Pk-Merz Filmtabletten 150 Mg
Liebe Patientin, lieber Patient!
Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam,
weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der
Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie
sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
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Gebrauchsinformation
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PK-Merz Filmtabletten 150 mg
Wirkstoff: Amantadinsulfat
Zusammensetzung
1 Filmtablette enthält:
Arzneilich wirksame Bestandteile
Amantadinsulfat 150 mg
Sonstige Bestandteile
Lactose-Monohydrat
Mikrokristalline Cellulose
Kartoffelstärke
Gelatine
Talkum
Hochdisperses Siliciumdioxid
Magnesiumstearat
Croscarmellose-Natrium
Povidon
Eudragit E
Polyethylenglykol
Farbstoffe E 171 und E 172
Darreichungsform und Inhalt
OP mit 100 Filmtabletten (N3),
AP mit 900 (30x30) Filmtabletten.
Stoff- oder Indikationsgruppe oder Wirkungsweise
Arzneimittel, das die Syptome einer Parkinsonerkrankung
verringert (Antiparkinsonmittel)
Pharmazeutischer Unternehmer
Merz Pharmaceuticals GmbH
Eckenheimer Landstraße 100
60318 Frankfurt
Telefon: 069/1503-1
Telefax: 069/5962150
Anwendungsgebiete
Parkinson-Syndrome:
Zur Behandlung von Symptomen der Parkinson'schen Krankheit
wie z. B. Steifheit (Rigor), Zittern (Tremor) und
Bewegungsarmut bzw. Unbeweglichkeit (Hypo- bzw. Akinese)
sowie durch bestimmte Arzneimittel (Neuroleptika und ähnlich
wirkende Arzneimittel) bedingte parkinsonähnliche
Bewegungsstörungen (extrapyramidale Symptome wie
Frühdyskinesie, Akathisie, Parkinsonoid).
Gegenanzeigen
Wann dürfen Sie PK-Merz Filmtabletten 150 mg
nicht einnehmen?
PK-Merz Filmtabletten 150 mg dürfen nicht eingenommen
werden von Patienten mit:
- Überempfindlichkeit gegenüber Amantadinverbindungen
oder einem der anderen Bestandteile des Arzneimittels
- schwerer, nicht kompensierter Herzmuskelschwäche
(Stadium NYHA IV)
- bestimmten anderen Erkrankungen des Herzmuskels
(Kardiomyopathien, Myokarditiden)
- Überleitungsstörungen des Herzens (AV-Block Grad II und
III)
- langsamem Herzschlag (unter 55 Schläge pro Minute)
- bestimmten im EKG erkennbaren Besonderheiten
(bekanntem langen QT-Intervall oder erkennbaren U-Wellen)
- Fällen von angeborenem QT-Syndrom bei einem leiblichen
Verwandten
- Vorgeschichte von schwerwiegenden Herzrhythmus-
störungen (ventrikulären Arrythmien einschließlich
Torsade de pointes)
- Verminderung von Kalium oder Magnesium im Blut.
PK-Merz Filmtabletten 150 mg dürfen nicht in Kombination mit
Budipin oder anderen QT-verlängernden Arzneimitteln (siehe
Abschnitt 'Wechselwirkungen mit anderen Mitteln')
verabreicht werden.
Wann dürfen Sie PK-Merz Filmtabletten 150 mg erst nach
Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden?
Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie PK-Merz
Filmtabletten 150 mg nur unter bestimmten Bedingungen und
nur mit besonderer Vorsicht einnehmen dürfen. Befragen Sie
hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben
bei Ihnen früher einmal zutrafen.
PK-Merz Filmtabletten 150 mg dürfen nur unter besonderer
Vorsicht angewendet werden bei:
- Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostatahypertrophie)
- erhöhtem Augeninnendruck, wie z. B. bei grünem Star
(Engwinkelglaukom)
- Nierenfunktionsstörungen (Niereninsuffizienz verschiedener
Schweregrade) - siehe "Vorsichtsmaßnahmen"
- vorbestehenden oder bestehenden Erregungs- und
Verwirrtheitszuständen
- deliranten Syndromen sowie exogenen Psychosen
(schwerwiegende psychische Störungen)
- sowie bei Patienten, die mit Memantine behandelt werden
(siehe Wechselwirkungen)
Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
PK-Merz Filmtabletten 150 mg sollen in der Schwangerschaft
nur eingesetzt werden, wenn dies dringend erforderlich ist,
da unzureichende Erfahrungen über die Sicherheit einer
Anwendung bei Schwangeren vorliegen.
Amantadin geht in die Muttermilch über. Ist eine
Anwendung während der Stillzeit erforderlich, sollte
der Säugling auf mögliche Arzneimittelwirkungen
beobachtet und wenn notwendig abgestillt werden.
Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berücksichtigen?
Ausreichende Erfahrungen bei Kindern liegen nicht vor.
Bei älteren Patienten, insbesondere bei solchen mit
Erregungs- und Verwirrtheitszuständen sowie mit deliranten
Syndromen sollte mit Vorsicht dosiert werden (vgl.
Dosierungsanleitung).
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Vor Therapiebeginn und zu den Zeitpunkten 1 und 3
Wochen danach ist ein EKG (50 mm/s) zu schreiben und die
frequenzkorrigierte QT-Zeit nach Bazett (QTc) manuell zu
bestimmen. Bei Dosiserhöhungen zu späterem Zeitpunkt muß ein
solches EKG vorher und zwei Wochen nach Dosiserhöhung
geschrieben werden. Danach haben EKG-Kontrollen zumindest
jährlich zu erfolgen.
Sollten Symptome wie Herzklopfen, Schwindel oder Ohnmachts-
anfälle auftreten, sind PK-Merz Filmtabletten 150 mg
abzusetzen und der behandelnde Arzt bzw. ein Notarzt zu
kontaktieren.
Bei Herzschrittmacherpatienten ist die exakte Bestimmung der
QT-Zeiten nicht möglich. Daher muß die Entscheidung über
eine Therapie mit PK-Merz Filmtabletten 150 mg in Abstimmung
mit dem behandelnden Kardiologen getroffen werden.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion besteht die Gefahr der
Wirkstoffanhäufung durch eine Verschlechterung der
Ausscheidungsleistung der Nieren. Es kann zum Auftreten von
Überdosierungserscheinungen kommen. Deshalb ist eine
sorgfältige ärztliche Einstellung der Dosierung, die
Überwachung und Messung der glomerulären Filtrationsrate
während der Behandlung mit PK-Merz Filmtabletten 150 mg
erforderlich (vgl. Dosierungsanleitung und Art der
Anwendung).
Bei Patienten mit hirnorganischem Psychosyndrom
(Hirnleistungsstörungen) und vorbestehendem Krampfleiden
erfordert die Anwendung von PK-Merz Filmtabletten 150 mg
besondere Vorsicht, da sich einzelne Krankheitssymptome
verschlechtern und Krampfanfälle auftreten können (vgl.
Nebenwirkungen und Dosierungsanleitung beachten).
Patienten mit erhöhter Anfallsbereitschaft oder
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten während der
gleichzeitigen Behandlung mit PK-Merz Filmtabletten 150 mg
unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle stehen.
Sobald Herzklopfen, Schwindelgefühl oder kurzdauernde
Bewusstlosigkeit auftreten, beenden Sie bitte sofort die
Einnahme von PK-Merz Filmtabletten 150 mg und fragen Sie
Ihren Arzt um Rat, damit er Ihren Herzrhythmus untersuchen
kann. Wenn keine Herzrhythmusstörungen vorliegen, können PK-
Merz Filmtabletten 150 mg unter Berücksichtigung der Gegen-
anzeigen und Wechselwirkungen wieder eingesetzt werden
(s. Abschnitt "Nebenwirkungen").
Ein plötzliches Absetzen von PK-Merz Filmtabletten 150 mg
ist zu vermeiden, da es bei Parkinsonpatienten zu starker
Verschlechterung der Bewegungsabläufe bis hin zur
Bewegungsunfähigkeit kommen kann.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Neuroleptika
(Arzneimittel zur Behandlung von geistig-seelischen
Erkrankungen) ist im Falle des plötzlichen Absetzens
von PK-Merz Filmtabletten 150 mg die Gefahr des Auf-
tretens eines lebensbedrohlichen Zustandes gegeben
(malignes neuroleptisches Syndrom). Dieser Zustand geht mit
plötzlich hoher Körpertemperatur, Muskelstarre und
Störungen des vegetativen Nervensystems einher.
Oft werden bei Parkinsonpatienten Krankheitszeichen wie
niedriger Blutdruck, Speichelfluß, Schweißausbrüche, erhöhte
Körpertemperatur, Hitzestauungen, Wasseransammlungen und
depressive Verstimmungen beobachtet. Sie sind unter Beach-
tung der Neben- und Wechselwirkungen von PK-Merz
Filmtabletten 150 mg zu behandeln.
Die zusätzliche Gabe von Amantadin zur Prophylaxe und
Behandlung der Virusgrippe Typ A ist nicht sinnvoll und
wegen der Gefahr der Überdosierung zu vermeiden.
Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit
Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?
Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit und Wachheit (Vigilanz)
und Anpassung des Auges in Bezug auf das Sehvermögen
(Akkommodation) sind - auch im Zusammenwirken mit anderen
Mitteln zur Behandlung der Parkinsonsyndrome - nicht
auszuschließen. Zu Beginn der Behandlung kann es daher -
über die krankheitsbedingten Einschränkungen hinaus - zu
einer Verminderung der Fahrtüchtigkeit und der Fähigkeit,
Maschinen zu bedienen, kommen.
Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse
nicht mehr schnell und gezielt reagieren. Fahren Sie deshalb
nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt Auto oder andere
Fahrzeuge bzw. bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge
oder Maschinen. Beachten Sie besonders, daß Alkohol Ihre
Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert !
Wechselwirkungen
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von
PK-Merz Filmtabletten 150 mg?
PK-Merz Filmtabletten 150 mg dürfen nicht gleichzeitig
mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden, für die
eine Verlängerung des QT-Intervalls bekannt ist. Beispiele
sind:
- bestimmte Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen
(Antiarrhythmika der Klasse IA wie z.B. Chinidin,
Disopyramid, Procainamid und der Klasse III wie
Amiodaron, Sotalol)
- bestimmte Arzneimittel gegen Wahnvorstellungen (Anti-
psychotika wie z.B. Thioridazin, Chlorpromazin, Halo-
peridol, Primozid)
- bestimmte Mittel gegen Depression (tri- und tetracyclische
Antidepressiva wie z.B. Amitriptylin)
- bestimmte Mittel gegen Heuschnupfen (Antihistaminika wie
z.B. Astemizol, Terfenadin)
- bestimmte Mittel gegen Pilz- und Bakterieninfektionen
(Makrolid-Antibiotika wie z.B. Erythromycin, Clari-
thromycin)
- bestimmte Mittel gegen Bakterieninfektionen (Gyrasehemmer
wie z.B. Sparfloxacin)
- bestimmte Mittel gegen Pilzinfektionen (Azol-Antimykotika)
- sowie weitere Arzneimittel wie Budipin, Halofantrin,
Cotrimoxazol, Pentamidin, Cisaprid oder Bepridil.
Diese Aufzählung kann nicht vollständig sein. Vor der
gleichzeitigen Anwendung von PK-Merz Filmtabletten 150 mg
mit einem anderen Arzneimittel wird Ihr Arzt (anhand dessen
Fachinformation) prüfen, ob eine Wechselwirkung durch QT-
Verlängerung zwischen diesem Mittel und PK-Merz
Filmtabletten 150 mg möglich ist. Bitte informieren Sie
Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie neben PK-Merz
Filmtabletten 150 mg noch weitere Arzneimittel einnehmen
oder kürzlich eingenommen haben.
Es ist möglich, PK-Merz Filmtabletten 150 mg mit anderen
Mitteln zur Behandlung der Parkinson'schen Krankheit zu
kombinieren. Zur Vermeidung von Nebenwirkungen (wie z. B.
geistig-seelischen Reaktionen) kann eine Dosisverringerung
der anderen Arzneimittel bzw. der Kombination notwendig
werden.
Es liegen keine gezielten Untersuchungen über das Auftreten
von Wechselwirkungen nach Verabreichung von PK-Merz
Filmtabletten 150 mg mit anderen Antiparkinsonmitteln (z. B.
Levodopa, Bromocriptin,Trihexyphenidyl etc.) und mit
Memantine vor (Nebenwirkungen beachten).
Bei gleichzeitiger Therapie mit PK-Merz Filmtabletten 150 mg
und den im folgenden aufgeführten Arzneimittelgruppen bzw.
Wirkstoffen kann es zu den im folgenden beschriebenen
Wechselwirkungen kommen:
Anticholinergika:
Verstärkung von Nebenwirkungen der Anticholinergika
(Verwirrtheitszustände und Halluzinationen) bei Kombination
mit z. B. Trihexyphenidyl, Benzatropin, Scopolamin,
Biperiden, Orphenadrin etc.
Indirekt zentral wirkende Sympathomimetika:
Verstärkung der zentralen Wirkung von Amantadin.
Alkohol:
Verminderung der Alkoholtoleranz
Levodopa (Antiparkinsonmittel):
Gegenseitige Verstärkung der therapeutischen Wirkung.
Deshalb kann Levodopa mit PK-Merz Filmtabletten 150 mg
kombiniert werden.
Memantine:
Memantine kann die Wirkung und Nebenwirkungen von PK-Merz
Filmtabletten 150 mg verstärken (Gegenanzeigen beachten).
Andere Arzneimittel:
Die gleichzeitige Gabe bestimmter harntreibender
(entwässernder) Arzneimittel (Diuretika) vom Typ der
Kombination Triamteren/Hydrochlorothiazid kann die
Ausscheidung von Amantadin verringern und zu toxischen
Plasmakonzentrationen mit Störung des Bewegungsablaufes,
Schüttelkrampf und Verwirrtheit führen. Deshalb sollte eine
gleichzeitige Verabreichung von PK-Merz Filmtabletten 150 mg
mit solchen Arzneimitteln unterbleiben.
Beachten Sie bitte, daß diese Angaben auch für vor kurzem
angewandte Arzneimittel gelten können.
Welche Genußmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?
Vermeiden Sie die Einnahme alkoholhaltiger Getränke, da
PK-Merz Filmtabletten 150 mg deren Verträglichkeit mindert.
Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt PK-Merz
Filmtabletten 150 mg nicht anders verordnet hat. Bitte
halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da PK-Merz
Filmtabletten 150 mg sonst nicht richtig wirken können!
Wieviel und wie oft sollten Sie PK-Merz Filmtabletten
150 mg einnehmen?
Die Behandlung der Parkinson-Syndrome und medikamentös
bedingten Bewegungsstörungen erfolgt in der Regel
einschleichend.
Die jeweils erforderliche Dosis sowie die Dauer der
Behandlung richten sich nach Art und Schwere des
Krankheitsbildes und werden vom behandelnden Arzt festge-
legt.
Diese Dosisstärke eignet sich zur Fortsetzung der mit
Amantadin begonnenen Therapie.
Die Ersteinstellung des Patienten sollte bereits mit
Kapseln/Tabletten zu 100 mg Amantadinsulfat oder
Amantadinhydrochlorid erfolgt sein.
Die während der Behandlung erreichte Erhaltungsdosis kann
dann mit der Dosisstärke zu 150 mg (^= 1 Filmtablette)
umgestellt und fortgeführt werden.
Die Tageshöchstdosis von 4 Filmtabletten PK-Merz
(entsprechend 600 mg Amantadinsulfat) sollte nicht
überschritten werden.
Bei älteren Patienten, insbesondere bei solchen mit
Erregungs- und Verwirrtheitszuständen sowie mit deliranten
Syndromen, sollte mit einer geringeren Dosis begonnen
werden.
Bei einer gleichzeitigen Behandlung mit anderen
Antiparkinsonmitteln ist die Dosierung individuell
vom Arzt zu bestimmen.
Falls bereits mit einer Amantadinsulfat-Infusionslösung
vorbehandelt wurde, kann vom Arzt die Anfangsdosis höher
gewählt werden.
Bei akuter Verschlechterung der Parkinsonsymptomatik im
Sinne einer akinetischen Krise wird die
Amantadinsulfat-Infusionsbehandlung angewendet.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:
Grundsätzlich ist bei Patienten mit eingeschränkter
Nierenfunktion die Höhe der Dosis an das Ausmaß der
verringerten Nierenclearance (gemessen an der glomerulären
Filtrationsrate = GFR) folgendermaßen anzupassen:
----------------------------------------------------------------------------
GFR Dosierung Dosierungs-
(ml/min) (Amantadinsulfat) intervall
---------------------------------------------------------------------------
80 - 60 100 mg* alle 12 Stunden*
60 - 50 200 mg und* jeden 2. Tag*
100 mg oder abwechselnd*
150 mg** oder einmal
täglich**
50 - 30 100 mg* 1mal täglich*
30 - 20 200 mg* 2mal wöchentlich*
20 - 10 100 mg* oder 3mal wöchentlich*od.
150mg ** 2mal wöchentlich**
< 10 und 200 mg wöchentlich oder
Hämodialyse- und* 100 mg jede 2. Woche
patienten oder 150 mg**
-----------------------------------------------------------
* zu erreichen durch Gabe von Filmtabletten zu 100 mg
Amantadinsulfat.
** zu erreichen durch Gabe von Filmtabletten zu
150 mg Amantadinsulfat.
Um die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) abschätzen zu
können, darf folgende Näherung angewendet werden:
(140 - Alter) x Gewicht
Cl = _______________________
Kr
72 x Kreatinin
wobei Cl = Kreatininclearance in ml/min und
Kr
Kreatinin = Serumkreatinin in mg/100 ml ist.
Der so berechnete Wert der Kreatininclearance gilt für
Männer, er beträgt für Frauen ca. 85 % dieses Wertes und
darf der Inulinclearance zur Ermittlung der GFR (beim
Erwachsenen 120 ml/min) gleichgesetzt werden.
Amantadin ist nur bedingt dialysierfähig (ca. 5 %).
Wie und wann sollten Sie PK-Merz Filmtabletten 150 mg
einnehmen?
Nehmen Sie die Filmtabletten mit etwas Flüssigkeit,
vorzugsweise morgens und nachmittags ein. Die letzte
Tagesdosis soll nicht nach 16 Uhr eingenommen werden.
Wie lange sollten Sie PK-Merz Filmtabletten 150 mg
einnehmen?
Das Arzneimittel darf nicht eigenmächtig abgesetzt werden.
Die Dauer der Behandlung wird von Ihrem Arzt bestimmt. Sie
richtet sich nach Ihrer Erkrankung und Ihrer individuellen
Reaktion.
Anwendungsfehler und Überdosierung
Was ist zu tun, wenn PK-Merz Filmtabletten 150 mg in zu
großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder
versehentliche Überdosierung)?
Informieren Sie bzw. Ihre Angehörigen einen Arzt und lassen
Sie sich ins Krankenhaus einweisen, wenn der akute
Vergiftungszustand gekennzeichnet ist durch: Übelkeit,
Erbrechen, Übererregbarkeit, Zittern, Gangunsicherheit,
Verschwommensehen, Schläfrigkeit, Depression,
Sprechstörungen und zerebrale Krampfanfälle (in einem Fall
wurde über eine maligne kardiale Arrhythmie berichtet).
Verwirrtheitszustände mit Trugbildern bis hin zum Koma sowie
Muskelzuckungen wurden bei gleichzeitiger Einnahme von
PK-Merz Filmtabletten 150 mg mit anderen Antiparkinsonmittel
beobachtet.
Da keine spezifische medikamentöse Therapie oder kein
Antidot bekannt ist, sollte durch den Arzt bei Überdosen der
eingenommenen Filmtabletten Erbrechen ausgelöst oder eine
Magenspülung vorgenommen werden. Aufgrund der geringen
Dialysierbarkeit von Amantadin (ca. 5%) ist eine
Hämodialyse nicht sinnvoll.
Bei vital bedrohlichen Intoxikationen sind darüber hinaus
Intensivüberwachungsmaßnahmen erforderlich. Therapeutisch
kommen ferner Flüssigkeitszufuhr, Ansäuerung des Urins zur
schnelleren Ausscheidung der Substanz, ggf. Sedierung,
antikonvulsive Maßnahmen und Antiarrhythmika (Lidocain i.v.)
in Frage. Zur Behandlung neurotoxischer Symptome (wie oben
beschrieben) kann bei Erwachsenen die intravenöse Gabe von 1
- 2 mg Physostigmin alle 2 Stunden, bei Kindern von 0,5 mg 2
in Abständen von 5 bis 10 Minuten bis zu einer Maximaldosis
von 2 mg versucht werden.
Der Arzt wird gegebenenfalls eine EKG-Überwachung durch-
führen und Umstände, die das Auftreten von Herzrhythmus-
störungen begünstigen, z.B. Elektrolytstörungen (Kalium-
oder Magnesiummangel im Blut) oder verlangsamten Herz-
schlag sorgfältig beobachten.
Was müssen Sie beachten, wenn Sie zuwenig PK-Merz
Filmtabletten 150 mg eingenommen oder eine Anwendung
vergessen haben?
Nehmen Sie bitte auf keinen Fall die doppelte Dosis,
sondern Ihre vom Arzt verordnete Einzeldosis normal weiter
ein.
Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unter-
brechen oder vorzeitig beenden?
Sie dürfen das Arzneimittel auf keinen Fall eigenmächtig
absetzen.
Bitte informieren Sie Ihren behandelnden Arzt, wenn Sie die
Einnahme z. B. wegen Unverträglichkeiten oder bei Besserung
Ihres Krankheitsbildes beenden wollen.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von PK-Merz
Filmtabletten 150 mg auftreten?
Gelegentlich können Schlafstörungen, motorische und
psychische Unruhe und Harnverhaltung bei Vergrößerung der
Vorsteherdrüse (Prostatahypertrophie) auftreten. Besonders
bei prädisponierten älteren Patienten können wahnhafte
(paranoid gefärbte), mit optischen Halluzinationen
einhergehende exogene Psychosen (Störungen der Wahrnehmung
und des Verhaltens) ausgelöst werden. Diese unerwünschten
Wirkungen können besonders in der Kombination von PK-Merz
Filmtabletten 150 mg mit anderen Antiparkinsonmitteln (z. B.
Levodopa, Bromocriptin) sowie mit Memantine häufiger
auftreten.
Gelegentlich ist auch die Ausbildung einer für Amantadin
charakteristischen Hautreaktion, einer Livedo reticularis
(Bild einer "marmorierten Haut"), zuweilen verbunden mit
Wasseransammlungen im Fußknöchel- und Unterschenkelbereich,
zu beobachten.
Selten bis gelegentlich kommt es zu Übelkeit, Schwindel,
Mundtrockenheit, Regulationsstörungen des Kreislaufes beim
Stehen oder Aufstehen (orthostatische Dysregulation) und
sehr selten bis selten zu Verschwommensehen.
In Einzelfällen wurde über Herzrhythmusstörungen wie
ventrikuläre Tachykardie, Kammerflimmern, Torsade de
pointes und QT-Verlängerungen berichtet. In den meisten
dieser Fälle lagen Überdosierungen, bestimmte Komedikationen
oder Risikofaktoren für Herzrhythmusstörungen vor (s. unter
Abschnitten "Gegenanzeigen" sowie "Wechselwirkungen mit
anderen Mitteln").
Als Einzelfälle sind vorübergehender Sehverlust, gesteigerte
Lichtempfindlichkeit und Herzrhythmusstörungen mit gesteiger
ter Herzschlagfolge berichtet worden. Weiterhin wurde
vereinzelt die Auslösung epileptischer Anfälle, meist im
Zusammenhang mit höheren als den empfohlenen Dosen,
beobachtet.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in
dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese
bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Diese sind vom behandelnden Arzt zu bestimmen. Bitte wenden
Sie sich daher beim Auftreten von Unverträglichkeits-
erscheinungen an Ihren behandelnden Arzt.
Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels
Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf der
Faltschachtel und auf der Blisterfolie aufgedruckt.
Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach diesem
Datum!
Wie sind PK-Merz Filmtabletten 150 mg aufzubewahren?
Arzneimittel, für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Stand der Information
Juli 2002