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Pholdyston Lösung

Document: 10.08.2011   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation



1. Bezeichnung des Arzneimittels


Pholdyston®Lösung 7,5 mg/ml



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Wirkstoff: Etilefrinhydrochlorid


1 ml Lösung (ca. 24 Tropfen) enthält 7,5 mg Etilefrinhydrochlorid.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform


Tropfen zum Einnehmen, Lösung


Pholdyston®Lösung ist eine klare, farblose Flüssigkeit.



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Kreislaufregulationsstörungen mit erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie), die bei Änderung der Körperlage (z. B. beim Aufstehen von Liegen oder Sitzen) mit Beschwerden wie Schwindel, Schwächegefühl, Blässe, Schweißausbruch, Flimmern oder Schwarzwerden vor den Augen sowie mit einem deutlichen Blutdruckabfall ohne einen Anstieg der Herzschlagrate einhergehen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Zum Einnehmen.


Erwachsene erhalten als mittlere Tagesdosis 30 mg (20 - 50 mg) Etilefrinhydrochlorid, d. h. in der Regel 2 - 3-mal täglich 32 – 48 Tropfen Pholdyston®Lösung (entsprechend 10 - 15 mg Etilefrinhydrochlorid).


Falls erforderlich, zum Antropfen leicht auf den Flaschenboden tippen.

Pholdyston®Lösung soll vorzugsweise vor dem Essen mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden.


Pholdyston®Lösung sollte nicht mehr am späten Nachmittag oder Abend eingenommen werden, da seine anregende Wirkung das Einschlafen erschweren kann.


Die Notwendigkeit der Einnahme sollte regelmäßig überprüft werden.


4.3 Gegenanzeigen


Pholdyston®Lösung darf nicht angewendet werden bei:


- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Etilefrinhydrochlorid, Natriummetabisulfit oder einen der sonstigen Bestandteile,

- hypotonen Kreislaufregulationsstörungen mit hypertoner Reaktion im Stehtest

- Hypertonie

- Thyreotoxikose

- Phäochromozytom

- Engwinkelglaukom

- Entleerungsstörungen der Harnblase, insbesondere bei Prostataadenom

- sklerotischen Gefäßveränderungen

- koronarer Herzkrankheit

- tachykarden Herzrhythmusstörungen

- Herzklappenstenose

- hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie.


Vorsicht ist geboten bei:


- Diabetes mellitus

- Hyperkalzämie, Hypokaliämie

- schweren Nierenfunktionsstörungen

- Cor pulmonale.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Dieses Arzneimittel enthält 18 Vol.-% Alkohol.


Die Anwendung von Pholdyston®Lösung kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Folgende Wechselwirkungen mit Etilefrinhydrochlorid sind zu beachten:


Wirkstoffe bzw. Wirkstoffgruppen

mögliche Wirkung

Reserpin,

Guanethidin,

trizyklische Antidepressiva,

Sympathomimetika,

Schilddrüsenhormone,

Antihistaminika,

MAO-Hemmer

sympathomimetische Wirkungsverstärkung von Etilefrinhydrochlorid (unerwünschter Blutdruckanstieg)

Atropin

Anstieg der Herzfrequenz

Alpha- bzw. Beta-Rezeptorenblocker

Blutdruckabfall bzw. -anstieg mit Bradykardie (verlangsamte Herzschlagfolge)

Antidiabetika

Blutzuckersenkung wird vermindert

Herzwirksame Glykoside

Halothan

mögliches Auftreten von Herzrhythmusstörungen


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Pholdyston®Lösung darf in den ersten 3 Monaten einer Schwangerschaft nicht eingenommen werden, da Tierversuche Hinweise auf eine teratogene Wirkung (Missbildungen) bei hohen Dosen Etilefrin ergeben haben und Erfahrungen beim Menschen nicht vorliegen. Ab dem 4. Schwangerschaftsmonat ist eine Einnahme möglich, wenn der behandelnde Arzt dies befürwortet.


Während der Stillzeit darf Pholdyston®Lösung nicht angewendet werden, da ein Übergang von Etilefrin in die Muttermilch nicht auszuschließen ist und bei Säuglingen keine Erfahrungen vorliegen (siehe Abschnitt 5.3).


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Nicht zutreffend.


4.8 Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig ( 1/10)

Häufig ( 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich ( 1/1.000 bis < 1/100)

Selten ( 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Psychiatrische Erkrankungen:

Unruhe, Schlaflosigkeit.


Erkrankungen des Nervensystems:

Tremor.


Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths:

Schwindelgefühl.


Herzerkrankungen:

Palpitationen, pektanginöse Beschwerden, Tachykardie, ventrikuläre Herzrhythmusstörungen.


Gefäßerkrankungen:

Hypertone Reaktionen (z. T. mit Kopfschmerzen).


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:

Magen-Darm-Beschwerden.


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Diaphorese.


Natriummetabisulfit kann selten Überempfindlichkeitsreaktionen und Bronchospasmen hervorrufen.


4.9 Überdosierung


Nach Einnahme hoher Dosen können folgende Symptome auftreten:


Tachykardie, Arrhythmie, Blutdruckanstieg, Schweißausbruch, Erregung, Übelkeit, Erbrechen.


Als Gegenmaßnahmen kommen - abhängig von der Stärke der Symptome und unter Berücksichtigung der Wirkungsdauer - in Frage:


Entfernung des Arzneimittels aus dem Gastrointestinaltrakt durch Magenspülung, gefolgt von der Anwendung medizinischer Kohle und salinischer Abführmittel.

Nach intravenöser Gabe klingt die Wirkung nach ca. 30 - 60 min. ab. In schweren Fällen sind Maßnahmen der Intensivmedizin unter Kontrolle von EKG, Blutdruck und Venendruck zu ergreifen. Eine überschießende sympathomimetische Wirkung am Herzen lässt sich mit b‑Rezeptorenblockern kompensieren.



5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Adrenerge und dopaminerge Mittel

ATC Code: C01CA01


Etilefrinhydrochlorid ist ein vorwiegend direkt und peripher wirkendes Sympathomimetikum vom Phenylethylamin-Typ mit Affinität zu adrenergen Alpha- und Beta-Rezeptoren.


Die Blutdrucksteigerung ist neben der durch Alpha-Adrenozeptorenstimulation bedingten Vasokonstriktion auf die positiv inotrope und positiv chronotrope Wirkung am Herzen, infolge eines betasympathomimetischen Effektes, zurückzuführen.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Etilefrin wird nahezu vollständig enteral resorbiert.


Die biologische Verfügbarkeit von Etilefrin nach oraler Gabe wird maßgeblich durch First-pass-Extraktion in der Darmwand bestimmt. Hieraus erklärt sich eine absolute Bioverfügbarkeit von Etilefrin nach oraler Applikation von ca. 55 %.


Etilefrin wird nur unwesentlich von der Monoaminooxidase (MAO) metabolisiert.


Der Serumspiegelverlauf von Etilefrinbase nach intravenöser Gabe lässt sich durch ein offenes Zweikompartimentmodell beschreiben. Die Verteilung erfolgt mit einer Halbwertszeit der Alpha-Phase von 15 Minuten, die Elimination mit einer Halbwertszeit der Beta-Phase von 2,4 Stunden.


Innerhalb 24 Stunden nach oraler Gabe von Etilefrinhydrochlorid werden ca. 2 % der applizierten Dosis unverändert und ca. 69 % als Schwefelsäurekonjugat renal eliminiert.

Die Bindung an Plasmaproteine beträgt ca. 23 %.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


a) Akute Toxizität


Untersuchungen zur akuten Toxizität wurden an Maus und Ratte durchgeführt. Bei oraler Applikation ergab sich eine LD50von 345 mg/kg bzw. 187 mg/kg, bei i.v. Applikation 10,5 mg/kg bzw. 5,3 mg Etilefrinhydrochlorid/kg.


b) Chronische Toxizität


Untersuchungen zur chronischen Toxizität wurden an Ratte und Hund durchgeführt. Es ergaben sich keine Hinweise auf toxische Nebenwirkungen.


c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential


Untersuchungen auf ein mutagenes Risiko von Etilefrin liegen nicht vor.


Untersuchungen auf ein tumorerzeugendes Potential von Etilefrin liegen nicht vor.


d) Reproduktionstoxizität


Im Tierversuch ergaben sich bei einer Spezies (Kaninchen) Hinweise auf teratogene Schädigungen (Gaumenspalten) in hohen Dosierungen. Bei der Ratte traten Retardierungserscheinungen ab 30 mg/kg auf.


Untersuchungen zum Übergang von Etilefrin in die Muttermilch liegen nicht vor.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Ethanol 96 %, Natriummetabisulfit, gereinigtes Wasser.


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre.


Haltbarkeit nach Anbruch: 6 Monate


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


30 ml (N1)

100 ml (N3)


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.



7. Inhaber der Zulassung


Krewel Meuselbach GmbH, Krewelstraße 2, 53783 Eitorf

Tel.: 02243 / 87-0, Fax: 02243 / 87-175



8. Zulassungsnummer


33907.00.00



9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


29.07.1996 / 09.02.2005



10. Stand der Information


April 2011



11. Verkaufsabgrenzung


Apothekenpflichtig.


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