Pamorelin La 3,75 Mg Pulver Und Lösungsmittel Zur Herstellung Einer Depot-Injektionssuspension
Gebrauchsinformation: Information für den Anwender
Pamorelin®LA 3,75 mg
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Depot-Injektionssuspension
Wirkstoff: Triptorelin
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.
-
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
-
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
-
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
-
Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
Was ist Pamorelin LA 3,75 mg und wofür wird es angewendet?
Was müssen Sie vor der Anwendung von Pamorelin LA 3,75 mg beachten?
Wie ist Pamorelin LA 3,75 mg anzuwenden?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Pamorelin LA 3,75 mg aufzubewahren?
Weitere Informationen
1. WAS IST PAMORELIN LA 3,75 mg UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Pamorelin LA 3,75 mg enthält Triptorelin, das dem Gonadotropin-Releasing- Hormon ähnlich ist (GnRH-Analogon). Es handelt sich dabei um eine Formulierung mit Langzeitwirkung, die 3,75 mg Triptorelin über einen Zeitraum von 1 Monat (4 Wochen) langsam freisetzt. Die Wirkung wird erzielt, indem der Spiegel des männlichen Hormons Testosteron im Körper gesenkt wird.
Pamorelin LA 3,75 mg dient der Behandlung des lokal fortgeschrittenen, hormonabhängigen Prostatakarzinoms (Krebserkrankung der Vorsteherdrüse); allein oder während und nach der Strahlentherapie.
Pamorelin LA 3,75 mg wird ebenfalls bei der Behandlung des hormonabhängigen Prostatakarzinoms, das sich auf andere Körperorgane ausgebreitet hat (metastasierendes Karzinom), angewendet.
2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON PAMORELIN LA 3,75 mg BEACHTEN?
Pamorelin LA 3,75 mg darf nicht angewendet werden,
wenn Sie überempfindlich(allergisch) gegenüber Triptorelinembonat, Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH), anderen GnRH-Analoga oder gegen einen der sonstigen Bestandteile von Pamorelin LA 3,75 mg sind.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Pamorelin LA 3,75 mg ist erforderlich:
-
Bei mit Pamorelin LA 3,75 mg behandelten Patienten wurde von Depressionen, die schwerwiegend sein können, berichtet. Wenn bei Ihnen Pamorelin LA 3,75 mg angewendet wird und depressive Verstimmungen auftreten, informieren Sie bitte Ihren Arzt.
-
Bei intramuskulärer Injektion, wenn Sie gleichzeitig Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung einnehmen, da an der Einstichstelle Blutergüsse entstehen können.
-
Zu Beginn der Behandlung kommt es in Ihrem Körper zu einer Erhöhung der Testosteronmenge. Dies kann zu einer Verschlechterung der Symptome Ihres Karzinoms führen. Bitte suchen Sie in diesem Fall Ihren Arzt auf. Ihr Arzt wird Ihnen entsprechende Arzneimittel (ein Antiandrogen) geben, um zu verhindern, dass Ihre Symptome sich verschlechtern.
-
Während der ersten Behandlungswochen kann Pamorelin LA 3,75 mg, wie auch andere GnRH-Analoga, in einzelnen Fällen eine Rückenmarksquetschung oder Harnröhrenverengung/-verschluss hervorrufen. Ihr Arzt wird dies überwachen und Sie, falls dies auftritt, entsprechend behandeln.
-
Triptorelin bewirkt nach einer chirurgischen Kastration (Orchiektomie) keine weitere Senkung des Serumtestosteronspiegels, deshalb sollte es nach einer Orchiektomie nicht angewendet werden.
-
Diagnostische Tests der Hypophysen-Gonadenfunktion, die während und nach Absetzen der Behandlung mit Pamorelin LA 3,75 mg durchgeführt werden, können irreführend sein.
-
Die Behandlung mit Pamorelin LA 3,75 mg kann, wie auch bei anderen GnRH-Analoga, zu Knochenschwund, Osteoporose und einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche führen, insbesondere wenn Sie ein starker Trinker oder Raucher sind, in Ihrer Familie Osteoporose (eine Krankheit, die die Knochenfestigkeit beeinträchtigt) aufgetreten ist, Sie sich ungesund ernähren, krampflösende Arzneimittel (Arzneimittel gegen Epilepsie oder Anfälle) oder Kortikosteroide (Steroide) einnehmen.
-
Wenn Sie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben, informieren Sie bitte Ihren Arzt.
-
Wenn Sie eine Ihnen unbekannte Vergrößerung (gutartiger Tumor) der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) haben, kann dies während der Behandlung mit Pamorelin LA 3,75 mg entdeckt werden. Anzeichen dafür sind plötzliche Kopfschmerzen, Erbrechen, Sehstörungen und Augenmuskellähmung.
Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn einer der oben genannten Punkte auf Sie zutrifft.
Die Anwendung des Arzneimittels Pamorelin LA 3,75 mg kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Bei Anwendung von Pamorelin LA 3,75 mg mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Kinder:
Pamorelin LA 3,75 mg ist nicht für die Anwendung bei Neugeborenen, Kleinkindern, Kindern undJugendlichen vorgesehen.
Schwangerschaft und Stillzeit:
Pamorelin LA 3,75 mgist nicht für die Anwendung bei Frauen vorgesehen.
Verkehrstüchtigkeit und Bedienen von Maschinen:
Pamorelin LA 3,75 mg kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z. B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maß im Zusammenwirken mit Alkohol.Sie können sich schwindelig oder müde fühlen oder Probleme mit dem Sehen, wie z. B. Verschwommensehen, haben. Diese Beschwerden können als mögliche Nebenwirkungen der Behandlung oder aufgrund der zugrunde liegenden Erkrankung auftreten. Wenn Sie eine dieser Nebenwirkungen bemerken, sollten Sie kein Fahrzeug lenken und das Bedienen von Maschinen vermeiden.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Pamorelin LA 3,75 mg:
Dieses Arzneimittel enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Durchstechflasche. Das Arzneimittel ist nahezu „natriumfrei“ und kann während einer kochsalzarmen Diät angewendet werden
3. WIE IST PAMORELIN LA 3,75 mg ANZUWENDEN?
Pamorelin LA 3,75 mg wird bei Ihnen unter ärztlicher Aufsicht angewendet.
Die Behandlung des Prostatakarzinoms mit Pamorelin LA 3,75 mg erfordert eine Langzeittherapie. Für die Behandlung des lokal fortgeschrittenen, hormonabhängigen Prostatakarzinoms, während und nach der Strahlentherapie, wird eine Therapiedauer von 2-3 Jahren empfohlen.
Die übliche Dosis ist 1 DurchstechflaschePamorelin LA 3,75 mg, die einmal monatlich(alle 4 Wochen) unter die Haut (subkutan) oder in den Muskel (intramuskulär) injiziert wird.
Ihr Arzt kann Blutabnahmendurchführen, um die Wirksamkeit der Behandlung zu überprüfen.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Pamorelin LA 3,75 mg zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Pamorelin LA 3,75 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Wie auch bei der Behandlung mit anderen GnRH-Agonisten oder nach chirurgischer Kastration gesehen, waren die Nebenwirkungen, die während der Triptorelin-Behandlung am häufigsten beobachtet wurden, auf die erwarteten pharmakologischen Effekte zurückzuführen. Zu diesen Nebenwirkungen zählten Hitzewallungen (50 %), Impotenz (4 %) und verminderte Libido (3 %).
Bei Patienten unter Behandlung mit GnRH-Analoga wurde über eine vermehrte Lymphozytenzahl berichtet.
Mit Ausnahme der allergischen Reaktionen und der Reaktionen an der Injektionsstelle ist von allen Nebenwirkungen bekannt, dass sie im Zusammenhang mit dem veränderten Testosteronspiegel stehen.
Wie auch bei anderen GnRH-Agonisten wurden Überempfindlichkeits- und allergische (anaphylaktische) Reaktionen mit Triptorelin berichtet.
Bei anderen Triptorelin-Präparaten wurde nach subkutaner Injektion gelegentlich über druckempfindliche Infiltrate an der Injektionsstelle berichtet.
Sehr häufig (betrifft mehr als 1 von 10 Behandelten):
-
Hitzewallungen
-
Kraftlosigkeit
-
Übermäßiges Schwitzen
-
Rückenschmerzen
-
Kribbelgefühl in den Beinen
Häufig (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 100):
-
Übelkeit
-
Müdigkeit, Rötung, Brennen und/oder Schmerzen an der Injektionsstelle, Muskel- und Knochenschmerzen, Schmerzen in den Armen und Beinen, Ödeme (Flüssigkeitsansammlung im Gewebe)
-
Schwindelanfälle, Kopfschmerzen
-
Impotenz, Libidoverlust
-
Depression, Stimmungsschwankungen
Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 1.000):
-
Summen im Ohr
-
Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall, Erbrechen
-
Benommenheit, Schüttelfrost, Schläfrigkeit, Schmerzen
-
Beeinflussung einiger Bluttestwerte (einschließlich erhöhter Lebertestwerte)
-
Gewichtszunahme
-
Appetitlosigkeit, Gicht (schwere Schmerzen und Schwellungen in den Gelenken, normalerweise im großen Zeh)
-
Appetitzunahme
-
Gelenkschmerzen, Muskelkrämpfe, Muskelschwäche, Muskelschmerzen
-
Kribbel- oder Taubheitsgefühl
-
Schlaflosigkeit, Reizbarkeit
-
Vergrößerung der männlichen Brustdrüsen, Brustschmerzen, Größenabnahme der Hoden, Schmerzen in den Hoden
-
Atemschwierigkeiten
-
Akne, Haarausfall, Juckreiz, Hautrötung
-
Bluthochdruck
Selten(betrifft 1 bis 10 Behandelte von 10.000):
-
Rote oder violette Verfärbungen der Haut
-
Diabetes
-
Schwindelgefühl
-
Abnormes Empfinden in den Augen, Verschwommensehen oder Sehstörungen
-
Völlegefühl im Bauch, Blähungen, trockener Mund, Geschmacksveränderungen
-
Schmerzen im Brustkorb
-
Gleichgewichtsstörungen
-
Grippeähnliche Beschwerden, Fieber
-
Allergische Reaktionen, anaphylaktische Reaktionen (schwere allergische Reaktionen, die Schwindel oder Probleme beim Atmen verursachen können)
-
Entzündung von Nase/Rachen
-
Erhöhte Körpertemperatur
-
Gewichtsabnahme
-
Gelenkversteifung, Gelenkschwellung, Versteifung der Skelettmuskulatur, Osteoarthritis
-
Gedächtnisverlust
-
Verwirrtheit, verminderte Aktivität, Gefühl der Freude oder des Wohlbefindens
-
Ejakulationsstörungen
-
Atemnot beim Liegen
-
Blasenausschlag
-
Nasenbluten
-
Niedriger Blutdruck
Während der Überwachung nach Markteinführung wurde auch über folgende Nebenwirkungen berichtet: Verschwommensehen, erhöhter Blutdruck, allgemeines Unwohlsein, Knochenschmerzen, Ängstlichkeit und rasche Bildung von Quaddeln aufgrund von Haut- oder Schleimhautschwellungen.
Über die zu ergreifenden Gegenmaßnahmen entscheidet Ihr behandelnder Arzt.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
5. WIE IST PAMORELIN LA 3,75 mg AUFZUBEWAHREN?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen Pamorelin LA 3,75 mg nach dem auf dem Umkarton und den Etiketten nach „Verwendbar bis:“ bzw. „Verw. bis:“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Die zubereitete Suspension muss sofort angewendet werden.
Nicht über 25°C lagern.
6. WEITERE INFORMATIONEN
Was Pamorelin LA 3,75 mg enthält:
Der Wirkstoff ist Triptorelin.
1 Durchstechflasche enthält Triptorelinembonat entsprechend einer Menge von 3,75 mg Triptorelin. Nach dem Auflösen in 2 ml Lösungsmittel enthält 1 ml der zubereiteten Suspension 1,875 mg Triptorelin.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Pulver: Poly(glycolsäure-co-milchsäure), Mannitol, Carmellose-Natrium, Polysorbat 80
Lösungsmittel: Wasser für Injektionszwecke
Wie Pamorelin LA 3,75 mg aussieht und Inhalt der Packung:
Bei diesem Arzneimittel handelt es sich um Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Depot-Injektionssuspension. Das Pulver ist weiß bis weißlich, und das Lösungsmittel ist eine klare Lösung.
Pamorelin LA 3,75 mg ist in Packungen mit
1 Durchstechflasche, 1 Lösungsmittelampulle und 1 Blisterpackung mit 1 Einwegspritze und 2 Injektionsnadeln und in Packungen mit
3 Durchstechflaschen, 3 Lösungsmittelampullen und 3 Blisterpackungen mit je 1 Einwegspritze und je 2 Injektionsnadeln erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller:
Pharmazeutischer Unternehmer:
Ipsen Pharma GmbH
76275 Ettlingen
Tel.: 07243 184-80
Fax: 07243 184-39
Hersteller:
Ipsen Pharma Biotech SAS
Parc d’Activités du Plateau de Signes
Chemin Départemental 402
83870 Signes
Frankreich
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Österreich und Deutschland: Pamorelin LA 3,75 mg
Dänemark, Finnland, Niederlande, Norwegen: Pamorelin 3,75 mg
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Februar 2013.
Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt (siehe auch Abschnitt 3):
|
palde_Pam LA 3,75 mg – GL10AS - EOP Seite 10 von 11