iMedikament.de

Postericort Salbe

Document: 28.09.2006   Fachinformation (deutsch) change

7

Fachinformation

Posterisan corte Salbe

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Posterisan corte Salbe

Posterisan corte Salbemit Analdehner

Wirkstoff: Hydrocortisonacetat

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 g Salbe enthält 3,3 mg Hydrocortisonacetat (Ph. Eur.)

Sonstige Bestandteile: Wollwachs, Butylhydroxytoluol (siehe Abschnitt 4.4).

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Salbe

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Zur Behandlung von akutem, juckendem, gerötetem Analekzem.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung

Die Salbe wird 2-mal täglich ange­wendet.

Art und Dauer der Anwendung

Die Salbe wird morgens und abends, vor allem nach der Stuhlentleerung, auf die zu behandelnden Haut- und Schleimhautpartien aufgetragen und mit dem Finger vor­sichtig eingerieben.

Für den Gebrauch der Salbe im Analkanal und angrenzenden Enddarm kann die in den Packungen enthaltene Salbenka­nüle mit seitlichen Austrittsöffnungen benutzt werden. Mit deren Hilfe kann die Salbe gezielt dort abge­geben werden, wo die Erkrankung hauptsächlich lokalisiert ist.

Wird die Salbe über längere Zeit nicht benutzt, sollte die Kanüle abgeschraubt und mit warmem Wasser gereinigt werden.

Zur schrittweisen Dehnung des verkrampften Schließmuskels bzw. um Schließmuskelkrämpfen vorzubeugen, kann zusätzlich zur Salbenbehandlung ein Analdehner angewendet werden (Posterisan corte Salbe mit Analdehner).

Die Behandlungsdauer wird vom Arzt festgelegt und richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung. Das Präparat sollte ohne Unterbrechung nicht länger als 10 Tage angewen­det werden. Beim erneuten Auftreten von Beschwer­den kann Posterisan corte Salbe wieder zur Anwendung kommen.

4.3 Gegenanzeigen

Bei länger dauernder Anwendung in hoher Dosierung muss auf eine mögliche systemische Wirkung geachtet werden.

Hinweis:

Keine Anwendung bei Säuglingen. Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren sollte nur unter strenger ärztlicher Aufsicht erfolgen.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Wollwachs und Butylhydroxytoluol können örtlich begrenzt Hautreaktionen (z. B. Kontakt­dermatitis) hervorrufen. Durch Butylhydroxytoluol sind außerdem Reizungen der Augen und der Schleimhäute möglich.

Bei Pilzbefall ist die zusätzliche Anwendung eines lokal wirksamen Antimykotikums erforderlich.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Posterisan corte Salbe und anderen Zubereitungen mit Corticosteroiden wie Tabletten, Tropfen oder Injektionen kann es zu verstärktem Auftreten der beschriebenen Corticosteroidwirkungen und -nebenwir­kungen kommen.

Hinweis:

Bei der Behandlung mit Posterisan corte Salbe kann es wegen des Hilfsstoffes gelbes Vaselin bei gleich­zeitiger Anwendung von Kondomen aus Latex zu einer Ver­minderung der Reißfestigkeit und damit zur Beeinträchti­gung der Sicherheit solcher Kondome kommen.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Posterisan corte Salbe bei Schwangeren vor.

Hydrocortison zeigte in Tierversuchen embryotoxische und teratogene Wirkungen (z. B. Gaumenspalten, Skelettanomalien sowie intrauterine Wachstumsstörungen und Embryoletalität). Auch bei menschlichen Feten wird ein erhöhtes Risiko für orale Spaltbildungen bei der systemischen Anwendung von Glucocorticoiden während des ersten Trimenons diskutiert.

Tierstudien haben ebenfalls gezeigt, dass die Gabe von Glucocorticoiden in subteratogenen Dosen während der Schwangerschaft zu einem erhöhten Risiko für eine intrauterine Wachstumsverzögerung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und/oder Stoffwechselkrankheiten im Erwachsenenalter und zu einer bleibenden Veränderung der Glucocorticoidrezeptordichte, des Neurotransmitterumsatzes und des Verhaltens beiträgt.

Posterisan corte Salbe darf daher während der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden. Posterisan corte Salbe sollte auf nicht mehr als 20 % der Körperfläche angewendet werden.


Stillzeit

Hydrocortison geht in die Muttermilch über. Bei Anwendung höherer Dosen oder bei langfristiger Anwendung sollte abgestillt werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Posterisan corte Salbe hat keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig

( 1 /10)

Häufig

( 1 /100 bis < 1/10)

Gelegentlich

(1/1.000 bis < 1/100)

Selten

( 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten

(<1/10.000)

Häufig:

Allergische Hautreaktionen (allergische Follikulitiden, Lokalreaktion, Blutung, Brennen, Juckreiz, Trockenheit, Spannung im Analbereich).

Selten:

Bei länger dauernder Anwendung Hautatrophien, Steroidakne, Teleangiektasien, Striae.

4.9 Überdosierung

Fälle von Überdosierungen oder Intoxikationen sind für Posterisan corte Salbe bisher nicht bekannt. Da die Dosierung des Wirkstoffes auf eine lokale Wirkung auf der Haut bzw. Schleim­haut im Analbereich angelegt ist, sind Überdosie­rungen bei the­rapiegemäßer Anwendung nicht zu befürchten.

Bei versehentlicher peroraler Einnahme der Salbe (Kinder) kann es zu gastrointestinalen Intoxika­tionen (Bauchschmerzen, Übelkeit) kommen.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Dermatologika; Corticosteroid, schwach wirksam (Gruppe I)

ATC-Code: D07AA02

Hydrocortisonacetat ist ein Derivat des natürlichen Ne­bennierenrinden-Hormons Hydrocortison (Cortisol).

Bei topischer Anwendung an der Haut und Schleimhaut wirkt Hydrocortisonacetat aus 0,1 -1 %igen Zubereitungen vor allem akut entzündungshemmend, juckreizstillend und anti­allergisch. Dabei hemmt die Substanz die Synthese und Freisetzung von Entzündungsmediatoren wie Prostaglandinen und Leukotrienen, den Austritt von Leukozyten aus dem Ge­fäßsystem und die leukozytäre Phagozytose. Ferner kommt es im mesenchymalen Bereich zu Vasokonstriktion und Ge­fäßabdichtung. Die Reaktivität der Bindegewebsgefäße sinkt ab und die Entzündungsvorgänge werden zurückge­drängt.

Topisch angewendetes Hydrocortisonacetat wirkt schwach immunsuppressiv. Der Einfluss auf das Immunsystem wird in einer Verminderung der T-Lymphozytenfunktion, der Zahl der Langer­hans-Zellen sowie der Monozytenchemotaxis gese­hen. Antikörperbedingte Sofortreaktionen werden redu­ziert.

Topisches Hydrocortisonacetat beeinflusst im angegebenen Dosisbereich die Fibroblastenbildung nicht und wirkt nicht anti­proliferativ. Auch endogene Stoffwechselvorgänge und Hormonregulationen werden unter diesen Be­dingungen nicht verändert. Im Vergleich zu anderen syn­thetischen und vor allem fluorierten Corticosteroiden wird Hydrocortisonacetat als relativ schwach wirksam ein­gestuft.

Der Wirkungsmechanismus von Hydrocortison und seinen Deri­vaten beruht auf einer Bindung des Steroids an zyto­solische Corticosteroid-Rezeptoren und einer dadurch bedingten Beeinflussung von RNS- und Proteinsynthese.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Quantitative Angaben zum Wirkstoff aus Posterisan corte Salbe liegen nicht vor.

Hydrocortisonacetat penetriert bei lokaler Anwendung je nach Dosierung, Trägermaterial, Alter des Patienten und Hautareal in geringem, aber unterschiedlichem Ausmaß in die Haut und Schleimhaut. Bei rektaler Anwendung der Salbe wird der Wirkstoff im Vergleich zu anderen Hautarealen in größerem Maße resorbiert und in die Blut­bahn aufgenommen.

Hydrocortison wird in der Leber am Ringsystem und an den Ketogruppen hydriert und danach rasch inaktiviert und ausgeschieden. Die Ausscheidung erfolgt vorwiegend in Form von Glukuroniden oder Sulfaten über die Nieren.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zum akuten toxischen Potential von Posterisan corte Salbe lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren von Posterisan corte Salbe für den Menschen erkennen.

Untersuchungen zur Toxizität bei wiederholter Gabe mit Hydrocortison zeigte typische Symptome einer Glucocorticoidüberdosierung (z. B. erhöhte Serumglukose- und Cholesterinwerte, Abnahme der Lymphozyten im peripheren Blut, Knochenmarksdepression, atrophische Veränderungen in Milz, Thymus und Nebennieren sowie verminderte Körpergewichtszunahmen).

Vorliegende Untersuchungsbefunde für Glucocorticoide ergeben keine Hinweise auf klinisch relevante, genotoxische Eigenschaften.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Phenoxyethanol (Ph. Eur.), gereinigtes Wasser, gelbes Vaselin und Wollwachs (enth. Butylhydroxytoluol).

6.2 Inkompatibilitäten

Keine bekannt.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

Haltbarkeit der Salbe nach Anbruch: 6 Wochen.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30° C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Aluminiumtuben

Salbe:

OP mit 25 g Salbe (N 1)

OP mit 50 g Salbe (N 2)

OP mit 100 g Salbe (N 3)

Salbe mit Analdehner:

OP mit 25 g Salbe mit Analdehner (N 1)

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen

7. INHABER DER ZULASSUNG

Dr. Kade

Pharmazeutische Fabrik GmbH

Rigistraße 2

D - 12277 Berlin

Telefon: (030) 72 08 2-0

Telefax: (030) 72 08 2-200

eMail: Info@kade.de

www.kade.de

8. ZULASSUNGSNUMMER

6092427.00.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

25.04.2005

10. STAND DER INFORMATION

September 2006

11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

­­­

Anlage zur Änderungsanzeige vom 29.09.2006