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Postericort Salbe

Document: 16.11.2004   Fachinformation (deutsch) change

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Fachinformation

Posterisan corte Salbe

1. Bezeichnung der Arzneimittel

Posterisan corte Salbe

Posterisan corte Salbemit Analdehner

Wirkstoff: Hydrocortisonacetat

2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig

3. Zusammensetzung der Arzneimittel

3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe

Hämorrhoidenmittel; Corticosteroid

3.2 Arzneilich wirksame Bestandteile

1 g Salbe enthält 3,3 mg Hydrocortisonacetat.

3.3 Sonstige Bestandteile

Phenoxyethanol, gelbes Vaselin, gereinigtes Wasser, Wollwachs (enth. Butylhydroxytoluol).

4. Anwendungsgebiete

Zur Behandlung von Juckreiz und Entzündungen im Analbe­reich bei Hämorrhoidalleiden, Analfissuren und Ekzemen.

5. Gegenanzeigen

Bei länger dauernder Anwendung in hoher Dosierung muss auf eine mögliche systemische Wirkung geachtet werden.

Hinweis:

Keine Anwendung bei Säuglingen. Die Anwendung bei Kleinkindern unter 4 Jahren sollte nur unter strenger ärztlicher Aufsicht erfolgen.


6. Nebenwirkungen

7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Bei gleichzeitiger Anwendung von Posterisan corte Salbe und anderen Zubereitungen mit Corticosteroiden wie Tabletten, Tropfen oder Injektionen kann es zu verstärktem Auftreten der beschriebenen Corticosteroidwirkungen und -nebenwir­kungen kommen.

Hinweis:

Bei der Behandlung mit Posterisan corte Salbe kann es wegen des Hilfsstoffes gelbes Vaselin bei gleich­zeitiger Anwendung von Kondomen aus Latex zu einer Ver­minderung der Reißfestigkeit und damit zur Beeinträchti­gung der Sicherheit solcher Kondome kommen.

8. Warnhinweise

Butylhydroxytoluol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen.

9. Wichtigste Inkompatibilitäten

Keine bekannt.

10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben

Die Salbe wird 2-mal täglich ange­wendet.

11. Art und Dauer der Anwendung

Die Salbe wird morgens und abends, vor allem nach der Stuhlentleerung, auf die zu behandelnden Haut- und Schleimhautpartien aufgetragen und mit dem Finger vor­sichtig eingerieben.

Für den Gebrauch der Salbe im Analkanal und angrenzenden Enddarm kann die in den Packungen enthaltene Salbenka­nüle mit seitlichen Austrittsöffnungen benutzt werden. Mit deren Hilfe kann die Salbe gezielt dort abge­geben werden, wo die Erkrankunghauptsächlich lokalisiert ist.

Wird die Salbe über längere Zeit nicht benutzt, sollte die Kanüle abgeschraubt und mit warmem Wasser gereinigt werden.

Zur schrittweisen Dehnung des verkrampften Schließmuskels bzw. um Schließmuskelkrämpfen vorzubeugen, kann zusätzlich zur Salbenbehandlung ein Analdehner angewendet werden (Posterisan corte Salbe mit Analdehner).

Die Behandlungsdauer wird vom Arzt festgelegt und richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung. Das Präparat sollte ohne Unterbrechung nicht länger als 3 Wochen angewen­det werden. Beim erneuten Auftreten von Beschwer­den kann Posterisan corte Salbe wieder zur Anwendung kommen.

12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel

Fälle von Überdosierungen oder Intoxikationen sind für Posterisan corte Salbe bisher nicht bekannt. Da die Dosierung des Wirkstoffes auf eine lokale Wirkung auf der Haut bzw. Schleim­haut im Analbereich angelegt ist, sind Überdosie­rungen bei the­rapiegemäßer Anwendung nicht zu befürchten.

Bei versehentlicher peroraler Einnahme der Salbe (Kinder) kann es zu gastrointestinalen Intoxika­tionen (Leibschmerzen, Übelkeit) kommen.

13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmako­kinetik und Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind.

13.1 Pharmakologische Eigenschaften

Hydrocortisonacetat ist ein Derivat des natürlichen Ne­bennierenrinden-Hormons Hydrocortison (Cortisol).

Bei topischer Anwendung an der Haut und Schleimhaut wirkt Hydrocortisonacetat aus 0,1 -1 %igen Zubereitungen vor allem akut entzündungshemmend, juckreizstillend und anti­allergisch. Dabei hemmt die Substanz die Synthese und Freisetzung von Entzündungsmediatoren wie Prostaglandinen und Leukotrienen, den Austritt von Leukozyten aus dem Ge­fäßsystem und die leukozytäre Phagozytose. Ferner kommt es im mesenchymalen Bereich zu Vasokonstriktion und Ge­fäßabdichtung. Die Reaktivität der Bindegewebsgefäße sinkt ab und die Entzündungsvorgänge werden zurückge­drängt.

Topisch angewendetes Hydrocortisonacetat wirkt schwach immunsuppressiv. Der Einfluss auf das Immunsystem wird in einer Verminderung der T-Lymphozytenfunktion, der Zahl der Langer­hans-Zellen sowie der Monozytenchemotaxis gese­hen. Antikörperbedingte Sofortreaktionen werden redu­ziert.

Topisches Hydrocortisonacetat beeinflusst im angegebenen Dosisbereich die Fibroblastenbildung nicht und wirkt nicht anti­proliferativ. Auch endogene Stoffwechselvor­gänge und Hormonregulationen werden unter diesen Be­dingungen nicht verändert. Im Vergleich zu anderen syn­thetischen und vor allem fluorierten Corticosteroiden wird Hydrocortisonacetat als relativ schwach wirksam ein­gestuft.

Der Wirkungsmechanismus von Hydrocortison und seinen Deri­vaten beruht auf einer Bindung des Steroids an zyto­solische Corticosteroid-Rezeptoren und einer dadurch bedingten Beeinflussung von RNS- und Proteinsynthese.

13.2 Toxikologische Eigenschaften

Hydrocortisonacetat zeigt in therapeutischer Dosis nach den bisherigen Erfahrungen beim Menschen auch nach wie­derholter lokaler Auftragung auf Haut und Schleimhaut ohne Okklusivverband in der Regel keine toxischen Ef­fekte. Vor allem bei Langzeittherapie mit höheren Dosen und auf größeren Flächen (vor allem an besser resorbie­renden Hautarealen) und bei Kindern kann es jedoch zu den unter Nr. 6 angegebenen lokalen Nebenwirkungen kommen.

Systematische toxikologische und reproduktionstoxikologi­sche Untersuchungen mit Posterisan corte Salbe liegen nicht vor.

Für Hydrocortison selbst wird eine LD50nach einmaliger peroraler Gabe mit 1.000 -2.000 mg/kg (Maus), > 6.000 mg/kg (Ratte), 175 mg/kg (Meerschweinchen) und 400 mg/kg KG (Katze) angegeben.

Kanzerogene und kokanzerogene Eigenschaften sind nicht zu erwarten. Versuche mit Hydrocortisonestern gaben keine Anhaltspunkte für erhöhte Missbildungsraten.

Versuche mit Hydrocortisonestern zeigten an Ratten bei täglicher Auftragung von 0,15 g an 0,1 %iger Salbe/100 g KG auf die Rückenhaut über 14 Tage keine systemischen Ef­fekte des Hormons. Laborwerte und Nebennierenrinden­funktion waren gegenüber den Vergleichsgruppen unverän­dert. Die Organuntersuchung zeigte nur im Fall der Thymusdrüse eine schwache Atrophie. Haarwachstum, Gewichts­anstieg und Anstieg der Hautfaltendicke waren ebenfalls nur schwach gehemmt.

13.3 Pharmakokinetik

Quantitative Angaben zum Wirkstoff aus Posterisan corte Salbe liegen nicht vor.

Hydrocortisonacetat penetriert bei lokaler Anwendung je nach Dosierung, Trägermaterial, Alter des Patienten und Hautareal in geringem, aber unterschiedlichem Ausmaß in die Haut und Schleimhaut. Bei rektaler Anwendung in Salbe wird der Wirkstoff im Vergleich zu anderen Hautarealen in größerem Maße resorbiert und in die Blut­bahn aufgenommen.

Hydrocortison ist nur gering plazentagängig. Es wird be­reits während der Plazentapassage weitgehend inaktiviert. Ein erhöhtes Risiko ist deshalb nicht zu erwarten. Die Substanz geht ferner nur in geringen Mengen (< 1 %) in die Muttermilch über. Eine Schädigung des gestillten Säuglings ist nicht zu erwarten.

Hydrocortison wird in der Leber am Ringsystem und an den Ketogruppen hydriert und danach rasch inaktiviert und ausgeschieden. Die Ausscheidung erfolgt vorwiegend in Form von Glukuroniden oder Sulfaten über die Nieren.

14. Sonstige Hinweise

Bei Pilzbefall ist die zusätzliche Anwendung eines lokal wirksamen Antimykotikums erforderlich.

Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit:

Es gibt keine Hinweise für einen Übertritt von Hydrocor­tisonacetat aus Posterisan corte Salbe in Plazenta oder Mutter­milch. Dennoch sollte Posterisan corte Salbe in Schwangerschaft und Stillzeit nur bei strenger Indikationsstellung ange­wendet werden.

15. Dauer der Haltbarkeit

Die Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallda­tums nicht mehr angewendet werden.

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.

16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise

Nicht über 25° C lagern.

17. Darreichungsform und Packungsgrößen

Salbe:

OP mit 25 g Salbe (N 1)

OP mit 50 g Salbe (N 2)

OP mit 100 g Salbe (N 3)

Salbe mit Analdehner:

OP mit 25 g Salbe mit Analdehner (N 1)


18. Stand der Information

November 2004

19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unterneh­mers

Dr. Kade

Pharmazeutische Fabrik GmbH

Rigistraße 2

D - 12277 Berlin

Telefon: (030) 72 08 2-0

Telefax: (030) 72 08 2-200

eMail: Info@kade.de

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Diese Arzneimittel sind nach den gesetzlichen Übergangsvorschriften im Verkehr. Die behördliche Prüfung auf pharmazeutische Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit ist noch nicht abgeschlossen.

Anlage zur Änderungsanzeige vom 16.11.2004