Pantoprazol Macleods 40 Mg Magensaftresistente Tabletten
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Pantoprazol Macleods 40 mg magensaftresistente Tabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede magensaftresistente Tablette enthält
45,1 mg Pantoprazol-Natrium 1.5 H2O äquivalent zu 40 mg Pantoprazol
Vollständige Liste der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1
3. DARREICHUNGSFORM
Magensaftresistente Tablette
Gelbe, ovale, bikonvexe, magensaftresistente Tabletten mit dem Aufdruck ‘CL25’ auf einer Seite.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren
- Refluxösophagitis.
Erwachsene
- Zur Behandlung von Helicobacter pylori (H. pylori)
in Kombination mit geeigneten Antibiotika bei Patienten mit durch H. pylori verursachten Geschwüren.
- Zwölffingerdarm- und Magengeschwüre.
- Zollinger-Ellison Syndrom und andere
Erkrankungen, bei denen im Magen zu viel Säure
produziert wird.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Nehmen Sie die Tabletten eine Stunde vor einer Mahlzeit unzerkaut und unzerbrochen als Ganzes zusammen mit etwas Wasser ein.
Empfohlene Dosierung:
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren:
Refluxösophagitis
Eine Pantoprazol 40 mg magensaftresistente Tablette pro Tag. In individuellen Fällen kann die Dosis auf 2 Tabletten täglich verdoppelt werden, besonders dann, wenn keine andere Therapie anspricht. Gewöhnlich ist für die Behandlung der Refluxösophagitis ein vierwöchiger Behandlungszeitraum erforderlich. Wenn dies nicht ausreicht, wird eine Abheilung normalerweise innerhalb weiterer 4 Wochen erreicht.
Erwachsene:
Eradikation von H. pylori in Kombination mit zwei geeigneten Antibiotika: Bei H. pylori positiven Patienten mit Zwölffingerdarm- und Magengeschwüren sollte eine Eradikation des Keims durch eine Kombinationstherapie erreicht werden. Bezüglich der lokalen Resistenzlage sowie der korrekten Anwendung und Verschreibung der Antibiotika sollten offizielle lokale Richtlinien (z.B. nationale Empfehlungen) beachtet werden. Je nach Resistenzbild werden zur Eradikation von H. pylori die folgenden Kombinationen empfohlen:
a) 2-mal täglich 1 Pantoprazol 40 mg magensaftresistente Tablette + 2-mal täglich 1000 mg Amoxicillin
+ 2-mal täglich 500 mg Clarithromycin
b) 2-mal täglich 1 Pantoprazol 40 mg magensaftresistente Tablette + 2-mal täglich 400-500 mg Metronidazol (oder 500 mg Tinidazol)
+ 2-mal täglich 250-500 mg Clarithromycin
c) 2-mal täglich 1 Pantoprazol 40 mg magensaftresistente Tablette + 2-mal täglich 1000 mg Amoxicillin
+ 2-mal täglich 400-500 mg Metronidazol (oder 500 mg Tinidazol)
Im Falle der Kombinationstherapie zur Eradikation der H. pylori Infektion ist die zweite Pantoprazol 40 mg magensaftresistente Tablette 1 Stunde vor dem Abendessen einzunehmen. Die Kombinationstherapie wird im Regelfall über 7 Tage gegeben und kann um weitere 7 Tage bis zu einer Gesamtdauer von 2 Wochen verlängert werden. Falls eine Weiterbehandlung mit Pantoprazol zur Absicherung der Abheilung der Geschwüre angezeigt ist, sind die Dosierungsempfehlungen bei Magen-und Zwölffingerdarmgeschwüren zu beachten.
Kommt bei einem Patienten die Kombinationstherapie nicht in Betracht, z.B. weil der Patient H. pylori negativ ist, so gelten für die Monotherapie mit Pantoprazol folgende Dosierungsrichtlinien:
Behandlung von Magengeschwüren
Eine Pantoprazol 40 mg magensaftresistente Tablette pro Tag.
In Einzelfällen kann, insbesondere wenn bisher nicht auf andere Arzneimittel angesprochen wurde, die doppelte Dosis gegeben werden (Steigerung auf 2 Tabletten täglich). Gewöhnlich ist für die Behandlung der Refluxösophagitis ein vierwöchiger Behandlungszeitraum erforderlich. Wenn dies nicht ausreicht, wird eine Abheilung normalerweise innerhalb weiterer 4 Wochen erreicht.
Behandlung von Zwölffingerdarmgeschwüren
Eine Pantoprazol 40 mg magensaftresistente Tablette pro Tag. In individuellen Fällen kann die Dosis auf 2 Tabletten täglich verdoppelt werden, besonders dann, wenn keine andere Therapie anspricht.
Gewöhnlich heilt ein Zwölffingerdarmgeschwür innerhalb von 2 Wochen ab. Wenn ein Behandlungszeitraum von 2 Wochen nicht ausreicht, wird eine Abheilung in fast allen Fällen innerhalb weiterer 2 Wochen erreicht.
Zollinger-Ellison Syndrom und andere Erkrankungen, bei denen im Magen zu viel Säure produziert wird.
Für die Langzeittherapie von Zollinger-Ellison-Syndrom und anderen Erkrankungen, die mit einer pathologischen Hypersekretion von Magensäure einhergehen, beträgt die empfohlene Anfangsdosis 80 mg (2 Tabletten Pantoprazol 40 mg) täglich.
Im Anschluss kann die Dosierung entsprechend der Bestimmung der Magensäuresekretion individuell eingestellt werden. Bei Dosierungen von mehr als
80 mg täglich ist die Tagesdosis auf eine zweimalige Gabe zu verteilen. Eine zeitweilige Erhöhung der Dosierung auf über 160 mg Pantoprazol täglich ist möglich; sie sollte jedoch nicht länger beibehalten werden, als für eine ausreichende Kontrolle der Säuresekretion erforderlich.
Bei Zollinger-Ellison-Syndrom und anderen Erkrankungen, die mit einer pathologischen Hypersekretion von Magensäure einhergehen, ist die Dauer der Behandlung nicht begrenzt und sollte so lange fortgesetzt werden, wie sie klinisch erforderlich ist.
Bestimmte Patientengruppen Kinder unter 12 Jahren:
Pantoprazol 40 mg magensaftresistente Tabletten werden nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren aufgrund nicht ausreichender Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit in dieser Altersgruppe.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen ist keine Dosisanpassung erforderlich. Pantoprazol darf nicht in der Kombinationstherapie zur Eradikation von H. pylori bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion angewendet werden, da derzeit keine Daten bzgl. der Wirksamkeit und Sicherheit von Pantoprazol magensaftresistenten Tabletten in der Kombinationstherapie bei diesen Patienten vorliegen.
Ältere Patienten:
Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Betsandteilen.
Pantoprazol darf, wie andere Protonenpumpenhemmer auch, nicht gleichzeitig mit Atazanavir (siehe Abschnitt 4.5) eingenommen werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Warnhinweise Keine
Besondere Vorsichtshinweise für die Anwendung
Bei Patienten mit schweren Lebererkrankungen sollten die Leberwerte während der Behandlung mit Pantoprazol, insbesondere bei einer Langzeittherapie, regelmäßig überprüft werden. Im Falle eines Anstiegs der Leberenzym-Werte sollte die Behandlung abgebrochen werden.
Die Anwendung von Pantoprazol 40 mg zur Prävention von durch nichtselektive, nicht steroidale Antiphlogistika (NSAIDs) induzierte MagenDarm-Geschwüre sollte sich auf Risikopatienten beschränken, die eine Langzeitbehandlung mit NSAIDs benötigen.
Das erhöhte Risiko ist anhand individueller Risikofaktoren einzuschätzen, z.B. hohes Alter (>65 Jahre), Verlauf von Zwölffingerdarm- oder Magengeschwüren oder obere gastrointestinale Blutungen. Wie alle säurehemmenden Wirkstoffe kann Pantoprazol dazu führen, dass Vitamin B12 (Cyanocobalamin) aufgrund von Hypo- oder Achlorhydrie schlechter vom Körper aufgenommen wird. Dies ist bei Patienten mit geringen Vitamin-B12-Reserven oder Risikofaktoren für eine Vitamin-B12-Unterversorgung bei einer Langzeitbehandlung zu berücksichtigen.
Während einer Langzeittherapie, insbesondere wenn die Behandlungsdauer ein Jahr überschreitet, sind die Patienten regelmäßig zu überwachen.
Treten Alarmsymptome auf (z.B. großer unbeabsichtigter Gewichtsverlust, wiederkehrendes Erbrechen, Schluckstörungen, Bluterbrechen, Anämie oder Melaena) und ist ein Magengeschwür aufgetreten bzw. wird es vermutet, müssen bösartige Tumore ausgeschlossen werden, da Pantoprazol die Symptome von Krebserkrankungen lindern und die Diagnose verzögern kann.
Dauern die Symptome trotz Behandlung an, müssen weitere Untersuchungen in Betracht gezogen werden.
Wie alle Protonenpumpenhemmer erhöht Pantoprazol voraussichtlich die Menge an Bakterien, die sich für gewöhnlich im oberen gastrointestinalen Trakt befinden. Die Behandlung mit Pantoprazol kann zu einem leicht erhöhten Risiko gastrointestinaler Infektionen führen, die durch Bakterien (z.B. Salmonellen, Campylobacter und Clostridium difficile) verursacht werden.
Hypomagnesiämie:
Schwere Hypomagnesiämie wurde bei Patienten berichtet, die für mindestens drei Monate, jedoch in den meisten Fällen für ein Jahr mit PPIs wie Pantoprazol behandelt wurden. Schwerwiegende Manifestationen von Hypomagnesiämie mit Erschöpfungszuständen, Tetanie, Delir, Krämpfe, Schwindelgefühl und ventrikulären Arrhythmien können auftreten, aber sie können sich schleichend entwickeln und dann übersehen werden. Bei den meisten betroffenen Patienten verbesserte sich die Hypomagnesiämie nach Gabe von Magnesium und Absetzen des PPIs.
Bei Patienten, für die eine längere Behandlungsdauer vorgesehen ist oder die PPIs mit Digoxin oder anderen Arzneistoffen einnehmen, welche Hypomagnesiämie hervorrufen können (z.B. Diuretika), sollte der Arzt vor und periodisch während der Behandlung mit PPI eine Überwachung der Magnesiumwerte in Betracht ziehen.
Frakturen:
Protonenpumpeninhibitoren, besonders wenn sie in einer hohen Dosierung und über eine längere Zeit (>1 Jahr) angewendet werden, können das Risiko von Hüft-, Handgelenks- und Wirkelsäulenfrakturen, insbesondere bei älteren Patienten oder bei Vorliegen anderer bekannter Risikofaktoren, mässig erhöhen. Beobachtungsstudien deuten darauf hin, dass Protonenpumpeninhibitoren das Risiko von Frakturen möglicherweise um 10-40% erhöhen, wobei dieses erhöhte Risiko teilweise auch durch andere Risikofaktoren bedingt sein kann.
Patienten mit Osteoporoserisiko sollen entsprechend den gültigen klinischen Richtlinien behandelt werden und Vitamin D und Kalzium in ausreichendem Maße erhalten.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Einfluss von Pantoprazol auf die Resorption anderer Arzneimittel Aufgrund der tiefgreifenden und langanhaltenden Hemmung der Magensäuresekretion kann Pantoprazol die Aufnahme von Arzneimitteln, deren Bioverfügbarkeit vom
pH-Wert abhängig ist (z.B. einige Azol-Antimykotika wie Ketoconazol, Itraconazol, Posaconazol und weitere Medikamente, wie z.B. Erlotinib) verringern.
HIV-Arzneimittel (Atazanavir)
Eine gleichzeitige Einnahme von Atazanavir mit anderen HIV-Arzneimitteln, deren Bioverfügbarkeit bei Protonenpumpenhemmern vom pH-Wert abhängig ist, kann zu einer erheblichen Verringerung der Bioverfügbarkeit dieser HIV-Arzneimittel führen und deren Wirkung beeinträchtigen. Daher wird eine gleichzeitige Einnahme von
Protonenpumpenhemmern mit Atazanavir nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).
Blutgerinnungshemmer auf Cumarin-Basis (Phenprocoumon oder Warfarin)
Obwohl in klinischen pharmakokinetischen Studien bei gleichzeitiger Verabreichung von Phenprocoumon oder Warfarin keine Wechselwirkungen beobachtet wurden, wurde seit der Markteinführung in wenigen Einzelfällen bei gleichzeitiger Behandlung von Veränderungen der Blutgerinnungszeit (INR) berichtet. Daher sollte der Arzt bei Patienten, die mit Blutgerinnungshemmern auf Cumarin-Basis (z.B. Phenprocoumon oder Warfarin) behandelt werden, die Prothrombin- bzw. Blutgerinnungszeit nach Beginn und Ende der Pantoprazol-Behandlung oder während unregelmäßiger Anwendung von Pantoprazol überwachen.
Andere Interaktionsstudien
Pantoprazol wird weitgehend über das Cytochrom P450 Enzymsystem in der Leber metabolisiert. Die hauptsächliche Metabolisierung umfasst die Demethylierung durch CYP2C19, andere Metabolisierungswege führen über die Oxidation durch CYP3A4.
Bei Interaktionsstudien mit Arzneimitteln, die über dasselbe Enzymsystem metabolisiert werden, wie Carbamazepin, Diazepam, Glibenclamid, Nifedipin und einem oralen Kontrazeptivum, welches Levonorgestrel und Ethinylestradiol enthält, ließen sich jedoch keine klinisch bedeutsamen Wechselwirkungen nachweisen.
Die Ergebnisse aus einer Reihe von Interaktionsstudien zeigen, dass Pantoprazol weder die Metabolisierung von Wirkstoffen über CYP1A2 (wie Coffein, Theophyllin), CYP2C9 (wie Piroxicam, Diclofenac, Naproxen), CYP2D6 (wie Metoprolol), CYP2E1 (wie Ethanol) noch die mit p-Glycoprotein verbundene Resorption von Digoxin beeinflusst.
Auch mit gleichzeitig verabreichten Antazida gab es keine Wechselwirkung.
In Interaktionsstudien wurde Pantoprazol zusammen mit den entsprechenden Antibiotika (Clarithromycin, Metronidazol, Amoxicillin) verabreicht. Es wurden keine klinisch relevanten Wechselwirkungen gefunden.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten über die Verwendung von Pantoprazol bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Pantoprazol darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Pantoprazol in die Muttermilch ausgeschieden wird. Tierexperimentelle Studien haben gezeigt das Pantoprazol in die Muttermilch ausgeschieden wird. Bei der Entscheidung, ob das Stillen fortzusetzen/einzustellen oder die Behandlung mit Pantoprazol fortzusetzen/einzustellen, sollte unter Berücksichtigung des Nutzens des Stillens für das Kind und des Nutzens der Pantoprazol-Therapie für die Frau getroffen werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Pantoprazol hat keine bekannten Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen. Unerwünschte Nebenwirkungen wie Benommenheit und Sehstörungen können auftreten (siehe Abschnitt 4.8). Unter diesen Bedingungen kann die Reaktionsfähigkeit eingeschränkt sein.
4.8 Nebenwirkungen
Bei etwa 5% der Patienten können unerwünschte Arzneimittelwirkungen auftreten. Die am häufigsten beschriebenen Nebenwirkungen sind Durchfall und Kopfschmerzen; beide treten bei etwa 1% der Patienten auf.
Folgende unerwünschte Nebenwirkungen wurden in klinischen Studien mit Pantoprazol beobachtet.
Nebenwirkungen können mit bestimmten Häufigkeiten auftreten, die wie folgt definiert sind:
Häufigkeit |
Sehr häufig (* 1/10) |
Häufig (>1/100, <1/10) |
Gelegentlich (>1/1.000, <1/100) |
Selten (>1/10.000, <1/1.000) |
Sehr selten (<1/10.000) |
Systemogan- klasse | |||||
Blut- und Lymphsystem |
Thrombozytope nie, Leukopenie | ||||
Störungen des Nervensystems |
Kopfschmerzen j Benommenheit | ||||
Störungen der Sehfähigkeit |
Sehstörungen/ verschwomme nes Sehen | ||||
Gastrointestinale Störungen |
Durchfall, Übelkeit/Erbrec hen, Blähungen, Verstopfung, Mundtrockenhei t, Bauchschmerze n und Unwohlsein | ||||
Haut- und Unterhauterkrankungen |
Hautausschlag/ Exan-them, Juckreiz |
Nesselsucht, Angioödem | |||
Muskel-Skelett Erkrankungen, Bindegewebs erkrankungen |
Fraktur der Hüfte, des Handgelenks oder der Wirbelsäule (siehe Abschnitt 4.4 „Warnhinweise“ ) |
Gelenkschmer zen, Myalgie | |||
Stoffwechsel- und Essstörungen |
Hyperlipoprote in-ämie und Erhöhung der Lipide, Gewichtsverän -derungen | ||||
Allgemeine Beschwerden und Nebenwirkungen aufgrund der Verabreichung |
Asthenie, Müdigkeit und Unwohlsein |
Erhöhte Körpertemper atur, peripheres Ödem | |||
Störungen des Immunsystems |
Hypersensibilit ät (inkl. anaphylaktisc |
Häufigkeit |
Sehr häufig (* 1/10) |
Häufig (>1/100, <1/10) |
Gelegentlich (>1/1.000, <1/100) |
Selten (>1/10.000, <1/1.000) |
Sehr selten (<1/10.000) |
Systemogan- klasse | |||||
hen Reaktionen und anaphylaktisc hem Schock) | |||||
Hepatobiliäre Erkrankungen |
Erhöhte Leberenzym werte (Transaminase n, y-GT) |
Anstieg des Bilirubinwertes | |||
Psychische Erkrankungen |
Schlafstörunge n |
Depression (und Verschlimmer ung der Erkrankungen )_ |
Orientierungslosigkeit (und Verschlimmerun g der Erkrankungen) |
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:
Häufigkeit nicht bekannt: Hypomagnesiämie. [Siehe besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung (4.4)]
Folgende weitere unerwünschte Nebenwirkungen wurden seit der Markteinführung gemeldet:
Hepatobiliäre Erkrankungen: Leberschaden, Gelbsucht, Leberversagen
Psychische Erkrankungen: Halluzination, Verwirrtheit (insbesondere bei dafür empfänglichen Patienten, sowie eine Verschlimmerung der bereits vorhandenen Symptome)
Nieren- und Harnerkrankungen: Interstitielle Nephritis
Haut- und Unterhauterkrankungen: Stevens-Johnson-Syndrom, LyellSyndrom, Erythema multiforme, Lichtempfindlichkeit
4.9 Überdosierung
Es sind keine Symptome einer Überdosierung beim Menschen bekannt.
Dosierungen von bis zu 240 mg intravenös wurden über einen Zeitraum von 2 Minuten verabreicht und wurden gut vertragen. Das Pantoprazol stark proteingebunden ist, ist es nicht leicht dialysierbar.
Im Falle einer Überdosis mit Vergiftungsanzeichen sind die üblichen Vorschriften einer Entgiftungstherapie einzuhalten.
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakodynamische Gruppe: Protonenpumpenhemmer, ATC-Code: A02BC02
Pantoprazol ist ein substituiertes Benzimidazol, das durch spezifische Reaktion mit den Protonenpumpen der Belegzellen die Ausscheidung von Salzsäure im Magen hemmt.
Pantoprazol wird in den kleinen säurehaltigen Kanälen der Belegzellen in seine aktive Form umgewandelt, wo es das H+, K+-ATPase-Enzyme hemmt, das die Endstufe der Salzsäureproduktion im Magen ist. Die Hemmung hängt von der Dosis ab und beeinflusst sowohl die basale als auch die stimulierte Magensäuresekretion.
Bei den meisten Patienten wird innerhalb von 2 Wochen eine Symptombefreiung erreicht. Wie bei anderen Protonenpumpen- und H2-Rezeptorenhemmern bewirkt die Behandlung mit Pantoprazol eine Reduzierung der Magensäure, wodurch es zu einem Gastrinanstieg proportional zur Säurereduktion kommt. Der Gastrinanstieg ist reversibel. Da Pantoprazol an das Enzym distal zur Rezeptorebene bindet, kann es die Säuresekretion unabhängig von einer Stimulation durch andere Substanzen (Acetylcholin, Histamin, Gastrin) hemmen. Ungeachtet dessen, ob Pantoprazol oral oder intravenös verabreicht wird, ist die Wirkung gleich.
Bei Nüchternheit steigen die Gastrinwerte nach der Einnahme von Pantoprazol an. Bei kurzzeitiger Anwendung überschreiten sie in den meisten Fällen die obere Grenze der normalen Werte nicht. Während einer Langzeitbehandlung verdoppeln sich die Gastrinwerte in den meisten Fällen. Ein übermäßiger Anstieg tritt jedoch nur in vereinzelten Fällen auf. Demzufolge ist bei einer Minderheit von Fällen während einer Langzeitbehandlung ein leichter bis mäßiger Anstieg von spezifischen endokrinen Zellen (ECL) im Magen zu beobachten (einfache bis adenomatöse Hyperplasie). Allerdings ist in bislang durchgeführten Studien die Bildung von karzinoiden Vorstufen (atypische Hyperplasie) oder Magenkarzinomen beim Menschen nicht beobachtet wurden, wie es bei tierexperimentellen Studien (siehe Abschnitt 5.3) der Fall war.
Gemäß den Ergebnissen der tierexperimentellen Studien kann eine Beeinflussung der endokrinen Parameter der Schilddrüse durch eine Langzeitbehandlung mit Pantoprazol, die ein Jahr überschreitet, nicht vollständig ausgeschlossen werden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Pantoprazol wird schnell resorbiert und die maximale Plasmakonzentration wird bereits nach einer einzigen oralen Dosis von 40 mg erreicht. Die maximale Serumkonzentration von ca. 2-3 pg/ml wird im Durchschnitt nach etwa 2,5 Stunden erreicht. Diese Werte bleiben bei einer Mehrfachdosis unverändert.
Die Pharmakokinetik unterscheidet sich nicht bei einmaliger oder wiederholter Anwendung. Im Dosierungsbereich zwischen 10 und 80 mg ist die Plasmakinetik von Pantoprazol sowohl nach oraler als auch intravenöser Anwendung linear.
Die absolute Bioverfügbarkeit der Tablette liegt bei ca. 77%. Gleichzeitige Nahrungsaufnahme beeinflusst die Bioverfügbarkeit (AUC oder Cmax) nicht, setzt aber die Variabilität der lag-Zeit (tlag) herauf.
Verteilung
Die Serumproteinbindung von Pantoprazol liegt bei etwa 98%. Das Verteilungsvolumen liegt bei ca. 0,15 l/kg.
Elimination
Pantoprazol wird fast ausschließlich in der Leber metabolisiert. Die hauptsächliche Metabolisierung umfasst die Demethylierung durch CYP2C19, andere Metabolisierungswege führen über die Oxidation durch CYP3A4.
Die terminale Eliminationshalbwertszeit beträgt ca. 1 h und die Clearance ca.
0,1 l/h/kg. In wenigen Fällen wurden Probanden mit verlangsamter Elimination beobachtet. Aufgrund der spezifischen Bindung von Pantoprazol an die Protonenpumpen in der Belegzelle korreliert die Eliminationshalbwertszeit nicht mit der viel längeren Wirkdauer (Säuresekretionshemmung).
Der größte Teil der Metaboliten (ca. 80%) wird renal ausgeschieden, der Rest über die Faeces. Sowohl im Serum als auch im Urin ist der Hauptmetabolit das mit Sulfat konjugierte Desmethylpantoprazol. Die Halbwertszeit des Hauptmetaboliten (ca. 1,5 h) ist nur unwesentlich länger als die von Pantoprazol.
Eigenschaften bei Patienten/bestimmten Patientengruppen Ca. 3% der europäischen Bevölkerung fehlt das funktionale CYP2C19-Enzym und sie sind langsame Metabolisierer. Bei diesen Patienten wird der Metabolismus von Pantoprazol vermutlich hauptsächlich durch CYP3A4 katalysiert. Nach Verabreichung einer Einzeldosis von 40 mg Pantoprazol war die durchschnittliche Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve (AUC) bei langsamen Metabolisierern ca. 6 Mal höher als bei Patienten mit einem funktionalen CYP2C19 Enzym (schnelle Metabolisierer). Die mittleren Peaks der Plasma-Konzentrationen waren um ca. 60% erhöht. Diese Ergebnisse haben keine Auswirkungen auf die Dosierung von Pantoprazol.
Die Anwendung von Pantoprazol bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (inkl. Dialyse-Patienten) erfordert keine Dosisreduktion.
Die Halbwertszeit von Pantoprazol ist wie bei gesunden Probanden kurz. Pantoprazol wird nur in sehr geringem Ausmaß dialysiert. Obwohl der
Hauptmetabolit eine verlängerte Halbwertszeit (2-3 h) aufweist, tritt bei dieser dennoch raschen Ausscheidung keine Kumulation auf.
Bei Patienten mit Leberzirrhose (Klasse A und B nach Child) verlängert sich die Halbwertszeit auf Werte zwischen 7 h und 9 h, und die AUC-Werte sind um den Faktor 3-5 erhöht; die maximale Serumkonzentration nimmt gegenüber Gesunden nur geringfügig um den Faktor 1,5 zu.
Eine geringfügige Erhöhung von AUC und Cmax bei älteren im Vergleich zu jüngeren Probanden hat keine klinische Relevanz.
Kinder
Bei Verabreichung oraler Einzeldosen von 40 mg Pantoprazol an Kinder zwischen
5-16 Jahren entsprachen die AUC- und Cmax-Werte denen von Erwachsenen.
Bei Verabreichung intravenöser Einzeldosen von 0,8 oder 1,6 mg/kg Pantoprazol bei Kindern zwischen 2-16 Jahren gab es keine wesentliche Verbindung zwischen der Pantoprazol-Clearance und dem Alter oder Gewicht. AUC und Verteilungsvolumen entsprachen den Werten von Erwachsenen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die präklinischen Daten aus konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, zur Toxizität nach wiederholter Gabe und zur Genotoxizität lassen keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
In einer 2-Jahres-Karzinogenitätsstudie an Ratten wurden neuroendokrine Neoplasmen gefunden. Weiterhin traten bei einer Studie Papillome squamöser Zellen im Vormagen von Ratten auf. Der Mechanismus, der einer Entwicklung von Magenkarzinoiden durch substituierte Benzimidazole zugrunde liegt, wurde sorgfältig untersucht und lässt die Schlussfolgerung zu, dass es sich um einen indirekten Mechanismus infolge der stark erhöhten Serumgastrinspiegel bei der Ratte während der chronischen, hochdosierten Gabe der Substanz handelt.
In den 2-Jahres-Studien an Nagetieren wurde bei Ratten (in nur einer Studie) und weiblichen Mäusen eine erhöhte Zahl von Lebertumoren beobachtet, die als Folge der hohen Metabolisierungsrate von Pantoprazol in der Leber interpretiert wurden.
Ein geringer Anstieg von Neoplasmen in der Schilddrüse wurde in der höchsten Dosisgruppe (200 mg/kg) bei Ratten in einer 2-Jahres-Studie beobachtet. Das Auftreten dieser Neoplasmen hängt mit den durch Pantoprazol induzierten Veränderungen im Abbau von Thyroxin in der Leber der Ratten zusammen.
Aufgrund der geringen therapeutischen Dosis im Menschen sind schädliche Wirkungen an der Schilddrüse nicht zu erwarten.
In tierexperimentelle Reproduktionsstuiden wurden Anzeichen einer leichten Fetotoxizität bei Dosen oberhalb von 5 mg/kg beobachtet.
Untersuchungen ergaben weder Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Fertilität noch auf eine teratogene Wirkung.
Die Plazentagängigkeit wurde für Pantoprazol an der Ratte untersucht und nahm mit fortschreitender Trächtigkeit zu. Daher ist die Konzentration im Fötus kurz vor dem Wurf erhöht.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern:
Mannitol (Ph.Eur.)
Crospovidon Typ A (E1202)
Natriumcarbonat Calciumstearat (Ph.Eur.)
Magensaftresisitenter Überzug:
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer-(1:1)-Dispersion 30% (Ph.Eur.) Triethylcitrat
Filmüberzug:
Hypromellose Povidon K 25 Propylenglycol Titandioxid (E171)
Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172)
Drucktinte:
Opacode Black S-1-17823 bestehend aus:
Shellack
Eisen(II,III)-oxid (E172) Propylenglycol Ammoniak-Lösung 28%
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Blisterpackung: OPA (Orientiertes Polyamid)/Aluminium/PVC und Aluminiumfolie in einer Faltschachtel.
Packungsgröße: 28 Tabletten.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Macleods Pharma UK Limited Wynyard Park House,
Wynyard Avenue,
Wynyard, Billingham,
TS22 5TB, Vereinigtes Königreich
8. ZULASSUNGSNUMMER
81864.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG
17,Sep.2013
10. STAND DER INFORMATION
{01/2015}