Ortoton
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Ortoton Methocarbamol 750 mg Filmtabletten zur Anwendung bei Erwachsenen |
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Fachinformation
1 Bezeichnung des Arzneimittels
Ortoton, 750 mg, Filmtablette
Methocarbamol
Filmtabletten zur Anwendung bei Erwachsenen
2 Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Filmtablette Ortoton enthält:
Wirkstoff:
Methocarbamol 750 mg
Sonstige Bestandteile:
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.
3 Darreichungsform
Filmtabletten
4 Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Symptomatische Behandlung schmerzhafter Muskelverspannungen, insbesondere des unteren Rückenbereiches (Lumbago).
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene nehmen 3 mal täglich 2 Filmtabletten ein. Zur Einleitung der Behandlung empfiehlt sich eine Dosierung von 4 mal täglich 2 Filmtabletten.
In schweren Fällen können bis zu 10 Filmtabletten pro Tag gegeben werden.
Die Filmtabletten mit genügend Wasser einnehmen. Die Dauer der Anwendung richtet sich nach den Symptomen der Muskelverspannung, soll jedoch 30 Tage nicht überschreiten.
4.3 Gegenanzeigen
Ortoton darf nicht eingenommen werden
– bei Überempfindlichkeit gegen Methocarbamol
– bei Überempfindlichkeit gegen einen der sonstigen Bestandteile
– während der Schwangerschaft und Stillzeit
– bei komatösen oder präkomatösen Zuständen
– bei Patienten mit Erkrankungen des Zentralnervensystems (ZNS)
– bei Patienten mit Myasthenia gravis.
Kinder unter 12 Jahren sollen nicht mit Ortoton behandelt werden, da hierzu keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Ortoton soll bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und / oder eingeschränkter Leberfunktion mit Vorsicht angewendet werden.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Ortoton®nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Anwendung von Methocarbamol mit zentralwirksamen Arzneimitteln wie Barbituraten, Opioiden sowie Appetitzüglern kann es zu einer wechselseitigen Wirkungsverstärkung kommen.
Bei Einnahme von Alkohol während der Behandlung mit Methocarbamol kann es zu einer Wirkungsverstärkung kommen.
Methocarbamol kann die Wirkung von Pyridostigminbromid abschwächen, daher darf Methocarbamol bei Patienten mit Myasthenia gravis, die mit Pyridostigmin behandelt werden, nicht eingesetzt werden.
Methocarbamol kann eine Farbinterferenz bei Untersuchungen auf Hydroxyindolessigsäure (5-HIAA) und Vanillinmandelsäure (VMA) verursachen.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine Erfahrungen mit einer Anwendung von Ortoton in der Schwangerschaft vor. Es liegen keine hinreichenden tierexperimentellen Studien in Bezug auf die Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt und postnatale Entwicklung vor (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
Daher darf Ortoton während der Schwangerschaft nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Methocarbamol und/oder seine Metaboliten in die Muttermilch übergehen. Methocarbamol und/oder seine Metaboliten werden bei Hunden in die Milch ausgeschieden. Ortoton darf daher in der Stillzeit nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3)
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Ortoton beeinträchtigt das Leistungsvermögen und Befinden nicht. Sowohl bei der Einmalgabe als auch bei längerfristiger Einnahme treten keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen auf.
4.8 Nebenwirkungen
Die folgenden Nebenwirkungen wurden in Zusammenhang mit der Behandlung mit Methocarbamol berichtet, wobei – soweit Angaben zur Häufigkeit aus der Literatur hervorgehen – die folgenden Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt werden:
Sehr häufig ( 1/10)
Häufig ( 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich ( 1/1.000 bis < 1/100)
Selten ( 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
– Allgemein
Selten: Kopfschmerz, Fieber, angioneurotisches Ödem
– Gastrointestinaltrakt
Sehr selten:Brechreiz und Erbrechen
Nervensystem
Selten: Schwindel
Sehr selten:Sehstörungen, Benommenheit, Zittern
– Psyche
Sehr selten:Unruhe, Angst, Verwirrtheit, Anorexie
– Haut und Unterhautzellgewebe
Selten:Juckreiz, Hautausschlag, Urticaria
– Augen
Selten:Bindehautentzündung mit Nasenschleimhautschwellung
4.9 Überdosierung
Nach oraler Einnahme von 22,5 bis 50 g Methocarbamol in suizidaler Absicht kam es bei zwei Patienten zu Schläfrigkeit. Beide Patienten erholten sich komplett innerhalb von 24 Stunden.
In der Literatur finden sich 3 Todesfälle, in denen außer Methocarbamol noch große Mengen Alkohol (2x) bzw. Opiate (1x) gleichzeitig in suizidaler Absicht eingenommen wurden.
Die Behandlung von Intoxikationen besteht in Magenspülung, symptomatischer Therapie und Überwachung der Vitalfunktionen.
Der Nutzen einer Hämodialyse im Zusammenhang mit der Behandlung einer Überdosierung ist nicht bekannt.
5 Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
ATC-Code: M03BA03, Pharmakotherapeutische Gruppe: Muskelrelaxanzien, zentral wirkende Mittel, Carbaminsäureester
Methocarbamol ist ein zentral wirkendes Muskelrelaxans. Es entfaltet seine muskelrelaxierende Wirkung über eine Hemmung der polysynaptischen Reflexleitung im Rückenmark und subkortikalen Zentren. Der physiologische Tonus und die Kontraktilität der Skelettmuskulatur sowie die Motilität der glatten Muskulatur werden durch Methocarbamol bei therapeutischer Dosierung nicht beeinträchtigt und die motorische Endplatte nicht beeinflusst.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Methocarbamol
wird nach oraler Applikation rasch und vollständig resorbiert.
Bereits 10 Minuten nach der Einnahme ist die Substanz im Blut
nachweisbar und nach
30 – 60 Minuten wird der maximale
Wirkstoffspiegel im Blut erreicht.
Die Plasmahalbwertzeit von Methocarbamol beträgt ca. 2 Stunden. Methocarbamol und seine zwei Hauptmetaboliten werden an Glucuron- und Schwefelsäure gebunden und fast ausschließlich über die Nieren ausgeschieden. Etwa die Hälfte der applizierten Dosis wird innerhalb von 4 Stunden mit dem Urin eliminiert, davon nur ein kleiner Teil als unverändertes Methocarbamol.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die akute Toxizität von Methocarbamol ist vergleichsweise gering. Zeichen der Intoxikation im Tierversuch sind Ataxie, Katalepsie, Krämpfe und Koma.
Untersuchungen zur Toxizität bei chronischer Gabe wurden nicht durchgeführt.
Untersuchungen zur Abklärung eines reproduktionstoxikologischen Potentials wurden nicht durchgeführt.
Aus In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen zur genetischen Toxikologie mit Methocarbamol ergaben sich keine Hinweise auf ein mutagenes Potential.
Langzeituntersuchungen zur Abklärung eines kanzerogenen Potentials wurden nicht durchgeführt.
6 Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Natriumdodecylsulfat, Povidon K 25, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.), Stearinsäure (Ph. Eur.) (pflanzlich), Magnesiumstearat (Ph. Eur.) (pflanzlich), Maisstärke, Laktose-Monohydrat, Hypromellose, Polyethylenglycol, Titaniumdioxid.
6.2 Inkompatibilitäten
keine
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Ortoton soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden. Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
keine
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Blister aus PVC / Aluminium
50 Filmtabletten
100 Filmtabletten
AP 112 x 20 Filmtabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
keine
7 Inhaber der Zulassung
Merckle Recordati GmbH
Eberhard-Finckh-Str. 55
89075 Ulm
Telefon: (0731) 7047-0
Fax: (0731) 7047-298
24 Stunden-Telefondienst für Notfälle: (0731) 440 11
8 Zulassungsnummer
6739691.00.00
9 Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
02.09.2005
10 Stand der Information
Dezember 2010
11 Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
10 / 10