Piracetam 800 Mg - 1 A Pharma
GEBRAUCHSINFORMATION
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage/Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen. - Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. - Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. - Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch, wenn diese dasselbe Krankheitsbild haben wie Sie. |
Piracetam Sandoz 800 mg Filmtabletten
Wirkstoff: Piracetam
Zusammensetzung
Arzneilich wirksame Bestandteile:
1 Filmtablette enthält 800 mg Piracetam.
Sonstige Bestandteile:
Hypromellose, Macrogol 6000, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Povidon K 25, Propylenglykol, hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Titandioxid (E 171), Eisenoxid (E 172)
Darreichungsform und Inhalt
Originalpackungen mit
30 (N1), 60 (N2) und 100 (N3) Filmtabletten
Stoff- oder Indikationsgruppe oder Wirkungsweise
Mittel zur Beeinflussung von Hirnleistungsstörungen (Nootropikum).
von:
Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Carl-Zeiss-Ring 3
85737 Ismaning
E-Mail: info@sandoz.de
Hersteller:
HEXAL AG
Industriestrasse 25
83607 Holzkirchen
Telefon: (08024) 908-0
Telefax: (08024) 908-998
e-mail: medwiss@hexal.de
1. WAS IST Piracetam Sandoz 800 mg UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
- Zur symptomatischen Behandlung von chronischen hirnorganisch bedingten Leistungsstörungen im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzeptes bei dementiellen Syndromen (Abnahme bzw. Verlust erworbener geistiger Fähigkeiten) mit der Leitsymptomatik: Gedächtnisstörungen, Konzentrationsstörungen, Denkstörungen, vorzeitige Ermüdbarkeit und Antriebs- und Motivationsmangel, Affektstörungen.
Das individuelle Ansprechen auf die Medikation kann nicht vorausgesagt werden.
Hinweis:
Bevor die Behandlung mit Piracetam Sandoz 800 mg begonnen wird, sollte geklärt werden, ob die Krankheitserscheinungen nicht auf einer spezifisch zu behandelnden Grunderkrankung beruhen.
2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON Piracetam Sandoz 800 mg BEACHTEN?
2.1 Piracetam Sandoz 800 mg darf nicht eingenommen werden
- bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Piracetam und anderen damit strukturverwandten Substanzen oder einen der sonstigen Bestandteile
- Beim Vorliegen zerebraler Blutungen (Hirnblutungen)
- bei Niereninsuffizienz im Endstadium
Piracetam darf nicht angewendet werden bei Patienten mit Chorea Huntington.
2.2 Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Piracetam Sandoz 800 mg ist erforderlich
Wenn Sie Piracetam Sandoz 800 mg unter psychomotorischer Unruhe leiden, befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen mit einer Anwendung von Piracetam in der Schwangerschaft vor. Sollten Sie während einer Behandlung mit Piracetam Sandoz 800 mg schwanger werden, muss Ihr Arzt umgehend
informiert werden, um über die Weiterführung oder den Abbruch der Therapie zu entscheiden.
Piracetam, der Wirkstoff in Piracetam Sandoz 800 mg, geht in die Muttermilch über. Sie sollten Piracetam Sandoz 800 mg daher nicht während der Stillzeit anwenden.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Vorsicht ist geboten, wenn Piracetam Sandoz 800 mg bei Patienten mit Störungen der Blutgerinnung, großen operativen Eingriffen oder schweren Blutungen angewendet wird.
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz empfiehlt sich eine genaue Überwachung der Rest-Stickstoff- bzw. Kreatininwerte.
Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?
Aufgrund möglicher, individuell unterschiedlicher Reaktionen einzelner Patienten sollte zu Beginn der Behandlung und bei Dosiserhöhung auf eine etwaige Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens geachtet werden.
2.3 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Piracetam Sandoz 800 mg oder werden selbst in ihrer Wirkung durch Piracetam Sandoz 800 mg beeinflusst?
Aufgrund des Einflusses von Piracetam auf die Blutgerinnung kann möglicherweise die Wirkung von Cumarinderivaten (bestimmte Substanzen zur Hemmung der Blutgerinnung) verstärkt werden.
Möglicherweise werden die Wirkungen von Medikamenten, die das Zentralnervensystem stimulieren, von Neuroleptika sowie von Schilddrüsenhormonen bei Unterfunktion (Hypothyreodismus) verstärkt.
2.4 Einnahme von Piracetam Sandoz 800 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Keine Angaben
3. WIE IST Piracetam Sandoz 800 mg EINZUNEHMEN?
3.1 Art der Anwendung
Piracetam Sandoz 800 mg sollte mit einem Glas Flüssigkeit (z.B. Wasser) zweckmäßigerweise zu oder unmittelbar nach den Mahlzeiten eingenommen werden.
Wie lange sollten Sie Piracetam Sandoz 800 mg einnehmen?
Über die Dauer der Behandlung muss der Arzt individuell entscheiden.
Bei der unterstützenden Behandlung dementieller Syndrome (Abnahme bzw. Verlust erworbener geistiger Fähigkeiten) ist nach drei Monaten zu überprüfen, ob eine Weiterbehandlung noch angezeigt ist.
3.2 Dosierungsanleitung
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Piracetam Sandoz 800 mg nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Piracetam Sandoz 800 mg sonst nicht richtig wirken kann!
Die Dosierung richtet sich nach Art und Schwere des Krankheitsbildes und dem Ansprechen des Patienten auf die Therapie.
Wie viel von Piracetam Sandoz 800 mg und wie oft sollten Sie Piracetam Sandoz 800 mg einnehmen?
Für Erwachsene gelten zur Behandlung dementieller Syndrome (Abnahme bzw. Verlust erworbener geistiger Fähigkeiten) folgende Dosierungsrichtlinien:
3mal täglich wird 1 Filmtablette Piracetam Sandoz 800 mg (entsprechend 2,4 g Piracetam) eingenommen. Auf besondere Anordnung des Arztes kann die Dosis auf 3mal täglich 2 Filmtabletten Piracetam Sandoz 800 mg (entsprechend 4,8 g Piracetam) erhöht werden.
Hinweis:
Piracetam, der Wirkstoff von Piracetam Sandoz 800 mg, wird nicht in der Leber verstoffwechselt. Es gelten für Patienten mit verminderter Leberfunktion keine anderen Dosierungshinweise.
Da Piracetam ausschließlich über die Nieren ausgeschieden wird, kann es bei verminderter Nierenfunktion zu erhöhten Plasmaspiegeln kommen. Es wird folgendes empfohlen: Bei leichter bis mittelschwerer Niereninsuffizienz (Serum-Kreatinin bis 3 mg%) sollte nur die Hälfte der therapeutischen Dosis gegeben werden, bei schwerer, nicht dialysepflichtiger Niereninsuffizienz (Serum-Kreatinin zwischen 3 und 8 mg%) ein Viertel bis ein Achtel der therapeutischen Dosis.
Bei Niereninsuffizienz im Endstadium dürfen Sie Piracetam Sandoz 800 mg nicht einnehmen.
3.3 Wenn Piracetam Sandoz 800 mg in zu großen Mengen eingenommen wurde
Der Wirkstoff von Piracetam Sandoz 800 mg, Piracetam, ist als weitestgehend ungiftig anzusehen. Möglicherweise treten die unten aufgeführten Nebenwirkungen verstärkt auf; in diesem Fall benachrichtigen Sie bitte Ihren Arzt. Dieser kann über gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen entscheiden.
3.4 Wenn Sie die Einnahme von Piracetam Sandoz 800 mg vergessen haben
Führen Sie die Einnahme wie in der Dosierungsanleitung beschrieben fort.
3.5 Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden wollen?
Hier sind bei bestimmungsgemäßer Anwendung von Piracetam Sandoz 800 mg keine Besonderheiten zu beachten.
4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Piracetam Sandoz 800 mg Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
Häufig:weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
Gelegentlich:weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
Selten:weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000, einschließlich Einzelfälle
Häufig(> 1%, < 10%):
Allgemein: Gewichtszunahme
Magen-Darm-Trakt: Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Brechreiz, Durchfall
Psyche: gesteigerte psychisch bedingte körperliche Unruhe, Schlafstörungen, Schlaflosigkeit, Nervosität, depressive Verstimmtheit, Angst, Aggressivität
Gelegentlich (> 0,1%, < 1%):
Allgemein: Schwindel, Schwäche, erhöhte Triebhaftigkeit, gesteigerte Sexualität
Kreislauf: Blutdrucksenkung oder -steigerung
Sehr selten (< 0,01%):
Allgemein: allergische Reaktionen mit Symptomen wie z. B. Nesselsucht, Hautrötung und Hitzegefühle, Juckreiz, Schweißausbrüche
Psyche: Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Halluzinationen
Nervensystem: Kopfschmerzen, mangelnde Koordination der Bewegung, Gleichgewichtsstörungen
Die Nebenwirkungen bei Erwachsenen wurden bei Dosen von etwa 5 g Piracetam täglich mitgeteilt. Bei Kindern wurden vergleichbare Nebenwirkungen bei Dosierungen um 3 g Piracetam täglich beobachtet.
Hinweis:
Die erwünschte Synchronisation und Förderung der elektrischen Aktivität des Gehirns kann bei besonders disponierten Patienten (neuronale Übererregbarkeit) in Ausnahmefällen zu einer Erniedrigung der Krampfschwelle führen.
Bei Patienten, die Antikonvulsiva benötigen, sollte darauf geachtet werden, dass diese Therapie beibehalten wird, auch wenn unter der Behandlung mit Piracetam Sandoz 800 mg eine subjektive Besserung resultiert.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Sollten Sie eine der oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten so informieren Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen entscheiden kann.
Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf Piracetam Sandoz 800 mg nicht nochmals eingenommen werden.
5. WIE IST Piracetam Sandoz 800 mg AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Das Verfallsdatum des Arzneimittels ist auf der Faltschachtel und den Durchdrückstreifen aufgedruckt.
Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!
Stand der Information:
Dezember 2005
Piracetam Sandoz 800 mg Ftbl pal 13/13 Dezember 2005