iMedikament.de

Pädiacrom Inhalationslösung

Document: 16.12.2008   Fachinformation (deutsch) change

111111- -

Pädiacrom Inhalationslösung, Zul.-Nr.. 12326.00.01


Text für Fachinformation

Stand Mustertext: 24.08.2004

Nr.: natriumcromoglicat_inh_spcde_2004-08-24_004



Fachinformation


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Pädiacrom Inhalationslösung


Wirkstoff: Natriumcromoglicat (Ph. Eur.)


Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Ampulle mit 2 ml Lösung enthält 20 mg Natriumcromoglicat (Ph. Eur.).


3. Darreichungsform


Lösung für einen Vernebler


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Prophylaktisch wirksames Antiasthmatikum und Anti­allergikum aus der Substanzklasse der Chromone.


Zur Prophylaxe asthmatischer Beschwerden bei leichtem peristierendem aller­gischem und nichtallergischem Asthma (Stufe 2 des Asthmastufenschemas).


Hinweis:
--------

Natriumcromoglicat ist nicht zur Behandlung akuter Anfälle geeignet.


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben


Zu Beginn ist eine 4mal tägliche Anwendung sinnvoll.


Die angegebenen Tagesdosen können verdoppelt, die Applikationshäufigkeit bei Bedarf auf 6 mal täglich erhöht werden.


Nach Erreichen der therapeutischen Wirkung können die Dosierungsintervalle schrittweise auf das zur Aufrecht­erhal­tung der Symptomfreiheit erforderliche Maß verlän­gert werden.


In der Asthmatherapie eignet sich Natriumcromoglicat nur zur Prophylaxe aber nicht zur Therapie akuter Asthmaanfälle. Eine Ver­suchsdosis sollte mindestens über 4 Wochen gegeben werden. Die volle Wirkung stellt sich im allgemeinen nach 2 - 4 Wochen ein. Eine schrittweise Dosisreduktion über 1 Woche wird empfohlen.


- Inhalationslösung 1 %: Erwachsene und Kinder 4mal täglich je 1 Ampulle (2 ml Lösung enthalten 20 mg Wirksubstanz). Einsatz bereits ab dem 2. Lebensjahr möglich.

Art und Dauer der Anwendung


Natriumcromoglicat ist für die lokale - inhalative An­wendung vorgesehen.


Kinder sollten Pädiacrom Inhalationslösung nur unter Aufsicht von Erwachsenen anwenden. Bei Kindern ist besonders darauf zu achten, dass ein für das Lebensalter geeignetes Inhalationssystem gewählt wird.


Für die Inhalation werden spezielle Inhalations­geräte verwendet: pressluftgetriebene Düsenvernebler oder Ultraschallvernebler zur Inhalation der Lösung.


Um einen optimalen Therapieeffekt zu erzielen, ist eine ausführliche Unterweisung des Patienten im Ge­brauch dieser speziellen Geräte erforderlich.


Zum Öffnen der Ampulle wird der obere beschriftete Teil abgedreht.


Die Anwendung von Natriumcromoglicat in der prophylaktischen Behandlung von Asthma erfolgt als Langzeittherapie.


4.3. Gegenanzeigen


Pädiacrom Inhalationslösung darf nicht angewendet werden bei Überempfind­lichkeit (Allergie) gegen Natriumcromoglicat.


Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die Asthmatherapie sollte dem Schweregrad entsprechend stufenweise erfolgen. Der Erfolg der Therapie sollte durch regelmäßige ärztliche Untersuchungen und durch tägliche Selbstkontrolle (z. B. durch die Aufzeichnung des mit dem Peak-flow-Meter gemessenen Atemstoßes) überprüft werden.


In akuten Asthmaanfall sollte ein kurz wirksames inhalatives Beta-Mimetikum angewendet werden.


Beim Auftreten eosinophiler pneumonischer Infiltrate unter Natriumcromoglicat-Therapie sollte diese unverzüglich abgebrochen werden.


Bei Kindern sind regelmäßige Kontrollen des Krankheitsverlaufes besonders wichtig, um sicherzustellen, dass Pädiacrom Inhalationslösung ausreichend wirksam ist. Andernfalls sollte auf eine Therapie mit inhalativen Glukokortikoiden umgestellt werden.


Beim plötzlichen Absetzen von Pädiacrom Inhalationslösung kann es zur Verschlechterung des Grundleidens kommen. Ein schrittweises Absetzen wird empfohlen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Bisher nicht bekannt.


4.6 Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit:

Anhaltspunkte für eine fruchtschädigende Wirkung von Pädiacrom Inhalationslösung liegen sowohl aus Tierstudien (siehe 5.3) als auch aus den bisherigen Erfahrungen am Menschen nicht vor.
Dennoch sollte Pädiacrom Inhalationslösung aus grundsätzlichen Erwägungen während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.

Natriumcromoglicat geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Daher sollte Pädiacrom Inhalationslösung während der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.


Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Keine bekannt


Nebenwirkungen


Respirationstrakt:

Irritationen des Rachenraumes, Heiserkeit, Husten

Sehr selten (<0,01%): paradoxe Bronchospasmen, eosinophile Pneumonie


Generalisierte Störungen / Immunsystem:

Überempfindlichkeitsreaktionen (Exanthem, Pruritus, Urticaria, Angioödem)

Sehr selten (<0,01%): anaphylaktische Reaktionen mit Bronchospasmen und Larynxödem


Gastrointestinaltrakt:

Übelkeit, unangenehmer Geschmack


Muskel- und Skelettsystem:

Myalgien, Arthralgien


4.9 Intoxikationen

Symptome nach Überdosierungen von Natriumcromoglicat sind nicht beschrieben. Eine Therapie ist nicht notwendig.



Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Tierexperimente und In-vitro-Studien haben gezeigt, dass Natriumcromoglicat in der Lage ist, nach Antigen-Exposition die Degranulation sensibi­lisierter Mastzellen und damit die Freisetzung von Entzündungsmediatoren zu hemmen. Bei den Mediatoren handelt es sich um biologische Effektormoleküle, die in den Zellen bereits präformiert vorliegen (z. B. Histamin, Kinine, eosinophiler chemotaktischer Faktor (ECF), neutrophiler chemotaktischer Faktor (NCF)), oder die auf Provokation hin aus Arachidon­säure-haltigen Membranstrukturen der Zellen neu synthetisiert werden (z. B. Prostaglandine, Leuko­triene).


Diese mastzellstabilisierende Wirkung wurde auch beim Menschen bei durch Antigen induziertem, IgE-vermitteltem Bronchospasmus und bei der allergischen Rhinitis gesehen. Die allergische Sofort-Reaktion wird insbesondere mit Histamin in Verbindung gebracht. Prostaglandine und Leukotriene sind bei der Ausprä­gung der verzögerten Reaktion beteiligt. Durch die chemotaktischen Mediatoren ECF, NCF und LTB4, kommt es zu entzündlichen Spät-Reaktionen, die eng mit der bronchialen Hyperreagibilität in Verbindung stehen. Natriumcromoglicat wirkt aber auch bei nicht primär immunologisch vermittelten Mechanismen wie z. B. An­strengungsasthma und SO2-induziertem Asthma.


Neben anderen postulierten Wirkmechanismen hat Natriumcromoglicat auch kalziumantagonistische Wirkun­gen. Natriumcromoglicat blockiert den mit dem IgE-Rezeptor ge­koppelten Kalziumkanal und hemmt dadurch den über diesen Rezeptor vermittelten Einstrom von Kalzium in die Mastzelle und somit die Degranulation der Mastzelle. Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) wird hierbei spezifisch an ein Natriumcromoglicat-Bindungsprotein gebunden, welches Teil des durch den IgE-Rezeptor kontrollierten Kalziumkanals ist.


Dieser Wirkmechanismus trifft für alle Schleim­häute (z. B. Bronchien, Nase, Auge, Darm) gleicher­maßen zu.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach Inhalation von Natriumcromoglicat in Pulverform gelangen etwa 8 % des Wirkstoffes in die Atemwege und werden hier anscheinend vollständig resorbiert mit maximalen Plasmaspiegeln nach 15 - 20 Minuten. Nach einer als Pulver inhalierten Einzeldosis Natriumcromoglicat von 20 mg wird eine Plasmakonzentration von 9 ng/ml innerhalb von 15 Minuten erreicht. Die Plasma­proteinbindung liegt bei 63 - 76 %. Das Ver­teilungsvolumen beträgt 0,13 l/Kg. Die Elinimationshalbwertszeit nach Inhalation beträgt etwa 80 Minuten.


Nach Inhalation von Natriumcromoglicat Pulver ist die deponierte Wirkstoffmenge erheblich von der gale­nischen Formulierung, der Dosierung, dem Krankheits­zustand des Patienten und der Inhalationstechnik ab­hängig. Mit zunehmender Bronchokonstriktion und Ver­schleimung nimmt die Absorption ab. Es besteht die Möglichkeit, dass kleinste Natriumcromoglicat-Partikel wieder ausgeatmet werden. Der Wirkstoff, der sich im Oropharynx niederschlägt, wird verschluckt , geringfügig resorbiert und zum größten Teil wieder ausgeschieden.


Natriumcromoglicat ist wenig lipidlöslich und darum nicht in der Lage, die meisten biologischen Mem­brane, wie z. B. die Blut-Hirn-Schranke, zu durch­dringen.


Ein bestimmter kontinuierlicher Wirkstoffspiegel von Natriumcromoglicat im Blut ist für das Erreichen und Aufrechterhalten eines optimalen Therapieeffektes nicht erforderlich. Maßgebend für den therapeu­tischen Effekt von Natriumcromoglicat ist ausschließlich die nach lokaler Applikation am jeweiligen Erfolgsorgan er­reichte Konzentration.


Natriumcromoglicat wird nicht metabolisiert. Die Elimination erfolgt zu etwa gleichen Teilen biliär und renal.


Toxikologische Eigenschaften

Akute Toxizität


Die Untersuchungen zur akute Toxizität an verschiedenen Tierspezies hat keine besondere Empfindlichkeit für Natriumcromoglicat ergeben (s. a. Punkt 4.9 „Intoxikationen“)


b) Chronische Toxizität


Untersuchungen zur chronischen Toxizität wurden an Ratten mit s.c.-Applikation durchgeführt. Bei extrem hohen Dosierungen traten schwere Nierenschädigungen in Form von tubulären Degenerationen im proximalen Teil der Henleschen Schleife auf.

Untersuchungen bei Inhalationsapplikation an ver­schiedenen Tierspezies (Ratte, Meerschweinchen, Affe und Hund) mit einer Dauer bis zu 6 Monaten ergaben keine Hinweise auf Schädigungen, die durch Pädiacrom Inhalationslösung verursacht wurden.


c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential


In vitro- und in vivo-Untersuchungen zum gentoxischen Potential von Cromoglicinsäure verliefen negativ.

Langzeituntersuchungen an verschiedenen Tier­spezies ergaben keine Hinweise auf ein tumor­erzeugendes Potential.


d) Reproduktionstoxizität


Reproduktionstoxikologische Studien an Kaninchen, Ratten und Mäusen ergaben keine Anhaltspunkte für einen teratogenen oder sonstigen embryotoxischen Effekt von Pädiacrom Inhalationslösung. Die Fertilität männlicher und weiblicher Ratten, der Graviditätsverlauf sowie die peri- und postnatale Entwicklung der Föten blieben unbeeinflusst.

In Untersuchungen an Affen fand man, dass nach i.v. Applikation 0,08 % der Dosis diaplazentar den Feten erreichte und nur 0,001 % der appli­zierten Dosis in der Milch ausgeschieden wurde.


6. Pharmazeutische Angaben


Hilfsstoffe


Gereinigtes Wasser


6.2 Wichtigste Inkompatibilitäten


Bisher keine bekannt


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.


Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalls­datums nicht mehr angewendet werden.


6.4 Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise


Nicht über +25° C lagern. In der Originalpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Packungsgrößen: Originalpackungen mit 50, 100 und 200 Ampullen mit je 2 ml Lösung


7. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers

Pädia Arzneimittel GmbH, Gruhlstr. 3, 50374 Erftstadt, Telefon: 02235-871106, Fax: 02235-871108


Zulassungsnummer


12326.00.01


Datum der Verlängerung der Zulassung


10. September 2008


Stand der Information


Dezember 2008


Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Apothekenpflichtig


11117117.../