Oxytocin 3 - Rotexmedica
OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA |
Wortlaut der für die kombinierte Gebrauchs- und Fachinformation vorgesehenen Angaben:
Gebrauchsinformation und Fachinformation
OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA
3 I.E./ml Injektionslösung
Zur Anwendung bei Frauen
Was ist OXYTOCIN 3-Rotexmedica und wofür wird es angewendet?
OXYTOCIN 3-Rotexmedicaist ein Arzneimittel zur Geburtseinleitung.
Anwendungsgebiete
Geburtseinleitung aus medizinischen Gründen am Termin
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Primäre und sekundäre Wehenschwäche
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Blutungsprophylaxe nach Abort
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Prophylaxe einer verstärkten Nachgeburtsblutung
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Förderung und Beschleunigung der Ablösung und Ausstoßung der Placenta (Mutterkuchen)
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Prophylaxe und Therapie einer Subinvolution des Uterus (mangelhafte Rückbildung der Gebärmutter) im Wochenbett
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atonische Blutungen in der Nachgeburtsperiode:
Oxytocin sollte bei dieser Indikation als Mittel der zweiten Wahl nur dann angewandt werden, wenn andere uteruskontrahierende Substanzen wie Methylergometrin, Prostaglandine oder deren Derivate kontraindiziert bzw. nicht verträglich sind. -
Wehenstimulierung (Oxytocin-Belastungstest)
Was müssen Sie vor der Anwendung von OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA beachten?
OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA darf nicht angewendet werden, bei
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Überempfindlichkeit gegenüber Oxytocin oder einem der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels
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EPH-Gestose (schwangerschaftsspezifische Krankheit, die durch Bluthochdruck, Eiweißausscheidung im Urin sowie Wasseransammlung im Gewebe gekennzeichnet ist)
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Neigung zu Tetanus uteri (Dauerkontraktion der Gebärmutter)
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Drohender Uterusruptur (Gebärmutterriss)
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Abruptio placentae (vorzeitige Placentalösung)
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Placenta praevia (vor/in den inneren Muttermund verlagerter Mutterkuchen)
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Unreifer Cervix (Gebärmutterhals)
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Drohender Asphyxia fetalis (akuter schwerwiegender Sauerstoffmangel des Kindes infolge ungenügender Sauerstoffzufuhr)
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Lageanomalien (z. B. Beckenendlage)
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Mechanischem Geburtshindernis (z. B. Kopf/Becken Missverhältnis)
Bei intrauterinem Fruchttod und bei Vorliegen von mekoniumhaltigem Fruchtwasser muss im Hinblick auf das Risiko einer Fruchtwasserembolie eine hyperaktive (gesteigerte) Wehentätigkeit vermieden werden.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA ist erforderlich,
bei Überdosierung oder zu schneller Applikation von Oxytocin. Es können hypertone Wehen (Druckanstieg) bis zum Tetanus uteri (Dauerkontraktion der Gebärmutter) sowie Uterusruptur (Gebärmutterriss) und fetale Asphyxie (akuter schwerwiegender Sauerstoffmangel beim Kind) auftreten.
Besondere Kontrolle von Mutter und Kind ist erforderlich bei:
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Zustand nach gynäkologischen Operationen mit Eröffnung des Cavum uteri (Gebärmutterhöhle) z. B. Myomentfernung
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Zustand nach Kaiserschnitt
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mehr als vier vorausgegangenen Geburten
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älteren Mehrgebärenden
Die Grenze von 16 x 10-3I.E./Min sollte nur kurzfristig überschritten werden, da nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass bei länger dauernder höherer Dosierung beim Kind eine Hyperbilirubinämie (vermehrter Gehalt des Blutes an Bilirubin, einem Gallenfarbstoff) gefördert wird. Ferner kommt es bei hyperaktiver Wehentätigkeit sehr häufig zu kindlichen Netzhautblutungen.
OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA sollte nicht gleichzeitig parenteral mit Oxytocin-haltigen Präparaten zur Laktationsförderung angewendet werden.
Warnhinweise
Es gibt
Hinweise darauf, dass bei einer Geburtseinleitung mit Oxytocin das
Risiko für das Auftreten einer ausgedehnten Blutgerinnungsstörung
in den Gefäßen (disseminierte intravasale Gerinnung, DIG), einer
seltenen Komplikation nach der Geburt, erhöht ist. Dieses erhöhte
Risiko ist von größerer Bedeutung für Frauen im Alter von 35 Jahren
und älter, für Frauen mit Komplikationen während der
Schwangerschaft und für Frauen mit einem Schwangerschaftsalter über
40 Wochen.
Bei diesen Frauen sollte die Anwendung von
OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA mit besonderer Vorsicht erfolgen. Der
behandelnde Arzt sollte Anzeichen einer möglichen DIG (z.B.
Fibrinolyse) besondere Aufmerksamkeit schenken.
Die Gabe von OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA nach langdauernder Wehentätigkeit kann mit einer möglichen Krampfneigung des Säuglings verbunden sein.
Bei Anwendung von OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA mit anderen Arzneimitteln:
Prostaglandine können die Wirkung von OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA verstärken, da sie zu einer Sensibilisierung des Myometriums (Muskelschicht der Gebärmutterwand) für Oxytocin führen. Da diese synergistische Wirkung nicht vorhersehbar und steuerbar ist, sollte die gleichzeitige Anwendung von Oxytocin und Prostaglandinen vermieden werden. Als Mindestabstand zwischen der Prostaglandinapplikation und der nachfolgenden Oxytocinapplikation wird ein Intervall von sechs Stunden empfohlen.
Der uteruskontrahierende Effekt von Oxytocin wird durch Methylergometrin verstärkt.
Blutdrucksteigernde Sympathomimetika und Oxytocin verursachen zusammen eine prolongierte arterielle Hypertonie (verlängerten Druckanstieg). Auf Antihypertonika eingestellte Patientinnen müssen besonders sorgfältig überwacht werden, da unter Oxytocin die Wirkung dieser Substanz gesteigert sein kann.
Halothannarkose und gleichzeitige Oxytocingabe können einen starken Blutdruckabfall bewirken.
Wie ist OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA anzuwenden?
Die Anwendung von Oxytocin sollte nur in der Klinik und nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Für die individuelle Dosierung ist eine sorgfältige Überwachung der Geburt erforderlich (CTG, Blutdruck und Puls der Mutter).
OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA wird i.m., i.v. oder intramural injiziert oder als i.v. Infusion verabreicht.
Dosierung:
Geburtseinleitung aus medizinischen Gründen am Termin, primäre und sekundäre Wehenschwäche:
Bei der Geburtseinleitung oder zur Wehenverstärkung darf OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA nur als intravenöse Dauerinfusion und niemals als subkutane, intramuskuläre oder intravenöse Einzelinjektion verabreicht werden.
OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA wird als intravenöse Tropfinfusion oder, vorzugsweise, mittels einer Infusionspumpe mit variabler Geschwindigkeit verabreicht. Für die Tropfinfusion empfiehlt es sich, 1 I.E. OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA in 100 ml einer physiologischen Elektrolyt-Infusionslösung zu verdünnen. Bei Patientinnen, die kein Natriumchlorid erhalten sollen, kann dazu 5%ige Glukose-Infusionslösung verwendet werden (siehe aber Behandlung in der Nachgeburtsperiode).
Die anfängliche Infusionsgeschwindigkeit soll 0,5 - 2 x 10-3I.E./Min., d. h. 0,05 - 0,2 ml entsprechend 1 - 4 Tropfen/Min. betragen. Die Dosierung kann je nach Wehentätigkeit in Zeitabständen von nicht weniger als 15 Minuten schrittweise um 1 - 2 x 10-3I.E./Min. gesteigert werden, bis ein mit einer spontanen Wehentätigkeit vergleichbares Kontraktionsmuster vorliegt. Am Geburtstermin oder kurz zuvor wird dies häufig mit einer Infusion von weniger als 10 x 10-3I.E./Min. (1 ml entsprechend 20 Tropfen/min) erreicht. Bei normalen Geburtswehen sollte die Infusionsmenge nicht weiter gesteigert werden. Die empfohlene maximale Infusionsgeschwindigkeit beträgt 20 - 30 x 10-3I.E./Min. (2 - 3 ml, entsprechend 40 - 60 Tropfen/ Min.).
Wenn
nach der Infusion von 500 ml (5 I.E.) noch keine regelmäßige
Kontraktionen der Gebärmutter eingesetzt haben, sollte der Versuch
der Geburtseinleitung abgebrochen werden. Am folgenden Tag kann im
Allgemeinen ein erneuter Versuch unternommen werden.
Während der ganzen Infusionsdauer müssen die
Häufigkeit, Stärke und Dauer der Kontraktionen sowie die fötale
Herzfrequenz sorgfältig überwacht werden. Sobald eine angemessene
Wehentätigkeit erreicht ist, kann die Infusionsgeschwindigkeit
vermindert werden. Bei übermäßiger Wehentätigkeit und/oder
Anzeichen für eine plazentare Mangelversorgung (fetal distress) ist
die Infusion sofort abzubrechen.
Während eines Kaiserschnitts nach der Entwicklung des Kindes:
Unmittelbar nach Extraktion des Kindes können 5 I.E. intramural oder langsam i.v. injiziert oder als Infusion (30 x 10-3I.E./Min.) prophylaktisch appliziert werden.
Nachgeburtsperiode (atonische Blutungen):
5 - 10 I.E. i.m. oder 5 - 6 I.E. langsam i.v.. Wenn OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA in der Nachgeburtsperiode zur Prophylaxe oder Behandlung von Blutungen als intravenöse Injektion verabreicht wird, soll die Injektion langsam erfolgen, da es sonst zu einem akuten Blutdruckabfall kommen kann.
Wegen der die Wasserausscheidung hemmenden (antidiuretischen) Wirkung von OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA (siehe Abschnitt Nebenwirkungen) sind bei der Verabreichung von OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA in hohen Dosen folgende Maßnahmen zu beachten:
Es soll eine elektrolythaltige Infusionslösung (nicht Glukose) verwendet werden, wobei das infundierte Flüssigkeitsvolumen niedrig gehalten werden muss. Gleichzeitig ist die orale Flüssigkeitsaufnahme einzuschränken und die Flüssigkeitsbilanz zu überwachen. Bei Verdacht auf ein gestörtes Elektrolyt-Gleichgewicht müssen die Serumelektrolyte kontrolliert werden.
Zur Ausräumung nach Aborten:
3 - 6 I.E. Oxytocin i.v. oder i.m.
Was ist zu tun, wenn OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA in zu großen Mengen oder in ungeeigneter Art und Weise angewendet wurde?
Erste Maßnahme bei Überdosierung - einhergehend mit Dauerkontraktion der Gebärmutter (Tetanus uteri) - ist das Abstellen der Oxytocin-Infusion. Danach können b2-adrenerge Agonisten oder Calciumblocker gegeben werden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
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Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten
Sehr selten: weniger als 1 von 10.000 Behandelten
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
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Mögliche Nebenwirkungen:
Sehr häufig:
Zu starke Wehentätigkeit mit gelegentlichem Tetanus uteri (Dauerkontraktion der Gebärmutter) und daraus resultierender kindlicher Hypoxie (Sauerstoffmangel)
Häufig:
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Blutdruckanstieg
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Übelkeit, Erbrechen oder Herzrhythmusstörungen (insbesondere bei höheren Dosen)
Gelegentlich:
Allergische Reaktionen (bis zum anaphylaktischen Schock)
Selten:
Ausgedehnte Blutgerinnungsstörung in den Gefäßen (siehe Abschnitt “Besondere Vorsicht bei der Anwendung von OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA ist erforderlich“)
Sehr selten:
Verminderte Wasserausscheidung, Wasservergiftungen mit vermindertem Natriumgehalt des Blutserums (Hyponatriämie) bei Mutter und Kind (insbesondere bei i.v. Infusion). Diese können zu Hirnödem, zu Krämpfen und Koma führen.
Diese Ereignisse treten vor allem dann auf, wenn Oxytocin intravenös in sehr hohen Dosen und zusammen mit großer Flüssigkeitszufuhr über lange Zeit infundiert wird. Der Hyponatriämie kann vorgebeugt werden, wenn zur Infusion eine Elektrolytlösung verwendet wird (vgl. auch Abschnitte " Besondere Vorsicht bei der Anwendung von OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA ist erforderlich" und "Dosierung").
Häufigkeit nicht bekannt:
Bei schneller intravenöser Injektion (während der Nachgeburtsperiode) kann Oxytocin in Dosen von mehreren I.E. einen ausgeprägten Blutdruckabfall, verbunden mit Hautrötung und Steigerung der Herzfrequenz (Reflextachykardie), bewirken.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
Wie ist OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und auf den Ampullen nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Aufbewahrungsbedingungen:
Im Kühlschrank lagern (2 °C - 8 °C). Vorübergehende Aufbewahrung bei Raumtemperatur (z. B. im Kreißsaal) ist möglich, wenn sichergestellt ist, dass die Aufbewahrung bei Raumtemperatur 3 Monate nicht überschreitet.
Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung:
OXYTOCIN
3-ROTEXMEDICA ist nach Öffnen der Ampullen zur sofortigen Anwendung
bestimmt! Eventuell in der Ampulle verbleibende Reste sind zu
verwerfen!
Die Haltbarkeit nach Verdünnen mit einer
Elektrolyt-Infusionslösung oder Glukoselösung
5 % beträgt 24 Stunden bei Aufbewahrung bei
Raumtemperatur. Die Verdünnung sollte immer erst unmittelbar vor
der Anwendung zubereitet werden.
Es dürfen nur klare Injektionslösungen verwendet werden!
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.
Weitere Informationen
Was OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA enthält:
Der Wirkstoff ist:
1 ml Injektionslösung enthält 3 I.E. Oxytocin
Sonstige Bestandteile:
Natriumchlorid, Natriumacetat, Essigsäure, Wasser für Injektionszwecke
Wie OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA aussieht und Inhalt der Packung:
Klinikpackung mit 100 (10x10) Ampullen zu 1 ml Injektionslösung
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller:
ROTEXMEDICA GMBH ARZNEIMITTELWERK
Bunsenstrasse 4 22946 Trittau
Tel. 04154 / 862 - 0
Fax: 04154 / 862 - 155
Diese Gebrauchs- und Fachinformation wurde zuletzt überarbeitet im Oktober 2008.
Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte und medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:Hypophysenhinterlappenhormone
ATC-Code:H01BB02
OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA enthält ein vollsynthetisches Hormon, das chemisch und pharmakologisch identisch ist mit dem im Hypophysenhinterlappen gespeicherten Oxytocin. Es ist ein aus neun Aminosäuren zusammengesetztes Peptid. OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA ist frei von Vasopressin, jedoch besitzt Oxytocin eine geringe vasopressinartige antidiuretische Eigenwirkung.
OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA wirkt überwiegend auf die glatte Muskulatur der Gebärmutter, vor allem gegen Ende der Schwangerschaft, während der Wehentätigkeit, nach Geburt und im Wochenbett, d. h. in Zeiten, da die Zahl spezifischer Oxytocinrezeptoren im Myometrium erhöht ist.
Oxytocin stimuliert sowohl die Kontraktionsfrequenz als auch die kontraktile Kraft der Uterusmuskulatur bei nachfolgend normaler Relaxationsphase. Bei höherer Dosierung kann es zu einer Dauerkontraktion kommen.
Während des ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittels ist die Kontraktionsbereitschaft des menschlichen Uterus gering. Während des letzten Drittels nimmt sie rasch zu, um am Geburtstermin ein Maximum zu erreichen. Die Oxytocinempfindlichkeit der Gebärmuttermuskulatur geht dem Anstieg der Kontraktionsneigung parallel. Dementsprechend reichen relativ niedrige Dosierungen zur Auslösung effektiver Wehen am Geburtstermin aus. Die Ursache der Empfindlichkeitszunahme ist einerseits die sexualsteroidabhängige vermehrte Ausbildung von "gap junction", das eine koordinierte, leichtere Übertragung elektrischer Impulse ermöglicht, andererseits spielt die mit ansteigender Schwangerschaftsdauer zunehmende Bildung von Oxytocinrezeptoren eine wesentliche Rolle für die Wirkungsverstärkung des Oxytocin zum Geburtstermin. Beide Einflussgrößen werden wiederum durch die Aktivität bzw. Sensibilität von a- und b-Katecholaminrezeptoren kontrolliert und durch Prostaglandine beeinflusst.
Durch Oxytocin werden auch die myoepithelialen Zellen im Bereich der Brustdrüse kontrahiert.
In hoher Dosierung, besonders bei schneller intravenöser Injektion, bewirkt Oxytocin eine kurzdauernde Erschlaffung der Gefäßmuskulatur, welche mit Blutdruckabfall, Hautrötung und Reflextachykardie verbunden sein kann, vor allem bei Patientinnen in Halothannarkose.
In hoher Dosierung hat Oxytocin einen antidiuretischen Effekt, der die Zeichen einer Wasserintoxikation, vor allem in Kombination mit großer Volumenzufuhr, haben kann.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Oxytocin ist nach oraler Zufuhr unwirksam.
Bei i.m. Anwendung gelangt Oxytocin innerhalb von Minuten in die Blutbahn und erreicht das Maximum seiner biologischen Wirksamkeit innerhalb von 30 Minuten.
Die
Angaben zur Serumhalbwertzeit von Oxytocin reichen von 1 - 4
Minuten bis zu
12 Minuten nach i.v. und i.m. Applikation.
Oxytocin wird vorwiegend durch Leber und Nieren aus dem Serum
eliminiert. In unbekannter Größenordnung wird Oxytocin durch die
aus der Plazenta stammende Aminopeptidase Oxytocinase, deren
Konzentration während der Schwangerschaft ansteigt,
inaktiviert.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
Bei der Prüfung der akuten Toxizität an der Maus erwiesen sich 200 I.E. Oxytocin/kg i.v. als indifferent; 300 I.E. Oxytocin/kg i.v. verursachten flüchtige Gleichgewichtsstörungen von einigen Minuten Dauer.
Chronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität liegen nicht vor.
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Aus der
Struktur des Stoffes ergeben sich keine Verdachtsmomente auf
mutagene Wirkungen.
Dementsprechend zeigten zytogenetische
Untersuchungen an kultivierten Humanlymphozyten mit Oxytocin
negative Befunde.
Untersuchungen auf ein tumorerzeugendes
Potential von OXYTOCIN 3-ROTEXMEDICA liegen nicht vor.
Reproduktionstoxizität
(siehe unter "Warnhinweise")
Inkompatibilitäten
keine bekannt
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Zulassungsnummer
6209119.01.00
Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
20.07.2004
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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