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Pentaglobin

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Pentaglobin 50 mg/ml Infusionslösung

2.    Qualitative und Quantitative Zusammensetzung

Immunglobulin vom Menschen zur intravenösen Anwendung

1 ml Lösung enthält 50 mg Plasmaproteine vom Menschen, davon mindestens 95 % Immunglobulin mit Immunglobulin M (IgM) 6 mg, Immunglobulin A (IgA) 6 mg und Immunglobulin G (IgG)

38 mg.

Die Verteilung der IgG-Subklassen ist ca. 63 % (IgG1), 26 % (IgG2), 4 % (IgG3), 7 % (IgG4)

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    Darreichungsform

Infusionslösung.

Leicht bis mittelstarke opaleszente und farblos bis leicht gelbliche Lösung.

4. Klinische Angaben

4.1    Anwendungsgebiete

Therapie bakterieller Infektionen bei gleichzeitiger Anwendung von Antibiotika.

Immunglobulinsubstitution bei immunsupprimierten Patienten und schwerem sekundärem Antikörpermangelsyndrom (immungeschwächten Patienten und solchen mit unterdrückter Immunabwehr).

4.2    Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Dosierung

Die Dosierung ist vom Immunstatus des Patienten und der Schwere der Erkrankung abhängig. Die folgenden Dosierungsempfehlungen können zur Orientierung dienen:

Neugeborene und Säuglinge

Täglich 5 ml (0,25 g)/kg Körpergewicht (KG) jeweils an 3 aufeinanderfolgenden Tagen. Weitere Wiederholungsgaben richten sich nach dem klinischen Verlauf.

Kinder und Erwachsene

a)    Therapie schwerer bakterieller Infektionen:

Täglich 5 ml (0,25 g)/kg Körpergewicht jeweils an 3 aufeinanderfolgenden Tagen. Weitere Wiederholungsgaben richten sich nach dem klinischen Verlauf.

b)    Immunglobulinsubstitution bei immunsupprimierten Patienten und schwerem sekundärem Antikörpermangelsyndrom:

3 - 5 ml (0,15 - 0,25 g)/kg Körpergewicht. Wiederholungsgaben falls erforderlich in wöchentlichen Abständen.

Art der Anwendung

Pentaglobin sollte vor der Anwendung auf Raum- oder Körpertemperatur erwärmt werden.

Pentaglobin sollte mit folgenden Infusionsgeschwindigkeiten intravenös infundiert werden:

bei Neugeborenen und Säuglingen:    1,7 ml/kg KG/Stunde mittels Infusionspumpe

0,4 ml/kg KG/Stunde,

bei Kindern und Erwachsenen: alternativ: für die ersten 100 ml danach kontinuierlich bis zum Erreichen von


0,4 ml/kg KG/Stunde,

0,2 ml/kg KG/Stunde

15,0 ml/kg KG innerhalb von 72 Stunden.

Beispiele:

KG

Gesamtdosis 1. Tag

Infusionsge

schwindigkeit

Infusionsdauer

Neugeborenes

3 kg

15 ml

5 ml/h

3 h

Kind

20 kg

100 ml

8 ml/h

12 / h

Erwachsener

70 kg

350 ml

28 ml/h

12 / h

Alternativ: 28 ml/h

3,5 h

(zu Beginn, dann)

14 ml/h

kontinuierlich 68 h

4.3    Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile.

Überempfindlichkeit gegen homologe Immunglobuline, insbesondere in den sehr seltenen Fällen von IgA-Mangel, wenn der Patient Antikörper gegen IgA aufweist.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bestimmte schwere unerwünschte Nebenwirkungen können im Zusammenhang mit der Infusionsgeschwindigkeit stehen. Da mit steigender Infusionsgeschwindigkeit eine Tendenz zur Zunahme unerwünschter Ereignisse verbunden ist, muss die im Abschnitt 4.2 "Dosierung, Art und Dauer der Anwendung" empfohlene Infusionsgeschwindigkeit beachtet werden, und die Patienten müssen während der gesamten Dauer der Infusion kontrolliert und auf Symptome unerwünschter Wirkungen beobachtet werden.

Bestimmte unerwünschte Reaktionen können häufiger auftreten bei

-    einer hohen Infusionsgeschwindigkeit,

-    Patienten mit Hypo- oder Agammaglobulinämie mit oder ohne IgA-Mangel,

-    Patienten, die zum ersten Mal Immunglobulin vom Menschen erhalten oder, in seltenen Fällen, bei einem Wechsel des Immunglobulin-Präparates oder nach einer längeren Behandlungspause.

Echte Überempfindlichkeitsreaktionen sind selten. Sie können in den sehr seltenen Fällen von IgA-Mangel mit Anti-IgA-Antikörpern auftreten.

Selten kann es durch Immunglobulingabe zu Blutdruckabfall mit einer anaphylaktischen Reaktion kommen, selbst bei Patienten, die bei früheren Immunglobulingaben keine Überempfindlichkeitsreaktion gezeigt haben.

Mögliche Komplikationen können oftmals vermieden werden, wenn sichergestellt wird, dass:

-    Patienten nicht überempfindlich gegen Immunglobulin vom Menschen sind.

-    das Produkt langsam (0,4 ml/kg Körpergewicht/Stunde) infundiert wird.

-    die Patienten während der gesamten Dauer der Infusion sorgfältig überwacht und auf Symptome unerwünschter Wirkungen beobachtet werden. Insbesondere solche Patienten, die erstmals Immunglobulin vom Menschen erhalten, die bisher mit einem anderen Immunglobulin-Präparat behandelt wurden oder die eine längere Behandlungspause hatten, sollten während der gesamten Dauer der ersten Infusion sowie eine Stunde lang nach der ersten Infusion auf mögliche Nebenwirkungen beobachtet werden. Alle anderen Patienten sind mindestens 20 Minuten nach der Verabreichung zu beobachten.

-    bei einer bekannten Störung im Glukosehaushalt der Glukosegehalt der Infusionslösung berücksichtigt wird.

Es gibt klinische Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Verabreichung von intravenösen Immunglobulinen (IVIg) und thromboembolischen Ereignissen wie Myokardinfarkt, Schlaganfall, Lungenembolie und tiefen Venenthrombosen. Es wird angenommen, dass bei Risikopatienten die hohe Zufuhr von Immunglobulinen zu einer relativen Zunahme der Blutviskosität führt. Vorsicht ist angebracht bei der Verschreibung und Infusion von Immunglobulinen bei folgenden Personen: übergewichtige Patienten sowie Patienten mit vorbestehenden Risikofaktoren für thrombotische Ereignisse wie fortgeschrittenes Alter, Hypertonie, Diabetes mellitus, bekannter Gefäßerkrankung oder thrombotischen Episoden, Patienten mit erworbenen oder ererbten thrombophilen Störungen, Patienten mit längerer körperlicher Immobilisation, Patienten mit schwerer Hypovolämie sowie Patienten mit Erkrankungen, welche die Viskosität des Blutes erhöhen.

Fälle von akutem Nierenversagen wurden bei Patienten beschrieben, die eine Therapie mit intravenösem Immunglobulin (IVIg) erhielten. In den meisten Fällen wurden Risikofaktoren erkannt, z.B. vorbestehende Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus, Hypovolämie, Übergewicht, nephrotoxische Begleitmedikation oder Alter über 65 Jahre.

Im Falle einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion sollte ein Absetzen des ImmunglobulinPräparates erwogen werden.

Diese Berichte über Nierenfunktionsstörungen und akutes Nierenversagen wurden zwar mit der Anwendung vieler der zugelassenen IVIg-Präparate in Verbindung gebracht, jedoch war der Anteil der Präparate, die Saccharose als Stabilisator enthielten, unverhältnismäßig groß. Bei Risikopatienten soll die Anwendung von saccharosefreien Immunglobulin-Präparaten erwogen werden. Pentaglobin enthält keine Saccharose.

IVIg-Präparate sollten bei Patienten, bei denen ein Risiko für akutes Nierenversagen oder thromboembolische Nebenwirkungen besteht, mit möglichst geringer Infusionsgeschwindigkeit und in möglichst geringer Dosierung verabreicht werden.

Bei allen Patienten erfordert die Immunglobulinbehandlung

-    eine adäquate Hydratation vor Beginn der Immunglobulininfusion

-    Überwachung der Urinausscheidung

-    Überwachung des Serumkreatinin-Spiegels

-    Vermeiden der gleichzeitigen Gabe von Schleifendiuretika

Bei einer Nebenwirkung muss entweder die Infusionsgeschwindigkeit vermindert oder die Infusion abgesetzt werden. Die erforderliche Behandlung hängt von der Art und Schwere der Nebenwirkung ab.

Bei einem Schock sind die aktuellen medizinischen Standardmaßnahmen für eine Schockbehandlung anzuwenden.

Standardmaßnahmen zur Verhütung von Infektionen durch die Verabreichung von Arzneimitteln, die aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellt wurden, beinhalten Spenderauswahl, Testung einzelner Spenden und Plasmapools auf spezifische Infektionsmarker und Einführung effektiver Herstellungsschritte zur Inaktivierung/Eliminierung von Viren. Dennoch kann die Möglichkeit der Übertragung von Erregern bei der Verabreichung von Arzneimitteln, die aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellt worden sind, nicht völlig ausgeschlossen werden. Dies trifft auch für bisher unbekannte oder neu auftretende Viren oder Erreger zu.

Die ergriffenen Maßnahmen werden als wirksam gegenüber umhüllten Viren wie HIV, HBV und HCV angesehen.

Die Viruseliminierung/-inaktivierung ist möglicherweise bei nicht umhüllten Viren wie HAV und/oder Parvovirus B19 von begrenztem Wert.

Die klinische Erfahrung hat bestätigt, dass Hepatitis A-Viren oder Parvoviren B19 nicht durch Immunglobuline übertragen werden, weiterhin wird angenommen, dass der Gehalt an Antikörpern einen wichtigen Beitrag zur Virussicherheit leistet.

Es wird auf die Dokumentationspflicht gemäß Transfusionsgesetz hingewiesen.

Pentaglobin enthält Glucose:

1 ml Infusionslösung enthält 25 mg Glucose (entsprechend ca. 0,0021 BE). Eine Tagesdosis der Infusionslöung von ca. 350 ml für Erwachsene enthält 8,75 g Glucose entsprechend ca. 0,735 Broteinheiten. Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.

Pentaglobin enthält Natrium:

1 ml Infusionslösung enthält 0,078 mmol (1,79 mg) Natrium. Eine Tagesdosis von z. B. 15 ml für Neugeborene enthält 1,17 mmol (26,9 mg) Natrium. Eine Tagesdosis von z. B. 100 ml für Kinder enthält 7,8 mmol (179,3 mg) Natrium. Eine Tagesdosis von z. B. 350 ml für Erwachsene enthält 27,3 mmol (627,6 mg) Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Patienten unter Natrium kontrollierter (natriumarmer/-kochsalzarmer) Diät.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Pentaglobin soll beim Säugling nicht gleichzeitig mit Calciumgluconat verabreicht werden, da der Verdacht besteht, dass es nach simultaner Gabe zu unerwünschten Wirkungen kommen kann.

Abgeschwächte Lebendimpfstoffe

Die Gabe von Immunglobulin kann für eine Dauer von mindestens 6 Wochen und bis zu 3 Monaten die Wirksamkeit von abgeschwächten Lebendimpfstoffen wie Masern-, Röteln-, Mumps- und Windpockenimpfstoffen beeinträchtigen. Nach der Gabe dieses Präparates ist vor der Impfung mit attenuierten Lebendimpfstoffen eine Wartezeit von 3 Monaten einzuhalten. Bei Masern kann diese Beeinträchtigung bis zu einem Jahr fortbestehen. Daher sollte bei Patienten, die Masernimpfstoff erhalten, der Antikörperstatus überprüft werden.

Auswirkung auf serologische Untersuchungen

Bei der Beurteilung von serologischen Testergebnissen muss berücksichtigt werden, daß es nach Injektion eines Immunglobulins durch einen vorübergehenden Anstieg passiv übertragener Antikörper zu positiven Testergebnissen kommen kann.

Die passive Übertragung von Antikörpern gegen Erythrozytenantigene, z.B. A, B und D kann einige serologische Tests auf Erythrozyten-Alloantikörper (z.B. Coombs-Test), die Retikulozytenzählung sowie den Haptoglobintest verfälschen.

4.6    Schwangerschaft und Stillzeit

Die Unbedenklichkeit dieses Arzneimittels bei der Anwendung während der Schwangerschaft wurde nicht in kontrollierten klinischen Studien untersucht, daher sollte es bei Schwangeren und stillenden Müttern nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden. Die lange klinische Erfahrung mit Immunglobulinen läßt erkennen, daß keine schädlichen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft, den Fötus oder das Neugeborene zu erwarten sind.

Immunglobuline gehen in die Muttermilch über und können zur Übertragung schützender Antikörper auf das Neugeborene beitragen.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es gibt keine Hinweise darauf, dass Immunglobuline Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben.

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen wurden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt: Gelegentlich: >1/1.000 bis <1/100; Selten: >1/10.000 bis <1/1.000; Sehr selten: <1/10.000, nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Systemorganklassen gemäß MedDRA-Datenbank

Nebenwirkungen

Häufigkeit

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Reversible hämolytische Anämie/Hämolyse

Nicht bekannt

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen

Gelegentlich

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Übelkeit, Erbrechen

Gelegentlich

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Anstieg des Serumkreatininspiegels und/oder akutes Nierenversagen

Nicht bekannt

Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Vorübergehende kutane Reaktion

Selten

Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs-und Knochenerkrankungen

Gelenkschmerzen, leichte Rückenschmerzen

Gelegentlich

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Reversible aseptische Meningitis

Nicht bekannt

Gefäßerkrankungen

Niedriger Blutdruck

Gelegentlich

Thromboembolische Reaktionen wie Myokardinfarkt, Schlaganfall, Lungenembolie und tiefe Venenthrombose

Sehr selten

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Schüttelfrost, Fieber

Gelegentlich

Erkrankungen des Immunsystems

Allergische Reaktionen

Gelegentlich

Überempfindlichkeitsreaktionen mit plötzlichem Blutdruckabfall, in Einzelfällen bis zum anaphylaktischen Schock, auch wenn der Patient bei früheren Anwendungen keine Reaktion gezeigt hat.

Selten

Informationen zum Infektionsrisiko, siehe 4.4.

4.9 Überdosierung

Eine Überdosis kann zu einer Flüssigkeitsüberbelastung und Hyperviskosität führen, insbesondere bei Risikopatienten, einschließlich älteren Patienten oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.

5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Immunsera und Immunglobuline: Immunglobuline, Immunglobulin vom Menschen zur intravenösen Anwendung, ATC-Code: J06BA02

Pentaglobin enthält Immunglobulin G (IgG) und erhöhte Konzentrationen von Immunglobulin A (IgA) und Immunglobulin M (IgM) mit einem breiten Spektrum von Antikörpern gegen verschiedene Erreger von Infektionskrankheiten und deren Toxine.

Pentaglobin enthält das Antikörperspektrum der Normalbevölkerung. Wegen der erhöhten Gehalte an IgA und insbesondere IgM weist Pentaglobin höhere Titer an agglutinierenden Antikörpern gegen bakterielle Antigene auf als reine IgG-Präparate. Pentaglobin wird aus gepooltem Plasma von mindestens 1000 Spendern hergestellt. Mit geeigneten Dosen dieses Arzneimittels können abnorm niedrige Immunglobulinkonzentrationen wieder in den Normbereich gebracht werden.

Der Wirkungsmechanismus bei anderen Anwendungsgebieten als der Substitutionstherapie ist noch nicht vollständig aufgeklärt, schließt jedoch immunmodulatorische Wirkungen ein.

5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften

Immunglobulin vom Menschen ist in der Blutbahn des Empfängers nach intravenöser Verabreichung unmittelbar und vollständig bioverfügbar. Es wird verhältnismäßig rasch zwischen Plasma und der extravaskulären Flüssigkeit verteilt. Nach etwa 3-5 Tagen wird ein Gleichgewicht zwischen den intra-und extravaskulären Kompartimenten erreicht.

Die Halbwertzeit der in Pentaglobin enthaltenen Immunglobuline ist vergleichbar mit den Werten körpereigener Immunglobuline. Diese Halbwertzeit kann von Patient zu Patient variieren, insbesondere bei primären Immunmangelsyndromen.

Immunglobuline und Immunglobulinkomplexe werden in Zellen des retikulo-endothelialen Systems abgebaut.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Immunglobuline sind normale Bestandteile des menschlichen Körpers. Die Bestimmung der akuten Toxizität an Tieren hat keine Relevanz, da höhere Dosen zu Kreislaufüberlastung führen. Studien zur chronischen Toxizität und zur embryo-foetalen Toxizität sind aufgrund der Induktion von und Interferenz mit Antikörpern nicht durchführbar. Wirkungen des Produkts auf das Immunsystem von Neugeborenen wurden nicht untersucht.

Klinischen Erfahrungen haben keine Hinweise auf tumorigene oder mutagene Effekte geliefert. Experimentelle Untersuchungen am Tier werden nicht für notwendig erachtet.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Glucose-Monohydrat, Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke

6.2    Inkompatibilitäten

Dieses Arzneimittel darf, außer den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Im Kühlschrank lagern (2°C - 8°C).

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Nicht einfrieren.

Nach Ablauf des Verfalldatums soll das Arzneimittel nicht mehr angewendet werden.

Nach dem Öffnen des Behältnisses soll die Infusionslösung sofort verabreicht werden. Wegen des Risikos einer bakteriellen Verunreinigung ist nicht verwendete Infusionslösung zu verwerfen.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Durchstechflaschen aus farblosem Glas (Glasart II), mit Gummistopfen aus Brombutylgummi und Aluminiumbördelkappe.

Originalpackung (N1) mit einer Durchstechflasche zu 10 ml (0,5 g)

Originalpackung (N1) mit einer Durchstechflasche zu 50 ml (2,5 g)

Originalpackung (N1) mit einer Durchstechflasche zu 100 ml (5,0 g)

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Pentaglobin darf nur mit physiologischer Kochsalzlösung gemischt werden.

Das Arzneimittel sollte vor der Anwendung auf Raum- oder Körpertemperatur erwärmt werden.

Vor der Anwendung soll eine Sichtkontrolle des Arzneimittels durchgeführt werden: Die Lösung muss klar oder leicht bis mittelstark opaleszent sein. Trübe Lösungen oder solche mit Bodensatz dürfen nicht verwendet werden!

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7.    Inhaber der Zulassung

Biotest Pharma GmbH

Landsteinerstraße 5

63303 Dreieich

Tel.: (06103) 801-0

Telefax: (06103) 801-150 und 801-727

8.    Zulassungsnummer

170a/90

9.    Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

16.10.1990 / 16.10.1995 / 16.10.2000 / 16.10.2005

10.    Stand der Information

April 2013

11.    Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

12. Herkunftsländer des Blutplasmas

Deutschland, Niederlande, Österreich, Schweiz, Tschechische Republik, Ungarn, USA.

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