iMedikament.de

Piretanid Sandoz 6mg Tabletten

Document: 31.01.2008   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Piretanid Sandoz®6 mg Tabletten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Tablette enthält 6 mg Piretanid.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Tablette


Weiße bis gelbliche, runde, bikonvexe Tabletten mit einseitiger Bruchkerbe.


Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Zur Ausscheidung von Ödemen, bei Herzinsuffizienz zur Herzentlastung, bei Ödemen infolge Erkrankung der Nieren oder der Leber.


Leichte bis mittelschwere Hypertonie; bei schwerer Hypertonie in Kombination mit anderen nicht diuretisch wirkenden Antihypertonika.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Ödeme

In der Anfangsphase erhalten Erwachsene im Allgemeinen einmal täglich 6 mg Piretanid. Für die Dauerbehandlung älterer und empfindlicher Patienten reicht oft einmal täglich 3-6 mg Piretanid aus.


Bluthochdruck

Bei leichtem bis mittelschwerem Bluthochdruck empfiehlt es sich, die Be­handlung mit zweimal täglich 6 mg Piretanid einzuleiten. Nach 2-4 Wochen sollte die Dosierung, je nach Ansprechen des Patienten, auf die Erhaltungsdosis, meist 6 mg Piretanid pro Tag, erniedrigt werden.


Art und Dauer der Anwendung

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach der Anweisung des Arztes. Die Einnahme sollte vorzugsweise morgens nach dem Frühstück oder mittags nach der Mahlzeit unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit (z. B. ½-1 Glas) erfolgen.


Während der Behandlung empfiehlt sich eine kaliumreiche Kost (mageres Fleisch, Kartoffeln, Bananen, Tomaten, Spinat, Blumenkohl, getrocknete Früchte) bei mäßiger Kochsalzeinschränkung.


4.3 Gegenanzeigen


Piretanid darf nicht angewendet werden

- bei Nierenversagen mit Anurie

- bei Koma und Praecoma hepaticum

- bei schwerer Hypokaliämie

- bei schwerer Hyponatriämie

- bei Hypovolämie

- bei Überempfindlichkeit gegen Piretanid und/oder Sulfonamidderivate und/oder einen der sonstigen Bestandteile

- in der Stillzeit.


Da für die Anwendung bei Kindern keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen, darf Piretanid bei dieser Patientengruppe nicht eingesetzt werden.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Eine besonders sorgfältige Überwachung ist erforderlich bei

- Hypotonie

- Patienten mit manifestem oder latentem Diabetes mellitus (regelmäßige Kontrolle des Blutzuckers)

- Patienten mit Gicht (regelmäßige Kontrolle der Harnsäure im Serum)

- Patienten mit einer Harnabflussbehinderung (z. B. bei Prostatahypertrophie, Hydronephrose, Ureterstenose)

- Patienten mit Leberzirrhose und gleichzeitiger Nierenfunktionseinschränkung

- Patienten mit Hypoproteinämie, z. B. bei nephrotischem Syndrom

- fortgeschrittener Zerebral- und/oder Koronarsklerose.


Bei Patienten mit Miktionsstörungen (z. B. bei Patienten mit Prostatahyperplasie) darf Piretanid nur angewendet werden, wenn für freien Harnabfluss gesorgt wird, da eine plötzlich einsetzende Harnflut zu einer Harnsperre mit Überdehnung der Blase führen kann.


Üblicherweise ist bei älteren Patienten keine Dosisanpassung erforderlich, jedoch ist auf eine mögliche Einschränkung der Nierenfunktion zu achten.


Während einer langdauernden Therapie sollten die Serumwerte von Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure sowie Glukose- und Elektrolytkonzentrationen, insbesondere Kalium, Natrium, Kalzium, Chlorid und Bikarbonat, regelmäßig kontrolliert werden.


Bei Kaliumverlusten (z. B. infolge Erbrechen, Diarrhoe, Laxanzienabusus) oder Kaliummangel infolge Begleiterkrankungen (z. B. Leberzirrhose) oder Begleitmedikation (z. B. Laxanzien) ist eine kaliumreiche Kost oder medikamentöse Kaliumsubstitution angezeigt.


Der durch verstärkte Urinausscheidung hervorgerufene Gewichtsverlust sollte unabhängig vom Ausmaß der Urinausscheidung 1 kg/Tag nicht überschreiten.


Beim nephrotischen Syndrom muss wegen der Gefahr vermehrt auftretender Nebenwirkungen vorsichtig dosiert werden.


Die Anwendung von Piretanid Sandoz 6 mg kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Anwendung von Piretanid Sandoz 6 mg als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Aufgrund von Erfahrungen mit Diuretika sind folgende Wechselwirkungen in Betracht zu ziehen:

Die nierenschädigende Wirkung bestimmter Antibiotika (z. B. Aminoglykoside, Cephalosporine, Polymyxine) sowie die gehörschädigende Wirkung von Aminoglykosiden (z. B. Kanamycin, Gentamicin, Tobramycin) kann bei gleichzeitiger Gabe von Piretanid verstärkt werden. Auftretende Hörstörungen können irreversibel sein. Die gleichzeitige Anwendung der vorgenannten Arzneimittel sollte daher vermieden werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Cisplatin und Piretanid ist mit der Möglichkeit eines Hörschadens zu rechnen. Wird bei einer Cisplatinbehandlung eine forcierte Diurese mit Piretanid angestrebt, so ist darauf zu achten, dass Piretanid in niedriger Dosierung (z. B. 12 mg Piretanid intravenös bei normaler Nierenfunktion) nur während einer positiven Flüssigkeitsbilanz angewandt wird; andernfalls könnte es zu einer Verstärkung der Nephrotoxizität von Cisplatin kommen.


Bei gleichzeitiger Behandlung mit Digitalis ist zu beachten, dass ein Kalium- und Magnesiummangel die Empfindlichkeit des Herzmuskels gegenüber Digitalis erhöht, wodurch es zu Herzrhythmusstörungen kommen kann.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Piretanid und Glukokortikosteroiden, Laxanzien oder Carbenoxolon sowie bei häufigem Genuss von Lakritze ist zu berücksichtigen, dass diese Substanzen den Serum-Kaliumspiegel senken können.


Die blutdrucksenkende Wirkung anderer Medikamente kann verstärkt werden. Insbesondere bei Patienten, die unter Piretanid einen Flüssigkeits- oder Salzmangel entwickeln, können bei gleichzeitiger Gabe eines ACE-Hemmers ein Blutdruckabfall (unter Umständen bis hin zum Schock) und/ oder Nierenfunktionsstörungen (unter Umständen bis hin zum akuten Nierenversagen) auftreten.


Bei diabetischer Stoffwechsellage kann eine Steigerung der Dosis gleichzeitig verabreichter Antidiabetika notwendig werden.


Die Wirkung von Salicylaten und kurareartigen muskelrelaxierenden Substanzen kann verstärkt, die Wirkung von pressorischen Aminen (z. B. Epinephrin, Norepinephrin) vermindert werden. Die Ausscheidung von Lithium über die Nieren kann vermindert und dadurch dessen herz- und nervenschädigende Wirkung verstärkt werden.


Nichtsteroidale Antiphlogistika (z. B. Indometacin, Acetylsalicylsäure) können die Wirkung von Piretanid abschwächen und bei bestehender Hypovolämie zu Nierenversagen führen.


Probenecid kann die Wirkung von Piretanid abschwächen.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Für Piretanid liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangere vor. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf schädliche Auswirkungen auf die Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen (siehe 5.3).

Solange keine weiteren Daten verfügbar sind, darf Piretanid in der Schwangerschaft nur kurzfristig bei zwingender Indikation verabreicht werden. Dabei darf nur die niedrigste wirksame Dosis eingesetzt werden.

Diuretika sind für die routinemäßige Therapie von Hypertonie und Ödemen in der Schwangerschaft nicht geeignet, da sie die Perfusion der Plazenta beeinträchtigen und damit das intrauterine Wachstum. Falls Piretanid bei Herz- oder Niereninsuffizienz der Schwangeren verabreicht werden muss, sind Elektrolyte und Hämatokrit zu überwachen und die Entwicklung eines Oligohydramnions ist auszuschließen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


4.8 Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig: 1/10

Häufig: 1/100 bis < 1/10

Gelegentlich: 1/1000 bis < 1/100

Selten: 1/10 000 bis < 1/1000

Sehr selten: < 1/10 000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Erkrankungen des Immunsystems

Allergische Reaktionen treten nur gelegentlich auf. Diese können als fieberhafte Zustände, Hautreaktionen (z. B. Juckreiz und Ausschläge wie Nesselsucht, makulopapuläre Exantheme und Enantheme sowie Erythema multiforme), Vaskulitis, Thrombozytopenie (möglicherweise mit erhöhter Blutungsneigung) oder Leukopenie in Erscheinung treten.


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Unerwünschte Wirkungen als Folge der vermehrten Flüssigkeits- und Salzausscheidung können vornehmlich nach langdauernder hochdosierter Behandlung auftreten und erfordern eine Korrektur der Elektrolyt- und Flüssigkeitsbilanz. Eine übermäßige Flüssigkeitsausscheidung (insbesondere bei höherer Dosierung) kann zur Dehydratation und zur Hypovolämie führen. In der Folge können insbesondere bei älteren Patienten Hypotonie, orthostatische Kreislaufregulationsstörungen sowie Mundtrockenheit, Kopfschmerz und andere Kreislaufbeschwerden wie Schwindel und Sehstörungen auftreten. Führt der Flüssigkeitsverlust zur Hämokonzentration, so kommt es insbesondere bei älteren Patienten zur Thromboseneigung.


In der empfohlenen Dosierung wird der Kaliumhaushalt unter Piretanid kaum beeinflusst. Jedoch kann insbesondere bei gleichzeitig ungenügender Kaliumaufnahme mit der Nahrung, bei Erbrechen und Durchfällen sowie bei häufigem Gebrauch von Abführmitteln als Folge erhöhter renaler Kaliumverluste eine Hypokaliämie auftreten, die sich in neuromuskulärer (Muskelschwäche, Parästhesien, Paresen), intestinaler (Erbrechen, Obstipation, Meteorismus), renaler (Polyurie, Polydipsie) und kardialer (Reizbildungs- und Reizleitungsstörungen) Symptomatik äußern kann. Schwere Kaliumverluste können zu einem paralytischen Ileus oder zu Bewusstseinsstörungen bis zum Koma führen. Außerdem kann ein durch andere Erkrankungen, z. B. der Leber, der Nebennierenrinde oder des Magen-Darm-Traktes, bedingter Kaliummangel verstärkt werden. Insbesondere bei zu stark eingeschränkter Kochsalzzufuhr kann ein Natriummangel auftreten. Hinweise hierauf können z. B. sein: Wadenkrämpfe, Appetitlosigkeit, Schwächegefühl, Somnolenz, Apathie, Verwirrtheit und Erbrechen.


Eine bestehende metabolische Alkalose kann sich (z. B. bei dekompensierter Leberzirrhose) unter der Therapie mit Piretanid verschlechtern.


Unter Wirkung von Piretanid kann die renale Ausscheidung von Kalzium und Magnesium zunehmen. Dies ist jedoch in der Regel klinisch nicht von Bedeutung. Wirken andere Faktoren begünstigend, so kann sich dosisabhängig eine klinisch relevante Hypokalzämie oder Hypomagnesiämie entwickeln. Dies kann sich z. B. in Form von neuromuskulärer Übererregbarkeit, Tetanie und Herzrhythmusstörungen äußern.


Unter Wirkung von Piretanid kann es zu einer Verminderung der Glukosetoleranz kommen. Bei Diabetikern kann dies zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage führen; ein bislang latenter Diabetes mellitus kann manifest werden.


Unter Behandlung mit Piretanid kann ein Anstieg der Blutfettwerte (Cholesterin, Triglyceride) sowie der Serumwerte von Kreatinin und Harnstoff auftreten, und es kann zu einer Zunahme der Harnsäurekonzentration im Blut kommen. Dies kann insbesondere bei Patienten mit schon erhöhtem Harnsäurespiegel zu Gichtanfällen führen.


Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes

Gastrointestinale Beschwerden, wie z. B. Übelkeit, Erbrechen, Verdauungsstörungen sowie Durchfall, sind gelegentlich.


Affektionen der Leber und der Gallenblase

Selten kann eine akute Entzündung der Gallengänge (Cholangitis) mit „Gallenstauung“ (intrahepatische Cholestase) und eine Erhöhung der Lebertransaminasen auftreten.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Unter der Behandlung mit Piretanid kann eine Lichtüberempfindlichkeit der Haut auftreten.


Erkrankungen der Nieren und der Harnwege

Bei Patienten mit gestörter Blasenentleerung, z. B. bei Prostatahypertrophie, können Symptome einer Harnabflussbehinderung manifest bzw. verstärkt werden.


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Als Folge der Blutdrucksenkung kann es gelegentlich zu erektiler Impotenz kommen.


4.9 Überdosierung


Symptome der Intoxikation

Starke Diurese mit der Gefahr der Exsikkation und bei längerer Anwendung Hypokaliämie. Der rasche Wasser- und Elektrolytverlust kann zu einem deliranten Zustandsbild führen.


Durch plötzlich einsetzende Harnflut kann es z. B. bei Prostatahypertrophie zu einer Harnsperre mit akuter Überdehnung der Blase kommen.


Maßnahmen bei Intoxikationen

Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution sowie wiederholte Kontrollen des Wasser-Elektrolyt-Haushaltes und der Stoffwechselfunktionen sind angezeigt.


Bei Patienten mit Miktionsstörungen (Patienten mit Prostatahypertrophie, Patienten mit Bewusstseinsstörungen u. a.) ist für eine ausreichende Harnausscheidung unbedingt Sorge zu tragen.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Schleifendiuretikum


ATC-Code: C03CA03


Wirkungsmechanismus

Piretanid ist ein Schleifendiuretikum. Der Wirkmechanismus besteht in der Blockierung des Na+/K+/2Cl-Carriers im aufsteigenden Ast der Henle-Schleife. Auf diese Weise wird die Rückresorption von Natrium- und Chloridionen gehemmt. Die fraktionelle Natriumausscheidung kann dabei bis zu 35 % des glomerulär filtrierten Natriums betragen. Als Folge der erhöhten Natriumausscheidung kommt es sekundär durch osmotisch gebundenes Wasser zu einer verstärkten Harnausscheidung und zu einer Steigerung der distal-tubulären K+-Sekretion. Ebenfalls erhöht ist die Ausscheidung der Ca2+- und Mg2+-Ionen. Neben den Verlusten an vorgenannten Elektrolyten kann es zu einer verminderten Harnsäureausscheidung und zu Störungen des Säure-Basen-Haushalts in Richtung metabolische Alkalose kommen.


Die antihypertensive Wirkung von Piretanid wird neben dem diuretischen Effekt auf die Normalisierung einer gestörten Elektrolytbalance zurückgeführt, hauptsächlich auf eine Reduktion der bei essentiellen Hypertonikern erhöhten Aktivität des freien Ca2+ in den Zellen der arteriellen Gefäßmuskulatur. Dadurch wird vermutlich die erhöhte Kontraktilität bzw. Ansprechbarkeit der Gefäße gegenüber körpereigenen pressorischen Substanzen, wie z. B. Katecholaminen, reduziert. Das Absinken des erhöhten Blutdrucks parallel zur intrazellulären Ca2+-Aktivität (gemessen in Erythrozyten) nach Piretanidgabe spricht für einen solchen Zusammenhang.


Zudem bewirkt Piretanid prostaglandinvermittelt und diureseunabhängig eine Zunahme der venösen Kapazität.


Pharmakodynamik

Während die diuretische Wirkung in der Regel schnell, d. h. innerhalb der ersten Stunde nach Einnahme, beginnt und nach 4-6 Stunden abgeklungen ist, stellt sich die blutdrucksenkende Wirkung langsam und schonend über 1-2 Wochen ein. Eine 24 Stunden anhaltende Blutdrucksenkung kann dann mit einer Einmalgabe pro Tag erreicht werden.


Unter Behandlung mit Piretanid bleiben glomeruläre Filtrationsrate und renaler Plasmafluss stabil.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Piretanid Sandoz 6 mg Tabletten werden nach oraler Gabe schnell resorbiert. Die maximale Serum-Konzentration von Piretanid ist etwa 1 Stunde nach Einnahme erreicht.


Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion beträgt die Eliminationshalbwertszeit von Piretanid etwa 1-1,7 Stunden, bei Patienten mit Niereninsuffizienz bis zu 9 Stunden. Weder bei nierengesunden noch bei niereninsuffizienten Patienten wurde eine Kumulation beobachtet.


Die Serumproteinbindung von Piretanid beträgt etwa 90 %.


Piretanid wird überwiegend unverändert ausgeschieden. Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich über die Nieren; bei Patienten mit normaler Nierenfunktion werden 40 bis 70 % einer gegebenen Dosis im Urin gefunden. Die renale Ausscheidung geschieht in erster Linie über eine Sekretion in den proximalen Tubulus.


Es werden wenige hydroxylierte Metaboliten als Konjugate in Urin und Faeces gefunden, Hauptmetabolit ist dabei ein Gamma-Amiobutanolderivat des Piretanids.


Üblicherweise ist bei älteren Patienten keine Dosisanpassung erforderlich.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Tumorerzeugendes und mutagenes Potenzial

Keine der an Mäusen und Ratten durchgeführten Untersuchungen zeigte einen Hinweis auf eine etwaige Kanzerogenität von Piretanid. Mutagenitätsuntersuchungen in mehreren Systemen verliefen negativ.


Reproduktionstoxizität

Reproduktionstoxikologische Untersuchungen wurden an Mäusen, Ratten und Kaninchen bei oraler und intravenöser Verabreichung von Piretanid durchgeführt. In diesen Untersuchungen ergab sich kein Anhalt für eine Beeinflussung der Fertilität oder der Gravidität, der fetalen und postnatalen Entwicklung der Feten.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


mikrokristalline Cellulose

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

hochdisperses Siliciumdioxid

vorverkleisterte Stärke (Maisstärke)


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend


6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Die Tabletten sind in Polyvinylchlorid/Aluminiumblisterpackungen verpackt und in eine Faltschachtel eingeschoben.


Originalpackungen mit

20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten


6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung


Keine besonderen Anforderungen


7. Inhaber der Zulassung


Sandoz Pharmaceuticals GmbH

Raiffeisenstraße 11

83607 Holzkirchen

E-Mail: info@sandoz.de


8. Zulassungsnummer


56565.01.00

AB*

9. Datum der Erteilung der Zulassung


22.08.2005


10. Stand der Information


Januar 2008


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


Piretanid Sandoz 6 mg Tabletten spcde neu 13/13 Januar 2008