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Paracetamol + Coffein Galpharm 500mg/65 Mg Tabletten

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2222- 2 -

FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 86144.00.00


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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation


FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels


Paracetamol + Coffein Galpharm 500 mg/ 65 mg Tabletten


FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Jede Tablette enthält 500 mg Paracetamol und 65 mg Coffein


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.


FE 3. Darreichungsform


Tablette


Weiße kapselförmige Tabletten.


FG 4. Klinische Angaben


FH 4.1 Anwendungsgebiete


Symptomatische Behandlung leichter bis mäßig starker Schmerzen und/oder Fieber bei Erwachsenen und Kindern ab 15 Jahren.


FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung


Erwachsene (einschließlich ältere Personen) und Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren mit einem Gewicht von mehr als 50 kg:


Nach Bedarf 1 - 2 Tabletten bis zu dreimal täglich.


Eine Einzeldosis von 1 Tablette ist geeignet für Patienten, die weniger als 60 kg wiegen, während eine Einzeldosis von 2 Tabletten nur für Patienten mit einem Körpergewicht von 60 kg und mehr geeignet ist. Die maximale Einzeldosis beträgt 1 g Paracetamol (2 Tabletten), die maximale Tagesgesamtdosis ist 3 g Paracetamol (6 Tabletten).


Das jeweilige Dosierungsintervall richtet sich nach der Symptomatik und der maximalen Tagesgesamtdosis. Abhängig vom Wiederkehren der Symptome (Fieber und/oder Schmerzen), ist eine wiederholte Anwendung möglich.


Sie sollte jedoch 6 Stunden möglichst nicht unterschreiten und auf keinen Fall 4 Stunden unterschreiten.


Wenn die Schmerzen länger als 5 Tage anhalten oder das Fieber länger als 3 Tage andauert oder sich verschlimmert oder andere Symptome auftreten, sollte die Einnahme abgebrochen und ein Arzt aufgesucht werden.


Kinder und Jugendliche


Für Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren, mit einem Köpergewicht von mehr als 50 kg gelten die gleichen Dosierungsempfehlungen wie für Erwachsene.


Bei Kindern ist es unerlässlich, die basierend auf dem Körpergewicht festgelegte Dosierung einzuhalten und in dementsprechend zu verabreichen. Das ungefähre Alter, das dem Körpergewicht entspricht, ist zur Information aufgeführt.


Das Arzneimittel ist für Kinder unter 15 Jahren nicht geeignet.


Niereninsuffizienz


Bei Niereninsuffizienz ist eine Dosisanpassung erforderlich:


Glomeruläre Filtrationsrate

Dosis

10 – 50 ml/min

1 Tablette alle 6 Stunden

< 10 ml/min

1 Tablette alle 8 Stunden


Leberinsuffizienz


Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen oder Gilbert-Syndrom muss die Dosis verringert bzw. das Dosisintervall verlängert werden.


Die tägliche wirksame Dosis von Paracetamol sollte in den folgenden Situationen 60 mg/kg/Tag (bis zu maximal 2 g Paracetamol/Tag) nicht überschreiten:


Art der Anwendung


zum Einnehmen


FI 4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen Paracetamol, Coffein oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.


FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Im Falle einer Überdosierung sollte unverzüglich ein Arzt zu Rate gezogen werden, auch wenn Sie sich wohl fühlen, da das Risiko einer verzögerten, schweren Leberschädigung besteht.


Eine länger andauernde oder häufige Anwendung wird nicht empfohlen. Patienten sollten angewiesen werden, gleichzeitig keine anderen Paracetamol-haltigen Arzneimittel einzunehmen. Die Einnahme mehrerer Tagesdosen auf einmal kann zu schwerer Leberschädigung führen. In solchen Fällen kommt es nicht zu Bewusstlosigkeit. Es sollte jedoch sofort ärztliche Hilfe gesucht werden. Eine länger andauernde Anwendung kann ohne ärztliche Aufsicht schädlich sein. Bei Jugendlichen, die mit 60 mg/kg/Tag Paracetamol behandelt werden, ist die Kombination mit einem anderen Antipyretikum nur gerechtfertigt, wenn die Behandlung keine Wirkung zeigt.


Vorsicht ist geboten bei der Anwendung von Paracetamol bei Patienten mit leichter und schwerer Niereninsuffizienz, leichter bis mäßiger hepatozellulärer Insuffizienz (einschließlich Gilbert-Syndrom), schwerer Leberinsuffizienz (Child-Pugh >9), akuter Hepatitis, gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln, die die Leberfunktion beeinflussen, Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel, hämolytischer Anämie, Dehydratation, Alkoholmissbrauch und chronischer Mangelernährung (s. Abschnitt 4.2).


Das Risiko einer Überdosierung ist höher bei Patienten mit nicht-zirrhotischer Lebererkrankung bedingt durch Alkoholmissbrauch. Bei chronischem Alkoholmissbrauch ist Vorsicht geboten. Die tägliche Dosis sollte in diesen Fällen 2 g nicht überschreiten.


Während der Behandlung mit Paracetamol sollte kein Alkohol getrunken werden.


Bei Asthma-Patienten, die allergisch gegen Aspirin sind, wird zur Vorsicht geraten, weil bei weniger als 5% der untersuchten Patienten über leichte Reaktionen mit Bronchospasmus unter Paracetamol (Kreuzreaktionen) berichtet wurde.


Paracetamol + Coffein Galpharm sollte mit Vorsicht bei Patienten mit Gicht, Schilddrüsenüberfunktion und Arrhythmie verabreicht werden. Patienten sollten den Genuss von coffeinhaltigen Produkten einschränken so lange sie Paracetamol + Coffein Galpharm nehmen, da übermäßiger Coffein-Konsum zu Nervosität, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit und gelegentlich beschleunigtem Herzschlag führen kann.


Da Coffein natürlicherweise in Tee, Kaffee und Schokolade und einigen kohlensäurehaltigen Getränken vorkommt, besteht die Möglichkeit, dass ein Patient mehr als die empfohlene Dosis von 390 mg/Tag Coffein (6 Tabletten) pro Tag zu sich nimmt. Patienten sollten berücksichtigen, dass Nahrungsmittel und andere Arzneimittel Coffein enthalten könnten und sicher gehen, dass sie die angegebene Dosis nicht überschreiten.


Übliche Mengen an Coffein, die in Nahrungsmitteln enthalten sind:


Aufgebrühter Kaffee: 50-100 mg/100 ml*

Löslicher Kaffee und Tee: 20-73 mg/100 ml*

Kohlensäurehaltige Getränke (Cola): 9-19 mg/100 ml*

Schokolade: 5-20 mg/100 ml

(*100 ml entspricht etwa 1 kleinen Tasse Flüssigkeit).


FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Hepatotoxische Substanzen erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Akkumulation und Paracetamol-Überdosierung. Die Gefahr einer Hepatotoxizität durch Paracetamol kann durch solche Arzneimittel erhöht werden, die microsomale Enzyme induzieren, wie z.B. Barbiturate, trizyklische Antidepressiva und Alkohol.


Die Einnahme von Probenecid hemmt die Bindung von Paracetamol an Glucuronsäure und führt dadurch zu einer Reduktion der Paracetamol-Clearance um das fast zweifache. Bei gleichzeitiger Einnahme von Probenecid sollte eine Reduktion der Paracetamol-Dosis in Betracht gezogen werden.


Salicylamid kann die Eliminationshalbwertszeit von Paracetamol verlängern.


Metoclopramid und Domperidon beschleunigen die Resorption von Paracetamol.


Cholestyramin verringert die Aufnahme von Paracetamol.


Die gleichzeitige Einnahme von Paracetamol (4 g pro Tag über mindestens 4 Tage) und oralen Antikoagulantien kann zu leichten Veränderungen der INR-Werte führen. In diesem Fall sollten die INR-Werte während der Dauer der Kombinationstherapie und nach ihrer Beendigung strenger überwacht werden.


Isoniazid verringert die Paracetamol-Clearance um 20% mit einer möglichen Wirkungsverstärkung und/oder Toxizität, da es den Metabolismus in der Leber behindert. Die klinische Bedeutung ist nicht bekannt.


Paracetamol setzt die Bioverfügbarkeit von Lamotrigin herab. Dies führt möglicherweise zu einer Verringerung seiner Wirksamkeit auf Grund möglicher Induktion des Metabolismus in der Leber.


Die gleichzeitige Anwendung von Paracetamol und Zidovudin kann zur Ausbildung einer Neutropenie oder Hepatotoxizität führen. Über diese Wirkung wurde jedoch nicht durchgehend berichtet. Eine chronische Anwendung oder die Einnahme von Mehrfachdosen von Paracetamol bei Patienten unter Zidovudin-Therapie sollte vermieden werden. Wenn jedoch während einer Paracetamol-Dauertherapie gleichzeitig Zidovudin verabreicht werden muss, sollten die Leukouzytenzahl kontrolliert und Leberfunktionstests durchgeführt werden, insbesondere bei mangelernährten Patienten.


Paracetamol kann die Pharmakokinetik von Chloramphenicol beeinflussen. Es wird empfohlen, die Plasmaspiegel von Chloramphenicol zu überwachen, wenn Paracetamol mit einer i.v.-Chloramphenicol-Behandlung kombiniert wird.


Auswirkungen auf Laborwerte: Paracetamol kann die Harnsäurebestimmung mittels Phosphorwolframsäure sowie die Blutzuckerbestimmung mittels Glucose-Oxydase-Peroxydase beeinflussen.


Coffein


Phenylpropanolamin erhöht die Coffeinplasmakonzentration um das Vierfache. Es besteht die Gefahr additiver ZNS-Nebenwirkungen. Vereinzelt wurde über die Entwicklung akuter Psychosen berichtet, wenn Coffein zusammen mit Phenylpropanolamin verabreicht wurde.

Fluvoxamin, ein starker CYP-1-A2-Inhibitor, verringert die Clearance von Coffein deutlich. Eine gleichzeitige Anwendung kann zu einer Coffeinintoxikation führen.


Ciprofloxacin verringert den Coffeinmetabolismus und führt dadurch zu einer zweifachen Erhöhung der Coffeinplasmakonzentration.


Coffein stimuliert das zentrale Nervensystem und übt dadurch einen antagonistischen Effekt auf die Wirkung von Sedativa und Tranquilizern aus. Coffein kann den tachykarden Effekt von Phenylpropanolamin und anderen Sympathomimetika verstärken.


Coffein kann den Blutdruck erhöhten und dem hypotensiven Effekt von Betablockern wie Atenolol, Metoprolol, Oxprenolol und Propranolol entgegegenwirken. Deshalb sollte dieses Arzneimittel nicht gleichzeitig mit Betablockern angewendet werden.


Disulfiram verringert die Coffeinclearance um bis zu 50%. Die gleichzeitige Anwendung von Disulfiram und Paracetamol + Coffein Galpharm sollte vermieden werden.


Dipyridamol (intravenös): Abschwächung der gefäßerweiternden Wirkung von Dipyramidol.


Eine Behandlung mit Coffein sollte mindestens 5 Tage vor einer Myokardszintigraphie beendet werden. Der Konsum von Kaffee, Tee und Schokolade sollte 24 Stunden vor der Untersuchung vermieden werden. Die Anwendung sollte mit Vorsicht erfolgen.


Enoxacin: Erhöhung der Coffeinplasmakonzentration auf Grund einer Verringerung seines Leberstoffwechsels; dies kann zu Erregung oder Halluzinationen führen. Eine gleichzeitige Anwendung wird daher nicht empfohlen.


Mexiletin: Erhöhung der Coffeinplasmakonzentration auf Grund einer Hemmung seines Leberstoffwechsels unter Mexiletin. Dies sollte beachtet werden.


Norfloxacin: Erhöhung der Coffeinplasmakonzentration auf Grund einer Hemmung seines Leberstoffwechsels unter Norfloxacin. Dies sollte beachtet werden.


Stiripentol: Mögliche Erhöhung der Coffeinplasmakonzentration mit der Gefahr der Überdosierung auf Grund einer Hemmung seines Leberstoffwechsels. Die Anwendung sollte mit Vorsicht erfolgen.


Coffein bewirkt eine kompetitive Hemmung des Clozapinstoffwechsels. Deshalb dürfen Clozapin und Coffein nicht gleichzeitig angewendet werden.


Der Gebrauch von Lithiumcarbonat und Coffein kann zu etwas verringerten Serumlithiumspiegeln führen. Daher sollte die gleichzeitige Anwendung von Coffein vermieden werden. Im Falle einer gleichzeitigen Anwendung muss die Gefahr einer Erhöhung des Serumlithiums nach abrupter Unterbrechung der Coffein-Einnahme in Betracht gezogen werden.


Monoaminoxidase-Hemmer können die stimulierende Wirkung von Coffein verstärken.

Methoxsalen verringert die Coffeinclearance und kann die Wirkung von Coffein erhöhen.


Phenytoin verdoppelt die Coffeinclearance, obwohl Coffein den Phenytoinstoffwechsel nicht beeinflusst.


Pipemidinsäure verringert die Coffeinclearance und verstärkt dadurch die Wirkung von Coffein.


Theophyllin und Coffein werden auf demselben Weg verstoffwechselt, wodurch die Clearance von Theophyllin verkürzt wird, wenn es gleichzeitig mit Coffein angewendet wird. Eine gleichzeitige Anwendung sollte vermieden werden.


Levothyroxin kann wie Coffein den Blutdruck erhöhen, weshalb diese beiden Wirkstoffe nicht gleichzeitig angewendet werden sollten.


Ephedrin und Coffein zeigen deutliche kardiovaskuläre Wechselwirkungen. Aus diesem Grund sollte Coffein vermieden werden, wenn Ephedrin eingenommen wird.


FL 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Epidemiologische Daten zur Anwendung in der empfohlenen Dosis während der Schwangerschaft ergaben keinen Hinweis auf unerwünschte Nebenwirkungen durch Paracetamol. Patientinnen sollten jedoch den Rat ihres Arztes in Bezug auf die Anwendung berücksichtigen.


Coffeinkonsum während der Schwangerschaft kann möglicherweise das Risiko eines geringeren Geburtsgewichtes und Spontanabortes erhöhen.


Stillzeit

Paracetamol geht in die Muttermilch über, jedoch nicht in einer klinisch relevanten Menge. Vorliegende veröffentlichte Daten begründen keine Kontraindikation für das Stillen.


Coffein in der Muttermilch kann eine stimulierende Wirkung auf das gestillte Kind haben. Reizbarkeit und schlechtes Schlafverhalten des Kindes wurden beobachtet.


Fertilität

Es liegen keine ausreichenden Daten zur Wirkung von Paracetamol und Coffein auf die Fertilität beim Menschen vor.


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Paracetamol + Coffein Galpharm hat keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


FJ 4.8 Nebenwirkungen


Nebenwirkungsdaten aus früheren klinischen Studien sind selten und liegen nur mit geringen Patientenzahlen vor. Aus diesem Grund werden im Folgenden Nebenwirkungen aus den umfangreichen Erfahrungen nach Markteinführung mit therapeutischer / empfohlener Dosierung aufgelistet. Die Nebenwirkungen sind nach Organklassen und Häufigkeit sortiert.


Die Häufigkeitsangaben sind wie folgt definiert:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis <1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten: Thrombozytopenie, Agranulozytose


Erkrankungen des Immunsystems

Selten: anaphylaktische Reaktionen, allergische Dermatitis, Ausschlag, Angioödem, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse


Psychiatrische Erkrankungen

Häufig: Schlaflosigkeit, Unruhe, Ängstlichkeit


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Nervosität, Schwindel, Kopfschmerzen


Herzerkrankungen

Nicht bekannt: Herzklopfen, Tachykardie


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Sehr selten: Bronchospasmus


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Magenbeschwerden


Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten: Leberfunktionsstörungen, erhöhte Transaminasen


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Nicht bekannt: Reizbarkeit


Wenn zu der empfohlene Dosierung Coffein aus Lebensmitteln hinzukommt, steigt durch die erhöhte Coffeindosis die Wahrscheinlichkeit für coffein-induzierte Nebenwirkungen wie Nervosität, Schwindel, Schlaflosigkeit, Unruhe, Ängstlichkeit, Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Magenbeschwerden und Herzklopfen.


FO 4.9 Überdosierung


Paracetamol


Bei Erwachsenen, die 10 g oder mehr Paracetamol eingenommen haben, sind Leberschäden möglich. Die Einnahme von 5 g oder mehr Paracetamol kann zu Leberschäden führen, wenn bei dem Patienten Risikofaktoren betehen (siehe unten):


Risikofaktoren

bestehen bei

a.) Patienten unter Langzeitbehandlung mit Carbamazepin, Phenobarbital,
Phenytoin, Primidon, Rifampicin, Johanniskraut oder anderen Arzneimitteln,
die die Leberenzyme induzieren,

oder

b.) Patienten, die Alkohol regelmäßig in höheren als den üblichen Mengen
konsumieren

oder

c.) Patienten die möglicherweise an Glutathiondepletion leiden, z. B. infolge von
Essstörungen, zystischer Fibrose, HIV-Infektion, Hunger, Kachexie.


Symptome

In den ersten 24 Stunden sind die Symptome einer Paracetamol-Überdosierung Blässe, Übelkeit, Erbrechen, Anorexie und Bauchschmerzen. Leberschäden können 12 bis 48 Stunden nach der Einnahme auftreten. Es können Veränderungen beim Glukosestoffwechsel und eine metabolische Azidose auftreten. Bei schwerer Vergiftung kann sich das Leberversagen zu einer Enzephalopathie, Hämorrhagie, Hypoglykämie oder einem Hirnödem ausweiten und zum Tode führen. Es kann zu akutem Nierenversagen mit Tubulusnekrose kommen, das sich durch Lendenschmerzen, Hämaturie und Proteinurie stark bemerkbar macht, selbst wenn keine schwere Leberschädigung vorliegt. Von Herzarrhythmien und Pankreatitis ist berichtet worden.


Behandlung

Bei einer Paracetamol-Überdosierung muss eine schnelle Behandlung erfolgen. Auch wenn signifikante Frühsymptome ausbleiben, sollten die Patienten zur schnellen medizinischen Behandlung in ein Krankenhaus eingewiesen werden. Die Symptome können auf Übelkeit und Erbrechen beschränkt sein und nicht den Schweregrad der Überdosierung oder die Gefahr von Organschäden widerspiegeln. Die Behandlung sollte gemäß der bestehenden Behandlungsrichtlinien erfolgen, siehe BNF, Abschnitt Überdosierung.


Falls die Einnahme der Überdosis nicht mehr als 1 Stunde zurückliegt, sollte eine Behandlung mit Aktivkohle in Betracht gezogen werden. Die Paracetamol-Konzentration im Plasma sollte 4 Stunden oder später nach der Einnahme gemessen werden (frühere Messungen der Konzentration liefern unzuverlässige Ergebnisse).


Die Behandlung mit N-Acetylcystein kann bis zu 24 Stunden nach der Einnahme von Paracetamol angewendet werden, wobei jedoch die maximale Schutzwirkung bis zu 8 Stunden nach der Einnahme erzielt wird. Die Wirksamkeit des Antidots lässt nach dieser Zeit rasch nach. Falls erforderlich, sollte dem Patienten intravenöses N-Acetylcystein gemäß dem etablierten Dosierungsschema verabreicht werden. Falls kein Problem durch Erbrechen vorliegt, kann oral verabreichtes Methionin eine geeignete Alternative sein, wenn sich kein Krankenhaus in der Nähe befindet.


Die Behandlung von Patienten mit schwerwiegender hepatischer Dysfunktion bei länger als 24 Stunden zurückliegender Einnahme sollte mit der nationalen Giftinformationszentrale oder einem Behandlungszentrum für Lebererkrankungen diskutiert werden.


Coffein


Symptome

Häufige Symptome beinhalten Ängstlichkeit, Nervosität, Unruhe, Schlaflosigkeit, Erregung, Muskelzuckungen, Verwirrtheit, Krämpfe. Bei Einnahme von Coffein in großen Mengen kann auch Gyperglykämie auftreten. Die cardialen Symptome beinhalten Tachycardie und Arrhythmie.


Es ist zu beachten, dass bei diesem Arzneimittel klinisch signifikante Symptome einer Coffein-Überdosis erst bei einer eingenommenen Menge auftreten, die eine schwere Paracetamol-Vergiftung zur Folge hätte.


Behandlung

Die Symptome einer Coffein-Überdosierung werden durch Verringerung oder Beendigung der Coffein-Einnahme behoben.


FF 5. Pharmakologische Eigenschaften


F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Analgetika; Andere Analgetika und Antipyretika, Anilide; Paracetamol, Kombinationen exkl. Psycholeptika

ATC-Code: N02BE51


Paracetamol


Analgetikum:

Der analgetische Wirkmechanismus ist nicht eindeutig geklärt. Paracetamol wirkt wahrscheinlich überwiegend über eine Hemmung der Prostaglandinsynthese im zentralen Nervensystem (ZNS) und in geringerem Umfang über eine Blockade der peripheren Schmerzimpulsbildung. Die periphere Wirkung kann auch auf einer Hemmung der Prostaglandinsynthese oder auf einer Hemmung der Synthese oder der Wirkungen anderer Substanzen, die Schmerzrezeptoren für mechanische oder chemische Reize sensibilisieren, beruhen.


Antipyretikum:

Paracetamol entfaltet seinen antipyretischen Effekt wahrscheinlich durch eine zentrale Wirkung auf das Temperaturregulationszentrum im Hypothalamus und bewirkt eine periphere Vasodilatation, die zu vermehrter Schweißabsonderung, verstärkter Hautdurchblutung und Wärmeverlust führt. Bei dieser zentralen Wirkung ist wahrscheinlich die Hemmung der Prostaglandinsynthese im Hypothalamus involviert.


Coffein


Stimulans des zentralen Nervensystems:

Coffein stimuliert alle Ebenen des ZNS, obwohl seine Wirkung auf die Cortex schwächer und kürzer ist als die von Amphetaminen.


Analgetische Ergänzung:

Coffein verengt die zerebralen Blutgefäße und führt dadurch zu einer Verringerung der zerebralen Durchblutung sowie der Sauerstoffversorgung im Gehirn. Es wird vermutet, dass Coffein zur Linderung von Kopfschmerzen beiträgt, indem es bei geringeren Dosen eines Analgetikums den Wirkungseintritt beschleunigt und/oder die Schmerzstillung verbessert.


F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Paracetamol


Resorption und Verbleib:

Paracetamol wird rasch aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Maximale Plasmakonzentrationen werden 30 Minuten bis 2 Stunden nach der Einnahme erreicht. Es wird in der Leber metabolisiert und hauptsächlich in Form von Glucuronid- und Sulfat-Konjugaten über den Urin ausgeschieden. Weniger als 5% werden in unveränderter Form ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit schwankt zwischen 1 und 4 Stunden. Die Plasmaproteinbindung ist bei normalen, therapeutischen Dosen vernachlässigbar, erhöht sich jedoch bei steigenden Konzentrationen.


Ein unbedeutender hydroxylierter Metabolit, der normalerweise in sehr geringen Mengen durch mischfunktionelle Oxidasen in der Leber gebildet wird, und der normalerweise durch Konjugation mit Leber-Glutathion entgiftet wird, kann sich nach einer Paracetamol-Überdosis anhäufen und zu einer Leberschädigung führen.


Physiopathologische Veränderungen: Niereninsuffizienz: Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <10 ml/min) ist die Ausscheidung von Paracetamol und seinen Metaboliten verzögert.


Coffein


Resorption und Verbleib:

Coffein wird nach oraler Gabe rasch resorbiert und überall im Körper verteilt. Coffein wird fast vollständig durch Oxidation, Demethylierung und Acetylierung metabolisiert und wird über den Urin als 1-Methylharnsäure, 1-Methylxanthin, 7-Methylxanthin, 1,7-Dimethylxanthin (Paraxanthin), 5‑Acetylamino-6-formylamino-3-methyl-uracil (AFMU) und andere Metaboliten ausgeschieden. Nur etwa 1% wird in unveränderter Form ausgeschieden.


F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Es sind keine für den verschreibenden Arzt relevanten präklinischen Daten bekannt, welche nicht bereits an anderer Stelle dieser SPC erwähnt wurden.


FR 6. Pharmazeutische Angaben


F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Maisstärke

Vorverkleisterte Stärke (Mais)

Povidon

Stearinsäure

Talkum


FS 6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


1 Jahr


FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 25°C aufbewahren.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.


FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


PVC/Aluminium-Blisterpackungen, verpackt in Faltschachteln


Packungsgrößen: 10, 12 oder 20 Tabletten


F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.


FZ 7. Inhaber der Zulassung


Galpharm Healthcare Limited

Wrafton, Braunton

Devon

EX33 2DL

Vereinigtes Königreich


F5 8. Zulassungsnummer


86144.00.00


F6 9. Datum der Erteilung der Zulassung


[siehe Unterschrift]


F10 10. Stand der Information



F11 11. Verkaufsabgrenzung


Apothekenpflichtig


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