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Oxycodon-Hcl Sandoz 10 Mg

Document: 05.08.2010   Fachinformation (deutsch) change


Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels



Fachinformation




1. Bezeichnung des Arzneimittels


Oxycodon-HCL Sandoz 10 mg Retardtabletten



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Retardtablette enthält 10 mg Oxycodonhydrochlorid, entsprechend 8,96 mg Oxycodon.


Sonstige Bestandteile:

1 Retardtablette enthält maximal 28 mg Sucrose.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform


Retardtablette


Rotbraune, bikonvexe, oblonge Retardtabletten mit beidseitiger Bruchkerbe


Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.



4. Klinische Angaben



4.1 Anwendungsgebiete


Starke Schmerzen, die nur mit Opioid-Analgetika ausreichend behandelt werden können.



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Dosierung ist abhängig von der Schmerzintensität und der individuellen Empfindlichkeit des Patienten auf die Behandlung. Es gelten folgende allgemeine Dosierungsempfehlungen:


Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahre


Dosistitration und Dosiseinstellung

Die Anfangsdosis für nicht-opioidgewöhnte Patienten beträgt im Allgemeinen

10 mg Oxycodonhydrochlorid in Abständen von 12 Stunden. Einige Patienten können von einer Anfangsdosis von 5 mg profitieren, um die Häufigkeit von Nebenwirkungen zu reduzieren.


Patienten, die bereits Opioide erhalten haben, können die Behandlung unter Berücksichtigung ihrer Opioid-Erfahrungen bereits mit höheren Dosierungen beginnen.


Für Dosierungen, die mit dieser Stärke nicht möglich/praktikabel sind, stehen andere Stärken dieses Arzneimittels zur Verfügung.


Aufgrund gut kontrollierter klinischer Studien entsprechen 10-13 mg Oxycodonhydrochlorid etwa 20 mg Morphinsulfat, jeweils bei retardierter Freisetzung.


Aufgrund individueller Unterschiede in der Empfindlichkeit für verschiedene Opioide wird empfohlen, dass die Patienten die Behandlung mit Oxycodon-HCL Sandoz nach der Umstellung von anderen Opioiden mit 50-75 % der errechneten Oxycodon-Dosis konservativ beginnen.


Einige Patienten, die Oxycodon-HCL Sandoz nach einem festen Zeitschema erhalten, benötigen schnell freisetzende Analgetika als Bedarfsmedikation zur Beherrschung von Durchbruchschmerzen. Oxycodon-HCL Sandoz sind für die Behandlung akuter Schmerzen und/oder Durchbruchschmerzen nicht vorgesehen. Die Einzeldosis der Bedarfsmedikation soll 1/6 der äquianalgetischen Tagesdosis von Oxycodon-HCL Sandoz betragen. Wird eine Bedarfsmedikation öfter als 2-mal pro Tag benötigt, ist dies ein Anzeichen dafür, dass eine Dosiserhöhung von Oxycodon-HCL Sandozerforderlich ist. Die Dosisanpassung sollte nicht häufiger als alle 1-2 Tage bis zum Erreichen einer stabilen 2-mal täglichen Gabe erfolgen.


Nach einer Dosiserhöhung von 10 mg auf 20 mg alle 12 Stunden ist eine Anpassung in Schritten von etwa einem Drittel der Tagesdosis durchzuführen. Das Ziel ist eine patientenspezifische Dosierung, die bei 2-mal täglicher Gabe eine adäquate Analgesie mit tolerierbaren Nebenwirkungen und so wenig wie möglich Bedarfsmedikation ermöglicht, so lange wie eine Schmerztherapie notwendig ist.


Obwohl die gleichmäßige Gabe (gleiche Dosis morgens und abends) nach einem festen Zeitschema (alle 12 Stunden) für die Mehrzahl der Patienten angemessen ist, kann es für einige Patienten von Vorteil sein, die Mengen ungleich zu verteilen. Im Allgemeinen sollte die geringste analgetisch wirksame Dosis ausgewählt werden. Bei der Behandlung von Nicht-Tumorschmerzen sind 40 mg im Allgemeinen eine ausreichende Tagesdosis; höhere Dosierungen können erforderlich sein. Patienten mit Tumorschmerzen benötigen im Allgemeinen Dosierungen von 80-120 mg, die in Einzelfällen bis zu 400 mg gesteigert werden können. Sollten noch höhere Dosierungen erforderlich sein, sollte die Dosierung nach Abwägung der Wirksamkeit und Verträglichkeit gegen das Risiko von Nebenwirkungen individuell bestimmt werden.


Art der Anwendung

Zum Einnehmen

Oxycodon-HCL Sandoz werden in der ermittelten Dosierung 2-mal täglich nach einem festen Zeitschema eingenommen.

Die Retardtabletten sollen entweder zu den Mahlzeiten oder unabhängig davon mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Oxycodon-HCL Sandoz dürfen nicht zerkaut werden, sondern müssen im Ganzen geschluckt werden.


Dauer der Anwendung

Oxycodon-HCL Sandoz sollten nicht länger als notwendig eingenommen werden. Falls in Abhängigkeit von Art und Schwere der Erkrankung eine Langzeitbehandlung erforderlich ist, sollte eine sorgfältige und regelmäßige Beobachtung sicherstellen, ob und in welchem Ausmaß eine Weiterbehandlung notwendig ist. Falls eine Opioid-Therapie nicht länger angezeigt ist, kann es ratsam sein, die Tagesdosis allmählich zu reduzieren, um das Auftreten der Symptome eines Entzugssyndroms zu vermeiden.


Kinder unter 12 Jahren

Oxycodon-HCL Sandoz werden für Kinder unter

12 Jahren nicht empfohlen.


Ältere Patienten

Bei älteren Patienten ohne klinisch manifeste Leber- und/oder Nierenfunktionsstörungen ist eine Dosisanpassung in der Regel nicht erforderlich.


Risikopatienten

Bei Risikopatienten, z. B. Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen, geringem Körpergewicht oder langsamer Metabolisierung von Arzneimitteln, sollte initial - wenn sie nicht-opioidgewöhnt sind - die Hälfte der normalerweise empfohlenen Dosis für Erwachsene gegeben werden. Daher kann es sein, dass die niedrigste angegebene Dosierung, d. h. 10 mg, nicht als Anfangsdosis geeignet ist. Die Dosistitration sollte entsprechend klinischen Erfordernissen individuell erfolgen.


Oxycodon-HCL Sandoz sollen nicht zusammen mit einem Alkohol-haltigen Getränk eingenommen werden.



4.3 Gegenanzeigen




4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Oxycodon-HCL Sandoz sind bei Kindern unter 12 Jahren nicht untersucht worden. Sicherheit und Wirksamkeit sind daher nicht überprüft, so dass eine Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren nicht empfohlen wird.


Vorsicht ist geboten bei älteren oder geschwächten Patienten, schwerer Beeinträchtigung von Lungen-, Leber- oder Nierenfunktion, Myxödem, Hypothyreose, Addisonscher Krankheit (Nebennierenrindeninsuffizienz), Intoxikationspsychose (z. B. Alkohol), Prostatahypertrophie, Alkoholismus, bekannter Opioidabhängigkeit, Delirium tremens, Pankreatitis, Gallenwegserkrankungen, Gallen- oder Harnleiterkoliken, Zuständen mit erhöhtem Hirndruck, Kreislaufregulationsstörungen, Epilepsie oder Neigung zu Krampfanfällen, Einnahme von MAO-Hemmern.


Besondere Vorsicht ist erforderlich, wenn Oxycodon bei Patienten angewendet wird, die sich einer Darmoperation unterziehen. Opioide sollten nur dann post-operativ gegeben werden, wenn die Darmfunktion wiederhergestellt ist.


Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz sollten engmaschig überwacht werden.


Eine Atemdepression ist die bedeutsamste Gefährdung durch Opioide und tritt am ehesten bei älteren oder geschwächten Patienten auf. Die atemdepressive Wirkung von Oxycodon kann zu einer Erhöhung der Kohlendioxid-Konzentration im Blut sowie sekundär in der Zerebrospinalflüssigkeit führen. Bei dafür anfälligen Patienten können Opioide schwere Blutdruckabfälle hervorrufen.


Bei längerfristiger Anwendung von Oxycodon-HCL Sandoz kann es zur Entwicklung einer Toleranz mit dem Erfordernis höherer Dosen zum Erzielen des erwünschten analgetischen Effektes kommen. Es besteht Kreuztoleranz zu anderen Opioiden. Die chronische Anwendung von Oxycodon-HCL Sandoz kann zu physischer Abhängigkeit führen. Bei abrupter Beendigung der Therapie kann ein Entzugssyndrom auftreten. Wenn die Therapie mit Oxycodon nicht länger erforderlich ist, kann es ratsam sein, die Tagesdosis allmählich zu reduzieren, um das Auftreten der Symptome eines Entzugssyndroms zu vermeiden.


Oxycodon-HCL Sandoz besitzen ein primäres Abhängigkeitspotential. Bei bestimmungsgemäßer Anwendung bei chronischen Schmerzpatienten ist das Risiko physischer und psychischer Abhängigkeit jedoch deutlich reduziert bzw. differenziert zu bewerten. Daten zur tatsächlichen Inzidenz von psychischer Abhängigkeit bei chronischen Schmerzpatienten fehlen jedoch. Bei anamnestischem Alkohol- oder Arzneimittelmissbrauch ist das Arzneimittel nur mit besonderer Vorsicht zu verordnen.


Die Sicherheit der präoperativen Anwendung von Oxycodon-HCL Sandoz ist nicht belegt und wird daher nicht empfohlen.


Dieses Arzneimittel enthält Sucrose. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.


Eine missbräuchliche parenterale Verabreichung der Tablettenbestandteile (insbesondere Talkum) kann zur Nekrose lokalen Gewebes und zu Lungengranulomen oder zu anderen schwerwiegenden, potentiell letalen Ereignissen führen. Um die Retardierung der Tabletten nicht zu zerstören, dürfen die Retardtabletten nicht zerkaut oder zerrieben werden. Die Einnahme zerkauter oder zerriebener Tabletten führt zu einer schnellen Freisetzung und Resorption einer möglicherweise tödlichen Oxycodon-Dosis (siehe

Abschnitt 4.9).


Die gleichzeitige Einnahme von Oxycodon-HCL Sandoz zusammen mit einem Alkohol-haltigen Getränk muss vermieden werden, da Alkohol die Freisetzung von Oxycodon beschleunigt. Dies kann zu erhöhten Oxycodon-Konzentrationen im Blut und häufiger zu Nebenwirkungen wie Somnolenz oder Atemdepression führen.


Sportler sollten bedenken, dass dieses Arzneimittel zu positiven Ergebnissen bei Dopingkontrollen führen kann. Die Anwendung von Oxycodon-HCL Sandozals Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Zentraldämpfend wirkende Arzneimittel (z. B. Sedativa, Hypnotika, Phenothiazine, Neuroleptika, Anästhetika, Antidepressiva, Muskelrelaxantien, Antihistaminika, Antiemetika) sowie andere Opioide oder Alkohol können die Nebenwirkungen von Oxycodon, insbesondere die Atemdepression, verstärken.


Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung (z. B. Neuroleptika, Antihistaminika, Antiemetika, Arzneimittel bei Morbus Parkinson) können anticholinerge Nebenwirkungen von Oxycodon verstärken (wie z. B. Verstopfung, Mundtrockenheit oder Störungen beim Wasserlassen).


Cimetidin kann den Abbau von Oxycodon hemmen.


Die Monoaminoxidase-Hemmer interagieren bekanntlich mit Narkoanalgetika und können eine ZNS-Erregung oder -Depression mit hyper- oder hypotensiver Krise verursachen (siehe Abschnitt 4.4).


Die Hemmung von Cytochrom P450 2D6 und 3A4 hat keine klinische Relevanz, jedoch beeinflussen starke CYP2D6-Inhibitoren möglicherweise die Elimination von Oxycodon. Der Einfluss anderer relevanter Isoenzyminhibitoren auf den Metabolismus von Oxycodon ist nicht bekannt. Mögliche Wechselwirkungen sollten bedacht werden.


In Einzelfällen wurde eine klinisch relevante Abnahme oder Zunahme der International Normalised Ratio (INR) bei gleichzeitiger Einnahme von Oxycodon-HCL Sandoz und Cumarin-Antikoagulanzien beobachtet.


Es liegen keine Studien zum Einfluss von Oxycodon auf den durch

CYP-Enzyme katalysierten Metabolismus anderer Wirkstoffe vor.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Oxycodon-HCL Sandoz dürfen während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.3).


Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Oxycodon bei schwangeren Frauen vor. Oxycodon passiert die Plazenta. Eine längerfristige Anwendung von Oxycodon während der Schwangerschaft kann zu Entzugserscheinungen beim Neugeborenen führen. Die Anwendung von Oxycodon während der Geburt kann beim Fetus eine Atemdepression hervorrufen.


Stillzeit

Oxycodon-HCL Sandoz dürfen während der Stillzeit

nicht eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.3). Oxycodon geht in die Muttermilch über. Es wurde ein Milch-Plasma-Konzentrationsverhältnis von 3,4:1 gemessen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Oxycodon kann Aufmerksamkeit und Reaktionsvermögen soweit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt oder nicht mehr gegeben ist.

Bei einer stabilen Therapie ist ein generelles Fahrverbot nicht erforderlich. Die Beurteilung der jeweils individuellen Situation ist durch den behandelnden Arzt vorzunehmen.



4.8 Nebenwirkungen


Oxycodon kann Atemdepression, Miosis, Krämpfe der Bronchialmuskeln und Krämpfe der glatten Muskulatur hervorrufen, sowie den Hustenreflex dämpfen.


Im Folgenden sind die Nebenwirkungen, deren Zusammenhang mit der Behandlung als zumindest möglich eingestuft wurde, nach Systemorganklassen sowie absoluter Häufigkeit aufgelistet.

Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.


Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert:


Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten: Lymphadenopathie


Endokrine Erkrankungen

Gelegentlich: Syndrom der unangemessenen ADH (antidiuretisches Hormon)-Sekretion


Stoffwechsel- und Ernähungsstörungen

Häufig: Anorexie

Selten: Dehydratation


Psychiatrische Erkrankungen

Häufig: verschiedenartige psychische Nebenwirkungen wie Stimmungs-veränderungen (z. B. Angst, Depression, Euphorie), Veränderungen in der Aktivität (meist Dämpfung, gegebenenfalls mit Antriebsarmut, gelegentlich Erhöhung in Verbindung mit Unruhezuständen, Nervosität und Schlafstörungen) und Veränderungen der Leistungsfähigkeit (Denkstörungen, Verwirrtheit, Erinnerungslücken, in Einzelfällen Sprachstörungen)

Gelegentlich: Veränderung der Wahrnehmung (wie z. B. Entpersönlichung, Halluzinationen, Geschmacksstörungen, Sehstörungen, Hyperakusis)


Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig: Sedierung, Schwindel, Kopfschmerzen

Häufig: Asthenie, Parästhesien

Gelegentlich: sowohl erhöhte als auch verminderte Muskelspannung, Tremor, unwillkürliche Muskelkontraktionen, Hypaesthesie, Koordinationsstörungen, Unwohlsein, Gleichgewichtsstörungen

Selten: epileptische Krampfanfälle, insbesondere bei Personen mit Epilepsie oder Neigung zu Krampfanfällen, Muskelkrämpfe





Herz- und Gefäßerkrankungen

Häufig: Blutdrucksenkung, selten mit Folgesymptomen wie z. B. Herzklopfen, Ohnmacht

Gelegentlich: supraventrikuläre Tachykardie, Vasodilatation


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig: Atemdepression, , Bronchospasmus

Gelegentlich: vermehrtes Husten, Rachenentzündung, Schnupfen, Veränderung der Stimme


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig: Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen

Häufig: Mundtrockenheit, selten auch mit Durstgefühl und Schluckbeschwerden; Magen-Darm-Beschwerden wie z. B. Bauchschmerzen, Durchfall, Schluckauf, Dyspepsie, Appetitabnahme

Gelegentlich: Gallenkoliken, Mundgeschwüre, Zahnfleischentzündungen, Mundschleimhautentzündung, Flatulenz

Selten: Zahnfleischbluten, gesteigerter Appetit, Teerstuhl, Zahnverfärbungen und -schädigung, Ileus


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Sehr häufig: Juckreiz

Häufig: Hautveränderungen wie Hautausschlag, selten erhöhte Photosensibilität, in Einzelfällen Urtikaria oder exfoliative Dermatitis

Selten: trockene Haut, Herpes simplex


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig: Beeinträchtigungen beim Wasserlassen (Harnverhalten, aber auch vermehrter Harndrang)

Selten: Hämaturie


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gelegentlich: verminderte Libido, Impotenz

Selten: Amenorrhö


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Schwitzen, Schüttelfrost

Gelegentlich: Verletzungen durch Unfälle, Schmerzen (z. B. Brustschmerzen), Ödeme, Migräne, physische Abhängigkeit mit Entzugssymptomen, allergische Reaktionen

Selten: Gewichtsveränderungen (Zunahme oder Abnahme), Zellgewebs-entzündungen

Sehr selten: anaphylaktische Reaktionen


Toleranz und Abhängigkeit können sich entwickeln.


4.9 Überdosierung


Symptome der Intoxikation

Miosis, Atemdepression, Somnolenz, verminderte Spannung der Skelettmuskulatur sowie Abfall des Blutdrucks. In schweren Fällen kann es zu Kreislaufversagen, Stupor, Koma, Bradykardie und nicht-kardiogenem Lungenödem kommen. Bei missbräuchlicher Anwendung hoher Dosen starker Opioide wie Oxycodon ist ein letaler Ausgang möglich.


Therapie von Intoxikationen

Vorrangige Aufmerksamkeit sollte dem Freihalten der Atemwege und Einleitung einer assistierten oder kontrollierten Beatmung gelten.


Bei Überdosierung ist gegebenenfalls die intravenöse Gabe eines Opiatantagonisten (z. B. 0,4-2 mg Naloxon intravenös) angezeigt. Diese Einzeldosis muss je nach klinischem Erfordernis in 2-3-minütigen Abständen wiederholt werden. Auch die Gabe durch Infusion von 2 mg Naloxon in 500 ml isotonischer Kochsalz- oder 5 %iger Dextroselösung (entsprechend 0,004 mg Naloxon/ml) ist möglich. Dabei soll die Infusionsgeschwindigkeit auf die zuvor verabreichten Bolusdosierungen und die Reaktion des Patienten abgestimmt sein.


Eine Magenspülung kann in Erwägung gezogen werden. Bei Einnahme größerer Mengen kann innerhalb 1 Stunde die Gabe von Aktivkohle (50 g bei Erwachsenen, 10-15 g bei Kindern) erwogen werden, vorausgesetzt, die Atemwege können freigehalten werden. Es wird angenommen, dass die späte Gabe von Aktivkohle bei Präparaten mit verzögerter Freisetzung von Vorteil ist; dies ist jedoch nicht belegt.


Ein geeignetes Abführmittel (z. B. eine Lösung auf PEG-Basis) kann zur Beschleunigung der Ausscheidung sinnvoll sein.


Unterstützende Maßnahmen (künstliche Beatmung, Sauerstoffzufuhr, Gabe von Vasopressoren und Infusionstherapie) sollten, falls erforderlich, in der Behandlung eines begleitend auftretenden Kreislaufschocks angewendet werden. Bei Herzstillstand oder Arrhythmien kann eine Herzdruckmassage oder Defibrillation angezeigt sein. Falls erforderlich, assistierende Beatmung sowie Aufrechterhaltung des Wasser- und Elektrolythaushaltes.



5. Pharmakologische Eigenschaften



5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Natürliche Opium-Alkaloide

ATC-Code: N02A A05


Oxycodon hat eine Affinität zu Kappa-, My- und Delta-Opiatrezeptoren in Gehirn und Rückenmark. Oxycodon wirkt an diesen Rezeptoren als Opioidagonist ohne antagonistischen Effekt. Die therapeutische Wirkung ist vorwiegend analgetisch und sedierend. Im Vergleich zu schnell freisetzendem Oxycodon, allein oder in Kombination, bewirken die Retardtabletten für einen erheblich längeren Zeitraum eine Schmerzlinderung ohne gesteigerte Nebenwirkungen.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption

Die relative Bioverfügbarkeit von Oxycodon-HCL Sandoz ist vergleichbar mit schnell freisetzendem Oxycodon, wobei nach Einnahme der Retardtabletten maximale Plasmakonzentrationen nach etwa 4,5-7 Stunden gegenüber 1-1,5 Stunden auftreten. Spitzenkonzentrationen und Fluktuation der Retardtabletten und einer schnell freisetzenden Formulierung sind bei 12- bzw. 6-stündiger Gabe bei gleicher Tagesdosis vergleichbar.

Eine fettreiche Mahlzeit vor der Einnahme verändert weder die Maximalkonzentration noch das Ausmaß der Resorption von Oxycodon.


Um die Retardierung der Tabletten nicht zu zerstören, dürfen die Tabletten nicht zerrieben oder zerkaut eingenommen werden, da dies zu einer schnelleren Oxycodonfreisetzung führt.


Verteilung

Die absolute Bioverfügbarkeit von Oxycodon beträgt etwa zwei Drittel relativ zur parenteralen Gabe. Oxycodon hat im Steady state ein Verteilungsvolumen von 2,6 l/kg, eine Plasmaproteinbindung von 38-45 %, eine Eliminationshalbwerts-zeit von 4-6 Stunden und eine Plasmaclearance von 0,8 l/min. Die Eliminationshalbwertszeit von Oxycodon aus den Retardtabletten beträgt

4-5 Stunden mit einem Steady state, der im Mittel nach einem Tag erreicht wird.


Metabolismus

Oxycodon wird im Darm und in der Leber über das Cytochrom-P450-System zu Noroxycodon und Oxymorphon sowie zu mehreren Glucuronidkonjugaten verstoffwechselt. In-vitro-Studien deuten darauf hin, dass therapeutische Dosen von Cimetidin die Entstehung von Noroxycodon wahrscheinlich nicht wesentlich beeinflussen. Chinidin verringert beim Menschen die Produktion von Oxymorphon, wobei jedoch die Pharmakodynamik von Oxycodon im Wesentlichen unbeeinflusst bleibt. Der Beitrag der Stoffwechselprodukte zum pharmakodynamischen Gesamteffekt ist unbedeutend.


Elimination

Oxycodon und seine Stoffwechselprodukte werden sowohl mit dem Urin als auch mit den Fäzes ausgeschieden. Oxycodon tritt in die Plazenta über und lässt sich in der Muttermilch nachweisen.


Linearität/Nicht-Linearität

Die 5 und 10 mg Retardtabletten sind dosisproportional bioäquivalent in Bezug auf die resorbierte Wirkstoffmenge als auch vergleichbar miteinander in Bezug auf die Resorptionsgeschwindigkeit.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Oxycodon ist unzureichend auf reproduktionstoxikologische Eigenschaften geprüft. Es fehlen Untersuchungen zur Fertilität und zu postnatalen Auswirkungen einer intrauterinen Exposition. Oxycodon induzierte keine Fehlbildungen bei Ratten und Kaninchen in Dosierungen, die (bezogen auf mg/kg) dem 1,5-2,5-fachen der Dosis von 160 mg/Tag beim Menschen entsprachen.


Langzeitstudien zur Kanzerogenität wurden nicht durchgeführt.



6. Pharmazeutische Angaben



6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern

Zucker-Stärke-Pellets(Sucrose, Maisstärke)

Hypromellose

Macrogol 6000

Talkum

Ethylcellulose

Hyprolose

Propylenglycol

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Mikrokristalline Cellulose

Cellulosepulver

Hochdisperses Siliciumdioxid


Filmüberzug

Hypromellose

Talkum

Macrogol 6000

Titandioxid (E 171)

Eisenoxide und -hydroxide (E 172)

Eisen(III)-oxid (E 172)



6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 30 °C lagern.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Kindersichere Aluminium/PVC/PVDC-Blisterpackungen

Packungsgrößen: 10, 20, 28, 30 (10x3), 40, 50 (10x5), 56, 60, 98, 100 (10x10) Retardtabletten; 100 (10x10) Blisterpackungen zur Abgabe von Einzeldosen


HDPE-Flaschen mit kindersicherem PP-Schraubverschluss

Packungsgrößen: 100, 250 Retardtabletten


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung


Sandoz Pharmaceuticals GmbH

Raiffeisenstraße 11

83607 Holzkirchen

E-Mail: info@sandoz.de



8. Zulassungsnummer


71451.00.00



9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung


16.12.2009



10. Stand der Information

Mai 2010


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig

Betäubungsmittel

spcde-oxycodon-hcl-s-10-mg-rtbl-0510-n Seite 18 von 18 Mai 2010