Pantoprazol Beta 20 Mg Magensaftresistente Tabletten
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Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Pantoprazol beta 20 mg magensaftresistente Tabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Jede magensaftresistente Tablette enthält 20 mg Pantoprazol (als Pantoprazol-Natrium 1.5 H2O).
Sonstiger Bestandteil: maximal 0,07 mg Phenylalanin/Tablette.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Magensaftresistente Tablette
Gelbe, runde, bikonvexe überzogene Tabletten mit schwarzem Aufdruck „P20“ auf einer Seite und flach auf der anderen Seite.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur Behandlung der leichten Refluxkrankheit und damit verbundener Symptome (z.B. Sodbrennen, saures Aufstoßen, Schmerzen beim Schlucken).
Zur Langzeit-Therapie und -Prävention von Rezidiven bei Refluxösophagitis.
Prävention der durch nicht selektive, nicht steroidale Antiphlogistika induzierten gastroduodenalen Ulzera bei Risikopatienten, die einer kontinuierlichen Behandlung mit diesen Arzneimitteln bedürfen (siehe Abschnitt 4.4).
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Art der Anwendung
Die magensaftresistenten Tabletten sollten 1 Stunde vor dem Essen eingenommen werden. Die Tabletten sollten im Ganzen mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. ein Glas Wasser) geschluckt und nicht zerkaut oder zerbrochen werden.
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren
Leichte Refluxkrankheit und damit verbundene Symptome (z. B. Sodbrennen, saures Aufstoßen, Schmerzen beim Schlucken):
Die empfohlene Dosierung ist 20 mg Pantoprazol täglich (1 magensaftresistente Tablette Pantoprazol beta 20 mg). Eine Symptombesserung wird im Allgemeinen innerhalb von 2-4 Wochen erreicht, und gewöhnlich ist für die Abheilung der damit verbundenen Ösophagitis ein vierwöchiger Behandlungszeitraum erforderlich. Wenn dies nicht ausreicht, wird eine Abheilung normalerweise innerhalb weiterer 4 Wochen erreicht. Sobald Symptomfreiheit erreicht ist, können erneut auftretende Symptome - bei Bedarf - mit 20 mg Pantoprazol einmal täglich kontrolliert werden (on-demand-Therapie).
Wenn eine ausreichende Kontrolle der Symptome durch eine bedarfsorientierte Behandlung nicht aufrecht erhalten werden kann, sollte ein Wechsel zu einer Dauerbehandlung in Betracht gezogen werden.
Langzeitbehandlung und Rezidivprophylaxe bei Refluxösophagitis:
In der Langzeittherapie wird eine Erhaltungsdosis von einer magensaftresistenten Filmtablette Pantoprazol beta 20 mg pro Tag empfohlen, die bei einem Rezidiv auf 40 mg Pantoprazol erhöht werden kann. Für diesen Fall steht Pantoprazol beta 40 mg zur Verfügung. Nach der Abheilung des Rezidivs kann die Dosierung wieder auf 20 mg Pantoprazol reduziert werden.
Erwachsene
Prävention der durch nicht selektive, nicht steroidale Antiphlogistika induzierten gastroduodenalen Ulzera bei Risikopatienten, die einer kontinuierlichen Behandlung mit diesen Arzneimitteln bedürfen.
Die empfohlene Dosierung ist eine magensaftresistente Tablette Pantoprazol beta 20 mg pro Tag.
Ältere Patienten und Patienten mit Niereninsuffizienz
Eine Tagesdosis von 40 mg Pantoprazol sollte bei dieser Patientengruppe nicht überschritten werden.
Patienten mit Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit schweren Leberschäden sollte eine Tagesdosis von 20 mg Pantoprazol nicht überschritten werden (siehe Abschnitt 4.4). Bei diesen Patienten sollten die Leberenzyme während der Behandlung überwacht werden. Wenn die Leberenzyme weiter ansteigen, sollte die Pantoprazolbehandlung abgebrochen werden.
Kinder unter 12 Jahren
Diese Tabletten werden für Kinder unter 12 Jahren aufgrund der für diese Altersgruppe nur begrenzt zur Verfügung stehenden Daten nicht empfohlen.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Pantoprazol oder einen der sonstigen Bestandteile.
Wie andere Protonenpumpeninhibitoren auch, sollte Pantoprazol nicht zusammen mit Atazanavir eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.5).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei Patienten mit schweren Leberschäden sollten die Leberenzyme während der Behandlung mit Pantoprazol, vor allem während einer Langzeittherapie, regelmäßig überwacht werden. Bei einem Anstieg der Leberenzyme sollte die Behandlung abgebrochen werden (siehe Abschnitt 4.2).
Die Anwendung von Pantoprazol beta 20 mg zur Prävention der durch nicht selektive, nicht steroidale Antiphlogistika induzierten gastroduodenalen Ulzera sollte auf Patienten beschränkt werden, die einer fortgesetzten Behandlung mit diesen Arzneimitteln bedürfen und die ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung von gastrointestinalen Komplikationen haben.
Das erhöhte Risiko sollte anhand individueller Risikofaktoren, z.B. hohes Alter (> 65 Jahre), früher aufgetretene gastroduodenale Ulzera oder Blutungen im oberen Gastrointestinaltrakt bewertet werden.
Abnahme der Magensäure durch irgendein Mittel – einschließlich Protonenpumpenhemmer kann zu einem Anstieg der Anzahl der normalerweise im Gastrointestinaltrakt vorkommenden Bakterien führen. Eine Behandlung mit säuresenkenden Arzneimitteln kann daher zu einem leicht erhöhten Risiko von gastrointestinalen Infektionen, hervorgerufen durch Bakterien (z.B. Salmonella und Campylobacter), führen.
Wie bei allen säurehemmenden Medikamenten besteht auch bei Pantoprazol die Möglichkeit, dass es durch eine Hypo- oder Achlorhydrie zur Malabsorption von Vitamin B12 (Cyanocobalamin) kommen kann. Dies sollte insbesondere in der Langzeittherapie von Patienten bedacht werden, die besonderen Risikofaktoren für eine Vitamin-B12-Malabsorption unterliegen oder reduzierte Vitamin-B12-Reserven haben.
Bei Langzeitanwendung, insbesondere wenn die Behandlungsdauer 1 Jahr überschreitet, sollten die Patienten regelmäßig überwacht werden.
Vor der Behandlung mit Pantoprazol muss eine maligne Erkrankung der Speiseröhre oder des Magens ausgeschlossen werden, da die Behandlung auch die Beschwerden bösartiger Erkrankungen vermindert und sich so die Diagnosestellung verzögern kann.
Patienten, die nach 4 Wochen auf die Behandlung nicht angesprochen haben, sollten untersucht werden.
Hypomagnesiämie
Schwere Hypomagnesiämie wurde bei Patienten berichtet, die für mindestens drei Monate, jedoch in den meisten Fällen für ein Jahr mit PPIs wie Pantoprazol behandelt wurden. Schwerwiegende Manifestationen von Hypomagnesiämie mit Erschöpfungszuständen, Tetanie, Delir, Krämpfe, Schwindelgefühl und ventrikulären Arrhythmien können auftreten, aber sie können sich schleichend entwickeln und dann übersehen werden. Bei den meisten betroffenen Patienten verbesserte sich die Hypomagnesiämie nach Gabe von Magnesium und Absetzen des PPIs.
Bei Patienten, für die eine längere Behandlungsdauer vorgesehen ist oder die PPIs mit Digoxin oder anderen Arzneistoffen einnehmen, welche Hypomagnesiämie hervorrufen können (z.B. Diuretika), sollte der Arzt vor und periodisch während der Behandlung mit PPI eine Überwachung der Magnesiumwerte in Betracht ziehen.
Frakturen
Protonenpumpeninhibitoren, besonders wenn sie in einer hohen Dosierung und über eine längere Zeit (>1 Jahr) angewendet werden, können das Risiko von Hüft-, Handgelenks- und Wirbelsäulenfrakturen, insbesondere bei älteren Patienten oder bei Vorliegen anderer bekannter Risikofaktoren, mässig erhöhen. Beobachtungsstudien deuten darauf hin, dass Protonenpumpeninhibitoren das Risiko von Frakturen möglicherweise um 10-40% erhöhen, wobei dieses erhöhte Risiko teilweise auch durch andere Risikofaktoren bedingt sein kann. Patienten mit Osteoporoserisiko sollen entsprechend den gültigen klinischen Richtlinien behandelt werden und Vitamin D und Kalzium in ausreichendem Maße erhalten.
Dieses Arzneimittel enthält Aspartam als Quelle für Phenylalanin und kann schädlich sein für Patienten mit Phenylketonurie.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es ist möglich, dass Pantoprazol die Resorption von Arzneimitteln, deren Bioverfügbarkeit pH-abhängig ist (z.B. Ketoconazol, Itraconazol, Atazanavir), herabsetzt.
Die gleichzeitige Anwendung von Atazanavir (300 mg) und Ritonavir (100 mg) mit Omeprazol (40 mg, einmal täglich) bzw. die gleichzeitige Anwendung von Atazanavir (400 mg) mit Lansoprazol (60 mg, einmalige Gabe) führte zu einer erheblichen Herabsetzung der Bioverfügbarkeit von Atazanavir bei Probanden. Die Absorption von Atazanavir ist pH-abhängig, daher sollte die gleichzeitige Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren, einschließlich Pantoprazol, zusammen mit Atazanavir vermieden werden (siehe Abschnitt 4.3).
Pantoprazol wird über das Cytochrom-P450-Enzymsystem in der Leber verstoffwechselt. Eine Wechselwirkung mit anderen Arzneimitteln bzw. Substanzen, die über dasselbe Enzymsystem verstoffwechselt werden, kann nicht ausgeschlossen werden. In gezielten Untersuchungen mit einer Reihe solcher Arzneimittel bzw. Substanzen ließen sich jedoch keine klinisch bedeutsamen Wechselwirkungen nachweisen. Untersuchungen liegen für Carbamazepin, Coffein, Diazepam, Diclofenac, Digoxin, Ethanol, Glibenclamid, Metoprolol, Naproxen, Nifedipin, Phenytoin, Piroxicam, Theophyllin und orale Kontrazeptiva vor.
Obwohl in klinischen Pharmakokinetikstudien keine Wechselwirkungen bei gleichzeitiger Verabreichung von Phenprocoumon oder Warfarin beobachtet wurden, sind seit der Markteinführung in wenigen Einzelfällen bei gleichzeitiger Behandlung Veränderungen der Prothrombinzeit / INR berichtet worden. Daher wird bei Patienten, die mit Cumarin-Antikoagulantien behandelt werden, die Überwachung der Prothrombinzeit / INR nach Beginn und Ende der Pantoprazol-Behandlung und während unregelmäßiger Anwendung von Pantoprazol empfohlen.
Auch mit gleichzeitig verabreichten Antacida besteht keine Wechselwirkung.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Die klinischen Erfahrungen bei schwangeren Frauen sind begrenzt. In tierexperimentellen Reproduktionsstudien wurde eine leichte Fetotoxizität bei Dosen oberhalb von 5 mg/kg beobachtet. Beim Menschen liegen keine Erfahrungen über den Übertritt von Pantoprazol in die Muttermilch vor. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Pantoprazol nur angewendet werden, wenn der Vorteil für die Mutter das potentielle Risiko für den Fötus bzw. das Neugeborene übersteigt.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Ein Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit, das Bedienen von Maschinen sowie das Arbeiten ohne sicheren Halt ist nicht bekannt. Nebenwirkungen wie Schwindel und Sehstörungen können auftreten (siehe Abschnitt 4.8). Unter diesen Umständen kann das Reaktionsvermögen vermindert sein.
4.8 Nebenwirkungen
Bei ca. 5 % der Patienten können erfahrungsgemäß Nebenwirkungen erwartet werden. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Diarrhö und Kopfschmerzen, beides trat bei ca. 1 % der Patienten auf. Die folgenden Nebenwirkungen wurden mit Pantoprazol berichtet.
In der folgenden Tabelle sind die Nebenwirkungen unter folgenden Häufigkeiten sortiert:
Sehr häufig ( 1/10); häufig ( 1/100 bis <1/10); gelegentlich ( 1/1.000 bis <1/100); selten ( 1/10.000 bis <1/1.000); sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Die Nebenwirkungen sind innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Tabelle 1. Nebenwirkungen mit Pantoprazol in klinischen Studien und nach Markteinführung
Häufigkeit Organ- System |
Gelegentlich |
Selten |
Sehr selten |
Nicht bekannt |
Störungen des Blut- und Lymphsystems |
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Thrombozytopenie; Leukopenie |
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Erkrankungen des Nervensystems |
Kopfschmerzen; Schwindel |
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Augenerkrankungen |
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Sehstörungen (Veschwommensehen) |
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Durchfall; Übelkeit / Erbrechen; Blähbauch und Völlegefühl; Verstopfung; Mundtrockenheit; Bauchschmerzen und -beschwerden |
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Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
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Interstitielle Nephritis |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
Hautausschlag/Exanthem; Juckreiz |
Urtikaria; Angioödeme |
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Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom; Erythema multiforme, Photosensibilität |
Skelettmuskulatur- und Bindegewebserkrankungen |
Fraktur der Hüfte, des Handgelenks oder der Wirbelsäule (siehe Abschnitt 4.4 „Warnhinweise“) |
Gelenkschmerzen; Muskelschmerzen |
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Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen |
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Hyperlipidämie und erhöhte Lipidwerte (Triglyceride, Cholesterin); Gewichtsveränderungen |
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Hyponatriämie, Hypomagnesiämie. (siehe Abschnitt 4.4 “Warnhinweise”) |
Allgemeine Er-krankungen und Beschwerden am Ver-abreichungsort |
Asthenie, Müdigkeit und Unwohlsein |
erhöhte Körpertemperatur; periphere Ödeme |
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Erkrankungen des Immunsystems |
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Überempfindlichkeit (einschl. anaphylaktische Reaktionen und anaphylaktischer Schock |
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Leber- und Gallenerkrankungen |
Erhöhte Leberwerte (Transaminasen, γ-GT); |
Erhöhter Bilirubinwert |
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Leberzellschaden; Gelbsucht; Leberversagen |
Psychiatrische Erkrankungen |
Schlafstörungen |
Depression (mit allen Verschlimmerungen) |
Desorientiertheit (mit allen Verschlimmerungen) |
Halluzinationen; Verwirrtheit (besonders bei vorbelasteten Patienten bzw. Verschlimmerung dieser Symptome bei Vorbestehen) |
4.9 Überdosierung
Symptome einer Überdosierung sind beim Menschen nicht bekannt.
Es wurden bis zu 240 mg intravenös über 2 Minuten gegeben und gut vertragen. Da Pantoprazol extensiv an Proteine gebunden wird, ist es nicht leicht dialysierbar.
Sollte es zu einer Überdosierung mit klinischen Zeichen einer Vergiftung kommen, gelten die üblichen Regeln einer Intoxikationstherapie.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Protonenpumpenhemmer
ATC-Code: A02BC02
Pantoprazol ist ein substituiertes Benzimidazol, das durch spezifische Reaktion mit den Protonenpumpen der Belegzellen die Magensäuresekretion hemmt.
Pantoprazol wird im sauren Kompartiment der Belegzelle in die aktive Form umgelagert und hemmt die H+/K+-ATPase, d.h. die Endstufe der Salzsäureproduktion im Magen. Die Hemmung ist dosisabhängig und wirkt sowohl auf die basale als auch auf die stimulierte Magensäuresekretion. Bei den meisten Patienten wird innerhalb von 2 Wochen Symptomfreiheit erreicht.
Wie bei anderen Protonenpumpenhemmern und H2-Rezeptorenblockern wird durch die Behandlung mit Pantoprazol die Magensäure reduziert, wodurch es zu einem Gastrinanstieg proportional zu der Säurereduktion kommt. Der Gastrinanstieg ist reversibel. Da Pantoprazol an das Enzym distal zur Rezeptorebene bindet, kann es die Säuresekretion unabhängig von einer Stimulation durch andere Substanzen (Acetylcholin, Histamin, Gastrin) beeinflussen. Pantoprazol hat nach oraler und intravenöser Gabe den gleichen Effekt.
Die Nüchtern-Gastrinwerte steigen unter Pantoprazol an. Dieser Anstieg führt bei kurzfristiger Anwendung von Pantoprazol meist nicht zu einem Anstieg über die obere Normgrenze hinaus. Eine Langzeittherapie mit Pantoprazol führt in der Folge aber meist zu einer Verdoppelung der Gastrinwerte. Die Überschreitung der Normwerte geht jedoch nur in Einzelfällen mit einer exzessiven Erhöhung der Gastrinspiegel einher. In der Folge kommt es in seltenen Fällen in der Langzeitanwendung zu einer leichten bis mäßigen Vermehrung spezieller endokriner (ECL = enterochromaffin-like) Zellen des Magens (einfache bis adenomatöse Hyperplasie). Die Entstehung von Karzinoidvorstufen (atypische Hyperplasien) oder Magenkarzinoiden, wie sie in Tierversuchen berichtet wurden (siehe Abschnitt 5.3), wurden beim Menschen jedoch nicht beobachtet.
Ein Einfluss auf endokrine Schilddrüsen-Parameter und Leberenzyme kann gemäß den Tierstudien bei einer Pantoprazol-Langzeitbehandlung, die ein Jahr überschreitet, nicht komplett ausgeschlossen werden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Allgemeine Pharmakokinetik
Pantoprazol wird rasch resorbiert. Bereits nach einmaliger oraler Gabe von 20 mg Pantoprazol wird der volle Wirkstoffspiegel erzielt. Die maximalen Serumkonzentrationen von etwa 1-1,5 µg/ml werden im Mittel ca. 2,0 –2,5 h nach Gabe erreicht und bleiben auch nach Mehrfachgabe konstant.
Das Verteilungsvolumen beträgt etwa 0,15 l/kg, die Clearance liegt bei ca. 0,1 l/h/kg. Für die terminale Eliminationshalbwertszeit wurde ca. 1 h berechnet. In wenigen Fällen wurden Probanden mit verlangsamter Elimination beobachtet. Aufgrund der spezifischen Aktivierung von Pantoprazol in der Belegzelle korreliert die Eliminationshalbwertszeit nicht mit der viel längeren Wirkdauer (Säuresekretionshemmung).
Die pharmakokinetischen Charakteristika nach Einmal- und Mehrfachgabe unterscheiden sich nicht. Pantoprazol besitzt im Dosisbereich von 10-80 mg sowohl nach oraler als auch nach intravenöser Gabe eine lineare Kinetik.
Die Serumproteinbindung von Pantoprazol liegt bei etwa 98 %. Pantoprazol wird praktisch ausschließlich durch die Leber abgebaut. Der größte Teil der Metaboliten (ca. 80%) wird renal ausgeschieden, der Rest über die Faeces. Sowohl im Serum als auch im Urin ist der Hauptmetabolit das mit Sulfat konjugierte Desmethylpantoprazol. Die Halbwertszeit des Hauptmetaboliten (ca. 1,5 h) ist nur unwesentlich länger als die von Pantoprazol.
Bioverfügbarkeit
Pantoprazol wird nach oraler Gabe vollständig resorbiert. Für die absolute Bioverfügbarkeit der Tablette wurden Werte um 77% gefunden. Eine Beeinflussung der AUC und der maximalen Serumkonzentration und damit der Bioverfügbarkeit durch gleichzeitig eingenommene Nahrung wurde nicht festgestellt. Lediglich die Variabilität der Lag-Time wird durch gleichzeitige Einnahme mit Nahrung erhöht.
Spezielle Patientengruppen
Bei Gabe von Pantoprazol an Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (incl. Dialysepatienten) ist keine Dosisreduktion erforderlich. Die Halbwertszeit von Pantoprazol ist wie bei gesunden Probanden kurz. Pantoprazol wird nur in sehr geringem Ausmaß dialysiert. Obwohl der Hauptmetabolit eine mäßig verlängerte Halbwertszeit (2-3 h) aufweist, tritt bei dieser dennoch raschen Ausscheidung keine Kumulation auf. Jedoch sollte eine Tagesdosis von 40 mg Pantoprazol bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht überschritten werden.
Bei Patienten mit Leberzirrhose (Child A, Child B) verlängert sich die Halbwertszeit auf Werte zwischen 3-6 h, und die AUC-Werte sind um den Faktor 3-5 erhöht; die maximale Serumkonzentration nimmt jedoch gegenüber Gesunden nur geringfügig um den Faktor 1,3 zu.
Eine geringfügige Erhöhung von AUC und von Cmaxbei älteren gegenüber jüngeren Probanden hat auch keine klinische Relevanz.
Kinder
Nach einer oralen Einzelgabe von 20 mg bzw. 40 mg Pantoprazol bei Kindern zwischen 5 und 16 Jahren wurden AUC- bzw. Cmax-Werte ermittelt, die im Bereich derer von Erwachsenen lagen. Nach einer intravenösen Einzelgabe von 0,8 bzw. 1,6 mg Pantoprazol pro kg Körpergewicht bei Kindern zwischen 2 und 16 Jahren wurde kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Körpergewicht bzw. dem Alter und der Pantoprazol-Clearance gefunden. AUC und Verteilungsvolumen stimmten mit dem eines Erwachsenen überein.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die präklinischen Daten aus konventionellen Studien zur pharmakologischen Sicherheit, zur Toxizität nach wiederholter Gabe und zur Genotoxizität lassen keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
In einer zweijährigen Karzinogenitätsstudie an Ratten wurden neuroendokrine Neoplasmen gefunden. Weiterhin traten in einer Studie Papillome squamöser Zellen im Vormagen von Ratten auf. Der Mechanismus, der einer Entwicklung von Magenkarzinoiden durch substituierte Benzimidazole zugrunde liegt, wurde sorgfältig untersucht und lässt die Schlussfolgerung zu, dass es sich um einen indirekten Mechanismus infolge der stark erhöhten Serumgastrinspiegel bei der Ratte während der hochdosierten chronischen Gabe der Substanz handelt.
Bei Ratten (nur in einer Studie) und weiblichen Mäusen wurde in den 2-Jahres-Studien eine erhöhte Zahl von Lebertumoren beobachtet, die als Folge der hohen Metabolisierungsrate von Pantoprazol in der Leber interpretiert werden. In einer 2-Jahresstudie wurde bei Ratten ein geringer Anstieg von Neoplasmen in der Schilddrüse in der höchsten Dosisgruppe (200 mg/kg) beobachtet.
Das Auftreten dieser Neoplasmen hängt mit den durch Pantoprazol induzierten Veränderungen im Abbau von Thyroxin in der Leber der Ratten zusammen. Aufgrund der geringen therapeutischen Dosis beim Menschen sind Nebenwirkungen auf die Schilddrüse nicht zu erwarten.
Aus Mutagenitätsstudien, Zelltransformationstests und einer DNA-Bindungsstudie zeigt sich, dass Pantoprazol kein genotoxisches Potential hat.
Untersuchungen ergaben weder Hinweise für eine Beeinträchtigung der Fertilität noch für eine teratogene Wirkung.
Die Plazentagängigkeit wurde für Pantoprazol an der Ratte untersucht. Sie nimmt dabei mit fortschreitender Trächtigkeit zu. Daher ist die Konzentration im Föten kurz vor dem Wurf erhöht.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Kern:
Mannitol (Ph.Eur.)
Natriumcarbonat
Crospovidon Typ A (Ph.Eur.)
Hyprolose
Talkum
Calciumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]
Barriereüberzug:
Zein F4000 (enthält Phenylalanin)
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1) (Ph.Eur.)
Magensaftresistenter Überzug:
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1) (Ph.Eur.)
Triethylcitrat)
Titandioxid (E 171)
Talkum
Filmüberzug:
Hypromellose
Titandioxid (E 171)
Macrogol 400
Eisen(III)-hydroxid-oxid (E 172)
Drucktinte:
Schellack (E 904)
Eisen(II,III)-oxid (E 172)
N-Butylalkohol
Propylenglycol (E 1520)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30 ºC lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Blisterpackungen (flach oder als Einheitsdosenbehältnis): kaltgeformte Folie als Basismaterial und harttemperierte Aluminiumfolie als Abdeckfolienmaterial.
7, 14, 15, 28, 30, 50, 56, 60, 84, 100, 112 magensaftresistente Tabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
betapharm Arzneimittel GmbH
Kobelweg 95, 86156 Augsburg
Tel.: 0821/74 88 10
Fax: 0821/74 88 14 20
Unsere Servicenummern für Sie:
Tel.: 0800/74 88 100
Fax: 0800/74 88 120
8. Zulassungsnummer(n)
69569.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung
23.07.2009
10. Stand der Information
September 2012
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig