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Ovoresta M

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Ovoresta M, Tabletten
Zul.-Nr. 6085203.00.00

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben:


Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)


1. Bezeichnung des Arzneimittels

Ovoresta M
0,750 mg Lynestrenol, 0,0375 mg Ethinylestradiol
Tablette zum Einnehmen
Zur Anwendung bei Erwachsenen


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoffe
1 Tablette enthält 0,750 mg Lynestrenol und 0,0375 mg Ethinylestradiol.
Sonstige Bestandteile:
Enthält u. a. Lactose-Monohydrat. Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform


Tablette zum Einnehmen.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Kontrazeption für Frauen.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Für Ovoresta M gibt es keine Indikation für die Anwendung bei Kindern.


4.2.1 Dosierung und Art der Anwendung


Die Tabletten sind in der auf der Packung angegebenen Reihenfolge täglich möglichst zur gleichen Tageszeit mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen. Hierbei wird an 22 aufeinander folgenden Tagen täglich eine Tablette eingenommen. Vor jeder weiteren Packung ist jeweils ein 6-tägiges einnahmefreies Intervall einzulegen, während dessen es üblicherweise zu einer Entzugsblutung kommt. Diese beginnt normalerweise 2 bis 3 Tage nach der letzten Tabletteneinnahme und kann noch andauern, wenn bereits mit der nächsten Packung begonnen wird.


4.2.2 Beginn der Einnahme von Ovoresta M


- Keine vorangegangene Einnahme von hormonalen Kontrazeptiva im letzten Monat:

Mit der Einnahme wird am 1. Tag des Zyklus (1. Tag der Monatsblutung) begonnen. Wenn die Einnahme zwischen Tag 2 und 5 begonnen wird, sollte zusätzlich während der ersten 7 Tage der Tabletteneinnahme eine nicht-hormonale Methode zur Kontrazeption angewendet werden.

- Wechsel von einem anderen Kombinationspräparat zur hormonalen Kontrazeption (kombiniertes orales Kontrazeptivum [KOK], Vaginalring, transdermales Pflaster):

Je nach Art des zuvor angewendeten KOK soll die Einnahme von Ovoresta M entweder am Tag nach dem üblichen Tabletten-freien Intervall, das auf die Anwendung der letzten wirkstoffhaltigen Tablette folgt, oder am Tag nach der Einnahme der letzten wirkstofffreien Tablette des zuvor eingenommenen KOK begonnen werden. Wurde zuvor ein Vaginalring oder ein transdermales Pflaster verwendet, so soll mit der Einnahme von Ovoresta M am Tag nach dem üblichen Ring- beziehungsweise Pflaster-freien Intervall begonnen werden.

- Wechsel von einem Gestagenmonopräparat (Minipille, Injektionspräparat, Implantat):

Bei vorheriger Einnahme der Minipille kann an jedem beliebigen Tag gewechselt werden, die Umstellung von einem Implantat muss am Tag der Entfernung und von einem Injektionspräparat zu dem Zeitpunkt erfolgen, an dem die nächste Injektion fällig wäre. In jedem Fall ist während der ersten 7 Tage der Einnahme von Ovoresta M zusätzlich die Anwendung einer nicht-hormonalen Verhütungsmethode (Barrieremethode) erforderlich.


- Nach einem Abort im ersten Trimenon

Es kann sofort mit der Einnahme von Ovoresta M begonnen werden. In diesem Fall sind keine zusätzlichen empfängnisverhütenden Maßnahmen erforderlich.


- Nach einer Geburt oder einem Abort im zweiten Trimenon

(zur Anwendung in der Stillzeit siehe Abschnitt 4.6)

Da in dem unmittelbar auf eine Entbindung folgenden Zeitraum das Risiko thromboembolischer Ereignisse erhöht ist, sollte die Einnahme oraler Kontrazeptiva nicht früher als 21 bis 28 Tage nach einer Geburt bei nicht stillenden Frauen oder nach einem Abort im zweiten Trimenon begonnen werden. Während der ersten 7 Einnahmetage soll zusätzlich eine nicht-hormonale Verhütungsmethode angewendet werden. Wenn bereits Geschlechtsverkehr stattgefunden hat, muss vor Beginn der Einnahme eine Schwangerschaft ausgeschlossen oder die erste Monatsblutung abgewartet werden.


4.2.3 Dauer der Anwendung


Ovoresta M kann solange angewendet werden, wie eine hormonale Methode der Kontrazeption gewünscht wird und dem keine gesundheitlichen Risiken entgegenstehen (zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen siehe Abschnitt 4.4).


4.2.4 Vorgehen bei vergessener Einnahme


Die kontrazeptive Wirksamkeit kann vermindert sein, wenn die regelmäßige Einnahme von Ovoresta M versäumt wird.
Wird die Einnahme innerhalb von 12 Stundennach dem üblichen Einnahmezeitpunkt nachgeholt, ist der Konzeptionsschutz nicht eingeschränkt. Alle darauf folgenden Tabletten sollen wieder zur gewohnten Zeit eingenommen werden.


Wenn der Einnahmezeitpunkt um mehr als 12 Stundenüberschritten wird, ist der Konzeptionsschutz nicht mehr voll gewährleistet. Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft ist umso höher, je näher die vergessene Tablette an dem einnahmefreien Intervall liegt.

Wenn die auf die vergessene Einnahme folgende übliche Entzugsblutung ausbleibt, muss eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden, bevor mit einer neuen Blisterpackung begonnen wird.
Für das Vorgehen bei vergessener Einnahme gelten die folgenden zwei Grundregeln:

1. Die Einnahme der Tabletten darf nicht länger als 6 Tage unterbrochen werden.

2. Eine regelmäßige Einnahme der Tabletten über mindestens 7 Tage ist erforderlich, um wirkungsvoll die Hypothalamus-Hypophysen-Ovar-Achse zu unterdrücken.


Daraus ergibt sich folgendes Vorgehen:
Die Einnahme der letzten vergessenen Tablette soll so schnell wie möglich nachgeholt werden, auch wenn dadurch 2 Tabletten an einem Tag eingenommen werden müssen. Die weitere Tabletteneinnahme erfolgt dann zur gewohnten Zeit. Zusätzlich soll während der nächsten 7 Tage eine nicht-hormonale Verhütungsmethode angewendet werden.

Wenn nur in Woche 2 einmalig eine Tablette vergessen wurde, müssen keine zusätzlichen empfängnisverhütenden Maßnahmen angewendet werden.Wurde mehr als eine Tablette vergessen, soll bis zum Auftreten der nächsten üblichen Entzugsblutung zusätzlich eine nicht-hormonale Verhütungsmethode angewendet werden.

1. Wenn weniger als 7 Tage zwischen der vergessenen Einnahme und der letzten Tablette der aktuellen Packung liegen, muss am Tag nach der Einnahme der letzten Tablette dieser Packung mit der Einnahme aus der nächsten Blisterpackung begonnen werden (keine Einnahmepause). Es wird dabei wahrscheinlich nicht zur üblichen Entzugsblutung bis zum Aufbrauchen dieser zweiten Packung kommen. Es können aber gehäuft Durchbruch- bzw. Schmierblutungen auftreten.

2. Alternativ kann die Einnahme weiterer Tabletten abgebrochen werden und die Einnahmepause vorgezogen werden. Nach einer Pause von bis zu 6 Tagen, einschließlich jener Tage, an denen die Einnahme vergessen wurde, wird die Einnahme der Tabletten aus der nächsten Packung fortgesetzt.


4.2.5 Verhalten bei Erbrechen oder Durchfall


Bei Erbrechen oder schwerem Durchfall innerhalb der ersten 4 Stunden nach der Einnahme von Ovoresta M werden die Wirkstoffe möglicherweise nicht vollständig aufgenommen und es sollten zusätzliche empfängnisverhütende Maßnahmen angewendet werden. Weiterhin gelten dieselben Anwendungshinweise wie bei vergessener Tabletten-Einnahme (siehe auch Abschnitte 4.4 und 4.5). Wenn das gewohnte Einnahmeschema beibehalten werden soll, muss die zusätzlich einzunehmende Tablette aus einer anderen Blisterpackung eingenommen werden. Bei anhaltenden oder wiederkehrenden gastrointestinalen Störungen sollten zusätzlich nicht-hormonale Kontrazeptionsmethoden angewendet und der Arzt informiert werden.


4.2.6 Verschieben der Entzugsblutung


Um die Entzugsblutung hinauszuschieben, sollte die Anwenderin direkt ohne Einnahmepause mit der Tabletteneinnahme aus der nächsten Packung Ovoresta M fortfahren. Die Entzugsblutung kann so lange hinausgeschoben werden wie gewünscht, maximal bis die zweite Packung aufgebraucht ist. Während dieser Zeit kann es gehäuft zu Durchbruch- oder Schmierblutungen kommen. Nach der darauf folgenden regulären 6-tägigen Einnahmepause kann die Einnahme von Ovoresta M wie üblich fortgesetzt werden.


4.3. Gegenanzeigen


Kombinierte orale Kontrazeptiva (KOK) sind in folgenden Fällen kontraindiziert:


bestehende oder vorausgegangene venöse Thrombose (tiefe Venenthrombose,Lungenembolie);

bestehende oder vorausgegangene arterielle Thrombose (z. B. Myokardinfarkt) und deren Prodromalstadien (z. B. transitorisch ischämische Attacke, Angina pectoris);

bekannte Prädisposition für venöse oder arterielle Thrombosen wie APC-Resistenz, Antithrombin-III-Mangel, Protein-C-Mangel, Protein-S-Mangel oder eine andere thrombogene Koagulopathie, eine thrombogene Valvulopathie oder thrombogene Herzrhythmusstörungen;

vorausgegangener zerebrovaskulärer Insult;

Raucherinnen (siehe Abschnitt 4.4);

nicht kontrollierte Hypertonie;

Diabetes mellitus mit Gefäßveränderungen;

Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen in der Vorgeschichte;

bestehende oder vorausgegangene Pankreatitis, wenn diese mit schwerer Hypertriglyzeridämie einhergeht;

bestehende oder vorausgegangene Lebererkrankungen, solange sich die Leberfunktion nicht normalisiert hat (auch Dubin-Johnson und Rotor-Syndrom);

bestehende oder vorausgegangene Lebertumoren;

bekannte oder vermutete sexualhormonabhängige, maligne Tumoren (z. B. der Mamma oder des Endometriums);

nicht abgeklärte vaginale Blutungen;

nicht abgeklärte Amenorrhoe;

Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe oder die sonstigen Bestandteile von Ovoresta M.


Das Vorliegen eines schwerwiegenden Risikofaktors oder mehrerer Risikofaktoren für venöse oder arterielle Gefäßerkrankungen kann, abhängig von Typ und Schweregrad, eine Kontraindikation darstellen (siehe Abschnitt 4.4).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


4.4.1 Gründe für die sofortige Beendigung der Einnahme von Ovoresta M
(zusätzlich zu den unter 4.3 genannten Gegenanzeigen)


eingetretene Schwangerschaft oder Verdacht darauf;

erste Anzeichen von Venenentzündungen, bzw. Anzeichen für eine mögliche Thrombose (auch Netzhautthrombose), Embolie oder Myokardinfarkt (siehe Abschnitt 4.4.3.1);

ständig erhöhter Blutdruck auf Werte über 140/90 mmHg. Die neuerliche Einnahme von KOK kann erwogen werden, sobald sich die Blutdruckwerte unter antihypertensiver Behandlung normalisiert haben;

geplante Operation (mindestens 4 Wochen vorher) und/oder längere Immobilisation (z. B. nach Unfällen). Die Einnahme sollte frühestens 2 Wochen nach vollständiger Remobilisierung wieder aufgenommen werden;

erstmaliges Auftreten oder Verschlechterung einer Migräne;

wenn Kopfschmerzen ungewohnt häufig, anhaltend oder stark auftreten, beziehungsweise sich plötzlich fokale neurologische Symptome entwickeln (mögliche erste Anzeichen eines Schlaganfalls);

starke Oberbauchschmerzen, Lebervergrößerung oder Anzeichen einer intraabdominellen Blutung (mögliche Hinweise auf einen Lebertumor);

Auftreten von Ikterus, Hepatitis, generalisiertem Pruritus, Cholestase sowie auffälligen Leberfunktionswerten. Bei eingeschränkter Leberfunktion werden Steroidhormone vermindert metabolisiert;

akute Entgleisung eines Diabetes mellitus;

Neu- oder Wiederauftreten einer Porphyrie.


4.4.2 Erkrankungen/Risikofaktoren die eine besondere ärztliche Überwachung erfordern:

Herz- und Nierenerkrankungen, da der Wirkstoff Ethinylestradiol zu einer Flüssigkeitsretention führen kann;

oberflächliche Phlebitiden, stark ausgeprägte Neigung zu Varikosis, periphere Durchblutungsstörungen, da diese mit dem Auftreten von Thrombosen vergesellschaftet sein können;

Blutdruckanstieg (auf über 140/90 mmHg);

Fettstoffwechselstörungen. Lynestrenol, der Gestagenanteil in Ovoresta M, kann zu einer Erhöhung der Lipoproteine mit geringer Dichte (LDL) führen. Die Dosierung einer bestehenden lipidsenkenden Therapie ist gegebenenfalls zu ändern. Bei Anwenderinnen mit Fettstoffwechselstörungen kann Ethinylestradiol, der Estrogenanteil, zu starken Erhöhungen der Plasmatriglyceride und nachfolgend zu Pankreatitis und anderen Komplikationen führen (siehe Abschnitt 4.3);

Sichelzellenanämie;

vorausgegangene Lebererkrankungen;

Gallenblasenerkrankungen;

Migräne;

Depressionen. Es ist abzuklären, ob die Depression mit der Anwendung von Ovoresta M in Zusammenhang steht. Gegebenenfalls sind andere, nicht hormonale Verhütungsmethoden anzuwenden;

verminderte Glukosetoleranz/Diabetes mellitus. Da KOK die periphere Insulinresistenz und die Glukosetoleranz beeinflussen können, ändert sich möglicherweise die erforderliche Dosis von Insulin oder anderen Antidiabetika;

Raucherinnen;

Epilepsie. Bei einer Zunahme epileptischer Anfälle unter Ovoresta M sollte die Anwendung anderer kontrazeptiver Methoden in Betracht gezogen werden;

Chorea minor (Sydenham);

chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa);

hämolytisch-urämisches Syndrom;

Uterus myomatosus;

Otosklerose;

längere Immobilisierung (siehe auch Abschnitt 4.4.1);

Adipositas;

Lupus erythematodes;

Porphyrie;

Frauen ab 40 Jahre (siehe Abschnitt 4.4.3).


4.4.3 Schwerwiegende Nebenwirkungen von KOK


Die Einnahme von KOK ist mit einem erhöhten Risiko verschiedener, schwerwiegender Erkrankungen wie Herzinfarkt, Thromboembolie, Schlaganfall und Leberneoplasie verbunden. Das Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko ist bei Vorliegen anderer Risikofaktoren wie erhöhter Blutdruck, Hyperlipidämie, Übergewicht und Diabetes noch zusätzlich erhöht.

Rauchen erhöht das Risiko zum Teil schwerwiegender kardiovaskulärer Nebenwirkungen von hormonellen Kontrazeptiva. Dieses Risiko nimmt mit zunehmendem Alter und Zigarettenkonsum zu. Frauen, die älter sind als 30 Jahre, sollen deshalb nicht rauchen, wenn Sie hormonelle Kontrazeptiva anwenden. Wenn auf das Rauchen nicht verzichtet wird, sollten andere Verhütungsmethoden angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).


4.4.3.1 Thromboembolische Erkrankungen und andere Gefäßerkrankungen


A) Herzinfarkt

Die Einnahme oraler Kontrazeptiva wird mit einem erhöhten Herzinfarktrisiko in Verbindung gebracht. Dieses Risiko besteht vor allem bei Frauen mit anderen Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen.

B) Zerebrovaskuläre Erkrankungen

KOK erhöhen sowohl das relative als auch das absolute Risiko zerebrovaskulärer Ereignisse (ischämischer und hämorrhagischer Schlaganfall). Dieses Risiko ist am größten bei Frauen über 35 Jahren mit Bluthochdruck, die zusätzlich rauchen.

Zu den Risikofaktoren für arterielle thromboembolische Komplikationen gehören

Rauchen;

zunehmendes Alter;

Fettstoffwechselstörungen,

Adipositas;

Hypertonie;

Diabetes mellitus;

Herzklappenerkrankung;

Vorhofflimmern;

bestimmte erbliche oder erworbene Thrombophilien (eine familiäre Vorbelastung, z. B. arterielle Thrombosen bei Geschwistern oder Eltern in verhältnismäßig jungen Jahren, kann darauf hinweisen);

Migräne, insbesondere Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen.

Wenn Risikofaktoren für kardio- oder zerebrovaskuläre Erkrankungen vorliegen, sind KOK mit Vorsicht anzuwenden (siehe auch Abschnitte 4.3, 4.4.1 und 4.4.2).


C) Venöse Thrombosen und Thromboembolie (VTE)

Die Anwendung eines KOK birgt ein erhöhtes VTE-Risiko im Vergleich zur Nichtanwendung. Das zusätzliche Risiko ist während des ersten Jahres der erstmaligen Anwendung eines KOK am höchsten. Dieses erhöhte Risiko bei der Anwendung eines KOK ist niedriger als das VTE-Risiko bei einer Schwangerschaft, das auf 60 Fälle pro 100 000 Schwangerschaften geschätzt wird. In 1 - 2 % der Fälle führt eine VTE zum Tode.


Es ist nicht bekannt, wie Ovoresta M das VTE-Risiko im Vergleich zu anderen oralen Kontrazeptiva beeinflusst.


Über ein 2 - 4-fach erhöhtes relatives Risiko für postoperative thromboembolische Komplikationen bei Anwendung oraler Kontrazeptiva wurde berichtet. Das relative Risiko für venöse Thrombosen ist bei Frauen mit entsprechender Prädisposition doppelt so hoch wie bei Frauen ohne Prädisposition. Wenn möglich, sollte die Einnahme oraler Kontrazeptiva mindestens vier Wochen vor einer geplanten Operation sowie bei längerer Immobilisierung unterbrochen und frühestens zwei Wochen nach vollständiger Mobilisierung wieder begonnen werden (siehe auch Abschnitt 4.4.1). Falls die Tabletten nicht rechtzeitig abgesetzt worden sind, sollte eine Thromboseprophylaxe in Betracht gezogen werden.

Das Risiko venöser thromboembolischer Komplikationen bei Anwendung von KOK ist weiterhin erhöht:

bei zunehmendem Alter;

bei bestimmten angeborenen/erworbenen Thrombophilien (eine positive Familienanamnese, z. B. eine venöse Thromboembolie bei einem der Geschwister oder einem Elternteil in relativ jungen Jahren, kann darauf hindeuten);

bei Adipositas (Body Mass Index >30 kg/m2);

in den ersten drei bis vier Wochen nach einer Geburt oder einer Fehlgeburt im 2. Trimenon (siehe auch Abschnitt 4.2).


Über die Bedeutung von Varizen und oberflächlicher Phlebitis bei erstmaligem Auftreten oder progredientem Verlauf einer venösen Thrombose besteht kein Konsens.


Weitere Erkrankungen, bei denen die Blutgefäße beteiligt sein können, sind unter anderem systemischer Lupus erythematodes, hämolytisch-urämisches Syndrom und chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn und Colitis ulcerosa).


Symptome einer venösen oder arteriellen Thrombose können sein:

ungewöhnliche Schmerzen oder Schwellungen an einem Bein;

plötzlich einsetzende starke Schmerzen in der Brust, möglicherweise in den linken Arm ausstrahlend;

plötzlich auftretende Atemnot;

plötzlich auftretender Husten;

ungewöhnliche, starke oder anhaltende Kopfschmerzen;

plötzlicher partieller oder kompletter Visusverlust;

Diplopie;

undeutliche Sprache oder Aphasie;

Vertigo;

Kollaps mit oder ohne fokalem Krampfanfall;

plötzliche Schwäche oder ausgeprägtes Taubheitsgefühl einer Körperseite oder eines Körperteils;

Störungen der Motorik;

‚akutes‘ Abdomen.


4.4.3.2 Tumorerkrankungen


Mamma

Eine Metaanalyse von 54 epidemiologischen Studien hat ein leicht erhöhtes Brustkrebs-Risiko (RR 1,24) für Frauen ergeben, die aktuell kombinierte orale Kontrazeptiva (KOK) anwenden. Dieses erhöhte Risiko geht innerhalb von 10 Jahren nach Absetzen der KOK allmählich wieder auf das altersentsprechende Grundrisiko zurück. Da Brustkrebs bei Frauen unter 40 Jahren selten auftritt, ist die Anzahl zusätzlicher Brustkrebserkrankungen bei Anwenderinnen von KOK oder solchen, die früher KOK eingenommen haben, gering im Vergleich zum Gesamtrisiko an Brustkrebs zu erkranken.

Zervix
Einige epidemiologische Studien weisen darauf hin, dass die Langzeit-Anwendung hormonaler Kontrazeptiva bei Frauen, die mit dem humanen Papillomavirus (HPV) infiziert sind, einen Risikofaktor für die Entwicklung eines Zervixkarzinoms darstellt. Es ist jedoch bislang nicht geklärt, in welchem Ausmaß dieses Ergebnis durch andere Faktoren (z. B. Unterschiede in der Anzahl an Sexualpartnern oder in der Anwendung mechanischer Verhütungsmethoden) beeinflusst wird (siehe auch Abschnitt 4.4.4).

Leber
Sehr selten wurde über benigne Leberadenome bei Anwendung von KOK berichtet. In Einzelfällen rupturierten diese und führten zu lebensbedrohlichen intraabdominellen Blutungen. Differentialdiagnostisch sollte an einen Lebertumor gedacht werden, wenn bei Frauen, die kombinierte orale Kontrazeptiva anwenden, starke Schmerzen im Oberbauch, Lebervergrößerung oder Zeichen intraabdomineller Blutungen auftreten.
Studien haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Leberzellkarzinomen bei Langzeitanwendung von KOK gezeigt; allerdings ist dieser Tumor extrem selten.


4.4.3.3 Sonstige Erkrankungen

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Ovoresta M nicht einnehmen.

Bluthochdruck

Über eine Erhöhung des Blutdrucks bei Anwendung von KOK wurde berichtet, besonders bei älteren Frauen und längerdauernder Einnahme. Studien haben gezeigt, dass die Häufigkeit von Bluthochdruck mit dem Gestagengehalt zunimmt. Frauen mit Hypertonie-bedingten Krankheiten in der Vorgeschichte oder bestimmten Nierenerkrankungen sollte geraten werden, eine andere Verhütungsmethode anzuwenden (siehe Abschnitte 4.3, 4.4.1, 4.4.2).

Chloasma

Insbesondere bei Frauen mit anamnestisch bekanntem Chloasma gravidarum kann es zu einem Chloasma kommen. Bei Chloasma-Neigung sind daher unter der Anwendung von KOK Sonnenlicht und UV-Strahlung zu meiden.

Unregelmäßige Blutungen

Durchbruch- oder Schmierblutungen wurden bei Anwenderinnen von KOK beobachtet, insbesondere in den ersten Monaten der Einnahme. Eine Beurteilung dieser Zwischenblutungen ist deshalb erst nach einer Einnahmedauer von ungefähr drei Monaten sinnvoll. Die Art und Dosis des Gestagens kann hierfür von Bedeutung sein. Bei anhaltenden Blutungsunregelmäßigkeiten oder erneutem Auftreten nach zuvor regelmäßigen Zyklen, sollten nicht-hormonale Ursachen in Betracht gezogen und, wie bei jeder ungewöhnlichen vaginalen Blutung, geeignete diagnostische Maßnahmen ergriffen werden zum Ausschluss einer malignen Erkrankung und einer Schwangerschaft. Wenn beides ausgeschlossen wurde, kann Ovoresta M weiter eingenommen oder zu einem anderen Präparat gewechselt werden. Zwischenblutungen können Hinweise auf eine reduzierte kontrazeptive Wirksamkeit sein (siehe Abschnitte 4.2 und 4.5).

Bei einigen Anwenderinnen kann die Entzugsblutung während der Einnahmepause ausbleiben. Wenn Ovoresta M vor der ersten ausbleibenden Entzugsblutung nicht gemäß den Anweisungen im Abschnitt 4.2.1 eingenommen wurde oder die Entzugsblutung in zwei aufeinanderfolgenden Zyklen ausbleibt, muss vor der weiteren Anwendung eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.

Nach dem Absetzen von hormonalen Kontrazeptiva kann es längere Zeit dauern, bis wieder ein normaler Zyklus abläuft.


4.4.3.4 Verminderte Wirksamkeit


Die kontrazeptive Wirksamkeit von Ovoresta M kann beeinträchtigt sein, wenn

Tabletten vergessen werden;

bei Erbrechen oder Durchfall (siehe Abschnitt 4.2.5);

wenn gleichzeitig bestimmte andere Arzneimittel eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.5).

Wenn KOK und Johanniskraut gleichzeitig eingenommen werden, wird eine zusätzliche nicht-hormonale Verhütungsmethode empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).


4.4.4 Ärztliche Untersuchung/Beratung


Vor der ersten bzw. neuerlichen Einnahme von kombinierten oralen Kontrazeptiva sollte eine vollständige Anamnese (einschließlich Familienanamnese) und eine gründliche und vollständige medizinische Untersuchung erfolgen; diese sollte sich an den Gegenanzeigen (Abschnitt 4.3) und Warnhinweisen (Abschnitt 4.4) orientieren und auch während der KOK-Anwendung regelmäßig wiederholt werden. Der Umfang und die Häufigkeit dieser Kontrollen sollten individuell festgelegt werden. Insbesondere sollten dabei die folgenden Untersuchungen durchgeführt werden: Blutdruckmessung, Untersuchung der Mammae, des Abdomens und der Beckenorgane einschließlich Zervixzytologie sowie Bestimmung relevanter Laborparameter.
Die Anwenderinnen sollten darüber informiert werden, dass dieses Präparat nicht vor HIV-Infektionen und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützt.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Wechselwirkungen von Ethinylestradiol und Lynestrenol, den Wirkstoffen von Ovoresta M, mit anderen Arzneimitteln können die Serumkonzentrationen der beiden Sexualsteroide erhöhen oder erniedrigen.

Erniedrigte Serumkonzentrationen von Ethinylestradiol/Lynestrenol können zu vermehrten Durchbruchblutungen und Zyklusstörungen führen und die kontrazeptive Wirksamkeit von Ovoresta M herabsetzen; erhöhte Ethinylestradiol/Lynestrenolspiegel im Serum können zu vermehrtem Auftreten und verstärkter Ausprägung von Nebenwirkungen führen.


4.5.1 Folgende Wirkstoffe können die Serumkonzentration der in Ovoresta M enthaltenen Sexualsteroide erniedrigen:

alle Mittel, die gastrointestinale Motilität erhöhen, z. B. Metoclopramid;

Wirkstoffe, die mikrosomale Enzyme in der Leber induzieren, wie z. B. Rifampicin, Rifabutin, Barbiturate, Antiepileptika (wie Barbexaclon, Carbamazepin, Phenytoin, Primidon, Oxcarbazepin, Topiramat und Felbamat), Griseofulvin, Modafinil, einige Proteaseinhibitoren (z. B. Ritonavir), Johanniskraut (Hypericum perforatum);

bestimmte Antibiotika (z. B. Ampicillin, Tetracyclin) bei einigen Frauen, möglicherweise über eine Herabsetzung der enterohepatischen Zirkulation von Estrogenen.

Bei gleichzeitiger Therapie mit diesen Wirkstoffen und Ovoresta M sollte während der Behandlung und die ersten sieben Tage danach zusätzlich eine nicht-hormonale Kontrazeptionsmethode angewendet werden. Für Wirkstoffe, die über eine Induktion hepatisch-mikrosomaler Enzyme die Serumkonzentration der Sexualsteroide erniedrigen, ist bis zu 28 Tagen nach deren Absetzen eine nicht-hormonale Verhütungsmethode zusätzlich anzuwenden. Wenn die gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln mit diesen Wirkstoffen über die letzte Tablette in der Blisterpackung hinausgeht, soll nach der letzten Tablette der angebrochenen Packung ohne die übliche Einnahmepause sofort mit der neuen Packung begonnen werden.

Ist eine Langzeittherapie mit diesen Wirkstoffen erforderlich, sollte vorzugsweise ganz auf nicht-hormonale Verhütungsmethoden zurückgegriffen werden.


4.5.2 Folgende Wirkstoffe können die Serumkonzentration der in Ovoresta M enthaltenen Sexualsteroide erhöhen:

Wirkstoffe, die die Sulfatierungen von Ethinylestradiol in der Magen-Darm-Wand hemmen, z. B. Ascorbinsäure oder Paracetamol;

Atorvastatin (Erhöhung der AUC von Ethinylestradiol um 20%);

Wirkstoffe, die die mikrosomalen Enzyme in der Leber hemmen, wie Imidazol-Antimykotika (z. B. Fluconazol), Indinavir und Troleandomycin.


4.5.3 Ethinylestradiol/Lynestrenol kann die Metabolisierung anderer Wirkstoffe beeinflussen

über die Hemmung hepatisch-mikrosomaler Enzyme mit der Folge erhöhter Serumkonzentrationen von Wirkstoffen wie z. B. Diazepam (und einigen anderen Benzodiazepinen), Cyclosporin, Theophyllin und Glukokortikoide;

über die Induktion der hepatischen Glukuronidierung mit der Folge erniedrigter Serumkonzentrationen z. B. von Clofibrat, Paracetamol, Morphin, Lorazepam (sowie einigen anderen Benzodiazepinen) und Lamotrigin.

Der Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika kann infolge einer Beeinflussung der Glukosetoleranz verändert sein.

Die Fachinformationen der jeweils verordneten Präparate sollten auf mögliche Wechselwirkungen mit Ovoresta M hin überprüft werden.


4.5.4 Labortests


Unter Anwendung von KOK können die Ergebnisse bestimmter Labortests verändert werden, einschließlich derer zur Bestimmung der Leber-, Nebennierenrinden- und Schilddrüsenfunktion, der Plasmaspiegel von Trägerproteinen (z.B. SHBG, Lipoproteine), Parameter des Kohlenhydratstoffwechsels, der Gerinnung und der Fibrinolyse. Art und Ausmaß sind zum Teil abhängig von der Dosis der angewendeten Hormone.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Vor Beginn der Anwendung des Arzneimittels ist eine Schwangerschaft auszuschließen. Tritt unter der Anwendung eine Schwangerschaft ein, ist das Arzneimittel sofort abzusetzen.

Tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).
Unerwünschte hormonelle Wirkungen auf die Entwicklung des Urogenitaltraktes sind nicht völlig auszuschließen, jedoch haben die meisten bis heute durchgeführten epidemiologischen Studien keine Hinweise auf eine embryotoxische oder teratogene Wirkung ergeben, wenn Kombinationen aus Estrogenen und Gestagenen, in Dosierungen, wie sie in Ovoresta M oder in anderen oralen Kontrazeptiva vorliegen, versehentlich während der Schwangerschaft eingenommen wurden.
Für Norethisteron, dem aktiven Metaboliten von Lynestrenol, zeigen Daten aus einer begrenzten Anzahl exponierter Schwangerschaften, dass Dosierungen, die höher als die normalerweise in oralen Kontrazeptiva verwendeten sind, bei Gabe während der sensitiven Phase ab der 8. Schwangerschaftswoche zu einer Maskulinisierung weiblicher Feten führen können.

Das Arzneimittel sollte nicht in der Stillzeit angewendet werden, da die Milchproduktion reduziert sein kann und geringe Wirkstoffmengen in die Milch übergehen. Wenn möglich, sollten bis zum vollständigen Abstillen des Kindes nicht-hormonale Kontrazeptionsmethoden angewendet werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es ist nicht bekannt, dass sich kombinierte orale Kontrazeptiva negativ auf die Verkehrstüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen auswirken können.


4.8 Nebenwirkungen


Die häufigsten (> 10 %) mit der Anwendung von Ovoresta M verbundenen Nebenwirkungen sind Übelkeit, Brustspannen, Schmier- und Zwischenblutungen.

Die folgenden Nebenwirkungen wurden unter Anwendung von Ovoresta M beobachtet:

Organsystem

Nebenwirkungshäufigkeit


Häufig

1% und <10 %

Gelegentlich

0,1 % und < 1 %

Selten

0,01 % und < 0,1 %

Sehr selten

< 0,01 %

Stoffwechsel-und Ernährungs-

störungen



verminderteGlukoseto­leranz


Psychiatrische Erkrankungen

Stimmungsschwan­kungen, einschließlich Depression; Nervosität, Änderungen der Libido




Erkrankungen des Nerven-systems

Kopfschmerzen




Augen-erkrankungen



verminderte Tränen-produktion


Erkrankungen des Gastrointe-

stinaltrakts


Erbrechen



Affektionen der Leber und der Gallenblase



Cholestati­scher Ikterus


Erkrankungen der Haut und des Unterhaut-zellgewebes


Juckreiz, Chloasma (Melasma) möglicherweise persistierend




Erkrankungen der
Geschlechts-organe und der Brustdrüse

Brustspannen, Empfindlichkeit der Brüste, vaginaler Fluor

Ausbleiben der Entzugsblutung



Allgemeine Erkrankungen

Flüssigkeits­retention/Ödeme




Unter-suchungen

Gewichtszunahme

mäßige Blutdruckerhöhung

Erhöhung des Blutzucker-spiegels



Zu weiteren schwerwiegenden Nebenwirkungen wie thromboembolische Erkrankungen, Lebertumoren, Zervix- und Mammakarzinom siehe Abschnitte 4.4.3.1 und 4.4.3.2.


Weiterhin wurden unter Anwendung kombinierter oraler Kontrazeptiva folgende Nebenwirkungen berichtet:

Vaginitis, einschließlich Candidiasis;

allergische Reaktionen, auch schwere anaphylaktische Reaktionen mit Atem- und Kreislaufsymptomen;

Benommenheit, Schwindel;

Sehstörungen;

Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Blähungen;

Erythema nodosum;

Erythema multiforme;

Brustvergrößerung, Brustdrüsensekretion;

Dysmenorrhoe, Änderung des Menstruationsflusses;

Änderungen der zervikalen Umwandlungszone und Sekretion;

Veränderungen der Serumlipidspiegel, einschließlich Hypertriglyceridämie;

Abnahme der Serumfolsäurespiegel;

Sehnervenentzündung (kann zu teilweisem oder vollständigem Verlust des Sehvermögens führen);

Verschlechterung einer Varikosis;

Pankreatitis bei gleichzeitig bestehender, schwerer Hypertriglyceridämie;

Gallenblasenerkrankung, einschließlich Gallensteine (KOK können zum Auftreten einer Gallenblasenerkrankung führen oder eine vorbestehende Gallenblasener­krankung verschlechtern);

Hämolytisch-urämisches Syndrom;

Herpes gestationis;

Otosklerose;

Verschlechterung eines systemischen Lupus erythematodes;

Verschlechterung einer Porphyrie;

Verschlechterung einer Chorea minor (Sydenham);

Verschlechterung einer Depression;

Verschlechterung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen (Morbus Crohn und Colitis ulcerosa).


4.9 Überdosierung
Symptome einer Überdosierung mit oralen Kontrazeptiva bei Erwachsenen und Kindern können umfassen: Übelkeit, Erbrechen, Brustspannen, Benommenheit, Bauchschmerzen, Schläfrigkeit/Müdigkeit; bei Frauen und Mädchen können vaginale Blutungen auftreten. Es gibt kein spezifisches Gegenmittel. Die Behandlung erfolgt symptomatisch.

5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Orale Estrogen-Gestagen-Kombinationskontrazeptiva
ATC-Code: G03AA03

Ovoresta M Tabletten sind ein Kombinationspräparat zur oralen Kontrazeption (KOK) und enthalten Ethinylestradiol (EE) und Lynestrenol (LYN).

Die empfängnisverhütende Wirkung beruht auf verschiedenen Faktoren, als deren wichtigste die Ovulationshemmung und die Veränderung des Zervikalsekrets anzusehen sind.

Aus einem Studienbericht von 1974 zu einer Untersuchung mit 2400 Frauen, die bis zu 24 Zyklen behandelt wurden, ergibt sich für den unkorrigierten Pearl-Index ein Wert von 0,45.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Lynestrenol

Resorption
Lynestrenol wird nach oraler Verabreichung rasch und vollständig resorbiert und in Norethisteron umgewandelt. Maximale Blutspiegel mit ca. 2,5 ng/ml werden ca. 3 Stunden nach Verabreichung einer Einzeldosis erreicht. Eine Untersuchung der relativen Bioverfügbarkeit für den Wirkstoff Norethisteron in einem zu Ovoresta M identischen Arzneimittel Namens Restovar, ergab 62,4 % im Vergleich zu einer oral verabreichten Lösung.

Verteilung
Norethisteron wird sowohl an Albumin als auch an Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG) gebunden. Nur 4 % der Gesamtkonzentration im Serum sind freies Steroid, 35 % sind spezifisch an SHBG gebunden. Das scheinbare Verteilungsvolumen von Norethisteron beträgt 0,6 l/kg.


Metabolismus
Lynestrenol wird komplett über die bekannten Wege des Steroidabbaus metabolisiert. Die metabolische Clearance aus dem Serum beträgt 0,2 ml/min/kg. Interaktionen auf Grund der gleichzeitigen Verabreichung von Ethinylestradiol wurden nicht beobachtet.

Elimination
Die Norethisteron-Serumspiegel nehmen zweiphasig ab mit einer Halbwertszeit von 16 Stunden in der terminalen Dispositionsphase. Lynestrenol und seine Metaboliten werden mit dem Harn und der Galle in einem Verhältnis von ca. 6 : 4 ausgeschieden.

Steady state Bedingungen
Die Steady state Konzentrationen von Norethisteron werden innerhalb von 7 Tagen erreicht.

Ethinylestradiol

Resorption
Ethinylestradiol wird nach oraler Verabreichung rasch und vollständig resorbiert. Maximale Blutspiegel von ca. 80 pg/ml werden innerhalb 1 bis 2 Stunden erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt infolge präsystemischer Konjugatbildung und des First-pass-Effekts ca. 60 %.


Eine Untersuchung der relativen Bioverfügbarkeit für den Wirkstoff Ethinylestradiol in einem zu Ovoresta M identischen Arzneimittel Namens Restovar, ergab 78 % im Vergleich zu einer oral verabreichten Lösung.

Verteilung
Ethinylestradiol ist zu einem Großteil, aber unspezifisch an Serumalbumin gebunden (ca. 98,5 %) und verursacht eine Zunahme der Serumkonzentration von SHBG. Das (scheinbare) Verteilungsvolumen beträgt ca. 5 l/kg.

Metabolismus
Ethinylestradiol wird präsystemisch sowohl in der Schleimhaut des Dünndarms als auch in der Leber konjugiert. Es wird primär durch aromatische Hydroxilierung verstoffwechselt und in eine Vielzahl von hydroxilierten und methylierten Metaboliten umgewandelt, die sowohl in freier Form als auch als Glucuronide und Sulfate vorliegen. Die metabolische Clearance beträgt ca. 5 ml/min/kg.

Elimination
Der Ethinylestradiol-Serumspiegel nimmt zweiphasig mit einer Halbwertszeit von ca. 24 Stunden in der terminalen Dispositionsphase ab. Ethinylestradiol wird nicht in unveränderter Form ausgeschieden. Die Metaboliten werden mit dem Harn und der Galle im Verhältnis von 4 : 6 mit einer Halbwertszeit von ungefähr 1 Tag eliminiert.

Steady state Bedingungen
Der Steady state wird nach 3 bis 4 Tagen erreicht, wobei die Serumkonzentration um 30 bis 40 % höher als nach Verabreichung einer Einzeldosis ist.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Das Toxizitätsprofil von Ethinylestradiol und Norethisteron, dem aktiven Metaboliten von Lynestrenol, ist gut bekannt. Wegen ausgeprägter Speziesunterschiede besitzen tierexperimentelle Untersuchungsergebnisse mit Estrogenen nur einen beschränkten prädiktiven Wert für die Anwendung beim Menschen.

Bei Versuchstieren zeigte Ethinylestradiol bereits in relativ geringer Dosierung einen embryoletalen Effekt; Missbildungen des Urogenitaltrakts und Feminisierung männlicher Feten wurden beobachtet. Für Norethisteron wurden unter anderem ein embryoletaler Effekt und eine Virilisierung weiblicher Feten berichtet.

Präklinische Daten für Ethinylestradiol und Norethisteron aus konventionellen Studien zur chronischen Toxizität, Genotoxizität und zum karzinogenen Potential zeigen keine relevanten Risiken für den Menschen außer denen, die bereits in anderen Kapiteln der Fachinformation beschrieben sind.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Lactose-Monohydrat, Kartoffelstärke, Amylopektin, Magnesiumstearat (Ph.Eur.).


6.2 Inkompatibilitäten

keine


6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtshinweise für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Blisterpackungen mit jeweils 22 weißen Tabletten.
Ovoresta M ist in Packungen mit 1 x 22 Tabletten (N1), 3 x 22 Tabletten (N2)
oder 6 x 22 Tabletten (N3) erhältlich.

6.6 Besondere Vorsichtshinweise für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung

Organon GmbH
85762 Oberschleißheim
Telefon: 089 31562-00
Telefax: 089 31562-218


8. Zulassungsnummer

6085203.00.00


9. Datum der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


17. November 2005


10. Stand der Information

Februar 2006


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


Datei: /home/sh/public_html/mediportal/data/dimdi/download/78b90bfb248e094a7bb42a040b1f8821.rtf