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Pädiacrom Inhalationslösung

Document: 10.05.2013   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation Pädiacrom Inhalationslösung

1.    Bezeichnung des Arzneimittels

Pädiacrom Inhalationslösung Wirkstoff: Natriumcromoglicat (Ph. Eur.)

2.    Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 Ampulle mit 2 ml Lösung enthält 20 mg Natriumcromoglicat (Ph. Eur.).

3.    Darreichungsform

Lösung für einen Vernebler

4.    Klinische Angaben

4.1    Anwendungsgebiete

Prophylaktisch wirksames Antiasthmatikum und Antiallergikum aus der Substanzklasse der Chromone.

Zur Prophylaxe asthmatischer Beschwerden bei leichtem peristierendem allergischem und nichtallergischem Asthma (Stufe 2 des Asthmastufenschemas).

Hinweis:

Natriumcromoglicat ist nicht    zur Behandlung    akuter Anfälle geeignet.

4.2    Dosierung, Art und Dauer    der Anwendung

Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben

Zu Beginn ist eine 4mal tägliche Anwendung sinnvoll.

Die angegebenen Tagesdosen können verdoppelt, die Applikationshäufigkeit bei Bedarf auf 6 mal täglich erhöht werden.

Nach Erreichen der therapeutischen Wirkung können die Dosierungsintervalle schrittweise auf das zur Aufrechterhaltung der Symptomfreiheit erforderliche Maß verlängert werden.

In der Asthmatherapie eignet sich Natriumcromoglicat nur zur Prophylaxe aber nicht zur Therapie akuter Asthmaanfälle. Eine Versuchsdosis sollte mindestens über 4 Wochen

gegeben werden. Die volle Wirkung stellt sich im allgemeinen nach 2 - 4 Wochen ein. Eine schrittweise Dosisreduktion über 1 Woche wird empfohlen.

- Erwachsene und Kinder 4mal täglich je 1 Ampulle (2 ml Lösung enthalten 20 mg Wirksubstanz). Einsatz bereits ab dem 2. Lebensjahr möglich.

Art und Dauer der Anwendung

Natriumcromoglicat ist für die lokale - inhalative Anwendung vorgesehen.

Kinder sollten Pädiacrom Inhalationslösung nur unter Aufsicht von Erwachsenen anwenden. Bei Kindern ist besonders darauf zu achten, dass ein für das Lebensalter geeignetes Inhalationssystem gewählt wird.

Für die Inhalation werden spezielle Inhalationsgeräte verwendet: pressluftgetriebene Düsenvernebler oder Ultraschallvernebler zur Inhalation der Lösung.

Um einen optimalen Therapieeffekt zu erzielen, ist eine ausführliche Unterweisung des Patienten im Gebrauch dieser speziellen Geräte erforderlich.

Zum Öffnen der Ampulle wird der obere beschriftete Teil abgedreht.

Die Anwendung von Natriumcromoglicat in der prophylaktischen Behandlung von Asthma erfolgt als Langzeittherapie.

4.3.


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4.5


4.6


Gegenanzeigen

Pädiacrom Inhalationslösung darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Natriumcromoglicat.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die Asthmatherapie sollte dem Schweregrad entsprechend stufenweise erfolgen. Der Erfolg der Therapie sollte durch regelmäßige ärztliche Untersuchungen und durch täg-liche Selbstkontrolle (z. B. durch die Aufzeichnung des mit dem Peak-flow-Meter gemessenen Atemstoßes) überprüft werden.

In akuten Asthmaanfall sollte ein kurz wirksames inhalatives Beta-Mimetikum angewendet werden.

Beim Auftreten eosinophiler pneumonischer Infiltrate unter Natriumcromoglicat-Therapie sollte diese unverzüglich abgebrochen werden.

Bei Kindern sind regelmäßige Kontrollen des Krankheitsverlaufes besonders wichtig, um sicherzustellen, dass Pädiacrom Inhalationslösung ausreichend wirksam ist. Andernfalls sollte auf eine Therapie mit inhalativen Glukokortikoiden umgestellt werden.

Beim plötzlichen Absetzen von Pädiacrom Inhalationslösung kann es zur Verschlech-terung des Grundleidens kommen. Ein schrittweises Absetzen wird empfohlen.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Bisher nicht bekannt.

Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit:

Anhaltspunkte für eine fruchtschädigende Wirkung von Pädiacrom Inhalationslösung liegen sowohl aus Tierstudien (siehe 5.3) als auch aus den bisherigen Erfahrungen am Menschen nicht vor.

Dennoch sollte Pädiacrom Inhalationslösung aus grundsätzlichen Erwägungen während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.

Natriumcromoglicat geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Daher sollte Pädiacrom Inhalationslösung während der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.

4.7    Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Keine bekannt

4.8    Nebenwirkungen Respirationstrakt:

Irritationen des Rachenraumes, Heiserkeit, Husten

Sehr selten (<0,01%): paradoxe Bronchospasmen, eosinophile Pneumonie

Generalisierte Störungen / Immunsystem:

Überempfindlichkeitsreaktionen (Exanthem, Pruritus, Urticaria, Angioödem)

Sehr selten (<0,01%): anaphylaktische Reaktionen mit Bronchospasmen und Larynxödem

Gastrointestinaltrakt:

Übelkeit, unangenehmer Geschmack

Muskel- und Skelettsystem:

Myalgien, Arthralgien

4.9    Intoxikationen

Symptome nach Überdosierungen von Natriumcromoglicat sind nicht beschrieben. Eine Therapie ist nicht notwendig.

5.    Pharmakologische Eigenschaften

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Tierexperimente und In-vitro-Studien haben gezeigt, dass Natriumcromoglicat in der Lage ist, nach Antigen-Exposition die Degranulation sensibilisierter Mastzellen und damit die Freisetzung von Entzündungsmediatoren zu hemmen. Bei den Mediatoren handelt es sich um biologische Effektormoleküle, die in den Zellen bereits präformiert vorliegen (z. B. Histamin, Kinine, eosinophiler chemotaktischer Faktor (ECF), neutro-philer chemotaktischer Faktor (NCF)), oder die auf Provokation hin aus Arachidonsäurehaltigen Membranstrukturen der Zellen neu synthetisiert werden (z. B. Prosta-glandine, Leukotriene).

Diese mastzellstabilisierende Wirkung wurde auch beim Menschen bei durch Antigen induziertem, IgE-vermitteltem Bronchospasmus und bei der allergischen Rhinitis ge-sehen. Die allergische Sofort-Reaktion wird insbesondere mit Histamin in Verbindung gebracht. Prostaglandine und Leukotriene sind bei der Ausprägung der verzögerten Reaktion beteiligt. Durch die chemotaktischen Mediatoren ECF, NCF und LTB4, kommt es zu entzündlichen Spät-Reaktionen, die eng mit der bronchialen

Hyper-reagibilität in Verbindung stehen. Natriumcromoglicat wirkt aber auch bei nicht primär immunologisch vermittelten Mechanismen wie z. B. Anstrengungsasthma und SO2-induziertem Asthma.

Neben anderen postulierten Wirkmechanismen hat Natriumcromoglicat auch kalzium-antagonistische Wirkungen. Natriumcromoglicat blockiert den mit dem IgE-Rezeptor gekoppelten Kalziumkanal und hemmt dadurch den über diesen Rezeptor vermittelten Einstrom von Kalzium in die Mastzelle und somit die Degranulation der Mastzelle. Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) wird hierbei spezifisch an ein Natriumcromoglicat-Bindungsprotein gebunden, welches Teil des durch den IgE-Rezeptor kontrollierten Kalziumkanals ist.

Dieser Wirkmechanismus trifft für alle Schleimhäute (z. B. Bronchien, Nase, Auge,

Darm) gleichermaßen zu.

5.2


5.3


Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach Inhalation von Natriumcromoglicat in Pulverform gelangen etwa 8 % des Wirkstoffes in die Atemwege und werden hier anscheinend vollständig resorbiert mit maximalen Plasmaspiegeln nach 15 - 20 Minuten. Nach einer als Pulver inhalierten Einzeldosis Natriumcromoglicat von 20 mg wird eine Plasmakonzentration von 9 ng/ml innerhalb von 15 Minuten erreicht. Die Plasmaproteinbindung liegt bei 63 - 76 %. Das Verteilungsvolumen beträgt 0,13 l/Kg. Die Elinimationshalbwertszeit nach Inhalation beträgt etwa 80 Minuten.

Nach Inhalation von Natriumcromoglicat Pulver ist die deponierte Wirkstoffmenge erheb-lich von der galenischen Formulierung, der Dosierung, dem Krankheitszustand des Patienten und der Inhalationstechnik abhängig. Mit zunehmender Bronchokonstriktion und Verschleimung nimmt die Absorption ab. Es besteht die Möglichkeit, dass kleinste Natriumcromoglicat-Partikel wieder ausgeatmet werden. Der Wirkstoff, der sich im Oropharynx niederschlägt, wird verschluckt , geringfügig resorbiert und zum größten Teil wieder ausgeschieden.

Natriumcromoglicat ist wenig lipidlöslich und darum nicht in der Lage, die meisten biologischen Membrane, wie z. B. die Blut-Hirn-Schranke, zu durchdringen.

Ein bestimmter kontinuierlicher Wirkstoffspiegel von Natriumcromoglicat im Blut ist für das Erreichen und Aufrechterhalten eines optimalen Therapieeffektes nicht erforderlich. Maßgebend für den therapeutischen Effekt von Natriumcromoglicat ist ausschließlich die nach lokaler Applikation am jeweiligen Erfolgsorgan erreichte Konzentration.

Natriumcromoglicat wird nicht metabolisiert. Die Elimination erfolgt zu etwa gleichen Teilen biliär und renal.

Toxikologische Eigenschaften

a)    Akute Toxizität

Die Untersuchungen zur akute Toxizität an verschiedenen Tierspezies hat keine besondere Empfindlichkeit für Natriumcromoglicat ergeben (s. a. Punkt 4.9 „Intoxikationen“)

b)    Chronische Toxizität

Untersuchungen zur chronischen Toxizität wurden an Ratten mit s.c.- Applikation durchgeführt. Bei extrem hohen Dosierungen traten schwere Nierenschädigungen in Form von tubulären Degenerationen im proximalen Teil der Henleschen Schleife auf.

Untersuchungen bei Inhalationsapplikation an verschiedenen Tierspezies (Ratte, Meerschweinchen, Affe und Hund) mit einer Dauer bis zu 6 Monaten ergaben keine Hinweise auf Schädigungen, die durch Pädiacrom Inhalationslösung verursacht wurden.

c)    Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

In vitro- und in vivo-Untersuchungen zum gentoxischen Potential von Cromoglicinsäure verliefen negativ.

Langzeituntersuchungen an verschiedenen Tierspezies ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential.

d) Reproduktionstoxizität

Reproduktionstoxikologische Studien an Kaninchen, Ratten und Mäusen ergaben keine Anhaltspunkte für einen teratogenen oder sonstigen embryotoxischen Effekt von Pädiacrom Inhalationslösung. Die Fertilität männlicher und weiblicher Ratten, der Graviditätsverlauf sowie die peri- und postnatale Entwicklung der Föten blieben unbeeinflusst.

In Untersuchungen an Affen fand man, dass nach i.v. Applikation 0,08 % der Dosis diaplazentar den Feten erreichte und nur 0,001 % der applizierten Dosis in der Milch ausgeschieden wurde.

6.    Pharmazeutische Angaben

6.1    Hilfsstoffe

Gereinigtes Wasser

6.2    Wichtigste Inkompatibilitäten

Bisher keine bekannt

6.3    Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.

Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.

6.4    Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise

Nicht über +25° C lagern. In der Originalpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Packungsgrößen: Originalpackungen mit 50 Ampullen [N1] und Bündelpackungen mit 2x50 Ampullen [N2] und 3x50 Ampullen [N3] mit je 2 ml Lösung

7.    Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers

Pädia Arzneimittel GmbH, Gruhlstr. 3, 50374 Erftstadt,

Telefon: 02235-871106, Fax: 02235-871108

8.    Zulassungsnummer

12326.00.01

9.    Datum der Verlängerung der Zulassung

10. September 2008

10.    Stand der Information

Mai 2013

11.    Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht

Apothekenpflichtig

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