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Penicillin V Infectopharm Filmtabletten

Document: 21.09.2005   Gebrauchsinformation (deutsch) change

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Liebe Patienten, liebe Eltern!

Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.


Gebrauchsinformation

Penicillin V Infectopharm Tabletten

Wirkstoff: Phenoxymethylpenicillin-Kalium 1 Mio. Einheiten/Tablette


Zusammensetzung

Arzneilich wirksamer Bestandteil: 1 Filmtablette enthält 653,6 mg Phenoxymethylpenicillin-Kalium

(entsprechend 1 Millionen Einheiten/590 mg Phenoxymethylpenicillin).

Sonstige Bestandteile:

Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich], Macrogol (6000), Maltodextrin, Povidon (25), Talkum, Saccharin-Natrium, Pfefferminzöl, Titandioxid, Hypromellose.


Stoff- und Indikationsgruppe

Mittel gegen bakterielle Infektionen (Antibiotikum).


Darreichungsform und Inhalt

Originalpackung mit 12, 24 und 30 Filmtabletten.


Pharmazeutischer Unternehmer

Infectopharm Arzneimittel und Consilium GmbH, Von-Humboldt-Str. 1, 64646 Heppenheim


Anwendungsgebiete

Zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Infektionen, die durch Phenoxymethylpenicillin-empfindliche Erreger bedingt sind und auf eine orale Penicillin-Therapie ansprechen, wie z. B.:

• Infektionen des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches, z. B. Infektionen des Rachenraumes und der Rachenmandeln (Tonsillitis, Pharyngitis), Mittelohrentzündungen (Otitis media), Nebenhöhlenentzündungen (Sinusitis)

• Infektionen der tiefen Atemwege, z. B. Bronchitiden und Lungenentzündungen

• Infektionen im Zahn-, Mund- und Kieferbereich

• zur Vorbeugung einer bakteriell bedingten Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditisprophylaxe), bei Eingriffen im Zahn-, Mund- und Kieferbereich oder am oberen Respirationstrakt

• Infektionen der Haut (Pyodermie, Furunkulose, Phlegmone)

• bakteriell bedingte entzündliche Lymphknotenschwellung (Lymphadenitis) und Lymphgefäßentzündung (Lymphangitis)

• Infektionen, verursacht durch -hämolysierende Streptokokken der Gruppe A, z. B. Scharlach, Wundrose (Erysipel), zur Vorbeugung eines Rückfalles bei rheumatischem Fieber.


Gegebenenfalls ist eine Kombination mit einem weiteren geeigneten Antibiotikum möglich.


Gegenanzeigen

• Wann dürfen Sie PENICILLIN V INFECTOPHARM Tabletten nicht einnehmen?

Bei nachgewiesener Überempfindlichkeit gegen Penicillin oder einen der anderen Inhaltsstoffe dürfen Sie PENICILLIN V INFECTOPHARM wegen der Gefahr eines allergischen Schocks (schwere Überempfindlichkeitsreaktion u. a. mit Blutdruckabfall und Atemnot) nicht anwenden.

(Eine Kreuzallergie mit anderen Stoffen aus der Familie der Penicilline und Cephalosporine kann bestehen.)


• Wann dürfen Sie PENICILLIN V INFECTOPHARM Tabletten nur mit besonderer Vorsicht einnehmen?

Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie PENICILLIN V INFECTOPHARM nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht einnehmen dürfen.


Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen. Wenn Sie zu Allergien (z.B. Heuschnupfen, Asthma bronchiale) neigen, sollten Sie PENICILLIN V INFECTOPHARM nur mit Einverständnis des Arztes einnehmen, weil dann mit größerer Wahrscheinlichkeit allergische Reaktionen auch gegen PENICILLIN V INFECTOPHARM auftreten können.

Wenn Sie bzw. Ihr Kind an Pfeifferschem Drüsenfieber (Mononucleosis infectiosa) oder Lymphatischer Leukämie leiden, sollten Sie PENICILLIN V INFECTOPHARM nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden, da in diesen Fällen häufiger entzündliche (erythematöse) Hautreaktionen auftreten können.

Wenn Sie unter schweren Magen-Darmstörungen mir Erbrechen und Durchfällen leiden, sollten Sie einen Arzt befragen, der evtl. die Behandlung mit PENICILLIN V INFECTOPHARM absetzen wird, da eine ausreichende Aufnahme in den Körper unter diesen Bedingungen nicht gewährleistet

ist.


• Was müssen Sie in der Schwangerschaft beachten?

Bislang durchgeführte umfangreiche Untersuchungen an Penicillinen haben keine Hinweise auf eine schädigende Wirkung beim ungeborenen Kind ergeben. Daher können Sie PENICILLIN V INFECTOPHARM bei entsprechend ausdrücklicher Verordnung des Arztes in der Schwangerschaft einnehmen.


• Was müssen Sie in der Stillzeit beachten?

PENICILLIN V INFECTOPHARM tritt in die Muttermilch über. Beachten Sie, dass beim gestillten Säugling – durch die Möglichkeit einer Beeinflussung der normalen bakteriellen Darmbesiedlung – der Darm mit Durchfall auf die Sprosspilz-Besiedlung reagieren kann.


Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

• Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Nichtenzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung können ein positives Resultat ergeben. Ebenso kann der Urobilinogennachweis gestört sein.

Langfristige Anwendung kann zu Superinfektion mit resistenten Bakterien und Sprosspilzen führen.

Bei Patienten mit Herzerkrankungen oder schweren Elektrolytstörungen (Störungen des Salzhaushaltes) sollte auf die Kaliumzufuhr durch das Präparat geachtet werden.

PENICILLIN V INFECTOPHARM enthält 1,68 mmol (65,8 mg) Kalium pro Filmtablette.

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder Patienten mit kontrollierter Kaliumdiät ist der Kaliumgehalt zu berücksichtigen.


Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

• Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von PENICILLIN V INFECTOPHARM Tabletten?

PENICILLIN V INFECTOPHARM sollte nicht gleichzeitig mit anderen auf das Bakterienwachstum hemmend wirkenden Substanzen (Chemotherapeutika oder Antibiotika, wie z. B. Tetrazykline, Erythromycin, Sulfonamide oder Chloramphenicol) angewendet werden, da eine Wirkungsabschwächung möglich ist.

Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt als Folge einer Hemmung der Ausscheidung durch die Nieren zu höheren und länger anhaltenden Phenoxymethylpenicillin-Konzentrationen im Serum. Auch Indometacin, Phenylbutazon, Salicylate und Sulfinpyrazon (Mittel zur Behandlung von Schmerzzuständen und von entzündlich rheumatischen Erkrankungen bzw. von Gicht und Thrombosen) führen zu erhöhten und verlängerten Serumkonzentrationen.

Die Aufnahme oral verabreichter Penicilline in den Körper kann bei unmittelbar vorausgegangener oder andauernder Darmsterilisation mit Aminoglykosiden (z. B. Neomycin) vermindert sein.

Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können!

Hinweis: Es ist nicht auszuschließen, dass unter Therapie mit PENICILLIN V INFECTOPHARM in seltenen Fällen die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von hormonalen Kontrazeptiva (”Pille”) in Frage gestellt sein kann. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich nichthormonale empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.


Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

• Wieviele PENICILLIN V INFECTOPHARM Tabletten und wie oft sollten Sie PENICILLIN V INFECTOPHARM Tabletten einnehmen?

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt PENICILLIN V INFECTOPHARM nicht anders verordnet hat.

Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da PENICILLIN V INFECTOPHARM sonst nicht richtig wirken kann!


Allgemeine Dosierangaben

PENICILLIN V INFECTOPHARM hat einen breiten Dosierungsspielraum, wobei sich die Art der Anwendung, die Höhe der Dosis und das Dosierungsintervall nach Art und Empfindlichkeit des Erregers, der Schwere der Infektion und dem Zustand des Patienten richten.

Erwachsene und Kinder über 12 Jahren

Je nach Schwere und Lokalisation der Infektion erhalten Erwachsene und Kinder über 12 Jahre üblicherweise 3- bis 4 mal täglich jeweils 295 bis 885 mg Phenoxymethylpenicillin (0,5 – 1,5 Millionen Einheiten).

Kinder unter 12 Jahre

Reife Neugeborene, ältere Säuglinge, Kleinkinder und ältere Kinder bis zum Alter von 12 Jahren erhalten eine auf das jeweilige Körpergewicht und Lebensalter abgestimmte Tagesdosis.

Für Säuglinge und Kinder stehen niedriger dosierbare Darreichungsformen (InfectoCillin 250/300/400/500 Saft) zur Verfügung.


Spezielle Dosierangaben für einzelne Altersgruppen

Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsempfehlungen:

Erwachsene und Kinder über 12 Jahren nehmen 3 x täglich 1 Filmtablette ein.


Hinweis: Bei schweren Fällen bzw. bei minderempfindlichen Erregern oder ungünstig gelegenem Infektionsort kann die Tagesdosis auf das Doppelte und mehr gesteigert werden.


Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion: Bis zu einer Kreatinin-Clearance von 30 - 15 ml/min ist es bei einem Dosierungsintervall von 8 Stunden im Allgemeinen nicht erforderlich, die Dosis von PENICILLIN V INFECTOPHARM zu verringern.


• Wie und wann sollten Sie PENICILLIN V INFECTOPHARM Tabletten einnehmen?

PENICILLIN V INFECTOPHARM ist zur Einnahme vorgesehen. Um eine möglichst hohe Aufnahme in den Körper zu erreichen, sollten Sie PENICILLIN V INFECTOPHARM jeweils eine Stunde vor den Mahlzeiten einnehmen. Um Kindern die regelmäßige Einnahme zu erleichtern, können sie PENICILLIN V INFECTOPHARM auch während der Mahlzeiten einnehmen.

Üblicherweise sollten Sie PENICILLIN V INFECTOPHARM in 3 bis 4 Einzeldosen gleichmäßig über den Tag verteilt – möglichst im Abstand von 8 Stunden – einnehmen. Bei Infektionen des Hals-, Nasen-, Ohrenbereichs können Sie PENICILLIN V INFECTOPHARM aufgeteilt in 2 Einzeldosen – möglichst im Abstand von 12 Stunden – einnehmen.

Nehmen Sie die Filmtabletten unzerkaut (schlechter Geschmack des Wirkstoffes!) mit reichlich Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser ein).


• Wie lange sollten Sie PENICILLIN V INFECTOPHARM Tabletten einnehmen?

In der Regel sollten Sie PENICILLIN V INFECTOPHARM 7 - 10 Tage lang einnehmen, mindestens bis 2 - 3 Tage nach Abklingen der Krankheitserscheinungen. Halten Sie bitte diese Zeit auch dann ein, wenn Sie bzw. Ihr Kind sich bereits besser fühlen! Die Behandlungsdauer ist vom Ansprechen der Erreger bzw. dem klinischen Erscheinungsbild abhängig. Sollte nach 3 - 4 Tagen eine Besserung nicht erkennbar sein, suchen Sie den behandelnden Arzt auf, der über eine weitere Behandlung entscheidet.

Bei der Behandlung von Infektionen mit -hämolysierenden Streptokokken sollten Sie aus Sicherheitsgründen PENICILLIN V INFECTOPHARM mindestens 10 Tage lang einnehmen, um Spätkomplikationen wie bestimmten chronischen Gelenk- und Nierenerkrankungen vorzubeugen (rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis).

Über die Dauer der Anwendung im Einzelnen entscheidet der behandelnde Arzt.


Überdosierung und andere Anwendungsfehler

• Was ist zu tun, wenn PENICILLIN V INFECTOPHARM Tabletten in zu großen Mengen eingenommen wurde (absichtliche oder versehentliche Überdosierung)?

Wie bei anderen Penicillinen ist die einmalige Einnahme einer zu großen Menge von PENICILLIN V INFECTOPHARM im Allgemeinen nicht akut schädlich. Es genügt daher, wenn Sie bei versehentlicher Überdosierung PENICILLIN V INFECTOPHARM vorübergehend absetzen. Befragen Sie aber auf jeden Fall einen Arzt und zwar vor allem, wenn PENICILLIN V INFECTOPHARM absichtlich und in größerer Menge eingenommen wurde.


• Was ist zu tun, wenn zu wenig PENICILLIN V INFECTOPHARM Tabletten eingenommen wurde?

Befragen Sie hierzu Ihren Arzt. Er wird Ihnen mitteilen, ob die Dosierung zum nächst fälligen Einnahmezeitpunkt unverändert fortgeführt werden kann oder eine Dosiserhöhung sinnvoll ist.

• Was ist zu beachten, wenn die Behandlung unterbrochen oder vorzeitig beendet wird?

Eine eigenmächtige Unterbrechung oder Beendigung der Behandlung gefährdet den Behandlungserfolg.

Vor Unterbrechung oder Beendigung der Behandlung ist eine ärztliche Entscheidung erforderlich.


Nebenwirkungen

• Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von PENICILLIN V INFECTOPHARM Tabletten auftreten?

Magen-Darm-Trakt:

Wirkungen auf den Magen-Darm-Trakt stellen mit ca. 5 - 10 % die häufigsten Nebenwirkungen unter der Therapie mit PENICILLIN V INFECTOPHARM dar. Dazu zählen Magendrücken, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Blähungen, weiche Stühle und Durchfall. Diese Störungen sind meist leichter Natur und klingen häufig während, sonst nach Absetzen der Therapie ab.

Bei Auftreten von schweren und anhaltenden Durchfällen während oder nach der Therapie sollte der Arzt verständigt werden, weil sich dahinter eine ernstzunehmende Darmerkrankung (pseudomembranöse Enterokolitis) verbergen kann, die sofort behandelt werden muss (s. a. Abschnitt: Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen).


Haut- und Hautanhangsgebilde (siehe auch Überempfindlichkeitserscheinungen):

Gelegentlich können Hautausschläge (Exantheme) und Schleimhautentzündungen, besonders im Bereich des Mundes, auftreten. Sehr selten kann es zur Ausbildung einer schwarzen Haarzunge kommen.

Nach Einnahme von PENICILLIN V INFECTOPHARM kann es vorübergehend zu trockenem Mund und zu Geschmacksveränderungen kommen.


Überempfindlichkeitserscheinungen:

Allergische Hautreaktionen, z. B. Hautrötungen mit Hitzegefühl (Rash), Juckreiz, Nesselausschlag mit Bläschen- und Quaddelbildung (urtikarielles Exanthem), sind möglich.


Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade - bis zum anaphylaktischen Schock - sind auch nach oraler Einnahme von Penicillin beobachtet worden, wenn auch wesentlich seltener als nach intravenöser oder intramuskulärer Gabe. Schwere akute Überempfindlichkeitserscheinungen können sich äußern als: Gesichtsödem, Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Bronchospasmen, Herzjagen, Luftnot (Atemnot), Blutdruckabfall bis hin zu bedrohlichem Schock (s. a. Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen).


Als weitere schwerwiegende allergische Reaktionen als Folge einer Sensibilisierung werden in Einzelfällen beobachtet: Arzneimittelfieber, reversible entzündliche Gewebsschäden (Serumkrankheit), reversible örtliche Schwellungen der Haut, der Schleimhäute oder der Gelenke (angioneurotisches Ödem), kleine Knötchen (Papeln) mit Krustenbildung als Ausdruck einer Gefäßbeteiligung (Vaskulitis) und blasige Abhebungen der Haut (Lyell-Syndrom).



Blut, Blutkörperchen und Blutgerinnung:

In Einzelfällen sind Blutbildveränderungen (Granulozytopenie, Agranulozytose, Thrombozytopenie, Eosinophilie, hämolytische Anämie, Panzytopenie) beobachtet worden. Diese Erscheinungen normalisieren sich nach Beendigung der Therapie bzw. nach Absetzen von PENICILLIN V INFECTOPHARM.


Niere, Harnwege und Geschlechtsorgane:

In seltenen Fällen kann es zu einer akuten Entzündung der Niere (interstitielle Nephritis) kommen.


Sonstige Nebenwirkungen:

In Einzelfällen kann eine vorübergehende Verfärbung der Zähne auftreten, die sich bei entsprechender intensiver Zahnpflege stets vollständig zurückbildet.

Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


• Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?

Bei allergischen Hautreaktionen setzen Sie PENICILLIN V INFECTOPHARM ab und befragen Sie Ihren Arzt. Wenn Sie eine Sofortreaktion an der Haut in Form eines Nesselausschlags haben, deutet dies meist auf eine echte Penicillinallergie hin. In diesem Falle müssen Sie die Therapie abbrechen.


Anaphylaktische Reaktionen

Bei schweren Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaktischer Schock) suchen Sie bitte sofort einen Arzt auf! Hier muss die Behandlung mit PENICILLIN V INFECTOPHARM sofort abgebrochen werden und die üblichen, entsprechenden Notfallmaßnahmen (Therapie mit Antihistaminika, Kortikosteroiden, Sympathomimetika und gegebenenfalls Beatmung) müssen eingeleitet werden.


Pseudomembranöse Enterokolitis

Bei Auftreten von schweren, anhaltenden, manchmal blutig-schleimigen Durchfällen und krampfartigen Bauchschmerzen während oder nach der Therapie mit PENICILLIN V INFECTOPHARM muss der Arzt befragt werden, weil sich dahinter eine ernstzunehmende, schwere Schleimhautentzündung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis, verbergen kann, die sofort behandelt werden muss. Diese durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein. Hier muss der Arzt eine Beendigung der Therapie mit PENICILLIN V INFECTOPHARM in Abhängigkeit von dem Grund der Arzneimittelanwendung (Indikation) erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist).

Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.


Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Das Verfallsdatum dieser Packung ist auf dem Blister und der Umverpackung aufgedruckt. Verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum!

Nicht verbrauchte Reste sind zu verwerfen.

Nicht über 25 °C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.


Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren!


Stand der Information: August 2005




Weitere Angaben gemäß §11 Abs. 1 Satz 5 AMG


Ein Wort direkt an den besorgten Patienten!

Sie fühlen sich krank, vielleicht haben Sie Fieber. Deshalb war Ihr Arztbesuch die richtige Entscheidung.

Der Arzt hat bei Ihnen eine behandlungsbedürftige Infektion festgestellt und PENICILLIN V INFECTOPHARM Tabletten verschrieben. Sie sind verständlicherweise besorgt und fragen sich, ob Sie wirklich ein Antibiotikum benötigen.

Möglicherweise machen Sie sich Sorgen und denken:

• “Ich habe doch erst kürzlich ein Antibiotikum bekommen, das schlägt doch jetzt

gar nicht mehr an.”

• “Antibiotika schwächen doch die Abwehrkräfte und machen mich noch anfälliger

für neue Infektionen.”

• “Antibiotika sollte man möglichst meiden, denn je mehr man davon einnimmt, um

so resistenter wird man dagegen.”

Ihr Arzt kennt Ihre Bedenken; trotzdem hat er Ihnen PENICILLIN V INFECTOPHARM Tabletten verordnet und Sie sicherlich aufgefordert, dieses Medikament regelmäßig und zuverlässig während der gesamten Behandlungsdauer anzuwenden. Der Verordnung Ihres Arztes sollten Sie voll vertrauen und seine Anweisungen strikt befolgen, denn Ihre Sorgen sind weitgehend unbegründet. Moderne Antibiotika sind in der Regel sehr gut verträglich und können die Voraussetzung schaffen, dass Sie schnell wieder gesund werden.


Antibiotika sind ein Geschenk der Natur

Antibiotika sind Naturstoffe, die z. B. von Schimmelpilzen gebildet werden. Seit Urzeiten gibt es sie in der Umwelt des Menschen, aber erst vor wenigen Jahrzehnten hat man ihre Bedeutung für seine Gesundheit erkannt. Die Entdeckung des Penicillins war ein gewaltiger Fortschritt für die Medizin. Viele Menschen verdanken ihm ihr Leben. Alexander Fleming erhielt als Anerkennung für diese Entdeckung 1945 den Nobelpreis für Medizin!

So war noch Mitte des vorigen Jahrhunderts eine Mandelentzündung (Angina) eine risikoreiche Krankheit. Sie führte oft zu Komplikationen und manchmal sogar zum Tod. Heutzutage hat sie ihren Schrecken verloren – dank Antibiotika.

PENICILLIN V INFECTOPHARM Tabletten enthalten das seit Jahrzehnten bewährte Phenoxymethylpenicillin-Kalium, einen Wirkstoff, der aus der Natur abgeleitet wurde.


Der Erfolg der Behandlung liegt in Ihrer Hand

Sie sind krank, weil Sie von Krankheitserregern (krankmachenden Bakterien) befallen sind. Um Ihren Körper zu heilen, müssen diese Erreger schnellstmöglich abgetötet werden. Dabei sollen PENICILLIN V INFECTOPHARM Tabletten helfen.

Sie fragen sich, wie es zum Ausbruch der Krankheit bzw. zur Infektion mit Bakterien kommen konnte?

Der körpereigenen Infektabwehr, über die jeder Mensch verfügt (Immunsystem), ist es zu verdanken, dass unser Körper normalerweise vor krankmachenden Bakterien und somit vor Infektionskrankheiten geschützt ist. Wenn die Krankheitserreger jedoch plötzlich sehr zahlreich auftreten, z.B. indem Sie ”angesteckt” werden, können sie das Immunsystem überwinden und den Körper ”überschwemmen”. Er wird infiziert.

Eine Infektion kann aber auch leicht eintreten, wenn Sie allgemein geschwächt sind, z.B. bei einer Erkältung. Dann ist das Immunsystem so schwach, dass schon wenige Bakterien eine Erkrankung auslösen können.

Aus diesen Gründen brauchen Sie Hilfe gegen die Krankheitserreger. Ihre körpereigene Abwehr schafft es nicht mehr allein. Diese zusätzliche Hilfe kommt von dem Antibiotikum, das der Arzt verordnet hat.

Wir hören immer wieder, dass viele Patienten gegenüber Antibiotika zurückhaltend sind - aus Sorge, dadurch Ihre Abwehrkräfte zu schwächen. Das Gegenteil trifft zu. Immunsystem und Antibiotika unterstützen sich gegenseitig: Das Antibiotikum hilft Ihnen in einer Situation, in der Sie sich aus eigenen Kräften nicht selbst helfen können.

Sie werden durch Antibiotika auch nicht anfälliger. Vielmehr kann sich, wenn Sie schnell wieder gesund werden, auch Ihr Immunsystem früher erholen und neue Krankheitskeime erfolgreich abwehren.


Nicht zu früh aufgeben!

Beenden Sie die Behandlung nicht zu früh. Die Bakterien geben sich auch nicht so schnell geschlagen. Bedenken Sie, dass auch noch Bakterien vorhanden sind, wenn Sie sich schon viel besser fühlen. Deshalb hat Ihnen Ihr Arzt sicher Anweisungen gegeben, wie lange Sie PENICILLIN V INFECTOPHARM Tabletten einnehmen sollen. Aus jahrelanger Erfahrung wissen wir, dass das Medikament auch nach Abklingen des Fiebers weiter genommen werden sollte, um die Infektion komplikationslos auszuheilen.


Nochmals gute Besserung wünscht Infectopharm

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