

Bei oraler Anwendung: 16 mg 1 Stunde vor der Narkose einnehmen.

Behandlung von bestehender PONV

Es wird die intravenöse oder intramuskuläre Verabreichung empfohlen.

Kinder und Jugendliche

PONV bei Kindern ab 1 Monat und Jugendlichen

Orale Darreichungsform

Es sind keine Studien zur oralen Anwendung von Ondansetron zur Prophylaxe oder Behandlung von postoperativer Übelkeit und Erbrechen durchgeführt worden. Für diesen

Zweck wird die langsame intravenöse Injektion (nicht weniger als 30 Sekunden) empfohlen.

Injektion

Zur Prophylaxe von PONV bei Kindern und Jugendlichen, die sich einer Operation unter Allgemeinanästhesie unterziehen, kann eine Einzeldosis Ondansetron als langsame intravenöse Injektion (nicht weniger als 30 Sekunden) in einer Dosis von 0,1 mg/kg bis zu einer maximalen Dosis von 4 mg entweder vor, während oder nach der Einleitung der Anästhesie verabreicht werden.

Zur Behandlung von PONV nach einer Operation bei Kindern und Jugendlichen, die sich einer Operation unter Allgemeinanästhesie unterziehen, kann eine Einzeldosis Ondansetron als langsame intravenöse Injektion (nicht weniger als 30 Sekunden) in einer Dosis von 0,1 mg/kg bis zu einer maximalen Dosis von 4 mg verabreicht werden.

Es liegen keine Daten zur Anwendung von Ondansetron zur Behandlung von PONV bei Kindern unter 2 Jahren vor.

Ältere Patienten

Es gibt nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Ondansetron zur Prophylaxe und Behandlung von postoperativer Übelkeit und Erbrechen bei älteren Patienten, von über 65jährigen Patienten, die eine Chemotherapie erhielten, wurde Ondansetron aber gut vertragen.

Eingeschränkte Nieren funktion

Es ist keine Anpassung der Tagesdosis, der Dosierungshäufigkeit oder der Art der Anwendung erforderlich.

Eingeschränkte Leberfunktion

Bei Patienten mit mittelschwerer oder schwerer Einschränkung der Leberfunktion ist die Ondansetron-Clearance signifikant verringert und die Serumhalbwertszeit signifikant verlängert. Bei diesen Patienten sollte eine tägliche Gesamtdosis von 8 mg nicht überschritten werden.

Patienten mit schlechtem Spartein- und Debrisoquin-Metabolismus

Bei Patienten, die schlechte Metabolisierer von Spartein und Debrisoquin sind, ist die Eliminationshalbwertszeit von Ondansetron nicht verändert. Daher sind nach wiederholter Gabe bei diesen Patienten keine anderen Arzneimittelspiegel zu erwarten, als bei der allgemeinen Bevölkerung. Es ist keine Anpassung der täglichen Dosis oder der Dosierungshäufigkeit erforderlich.

4.3    Gegenanzeigen

Gleichzeitige Anwendung mit Apomorphin (siehe Abschnitt 4.5).

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Überempfindlichkeitsreaktionen wurden auch bei Patienten beobachtet, die diese Erscheinungen mit anderen selektiven 5-HT3-Antagonisten gezeigt haben. Bei Auftreten von Atembeschwerden sollten diese symptomatisch behandelt und aufmerksam durch den Arzt überwacht werden, da Atembeschwerden Symptome einer beginnenden Überempfindlichkeitsreaktion sein können.

Ondansetron verlängert dosisabhängig das QT-Intervall (siehe Abschnitt 5.1). Außerdem wurden bei Patienten, die Ondansetron erhielten, in der Post-Marketing-

Spontanberichtserfassung Fälle von Torsade de pointes berichtet. Bei Patienten mit angeborenem Long-QT-Syndrom sollte die Anwendung von Ondansetron vermieden werden. Bei Patienten, die eine verlängerte QTc-Zeit aufweisen oder bei denen sich eine verlängerte QTc-Zeit entwickeln kann, sollte Ondansetron mit Vorsicht angewendet werden. Zu dieser Gruppe gehören Patienten mit Elektrolytstörungen, kongestiver Herzinsuffizienz, Bradyarrhythmien oder Patienten, die andere Arzneimittel einnehmen, die eine Verlängerung des QT-Intervalls oder Elektrolytstörungen hervorrufen.

Eine Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie sollte vor der Anwendung von Ondansetron korrigiert werden.

Es wurden in der Post-Marketing-Spontanberichtserfassung Fälle von Patienten mit Serotonin-Syndrom (einschließlich verändertem Mentalstatus, autonomer Instabilität und neuromuskulären Anomalien), in Folge einer gleichzeitigen Einnahme von Ondansetron mit anderen serotonergen Arzneimitteln (einschließlich selektive SerotoninWiederaufnahmehemmer [SSRIs] und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer [SNRIs]), berichtet. Falls die gleichzeitige Behandlung mit Ondansetron und anderen serotonergen Arzneimitteln klinisch gerechtfertigt ist, wird eine entsprechende Überwachung des Patienten empfohlen.

Da Ondansetron bekanntlich die Dickdarmpassage verlängert, sollten Patienten mit Anzeichen einer subakuten Darmobstruktion nach der Verabreichung überwacht werden.

Die Prophylaxe von Übelkeit und Erbrechen mit Ondansetron kann nach Operationen an den Rachenmandeln okkulte Blutungen maskieren. Daher sollten solche Patienten nach der Anwendung von Ondansetron sorgfältig überwacht werden.

Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche, die Ondansetron zusammen mit hepatotoxischen Chemotherapeutika erhalten, sollten engmaschig auf Leberfunktionsstörungen überwacht werden.

CINV: Wird die Dosis anhand des Körpergewichts in mg/kg berechnet und 3 Dosen im Abstand von jeweils 4 Stunden verabreicht, ist die Tagesgesamtdosis höher als bei Verabreichung einer Einzeldosis von 5 mg/m2, gefolgt von einer oralen Dosis. Es gibt keine klinische Vergleichsstudie zur Wirksamkeit dieser zwei unterschiedlichen Dosierungsschemata. Studienübergreifende Vergleiche weisen auf eine ähnliche Wirksamkeit beider Schemata hin (siehe Abschnitt 5.1).

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es deutet nichts darauf hin, dass Ondansetron die Metabolisierung von anderen, häufig gleichzeitig verabreichten Arzneimitteln induziert oder hemmt. Spezielle Untersuchungen haben gezeigt, dass mit Ondansetron keine Wechselwirkungen mit Alkohol, Temazepam, Furosemid, Alfentanil, Tramadol, Morphin, Lidocain, Thiopental oder Propofol auftreten.

Ondansetron wird durch mehrere hepatische Cytochrom-P450-Enzyme metabolisiert: CYP3A4, CYP2D6 und CYP1A2. Aufgrund der Vielzahl von Stoffwechselenzymen, die Ondansetron metabolisieren können, wird die Hemmung oder die verringerte Aktivität eines dieser Enzyme (z. B. bei genetisch bedingtem CYP2D6-Mangel) in der Regel durch andere Enzyme kompensiert und besitzt daher nur einen geringen oder nicht signifikanten Einfluss auf die Gesamt-Clearance von Ondansetron oder die notwendige Dosis.

Vorsicht ist geboten, wenn Ondansetron zusammen mit Arzneimitteln angewendet wird, die das QT-Intervall verlängern und/oder Elektrolytstörungen hervorrufen (siehe Abschnitt 4.4).

Die Anwendung von Ondansetron mit QT-Zeit verlängernden Arzneimitteln kann die QT-Zeit zusätzlich verlängern. Die gleichzeitige Anwendung von Ondansetron mit kardiotoxischen Arzneimitteln (z. B. Anthrazykline [wie z. B. Doxorubicin oder Daunorubicin] oder Trastuzumab), Antibiotika (wie z. B. Erythromycin), Antimykotika (wie z. B. Ketoconazol), Antiarrhythmika (wie z. B. Amiodaron) und Betablockern (wie z. B. Atenolol oder Timolol) kann das Risiko für das Auftreten von Arrhythmien erhöhen (siehe Abschnitt 4.4).

Serotonerge Arzneimittel (z. B. SSRIs und SNRIs)

Es wurden in der Post-Marketing-Spontanberichtserfassung Fälle von Patienten mit Serotonin-Syndrom (einschließlich verändertem Mentalstatus, autonomer Instabilität und neuromuskulären Anomalien), in Folge einer gleichzeitigen Einnahme von Ondansetron mit anderen serotonergen Arzneimitteln (einschließlich selektive SerotoninWiederaufnahmehemmer [SSRIs] und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer [SNRIs]), berichtet (siehe Abschnitt 4.4).

Apomorphin

Aufgrund von Berichten über starken Blutdruckabfall und Bewusstseinsverlust bei Anwendung von Ondansetron zusammen mit Apomorphinhydrochlorid ist die gleichzeitige Anwendung mit Apomorphin kontraindiziert.

Phenytoin, Carbamazepin und Rifampicin

Bei Patienten, die mit starken CYP3A4-Induktoren behandelt wurden (z. B. Phenytoin, Carbamazepin und Rifampicin), war die orale Clearance von Ondansetron erhöht und die Konzentration von Ondansetron im Blut verringert.

Tramadol

Daten aus kleinen Studien deuten darauf hin, dass Ondansetron die analgetische Wirkung von Tramadol verringern kann.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft

Die Sicherheit der Anwendung von Ondansetron in der Schwangerschaft wurde nicht untersucht. Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte schädigende Wirkungen auf die Schwangerschaft, die embryonale/fetale Entwicklung, den Geburtsvorgang oder die peri- und postnatale Entwicklung. Tierexperimentelle Studien geben jedoch nicht immer Aufschluss über die Wirkung beim Menschen, daher wird die Anwendung von Ondansetron in der Schwangerschaft nicht empfohlen.

Stillzeit

Untersuchungen haben gezeigt, dass Ondansetron bei laktierenden Tieren in die Milch übergeht. Es wird daher empfohlen, dass Mütter, die Ondansetron erhalten, Ihre Säuglinge nicht stillen.

Fertilität

Es liegen keine Informationen über die Auswirkungen von Ondansetron auf die Fertilität beim Menschen vor.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

In psychomotorischen Untersuchungen hat Ondansetron die Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigt und auch keine Sedierung verursacht. Von den pharmakologischen Eigenschaften des Wirkstoffs Ondansetron kann eine nachteilige Wirkung auf diese Fähigkeiten nicht abgeleitet werden.

4.8 Nebenwirkungen

Nachfolgend sind die Nebenwirkungen eingeteilt in Systemorganklassen und Häufigkeiten aufgelistet. Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert:

Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten Sehr selten


(> 1/10)

(> 1/100 bis < 1/10)

(> 1/1.000 bis < 1/100)

(> 1/10.000 bis < 1/1.000) (< 1/10.000)

Sehr häufige, häufige und gelegentliche Nebenwirkungen wurden in der Regel von Daten aus klinischen Studien abgeleitet. Das Auftreten unter Placebo wurde hierbei berücksichtigt. Seltene und sehr seltene Nebenwirkungen stammen zumeist aus Spontanberichten nach der Markteinführung.

Den folgenden Häufigkeitsangaben liegen die empfohlenen Standarddosierungen von Ondansetron zugrunde. Das Nebenwirkungsprofil bei Kindern und Jugendlichen war mit dem bei Erwachsenen beobachteten vergleichbar.

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Erkrankungen

des

Immunsystem

s

Überempfindlic

hkeitsreaktione

n vom

Soforttyp,

manchmal

schwerwiegen

d,

einschließlich

Anaphylaxie

Erkrankungen

des

Nervensystem

s

Kopfschmerz

en

Krampfanfälle,

Bewegungsstö

rungen

(einschließlich Extrapyramidal reaktionen wie dystonische Reaktionen, okulogyrische Krise und Dyskinesie)1

Schwindel vorwiegend während schneller i.v. Verabreichung

Augenerkrank

ungen

vorübergehend

e

Sehstörungen (z. B.

Verschwomme nsehen), vorwiegend während i.v. Verabreichung

vorübergehend e Erblindung, vorwiegend während i.v.

Verabreichung

2

Herzerkranku

ngen

Arrhythmien, Schmerzen im Brustraum mit oder ohne ST-Streckensenku ng,

Bradykardie

QTc-

Verlängerung (einschließlich Torsade de pointes)

2    Die Erblindung verschwand bei der Mehrzahl der berichteten Fälle innerhalb von 20 Minuten. Die meisten dieser Patienten hatten Chemotherapeutika erhalten, die Cisplatin einschlossen. Bei einigen Fällen vorübergehender Erblindung wurde ein kortikaler Ursprung berichtet.

Gefäßerkrank

ungen

Wärmegefü hl oder Flush

Hypotonie

Erkrankungen

der

Atemwege,

des

Brustraums

und

Mediastinums

Schluckauf

Erkrankungen

des

Gastrointestin

altrakts

Verstopfung

Leber- und

Gallenerkrank

ungen

asymptomatisc he Erhöhung von

Leberfunktions

werten3

1 beobachtet ohne nachweislich d

auerhafte klinische Folgen


3    Diese Nebenwirkungen traten üblicherweise bei Patienten auf, die eine Chemotherapie mit Cisplatin erhielten.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de

anzuzeigen.

4.9 Überdosierung Symptome und Zeichen

Es gibt nur begrenzte Erfahrungen mit einer Überdosierung mit Ondansetron. In der Mehrheit der Fälle waren die Symptome ähnlich denen, die bei normaler Dosierung berichtet wurden (siehe Abschnitt 4.8). Zu den berichteten Symptomen gehören Sehstörungen, schwere Verstopfung, Hypotonie und eine vasovagale Episode mit vorübergehendem AV-Block II. Grades.

Ondansetron verlängert dosisabhängig das QT-Intervall. Im Falle einer Überdosierung wird eine EKG-Überwachung empfohlen.

Therapie

Für Ondansetron steht kein spezifisches Antidot zur Verfügung. Deswegen sollte bei allen Fällen von Verdacht auf Überdosierung eine entsprechende symptomatische und unterstützende Behandlung durchgeführt werden.

Die Anwendung von Ipecacuanha zur Behandlung einer Überdosierung mit Ondansetron wird nicht empfohlen, da ein Ansprechen der Patienten aufgrund der antiemetischen Wirkung von Ondansetron unwahrscheinlich ist.

Kinder und Jugendliche

Es wurden Fälle gemeldet, in denen Säuglinge und Kinder im Alter von 12 Monaten bis 2 Jahren versehentlich Überdosen von Ondansetron geschluckt haben und bei denen die aufgetretenen Symptome zu einem Serotonin-Syndrom passen (die geschätzte aufgenommene Menge überschritt 4 mg/kg).

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiemetika und Mittel gegen Übelkeit, Serotonin-(5-HT3)-

Antagonisten

ATC-Code: A04AA01

Wirkmechanismus

Ondansetron ist ein starker, hochselektiver 5-HT3-Rezeptorantagonist. Sein genauer Wirkmechanismus bei der Kontrolle von Übelkeit und Erbrechen ist nicht bekannt. Chemotherapeutika und eine Strahlentherapie können die Freisetzung von 5-HT im Dünndarm bewirken und dadurch über die Aktivierung vagaler Afferenzen über 5-HT3-Rezeptoren einen Brechreflex auslösen. Ondansetron blockiert die Auslösung dieses Reflexes. Die Aktivierung vagaler Afferenzen kann auch eine Freisetzung von 5-HT in der Area postrema am Boden des vierten Ventrikels verursachen und dadurch über einen zentralen Mechanismus Erbrechen fördern. Damit beruht die Wirkung von Ondansetron bei der Behandlung von Übelkeit und Erbrechen induziert durch eine zytotoxische Chemotherapie und eine Strahlentherapie vermutlich auf dem Antagonismus an 5-HT3-Rezeptoren auf Neuronen sowohl des peripheren als auch des zentralen Nervensystems.

Der Wirkmechanismus bei postoperativer Übelkeit und Erbrechen ist nicht bekannt, es könnte jedoch gemeinsame Signalwege mit zytotoxisch induzierter Übelkeit und Erbrechen geben.

Ondansetron hat keinen Einfluss auf die Prolaktin-Plasmakonzentrationen.

Die Bedeutung von Ondansetron bei Opiat-induziertem Erbrechen wurde noch nicht ermittelt. Verlängerung des QT-Intervalls

Die Wirkung von Ondansetron auf das QT-Intervall wurde in 1 doppelblinden, randomisierten placebo- und positiv (Mofloxacin) kontrollierten, Crossover-Studie mit 58 gesunden erwachsenen Männern und Frauen untersucht. Es wurden Dosen von 8 mg und 32 mg Ondansetron über 15 Minuten intravenös infundiert. Bei der höchsten getesteten Dosis von 32 mg betrug die maximale mittlere Änderung (Obergrenze des 90 %-KI) des QTcF-Intervalls (Fridericia-Korrektur) gegenüber Placebo nach Basiskorrektur 19,6 msec (21,5 msec). Bei der niedrigeren getesteten Dosis von 8 mg betrug die maximale mittlere Änderung (Obergrenze des 90 %-KI) des QTcF-Intervalls (Fridericia-Korrektur) gegenüber Placebo nach Basiskorrektur 5,8 msec (7,8 msec). In dieser Studie wurden keine QTcF-Intervalle von über 480 msec und keine Verlängerung des QTcF-Intervalls von über 60 msec gemessen.

Kinder und Jugendliche

Chemotherapie-induzierte Übelkeit und Erbrechen

Die Wirksamkeit von Ondansetron zur Kontrolle von Übelkeit und Erbrechen hervorgerufen durch eine Chemotherapie gegen Krebserkrankungen wurde in einer doppelblinden, randomisierten Studie mit 415 Patienten im Alter von 1-18 Jahren beurteilt (S3AB3006). An den Tagen der Chemotherapie erhielten die Patienten entweder 5 mg/m2 Ondansetron intravenös und 4 mg Ondansetron oral nach 8-12 Stunden, oder 0,45 mg/kg Ondansetron intravenös und Placebo oral nach 8-12 Stunden. An den Tagen nach der Chemotherapie erhielten beide Gruppen 4 mg Ondansetron als Lösung 2-mal täglich für 3 Tage. Die vollständige Kontrolle des Erbrechens am schlimmsten Tag der Chemotherapie lag bei 49 % (5 mg/m2 intravenös und 4 mg Ondansetron oral) und bei 41 % (0,45 mg/kg intravenös und Placebo oral). An den Tagen nach der Chemotherapie erhielten beide Patientengruppen 4 mg Ondansetron als Lösung 2-mal täglich für 3 Tage. Es wurde kein Unterschied in der Gesamtinzidenz oder hinsichtlich der Art der Nebenwirkungen zwischen den beiden Behandlungsgruppen beobachtet.

Eine doppelblinde, randomisierte, placebokontrollierte Studie (S3AB4003) mit 438 Patienten im Alter von 1-17 Jahren zeigte bei

•    73 % der Patienten, denen an den Tagen der Chemotherapie 5 mg/m2 Ondansetron intravenös mit 2-4 mg Dexamethason oral verabreicht wurde, und bei

•    71 % der Patienten, denen an den Tagen der Chemotherapie 8 mg Ondansetron als Lösung mit 2-4 mg Dexamethason oral verabreicht wurde, eine vollständige Kontrolle des Erbrechens am schlimmsten Tag der Chemotherapie.

An den Tagen nach der Chemotherapie erhielten beide Gruppen 4 mg Ondansetron als Lösung 2-mal täglich für 2 Tage. Es wurde kein Unterschied in der Gesamtinzidenz oder hinsichtlich der Art der Nebenwirkungen zwischen den beiden Behandlungsgruppen beobachtet.

Die Wirksamkeit von Ondansetron wurde in einer offenen, nicht vergleichenden, einarmigen Studie mit 75 Kindern im Alter von 6-48 Monaten untersucht (S3A40320). Alle Kinder erhielten 3 intravenöse 0,15 mg/kg-Dosen von Ondansetron, verabreicht 30 Minuten vor Beginn der Chemotherapie und dann 4 und 8 Stunden nach der ersten Dosis. Eine vollständige Kontrolle des Erbrechens wurde bei 56 % der Patienten erreicht.

In einer weiteren offenen, nicht vergleichenden, einarmigen Studie (S3A239) wurde die Wirksamkeit einer intravenösen Einzeldosis von 0,15 mg/kg Ondansetron, gefolgt von 2 oralen Dosen von 4 mg Ondansetron für Kinder unter 12 Jahren und 8 mg für Kinder ab 12 Jahren (Gesamtanzahl der Kinder n = 28) untersucht. Eine vollständige Kontrolle des Erbrechens wurde bei 42 % der Patienten erreicht.

Prophylaxe von postoperativer Übelkeit und Erbrechen

Die Wirksamkeit einer Einzeldosis von Ondansetron zur Prophylaxe von postoperativer Übelkeit und Erbrechen wurde in einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie mit 670 Kindern im Alter von 1-24 Monaten (postkonzeptionell: Alter > 44 Wochen, Gewicht > 3 kg) untersucht. Die eingeschlossenen Patienten wurden einer ausgewählten Operation unter Allgemeinanästhesie unterzogen und wiesen einen ASA-Status von < III auf. Eine Einzeldosis von 0,1 mg/kg Ondansetron wurde innerhalb von 5 Minuten nach der Narkose-Einleitung verabreicht. Der Anteil der Patienten, die während der 24-stündigen Beurteilungsphase mindestens eine emetische Episode erlitten (ITT), war in der PlaceboGruppe größer als in der Gruppe unter Ondansetron (28 % vs. 11 %, p < 0,0001).

Es wurden 4 randomisierte, doppelblinde und placebokontrollierte Studien mit 1.469 männlichen und weiblichen Patienten im Alter von 2-12 Jahren durchgeführt, die einer Allgemeinanästhesie unterzogen wurden. Die Patienten wurden entweder zur Behandlung mit einer Einzeldosis Ondansetron intravenös (0,1 mg/kg für Kinder mit einem Körpergewicht von 40 kg oder weniger, 4 mg für Kinder mit einem Körpergewicht über 40 kg; Patientenanzahl = 735) oder zur Behandlung mit Placebo (Patientenanzahl = 734) randomisiert. Die Studienmedikation wurde über mindestens 30 Sekunden, kurz vor oder nach Einleitung der Anästhesie, verabreicht. Die Wirksamkeit von Ondansetron in der Prophylaxe von postoperativer Übelkeit und Erbrechen war im Vergleich zu Placebo signifikant erhöht. Die Ergebnisse dieser Studien sind in Tabelle 3 zusammengefasst.

Tabelle 3: Prophylaxe und Behandlung von PONV bei pädiatrischen Patienten -Ansprechen auf die Behandlung über 24 Stunden

Studie

Endpunkt

Ondansetron %

Placebo %

p-Wert

S3A380

CR

68

39

< 0,001

S3GT09

CR

61

35

< 0,001

S3A381

CR

53

17

< 0,001

S3GT11

Keine Übelkeit

64

51

0,004

S3GT11

Kein Erbrechen

60

47

0,004

CR = keine emetogenen Episoden, Notversorgung oder Studienabbruch

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Verabreichung wird Ondansetron passiv und vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert und durchläuft einen First-Pass-Metabolismus. Etwa 1,5 Stunden nach einer 8 mg-Dosis werden Plasmaspitzenkonzentrationen von etwa 30 ng/ml erreicht. Bei Dosen von mehr als 8 mg nimmt die systemische Exposition von Ondansetron überproportional zu; dies könnte eine gewisse Verringerung des First-Pass-Metabolismus unter höheren oralen Dosen widerspiegeln. Die durchschnittliche Bioverfügbarkeit bei gesunden männlichen Probanden beträgt nach oraler Verabreichung einer einzelnen 8 mg-Tablette ungefähr 55-60 %. Die Bioverfügbarkeit nach oraler Verabreichung ist bei Anwesenheit von Nahrung leicht erhöht, wird jedoch durch Antazida nicht beeinflusst.

Die Verteilung von Ondansetron nach oraler, intramuskulärer (i.m.) und intravenöser (i.v.) Gabe ist vergleichbar, die terminale Halbwertszeit liegt bei ca. 3 Stunden und das Steady-State-Verteilungsvolumen bei etwa 140 l. Nach intramuskulärer und intravenöser Anwendung von Ondansetron wird eine vergleichbare systemische Exposition erreicht.

Eine intravenöse Infusion von 4 mg Ondansetron über den Zeitraum von 5 Minuten hat Plasmaspitzenkonzentrationen von 65 ng/ml zur Folge. Nach intramuskulärer Verabreichung von Ondansetron werden innerhalb von 10 Minuten Plasmaspitzenkonzentrationen von etwa 25 ng/ml erreicht.

Nach Gabe von Ondansetron als Zäpfchen, werden 15-60 Minuten nach der Anwendung Ondansetron-Konzentrationen im Plasma nachweisbar. Der Konzentrationsanstieg erfolgt im Wesentlichen linear bis, normalerweise 6 Stunden nach der Anwendung, Spitzenkonzentrationen von 20-30 ng/ml erreicht werden. Danach sinken die Plasmakonzentrationen wieder, jedoch langsamer als nach oraler Verabreichung beobachtet wurde, da Ondansetron weiterhin resorbiert wird. Die absolute Bioverfügbarkeit von Ondansetron als Zäpfchen liegt bei etwa 60 % und ist nicht geschlechtsspezifisch. Die Eliminationshalbwertszeit nach Zäpfchen-Gabe wird nicht durch die systemische Clearance sondern durch die Resorptionsrate von Ondansetron bestimmt und liegt bei etwa 6 Stunden. Weibliche Patienten zeigen im Vergleich zu männlichen Patienten einen klinisch nicht signifikanten, geringen Anstieg der Halbwertszeit.

Ondansetron wird nicht in hohem Maße an Proteine gebunden (70-76 %). Ondansetron wird überwiegend durch eine Verstoffwechselung in der Leber über mehrere enzymatische Wege aus dem systemischen Kreislauf entfernt. Weniger als 5 % der resorbierten Dosis werden unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Das Fehlen des Enzyms CYP2D6 (Debrisoquin-Polymorphismus) hat keine Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von Ondansetron. Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Ondansetron bleiben nach wiederholter Gabe unverändert.

Geschlecht

Unterschiede in der Verteilung von Ondansetron konnten zwischen den Geschlechtern gezeigt werden. Bei Frauen waren Resorptionsrate und -ausmaß nach oraler Gabe erhöht, systemische Clearance und Verteilungsvolumen (bezogen auf das Körpergewicht) waren reduziert.

Kinder und Jugendliche (1 Monat bis 17 Jahre)

Bei pädiatrischen Patienten im Alter von 1-4 Monaten (n = 19), die sich einer Operation unterzogen haben, war die körpergewichtsnormierte Clearance um etwa 30 % langsamer als bei Patienten im Alter von 5-24 Monaten (n = 22), aber mit der von Patienten zwischen 3 und 12 Jahren vergleichbar. In der Gruppe der 1-4 Monate alten Patienten betrug die mittlere Halbwertszeit 6,7 Stunden, verglichen mit 2,9 Stunden bei den 5-24 Monate alten und den 312 Jahre alten Patienten. Die Unterschiede in den pharmakokinetischen Parametern in der Gruppe der 1-4 Monate alten Patienten kann zum Teil durch den höheren Anteil an Körperwasser bei Neugeborenen und Säuglingen und einem größeren Verteilungsvolumen für wasserlösliche Arzneimittel, wie Ondansetron, erklärt werden.

Bei pädiatrischen Patienten zwischen 3 und 12 Jahren, die sich einer ausgewählten Operation unter Allgemeinanästhesie unterzogen haben, waren die absoluten Werte für Ondansetron-Clearance und -Verteilungsvolumen, im Vergleich zu den Werten erwachsener Patienten, verringert. Beide Parameter stiegen linear mit dem Körpergewicht an und näherten sich bei 12-jährigen Kindern den Werten junger Erwachsener. Bei Normierung von Clearance und Verteilungsvolumen auf das Körpergewicht, waren die Werte dieser Parameter in den verschiedenen Altersgruppen miteinander vergleichbar. Die Anwendung gewichtsbezogener Dosierungen gleicht altersbedingte Unterschiede aus und normalisiert die systemische Exposition bei pädiatrischen Patienten.

Die pharmakokinetische Analyse wurde bei einer Population von 428 Patienten (Krebspatienten, chirurgische Patienten und gesunde Freiwillige) im Alter von 1 Monat bis 44 Jahren nach intravenöser Verabreichung von Ondansetron durchgeführt. Auf Grundlage dieser Analyse war die systemische Exposition (AUC) von Ondansetron nach oraler oder intravenöser Verabreichung bei Kindern und Jugendlichen vergleichbar mit derjenigen bei Erwachsenen, mit Ausnahme von Kindern im Alter von 1-4 Monaten. Das Volumen war altersabhängig und war bei Erwachsenen niedriger als bei Kleinkindern und Kindern. Die Clearance war abhängig vom Gewicht, jedoch nicht vom Alter, mit der Ausnahme von 1- bis 4-monatigen Kindern. Es ist schwierig daraus zu folgern, ob eine zusätzliche Reduktion der Clearance in Abhängigkeit vom Alter der 1- bis 4-monatigen Kinder stattgefunden hat oder ob die Ursache einfach in der angeborenen Variabilität aufgrund der geringen Patientenzahl, die in dieser Altersgruppe untersucht wurde, zu sehen ist. Da Patienten unter 6 Monaten bei PONV nur eine Einzeldosis erhalten, wird eine verringerte Clearance als nicht klinisch relevant erachtet.

Ältere Patienten

Frühe Phase-I-Studien bei gesunden älteren Freiwilligen zeigten einen geringfügigen altersbedingten Abfall der Clearance und einen Anstieg der Halbwertszeit von Ondansetron. Jedoch führte eine breite interindividuelle Variabilität zu einer beträchtlichen Überlappung in den pharmakokinetischen Parametern zwischen jüngeren (< 65 Jahre) und älteren Probanden (> 65 Jahre), und es wurden auch insgesamt keine Unterschiede in der Sicherheit und Wirksamkeit zwischen jüngeren und älteren Krebspatienten in den klinischen Studien zu CINV zur Unterstützung anderer Dosierungsempfehlungen für ältere Patienten beobachtet.

Basierend auf neueren Modellen bezüglich Ondansetron-Konzentrationen im Plasma und Expositions-Reaktions-Beziehungen wird eine größere Wirkung auf den QTcF-Wert bei Patienten ab einem Alter von 75 Jahren im Vergleich zu jüngeren Erwachsenen vorhergesagt. Für die intravenöse Gabe werden spezielle Dosis-Informationen für Patienten über 65 Jahre und für Patienten über 75 Jahre gegeben.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 15-60 ml/min), sind nach i.v. Verabreichung von Ondansetron sowohl die systemische Clearance als auch das Verteilungsvolumen vermindert, woraus eine geringfügig, klinisch nicht signifikant, erhöhte Eliminationshalbwertszeit (5,4 h) resultiert. Eine Studie an Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion, die regelmäßige Hämodialyse erforderte (Untersuchungen zwischen den Dialysebehandlungen), ergab eine im Wesentlichen unveränderte Ondansetron-Pharmakokinetik nach i.v. Verabreichung.

Eingeschränkte Leberfunktion

Nach oraler, intravenöser oder intramuskulärer Verabreichung an Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung ist die systemische Clearance von Ondansetron stark vermindert mit einer verlängerten Eliminationshalbwertszeit (15-32 h) und die orale Bioverfügbarkeit liegt aufgrund des verringerten präsystemischen Metabolismus bei fast 100 %. Die Pharmakokinetik von Ondansetron nach Anwendung als Zäpfchen ist bei Patienten mit Leberfunktionsstörung nicht untersucht worden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Es liegen keine zusätzlichen relevanten Daten vor.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile Tablettenkern

•    Lactose

•    Mikrokristalline Cellulose

•    Vorverkleisterte Stärke (Mais)

•    Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]

Filmüberzug

•    Hypromellose

•    Lactose-Monohydrat

•    Titandioxid (E 171)

•    Triacetin

•    Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172)

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/PVDC//Aluminium-Blisterpackung

Packungsgrößen

Blisterpackungen mit 10, 20, 30 oder 50 Filmtabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

1 A Pharma GmbH Keltenring 1 + 3 82041 Oberhaching Telefon: (089) 6138825-0 Telefax: (089) 6138825-65 E-Mail: medwiss@1apharma.de

8. ZULASSUNGSNUMMER

70584.00.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 28. Januar 2010 Datum der Verlängerung der Zulassung: 18. September 2015

10. STAND DER INFORMATION

April 2016

11.VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig