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Paclitaxel Hexal 6 Mg/Ml Konzentrat Zur Herstellung Einer Infusionslösung

Document: 26.06.2013   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Zul.-Nr. 58838.00.00

Gebrauchsinformation: Information für den Anwender


Paclitaxel HEXAL 6 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung


Wirkstoff: Paclitaxel


Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.

Diese Packungsbeilage beinhaltet:

Was ist Paclitaxel HEXAL und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Anwendung von Paclitaxel HEXAL beachten?

Wie ist Paclitaxel HEXAL anzuwenden?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Paclitaxel HEXAL aufzubewahren?

Weitere Informationen



1. Was ist Paclitaxel hexal und wofür wird es angewendet?


Paclitaxel gehört zu der Arzneimittelgruppe der Zytostatika. Diese werden zur Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt.


Paclitaxel HEXAL wird angewendet beim:

- Ovarialkarzinom

Zur First-line Chemotherapie von Eierstockkrebs ist Paclitaxel HEXAL bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Eierstockkrebs oder einem Resttumor (> 1 cm) nach vorausgegangener Laparotomie in Kombination mit Cisplatin indiziert.


Zur Second-line Chemotherapie von Eierstockkrebs ist Paclitaxel HEXAL indiziert für die Behandlung von metastasierendem Ovarialkarzinom nach Versagen einer Standardtherapie mit Platin-haltigen Arzneimitteln.


- Mammakarzinom

Paclitaxel HEXAL ist indiziert zur adjuvanten Therapie von Patientinnen mit nodal-positivem Mammakarzinom im Anschluss an eine Anthrazyklin-/Cyclophosphamid-Therapie (AC). Die adjuvante Therapie mit Paclitaxel HEXAL sollte als Alternative zu einer verlängerten AC-Therapie angesehen werden.


Paclitaxel HEXAL ist zur First-line Chemotherapie bei Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem Mammakarzinom entweder in Kombination mit einem Anthrazyklin bei Patientinnen, für die eine Anthrazyklin-Therapie angezeigt ist, oder in Kombination mit Trastuzumab indiziert, wenn HER2 gemäß immunhistochemischer Bestimmung als 3+ eingestuft und wenn eine Anthrazyklin-haltige Therapie nicht angezeigt ist.


Als Monotherapie ist Paclitaxel HEXAL für die Behandlung des metastasierenden Mammakarzinoms indiziert bei Patientinnen, bei denen eine Standardtherapie mit Anthrazyklinen erfolglos war oder für die eine Therapie mit einem Anthrazyklin nicht angezeigt ist.


- Fortgeschrittenes nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom

Paclitaxel HEXAL in Kombination mit Cisplatin ist für die Behandlung des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC) indiziert bei Patienten, für die potenziell kurative chirurgische Maßnahmen und/oder Strahlentherapie nicht angezeigt sind.


- AIDS-assoziiertes Kaposi-Sarkom

Paclitaxel HEXAL ist indiziert zur Behandlung von Patienten, die an mit AIDS-assoziiertem fortgeschrittenem Kaposi-Sarkom (KS) leiden und bei denen die vorausgegangene liposomale Anthrazyklin-Therapie erfolglos blieb. Die Daten zur Wirksamkeit in dieser Indikation sind begrenzt.



2. Was müssen Sie vor der ANWENDUNG von paclitaxel hexal beachten?


Paclitaxel HEXAL darf nicht angewendet werden,

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Paclitaxel HEXAL ist erforderlich,

Pseudomembranöse Kolitis (eine schwere Form der Dickdarmentzündung) wurde in seltenen Fällen berichtet. Darunter waren auch Patienten, die nicht gleichzeitig mit Antibiotika behandelt wurden. Eine solche Reaktion sollte bei der Differenzierung von Fällen von schwerem oder anhaltendem Durchfall, die während oder kurz nach einer Paclitaxel-Behandlung auftreten, in Erwägung gezogen werden.


Paclitaxel HEXAL wirkt erbgutschädigend. Männlichen Patienten wird daher empfohlen während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität durch die Therapie mit Paclitaxel über eine Spermakonservierung beraten zu lassen.


Frauen im gebärfähigen Alter sollten eine wirkungsvolle Kontrazeption durchführen.


Kinder
Es liegen keine Untersuchungen zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Paclitaxel bei Kindern unter 18 Jahren vor. Eine Anwendung bei Kindern wird daher nicht empfohlen.


Ältere Menschen
Es liegen keine Untersuchungen zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Paclitaxel bei älteren Menschen (über 65 Jahre) vor. Eine Anwendung bei älteren Menschen wird daher nicht empfohlen.


Patienten mit Leberfunktionsstörung
Die unzureichende Datenlage erlaubt keine Empfehlung für eine Dosisanpassung bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberfunktionsstörung. Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung dürfen nicht mit Paclitaxel HEXAL behandelt werden.


Bei der Anwendung von Paclitaxel HEXAL mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


Für die Erstbehandlung von Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) wird empfohlen, Paclitaxel vor Cisplatin zu verabreichen. Wenn Paclitaxel vor Cisplatin gegeben wird, ist die Verträglichkeit die gleiche wie berichtet, wenn Paclitaxel als Monotherapie gegeben wird. Wird Paclitaxel nach Cisplatin verabreicht, zeigten die Patienten eine ausgeprägtere Einschränkung der Knochenmarkfunktion und eine Abnahme der Paclitaxel-Ausscheidung um ca. 20 %. Patienten, die mit Paclitaxel und Cisplatin behandelt werden, können ein höheres Risiko für ein Nierenversagen haben, als nach alleiniger Cisplatin-Behandlung von gynäkologischen Tumoren.


Da die Ausscheidung von Doxorubicin und seiner aktiven Abbauprodukte verringert sein kann, wenn Paclitaxel und Doxorubicin in kürzeren Zeitabständen verabreicht werden, sollte Paclitaxel in der First-line Chemotherapie des metastasierenden Mammakarzinoms 24 Stunden nach Doxorubicin angewandt werden.


Paclitaxel wird über bestimmte Enzyme (Cytochrom P450-Isoenzyme CYP2C8 und 3A4) verstoffwechselt. Aufgrund begrenzter Daten soll die gleichzeitige Verabreichung von Paclitaxel und Stoffen, die bekannterweise die Enzyme CYP2C8 oder CYP3A4 hemmen (z. B. Erythromycin, Fluoxetin, Gemfibrozil) oder induzieren (z. B. Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital, Efavirenz, Nevirapin), mit Vorsicht erfolgen. Ketoconazol, welches ebenfalls über CYP3A4 verstoffwechselt wird, kann hingegen gleichzeitig mit Paclitaxel verabreicht werden.


Studien mit KS-Patienten, die eine umfangreiche Begleitmedikation erhielten, lassen vermuten, dass die systemische Clearance von Paclitaxel in Gegenwart von Nelfinavir und Ritonavir signifikant verringert war, nicht aber in Gegenwart von Indinavir. Zu Wechselwirkungen mit anderen Proteaseinhibitoren liegen keine ausreichenden Informationen vor. Folglich sollte Paclitaxel bei Patienten, die Proteaseinhibitoren als Begleitmedikation erhalten, vorsichtig angewendet werden.


Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Erfahrungen über die Anwendung von Paclitaxel bei Schwangeren liegen nicht vor. Wie andere zytotoxische Arzneimittel kann Paclitaxel zu Schäden des Fötus führen und ist daher in der Schwangerschaft kontraindiziert. Während der Behandlung mit Paclitaxel HEXAL müssen Sie eine Schwangerschaft vermeiden. Falls dennoch eine Schwangerschaft eintritt, müssen Sie sofort den behandelnden Arzt darüber informieren.


Frauen und Männer im fortpflanzungsfähigen Alter und/oder Ihre Partner sollten für mindestens 6 Monate nach der Behandlung mit Paclitaxel Verhütungsmethoden anwenden.


Männliche Patienten sollten sich vor der Behandlung mit Paclitaxel wegen einer möglichen Unfruchtbarkeit über eine Spermakonservierung beraten lassen.


Stillzeit

Paclitaxel darf bei Stillenden nicht eingesetzt werden. Während der Behandlung sollten Sie nicht stillen.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Die Fähigkeit zum Autofahren oder zum Bedienen von Maschinen wird durch den Wirkstoff Paclitaxel wahrscheinlich nicht beeinträchtigt. Aufgrund des Alkoholgehalts kann das Reaktionsvermögen jedoch beeinträchtigt werden.


Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Paclitaxel HEXAL

Dieses Arzneimittel enthält 49 Vol.-% Alkohol. Es kann daher das zentrale Nervensystem beeinflussen und sollte nicht angewendet werden bei Erkrankungen der Leber, Alkoholkranken, Epileptikern oder Hirngeschädigten. Die Wirkung anderer Arzneimittel kann beeinträchtigt oder verstärkt werden.


Aufgrund des Gehaltes an Macrogolglycerolricinoleat (Poly(oxyethylen)-35-Rizinusöl) kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen (Blutdruckabfall, Kreislaufstörungen, Atemnot und Hitzewallungen) kommen.


3. Wie ist Paclitaxel HEXAL ANZUWENDEN?


Ihre Ärztin/Ihr Arzt bestimmt die für Sie geeignete Dosis. Die Dosierung ist abhängig von der Körperoberfläche. Paclitaxel wird als Dauerinfusion über 3 oder 24 Stunden verabreicht. Wenn von Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt nicht anders verordnet, wird die Paclitaxel-Gabe alle 3 Wochen wiederholt.


Wegen des möglichen Risikos allergischer Reaktionen werden Sie einige Stunden vor der Paclitaxel-Gabe mit Kortikosteroiden, Antihistaminika und H2-Antagonisten vorbehandelt.


Arzneimittel

Dosis

Verabreichung vor Paclitaxel HEXAL

Dexamethason

20 mg oral* oder i.v.

Bei oraler Verabreichung: ca. 12 und 6 Stunden oder bei i.v. Verabreichung: 30 bis 60 Minuten

Diphen­hydramin**

50 mg i.v.

30 bis 60 Minuten

Cimetidin

oder

Ranitidin

300 mg i.v.

50 mg i.v.


30 bis 60 Minuten

* 8-20 mg bei KS-Patienten

** oder ein vergleichbares Antihistamin, z. B. Chlorpheniramin


Erstbehandlung des Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Abhängig von der Infusionsdauer werden zwei Dosierungen empfohlen: Paclitaxel 175 mg/m2Körperoberfläche (KOF), intravenös verabreicht über 3 Stunden, gefolgt von Cisplatin 75 mg/m2KOF, in Intervallen von 3 Wochen oder Paclitaxel 135 mg/m2KOF als Infusion über 24 Stunden, gefolgt von Cisplatin 75 mg/m2KOF, mit 3 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen.


Sekundärbehandlung von Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Die empfohlene Dosierung von Paclitaxel ist 175 mg/m2KOF, verabreicht als Infusion über 3 Stunden, mit 3 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen.


Adjuvante Behandlung des Brustkrebs

Die empfohlene Dosierung von Paclitaxel ist 175 mg/m2KOF, verabreicht als Infusion über 3 Stunden alle 3 Wochen für 4 Therapiekurse im Anschluss an eine Therapie nach AC-Schema.


Erstbehandlung des Brustkrebs

Bei Kombination mit Doxorubicin (50 mg/m2KOF) sollte Paclitaxel HEXAL 24 Stunden nach Doxorubicin angewendet werden. Die empfohlene Dosis für Paclitaxel HEXAL ist 220 mg/m2, intravenös gegeben über 3 Stunden mit 3 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen.


Bei Kombination mit Trastuzumab ist die empfohlene Dosierung von Paclitaxel HEXAL 175 mg/m2KOF, intravenös verabreicht über 3 Stunden, mit 3 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen. Die Paclitaxel HEXAL -Infusion kann am Tag nach der ersten Trastuzumab-Dosis begonnen werden, oder unmittelbar nach einer Folgedosis von Trastuzumab, wenn die vorhergehende Trastuzumab-Dosis gut vertragen wurde.


Sekundärbehandlung von Brustkrebs (Mammakarzinom)

Die empfohlene Dosierung von Paclitaxel ist 175 mg/m2KOF, verabreicht als Infusion über 3 Stunden, mit 3 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen.


Behandlung von fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC)

Die empfohlene Dosierung von Paclitaxel ist 175 mg/m2KOF, verabreicht als Infusion über 3 Stunden, gefolgt von Cisplatin 80 mg/m2KOF, mit 3 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen.


Behandlung von AIDS-assoziiertem KS

Die empfohlene Paclitaxel-Dosis beträgt 100 mg/m2KOF, verabreicht als eine 3-stündige intravenöse Infusion in 2-wöchigem Abstand.


Die Folgedosierung von Paclitaxel ist abhängig von der Verträglichkeit.


Paclitaxel sollte erst wieder verabreicht werden, wenn die Neutrophilenzahl ≥ 1.500/mm3(≥ 1.000/mm3bei KS-Patienten) und die Blutplättchenzahl ≥ 100.000/mm3(≥ 75.000/mm3bei KS-Patienten) beträgt. Bei Patienten, bei denen eine schwere Neutropenie (Zahl der Neutrophilen < 500/mm3für eine Dauer von ≥ 7 Tagen) oder eine schwere periphere Neuropathie auftritt, sollte bei nachfolgenden Behandlungskursen eine Dosisreduktion um 20 % (25 % bei KS-Patienten) erfolgen.


Wenn bei Ihnen eine größere Menge Paclitaxel HEXAL angewendet wurde, als vorgesehen

Erste mögliche Anzeichen einer Überdosierung sind Funktionsstörungen des Knochenmarks (Knochenmarkdepression), Empfindungsstörungen in Händen und Füßen (periphere Neuropathie) und Schleimhautentzündungen (Mukositis). Es gibt kein bekanntes Gegenmittel (Antidot) gegen eine Überdosierung. Im Falle einer Überdosierung wird die behandelnde Ärztin/der behandelnde Arzt über das weitere Vorgehen entscheiden.

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?


Wie alle Arzneimittel kann Paclitaxel HEXAL Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.


Häufigkeit und Schweregrad der Nebenwirkungen sind bei Patienten, die Paclitaxel zur Behandlung von Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom), Brustkrebs (Mammakarzinom) oder Bronchialkrebs (NSCLC) erhalten, im Allgemeinen ähnlich. Keine der unter Paclitaxel beobachteten Nebenwirkungen war eindeutig vom Alter der Patienten abhängig.


In der folgenden Übersicht sind unerwünschte Ereignisse aller Schweregrade gelistet, die im Zusammenhang mit einer Paclitaxel-Monotherapie (verabreicht als Infusion über 3 Stunden, im metastasierten Stadium, 812 Patienten in klinischen Studien) beobachtet oder die nach Markteinführung von Paclitaxel* berichtet wurden. Da die KS-Population sehr spezifisch ist, werden die auf einer klinischen Studie mit 107 Patienten basierenden Angaben in einem gesonderten Unterabschnitt am Ende dieses Abschnittes präsentiert.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000

Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt:    Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Sehr häufig: Infektionen (vor allem Infektionen der Harnwege und des oberen Respirationstraktes), Fälle mit letalem Ausgang wurden berichtet

Gelegentlich: septischer Schock

Selten*:Lungenentzündung (Pneumonie), Bauchfellentzündung (Peritonitis), Blutvergiftung (Sepsis)


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr häufig: Funktionsstörung des Knochenmarks (Myelosuppression) mit starker Verminderung aller oder einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukopenie oder Neutropenie), Verminderung der roten Blutkörperchen (Anämie), Verminderung der Blutplättchen (Thrombopenie) und Blutungen

Selten:Neutropenie mit Fieber

Sehr selten*: bestimmte Formen von Blutkrebs (akute myeloische Leukämie, myelodysplastisches Syndrom)


Erkrankungen des Immunsystems

Sehr häufig: leichte Überempfindlichkeitsreaktionen (34 %), hauptsächlich Hautrötung mit Hitzegefühl (Flush) und Hautausschlag

Gelegentlich:schwerwiegende, behandlungsbedürftige Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Blutdruckabfall [Hypotonie], Schwellungen von Haut und Schleimhaut [Angioödem], Atemnot, Nesselsucht [generalisierte Urtikaria], Schüttelfrost, Rückenschmerzen, Schmerzen in der Brust, beschleunigter Herzschlag [Tachykardie], Bauchschmerzen, Schmerzen in den Extremitäten, Schwitzen und Blutdruckanstieg)

Selten*:schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktische Reaktionen)

Sehr selten*: anaphylaktischer Schock


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Sehr selten*: Appetitlosigkeit (Anorexie)


Psychiatrische Erkrankungen

Sehr selten*: Verwirrung


Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig: Schädigung des Nervensystems (Neurotoxizität), hauptsächlich Empfindungsstörungen an Händen und Füßen (periphere Neuropathie)

Selten*:motorische Neuropathie (mit daraus resultierender, wenig ausgeprägter Schwäche in den distalen Extremitäten)

Sehr selten*: autonome Neuropathie (mit der Folge einer Darmlähmung [paralytischer Ileus] und eines Blutdruckabfalls beim Übergang vom Liegen zum Stehen [orthostatische Hypotonie]), epileptische Anfälle (Grand-mal-Anfälle), Schüttelkrämpfe (Konvulsionen), Erkrankung des Gehirns (Enzephalopathie), Schwindel, Kopfschmerzen, Störung der Koordination von Bewegungsabläufen (Ataxie)


Augenerkrankungen

Sehr selten*: Störungen am Sehnerv und/oder Sehstörungen (Gesichtsfeldausfall mit Flimmern, Funken oder Blitze sehen [Flimmerskotom]), vor allem bei Patienten die höhere als die empfohlene Dosierung erhielten


Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Sehr selten*: Ototoxizität, Hörverlust, Klingeln im Ohr (Tinnitus), Schwindel (Vertigo)


Herzerkrankungen

Häufig:Verlangsamung des Herzschlags (Bradykardie)

Gelegentlich:Herzmuskelerkrankung (Kardiomyopathie), Herzrhythmusstörung mit schneller Herzschlagfolge ohne oder mit Symptomen (asymptomatische ventrikuläre Tachykardie, Tachykardie mit Bigeminie, AV-Block und Bewusstlosigkeit [Synkope]), Herzinfarkt

Sehr selten*: Vorhofflimmern, supraventrikuläre Tachykardie


Gefäßerkrankungen

Sehr häufig: Blutdruckabfall (Hypotonie)

Gelegentlich: Blutdruckanstieg (Hypertonie), Blutpfropfbildung (Thrombose), Venenentzündung mit Blutpfropfbildung (Thrombophlebitis)

Sehr selten*: Schock


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums

Selten*:Atemnot, Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum (pleurale Effusionen), interstitielle Pneumonie, Lungenfibrose, Lungenembolie, Ateminsuffizienz

Sehr selten*: Husten


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schleimhautentzündung (Mukositis)

Selten:Störungen im Dickdarmbereich (Darmverschluss, Darm-Durchbruch, ischämische Kolitis), Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)

Sehr selten*: weitere schwere Störungen im Dickdarmbereich (Thrombose im Mesenterium, pseudomembranöse Kolitis, neutropenische Kolitis), Entzündung der Speiseröhre (Ösophagitis), Verstopfung (Obstipation), Bauchwassersucht (Aszites)


Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten*: Absterben von Leberzellen (hepatische Nekrose), Schädigung des Zentralnervensystems durch eine Leberfunktionsstörung (hepatische Enzephalopathie); es wurden Fälle mit tödlichem Ausgang berichtet.


Erkrankungen der Haut- und des Unterhautzellgewebes

Sehr häufig: Haarausfall (Alopezie)

Häufig: vorübergehende und wenig ausgeprägte Veränderungen an Nägeln und Haut

Selten*:Juckreiz (Pruritus), Hautausschlag, Hautrötung (Erythem)

Sehr selten*: schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, epidermale Nekrolyse, Erythema multiforme, exfoliative Dermatitis), Nesselsucht (Urtikaria), Ablösung von Nagelplatte und Nagelbett (Onycholyse); Patienten sollten während der Behandlung Sonnenschutz an Händen und Füßen tragen.


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Sehr häufig: Gelenkschmerzen (Arthralgie), Muskelschmerzen (Myalgie)


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig:Reaktionen an der Injektionsstelle (einschließlich lokalisiertem Ödem, Schmerzen, Hautrötung [Erythem], Hautverhärtung [Induration]); nicht beabsichtigtes Austreten der Infusionslösung in das umliegende Gewebe (Extravasation) kann zu Cellulitis, Vermehrung des Bindegewebes (Hautfibrose) und lokalem Absterben der Haut (Hautnekrose) führen

Selten*:Kraftlosigkeit (Asthenie), Fieber, Wasserverlust (Dehydratation), Ödeme, Unwohlsein


Untersuchungen

Häufig:starke Erhöhung bestimmter Leberwerte (AST [SGOT], alkalische Phosphatase)

Gelegentlich:starke Erhöhung des Bilirubinwertes

Selten*:Anstieg des Kreatinin-Spiegels im Blut


Die häufigste schwerwiegende Nebenwirkung war Knochenmarksuppression. Schwere Neutropenie (< 500/mm3) ohne fiebrige Episoden trat bei 28 % der Patienten auf. Nur 1 % der Patienten hatte für 7 Tage oder länger eine schwere Neutropenie. Eine Thrombopenie wurde bei 11 % der Patienten berichtet. 3 % der Patienten hatten mindestens einmal während der Studie eine Blutplättchenzahl (Nadir) < 50.000/mm3. Anämie wurde bei 64 % der Patienten beobachtet, war aber nur bei 6 % schwer (Hb < 5 g/100 ml). Die Inzidenz und die Schwere der Anämie ist abhängig vom Hämoglobin-Ausgangswert.


Toxisch bedingte Schädigungen des Nervensystems (Neurotoxizität; hauptsächlich periphere Neuropathie) traten häufiger und in schwererer Form auf, wenn 175 mg/m2als 3 Stunden-Infusion (85 % Neurotoxizität, 15 % schwer) mit Cisplatin verabreicht wurden, als wenn 135 mg/m2als 24 Stunden-Infusion (25 % periphere Neuropathie, 3 % schwer) in Kombination mit Cisplatin verabreicht wurden.


Bei NSCLC-Patienten und bei Patientinnen mit Ovarialkarzinom, die Paclitaxel über 3 Stunden gefolgt von Cisplatin erhielten, war die Inzidenz von schwerer Neurotoxizität offensichtlich höher.


Periphere Neuropathie kann schon während des ersten Behandlungskurses auftreten, kann sich mit Häufigkeit der Paclitaxel-Anwendung verstärken und war bei einigen Patienten die Ursache für ein Absetzen von Paclitaxel.


Empfindungsstörungen besserten sich bzw. verschwanden im Allgemeinen innerhalb einiger Monate nach Absetzen von Paclitaxel. Eine bereits vorbestehende Neuropathie, als Folge früherer Therapien, stellt keine Kontraindikation für Paclitaxel dar.


Gelenk- oder Muskelschmerzen traten bei 60 % der Patienten auf und waren bei 13 % der Patienten schwer.


Eine schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktion mit potenziell letalem Ausgang (definiert als behandlungsbedürftige Hypotonie, Angioödem, Atemnot, die eine bronchodilatierende Behandlung erforderlich machte oder generalisierte Urtikaria) trat bei zwei (< 1 %) Patienten auf. Bei 34 % der Patienten (17 % aller Therapiekurse) traten leichte Überempfindlichkeitsreaktionen auf. Diese leichten Überempfindlichkeitsreaktionen, hauptsächlich Flush und Hautausschlag, waren nicht behandlungsbedürftig und erforderten kein Absetzen von Paclitaxel.


Reaktionen an der Injektionsstelle während der intravenösen Verabreichung können zu lokalisiertem Ödem, Schmerzen, Erythem und Verhärtung führen. Gelegentlich kann Extravasation zu einer Cellulitis führen. Eine Hautabschuppung und/oder Hautablösung wurde berichtet, manchmal im Zusammenhang mit einer Extravasation. Es kann auch zu einer Depigmentierung der Haut kommen. Ein Wiederauftreten von Hautreaktionen an der Stelle einer vorhergegangenen Extravasation, wenn Paclitaxel an einer anderen Stelle injiziert wird (ein so genannter „Recall“), wurde selten berichtet. Eine spezifische Behandlung von Reaktionen, die durch extravasale Gabe auftreten, ist zur Zeit nicht bekannt.


Mammakarzinom-Patientinnen, die Paclitaxel zur adjuvanten Chemotherapie im Anschluss an die AC-Therapie erhielten, zeigten häufiger neurosensorische Toxizität, Überempfindlichkeitsreaktionen, Arthralgie/Myalgie, Anämie, Infektionen, Fieber, Übelkeit/Erbrechen und Durchfall als Patientinnen, die nur nach dem AC-Schema behandelt wurden. Die Häufigkeit dieser Ereignisse war jedoch in Übereinstimmung mit der oben berichteten Anwendung von Paclitaxel als Monotherapie.


Kombinationsbehandlung

Die folgenden Angaben beziehen sich auf zwei große klinische Studien zur First-line Chemotherapie des Ovarialkarzinoms (Paclitaxel + Cisplatin: 1.050 Patientinnen), auf zwei Phase-III-Studien zur First-line Therapie des metastasierenden Mammakarzinoms: in der einen wurde die Kombination mit Doxorubicin (Paclitaxel + Doxorubicin: 267 Patienten), in der anderen die Kombination mit Trastuzumab (eine geplante Subgruppenanalyse Paclitaxel + Trastuzumab: 188 Patienten) untersucht und auf zwei Phase-III-Studien zur Behandlung des fortgeschrittenen NSCLC (Paclitaxel + Cisplatin: über 360 Patienten).


In der First-line Chemotherapie des Ovarialkarzinoms traten bei Patientinnen, die mit Paclitaxel als Infusion über 3 Stunden gefolgt von Cisplatin behandelt wurden, Neurotoxizität, Arthralgie/Myalgie und Überempfindlichkeitsreaktionen häufiger und in schwererer Form auf, als bei Patientinnen, die mit Cyclophosphamid gefolgt von Cisplatin behandelt wurden. Myelosuppression schien bei Verabreichung von Paclitaxel über 3 Stunden gefolgt von Cisplatin weniger häufig und weniger schwerwiegend zu sein, als bei Verabreichung von Cyclophosphamid gefolgt von Cisplatin.


In der First-line Chemotherapie des metastasierenden Mammakarzinoms traten Neutropenie, Anämie, periphere Neuropathie, Arthralgie/Myalgie, Asthenie, Fieber und Diarrhö nach Paclitaxel-Therapie (220 mg/m2als 3-stündige Infusion 24 Stunden nach Doxorubicin 50 mg/m2) häufiger und schwerwiegender auf als nach Standard FAC-Therapie (5-FU 500 mg/m2, Doxorubicin 50 mg/m2, Cyclophosphamid 500 mg/m2). Übelkeit und Erbrechen schienen mit dem Paclitaxel (220 mg/m2)/Doxorubicin (50 mg/m2)-Dosierungsschema weniger häufig und mit geringerem Schweregrad als mit dem Standard FAC-Schema aufzutreten. Der Einsatz von Kortikosteroiden kann zur geringeren Häufigkeit und Schwere von Übelkeit und Erbrechen in der Paclitaxel/Doxorubicin-Gruppe beitragen.


Wenn Paclitaxel als 3-stündige Infusion in Kombination mit Trastuzumab zur First-line Therapie des metastasierenden Mammakarzinoms verabreicht wurde, wurden die folgenden Ereignisse häufiger berichtet als unter Paclitaxel-Monotherapie (unabhängig von einem Zusammenhang mit Paclitaxel oder Trastuzumab):

Herzinsuffizienz (8 % vs. 1 %), Infektion (46 % vs. 27 %), Schüttelfrost (42 % vs. 4 %), Fieber (47 % vs. 23 %), Husten (42 % vs. 22 %), Hautausschlag (39 % vs. 18 %), Arthralgie (37% vs. 21 %), Tachykardie (12 % vs. 4 %), Diarrhö (45 % vs. 30 %), Hypertonie (11 % vs. 3 %), Nasenbluten (18 % vs. 4 %), Akne (11 % vs. 3 %), Herpes simplex (12 % vs. 3 %), unbeabsichtigte Verletzungen (13 % vs. 3 %), Schlaflosigkeit (25 % vs. 13 %), Rhinitis (22 % vs. 5 %), Sinusitis (21 % vs. 7 %) sowie Reaktionen an der Injektionsstelle (7 % vs. 1 %).


Einige dieser Unterschiede könnten auf eine höhere Anzahl und eine längere Dauer von Therapiekursen mit der Paclitaxel/Trastuzumab-Kombination gegenüber der Paclitaxel-Monotherapie zurückzuführen sein. Schwere Nebenwirkungen wurden für Paclitaxel/Trastuzumab und Paclitaxel-Monotherapie ähnlich häufig berichtet.


Bei Verabreichung von Doxorubicin in Kombination mit Paclitaxel bei metastasierendem Mammakarzinom wurde eine Minderung der Herzkontraktion ( 20 % Verringerung der linksventrikulären Ejektions-Fraktion) bei 15 % der Patienten gegenüber 10 % beim Standard FAC-Dosierungsschema beobachtet. Herzinsuffizienz wurde bei <1 % sowohl im Paclitaxel/Doxorubicin- als auch im Standard FAC-Arm beobachtet.


Wenn Paclitaxel in Kombination mit Trastuzumab bei Patienten, die zuvor mit Anthrazyklinen behandelt wurden, angewandt wurde, erhöhte sich die Häufigkeit und Schwere einer Herzinsuffizienz im Vergleich zur Paclitaxel-Monotherapie (NYHA Klasse I/II: 10 % vs. 0 %, NYHA Klasse III/IV: 2 % vs. 1%) und wurde selten mit Todesfällen in Verbindung gebracht (siehe Fachinformation von Trastuzumab). Außer in diesen seltenen Fällen sprachen alle Patienten auf eine geeignete medizinische Behandlung an.


Bei Patientinnen, die gleichzeitig eine Strahlentherapie erhalten hatten, wurde eine Strahlenpneumonitis berichtet.


AIDS-assoziiertes KS

Mit Ausnahme von hämatologischen und hepatischen unerwünschten Wirkungen (siehe unten) waren die Häufigkeit und der Schweregrad der unerwünschten Wirkungen im Allgemeinen bei KS-Patienten (in einer klinischen Studie mit 107 Patienten) und Patienten, die eine Paclitaxel-Monotherapie gegen andere solide Tumore erhielten, ähnlich.


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Knochenmarksuppression war die häufigste dosislimitierende Toxizität. Neutropenie ist die wichtigste hämatologische Toxizität. Während des ersten Behandlungszyklus kam es bei 20 % der Patienten zu einer schweren Neutropenie (< 500 Zellen/mm3). Über den gesamten Behandlungszeitraum wurde bei 39 % der Patienten eine schwere Neutropenie beobachtet. Bei 41 % der Patienten dauerte die Neutropenie länger als 7 Tage und bei 8 % der Patienten länger als 30-35 Tage an. Bei allen nachbeobachteten Patienten klang die Neutropenie innerhalb von 35 Tagen ab. Die Inzidenz einer mindestens 7 Tage dauernden Grad-4-Neutropenie betrug 22 %.


Neutropenisches Fieber in Zusammenhang mit Paclitaxel trat bei 14 % der Patienten und 1,3 % der Behandlungszyklen auf. Während der Paclitaxel-Anwendung kam es in Zusammenhang mit dem Arzneimittel zu 3 septischen Zwischenfällen (2,8 %) mit tödlichem Ausgang.


Thrombozytopenie wurde bei 50 % der Patienten beobachtet, bei 9 % in schwerer Form (< 50.000 Zellen/mm3). Nur bei 14 % der Patienten kam es im Verlauf der Behandlung mindestens einmal zu einem Abfall der Blutplättchenzahl unter 75.000 Zellen/mm3. Von Blutungen in Zusammenhang mit Paclitaxel berichteten < 3 % der Patienten, hämorrhagische Zwischenfälle traten jedoch lokalisiert auf. Anämie (Hb <11 g/dl) wurde bei 61 % der Patienten beobachtet, bei 10 % in schwerer Form (Hb < 8 g/dl). Bei 21 % der Patienten war eine Erythrozyten-Transfusion erforderlich.


Leber- und Gallenerkrankungen

Unter den Patienten (mehr als die Hälfte der Patienten erhielten Proteaseinhibitoren) mit normalen Ausgangswerten der Leberfunktion wurden bei 28 % eine Erhöhung der Bilirubinwerte, bei 43 % eine Erhöhung der alkalischen Phosphatase und bei 44 % eine Erhöhung der AST (SGOT)-Werte beobachtet. Bei jedem dieser Parameter waren die Werte in 1 % der Fälle stark erhöht.


Macrogolglycerolricinoleat kann schwere allergische Reaktionen hervorrufen.


Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

5. Wie ist Paclitaxel hexal aufzubewahren?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und dem Umkarton nach „verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.


Aufbewahrungsbedingungen

Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.


6. WEITERE Informationen

Was Paclitaxel HEXAL enthält

Der Wirkstoff ist: Paclitaxel.


Die sonstigen Bestandteile sind: Ethanol, Macrogolglycerolricinoleat (Ph.Eur.), Citronensäure


Wie Paclitaxel HEXAL aussieht und Inhalt der Packung

Paclitaxel HEXAL ist eine klare, farblose bis blassgelbe Lösung in einer Durchstechflasche (Typ I-Glas) mit Brombutylstopfen.


Paclitaxel HEXAL ist in Packungen mit 1 zur Mehrfachentnahme geeigneten Durchstechflasche mit 5 ml, 16,7 ml, 25 ml und 50 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung (entsprechend 30 mg, 100 mg, 150 mg und 300 mg Paclitaxel) erhältlich.


Pharmazeutischer Unternehmer

Hexal AG

Industriestraße 25

83607 Holzkirchen

Tel.: (08024) 908-0

Fax: (08024) 908-1290

E-Mail: service@hexal.com


Hersteller

Salutas Pharma GmbH,

ein Unternehmen der Hexal AG

Otto-von-Guericke-Allee 1

39179 Barleben


Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Juni 2013.




Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte und medizinisches Fachpersonal bestimmt:


Handhabung

Wie bei allen antineoplastischen Mitteln soll die Handhabung von Paclitaxel HEXAL nur mit Vorsicht erfolgen.


Verdünnungen sollten unter aseptischen Bedingungen nur von erfahrenen Personen und in besonders ausgewiesenen Räumen durchgeführt werden. Die Verwendung von Schutzhandschuhen wird empfohlen. Vorsichtsmaßnahmen, um einen Kontakt mit der Haut und Schleimhaut zu verhindern, sollten ergriffen werden. Falls Paclitaxel HEXAL mit der Haut in Kontakt kommt, muss die Haut sofort und sorgfältig mit Seife und Wasser gesäubert werden. Bei Hautkontakt wurde Kribbeln, Brennen und Rötung gesehen. Falls Paclitaxel HEXAL-Lösung mit Schleimhaut in Berührung kommt, muss eine sorgfältige Spülung mit Wasser erfolgen. Bei Inhalation wurden Dyspnoe, Brustschmerz, Brennen im Rachen und Brechreiz berichtet.


Ein Chemo-Pin oder Chemo-Spike sollte nicht verwendet werden, weil der Gummistopfen der Durchstechflasche beschädigt werden kann, wodurch die Sterilität verloren geht.


Herstellung der Infusionslösung

Vor der Infusion muss Paclitaxel HEXAL Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung unter aseptischen Bedingungen mit 0,9%iger Natriumchlorid-Lösung zur Injektion, 5%iger Glucose-Lösung oder 5%iger Glucose in Ringer-Lösung zur Injektion auf eine Endkonzentration von 0,3-1,2 mg Paclitaxel/ml fertige Infusionslösung verdünnt werden.


Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Infusionslösung wurde bei 5 °C und bei 25 °C für einen Zeitraum von 7 Tagen bei Verdünnung mit 5%iger Glucose-Lösung und 5%iger Glucose in Ringer-Lösung zur Injektion nachgewiesen sowie über 14 Tage bei Verdünnung mit 0,9%iger Natriumchlorid-Lösung zur Injektion. Unter mikrobiologischen Gesichtspunkten sollte die gebrauchsfertige Lösung sofort verwendet werden. Wenn sie nicht sofort verwendet wird, liegen die Lagerzeiten und -bedingungen bis zur Verwendung in der Verantwortung des Anwenders und sollten normalerweise nicht länger als 24 Stunden bei 2-8 °C liegen, sofern die Verdünnung nicht unter kontrollierten und sterilen Bedingungen stattgefunden hat. Nach Verdünnung zur einmaligen Verwendung.


Bei der Zubereitung kann die Lösung Schlieren bilden, welche auf das Lösungsmittel im Konzentrat zurückzuführen sind. Diese sind durch Filtrieren nicht zu beseitigen. Die Paclitaxel HEXAL-Infusionslösung sollte über einen Filter (In-Line-Filter) mit einer Mikroporenmembran, dessen Porendurchmesser ≤ 0,22 µm ist, infundiert werden. Im Versuch mit einem entsprechenden Infusionssystem mit In-Line-Filter wurde kein relevanter Wirkstoffverlust festgestellt.


Obwohl selten Ausfällungen während der Paclitaxel-Infusion berichtet wurden, üblicherweise gegen Ende einer 24-stündigen Infusion, konnten in Stabilitätsuntersuchungen zu Paclitaxel HEXAL keine Ausfällungen beobachtet werden. Um dennoch die mögliche Gefahr von Ausfällungen zu verringern, sollte Paclitaxel so bald wie möglich nach der Herstellung der verdünnten Infusionslösung verabreicht werden. Übermäßiges Schütteln sollte vermieden werden. Die Ursache für diese Ausfällungen ist unklar, man geht jedoch davon aus, dass sie mit einer Übersättigung der verdünnten Infusionslösung im Zusammenhang stehen.


Die Infusionssets sollten vor Gebrauch gründlich gespült werden. Während der Infusion sollte das Aussehen der Lösung regelmäßig inspiziert und die Infusion bei Auftreten von Niederschlag gestoppt werden.


Um Patienten in möglichst geringem Ausmaß DEHP (Bis(2-ethylhexyl)phthalat) auszusetzen, das aus PVC-Infusionsbeuteln, -sets oder anderen medizinischen Instrumenten herausgelöst werden kann, dürfen Paclitaxel HEXAL-Lösungen (Verdünnungen) nur in Behältnissen (Glas, Polyethylen) aufbewahrt werden, die kein PVC enthalten oder nicht aus PVC bestehen, und die Verabreichung soll mittels Infusionssets mit Polyethylenauskleidung erfolgen. Filtervorrichtungen (z. B. Ivex-2), die einen kurzen Einlass- bzw. Auslass-Teil aus PVC haben, führten zu keiner deutlichen Freisetzung von DEHP.


Entsorgung

Nicht verwendetes Paclitaxel HEXAL und alle Gegenstände, die zur Herstellung und Verabreichung von Paclitaxel HEXAL verwendet werden bzw. mit Paclitaxel HEXAL in Kontakt kommen, müssen gemäß den nationalen/örtlichen Richtlinien für die Entsorgung von zytostatischen Substanzen vernichtet werden.



Haltbarkeit nach Anbruch und Verdünnung

Nach Anbruch, vor Verdünnung

Die chemische und physikalische Stabilität nach Anbruch wurde über einen Zeitraum von 28 Tagen bei 25 °C unter Lichtschutz nachgewiesen. Unter mikrobiologischen Gesichtspunkten kann das Arzneimittel nach dem erstmaligen Öffnen bis maximal 28 Tage bei 25 °C aufbewahrt werden. Andere Lagerzeiten und -bedingungen nach Anbruch liegen in der Verantwortung des Anwenders.


Nach Verdünnung

Die chemische und physikalische „in-use“ Stabilität der gebrauchsfertigen Infusionslösung wurde bei 5 °C und bei 25 °C für einen Zeitraum von 7 Tagen bei Verdünnung mit 5%iger Glucose-Lösung und 5%iger Glucose in Ringer-Lösung zur Injektion nachgewiesen sowie über 14 Tage bei Verdünnung mit 0,9%iger Natriumchlorid-Lösung zur Injektion. Unter mikrobiologischen Gesichtspunkten sollte die gebrauchsfertige Lösung sofort verwendet werden. Wenn sie nicht sofort verwendet wird, liegen die Lagerzeiten und -bedingungen bis zur Verwendung in der Verantwortung des Anwenders und sollten normalerweise nicht länger als 24 Stunden bei 2-8 °C liegen, sofern die Verdünnung nicht unter kontrollierten und sterilen Bedingungen stattgefunden hat. Nach Verdünnung zur einmaligen Verwendung.



ÄA Stand: 06/2013 Seite 19 von 19