Pankreatin Nordix 40.000 Ph.Eur.-Einheiten
Pankreatin 40000 Nordmark II, ENR 2146598 Fachinformation
Änderungsanzeige 12.11.2010 spcde
57000015 ZLT 041 xx
Basis: Juli 2008
Neuer Stand: Dezember 2009
Änderungen: Vollständige Anpassung an die Fachinformation des Referenzarzneimittels Pankreatan 10.000 ausgenommen präparatspezifische Unterschiede
>>Version ohne Kennzeichnung der Änderungen<<
Wortlaut der für die FACHINFORMATIONvorgesehenen Angaben:
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Pankreatin 40000 Nordmark II
Magensaftresistente Hartkapseln
mit Pankreas-Pulver vom Schwein (Pankreatin)
entsprechend 40.000 Ph.Eur.-Einheiten Lipase/Kapsel
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 magensaftresistente
Hartkapsel enthält 319 – 414 mg Pankreaspulver vom Schwein
Lipaseaktivität 40.000 Ph.-Eur.-Einheiten/Kapsel
Amylaseaktivität mind. 25.000 Ph.-Eur.-Einheiten/Kapsel
Proteaseaktivität mind. 1.500 Ph.-Eur.-Einheiten/Kapsel
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Magensaftresistente Hartkapsel
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Störungen der exokrinen Pankreasfunktion, die mit einer Maldigestion einhergehen
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Dosierung richtet sich nach dem Schweregrad der Pankreasinsuffizienz. Als allgemeine Richtdosis wird ein Lipaseanteil pro Mahlzeit von 20.000 bis 40.000 Ph.Eur.-Einheiten empfohlen, bei Bedarf auch mehr. Die erforderliche Dosis hängt auch vom Fettgehalt der Mahlzeit ab.
Richtdosis pro Mahlzeit: |
1 Kapsel Pankreatin 40.000 Nordmark II |
Eine Erhöhung der Dosis sollte unter ärztlicher Kontrolle erfolgen und an der Verbesserung der Symptome (z.B. Steatorrhoe, Bauchschmerzen) ausgerichtet sein.
Eine Tagesdosis von 15.000 – 20.000 Ph.Eur.-Einheiten pro Kilogramm Körpergewicht sollte nicht überschritten werden. Besonders bei Patienten mit Mukoviszidose sollte die Dosis unter Berücksichtigung von Menge und Zusammensetzung der Mahlzeiten die für eine adäquate Fettresorption notwendige Enzymdosis nicht überschreiten (vgl. Abschnitt 4.4).
Art der Anwendung: Das Arzneimittel soll unzerkaut (siehe Abschnitt 4.4) und mit reichlich Flüssigkeit direkt zu den Mahlzeiten eingenommen werden. Die gleichzeitige Einnahme ist für die Wirksamkeit des Arzneimittels von entscheidender Bedeutung (siehe 5.2: Pharmakokinetische Eigenschaften) Die Hartkapseln können zur leichteren Einnahme bei Bedarf geöffnet und nur der Kapselinhalt unzerkaut eingenommen werden.
Die Dauer der Anwendung ist nicht eingeschränkt und richtet sich nach dem Krankheitsbild.
Gegenanzeigen
Bekannte Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Pankreatin, gegen Schweinefleisch/Schweineproteine oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
-
Pankreatinpräparate enthalten aktive Enzyme, die bei der Freisetzung in der Mundhöhle (z.B. durch Zerkauen) zu Schleimhautschäden (Ulcerationen der Mundschleimhaut) führen können. Es ist deshalb darauf zu achten, dass die Formulierung unzerkaut eingenommen wird.
-
Pankreatin 40.000 Nordmark II sollte nicht angewendet werden bei akuter Pankreatitis und aktutem Schub einer chronischen Pankreatitis während der floriden Erkrankungsphase.
-
Intestinale Obstuktionen sind eine bekannte Komplikation bei Patienten mit Mukoviszidose. Bei Vorliegen einer ileusähnlichen Symptomatik sollte daher auch die Möglichkeit von Darmstrikturen in Betracht gezogen werden.
-
Kinder: Die Anwendung von Pankreatin 40.000 Nordmark II wird nicht empfohlen bei Kindern unter 15 Jahren mit dem Krankheitsbild Mukoviszidose, da hierfür keine Erfahrungen aus Studien mit dem Arzneimittel vorliegen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
-
Folsäure: Die Resorption von Folsäure kann unter der Einnahme von Pankreasenzympräparaten vermindert werden, so dass eine zusätzliche Folsäuregabe erforderlich sein kann. Eine Überprüfung des Folsäurespiegels wird daher empfohlen.
-
Acarbose, Miglitol: Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Pankreasenzympräparate die Wirkung der genannten Antidiabetika vermindern können. Eine Überprüfung der Wirkung der Antidiabetika auf den Blutzuckerspiegel des Patienten bei Komedikation mit Pankreatin wird daher empfohlen.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Pankreatin 40.000 Nordmark II kann nach entsprechender Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt in der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Pankreatin 40.000 Nordmark II hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
sehr häufig |
≥ 1/10 |
häufig |
≥ 1/100 bis < 1/10 |
gelegentlich |
≥ 1/1.000 bis < 1/100 |
selten |
≥ 1/10.000 bis < 1/1.000 |
sehr selten |
< 1/10.000 |
nicht bekannt |
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Die folgende Darstellung basiert auf der Analyse von unerwünschten Ereignissen in publizierten klinischen Studien auf der Basis von 953 Patienten, wobei nicht in jedem Fall eine Kausalitätsbewertung durchgeführt werden konnte. Alle Angaben sind bevorzugte Begriffe (MedDRA Version 10.0, deutsche Fassung), die Anordnung folgt der absteigenden Häufigkeit der unerwünschten Ereignisse:
Gelegentlich |
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen |
Anorexie |
Erkrankungen des Nervensystems |
Schwindelgefühl, Gleichgewichtsstörung |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums |
Rhinitis |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Diarrhoe, Abdominalschmerz, Übelkeit, Erbrechen, Dyspepsie (Pyrosis, Sodbrennen), Stomatitis |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
Erythem |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
Unwohlsein |
Aus der langjährigen Anwendung von Pankreatin sind folgende Nebenwirkungen bekannt:
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) |
Erkrankungen des Immunsystems |
Allergie vom
Soforttyp I (Urtikaria, Niesen, Tränenfluss,
Bronchospasmus), |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Ileumstenose, Kolonstenose, Ileus (Literaturfälle, beides bevorzugt bei Hochdosistherapie bei Mukoviszidose) |
In der Gebrauchsinformation wird der Anwender darauf hingewiesen, dass die folgenden der oben aufgeführten unerwünschten Ereignisse auch Symptome einer weiterhin bestehenden Maldigestion sein können, infolgedessen eine Dosisanpassung durch den Arzt erforderlich sein kann: Anorexie, Diarrhoe, Abdominalschmerz, Übelkeit, Erbrechen, Dyspepsie (Pyrosis, Sodbrennen), Unwohlsein.
Der Anwender wird in der Gebrauchsinformation auch darauf hingewiesen, dass den Symptomen Abdominalschmerz, Erbrechen und Übelkeit Darmverengungen zugrunde liegen können, insbesondere bei Mukoviszidose-Patienten (siehe Abschnitt 4.4). Ihm wird empfohlen, dies vom behandelnden Arzt abklären zu lassen.
4.9 Überdosierung
Es wurden keine Fälle von Überdosierungen berichtet.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Digestiva, inkl. Enzyme (Multienzyme)
ATC-Code: A09AA02
Pankreas Pulver (Pankreatin) enthält neben den exkretorischen Pankreasenzymen Lipase, α-Amylase und Proteasen (z.B. Trypsin und Chymotrypsin) auch andere Enzyme sowie weitere Begleitstoffe ohne enzymatische Aktivität. Die digestive Potenz wird bestimmt von der Aktivität der Enzyme sowie der galenischen Form.
Entscheidend ist die enzymatische Aktivität der Lipase sowie auch der Anteil an Proteasen (z.B. Trypsin), während die amylolytische Aktivität nur bei der Therapie der Mukoviszidose von Bedeutung ist, da auch bei chronischer Pankreatitis die Aufspaltung der Nahrungspolysaccharide noch ungestört abläuft.
Die Pankreaslipase spaltet aus einem Triacylglyceridmolekül die Fettsäuren in Stellung 1 und 3 ab. Die hierdurch entstehenden freien Fettsäuren und 2-Monoglyceride werden hauptsächlich vom oberen Dünndarm unter Zuhilfenahme der Gallensäuren schnell aufgenommen. Die Pankreaslipase des Schweins ist wie die menschliche Pankreaslipase säureinstabil, sodass ihre lipolytische Aktivität bei einem pH-Wert < 4 zunehmend irreversibel inaktiviert wird.
Trypsin wird aus Trypsinogen autokatalytisch oder durch Dünndarmenterokinasen aktiviert und spaltet als Endopeptidase Peptidbindungen, an denen Lysin und Arginin beteiligt sind. Für Trypsin wird eine Feedback-Hemmung der stimulierten Pankreassekretion durch aktiviertes Trypsin im oberen Dünndarm angenommen. Auf diesen Effekt wird die in einigen Studien beschriebene schmerzstillende Wirkung von Pankreatin-Präparaten zurückgeführt.
Die α-Amylase spaltet als Endoamylase glukosehaltige Polysaccharide sehr schnell auf, sodass ihre Aktivität auch bei krankheitsbedingt erheblich verminderter sekretorischer Aktivität der Bauchspeicheldrüse in der Regel noch ausreicht.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Bioverfügbarkeit entspricht der pharmazeutischen Verfügbarkeit am Wirkort, d. h. der Geschwindigkeit und dem Ausmaß der Freisetzung aus der Arzneiform. Die galenische Form von Pankreatin 40.000 Nordmark II gewährleistet eine vollständige Freigabe der magensaftresistenten Pellets aus der Kapsel während der Magenpassage. Die Pellets und der Chymus können sich gleichmäßig vermischen. Nach dem Verlassen des Magens lösen sich die Pellets bei einem pH-Wert > 5,5 auf und geben den Wirkstoff im Nahrungsbrei frei.
Pankreatin wird nicht vom Gastrointestinaltrakt aufgenommen, sondern mit den Fäzes ausgeschieden, wobei der größte Teil durch die Verdauungssäfte oder bakteriell abgebaut und denaturiert wird.
Zum Schutz der enthaltenen Enzyme (Lipasen, Amylasen, Proteasen) ist bei Patienten mit intaktem Magen und physiologischer Säuresekretion ein Schutz des Arzneimittels vor der Magensäure während der Magenpassage durch eine besondere Galenik notwendig. Deshalb liegt das Präparat in Form magensaftresistenter Pellets in der Hartkapsel vor.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Untersuchungen wurden nicht durchgeführt. Systemische toxische Wirkungen für Pankreatin sind nicht zu erwarten.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Eisenoxide und -hydroxide (E 172), Gelatine, Indigocarmin (E 132), Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1) (Ph.Eur.), Natriumdodecylsulfat, Simeticon, Talkum, Titandioxid (E 171), Triethylcitrat
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Pankreatin 40000 Nordmark II ist 3 Jahre haltbar.
Dauer der Haltbarkeit nach Anbruch: 6 Monate.
Das Arzneimittel soll nach Ablauf des auf der Packung angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden!
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25° C lagern. Das Behältnis fest verschlossen halten.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Die Hartkapseln sind in Behältnisse aus Braunglas abgefüllt, die mit einem Kunststoffdeckel verschlossen werden. Die Glasgefäße werden in einen Umkarton (Faltschachtel) zusammen mit der Gebrauchsinformation verpackt.
Packungsgrößen:
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20 magensaftresistente Hartkapseln (Muster)
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50 magensaftresistente Hartkapseln (N1)
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100 magensaftresistente Hartkapseln (N2)
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200 (2 x 100) magensaftresistente Hartkapseln (N3)
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Klinikpackung mit 300 (6 x 50) magensaftresistenten Hartkapseln
Es müssen nicht alle Packungsgrößen im Handel sein.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Es sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich.
7. Inhaber der Zulassung
Nordmark Arzneimittel GmbH & Co. KG
Pinnauallee 4
25436 Uetersen
Tel: 04122-712-0
Fax: 04122-712-220
8. Zulassungsnummer(n)
46598.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
14.06.2000
10. Stand der Information
November 2010
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
5
Nordmark Arzneimittel GmbH & Co. KG Regulatorische Angelegenheiten