Optovit Actiflex
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Fachinformation
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Optovit actiFLEX
Überzogene Tabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Wirkstoff: 393,24 mg Trockenextrakt aus Weidenrinden (8 - 14:1), Auszugsmittel: Ethanol 70% (V/V)
Sonstige Bestandteile: Glucose, Lactose, Sucrose, Ponceau 4 R Aluminiumsalz (E 124) und Gelborange S Aluminiumsalz (E 110).
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Überzogene Tabletten
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Pflanzliches Arzneimittel zur Kurzzeitbehandlung von Kreuzschmerzen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Soweit nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene 2mal täglich 1 - 2 überzogene Tabletten.
Art der Anwendung
Die überzogenen Tabletten sollen jeweils nach den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden.
Die Anwendung von Optovit actiFLEX bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).
Bei andauernden Schmerzen oder Symptomen während der ersten Woche der Einnahme, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Die Dauer der Anwendung sollte 4 Wochen nicht überschreiten.
Personen mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion, Koagulationsstörungen und Magen-Darm-Geschwüren sollten <4.4 Besondere Warnhinwiese und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung> beachten.
4.3 Gegenanzeigen
Optovit actiFLEX darf nicht angewendet werden
-
bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Ponceau 4 R Aluminiumsalz (E 124), Gelborange S Aluminiumsalz (E110) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile
-
bei Überempfindlichkeit gegen Salicylate, oder andere Entzündungshemmer/Antirheumatika, (z.B. bei in der Vergangenheit aurgetretenem Angioödem, Bronchialspasmen oder chronischer Uritkaria als Reaktion auf die Einnahme von Salicylaten oder anderen Entzündungshemmern/Antirheumatika)
-
bei Neigung zu Allergien
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bei Asthma bronchiale
-
bei akutem gastrointestinalen Ulcus
-
im letztem Trimenon der Schwangerschaft (s. Abschnitt 4.6)
-
bei einem Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sollten das Medikament nur einnehmen, wenn andere Therapieoptionen keinen Erfolg gezeigt haben.
Wenn sich Kinder oder Jugendliche nach einer viralen Infektion sehr unwohl fühlen, dabei stark Erbrechen müssen, sich benommen fühlen oder das Bewusstsein verlieren, könnten diese an einer schweren Erkrankung, dem Reye Syndrom, leiden. Das Reye Syndrom ist extrem selten, aber lebensbedrohlich und muss sofort ärztlich behandelt werden.
Bei eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion, Koagulationsstörungen und Magen-Darm-Geschwüren sollte das Medikament nur unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden.
Sollten sich Schmerzen und Symptome während der ersten Woche der Einnahme nicht bessern, sollte ein Arzt konsultiert werden.
Eine begleitende Behandlung mit anderen Salicylaten oder Entzündungshemmern/Antirheumatika wird ohne ärztlichen Rat nicht empfohlen.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz und/oder Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Optovit actiFLEX nicht einnehmen.
Warnhinweis: Dieses Arzneimittel enthält Ponceau 4 R Aluminiumsalz (E124) und Gelborange S Aluminiumsalz (E110), die bei Personen, die gegen diese Stoffe besonders empfindlich sind, allergieartige Reaktionen hervorrufen können.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Weidenrinde kann den Effekt von Antikoagulantien, wie beispielsweise Cumarinderivaten, verstärken.
Das Risiko einer Magen-Darm-Blutung bei gleichzeitiger Behandlung mit Corticoiden (z.B. Prednisolon) oder bei gleichzeitigem Alkoholkonsum wie auch die Wirkung von einzunehmenden Blutzucker senkenden Arzneimitteln kann erhöht werden. Die Wirkung von Medikamenten zur Steigerung der Harnsäureausscheidung kann vermindert werden.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft:
Salicylate und seine Abbauprodukte sind plazentagängig. Im ersten und zweiten Trimenon der Schwangerschaft wird eine Anwendung von Optovit actiFLEX nicht empfohlen. Im dritten Trimenon der Schwangerschaft ist Optovit actiFLEX kontraindiziert.
Stillzeit:
Der Wirkstoff und seine Abbauprodukte gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Während der Stillzeit wird eine Anwendung von Optovit actiFLEX nicht empfohlen.
Fertilität
Für Optovit actiFLEX liegen keine Daten zur Fertilität vor.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es liegen keine Untersuchungen in Bezug auf die Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen vor.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen wird folgende Kategorie zugrunde gelegt:
Nicht bekannt Häufigkeit aufgrund der verfügbaren Datenlage nicht abschätzbar
Häufigkeit nicht bekannt: Allergische Reaktionen wie Ausschlag, Pruritus, Urticaria, Asthma, Exanthemen und gastrointestinale Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, abdominale Schmerzen, Diarrhoe, Verdauungsstörungen und Sodbrennen.
Falls andere, als die oben genannten Nebenwirkungen auftreten, sollte ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden.
Ponceau 4 R Aluminiumsalz (E124) und Gelborange S Aluminiumsalz (E110) können Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3
D-53175 Bonn
Website: www.bfarm.deanzuzeigen.X
4.9 Überdosierung
Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische
Gruppe:
Andere pflanzliche Zubereitungen gegen Störungen
des Muskel- und Skelettsystems.
ATC-Code: M09AP05
In aktuellen klinischen Studien wurde an Patienten
mit Steigerung der Kreuzschmerzsymptomatik ein dosisabhängiger
analgetische Effekt von Weidenrinden-Trockenextrakt
beobachtet.
Die antiphlogistischen Effekte von Weidenrinde
wurden anhand von in-vitro
(Hühnereitest, Effekte auf COX-1, COX-2, HLE und
5-LOX, Tests auf antioxidative Effekte) und in-vivo(Rattenpfötchen-Ödem,
Air-Pouch Modell, adjuvant-induzierte Arthritis, Writhing-Test,
Randall-Sellito Test, Brauhefe-induzierte Fieberreaktion) Studien
untersucht.
Bei Patienten die Weidenrinden-Extrakt erhielten,
wurde die AA und ADP-Induzierte Plättchenaggregation
verringert.
Möglicherweise tragen andere Inhaltsstoffe als das
Salicin zum allgemein schmerzstillenden Effekt bei.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Das in der Weidenrinde enthaltene Salicin ist zunächst ein pharmakologisch unwirksames Glykosidgemisch - eine natürliche pro-drug-Verbindung. Im Darmtrakt zerfällt Salicin in Saligenin und D-Glucose und gelangt als Saligenin zur Resorption. Das Saligenin (= Salicylalkohol) wird im Blut und der Leber zur therapeutisch wirksamen Salicylsäure oxidiert. Die analgetische Wirkung entspricht jedoch nicht dem Salicylatspiegel im Blut.
Nach der Einnahme von quantifiziertem
Weidenrinden-Extrakt (1.360 mg, äquivalent zu 240 mg Salicin),
findet sich der Hauptmetabolit Salicylsäure (86% der
Gesamtsalicylate) neben Salicylursäure (10%) und Gentisinsäure (4
%) im Serum. Die Plasmaspiegel erreichen ihr Maximum zwei Stunden
nach oraler Einnahme und liegen für Salicylsäure im Durchschnitt
bei 1,2 mg / l. Die AUC entspricht der der Einnahme von 87 mg
Acetylsalicylsäure.
Die renale Elimination erfolgt hauptsächlich als Salicylursäure.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Tests auf Reproduktionstoxizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potenzial wurden nicht durchgeführt.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Sucrose, Talkum, Calciumcarbonat (E170), Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, arabisches Gummi, Titandioxid (E 171), Lactose-Monohydrat, Weißer Ton, Magnesiumstearat, Ponceau 4 R Aluminiumsalz (E124), Gelborange S Aluminiumsalz (E110), gebleichter wachsfreier Schellack, Montanglycolwachs, Makrogol 6000, Glucosesirup, Glycerol
6.2 Inkompatibilitäten
Bisher nicht bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
In der Originalverpackung und nicht über 25°C aufbewahren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Packungen mit 20, 60 und 100 überzogenen Tabletten.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
HERMES ARZNEIMITTEL GMBH
Georg-Kalb-Str. 5 − 8
82049 Großhesselohe/München
Tel.: 089 / 79 102-0
Fax: 089 / 79 102-280
8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
40294.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
15.11.1997/30.01.2014
10. STAND DER INFORMATION
04.2014
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Apothekenpflichtig