Oxygesic Dispersa 10mg
1919- 10 -
FA Anlage
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 68388.00.00
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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
FC 1. Bezeichnung der Arzneimittel
Oxygesic 5 mg Schmelztabletten
Oxygesic 10 mg Schmelztabletten
Oxygesic 20 mg Schmelztabletten
Wirkstoff: Oxycodonhydrochlorid
FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Oxygesic 5 mg Schmelztabletten
1 Schmelztablette enthält 5 mg Oxycodonhydrochlorid entsprechend 4,48 mg Oxycodon.
Sonstige Bestandteile:
1 Schmelztablette Oxygesic 5 mg enthält 2,7 mg Aspartam (E 951), 0,34 mg Cineol und 14,2 mg Sucrose.
Oxygesic 10 mg Schmelztabletten
1 Schmelztablette enthält 10 mg Oxycodonhydrochlorid entsprechend 8,97 mg Oxycodon.
Sonstige Bestandteile:
1 Schmelztablette Oxygesic 10 mg enthält 5,4 mg Aspartam (E 951), 0,67 mg Cineol und 28,4 mg Sucrose.
Oxygesic 20 mg Schmelztabletten
1 Schmelztablette enthält 20 mg Oxycodonhydrochlorid entsprechend 17,94 mg Oxycodon.
Sonstige Bestandteile:
1 Schmelztablette Oxygesic 20 mg enthält 10,8 mg Aspartam (E 951), 1,34 mg Cineol und 56,8 mg Sucrose.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
FE 3. Darreichungsform
Schmelztablette
Oxygesic 5 mg Schmelztabletten
Oxygesic 5 mg sind weiße bis cremefarbene, runde, flache Tabletten mit abgeschrägten Kanten und der Prägung „O“ auf der einen und „5“ auf der anderen Seite.
Oxygesic 10 mg Schmelztabletten
Oxygesic 10 mg sind weiße bis cremefarbene, runde, flache Tabletten mit abgeschrägten Kanten und der Prägung „O“ auf der einen und „10“ auf der anderen Seite.
Oxygesic 20 mg Schmelztabletten
Oxygesic 20 mg sind weiße bis cremefarbene, runde, flache Tabletten mit abgeschrägten Kanten und der Prägung „O“ auf der einen und „20“ auf der anderen Seite.
FG 4. Klinische Angaben
FH 4.1 Anwendungsgebiete
Starke bis sehr starke Schmerzen
FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Zum Einnehmen
Oxygesic ist in erster Linie für die anfängliche, individuelle Dosistitration vor einer anschließenden Fortsetzung der Therapie mit Retard-Präparaten und als Bedarfsmedikation für die Behandlung von Durchbruchschmerzen vorgesehen.
Die Dosierung soll an die Schmerzintensität und an die individuelle Empfindlichkeit des Patienten angepasst werden.
Für Dosierungen, die mit diesem Arzneimittel nicht zu erreichen sind, stehen andere Stärken und Darreichungsformen zur Verfügung.
Wenn nicht anders verschrieben, gelten folgende allgemeine Dosierungsempfehlungen für Oxygesic:
Erwachsene und Jugendliche (über 12 Jahre)
Die übliche Anfangsdosis beträgt 5 mg Oxycodonhydrochlorid alle 6 Stunden.
Die Dosis sollte dann sorgfältig, falls notwendig täglich, bis zum Erreichen einer ausreichenden Schmerzlinderung titriert werden. Die für den einzelnen Patienten richtige Dosis ist diejenige, die eine adäquate Analgesie mit tolerierbaren Nebenwirkungen ermöglicht.
Bei einer Anwendung als Bedarfsmedikation ist eine notwendige Gabe mehr als zweimal pro Tag normalerweise ein Anzeichen dafür, dass eine Dosiserhöhung des Retard-Präparates erforderlich ist.
Patienten, die bereits Opioide erhalten haben, können unter Berücksichtigung ihrer Opioid-Erfahrungen mit einer höheren Dosierung beginnen.
Kinder (unter 12 Jahren)
Eine Anwendung von Oxygesic bei Kindern unter 12 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit vorliegen.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten ohne klinisch manifeste Leber- und/oder Nierenfunktions-störungen ist eine Dosisanpassung in der Regel nicht erforderlich.
Risikopatienten
Bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung ist die Elimination von Oxycodon und seinen Stoffwechselprodukten verlangsamt. Bei Patienten mit gestörter Leberfunktion ist die analgetische Wirkung verlängert und die Plasmakonzen-trationen sind erhöht. Deshalb sollte die empfohlene Anfangsdosis für Opioid-naive Patienten die Hälfte der normalerweise für Erwachsene empfohlenen Dosis betragen. Dies gilt auch für Patienten mit geringem Körpergewicht und langsamer Metabolisierung von Arzneimitteln. Es gibt keine Erfahrungen unter Dialyse-Bedingungen.
Art der Anwendung
Oxygesic sollte in Abständen von 4-6 Stunden eingenommen werden. Wenn Oxygesic zur Dosistitration eingesetzt wird, sollte es in einem festen Zeitschema (alle 6 Stunden) eingenommen werden.
Die Schmelztablette wird auf die Zunge gelegt. Sie wird so lange gelutscht bis sie sich vollständig im Speichel aufgelöst hat bevor sie geschluckt wird.
Oxygesic kann entweder zu den Mahlzeiten oder unabhängig davon eingenommen werden.
Dauer der Anwendung
Oxygesic sollte nicht länger als unbedingt notwendig angewendet werden. Falls in Abhängigkeit von Art und Schwere der Erkrankung eine Langzeit-Behandlung erforderlich ist, sollte eine regelmäßige und sorgfältige Überprüfung sicherstellen, ob und in welchem Ausmaß eine Weiterbehandlung notwendig ist. Falls eine Opioid-Therapie nicht länger angezeigt ist, kann es ratsam sein, die Tagesdosis allmählich zu reduzieren, um das Auftreten der Symptome eines Entzugssyndroms zu vermeiden.
FI 4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Oxycodonhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile.
Schwere Atemdepression mit Hypoxie und/oder Hyperkapnie, schwere chronisch obstruktive Lungenerkrankung, Cor pulmonale, paralytischer Ileus, Schwangerschaft und Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6).
Oxygesic darf wegen des Gehaltes an Cineol weder bei Patienten mit Asthma bronchiale oder anderen Atemwegserkrankungen, die mit einer ausgeprägten Überempfindlichkeit der Atemwege einhergehen, noch bei Säuglingen und Kindern bis zu 2 Jahren angewendet werden.
FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Oxygesic ist bei Kindern unter 12 Jahren nicht untersucht worden. Sicherheit und Wirksamkeit sind daher nicht belegt, so dass eine Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren nicht empfohlen wird.
Vorsicht ist geboten:
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bei älteren oder geschwächten Patienten,
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bei einer schweren Beeinträchtigung der Lungen-, Leber- oder Nierenfunktion,
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bei Myxödem, Hypothyreose,
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bei Addisonscher Krankheit (Nebennierenrinden-Insuffizienz),
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bei Prostatahypertrophie,
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bei Intoxikations-Psychose (z. B. Alkohol), Alkoholismus, Delirium tremens, bekannter Opioidabhängigkeit,
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bei Pankreatitis, Cholelithiasis, obstruktiven und entzündlichen Darmerkrankungen,
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bei Zuständen mit erhöhtem Hirndruck, Kreislaufregulationsstörungen, Epilepsie oder Prädisposition zu Krampfanfällen oder Einnahme von
MAO-Hemmern.
Bei Auftreten von oder Verdacht auf paralytischen Ileus sollte Oxygesic unverzüglich abgesetzt werden.
Eine Atemdepression ist die bedeutsamste Gefährdung einer Opioidüberdosierung und tritt am ehesten bei älteren oder geschwächten Patienten auf. Die atemdepressive Wirkung von Oxycodon kann zu einer Erhöhung der Kohlendioxid-Konzentration im Blut sowie sekundär in der Zerebrospinalflüssigkeit führen. Bei dafür anfälligen Patienten können Opioide schwere Blutdruckabfälle hervorrufen.
Bei chronischer Anwendung von Oxygesic kann es zu einer Toleranzentwicklung kommen, die zum Erzielen des erwünschten analgetischen Effektes eine Steigerung der Dosierung erforderlich macht. Es besteht Kreuztoleranz zu anderen Opioiden. Die chronische Anwendung von Oxygesic kann zu physischer Abhängigkeit führen. Bei abrupter Beendigung der Therapie kann ein Entzugssyndrom auftreten. Wenn die Therapie mit Oxycodon nicht mehr länger erforderlich ist, kann es ratsam sein, die Tagesdosis allmählich zu reduzieren, um das Auftreten der Symptome eines Entzugssyndroms zu vermeiden.
Oxycodon besitzt ein primäres Abhängigkeitspotenzial. Bei bestimmungsgemäßer Anwendung bei chronischen Schmerzpatienten ist das Risiko physischer und psychischer Abhängigkeit jedoch deutlich reduziert. Daten zur tatsächlichen Inzidenz von psychischer Abhängigkeit bei chronischen Schmerzpatienten fehlen jedoch. Bei anamnestischem Alkohol- oder Arzneimittelmissbrauch ist Oxygesic nur mit besonderer Vorsicht zu verordnen.
Oxygesic ist ausschließlich zum Einnehmen vorgesehen. Eine missbräuchliche, parenterale, intravenöse Verabreichung der Tablettenbestandteile kann zu schwerwiegenden, potenziell letalen unerwünschten Ereignissen führen.
Die Anwendung von Oxygesic kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Anwendung von Oxygesic als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
Dieses Arzneimittel enthält Sucrose und Aspartam.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Aspartam ist eine Quelle für Phenylalanin und kann schädlich sein für Patienten mit Phenylketonurie.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Auf das Zentralnervensystem dämpfend wirkende Arzneimittel (z. B. Sedativa, Hypnotika, Phenothiazine, Neuroleptika, Antidepressiva, Antihistaminika, Antiemetika) sowie andere Opioide oder Alkohol können die Nebenwirkungen von Oxycodon, insbesondere die Atemdepression, verstärken.
Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung (z. B. Psychopharmaka, Antihistaminika, Antiemetika, Arzneimittel bei Morbus Parkinson) können anticholinerge Nebenwirkungen von Oxycodon verstärken (wie z. B. Verstopfung, Mundtrockenheit oder Störungen beim Wasserlassen).
In Einzelfällen wurde eine klinisch relevante Abnahme oder Zunahme der International Normalized Ratio (INR) bei gleichzeitiger Anwendung von Oxycodon und Cumarin-Antikoagulantien beobachtet.
Cimetidin kann den Abbau von Oxycodon hemmen.
Starke CYP 3A4- und 2D6-Hemmer können einen Einfluss auf die Elimination von Oxycodon haben. Allerdings zeigten nicht-klinische und klinische Studien, dass die Hemmung von Cytochrom P450 3A4 und 2D6 keine klinische Relevanz hat.
Der Einfluss anderer relevanter Isoenzyminhibitoren des Cytochrom-Systems auf den Metabolismus von Oxycodon ist nicht bekannt. Mögliche Wechselwirkungen sollten bedacht werden.
FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Oxygesic ist während der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Es liegen nur unzureichende Erfahrungen über eine Oxycodon-Anwendung am Menschen während der Schwangerschaft vor. Oxycodon passiert die Plazenta. Eine längerfristige Anwendung von Oxygesic während der Schwangerschaft kann zu Entzugserscheinungen beim Neugeborenen führen. Unter der Geburt angewendet, kann beim Fetus eine Atemdepression hervorgerufen werden.
Oxycodon geht in die Muttermilch über. Es wurde ein Milch-Plasma-Konzentrationsverhältnis von 3,4:1 gemessen.
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Oxygesic kann die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen. Dies ist insbesondere zu Beginn einer Therapie mit Oxygesic, nach Dosiserhöhung oder Präparatewechsel sowie beim Zusammenwirken von Oxygesic mit Alkohol oder anderen ZNS-dämpfenden Substanzen zu erwarten.
Bei einer stabilen Therapie ist ein generelles Fahrverbot nicht zwingend erforderlich. Der behandelnde Arzt sollte im Einzelfall entscheiden, ob der Patient aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen darf.
FJ 4.8 Nebenwirkungen
Aufgrund seiner pharmakologischen Eigenschaften kann Oxycodon Atemdepression, Miosis, Krämpfe der Bronchialmuskeln und Krämpfe der glatten Muskulatur hervorrufen sowie den Hustenreflex dämpfen.
Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Übelkeit (besonders zu Beginn der Therapie) und Obstipation.
Eine Atemdepression ist die bedeutsamste Gefährdung einer Opioidüberdosierung und tritt am ehesten bei älteren oder geschwächten Patienten auf. Bei dafür anfälligen Patienten können Opioide schwere Blutdruckabfälle hervorrufen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: |
> 1/10 |
Häufig: |
> 1/100 bis < 1/10 |
Gelegentlich: |
> 1/1.000 bis < 1/100 |
Selten: |
> 1/10.000 bis < 1/1.000 |
Sehr selten: |
< 1/10.000, nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) |
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Selten: Herpes simplex
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen
Sehr selten: Anaphylaktische Reaktionen
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Appetitabnahme bis zum Appetitverlust
Selten: Dehydratation, Appetitsteigerung
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Stimmungs- und Persönlichkeitsveränderungen (z. B. Angst, Depressionen, euphorische Stimmung), verminderte Aktivität, Unruhe, psychomotorische Hyperaktivität, Agitiertheit, Nervosität, Schlaflosigkeit, Denkstörungen, Verwirrtheitszustände
Gelegentlich: Wahrnehmungsstörungen (z.B. Halluzinationen, Derealisation), verminderte Libido
Abhängigkeit kann sich entwickeln.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Sedierung (Somnolenz bis zu getrübtem Bewusstseinszustand), Schwindelgefühl, Kopfschmerz
Häufig: Synkope, Parästhesien
Gelegentlich: Konzentrationsstörungen, Migräne, Geschmacksstörungen, erhöhter Muskeltonus, Tremor, unwillkürliche Muskelkontraktionen, Hypoästhesie, Koordinationsstörungen
Selten: Konvulsionen (insbesondere bei Personen mit Epilepsie und Prädisposition zu Krampfanfällen), Amnesie
Sehr selten: Sprachstörungen
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Sehstörungen
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Gelegentlich: Hörstörungen
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Tachykardie
Selten: Palpitationen
Gefäßerkrankungen
Häufig: Hypotonie
Gelegentlich: Vasodilatation
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Dyspnoe
Gelegentlich: Dysphonie, Husten
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Obstipation, Erbrechen, Übelkeit
Häufig: Abdominalschmerz, Diarrhoe, Mundtrockenheit, Schluckauf, Dyspepsie
Gelegentlich: Mundulzerationen, Stomatitis, Flatulenz
Selten: Melaena, Zahnerkrankungen, Zahnfleischbluten, Dysphagie
Sehr selten: Ileus
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: Gallenkolik
Sehr selten: Erhöhung leberspezifischer Enzyme
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: Pruritus
Häufig: Hautreaktionen/Hautausschlag
Selten: Trockene Haut
Sehr selten: Urtikaria
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Harnretention, Dysurie, Harndrang
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: Erektionsstörungen
Selten: Amenorrhoe
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Hyperhidrosis bis hin zum Schüttelfrost, Asthenie
Gelegentlich: Körperliche Abhängigkeit mit Arzneimittelentzugssyndrom, Schmerzen (z. B. Brustkorbschmerzen), Unwohlsein, Ödeme
Selten: Gewichtszu- oder -abnahme, Durst
Toleranz kann sich entwickeln.
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
Gelegentlich: Verletzungen durch Unfälle
Oxygesic kann bei Säuglingen und Kindern bis zu 2 Jahren einen Laryngospasmus hervorrufen (wegen des sonstigen Bestandteils Cineol).
FO 4.9 Überdosierung
Symptome der Intoxikation
Miosis, Atemdepression, Somnolenz bis hin zum Stupor, verminderte Spannung der Skelettmuskulatur, Bradykardie sowie Abfall des Blutdrucks. In schwereren Fällen können Koma, ein nicht-kardiogenes Lungenödem und Kreislaufversagen unter Umständen mit letalem Ausgang auftreten.
Therapie von Intoxikationen
Bei Überdosierung ist gegebenenfalls die intravenöse Gabe eines Opioid-antagonisten (z. B. 0,4-2 mg Naloxon intravenös) angezeigt. Diese Einzeldosis muss je nach klinischer Erfordernis in zwei- bis dreiminütigen Abständen wiederholt werden. Die Infusion von 2 mg Naloxon in 500 ml isotonischer Kochsalz- oder 5 %iger Dextroselösung (entsprechend 0,004 mg Naloxon/ml) ist ebenfalls möglich. Dabei soll die Infusionsgeschwindigkeit auf die zuvor verab-reichten Bolusdosierungen und die Reaktion des Patienten abgestimmt sein.
Eine Magenspülung kann in Erwägung gezogen werden.
Unterstützende Maßnahmen (künstliche Beatmung, Sauerstoffzufuhr, Gabe von Vasopressoren und Infusionstherapie) sollten, falls erforderlich, in der Behandlung eines begleitend auftretenden Kreislaufschocks angewendet werden. Bei Herzstillstand oder Arrhythmien kann eine Herzdruckmassage oder Defibrillation angezeigt sein. Falls erforderlich, sollte künstlich beatmet werden. Der Wasser- und Elektrolythaushalt sollte aufrechterhalten werden.
FF 5. Pharmakologische Eigenschaften
F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Natürliche Opium-Alkaloide
ATC-Code: N02AA05
Oxycodon hat eine Affinität zu µ-, κ- und δ-Opioidrezeptoren in Gehirn, Rückenmark und peripheren Organen. Oxycodon wirkt an diesen Rezeptoren als Opioidagonist ohne antagonistischen Effekt. Die therapeutische Wirkung ist vorwiegend analgetisch und sedierend.
Endokrines System
Opioide können die Hypothalamus-Hypophysen- Nebennieren- oder -Gonaden-Achsen beeinflussen. Zu den Veränderungen, die beobachtet werden können, zählen ein Anstieg des Prolaktin im Serum und eine Abnahme von Kortisol und Testosteron im Plasma. Eine Manifestation klinischer Symptome aufgrund dieser Hormonveränderungen kann möglich sein.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Oxycodon wird im Darm und in der Leber zu Noroxycodon und Oxymorphon sowie mehreren Glucuronidkonjugaten verstoffwechselt. Noroxycodon und Oxymorphon entstehen über das Cytochrom-P450-System. In vitro-Studien deuten darauf hin, dass therapeutische Dosen von Cimetidin die Entstehung von Noroxycodon wahrscheinlich nicht wesentlich beeinflussen. Chinidin verringert beim Menschen die Produktion von Oxymorphon, wobei jedoch die Pharmakodynamik von Oxycodon im Wesentlichen unbeeinflusst bleibt. Der Beitrag der Stoffwechsel-produkte zum pharmakodynamischen Gesamteffekt ist unbedeutend. Oxycodon und seine Stoffwechselprodukte werden sowohl mit dem Urin als auch mit dem Stuhl ausgeschieden. Oxycodon tritt in die Plazenta über und lässt sich in der Muttermilch nachweisen.
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Oxycodon ist unzureichend auf reproduktionstoxikologische Eigenschaften geprüft. Es fehlen Untersuchungen zur Fertilität und zu postnatalen Auswirkungen einer intrauterinen Exposition. Oxycodon induzierte bei der Ratte in Dosierungen bis
8 mg/ kg KG/ Tag und beim Kaninchen in Dosierungen bis 5 mg/ kg KG/ Tag keine Fehlbildungen.
Oxycodon zeigte in in vitro-Untersuchungen ein klastogenes Potenzial. Unter in vivo-Bedingungen wurden jedoch entsprechende Befunde selbst bei toxischen Dosierungen nicht beobachtet.
Langzeitstudien zur Kanzerogenität wurden nicht durchgeführt.
FR 6. Pharmazeutische Angaben
F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Zucker-Stärke-Pellets (bestehend aus Sucrose und Maisstärke)
Polyacrylat-Dispersion 30 %
Hypromellose
Mannitol (Ph.Eur.)
Siliciumdioxid
Mikrokristalline Cellulose
Crospovidon (Typ A)
Aspartam (E951)
Krauseminze-Aroma (enthält Krauseminzöl (Cineol) und Maltodextrin)
Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PA/Al/PVC-Blisterpackungen mit abziehbarer Aluminiumfolie
14 Schmelztabletten
28 Schmelztabletten
56 Schmelztabletten
F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
FZ 7. Inhaber der Zulassung
Mundipharma GmbH
Mundipharma Straße 2
65549 Limburg
F5 8. Zulassungsnummern
Oxygesic 5 mg Schmelztabletten
68387.00.00
Oxygesic 10 mg Schmelztabletten
68388.00.00
Oxygesic 20 mg Schmelztabletten
68389.00.00
F6 9. Datum der Erteilung der Zulassung
[siehe Unterschrift]
F10 10. Stand der Information
...
F11 11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig, Betäubungsmittel
19191911- 11 -