Prontobario Ct
FACHINFORMATION
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Prontobario CT
49 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Wirkstoff: Bariumsulfat
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
100 ml Konzentrat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen (unverdünnt) enthalten 4,92 g Bariumsulfat.
Sonstige Bestandteile
16 g Sorbitol (Ph. Eur.) pro Dosis
ca. 206 mg Natrium pro Dosis
ca. 50 mg Kalium pro Dosis
Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.)
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Konzentrat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen.
Weiße, milchige, zähflüssige Suspension.
4. KLINISCHE ANGABEN
Anwendungsgebiete
Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum.
Prontobario CT ist ein Röntgenkontrastmittel für die Computertomographie des Magen-Darm-Traktes.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Prontobario CT ist zum Einnehmen vorgesehen und muss vor der Untersuchung verdünnt werden.
Menge und Art des Kontrastmittels sowie Verabreichungsmethode sind sehr unterschiedlich und hängen ab von der Untersuchungsmethode, der Art der Erkrankung und den individuellen Umständen des Patienten.
Erwachsene und ältere Patienten: 700 – 900 ml der verdünnten Suspension. 30 Minuten vor der Untersuchung werden die ersten 350 – 450 ml verabreicht. Direkt vor der Untersuchung trinkt der Patient nochmals die gleiche Menge.
Kinder: Die angewendete Menge Prontobario CT sollte anhand der Erfahrung des behandelnden Arztes festgelegt werden und richtet sich nach dem Alter und Körpergewicht des Kindes.
4.3 Gegenanzeigen
Immunsystemerkrankungen
Überempfindlichkeit gegen Bariumsulfat oder einen der sonstigen Bestandteile.
Gastrointestinale Erkrankungen
Patienten mit einer der folgenden Erkrankungen:
bekannte oder vermutete Fistel, Perforation oder Obstruktion in einem
beliebigen Teil des Gastrointestinaltraktes
-
Blutungen im Gastrointestinaltrakt
-
gastrointestinaler Ischämie
-
Megakolon oder toxisches Megakolon
-
nekrotisierender Enterokolitis
-
schwere Verstopfung
-
schwerwiegend gestörte Magenentleerung
dürfen kein Prontobario CT erhalten.
Prontobario CT darf nicht bei Säuglingen verwendet werden, die an Schluckstörungen leiden.
Chirurgische und andere medizinische Verfahren
Unmittelbar vor bzw. bis zu 7 Tage nach einem gastrointestinalen chirurgischen Eingriff, einschließlich endoskopischer Exzisionsverfahren, Schlingenpolypektomie oder Kolonbiopsie mit Kauterisierung (Hot-Biopsie), darf kein Bariumsulfat verabreicht werden. Wenn postoperative Lecks zu erwarten sind, darf das Produkt nicht verwendet werden. Während und bis zu vier Wochen nach einer Strahlentherapie des Rektums oder der Prostata nicht verwenden.
Verletzung, Vergiftung und Verfahrenskomplikationen
Nicht verwenden bei neuen Verletzungen oder durch Chemikalien bedingten Verätzungen des Gastrointestinaltraktes.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die Anwendung des Produkts muss unter der Aufsicht eines Arztes erfolgen.
Diagnostische Verfahren, bei denen röntgendichte Kontrastmittel zum Einsatz kommen, müssen unter der Leitung von entsprechend ausgebildeten Fachkräften mit umfassendem Wissen über das auszuführende Verfahren durchgeführt werden.
Überempfindlichkeit
Besondere Vorsicht ist geboten bei Bronchialasthma in der Anamnese, atopischem Heuschnupfen und Ekzem, familiärer Allergie oder früherer Reaktion auf ein Kontrastmittel.
Wie in Abschnitt 4.8 aufgeführt, wurden in Verbindung mit der Verabreichung von Bariumsulfat-Zusammensetzungen schwere unerwünschte Reaktionen, einschließlich Tod, gemeldet, die meistens mit der Verabreichungstechnik, dem zugrundeliegenden pathologischen Zustand und/oder den Überempfindlichkeiten des Patienten zusammenhängen. Bei Doppelkontrastuntersuchungen unter Verwendung von Glucagon wurden anaphylaktische und allergische Reaktionen gemeldet. Für eine wirksame Implementierung der Behandlung ist die schnelle Erkennung, Beurteilung und Diagnose ausschlaggebend. Bildgebende Einrichtungen sollten mit gut ausgebildetem Fachpersonal für die Diagnose und Behandlung von Überempfindlichkeitsreaktionen besetzt sein.
Die als röntgendichtes Kontrastmittel präparierten Bariumsulfatverbindungen enthalten mehrere Zusätze zur Erzielung der diagnostischen Eigenschaften und einer geschmacklichen Verbesserung für den Patienten. Es wurden allergische Reaktionen nach Anwendung der Bariumsulfatsuspensionen gemeldet. Es liegen Berichte vor über Hautreizungen, Rötung, Entzündung und Nesselsucht bei Säuglingen und Kleinkindern, auf deren Haut Bariumsulfatsuspension verschüttet wurde.
Perforation
Bei Patienten mit schwerwiegenden Stenosen im unteren Gastrointestinaltrakt, insbesondere in vom Magen entfernten Bereichen, sowie bei Vorliegen von Zuständen und Erkrankungen, die das Perforationsrisiko erhöhen, wie beispielsweise bei bekannten gastrointestinalen Fisteln und Karzinomen, inflammatorischen intestinalen Erkrankungen, Divertikulitis und Divertilulose und Amöbiasis ist eine sorgfaltige Abwägung des Nutzens und Risikos der Verabreichung einer Bariumsulfatsuspension erforderlich.
Aspiration
Bei Patienten mit erhöhter Anfälligkeit für Aspiration (Neugeborene, ältere und Schlaganfallpatienten) wird empfohlen, das Verfahren mit einer geringen Einnahmemenge zu beginnen.
Erbrechen nach der oralen Gabe von Bariumsulfat kann zu einer Aspirationspneumonitis führen. Laut Meldungen ist bei der oralen Gabe der Bariumsulfatsuspension an einen Säugling durch das Fläschchen und bei der Verabreichung großer Mengen über einen Katheter eine Aspiration in den Tracheobronchialbaum wahrscheinlich. Kardiopulmonaler Stillstand mit Todesfolge nach einer Aspiration bei Säuglingen wurde gemeldet. Eine Aspiration kleinerer Mengen kann Atemwegsentzündungen und Pneumonie zur Folge haben.
Bei Patienten mit Lebensmittelaspiration in der Anamnese wird von einer oralen Bariumgabe abgeraten. Falls bei solchen Patienten oder bei Patienten mit beeinträchtigtem Schluckmechanismus Bariumverfahren unbedingt notwendig sind, muss mit großer Vorsicht vorgegangen werden. Bei einer Aspiration dieses Produktes in den Kehlkopf muss die Verabreichung sofort eingestellt werden.
Flüssigkeitsüberladung
Es wurden Flüssigkeitsüberladungen aufgrund der Wasserabsorption bei Bariumsulfatsuspensionen gemeldet.
Kinder und Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion sowie Kinder mit Morbus Hirschsprung sind am anfälligsten für Wasserintoxikation.
Es wird geraten, bei Kindern mit Morbus Hirschsprung das Kolon nicht vollständig zu füllen, sondern nur die für die Diagnose erforderliche Flüssigkeitsmenge verwenden.
Vorbereitende Einläufe sollten bei Patienten mit Morbus Hirschsprung vermieden werden.
Intravasation
Es besteht die Möglichkeit, dass Bariumsulfat über die Darmwand in die venöse Drainage des Dickdarms abläuft und als „Bariumembolie“ in den Kreislauf gelangt. Diese Komplikation kommt nur selten vor, kann aber zu möglicherweise tödlichen Komplikationen führen, u.a. systemischer und pulmonaler Embolie, disseminierter intravaskulärer Gerinnung, Septikämie und anhaltender schwerwiegender Hypotonie. Die Wahrscheinlichkeit dieser Komplikation ist höher bei älteren Menschen, bei denen die rektale und vaginale Wand dünner ist, sowie bei kolorektalen Erkrankungen, bei denen der intraluminale Druck höher ist als der Widerstand der von Kolitis, Divertikulitis oder intestinalen Obstruktionen betroffenen Kolonwand. Die Diagnose sollte bei allen Patienten, die während oder kurz nach dem Bariumverfahren zusammenbrechen, und bei Patienten, denen in den ersten Stunden nach dem Verfahren unwohl wird, in Erwägung gezogen werden. Die Diagnose kann durch eine einfache Röntgenuntersuchung bestätigt werden. Ein CT-Scan kann zum Erkennen einer Dissemination des Bariumsulfats nützlich sein.
Verstopfung oder Durchfall
Prontobario CT muss mit Vorsicht angewendet werden, wenn der Patient dehydriert ist, an einer Krankheit leidet oder eine andere Behandlung erhält, die Verstopfung verursachen kann, oder bei einer Vorgeschichte von Verstopfung. In diesem Fall sollte nach Abschluss der Röntgenuntersuchung ein mildes, ballaststoffhaltiges Abführmittel verabreicht werden. Nach der oralen oder rektalen Verabreichung von Bariumsulfat wird eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme angeraten, um schwerer Verstopfung und einem Impaktionsrisiko vorzubeugen.
Die Gabe von Prontobario CT kann dagegen eine leichte abführende Wirkung haben, das es Sorbitol enthält. Der kalorische Wert von Sorbitol beträgt 2,6 kcal/g.
Sonstige mögliche Komplikationen
Bei empfindlichen Patienten können sich nach der Gabe von diagnostischen Mitteln Schwäche, Blässe, Tinnitus, Diaphorese und Bradykardie entwickeln. Derartige Reaktionen sind gewöhnlich nicht vorhersehbar und werden am besten behandelt, indem der Patient weitere 10 bis 30 Minuten unter Beobachtung liegen bleibt.
Zur Vorbereitung auf diagnostische gastrointestinale Untersuchungen werden Patienten meistens auf Laxantien und Flüssigdiät gesetzt. Die verschiedenen Vorbereitungen können zum Wasserverlust bei diesen Patienten führt. Deshalb sollten Patienten nach der Untersuchung des Gastrointestinaltrakts mit Bariumsulfatsuspension schnellstens rehydriert werden. Wenn nicht klinisch kontraindiziert, wird bei Patienten mit einer Vorgeschichte von Verstopfungen die Gabe von salinischen Abführmitteln auf routinemäßiger Basis empfohlen.
Barolithen
Barolithen bestehen aus eingedicktem Barium mit Stuhl. Sie sind oft asymptomatisch, können aber auch mit Bauchschmerzen, Appendizitis, Darmobstruktion oder Darmperforation einhergehen. Das Risiko der Entwicklung von Barolithen ist bei älteren Patienten mit beeinträchtigter Darmmotilität, Darmverschluss, gestörtem Elektrolythaushalt, Dehydrierung oder auf ballaststoffarmer Diät höher. Das Risiko kann gemindert werden, indem während des Bariumsulfatverfahrens und mehrere Tage nach für die Aufrechterhaltung einer ausreichenden Hydrierung gesorgt wird. Die Verwendung von Abführmitteln (vor allem bei Verstopfung) sollte in Betracht gezogen werden.
Hereditäre Fructoseintoleranz
Prontobario CT enthält Sorbitol. Patienten mit seltenen hereditären Erkrankungen, wie z. B. Fructoseintoleranz, sollten dieses Arzneimittel nicht verwenden. Aufgrund der Möglichkeit einer unbekannten Fructoseintoleranz sollte es bei Babys und Kleinkindern nur nach Konsultation des Arztes verwendet werden.
Patienten unter salz- oder kaliumarmer Diät
Prontobario CT enthält Natrium als Bestandteil. Deshalb ist bei Patienten unter salzarmer Diät Vorsicht geboten, vor allem bei wiederholter Verabreichung.
Kalium ist ein weiterer Bestandteil. Bei Patienten mit reduzierter Nierenfunktion oder unter kaliumarmer Diät ist Vorsicht geboten.
Sonstige Bestandteile
Prontobario CT enthält Methylparahydroxybenzoat, das allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen kann.
Kinder, ältere und geschwächte Patienten
Wie bei allen Bariumsulfat-Zubereitungen muss bei der Verabreichung von Prontobario CT bei Kindern, älteren oder geschwächten Patienten vorsichtig vorgegangen werden.
Im Fall einer Aspiration, Intravasation oder Perforation ist ein sofortiger medizinischer Eingriff erforderlich (Intensivpflege, chirurgischer Eingriff).
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Es wurden keine Wechselwirkungsstudien durchgeführt.
Bariumsulfat ist biologisch inert und es sind keine Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bekannt. In Gegenwart von Bariumsulfat-Zusammensetzungen im Gastrointestinaltrakt kann jedoch die Resorption von begleitend eingenommenen therapeutischen Wirkstoffen verändert werden. Um potenzielle Veränderungen der Resorption zu vermeiden, sollte in Erwägung gezogen werden, Bariumsulfat getrennt von anderen Medikamenten zu verabreichen.
Eine pharmakologisch oder auf sonstige Weise induzierte Einschränkung der Darmtätigkeit kann aufgrund des Eindickens der Bariumsulfat-Suspension zu einer Obstruktion führen.
Andere Untersuchungen desselben Bereichs des
Gastrointestinaltrakts mit einem anderen Kontrastmittel können
durch die Gegenwart von Bariumsulfat (Rückstände) im
Gastrointestinaltrakt auch noch mehrere Tage nach der
Kontrastmitteluntersuchung mit Bariumsulfat kompliziert
werden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Nach der oralen oder rektalen Gabe wird Bariumsulfat in minimalen Mengen systemisch resorbiert. Bariumsulfat ist zwar pharmakologisch inert, doch es liegen keine Studien zum mutagenen oder teratogenen Potenzial vor.
Es besteht zwar keine Kontraindikation gegen die Verwendung dieses Produktes während der Schwangerschaft, wir möchten jedoch darauf hinweisen, dass Föten, vor allem im ersten Trimester der Schwangerschaft, durch röntgenologische Verfahren geschädigt werden können. Vor der Durchführung einer Röntgenuntersuchung müssen Nutzen und Risiko des Verfahrens sorgfältig abgewogen werden.
Aufgrund der minimalen Resorption von Bariumsulfat ist
dessen Verwendung während der Stillzeit nicht
kontraindiziert.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Prontobario CT hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Unerwünschte Wirkungen können
während oder nach einem Verfahren mit Bariumsulfat
auftreten.
Zu den am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen zählen Haut- und subkutane Krankheiten sowie Erkrankungen des Immunsystems, die sich als allergische Reaktionen auf Bariumsulfat oder sonstige Bestandteile zeigen, z. B. Urtikaria, Erythem und Hautausschlag.
Gastrointestinale Erkranken gehören ebenfalls zu den am häufigsten gemeldeten unerwünschten Nebenwirkungen, z. B. Durchfall, Übelkeit, Bauchschmerzen/Blähungen, Verstopfung. Gastrointestinale Anzeichen und Symptome werden häufig gemeldet, wobei nicht immer eindeutig zwischen vorbestehenden medizinischen Zuständen und verfahrensbedingten Komplikationen unterschieden werden kann.
Überempfindlichkeit wurde gemeldet. Sie war durch eine Reihe von Anzeichen und Symptomen gekennzeichnet, einschließlich Haut- und subkutane Reaktionen, wie z. B. Urtikaria, Pruritus, Ausschlag, Erythem und Gesichtsschwellung. Ferner wurde eine potenzielle Überempfindlichkeit in Verbindung mit respiratorischen Anzeichen und Symptomen gemeldet, einschließlich Dyspnoe, Pharynxödem und Engegefühl im Hals.
In der unten aufgeführten Tabelle sind klinisch signifikante unerwünschte Reaktionen aufgeführt, die nach der Zulassung aller Bariumsulfatformulierungen, jedoch nicht in den klinischen Studien gemeldet wurden. Ihre Häufigkeit ist unbekannt.
MedDRA Systemorganklasse |
Bevorzugte Termini nach MedDRA |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen |
Appendizitis, Bakteriämie, intestinale Abszesse, Leberabszess, Peritonitis und Pneumonie. |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems |
Lymphadenopathie. |
Erkrankungen des Immunsystems |
Überempfindlichkeit, Anaphylaktische Reaktion und anaphylaktischer Schock. |
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen |
Hyperglykämie (bei Diabetikern). |
Psychiatrische Erkrankungen |
Gereiztheit, Verwirrung, Nervosität . |
Erkrankungen des Nervensystems |
Bewusstlosigkeit, Synkope, vasovagale Synkope, Schwindel, brennendes Gefühl, Kopfschmerzen, Dysarthrie, Hypotonie. |
Augenerkrankungen* |
Augenerkrankungen, einschließlich geschwollene Augen. |
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths |
Tinnitus. |
Herzerkrankungen |
Bradykardie, Zyanose, Tachykardie. |
Gefäßerkrankungen |
Hypotonie, Blässe, Vasodilatation. |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums |
Bronchospasmus, Dyspnoe, Larynxödem, Pharynxödem und -schmerzen, Reizung oder Engegefühl im Hals, Husten. Bei oraler Gabe Aspiration, pneumonische Aspiration. |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Verstopfung und in schweren Fällen gastrointestinale Obstruktion; gastrointestinale Entzündung, Geschwür oder Perforation; Bauchschmerzen und Blähungen; Diarrhö; Ulzeröse Kollitis kann sich verschlimmern; Übelkeit; Erbrechen und Brechreiz; Flatulenz; geschwollene Zunge. |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes* |
Erythem, Kontaktdermatitis, übermäßiges Granulationsgewebe, Hyperhidrose, periorbitales Ödem, Pruritus, Hautausschlag, Gesichtsschwellung, Urtikaria. |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
Dysurie. |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
Unwohlsein, Schmerzen, Schwellung, Asthenie, Pyrexie, Gesichtsödem. |
Untersuchungen |
Anomaler EKG-Befund. |
Verletzung und Vergiftung |
Intravasation durch Bariumsulfat in Verbindung mit vorbestehender Darmerkrankung oder Divertikulitis. |
* Diese Reaktionen sind mit allergischen Reaktionen verbunden.
Noch seltener und auf dem Verabreichungsweg beruhend (d. h. oral oder rektal) wurden die folgenden Verfahrenskomplikationen gemeldet:
Infektionen (z. B. Peritonitis) nach einer bestehenden oder neuen gastrointestinalen Perforation. Zu den Komplikationen gehören Adhäsionen und Granulome.
Nach vorbestehendem oder verfahrensbedingtem Trauma Intravasation von Bariumsulfat mit seltener Bildung einer venösen Embolie unter Einschluss der Pfortader, Vena cava und Lungenembolie, die in etwa 50 % der Fälle tödlich sein kann.
Nach der oralen Gabe besteht die Möglichkeit einer Aspiration mit pulmonalen Komplikationen, die in seltenen Fällen tödlich verlaufen können.
Im Abschnitt 4.4 sind Maßnahmen zur Vermeidung dieser unerwünschten Reaktionen und erforderliche Maßnahmen im Fall des Auftretens dieser unerwünschten Reaktionen beschrieben.
In der Fachliteratur werden sehr selten Fälle mit tödlichem Ausgang in Verbindung mit der Verabreichung von Bariumsulfat berichtet. Der Großteil der Todesfälle steht in Verbindung mit Verfahrenskomplikationen, die meist infolge einer Nichtbefolgung der allgemein anerkannten radiologischen Praktiken eintraten. In einigen Fällen lag eine Anamnese vor, die zeigte, dass die Verabreichung von Bariumsulfat äußerst unwahrscheinlich ein primärer oder sogar sekundärer kausativer Faktor für den Patiententod war.
4.9Überdosierung
Bariumsulfat ist ungiftig und wird in minimalen Mengen systemisch resorbiert.
Bei wiederholter Anwendung innerhalb einer kurzen Zeit traten Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Verstopfung ein. Diese Symptome sind vorübergehender Art und können ohne medizinische Intervention beobachtet oder gemäß dem aktuellen anerkannten Behandlungsstandard versorgt werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Röntgenkontrastmittel Bariumsulfat mit Suspensionsmittel,ATC-Code: V08 BA01
Bariumsulfat selbst hat keine
pharmakologischen Wirkungen. Seine Anwendung basiert auf der
Absorption von Röntgenstrahlen während der bildgebenden Darstellung
des Gastrointestinaltraktes.
Nach der enteralen Verabreichung ist
reines Bariumsulfat chemisch inert sowie unter physiologischen
Bedingungen praktisch unlöslich und nicht-toxisch. Toxikologische
Untersuchungen haben keine systemische Wirkung von Bariumsulfat
gezeigt.
Es wurden keine lokalen Veränderungen der Schleimhaut des
Gastrointestinaltraktes beobachtet.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Nicht zutreffend. Bariumsulfat, der aktive Bestandteil von Prontobario CT, wird in kleinen, unwesentlichen Mengen vom Gastrointestinaltrakt resorbiert und nicht metabolisiert. Deshalb verursacht es auch keine systemischen Wirkungen. Es wird unverändert aus dem Körper ausgeschieden.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Die toxikologische Bewertung von Bariumsulfat
erbrachte keinerlei systemische Wirkung. Reproduktionstoxizität,
Genotoxizität und das kanzerogene Potential wurden nicht
untersucht; ihr Auftreten wird jedoch angesichts der Unlöslichkeit
der Substanz nicht erwartet.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
Liste der sonstigen Bestandteile
Sorbitol (Ph. Eur.)
Pektin
Xanthangummi
Simeticon
Hypromellose
Siliciumdioxid
Sorbinsäure (Ph. Eur.)
Formaldehyd
Gereinigtes Wasser
Kaliumsorbat (Ph. Eur.)
Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.)
Orangen-Aroma (enthält butylisiertes Hydroxyanisol)
Natriumcitrat 2 H2O
Saccharin-Natrium
Natriumcarrageenat
Poly(oxyethylen)-20-glycerolmonooleat
Citronensäure
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre.
Diese Packung ist für eine Einzeldosis bestimmt. Prontobario CTmuss sofort nach der Verdünnung verabreicht werden und darf nicht gelagert werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Nicht einfrieren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Flasche mit Einheitendosis von 225 ml Prontobario CT.
Packung zu 24 Flaschen mit je 225 ml Konzentrat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise
zur Handhabung
Prontobario CT wird nur oral verabreicht. Vor Gebrauch gut schütteln.
Prontobario CT muss vor der Untersuchung verdünnt werden. Den Inhalt in ein 1-Liter-Behältnis geben. Soviel Wasser hinzufügen, dass ein Gesamtvolumen von 900 ml erreicht wird. Mindestens 30 Sekunden lang gut schütteln. Suspension sofort nach Zubereitung verwenden.
Nicht verwendetes, geöffnetes Arzneimitteloder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Bracco Imaging Deutschland GmbH
Max-Stromeyer-Straße 116
78467 Konstanz
8. ZULASSUNGSNUMMER
30375.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNGDER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER
ZULASSUNG
08.09.1997/23.12.2003
10. STAND DER INFORMATION
August 2011
VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
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